Original- Korrefpondenzen.
München , 29. Februar. Unser Philisterthum befindet sich wieder einmal in einer gelinden Aufregung. Gestern stand vor dem hiesigen Militärbezirksgericht ein Fall zur Verhandlung, der die öffentliche Aufmerksamkeit schon seit lange auf sich gezogen hatte und der sowohl in der Kammer wie in der Presse schon früher eingehend erörtert wurde. Derselbe endete gestern mit einer Freisprechung des Angeklagten. Es handelte sich um eine Soldatenmißhandlung; diese zählen bekanntlich nicht zu den Seltenheiten im deutschen Heere und die öffentliche Meinung ist in diesem Punkte bereits ziemlich abgeſtumpft. Der gestern aber hier zur Verhandlung gestandene Fall schien so schlimm, daß man allgemein eine exemplarische Strafe erwartete, und der Verlauf der Verhandlung und die erfolgte Freisprechung hat deshalb eine ganz ungewöhnliche Erregung hervor gerufen.
vernommen
die Aussage des Oberstabsarzt Dr. Neuhöfer, der als ,, Sachverständiger" wurde. Er hält es nicht für absolut sicher, daß die bewußten Prozeduren das Leiden des R. verursachten. Der Herr Oberstabsarzt hat an sich selbst und an Anderen Experimente, gleich den an R. geübten, vorgenommen und da diese ohne Schaden blieben, auch die Erfahrungen im 1. Jäger bataillon dagegen sprächen, daß das„ Kniedurchdrücken" üble Folgen nach fich ziehe, so ist er der Meinung, daß die Belastungen nicht die primäre Ursache seien, sondern daß Rögelein eine Abnormität im Knie hatte, wodurch er weniger. aushielt als Andere.
Angeklagt der Soldatenmißhandlung war der Oberjäger Josef Prem vom 1. Jägerbataillon. Derselbe, 23 Jahre alt und früher Bäcker, präsentirt sich vor Gericht als schneidiger" Unteroffizier. Dem Gerichtshof präsidirt Prinz Leopold, als Geschworene fungiren 2 Hauptleute, 4 Lieutenants und 4 Unteroffiziere. Behn Mann waren als Zeugen geladen, denen eingeschärft wurde, daß, wenn es ihnen auch sch wo er fallen müsse, gegen einen Vorgesetzten auszusagen, so müßten sie doch die Wahrheit sagen. Die Anklage beschuldigt den Oberjäger Prem, den Jäger Friedrich Rögelein seiner Kompagnie, welcher in feiner Refrutenabtheilung stand, zu Ende Januar oder Anfangs Februar 1887 gemeinschaftlich mit anderen ihm untergebenen Gefreiten und Jägern vorsäßlich mißhandelt zu haben, indem er dem Rögelein an zwei aufeinander folgenden Abenden befahl,
Dr. Neuhöfer ist mit diesen Ansichten im Widerstreit mit jenen anderer Aerzte, die den Rögelein behandelten. Ferner meint Dr. Neuhöfer, Prem habe das Bewußtsein der Begehung einer strafbaren Handlung nicht gehabt, da das bezeichnete Verfahren mit dem Brette im 1. Jägerbataillon unter der Mannschaft eigentlich Mode gewesen.
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Leitung der englischen Trades- Unions, dem Parliamentary Comben bewilli mittee, deffen Sekretär Herr Broadhurst iſt, ins Vernehmen reises die setzen, um eine Verständigung über die Einberufung des Rodene Maß laub ficher greffes zu erzielen. Wir erklärten dem P. C. unserer feits auf die Einberufung eines Kongreffestarische Ma lbit in der gl zu verzichten, wenn das P. C. fich bereit erkläre:
Die Staatsanwaltschaft plädirte auf Schuldig. Die Ver theidigung, geführt von einem Lieutenant, auf Freisprechung. Die Behandlung fönne vielleicht nicht vorschriftsmäßig gewesen sein, damit werde sie aber noch nicht vorschriftswidrig. Bu Bu berücksichtigen sei, daß derartige Uebungen im Bataillon gewissermaßen Mode seien und Prem deshalb nichts Besonderes in seinem Vorgehen gegen Rögelein habe finden können. Das Bestreben P.'s, seine Rekruten möglichst gut und nach bestem Wissen auszubilden, verdiene sogar Anerkennung.
Nach stündiger Berathung schlossen sich die Geschworenen den Anschauungen der Ver theidigung an und gaben ihren Wahrspruch
nach dem Erergiren wegen schlechten Warſchurens auf sein Sim- mit„ Nichtschuldigdag.
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1. daß die Einladung zum Kongreß nicht allein Reichstag je englischer und französischer Sprache( wie das P. C.ige auf 11 schloffen hatte) sondern auch in deutscher Sprache erlafsurgerichte werde;
2. daß die Einladung so gehalten werde, daß den deutschen wie den österreichischen Arbeite möglich sei, frog der in ihren Ländern bestehenden schränkten Vereins- und Versammlungsgesetze und Ausnahmegeseze gegen die Sozialisten fich vertreten laffen;
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3. daß die parlamentarischen Vertreter einer Arbeiter Major At partei eo ipso als Vertreter ihrer Partei auf dem komin Nr. 8 greß zugelaffen würden.
Diese Wünsche hatten wir des Näheren mit Hinweis die politischen Zustände Deutschlands und Desterreichs motiverzeichniß außerdem hatten wir darauf hingewiesen, daß der Zwed Kongresses allein voll und ganz erreicht werden könne, wenn Arbeiterklaffe ohne Rücksicht auf Organisation oder Ba stellung auf einem solchen Kongreß vertreten sei.
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Daß ein internationaler Arbeiterkongres, auf dem die de schen und österreichischen Arbeiter nicht vertreten sein könne nur ein Rumpffongreß ist, bedarf keiner weiteren Erläuterung Man hätte also glauben sollen, daß das Parliamentary Committee bereitwillig in die dargebotene Hand einschli und im Intereffe der Sache die billigen Konzeffionen machte Anfangs glaubte auch Herr Broadhurst versprechen
dürfen, daß das P. C. unseren Wünschen möglichst werde Briefes vom 25. Januar d. J. an unsern Genoffen Weiler i
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den wir nebst Genoffe K. Kautsty mit der münd lichen Verhandlung mit dem P. C. beauftragt hatten das P. C. auf unsere Bedingungen nicht eingehen könne. Da einfach hin von ihm einzuberufende internationale Kongres solle ausschliebig, nicht lich ein Gewerkvereinskongreß sein, auch müßten die Delegirls meiner Be fich der von ihnen, den Engländern, aufgestellten Tagesordnung ( Standing order) unterwerfen.
Wie bereits erwähnt, erregt dieser Ausgang allgemeine Sensation. Sogar unser Inseraten- Moniteur, die Neuest. Nachr.", schwingen fich zu der Aeußerung auf, daß logisches Denten fich selbst durch das Urtheil eines Militärarztes nicht einschränken laffe, und daß das traurige Kapitel der„ Soldatenmißhandlung" durch die Verhandlung in der besorgten öffent lichen Meinung eine Kürzung nicht erfahren werde." Was die Redaktion sich mit dieser Phrase gedacht hat, weiß sie wahrAber der Philister wird angescheinlich selbst nicht. fichts solcher Vorgänge, fuchsteufelswild", und um dieser seiner macht er Stimmung den gebührenden Ausdruck zu geben eine Faust in der Hosentasche.
mer zu fommen. Hier ließ er den Jäger auf einen Kasernenstuhl ohne Lehne niedersißen und seine Füße auf einen anderen gleichen Stuhl, welcher in einiger Entfernung stand, legen, gab auf dessen freilagernden Knien ein Puz brett, befahl dann anderen Jägern, folle sich rechts, der andere links auf das Ende des Puzbrettes sezen. Prem stellte sich dann selbst unmittelbar über den Knien des Nöges lein auf das Brett, wodurch eine Ueberlastung bis zu 200 Kilo herbeigeführt wurde. Dies ver ursachte eine Dehnung und Spannung des Kniegelenkes Rögeleins, jedesmal auch arge Schmerzen. Erst nach etwa einer halben Minute und zwar erst nach lebhaften Schmerzensäußerungen Rögelein's ließ Prem von der Mißhandlung ab, gab aber noch den Befehl, Rögelein solle im Zimmer auf und abmarschiren. Da eine Gelenkentzündung eintrat und die Schmerzen fortdauerten, kam Rögelein in's Lazareth und stand dort 217 Tage in ärztlicher Behandlung. Nach seiner Entlassung blieb er in der Bewegung des Gelenkes behindert und wird wohl auf Lebensdauer oder doch auf unabsehbare Zeit Steifheit des Knies behalten. Der Angeklagte, der, als der Fall in der Kammer zur Sprache kam und dort der Verwunderung Ausdruck gegeben wurde, daß Prem nach wie vor noch im Dienst sei
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Damit war also die im Interesse der Sache so nothwendige Verständigung unmöglich geworden, und nicht durch unfettmann.
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Indem wir hiermit den Sachverhalt wahrheitsgemäß öffentlichen, richten wir an unsere Genossen wie an die Arbeitn aller Länder die Aufforderung, den von dem P. C. der eng Labats, lischen Trades Unions für den November dieses Jahres in Räume Aussicht genommenen Kongreß nicht zu beschiden,
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einzuberufenden allgemeinen internationalen mit Ber mehr ihre Kräfte zu sparen und dafür einen für das Jahr 1889 Das Parliamentary Committee hat in dieser Angelegenheten nicht a
beiter Kongres um so zahlreicher zu besuchen.
Wir finden ein solches Raisoniren einfach lächerlich. Wer das System billigt, mag auch dessen Auswüchse mit in den Rauf nehmen. Wer es in Ordnung findet, daß die ,, Söhne des V Ikes" dreiundzwanzigjährigen Jünglingen sehr häufig blinden Ge haben ste sogar noch nicht dieses Alter erreicht horsam leisten und ohne Widerrede jeden Befehl derselben ausführen müssen, der hat lein Recht, sich über Vorgänge, wie sie in der Verhandlung zu Tage traten, zu wundern. Außerdem wer fann es denn dem zufällig zum Unteroffizier gewordenen Bäckergehilfen Prem verdenken, daß er in einer Prozedur keine Mißhandlung fieht, die im Bataillon allgemein„ Mode" ist, und die bis jetzt auch die volle Billigung des Herrn Oberstabsarztes gefunden zu haben scheint? Wenn die zwanzigjährigen Refruten nicht das baumstarke Knochengerüst des trefflich ge= nährten und gepflegten Herrn Dr. Neuhöfer haben, was fann denn der Oberjäger Prem dafür? Er hat nur gethan, was im Bataillon und wohl nicht blos in diesem Usus und Ge die Knie müssen eben brauch war und wohl auch bleibt, und durchgedrückt werden.
in Haft genommen wurde, giebt zu, daß Nögelein, der sonst ein ganz williger Res frut und ordentlicher Mensch war, beim Exerzieren das rechte Knie nicht recht durch gedrückt habe. Das war der Grund, warum er die in der Anklage geschilderte Manipulation vorge nommen habe. Die Absicht, Rögelein zu mißhandeln, habe ihm fern gelegen. Das Durchdrücken der Knie in der geschilderten Weise sei Gewohnheit im Ba faillon; auch ihm selbst sei das als Retrut passirt. Er habe auch die Manipulation sofort unterbrochen, als Rögelein ein faures Geficht" machte.( Dem armen Teufel waren die Thränen aus den Augen getreten und er schrie vor Schmerz.) Dafür, daß er das Experiment trop der Schmerzäußerungen Rögeleins wiederholte, gab P. zur Entschuldigung an, daß man auf solchsaure Gesichter" bei den Soldaten nicht immer etwas geben dürfe.
Rögelein, jest 22 Jahr alt, erscheint, an zwei Stöden gehend, im Saal. Er bezieht vorläufig auf zwei Jahre ganze 21 M. Penfion pro Monat. Er muß Leder= verband mit Stahlschienen tragen. In seiner Aussage bestätigt er die Anklage. Er konstatirt, daß er große Schmerzen ausgestanden und geweint habe. Troßdem be schwerte er sich über diese Behandlung nicht, sondern ererzierte die folgenden Tage ungeachtet der Schmerzen, die besonders bei Anstrengungen eintraten, willig weiter. Schließlich vermochte R. das Knie gar nicht mehr zu biegen. Der gegenwärtige Zustand, Des rechten Knies ist derart, daß N. sein Gewerbe, Schuhmacherei nicht mehr auszuüben vermag.
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Wenn wir älteren bayerischen Soldaten 1866 auch unsere Pflicht thaten, uns bei Weißenburg und Wörth, um Sedan und vor Paris und Orleans sogar löwenmäßig" schlugen, ein herrliches Kriegsheer" sind wir damals doch noch nicht gewesen. Das sind wir erst, seitdem wir den ,, Stechschritt" üben und das Krie durchdrücken gelernt haben. Deshalb: das Maul gehalten, Philister.
Die vernommenen Zeugen bestätigten alle Angaben der Anklage, doch waren fte auch alle darin einig, in der ganzen Prozedur keine Mißhandlung zu erblicken, da dergleichen alle Tage vorkomme, selbst zwei Mann stellen sich öfter auf das Brett, um die Knie durchzubekommen. Geradezu verblüffend wirkte
Politische Uebersicht.
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das wirkliche Interesse der von ihr vertretenen Klaffe imeren Art eine Haltung beobachtet, wie sie einer Arbeiter- Bertretung Auge hat, nicht würdig ist. Welche Berechnungen und Kom bionationen das P. C. zu dieser Haltung veranlaßten, laffen großer T dahingestellt sein, daß aber das P. C. mit seiner ablehnenden Haltung im Intersse und im Einverständniß mit seinen Auf traggebern, den Vertretern der englischen Arbeiters auf dem Trades- Union- Kongreß in Swansea gehandelt haben soll,
Mit der Bitte um Veröffentlichung geht uns folgendes zu: An unsere
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lauben wir uns bis zum Gegenbeweis zu bezweifeln. Wir sind nunmehr entschlossen, gemeinsam mit den tretern der Arbeiterklasse anderer Länder, einen allgemeinen internationalen Arbeiterkongreß für das Jahr 1889 einzuberufen und bitten diesbezügliche Erklärungen und Buschriften an W. Liebknecht, Borsdorf bei Leipzig , gelangen zu laffen.
Die Arbeiterorgane aller Länder werden um getreuen druck dieser Erklärung ersucht.
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Endlich ist der Reichstag beschlußfähig!
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Kräder. Meister. Sabor. Schumacher. Singe diesem erhebenden Gefühl, so frohlockt die Franff. 3tg." er sofort einen Alt der milden und menschlichen Theilnahme vollzogen. Der nationalliberale Herr Buderus in Hirzenhain Am 5. Oktober v. J. beschloß der Parteitag der sozia Gießen hatte vor 3 Tagen einen vierwöchigen Urlaub nachge listischen Arbeiterpartei Deutschlands zu St. Gallen ( Schweiz ) sucht mit der etwas vagen, aber unter gewöhnlichen Umfländ
dem alten Baron zu Ohren gekommen ist; er hätte Sie wahrhaftig nicht so leicht durchgelassen. Doch nun Adieu, meine Herren! Ich habe mich hier länger aufgehalten, als ich wollte. Was fehlt denn eigentlich der Frau von Bleßheim auf dem Sopha?"
,, Ach, nichts," sagte der Major mürrisch; sie bildet sich immer ein, daß sie krank ist."
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Parteigenossen und die Arbeiter aller Länder.
uns, die unterzeichnete Fraktion, zu beauftragen, gemeinsam mit den Vertretern der Arbeiter anderer Länder im Laufe des Jahres 1888 einen allgemeinen internationalen Arbeiterkongreß einzuberufen und zwar zu dem Zweck, Schritte zu berathen, in welcher Weise eine wirksame internationale Arbeiterschutzgesetzgebung ins Leben gerufen werden fann.
Und Du wohl nicht?" rief die Dame, sich plötzlich sehr lebhaft aus ihrer liegenden Stellung aufrichtend. Man muß ja allein schon davon frank werden, wenn man das ewige Gejammer mit anhört!"
,, Na, wünsche allerseits einen recht angenehmen Abend!" sagte der Staatsanwalt, vergnügt, aus der Gesellschaft fortzukommen, und feinen Hut schwenkend, schritt er in die schon bämmernde Straße hinaus.
Da nun kurz vor dem St. Galler Parteitag der Kongreß der englischen Trades Union zu Swansea einen ähnlichen Be schluß gefaßt hatte, hielten wir für angemessen, uns mit der
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ausreichenden Motivirung wegen Familienangelegenheite Der Reichstag hatte den Urlaub im Zorn über die zunehmende Beschlußunfähigkeit verweigert. Heute lag ein neues efu des Herrn Buderus vor. Er bat bescheiden nur um 14 Tage Frist„ behufs seiner Verheirathung", wie er wörtlich schrich Der Jubel in den ernſten Räumen des deutschen Barlaments
war ein großer und aufrichtiger, als zum ersten Male der
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des Präsidenten eine so intime Familienangelegenheit und ein so freudiges Ereigniß im Privatleben eines Kollegen mit fei licher Amtsstimme verkündete. Der Urlaub wurde nun mit ,, Sind Sie von der Polizei?" fragte ihn einer be Nein, aber ich gehöre mit zu dem Fach- ich bin be Na, da gehen Sie lieber mit in den Ladeni binein wo der alte Salomon liegt, bis ein Aftuar oder sonst wa ,, Aber, um Gottes willen, Herr Baumann, wie kommer " Ich hoffe doch nicht," sagte Frig, der todtenbleich g worden war, daß Sie mich eines solchen Verbrechens fab
lich abzukürzen. Es dunkelte allerdings schon start, aber wenn er die Seitenstraßen benutzte, kam er doch wohl noch bei Zeiten nach Hause, um einige nothwendige Briefe zu unterzeichnen und vor Postschluß zu befördern.
Den kürzesten Weg hatte er durch die Judengasse und wenn das auch gerade fein Plaß war, den man Abends gern paffirte, weil das Ausschütten von Gefäßen aus den Fenstern dort nur allzu häufig geschah, schien er dieser Gefahr doch heut Abend troßen zu wollen, oder dachte auch vielleicht nicht einmal daran. Er bog ohne weiteres in die Straße ein, hatte aber erst wenige Schritte darin gethan, als er einzelne Menschen rasch an sich vorüberspringen und einem bestimmten Hause zueilen sah, vor dessen Thür sie sich sammelten oder in den Hof eindrängten.
Es war in der That später geworden, als er gedacht, und er ging rasch den Weg hinab, der nach der Stadt zu führte; dabei zuckten ihm aber doch die letzten Reden des Majors durch den Kopf, besonders was derselbe von der Aehnlichkeit gesagt. Darin hatte der alte Major Recht: der Lieutenant von Wendelsheim glich seinem Vater, was das Aeußere betraf, auch mit feiner Miene; er war erstlich kleiner als der alte Baron, und seine Züge, seine ganzen Bewegungen trugen einen entschieden andern Charakter. Aber wollte Wie das sagen? oft kam das in der Welt vor, und konnte nicht einmal gegründete Ursache zu einem Verdacht, viel weniger denn zu einer Klage geben! Merkwürdig blieb es freilich immer, und der Staatsanwalt grübelte auf dem ganzen Weg darüber nach, daß wieder der zweite Sohn so entschieden die Büge der Eltern trug und dadurch auch seinem Bruder nicht im Geringsten ähnelte.
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Was ist denn hier geschehen oder was giebt's zu fehen?" fragte er einen der Leute, der eben dort wieder herauskam und über die Straße wollte.
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kommt," sagte der Mann wieder.
Sie in diese Lage?"
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,, Nein, gewiß nicht!" rief Witte schnell.
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,, So, und weshalb wollte er denn da ausreißen und bitte ich mir aus; ob Du schuldig oder unschuldig bist, wi dann schon die Polizei aus Dir herausdrücken, darauf
,, Sie haben den alten Salomon todtgeschlagen," sagte laß Dich! Und jetzt machen Sie, daß Sie hineinfomm
der Mann und sprang in das nächste Haus, um noch eine Laterne zu holen.
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Du lieber Himmel," seufzte Witte, denn er kannte den alten Mann recht gut und hatte schon oft selber mit ihm ,, das ist ja schrecklich!" Und rasch trat zu thun gehabt er mit in den Hof hinein, wo er zu der Stelle fam, an welcher die Nachbarn den jungen Baumann hielten und
Aber mit all solchem Nachgrübeln gelangt man natürlich zu feinem Resultat. Ob das Bild in der Stube der Frau Müller der Wendelsheim 'schen Familie mehr glich als der Lieutenant, war ziemlich einerlei; deshalb blieb der legtere doch der Sohn und Erbe, und mit dieser Schlußfolgerung betrat der Staatsanwalt wieder die eigentlichen Straßen der Stadt und schritt unwillkürlich etwas nach links hinüber, um seinen Weg nach Hause so viel als mög
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damit alles ordentlich zugeht! Es ist Niemand brin, ein Offizier, und die wissen sich bei solchen Geschichten wöhnlich nicht zu helfen."
Norben?"
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nicht Das war allerdings richtig. Witte konnte auch im Augenblick, mit den näheren Umständen gar
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blick!"
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Jeden
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kannt, nichts helfen, und mußte den jungen Mann vor br Hand seinem Schicksal überlassen. Die Untersuchung ftelle
eben dabei waren, ihm die Hände auf den Rücken zu ja doch bald heraus, ob er schuldig wäre oder nicht.
schnüren.
Leute?" fragte der trat, aber in der
Die Untersuchung.
Dunkelheit nicht gleich die Süge der Einzelnen erkennen lichen Raum betrat, bemerkte er nur eine Anzahl bunla
Wen habt Ihr denn da, Ihr Staatsanwalt, indem er zu ihnen Staatsanwalt, indem er
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,, Den Halunken, der den alten Mann todtgeschlagen stand geschaart waren und von dem ungewissen Licht ba
konnte.
hat und eben auskneifen wollte, als er mir in die Finger lief."
Unwillkürlich nahm der Staatsanwalt dem nächsten die
die Laterne ab und leuchtete damit dem vermutheten Verbrecher ins Gesicht.
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Als der Staatsanwalt Witte den düsteren, unheim Gestalten, die um einen auf dem Boden liegenden Gegen Lampe mehr sichtbar gemacht als beleuchtet wurden. M dem Fuße stieß er dabei an einen klirrenden Körper, ber am Boden lag, und als er ihn aufhob, fand er, daß ein Sad mit Geld sei, den der Mörder hier jedenfalls auf der Flucht zurückgelassen. Die erste Person, die
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„ Herr Baumann!" rief er aber auch schon im nächsten dings zu seinem Erstaunen, erkannte, war der Baron vo
Augenblick ordentlich entsetzt aus. möglich!"
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" Das ist doch nicht Wendelsheim ; denn er begriff nicht recht, wie diefer Abenb noch so spät in die Ludengasse kam, wenn ihn nicht au
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