Meldepflidenen Tabaksblättern fast genau so groß, wie im Vorjahre, im Publih welchem fte 38 548 Tonnen betragen hatte. Der mittlere uns Busch für 100 Kg. betrug im Berichtsjahre 78,3 M. gegen 75,6 herken desh72,05 M. im Vorjahre. Besonders in Baden ist die Aufenen Personerung der Preise erheblich gewesen, während in Preußen eine im stehend abminderung von 76,4 auf 74,1 M. stattgefunden hat; in der und Seeing Brandenburg ist der Preis von 77,0 auf 70,4 M. zurüc r Erfaßresengen. Der Bruttogeldertrag der gesammten Ernte nach ur Anmeldung der Steuer berechnet sich auf 16 464 000 m. gegen it folche ni 3000 m. im Vorjahre. Es kommen somit auf den Hektar er Kontrole M. gegen 789 M. im Vorjahre Die Einfuhr von Tabak Tabaffabrikaten betrug 432 Tonnen, die Ausfuhr 882 der Spandauen; der Werth der Tabake 65,8, der Tabaffabritate 7,8 weil die weitionen Mart. Der Ertrag der Tabaksteuer bezifferte fich auf gewehres ein 2 772 M., der Eingangszoll betrug 36 992 303 M.; rechnet Spandau hiervon 550 540 M. Ausfuhrvergütungen ab, so ergiebt sich Gewehrs Rettoertrag der Tabaksabgaben von 47 534 535 M. gegen hr genehmig 21 373, 42 287 461, 37 003 214 und 32 636 040 M. in den bein, daß orjahren. Auf den Kopf der Bevölkerung entfiel eine Eindas möglich me von 1,02 m. gegen 0,95, 0,92, 0,81 und 0,72 M. in ferenz, wel Borjahren. Der Verbrauch an fabrikationsreifem Rohtabak diese bat deutschen Zollgebiet wird auf 69 879 Tonnen berechnet gegen bara schon in 89 im Vorjahre, so daß auf den Kopf der Bevölkerung e Vorarbe kg. tommen. Es scheint, als ob der Tabaksverbrauch im euen Gewen neuerdings zurückgeht. Nachdem der Verbrauch von 1. Das Pr 1870 durchschnittlich jährlich 1,32 Kg. auf den Kopf be g des Majhatte, stieg er im Jahrfünft von 1871/72 bis 1875/76 Es ist 84 Rg., betrug dann von 1876/77 bis 1880/81 jährlich u. a. gefüllt 171 und von 1881 82 bis 1886 87 jährlich 1,41 Kg. gen staatlich Dresden , 9. März. Der Arbeiterverein zu DresdenElängerten adt bat in seiner legten Sigung beschlossen, von Zeit zu hüßgießerei die Namen derjenigen Gastwirthe und Restaurateure in den bahn ein ingen bekannt zu machen, welche Sozialdemokraten aus ihren von Arbeiten täten ausgewiesen oder die Hergabe ihrer Räumlichkeiten gehenden Vorbeiterversammlungen verweigert haben. Wie in jener Ver
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en meldet blung berichtet wurde, haben sich einzelne Wirthe neuerdings erfoloen, geweigert, den freien Hilfskaffen ihre Räumlichkeiten zur gestellt gung zu stellen.
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bei der Pforte zu unterstützen. Die Thatsachen haben ergeben, daß dieser Zwed nicht erreicht worden und daß Desterreich Un garn, England und Italien nicht zu bestimmen waren, die ein mal gewählte Haltung zu verlaffen. Jeßt, da die Pforte bereits gesprochen und die Aktion so gut wie beendigt ist, ist natürlich für weitere Verhandlungen tein Raum und feine Zeit mehr vorhanden und die Staatsmänner der drei genannten Reiche mögen wohl eine berechtigte innere Befriedigung darob empfin den, daß durch ihr wohlerwogenes Widerstreben eine Aktion, die auf weite Ziele angelegt schien und große Gefahren in ihrem Schoße barg, allmälig und ohne Schaden anzurichten im Sande zu verlaufen beginnt.
Balkanländer.
Aus Sofia , 6. März, wird offiziös geschrieben:„ Die bulgarische Regierung hat ihren Vertreter in der türkischen Hauptstadt angewiesen, der Pforte auseinanderzusetzen, daß die bulga rische Regierung jede Sumuthung von fich weisen werde, die geeignet wäre, die Nuhe im Lande und die gegenwärtige Ordnung der Dinge daselbst zu stören. Indem die bulgarische Regierung eine derartige Erklärung abgiebt, verharrt ste nur auf dem von ihr seit langer Zeit eingenommenen Standpunkte und nimmt daher eine folgerichtige Haltung an, welche dem russischen Anfinnen gegenüber auch als gerechtfertigt erscheint. Die politi schen Kreise Bulgariens wenigstens wittern die Absicht, noch einmal eine Störung der Ruhe in Bulgarien zu versuchen, und man ist in denselben Kreisen mehr als je davon überzeugt, daß der einzige Wunsch Rußlands darauf hinausläuft, Bulgarien in einem Bustande der Gesetzlofigkeit zu sehen, welcher ersterem den Vorwand zur Ausführung des langersehnten Wunsches nach einem militärischen Einschreiten liefern tönnte. Sei dem wie immer, so ist doch soviel sicher, daß die Bulgaren durch harte Schicksalsprüfungen dazu gelangt find, die Wintelzüge und geheimen Abfichten ihrer Feinde kennen zu lernen. Sie werden daher, so weit dies von ihnen abhängt, für die strengste Aufrechterhaltung der Ruhe und Ordnung Sorge tragen."
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Die Pol. Corr." schreibt: Meldungen, die uns von der serbisch - türkischen Grenze zugehen, berichten von allerlei Vorgängen in Altſerbien, speziell im Distritte von Pristina , die auf die Absicht schließen laffen, von dieser Seite einen Einfall be waffneter Banden nach Bulgarien zu organisiren. Es sei in der legten Beit auffallend viel Geld in die Gegenden gesendet worden, und man bringt mit diesem Vorhaben auch die angesichts der in Montenegro herrschenden Hungers noth und Erwerbslosigkeit sehr auffällige Rückkehr zahlreicher Montenegriner aus Konstantinopel in ihre Heimath in Vers bindung.
frühere Verbot. Die unterzeichnete tal. Kreishauptmannschaft hat n zur Anf Druckschrift: Amselrufe." Neue Strophen von Karl nichts bekannt tell. Bürich. Verlagsmagazin. J. Schabeliz. 1888." auf Erweiterung von§ 11 des Reichsgesetzes geuen die gemeingefährlichen rebungen der Sozialdemokratie vom 21. Oktober 1878 verdes Reich Dresden , den 9. März 1888. Kgl. fächsische Kreishauptntausgabe haft. v. Koppenfels.- Die unterzeichnete tgl. Kreisbichaft. fularbeitrag mannschaft hat die Druckschrift:„ Sturm." Bürich, 1888. lbe Etatsjas- Magazin.( J. Schabelig.)" auf Grund von§ 11 des bre 1887-8gesezes gegen die gemeingefährlichen Bestrebungen der 23 821 Martaldemokratie vom 21. Oftober 1878 verboten. Dresden , Württembeärz 1888. Königlich fächsische Kreishauptmannschaft. 7118 732 oppenfels. an Matri Oesterreich- Ungarn. WürttembeUeber die gegenwärtige Gestaltung der Orientfrage schreibt Best. Lloyd": Nach der Erklärung, welche die Pforte am arz an den bulgarischen Ministerpräsidenten gerichtet hat, es nach wie vor möglich sein, über die formellen Ge Ber Beitungen, die der Stellung des Prinzen Ferdinand anhaften, egzusehen, dieselben zumindest nicht so hoch anzuschlagen, bretwegen das Fürstenthum neuen Erschütterungen, ja selbst gefärbten Anarchie auszusetzen. Wenn es richtig ist, daß die bulgas solution angenommen: Regierung der Pforte zu antworten beabsichtigt, Prinz inand werde Bulgarien nicht verlassen, da er befürchten
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daß seine Abreise die Anarchie im Lande hervorrufen so würde hierin eine scharfe, nicht unverdiente Burechtelche diesel ung jener russischen Behauptungen liegen, daß die gegens gen Bustände in Bulgarien anarchische seien. Der Üm daß dem Fürsten auf dem Throne eines der für seine vorgesehenen vertragsmäßigen Erfordernisse fehlt, giebt nicht das Recht, die Zustände in Bulgarien als zu bezeichnen. Gerade der Erfolg jener Aftion aber,
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gleichzeitig für eine regelrechte, friedliche Ablösung Regimes durch das andere bedacht zu sein,
Soziales und Arbeiterbewegung.
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An alle Tapeziergehilfen Deutschlands . Hamburg , 11. März 1888. Kollegen! Die Tapeziergehilfen Hamburgs und Altonas befinden sich in einem Lohntampfe. Wir haben bisher alles Mögliche versucht, uns mit den Prinzipälen zu einigen, bisher aber ohne Erfolg. Auf langes Warten hat uns endlich die hiesige Innung einen Lohntarif zugeschickt, welchen der hieftge Fachverein in einer start besuchten Versammlung erflärte, nicht annehmen zu können, dagegen wurde folgende Resolution angenommen: Da die Anerbietungen der Jnnung auch nicht annähernd den Forderungen der Gehilfen nachkom men, beschließt der Fachverein an seinen Forderungen festzuKol halten und Alles aufzubieten, dieselben durchzusetzen!" legen, da wir sehen, daß wir ohne Kampf unsere gestellten Forderungen nicht erreichen, so appelliren wir an Euer Kollegialitätsgefühl, denn unser Rampf ist auch der Eurige, und rufen wir Euch zu: Kollegen, meidet Hamburg !"- Weiterer Bericht folgt. Etwaige Anfragen in dieser Sache find zu richten an den ersten Vorsitzenden des Fachvereins Th. Meier, Gr. Roſen str. 35 in Hamburg .
wohl herbeisehnen.
Rommen,
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als nahezu abgeschloffen betrachten. Erhebliche
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Bur Beachtung für Tischler. Aus Rostock wird uns berichtet, daß die Tischlergesellen der dortigen Strobelbergerschen Möbelfabrik mit dem Chef der Fabrit in Differenzen ge= Es wird ge beten, den Zuzug nach Rostock streng fern zu halten. Leipzig.( Bur Lage der Steinmeßen.) Die Situation ist ernst: der Ausstand dauert unverändert fort. Von Seiten der
chwören, vor dem gewisse rufftsche Blätter scheinbar eine große Angst bekunden, während sie ihn in Wahrheit dem die Pforte ihre Erklärung abgegeben und nach Meisterschaft werden alle Mittel aufgeboten, um die Arbeiter zu die Wirkungslosigkeit derselben mit ziemlicher Sicherheit befiegen. Durch Annonzenschwindel und Entstellungen des Non, welches bekanntermaßen am 14. v. M. seinen Anfang Verhältnissen gar nicht betraut find, herbeizulocken. Süddeutſchterungen dürften sich aus demselben kaum mehr ergeben. bereist und den Steinhauern plaufibel gemacht, daß kein Streit hl wird hier und da von Eröffnungen gesprochen, welche die Rasburger Regierung dem Wiener , Londoner und Römischen Sinete in voriger Woche gemacht haben soll und derartige ungen find nicht einfach zuruckzuweisen. Diese Eröffnungen ften wohl hauptsächlich den Zweck gehabt haben, die Mächte,
Sachverhalts fucht man auswärtige Arbeiter, die mit den hiesigen
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land, Börmen, die Schweiz u. s. w. wurden von den Meistern wäre, es würden vielmehr größere Staatsbauten ausgeführt und hätten 1000 Steinmegen 5 Jahre Beschäftigung bei einem Durchschnittslohn von 45-50 M. pro Woche, wo in Wirklichkeit bei der günstigsten Bauperiode höchstens 500 Mann beschäftigt werden und der Durchschnittslohn beträgt noch Steinmeßen, die einmal in Leipzig gearbeitet haben, ist in Birkulation und haben bereits schon Maßregelungen stattge=
Der ruffischen Aktion aus wohlerwogenen Gründen fern lange nicht die Hälfte. Eine schwarze Lifte von sämmtlichen
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waren, zu bestimmen, sich noch nachträglich dieser anzuschließen und den seitens Rußlands gethanen Schritt
Aber, Mutter, rief Baumann erschreckt, denn er glaubte was er konnte, auf die Straße hinaus, um nach dem Arzt ten Augenblick nichts anderes, als daß sie über die Angst zu laufen und diesem gleich selber unterwegs die Krankheits
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gefehen, als Bort, richtete nruhigt über er ihr Blid Liebe, aber
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Symptome anzugeben.
( Fortsetzung folgt.)
Den hab' ich, Gottfried, recht aus vollem Herzen," die Frau, und ihr Auge glänzte dabei von einem unlichen Feuer; recht guten Muth hab' ich, denn ich leht auf dem richtigen Weg und wollte, ich wäre ihn gegangen, viel Unheil wäre dadurch Allen von uns Komm, Alte, fei gut, mach' Dir deshalb keine Sorgen," licht, haben die sämmtlichen Pfarrer von Buenos- Ayres am Baumann freundlich, denn er gedachte sie jetzt nur zu igen, damit sie die quälenden Gedanken fahren ließe. denn die Elfe noch nicht aus der Schule zurück? Es boch schon lange zwölf Uhr vorbei sein. Du haft auch nicht einmal den Tisch gedeckt?"
Ans Kunst und Leben.
Streikende Pfarrer. Nach einem Telegramm, das eines der Journale von Rio de Janeiro , O Paiz", veröffent
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7. Februar eine Erklärung unterzeichnet und bekannt gemacht, daß fie fich weigern, den firchlichen Dienst ferner zu verrichten, da thre Einkünfte auf ein Minimum herabgesunken find. Die Gloden der Kirchen haben aufgehört zu läuten, die Rauchfäffer werden nicht mehr geschwungen, und wenn nicht bald hilfe tommt, so beabsichtigt man, eine große Einwanderung" von Geistlichen zu inszeniren. Bereits find die Pfarrer auf dem um dem ,, Uebelstande" ein Ende zu bereiten.
Es muß sein, Gottfried," nickte die Frau, die auf die Worte gar nicht gehört oder geachtet hatte; aber Lande aufgefordert worden, nach der Hauptstadt zu kommen, lein werde die Strafe erleiden, weil ich sie verdient
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Die Aufregung war zu viel für sie. Sie wurde todtenangen, sonst wäre sie zu Boden gesunken. Jetzt wurde alte Schloffermeister aber wirklich besorgt um den 3uder Frau. Ihr tiefsinniges, zerstreutes Wesen, das
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ihrer Art lag, war ihm schon die legten
Ein eigenthümlicher Prozeß ist fürzlich in New- York zum Austrag gekommen. Als Klägerin erschien eine Frau Guion, der Angeklagte war Herr Wellman, Redakteur des Blattes Cupid" und Agent eines Heirathsvermittelungs- Ge schäftes. Frau Guion verlangte Rüderstattung von 55 Dollars, welche dieser Herr von ihr erhalten hatte. Frau Guion, die fich von ihrem Gatten hatte scheiden lassen, wandte sich an Wellman, um sich einen neuen Lebensgefährten zu verschaffen. Ste zahlte 5 Dollars als erste Gebühr und am 25. Juni weitere 50 Dollars, unter der Bedingung, daß der Agent ihr einen
aufgefallen, und die Ursache dafür suchte er natürlich Mann unfehlbar bis zum 17. August verschaffen solle. Wellman
Blaubt, daß es bei der nervenstarken Frau so gefährlich zwanzig Freier, aber keiner erfüllte das Jdeal, das fich Frau
that sein Möglichstes für die Bewerberin, er sandte ihr über
band nehmen fönne.
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gefündigt,
inen Kräften
Er selber wußte auch in dem
gar nichts mit ihr anzufangen, als sie eben auf
Guion von einem Lebensgefährten gemacht hatte. So ging der 17. August vorbei und die Dame verlangte Hückerstattung ihres Geldes vor dem Richter. Der Agent sprach seine Ueberzeugung Geldes vor dem Richter. Der Agent sprach seine Ueberzeugung
Sopha zu legen; aber ein Arzt mußte her, vielleicht aus, daß unter den 25 Männern mehr als ein paffender ge
ein Aberlaß oder irgend etwas Anderes, daß er ver en würde. Rasch entschlossen drückte er sich den Hut he Stirn, rief bem in der Werkstätte arbeitenden Karl 34, einmal nach seiner Mutter zu ſehen, es sei ihr ungeworben, er selber käme gleich wieder, und eilte dann,
wesen sei. Der Richter jedoch erklärte, daß das gleichgiltig sei, weil das Abkommen gegen das öffentliche Recht verstoße und wies die Klage ab.
funden. Gegen 40 fremde Steinhauer sind auf den Leim gegangen und haben die Arbeit begonnen, doch ist die Zahl gegenüber der der Gemaßregelten nur ein Bruchtheil, und können uns dieselben nicht beirren. Die Angekommenen werden per Droschke in Logis gebracht und mit Polizei bewacht. Die Jnnungsmeister versuchen es, die Arbeit zum Theil mit Nichtsteinmetzen fertigzu stellen. Uns wollen fie von der Hebung des Handwerks schwaben ; doch find ihre Thaten gerade das Gegentheil und müssen auf das schärfste verurtheilt werden. Der Versuch, die Arbeiterorganisationen mit Maßregeln zu unterdrücken soll nicht gelingen. Die Zahl der zu unterstüßenden Kollegen beträgt noch 151. Viele Verheirathete find abgereist. Die Handlungsweise der Steinmeßen ist eine forrette und muß zum Siege gelangen. Wir bitten alle Freunde, den Zuzug fernzuhalten und uns zu unterstüßen und nicht eher nach Leipzig zu kommen, bis wir den Streit für geschlichtet erklären. Hilfe thut noth. Auf Grund der§§ 128 und 129 des Strafgesetzbuches, sowie auf§ 153 der Gewerbeordnung find 28 Kollegen angeklagt und 7 Kollegen seit 8 Wochen verhaftet.
Das kann gut werden. Der Ausschuß des Vereins für Sozialpolitik" will die Zustände in der Hausindustrie des bergischen Landes untersuchen lassen. Der spiritus rector dieses Vereins ist Herr Miquel. Mit der Untersuchung wird betraut ein Vertreter der Intereffen des füßen" Handels, desselben Handels, der aus der intensiven Exploitation der bergischen Hausindustriellen Millionen zieht, der Sekretär der bergischen Handelskammer, Dr. Stegemann in Remscheid . Das Elend in den bergischen Bezirken ist furchtbar; dort ist die Kleineisen industrie daheim, die bei Hungerlöhnen Lehrlinge von 14 bis 16 Jahren Tag und Nacht, an Wochen- und Sonntagen an den Schraubstock stellt. Wer's nicht glaubt, der lese die Ergebnisse der Erhebungen über die Sonntagsarbeit", herausgegeben vom Reichsamt des Innern. Aber wo der Verein für Sozialpolitik" seine Hände im Spiel hat, da kann es gut werden. Wie unerschrocken wird da die Wahrheit ge
mildert werden!
Die Abnahme der Arbeitsgeschicklichkeit unter der Herrschaft des Kapitalismus ist eine bekannte Thatsache. Wo die Maschine die geschickte Arbeit immer mehr verdrängt, wo die rasche Massenerzeugung Grundgeset der Produktion ist, wo die Arbeiter physisch und geistig durch die wachsende soziale Noth verkommen, da schwindet auch Talent, Kunst, Möglichkeit zur Ausbildung. Die Leipziger handelskammer bemerkt in ihrem letzten Bericht, daß die künstlerische Ausbildung der Porzellanmaler immer mehr abnehmen muß, weil sie gezwungen find, durch flüchtige und massenhafte arbeitslieferung ihren Lebensunterhalt zu verdienen". Und dagegen helfen sämmtliche Fachschulen der Welt nichts. Gebt den Arbeitern ein gutes Einkommen und er wird immer Tüch tigeres leisten; laßt ihn verkommen, und seine Gewandtheit vertommt mit ihm.
Die Zwirn- und Nähfadenfabrik in Göppingen zahlt 20 pCt. Dividende gegen 15 pCt. im Jahre 1886. Wer die Lage der in der Konfektionsbranche und Wäsches fabrikation Deutschlands ausgenügten Arbeiterinnen fennt, wird fich mit uns über diesen sichtlichen Segen freuen. Die armen Berliner Näherinnen müssen den Zwirn übrigens zu viel höheren als den Ladenpreisen bezahlen, da ja so und so viel Prozent an den Händen der Direktrizen, Austheiler 2c. hängen bleiben. Mag aber bei 16stündiger Arbeitszeit solch' ein Mäd chen blos Kartoffeln und Brot haben, wie ein Lichtstrahl fällt in die Dämmerung ihres Daseins die Freudenbotschaft: Die armen Aktionäre friegen 20 pCt.
Im gemüthlichen München wurden im Monat Februar 1990 Personen im Asyl für Obdachlose bes herbergt.
Die Augsburger Kammgarnspinnerei zahlt zwar nur jämmerliche Löhne und wendet ganze Bataillone von Weibern und jugendlichen Arbeitern an, aber den Besten der Nation", d. h. den Aktionären, die sich im Schweiße ihrer Scheere Kou pons abschneiden, macht fie ewige Freude. Sie hat, bei einem Attienkapitale von 2400 000 m., im abgelaufenen Geschäftsjahre einen Reingewinn von 804 443 M. erzielt und wird deshalb, wie im Vorjahre, die Vertheilung einer Dividende von 12% pCt. vorschlagen.
In der Zucker- Berufsgenossenschaft betrug im Jahre 1887 nach einer vorläufigen Ermittelung die Bahl aller zur Anmeldung gelangten Unfälle 113 594, die der ente schädigten Unfälle 17 142. Wie wohl thut dem Unternehmerthum die 13wöchentliche Karenzzeit, dieser Alp der Arbeiterkrankenkassen! Im Jahre 1886 beliefen sich die Ents schädigungen( Renten 2c.) auf 1915 366 M., im Jahre 1887 auf 5 829 226 M. Ueber die Verwaltungstoft en giebt Die Deutsche Zucker- Industrie", der wir diese Daten entnehmen, feine Auskunft.
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Der Runkelrüben- Bucker hat einen Konkurrenten ge= funden, der ihm gefährlich werden dürfte. In Amerika hat man mit dem Stroh der Zuckerhirse( Sorghum) überraschende Erfahrungen gemacht. Aus einer Tonne( 1000 Kilo) Sorghumrohr gewann man 100-125 Pfd. Bucker und einige Gallonen Melaffe. Der so gewonnene Bucker war erster Qualität, und läßt sich voraussichtlich die Bucerausbeute auf 200 Pfd. pro Tonne steigern. Gegen Sorghumzucker schüßt natürlich nur Einführung des Buderzolls!!
Vereine und Versammlungen.
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Die Vereinigung der Drechsler Deutschlands , Ortsverwaltung Berlin It( Stockbranche), hielt am 6. d. M. in den Arminhallen", Kommandantenstraße 20, eine Versammlung ab. Der Kaffirer gab einen furzen Ueberblick über die Kaffenverhältnisse; demnach beträgt der Bestand etwa 38 M. Ein. genauer Bericht über die Abrechnung soll in der nächsten VerSammlung erstattet werden. Herr Hildebrand referirte hierauf über die Ursachen und Folgen des legten Streits in der Stock branche. Der Streit bei Eckersdorf sei deshalb ausgebrochen, weil die Firma ihren Arbeitern die Löhne um 6 bis 20 pCt. reduziren wollte. Durch einmüthiges Busammenhalten der Ar beiter sei dies indeß verhindert worden. Bei der Firma Gebauer habe es sich um ähnliche Lohnabzüge gehandelt. Der Streit bei dieser Firma sei ein sehr hartnäckiger gewesen. Da gerade die Lohnarbeiter" fich nicht an der Arbeitseinstellung betheiligten, weigerte fich die Firma entschieden, die bescheidenen Forderungen der Streifenden zu bewilligen. Diese verloren nach einigen Wochen den Muth, und wer von ihnen wieder angenommen wurde, nahm die Arbeit unter den vom Fabrikanten gestellten Bedingungen wieder auf. 18 Mann, welche Herr Gebauer nicht wieder einstellen wollte, hatten unter den üblen Folgen dieses Streits zu leiden, indem sie Monate lang arbeitslos waren. Bum Schluß wies Redner auf die bestehende Vereinigung hin und hob hervor, daß nur durch etne starke Organisation der Berufsgenoffen die schlechten Lohn- und Arbeitsverhältnisse ge beffert werden können. Jeder Stockarbeiter sei daher in seinem eigenen Intereffr moralisch verpflichtet, sich der Vereinigung als Mitglied anzuschließen. Wäre die Nothwendigkeit einer dauern den Organisation schon früher von der Mehrzahl der Fachgenoffen erfannt worden, so wäre der legte Streit sicher für die Arbeiter günstiger verlaufen. An der Diskussion betheiligte sich Herr Jamte, welcher das Verhalten des Herrn Gebauer während der Arbeitseinstellung in seiner Fabrik drastisch beleuchtete. Alsdann wurde beschlossen, zur Prüfung der Abrechnung vom Gebauer schen Streit eine Kommission zu wählen. Diese Kommission besteht aus den Herrn Jamke, Prausenberger, Vogel, Billm und Böttcher. Am 20. März soll ein gemüthliches Zusammensein mit Damen in Deigmüller's Salon, Alte Jakobstraße 48a, statt finden.