to in Grundkapital von 470 000 M., welches in 470 auf Namen| n, weibli utende Aktien eingetheilt ist. Die Gründer der Gesellschaft All di nd: Buchhändler Friedrich Luckhardt, persönlich haftender Ges verschwellschafter der Kommandit Gesellschaft Ludardt u. Ko., Buch ehr verbindler Hans Unruh, bisheriger Kommanditist vorgenannter Bass Gesellschaft, Major 3. D. Hermann v. Pflister- Schwaighusen, Ver­Waschaffer mehrerer geschichtlicher, militärischer und politischer Bücher es Wirth und Broschüren, die sich zum Theil durch einen hochgradigen Birthshou Chauvinismus auszeichnen, Hauptmann a. D. Friedrich Hönig, und da aufmann Ludwig Baly. Den ersten Aufsichtsrath bilden: Geh. Der Gegationsrath 3. D. Professor Dr. Aegidi, der frühere frei chaftstone onfervative Abgeordnete, Baurath Kyllmann, der nationaalliberale nd werde Stadtverordnete, General der Infanterie 3. D. Ludwig von üffen. Cranach und der schon genannte Hauptmann a. D. Hönig, en der Bestere beide konservativ. Im Aufsichtsrathe find also alle nstitutions Rartellparteien vertreten. Den Vorstand bilden Buchhändler Den Vorstand bilden Buchhändler Derartige udhardt und Redakteur Ludwig Baly. Die Gesellschaft über­n, daß immt das Verlagsrecht der beiden Beitungen für den Preis en, als on 105 000 M., das Herrn Luchardt gehörige Grundstück doch nöniggräßerſtraße 41 und die auf demselben vorhandene Buch re Gewer buderei für 771 000 Mart. Auf den Gesammtpreis werden e Babl 1000 Mark Hypotheken übernommen. Herr Luckhardt erhält bedeu5, Herr Unruh 30 Aftien der Gesellschaft, für die übrigen en Beri Betheiligten bleiben demnach noch fünf Aftien übrig. So die aufs melle Regelung, durch welche dem Geseze genügt wird; die 8, erfitliche Vertheilung der Aktien ist heute wohl schon eine ganz Gefindere. Don Christobal Jose Cremer ist bei der Gründung wohlt betheiligt; ob er seine Kräfte in Zukunft Herrn Kyllmann Dienfibo Genoffen widmen wird, wissen wir nicht. D nieman

Den Stod in der mit einem| Beamten wurden die Worte schwer. Gebrochen wantte das

-

werk wird fortgesetzt werden. werk wird fortgesetzt werden. Den Stock in der mit einem eisernen Schlagring ausgerüsteten Rechten schwingend, rief er: Schlagt fie nieder! Juden auf die Knie!" Dreimal wieder­holte er diese Aufforderung, selbstverständlich ohne einen anderen Effekt zu erzielen als das Lachen der Apostrophirten. Nun ers hob sich aber auch einer der Redakteure und gab seiner Ver­wunderung über dieses Auftreten Ausdruck: Was wollen Sie hier?! Wir find hier zu Hause, wie fonnten Sie es wagen, hier einzubringen?! Ich bin preußischer Offizier!" Da unter brach ihn Einer: Beigen Sie Ihr Patent!" Das hab' ich nicht nöthig. In diesem Moment fiel auch schon Der erste Schlag, während zugleich einer der Eindringlinge einem Redakteur einen Zündstein mitten ins Gesicht schlug, das sofort von Blut überströmt war. In der nächsten Sekunde waren die Beiden, die da geschlagen hatten, gefaßt, und fast in demselben Moment trafen auch schon die Falzer und Stereo­typeure ein, welche mit mächtigen Armen eingriffen. Schönerer, der als Erster das Hasenpanier ergreifen wollte, erhielt einige Hiebe und wurde mit großem Schwung die Treppe herab­geworfen, von seinen Genoffen bis auf Einen gefolgt. Dieser geworfen, von seinen Genoffen bis auf Einen gefolgt. Dieser Eine, welcher den ersten Schlag geführt hatte, war festgehalten worden, während die anderen im Hofraume eingeschlossen ge­halten wurden. Der Festgehaltene war der 29jährige Eduard Gerstgraffer, Stenograph bei Dr. Klinger in der Margarethen straße. Ein Sicherheitswachmann brachte ihn zur Rettungs­gesellschaft, welche ihm drei Risquetschwunden am Kopfe ver­band, und dann auf die Wachtstube. Die Uebrigen wurden von einem Wachmann, soweit sie ihm nicht davongelaufen waren, zur Polizeidirektion gebracht, wo es der jourhabende Herr Kom­miffär nicht einmal für nöthig hielt, fie um ihre Namen zu be fragen. Das höchft ungebührliche Benehmen des Herrn v. Schö­ nerer auf dem Kommissariat selbst bedauerte der Kommissär allerdings, doch entschuldigte er es mit den Worten: Was sollen allerdings, doch entschuldigte er es mit den Worten: Was sollen wir mit einem Betrunkenen anfangen? Und so konnte Herr v. Schönerer mit dem Reste seines Heerbannes leider von dannen gehen." Reizende Zustände!!

Eine ausgerechnete" alte Geschichte. Liebhaber des Schachspiels dürfte es vielleicht intereffiren, eine kleine Berech nung, die an die sagenhafte Geschichte des Schachspiels anknüpft, zu erfahren. Bekanntlich soll der Bramine Siffa, Erfinder des Schachspiels, an seinen Fürsten, zu dessen Zeitvertreib er dieses Spiel erfand und der ihm als Belohnung einen Wunsch frei­stellte, folgende unscheinbar flingende, aber unausführbare Forderung gestellt haben. Man möge ihm die Summe der Weizenkörner, abgezählt, zum Geschent machen, welche man er hält, wenn man auf das erste Feld des Schachbrettes 1, auf das zweite 2, auf das dritte 4, auf das vierte 8 2c. Weizen­förner legt; so daß also auf jedem der 64 Felder immer die doppelte Anzahl der Körner des vorhergehenden Feldes liegt. liegt. Die Summe aller dieser so abgezählten Weizen­törner ist:

Romanßil. In der bekannten Wiener Zeitschrift An I von aller schönen blauen Donau " finden wir folgende Briefkasten­tiz: Marie E. in Wien : Sie haben die Eigenthümlichkeit dem mancher Schriftstellernden Frauen, jeden, auch noch so winzi Ang rößte Tn Vorgang, jede beliebige Person, jedes beliebige Ding, welche ſtalten hnen beim Schreiben unter die Finger kommen, mit einem rbleibende mensen Geflingel von Schilderungen und Charakterifirungen wie fiebehängen. Im gewöhnlichen Leben und auch in der pro­it verricht fanen Dichtung ſagt man zum Beispiel: Schani 30g fein Sadtuch heraus, putzte sich die Nase und schickte einen Dienst­Besellscha ann fort." Dieser Saz würde in einem Roman von Ihnen erschwind der einer Ihrer gleich bestrümpften Mitschwestern etwa folgen Brozeß dermaßen ausschauen: Norbert von Heimburg stand auf der ige Ben Straße. Er war ein schöner, hochgewachsener Mann mit blauen geht, de ugen; ein tiefer, schmerzlicher Ernst lagerte auf seinem Geficht; n Menic in wehmüthiges Lächeln umspielte seinen Mund; in der Hand Dienstbot hug er einen Stock aus Ebenholz, an dessen oberem Ende fich patrian aus foftbarstem indianischen Elfenbein geschnitter Todten­und of befand. Er seufzte tief auf, senkte hierauf seine feine, blau Diejenige eaderte aristokratische hand in die Tasche seines Pelzroces und zog 3 die mit einer Geberde von läsfiger Vornehmheit ein schneeweißes Tuch wirthschaf aus derselben. war gewebt; rschiede be Spitzen umsäumten es; in einer Ecke waren die ineinander ver rfegt; lungenen Buchstaben N und H funstvoll in rother Seide ges zu sehen; ein leiser Ylang Ylang- Duft ging von dem Ge­Stellung bebe aus. Norbert ließ das Tuch einen Augenblick im Abendwind der sozial attern, führte dasselbe an seine Adlernase, welche durch ihren erschwind ihnen Schwung Kraft, Muth und Energie ausdrückte und ließe einen langgezogenen Ton hören, der in melodischen Schwin­Findesungen durch die Dämmerung hinzitterte. Hierauf trat er an e derfelbe einen rothmüßigen Mann heran, welcher, in träumerisches Sinnen bersunken, an einer Mauer lehnte. Man sah es diesem Dienſt­denn es war ein solcher auf den ersten Blick an, ihm sein jetziges Loos nicht an der Wiege gesungen wor en war; ein gewisser dämonischer Bug in seinem Antlig war unverkennbar; und man wußte nicht, ob die tiefen Furchen in demfelben von der Sorge oder von der Leidenschaft gegraben orden waren. Norbert sagte ihm mit seiner tiefen, sonoren Stimme einige Worte, drückte ihm hierauf ein Goldstück in die band und entfernte sich mit raschen, elastischen Schritten. In Augenblick versant die Sonne mit einem blutrothen

I von

einem

leichstellung ir find der Art in paß fie den

indig

unter Schlägen

ben.

gelung b

Tuden, ber

ftliche Be

n.

Sefere

ein Menid

evorfchriften

Das Wort

Sefte Gel

bbat

b bat

viel

6 der Stadt

arlottenburg

fich in ben

or entgegen

ach gebaufte

len üblichen

erfchwa

unbefpan

nfchen

zu jebe

ggered

fann fid

Natt" an

idt

manne

Diefem

buen

-

-

ufflammen hinter den Bergen, nachdem sie noch einmal mit

geli

hatte."

Scheidenden Strahlen die Kuppeln und Spigen der Stadt

Antisemitischer Ueberfall. Was von den Antisemiten Heute gegen 1 Uhr

18 447 745 555 370 859 683.

Um fich nun einen Begriff zu machen von der Unmöglichkeit der Abzählung dieser Anzahl von Weizenkörnern, diene folgende Betrachtung: Angenommen, ein Mensch zählt in einer Minute 100 Rörner, so wird er, wenn er von jeder Stunde 50 Minuten auf die Zählarbeit, 10 Minuten auf die Erholung verwendet, in einem Tage den Tag zu 10 Stunden gerechnet

-

50 000 Körner, also in einem Jahre das Jahr nach Abzug der Sonn- und Feiertage zu 300 Tagen gerechnet-- 15 000 000 Körner abzählen. Ein einzelner Mensch würde somit 1,229,849,370,358 Jahre gebrauchen, um bei raftlosem Fleiße die Forderung des Braminen zu erfüllen. Würden sich indessen alle Bewohner der Erde ( im Jahre 1882 1,456,000,000) vorausgesetzt, daß alle zählen könnten an der Bählaufgabe betheiligen, so würden sie dieselbe in 844 Jahren vollenden, ein Resultat, welches vielleicht mancher nicht erwartete, das aber der kluge Bramine wohl voraussah. Somit sehen wir, daß auch schon vom altindischen Klerus das wahre Wort galt:

Denn einer von der Geistlichkeit Jst wahrlich keine Kleinigkeit.

Ein falscher Fünfzigmarkschein ist, wie die Reichs­schuldenverwaltung dem fönigl. Polizeipräfidium mittheilt, im Großherzogthum Baden zur Ausgabe gelangt. Der Fälscher hat in höchst geschickter Weise den Fünfzigmartschein so gebildet, daß er die vorzüglichen Abbildungen eines solchen Scheines, wie ste in dem illustrirten Anzeiger von Adolf Henze gegeben wurden, herausgeschnitten hat. Die Vorderseite des Falsifikats ist die Nachbildung eines Scheines vom Jahre 1874, die der

zu erwarten ist, geht aus Folgendem hervor: Die Redaktion des N. Wiener Tagblatt" berichtet: Nachts brangen 28 Personen unter Führung des Reichsraths­abgeordneten Ritter v. Schönerer in die Redaktion des N. Wiener Tagblatt", wo fie offenbar nur einen oder zwei Nacht­tebatteure(!) anzutreffen gehofft haben mögen. Die bewegten Rückseite die Nachbildung eines gleichen vom Jahre 1882. Es Ereignisse des gestrigen Abends hatten jedoch eine größere An­zahl von Redakteuren zusammengehalten, deren vier in dem ejten Zimmer an der Arbeit waren, die überrascht aufschauten,

als die Invafion erfolgte.

Buerst glaubten fte, es mit

Leuten zu thun zu haben, welche, wie so viele Andere, an diesem Abend bezüglich des deutschen Kaisers Erkundigungen einziehen wollten, als der Ruf erscholl: Thüren besezen! Nie­

alten. Er begann:

ist die Möglichkeit nicht ausgeschloffen, daß weitere derartige Falsifikate in den Verkehr gebracht werden.

Ein bedentender Einbruchsdiebstahl, welcher seine Schatten bezüglich der Nachforschungen nach den Dieben bis Berlin wirft, ist in der Nacht vom 2. zum 3. März in Braun­ schweig in der Friedrich- Wilhelmstraße bei dem Goldwaaren­

manden hinauslassen! Der dieses rief, war Hr. v. Schönerer , goldene Ringe, Broschen, Uhr- und Halsketten, Armbänder und Der jetzt fich breitſpurig in Pose warf, um eine Rede" zu

tweiter:

die Schandblattjuden." Er sprach sodann mit erhobener Stimme

Hier seht Ihr sie nun an der Arbeit,

aber daß sie den Tod unseres erlauchten Kaisers nicht erwarten lann, das dulden wir nicht."( Das N. W. Tgbl," hatte, sowie mehrere andere Wiener Zeitungen, eine Extra- Ausgabe mit der falschen Nachricht vom Tode des Kaisers Wilhelm verans Haltet. D. R. ) Wenn ein toller Hund uns angreift, schlagen wir ihn nieder. Ihr habt uns in unseren heiligsten Ges

Die freche Judenpreffe hat uns schon viel angethan,

al- tonferr

Bogen und

ihren wird

Deutide

ein

befist

, übrigen

6. яры

enheit ber

laubigt

Ausdrud

cht, 3hmen

en.

eten

naber

Antwort

Brief un

fchaft be

Без

eren Au

Fin

per! G

! Den

che Ser

en Schlaf

Sonnens

be

Sie

daß ich

in Peter

fühlen

tommen.

verlegt. Aber

H

Nun

Tag der Rache ist der

ges

heute ist nur der Anfang, das Rache

Sie holt aus ihrem Heiligenschrein die wunderbarsten Dinge hervor, und dieses seltsame Frauenzimmer zieht mich burch ihre amüsante Laune- fie hat sogar Esprit-

an, daß ich selbst den Regelklub und meinen Donnerstag in

die Ede gestellt habe. Seitenlinie der Porschéels

fo

Ich will Dir noch einmal eine Beschreibung von dieser Du weißt, meine Frau ist

-

Silbermünzen gestohlen. Der Geschädigte hat eine Belohnung von 300 M. für Wiedererlangung des Gutes und Ergreifung der Thäter ausgesetzt. Ein Mädchen hat die beiden Einbrecher bemerkt, wie sie unter der Rolljaloufte der Ladenthür hervorge­frochen sind. Der Eine der Thäter ist von mittlerer Größe und forpulent, der Zweite ist kleiner Statur. Beide waren dunkel gekleidet.

Wieder hat das überschnelle Fahren eines Schlächter­fuhrwerks Unheil angerichtet. Als gestern Vormittag gegen 10 Uhr ein Kohlenhändler mit seinem Wagen den Kohlenplatz am Stettiner Bahnhof verließ, fauste um die gegenüberliegende Ecke der Borsigstraße in gestrecktem Trabe der Einspänner eines Schlächters und rannte gegen den Kohlenwagen an. Dem Pferde des Kohlenhändlers wurde dabei das linke Vorderbein zerschmettert. Mit Hilfe des Publikums gelang es Schuyleuten, zerschmettert. Mit Hilfe des Publikums gelang es Schugleuten, den Führer des Schlächterwagens anzuhalten, so daß derselbe zur Verantwortung gezogen werden kann. Das verunglückte Pferd wurde der Abdeckerei übergeben.

Ein Rindesmord wurde in verflossener Nacht verübt. Gestern früh fanden Baffanten hinter der Mund'schen Villa auf dem Tempelhofer Berg die Leiche eines neugeborenen Kindes weiblichen Geschlechts, nur in eine blaue Küchenschürze einge­widelt. Die Polizeibehörde stellte fest, daß das Kind von der unnatürlichen Mutter entweder getödtet und dann fortge­worfen oder lebend ausgesetzt worden und dann erfroren ist. fehlt, find in vollem Gange.

eine geborene Porschéel machen: In erster Linie hat sie wunderbar schöne Naslöcher! Sie sehen aus, als ob der liebe Gott ein neues Patent erworben habe. Es ist eben etwas vollständig Abweichendes von der bisherigen Him- Die Recherchen nach der Mutter, von der bis jetzt jegliche Spur melsarbeit. Nicht klein, aber von einer besonderen Form; fanft geschweift, im Grunde nur die anmuthige kokette Andeutung einer Vertiefung der Nasenflügel!

Ein erschütternder Unglücksfall, der den Tod eines Menschen nach sich gezogen, ereignete fich vorgestern Mittag. Die in der Solmsstraße wohnende Kutscherfrau Karoline Dege low, geb. Dörth , hatte sich zum Besuch ihres in der Charitee

Ferner hat sie jene gewissen Frauenhände, welche sich hinter seidenen Roben versteden und sich inem fortwähren- untergebrachten geistestranten Ehemanns auf den Weg gemacht ben verlegenen Schrecken zu befinden scheinen, daß sie so und hatte bis zur Karlstraße die Ringbahn benust. Beim Aus don, flein und wohlgeformt sind. Dabei erröthen fie aber nicht, vielmehr färben sie sich in ihrer Rathlosigkeit schnee­

Schmerzen einflößten.

für

steigen aus der Pferdebahn strauchelte die Frau und fiel zur Erde; fie erhob sich indeß bald wieder und setzte ihren Weg zum Krankenhause fort. Als fie furze Zeit bei ihrem tranten

weiß und zittern, als ob ihnen die Dinge, die sie berühren, Ehemann geweilt, wurde ihr plöglich so unwohl, daß fie selbst

zu Bett gebracht werden mußte und bald darauf eine Leiche war. Zu Hause hatte sie zurüdgelaffen, fie würde den Vater wohl bald zurückholen tönnen, vielleicht schon heute. Der etwa

Endlich hat sie zwei Schultern, die wie Ausruhpunkte Liebesgötter aussehen. Ich wette, daß ihr mit der Beit Roch einmal felbst Flügel wachsen. Nur die kleinen, reizen 18jährigen Tochter fiel es daher nicht auf, daß die Mutter am ben, himmlischen Bonvivants können solches Ebenmaß der Nachmittag noch nicht zurück war. Als aber der Abend dämmerte,

Shulter- Linien aufweisen.

Meine

bt ihren

ürbigleit

-führt

Und

nun schließe ich. Lebewohl! Schreibe, bezahle

Bigenschaften!

beschlich das bedauernswerthe Mädchen doch eine quälende Un­rube. Sie machte sich auf den Weg zum Krankenhaus, um Er­

bas Porto und bessere immer noch mehr Deine moralischen fundigungen einzuziehen. Ist mein Vater noch hier?" so

Dein

( Schluß folgt.)

Lamprecht.

fragte das Mädchen. Jawohl," war die Antwort. Wie geht es ihm?" fragte es wieder. Er muß morgen leider nach Dall­Lautlos sank das Mädchen auf einen Stuhl. Und dorf." meine Mutter?" schrie es angstvoll zurüd. Was ist mit ihr? wo ist meine Mutter?"- Dem von tiefem Mitleid ergriffenen

arme, schwächliche Mädchen hinaus in die Dämmerung

Polizeibericht. Am 10. d. M. Morgens wurde in der Spree hinter dem Grundstück Dorotheenstr. 32 die Leiche eines etwa 35 Jahre alten, dem Arbeiterstande angehörigen unbe fannten Mannes aufgefunden und nach dem Leichenschauhauſe gebracht. An demselben Tage Nachmittags brachte sich ein Mann in seiner Wohnung in der Wilhelmshavenerstraße in selbst­mörderischer Absicht mittelst eines Schuhmachermessers oberhalb des linken Handgelenks eine Schnittwunde bei.- Abends wurde ein Mann in seiner Wohnung in der Gartenstraße todt vorge funden. Er hatte sich durch einen Messerstich in das Herz ge tödtet. Als am 11. d. M. Vormittags der Kutscher Beschel die Lichterfelderstraße entlang fuhr, schlug das Pferd aus und traf den auf dem Vordertheil des Wagens fizenden Beschel derartig am rechten Unterschenkel, daß er einen Bruch deffelben erlitt und nach dem Krankenhause Bethanien gebracht werden mußte.-Gegen Mittag hatte der 4 Jahre alte Soln des Vergolders Joseph, Bernauerstr . 93 wohnhaft, auf das im Ofen brennende Feuer Petroleum gegossen, und waren seine Kleider dabei in Brand gerathen. Als die Mutter auf sein Geschrei zur Hilfe eilte, wurde fte ebenfalls von den Flammen ergriffen. Beide wurden durch Brandwunden schwer verlegt, so daß ste nach dem Lazarus krankenhause gebracht werden mußten. Nachmittags wurden auf dem Askanischen Play, an der Ecke der Anhaltstraße. eine Frau durch eine von dem Kutscher Matthes geführte Equipage, im Lustgarten ein junger Mann durch einen tros des starken Fußgängerverkehrs im schnellen Trabe fahrenden Bierwagen, ferner auf der Kreu zung der Bad- und Pantstraße ein Arbeiter durch einen vors Schriftswidrig schnell fahrenden, von dem Kutscher Badskun aus Neu- Weißensee geführten Break und gegen Abend in der Schüßenstraße ein 11 Jahre alter Knabe nach Angabe von Augenzeugen infolge eigener Unvorsichtigkeit durch eine Equi page überfahren. Nachmittags fiel an der Ecke der Augusts und Großen Hamburgerstraße ein Kutscher vom Bock der von ihm geführten Droschke und erlitt dadurch so schwere Verlegun gen, daß er nach dem katholischen Krankenhause gebracht werden mußte. Abends fiel auf dem Leipziger Plaz ein Mann in Folge der Glätte und brach das rechte Bein. Er wurde zu nächst nach der nächsten Sanitätswache gebracht. In der Nacht zum 12. d. M. geriethen Memelerstraße Nr. 41 in einem auf dem Flur befindlichen Bretterverschlage Kleidungsstücke in Brand. Das Feuer wurde leicht gelöscht.

-

-

-

Gerichts- Zeitung.

-

Die Verbreitung eines sozialdemokratischen Flug­blattes beschäftigte gestern die fünfte Straffammer des fönigl. Landgerichts Berlin I. Landgerichts Berlin 1. Am Abende des 15. August trat der Tischler Schultheiß in einer im östlichen Berlin belegenen Straße an einen anscheinend ruhig seines Weges gehenden Mann heran und überreichte ihm im geheimnißvoller Weise ein sozialdemo­kratisches Flugblatt. fratisches Flugblatt. Schultheiß war an einen Unrichtigen ge­rathen, der betreffende Mann war nämlich Kriminalbeamter, der den Flugblättervertheiler sofort verhaftete. Gleichzeitig bemerkte der Beamte noch einige andere Leute, die, als sie die Fest nahme des Schultheiß sahen, mit einer großen Anzahl Flug­blätter bepackt schleunigst die Flucht ergriffen. Schultheiß wurde vom Schöffengericht wegen Vergehen gegen das Sozialisiengesetz zu 50 Mark Geldstrafe verurtheilt. Der Vertheidiger des An­geklagten, Rechtsanwalt Dr. Meschelsohn legte gegen dieses Ur­theil die Berufung ein, indem er behauptete, es sei wohl nachs gewiesen, daß der Angeklagte gewußt, daß er ein sozialdemokra tisches Flugblatt verbreite, nicht aber, daß dies Flugblatt ver boten sei. Es liege mithin nur eine Uebertretung gegen das Sozialistengesetz vor. Die fünfte Straffammer schloß sich dieser Auffassung an und erkannte auf 20 M. Geldstrafe.

Vor einigen Monaten stürzte bekanntlich ein vor dem am städtischen Siechenhauſe in der Prenzlauer- Allee daselbst errichtetes Baugerüst ein, in welcher Folge einige Arbeiter auf gräßliche Weise getödtet, andere schwer verlegt wurden. An­läßlich dessen baben sich heute der Baumeister Gause und Maurerpolier Jäckel wegen fahrlässiger Tödtung und fahrs lässiger Körperverlegung vor der zweiten Straffammer des Land gerichts Berlin zu verantworten.

Mit der Frage, ob der Ausbau eines Stadtbahnbogens als die Errichtung eines Gebäudes anzusehen ist oder nicht, war gestern die 95. Abtheilung des Berliner Schöffengerichts befaßt. Im Auftrage der Viktoriabrauerei hatte der Maurermeister Gottheiner im Herbst v. J. den an der Lüneburgerstraße bele­genen Stadtbahnbogen Nr. 392 zu einem Verkaufslokal für die Biere der genannten Brauerei ausgebaut. Die Rohbauabnahme fand in der zweiten Hälfte des November statt, und da nach der Annahme des zuständigen Bauinspektors Thiemann die ges schaffenen Räume als zum dauernden Aufenthalt von Menschen bestimmt sind, so wurde der Puztermin in Gemäßheit der Baupolizei Ordnung auf sechs Wochen hinausgeschoben. Herr Gottheiner hatte aber mit den Pusarbeiten bes reits am 29. November vorigen Jahres beginnen laffen und dieselben, nachdem sie am gedachten Tage polizei­lich inhibirt worden waren, am 14. und 15. Dezember fortgesetzt. Es ist deshalb gegen denselben eine Strafverfügung wegen Verlegung der baupolizeilichen Bestimmung in drei Fällen in Höhe von zusammen 45 M. event. 9 Tagen Haft ergangen, gegen welche er Widerspruch erhoben hat. Jm Termin machte er geltend, daß auf Vorstellung der Viktoriabrauerei die Pug erlaubniß bereits am 10. Dezember ertheilt worden ist. Im Uebrigen bemerkt er, daß er einer Pußerlaubniß gar nicht be= durft habe, weil es bei dem Ausbau des Stadtbahnbogens fich weder um die Errichtung eines Gebäudes handle, noch weil die hergestellten Räume zum dauernden Aufenthalt von Menschen bestimmt sind. Der Gerichtshof bejahte mit dem Amtsanwalt beide Fragen; er erachtet einen Stadtbahnbogen für ein Ge bäude und eine Restauration als zum dauernden Aufenthalt

zumindest des Wirthes und der Kellner bestimmt. Er verurtheilte

den Angeklagten zu 10 M.

Eine Anklage wegen Hehlerei beschäftigte gestern die 87. Abtheilung am Amtsgericht I. Frau Auerbach hatte eine Gans, welche ihr 11jähriger Pilegesohn bei einem Kaufmann gestohlen hatte, zu einem Braten verwendet, obwohl fte wußte oder den Umständen nach annehmen konnte, daß die Gans ge stohlen war. Der Dieb konnte, da er das strafjährige Alter von zwölf Jahren noch nicht erreicht hat, nicht unter Anklage ge= stellt werden, dagegen mußte fich Frau Auerbach gegen die Bes schuldigung der Hehlerei verantworten. Es war unbedingt ihre Pflicht, die Gans dem Polizeibureau zuzustellen, wenn, wie sie behauptet, es ihr nicht gelang, von dem Knaben den Namen des Bestohlenen zu erfahren. Sie hat das jedoch unterlassen, und der Gerichtshof neigte angesichts der Sachlage sogar zu der Annahme, daß die Angeflagte wohl den Knaben zu dem Dieb stahl angehalten haben könne; der Verdacht erschien um so ge= rechtfertigter, als die Angeklagte schon mehrfach vorbestraft ist. Die Anklage richtete sich jedoch nur auf Behlerei, es fonnte also auch nicht Sache des Gerichtshofes sein, eine Anstiftung, die fich nur auf Vermuthung stüßte und schwer zu erweisen war, festzustellen; jedoch wurde bei der Strafzumeffung das gravirende Moment mit in Betracht gezogen, und das Urtheil lautete auf einen Monat Gefängniß.

Wegen fahrlässiger Tödtung hatte sich der Kutscher Paul Johann Scheffler vor der dritten Straflammer am Landgericht 1 zu verantworten. Der Angeklagte war in schnellem Tempo in die Flottwellstraße eingebogen und hatte einen Ar beiter, der dem dahinsausenden Gefährt nicht mehr ausweichen konnte, so unglücklich überfahren, daß der Gestürzte auf der