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Beilage zum Berliner Volksblatt.
r. 63.
Von den Lawinen
andelt ein Artikel Ch. Tarnuzzer's im Feuilleton der Frank urter Beitung", dem wir im Nachstehenden Einiges ent nehmen:
Bu unterscheiden sind die Staublawinen und die Grundlaminen.
Die Staublawinen( ital. avalanghe iredde) bilden sich geer. öhnlich während des Schneefalls bei niedriger Temperatur, im inter und im Vorfrühling, dann nicht mehr. Thr Charakter giebt fich ans der Art des Schnees, der hier in Bewegurg ezt wird. Der trockene Schnee nämlich liegt ganz locker und e auf, so daß er leicht verweht wird und sich in Spiel und Lang ergeht, bis er in einer Vertiefung, hinter Gebüsch, Bauern, Bäunen, zur Ruhe tommt. Hochgehende Winde wie Föhn fönnen den spezifisch leichten, viel Luft führenden Schnee von den Bergspißen und Gräben nur als herrlich weiße, 31usend Formen annehmende Wolfen in das Freie hinaus zerauben. Solche Schneegestöber, in denen eine Wanderung egen der Verwehung der Wege und des Anprallens zahlloser Diger Eistryſtällchen sehr gefährlich werden kann, hängen mit Allgemeinen starten Luftströmungen zusammen und tragen oft ichte Gegenstände, wie Baumblätter, aus den Thälern viele tausend Meter weit fort und in die Höhen der Gletscher hinauf. allt eine größere Maffe trodenen Schnees auf eine ſteilere, egetationsarme und ungeschüßte Bergwand, so geräth ste auf erfelben leicht in Bewegung und reißt die Schneeschichten, die e auf dem Wege trifft, mit fich. Der geringste äußere Drud, bie kleinste Lufterschütterung vermag die schlafende Lawine zu weden. Ein durch eine Schneewand Watender kann die Ur ache eines mächtigen Lawinensturzes werden, der Tritt tiner Gemse ebenso verhängnißvoll sein. Gemsen und Füchse vielfach im Lawinenschnee gefunden so muß man annehmen, daß der in vielen undert Fällen sich als fast untrüglich erweisende, wunderbare, thierische Instinkt dem armen Geschöpfe die Lawinengefahr nicht Das Einstürzen eines kleinen Schnee
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fimses in der Höhe, das Fallen geringer Schneemaffen von en Tannenästen oder der Eiszapfen von den Felsen auf die Eneedede das alles fann unter entsprechenden Verhältnissen ie Bildung eines Schneezylinders verursachen, der rapid anSchwellend zum Sturze einer Lawine Anlaß geben kann. Häufig eschieht solches bei stürmischer Witterung. Das Hinüberspringen des Windes in eine andere Richtung ist ebenfalls im höchsten Grade verhängnißvoll. Das Gleiche gilt von Erschütterungen des Bodens oder der Luft oder von beiden zusammen. wanderst an den Abhängen hin durch die stille Welt der winters lichen Dede ein einziger Ruf, ein Pfiff, das Glöcklein deines ferdes tann die Lawine rufen. In Davos wurde beim Läuten er Kirchengloden schon mehrmals der Sturz mehrerer Lawinen beobachtet; die Säumer verstopften an lawinengefährlichen Stellen ihren Pferden die Glocken und gingen schweigend durch Das Revier; im Kanton Schwyz schalt ein Vater seine Kinder, fie bei' verdächtigem Wetter die Thüren start zugeschlagen. Belleicht noch leichter aber werden die schlummernden Lawinen Bodenerschütterungen geweckt, wie fich dies beim Wunder
Durd
hau der Gotthardbahn gezeigt, wo durch das Sprengen im Tunnel die Lawinen von allen Abhängen der nachbarlichen Bergpartien donnern.d niederfielen. ftillem Wetter, wenn selbst die Flamme eines Lichtes nicht
Spielen
Auch bei ganz wind
es giebt Drtschaften, deren gefährdete Theile bei starkem Schnee fall, während ruhiger Luft, von den Einwohnern verlassen werden; der ruhig fallende Schnee vermag fich an solchen Orten
würde, kann die Lawinengefahr eine große sein, und
Dann Los.
Mittwoch, den 14. März 1888.
-
drängt und mit dem stolzesten Wald umgeht, wie der Sturmwind mit den Halmen des Feldes. Die ganze Luft ist von Krachen erfüllt; das Aufprallen der mitgeriffenen Felsstücke ver ursacht die gewaltigsten Schläge dazwischen, die Felsen beben, die Gipfel leben im Donner auf, und die ganze Natur stimmt ein in die Gewaltrufe, in die wilden Stimmen des Vernichtungseifers. Ein Rauchen der ganzen Bahn, die nachher als blank geschliffenes, glänzendes Bett hervortritt und durch Alpenweiden, Wälder und Wiesen bis ins Thal hinunter sich verfolgen läßt dann endlich nach dem Donner der ungeheure, titanenhafte Schlag, ein unbeschreibliches Geächze und Gepolter, und es ist stille, denn das Ruhebett für die gigantische Maffe ist gefunden. Der sich ausbreitende, mit Riesenträften wachsende, wafferfallgleich über die Felswände stürzende, hoch aufrauchende Strom, wie er fich oft theilt und wieder vereinigt, die Seitenarme aufnimmt, ein wallendes, fluthendes, glänzendes Meer in pfeilschnellem Schuffe mit allen weitreichenden Seitenwirkungen so schildert Fr. v. Tschudi den Vorgang- ge währt ein unbeschreiblich großartiges Bild. Wenige Minuten, und die Tochter der Hochalp liegt nach einem schauerlichen Tanze friedlich und bewegungslos in der Thalwanne. Einen Fall von vier bis fünftausend Fuß hat fte in fiegreichem Donnergange zurückgelegt und ihren Leib majestätisch in die fliegenden weißen Gewänder gehüllt, um bald im Schooße des Thalbettes mit gelösten Gliedern zu ruhen."
Wehe dem Menschen, der von ihren Gewändern eingehüllt wird! Indeffen sind viele Fälle bekannt geworden, in denen die Erschrockenen nach vier- bis fünfhundert Meter weiter Luftreise unversehrt niedergesezt wurden. Lawinenstaub wird bei folcher Gelegenheit bis viertausend Meter weit ins Thal hinausgetrieben. Verengt sich das Thal, durch welches die Lawine hindurch wüthet, so ist der Luftdruck um so mächtiger, die Wirkung um so zerstörender. Der Luftzug schießt seiner ganzen Breite nach über die unten liegen bleibende Schneemaffe hinaus und springt oft zur andern Thalwand hinüber, wo er noch eine Strecke Waldes zu knicken vermag. Der Streifen, in welchem der Lufftrom daher zieht, ist ziemlich scharf begrenzt, also daß außerhalb dieser Linien taum ein Ast ins Schwanken geräth. Noch draußen im Thale zittern die Häuser und stürzen Kamine von der gewaltigen Bewegung der Luft, der Staublawinenschnee aber dringt durch die feinsten Rißen maffenhaft in die Stelle und Häuser, die Haare der Pferde bedeckend, bis die Thiere wie gepudert aussehen, oder sich in wollenen Kleidern derart festseßend, daß das Ausbürsten derselben zur Unmöglichkeit wird. Eine besondere Art der Staublawinen find die zuerst von Coap unterschiedenen Oberlawinen, welche sich in Beiten bilden, in welchen die Oberfläche des Schnees abwechselnd auftaut, schmilzt und dann wieder zu einer harten Firntruste fich verfestigt. Der frischgefallene Schnee bleibt auf der glatten Fläche nicht haften, sondern stürzt bald als Staublawine in die Tiefe.
Die Grundlawinen( ital. avalanghe colde), auch Schlaglawinen genannt, rutschen vom Grundweg ab und wirken hauptsächlich durch das Aufschlagen. Die größeren unter ihnen gehen ziemlich regelmäßig in bestimmten Tagesstunden nieder, je nach der Lage der Bergabhänge; an östlichen Gehängen in den legten Stunden des Vormittags, an westlichen von drei bis sechs Uhr Nachmittags, an den nördlichen wieder später, als an den südlichen. Die Schneemaffe, welche das Material für die Grundlawinen abgiebt, besteht vorzugsweise aus dem sogenannten naffen Schnee, der sich leicht ballt und an den Gegenständen haften bleibt. In ihm hat ein Schmelzprozeß begonnen, weswegen er fich bald lagert. Er enthält wenig Luft eingeschlossen. Die Schneemaffen der Grundlawinen üben lange nicht den ungeheuren Druck auf die Luft aus, wie die Staublawinen; es ist ein fich ballender, rutschender Schneeſtrom,
deffen Fortpflanzungsgeschwindigkeit trop des größeren spezifi schen Gewichtes wegen der starken Reibung am Boden eine geringere iſt. Auch hier kommen größere Maffen bei der ge
Das in Bewegung gerathene Schneefeld rutscht zuerst in einem Stüde fort, dann theilt fich seine Bewegung den tiefern Lagen mit; die Maffe stürzt über, zerstiebt, theilt fich. Die ringsten Veranlaffung in Bewegung. Der erweichte Boden er ten Stryftalle stieben in Wolfen in die Luft hinaus. Diese chwereren Schneet heile bewegen fich mehr am Boden, die leich fallende Schneewolte preßt die Luft zusammen; das Dröhnen und der Wind rufen kleinere Lawinen wach; bald ist die halbe Bergfeite ein rauchendes, sprühendes Chaos von Schneewollen, Die den Gang des Stromes verhüllen und über die Wälder
laubt den tiefern Schneefeldern, in innigern Zusammenhang mit den unterhöhlten, wasserdurchrieselten, ins Rutschen gerathenen Strecken zu treten; neue Schneeschichten werden mitgerissen, die Maffen geballt, zu Kugeln abgedreht, zu Rotationsellipsoiden, Scheiben oder Zylindern geformt; Steine, Erde, Blöcke und Schutt gefellen fich der Stürzenden zu, und Alles rast unter Lautem Donnerfrachen die Abhänge hinunter, in Refsel oder auf förmliche Waffe bleibend bis in den Sommer hinein und oft
aber lange nicht so zerstörend wie der scharfe, der Lawine als Weidepläge, wo der müde Riesenleib fich hinſtreckt, eine un Drtan vorauseilende Luftstrom, der in rasender Eile zu Thal
Nachdruck verboten.)
Ein altes Märchen
in Briefen.
Von Hermann Heiberg . ( Schluß.) Nr. 7.
Unter dem Geröll der Winter- Amüsements begraben nügungsschutt hervor, nur meine Nasenspitze gudt noch unter dem Verergreife" ich nicht die Feder,
und
Aufstellung ihrer Schwester Photographie auf meinem Schreibtische mindestens rücksichtslos. Es gab auch zwischen diesen beiden sehr ernste Erörterungen. Die Schwestern schieden mit einer Freundschaft, die an die schönen Beziehungen der Montecchi Capuletti erinnerten. Und was weiter folgte?
Meine Frau, meine einstige stille, häusliche Frau hat der Vergnügungsteufel erfaßt. Ich höre nur von Roben und Spißen, Soireen, Diners, Bällen; Verwünschungen gegen Schneider dringen täglich an mein Ohr, und wenn die Klingel ertönt, steht ein Mensch mit einer quittirten
fondern halte fie bereits zwischen Daumen und Beigefinger Rechnung über Blumen, Handschuhe, Fächer, Fuhrwerk und
babe
schreibe Dir endlich einmal wieder!
Du wirft kaum glauben, was ich Dir melde und doch e ich Dir so viele Rörnchen Wahrheit mitzutheilen, wie in eines Advokatenschreibers Sandfaß hineingehen.
Meine Frau fam schon nach dem Sommerausfluge sehr
Sonstiges Gesellschaftsbeiwerk draußen.
Wo ist die schöne 3eit geblieben, in der Rosen und Granatblüthen dufteten, kleine Vögel zwitscherten und die Silberquellen unserer glücklichen Uebereinstimmung rauschten!? Wir gingen durch einsame schattige Gänge und fanden diese
Derändert zurück, erzählte mit geläufiger Extrapost- Bunge, abgeschlossene Welt schöner, als den Besitz der Karolinen
wie man fie umschwärmt, bewundert, angesungen und an
Sebichtet, furz, ihr Herz vergiftet habe. Ich hörte das
iglich.
und angrenzenden Meere.
Borbei! Und glaube nicht, daß meine Frau noch zu
5. Jahrg.
nicht gänzlich abschmelzend bis zur warmen Zeit des nächsten Jahres. Bleiben die Maffen in einem Flußbette stecken, so bildet der aus seinen Eisbanden befreite Bach einen See und stürzt dann, nachdem er die Schneemauer durchfreffen, überschwemmend ins sorgenvolle Thal hinab. Bei falter Witterung und besonderen Bodenverhältnissen aber fann ein brückenartiges Gewölbe bestehen bleiben bis in's nächste Frühjahr hinein, wo es zusammenstürzt. Die Bewegung der Lawinen ist, wie Heim gezeigt, vorwiegend ein Fließen und daher von der Bewegung bei Felsbergstürzen und Sturzbächen wenig verschieden. Die Geschwindigkeit der Bewegung ist bedeutend geringer als bei Bergstürzen, da das spezifische Gewicht des Materials ein geringeres ift. Wie bei einem Flusse oder einem Gletscher ist die Geschwindigkeit in der Mitte der Bahn am größten, weil die Reibung hier einen kleinern Betrag erreicht als an den Seiten. Die innere Gruppirung der Massentheile einer Grundlawine geschieht in Rotationseinheiten mit der Horizontalare senkrecht auf der Bewegungsrichtung stehend, so daß dadurch die größte Fließgeschwindigkeit ermöglicht wird, wie bei allen Strömen, wo einzelne kleinere oder größere Theile in sich selbst starr find. Bei den Staublawinen entsteht eine innere Ballenstruktur. Den abgelagerten Schneeschutt tann man Lawinentegel nennen; der Schnee desselben ist eine eisenharte, ganz durchballte gerüttelte und gefnetete Maffe. Die Dichtig feit ist jedoch in den verschiedenen Partien keine gleichartige. Es giebt Lawinentegel von zwanzig bis vierzig Meter Höhe und über vierhundert Meter Länge Man findet in ihnen Höhlungen und Spalten, die sich beim Abschmelzen erweitern, und Räume mit stalaktiten- und stalagmitenartig von Schneezäpfchen bedeckten Deden und Böden. Beim Abschmelzen der Lawinentegel, welches langsam vor fich geht, bleiben oft die bis zarrsten Gestalten für eine Zeit lang bestehen, es bilden fich Lawinentische, bei denen eine Schneesäule mit einem daraufliegenden Steinblode stehen bleibt, oder Erdpstramiden, wenn Schnee und Erde ähnliche Form annehmen können, oder es entstehen Längswälle, deren Gestalt den Moränenwellen des Gletschers nicht unähnlich ist.
Die von Lawinen Verschütteten erhalten den schrecklichsten Rerker zu ihrem traurigen Aufenthalte. Der Druck auf den Körper ist im Moment des Stillstandes der Lawine so stark, daß der Begrabene erdrückt zu werden wähnt, dabei vernimmt die er ein eigenthümlides Inirschendes Geräusch, das Schrecken der Situation, die unendliche Bangigkeit noch zu erhöhen scheint. Der von einer Lawine Verschüttete hört in der Tiefe jedes Wort, das von seinen ihn aufsuchenden, Gefahr verachtenden Freunden außen gesprochen wird, während sein ängstlicher Hilferuf nicht einmal durch eine nur wenige Fuß dicke Schneedecke zu dringen vermag. Schallwellen im engen Schneegefängnisse fönnen sich nämlich so wenig ausbreiten, daß der Ton nicht nach oben dringen kann. Das leichte Hören unter der Schneedecke oder unter der Erde erklärt fich aber leicht aus dem Umstande, daß die Schallwellen die durch den Ruf von außen verursacht wurden, die Luft in start vibrirende Bewegung verseßen und daß die lettere dem Schnee mitgetheilt wird, welcher den Unglücklichen bedeckt. Da das Ohr ganz nahe an den vibrirenden Körper liegt, so ver nimmt er auch das Geräusch in seiner Schärfe; er ist im gleichen Falle wie der, der auf große Entfernungen zu hören wünschend, sein Ohr an den Erdboden legt.
Die
Im Sommer schmilzt dann der Lawinenteael größtentheils weg, es entströmen seinem Gebiete rieselnde Wasser oder auch verheerende Fluthen, und es können für das Alpenthal neue Gefahren entstehen. Aber die Lawine ist doch nicht geschworene Feindin alles Lebens; auch hier überzieht ein junges Leben bald den Tod mit grünem Frühlingsschimmer.
Da liegt fte, überragt von Erlen, Bleich auf der Matte jungem Grün, Und weint befruchtend ihre Perlen Allmälig sterbend d'rüber hin."
Im nächsten Sommer siedelt sich an der Stelle, wo die frostige Lawine gelegen, ein mannigfaltiges Leben an. Viele Tausende von Jusekteneiern, Larven, Würmern und Alpenpflanzensamen, die im Bette des Lawinenzuges fich angefiedelt, werden durch die Lawinen von einer Region in die andere gebracht, und die Wärme, die sie erbarmungsvoll aus den Gräbern sucht, erweckt sie an der neuen Oberfläche oder im Schoße der fruchtbaren Erde zu neuem Sein. So ge langen z. B. höhere Alpenpflanzen hinab in größere Tiefen, so dürfen wir unten in den Thälern die lieblichen Blüthen des
erklärte, sie habe mich ihr entfremdet und schwur, sie nie wieder bei sich aufnehmen zu wollen. Heute nun machte sie mir selbst den Vorschlag, Daja möge uns besuchen, ein Vors schlag, den ich ablehnte, um jedwedem Grund zu einer Vers stimmung aus dem Wege zu gehen.
Was bedeutet das Entgegenkommen? Dieses Räthsel bitte ich mir insbesondere postwendend, auf starkem Papier geschrieben, zu lösen, und deshalb schreibe ich, was ich eigentlich aus Schmerz, aus Scham und Enttäuschung nies mandem, selbst Dir nicht, anvertrauen wollte.
Nr. 8.
So, mein Frennd! Sezze Dich mit ernster Miene zus rück und lies diesen Brief, und wenn Du je ein Herz hattest, dann wirst Du mit mir weinen. Auch Männer dürfen bisweilen weinen. Thränen find emporfickernde Blutstropfen der Seele.
alles an, wie einen Krantenbericht. Eine Mühle mahlt nicht furiren ist. Ich legte ihr die moralistischsten Bücher auf den Nacht- durfte, oder zornig, empört, wie einst Simson die Säulen immer, fie steht auch einmal wieder still. Ich erlebe das ja tisch, sprach mit ihr in bewegtesten, eindringendsten Worten
wie
Aber es blieb nicht bei den Reminiscenzen, die man, ,, die Blumen von damals", in ein Gedichtbuch legt,
Rleibern
und erinnerte sie, was wir uns gelobt und geschworen. Sie niďte nur mit dem Kopfe und erwiderte: sie sei fast ganzen habe Rinder, fühle sich zu
fondern fie begann allerlei Correspondenzen, und nicht nur mit jung, um ein Klosterleben zu führen und finde meinen jenen, die Ohrringe in den Ohren und Schleppen an den Hausrockpassionen geschmack lieblos und egoistisch.
tragen,
lichen Nachkommen des Herrn von Adam- Paradies.
sondern mit einem ausgewachsenen männ
Außerdem bewies sie mir, daß ich mich in Uebertreibungen erginge. Wir brauchten nicht einen Pfennig
Bobnort- 3ufat interessant zu machen. In erster Linie hat Frau und aus mir rede nur jene Hypochondrie, welche überBerzeihe diese Nachahmung: berühmte Männer durch mehr, als früher. Ein wenig Geselligkeit wünsche fich jede
body unser Urvater darauf ein Recht!
Anfänglich lachte ich.„ Ein halbes Kind!" erwiderte
haupt das Erbtheil meiner Familie sei.
Mit vollkommener Apathie begegnet fie allen meinen Bitten und Befehlen und schon duldet sie meine Zärtlich
Saustaub auf Mahagonimöbeln. Aber das, mein lieber keiten, statt sie zu erwidern.
Ja, sage mir, Freund, ist das alles möglich? Bin
mir bittere Borwürfe machte. Sie war empört über die täglich wechselnden Kleiderschmuck des Lebens? Es erfolgten Auseinandersetzungen, in denen sie auch ich in einem Traum, oder sah ich nur bisher nicht den Morgenschuhe, die Daja mir gestickt hatte und fand die
Daja ist nicht wieder zu uns gekommen. Meine Frau
Ich will Dir in dieser einsamen Nachtstunde alles ers zählen, wie es gekommen ist und Du wirst entscheiden, ob ich in der Hängematte meiner Sorglosigkeit weiter schlafen des Tempels zerstören mußte, wie es geschehen ist. Meine Frau ist nicht mehr bei mir! Ich habe sie ihren Eltern zurückgeschickt und mein Brief lautete:
Ich nahm aus Ihren Händen einst voll Dank ein goldschimmerndes Gefäß, dessen halb geöffneter Verschluß von seinem köstlichen Inhalte schon mehr verhieß, als ich je zu begehren gewagt hatte.
Ich hütete es so gut, wie ich es verstand, mit aller Sorgfamkeit als ein anvertrautes, herrliches Gut, das ganz mein eigen sein uud bleiben sollte.
Aber ich muß Ihnen nun doch das Gefäß zurück senden. Das Gold war Kupfer, und da ich nun den Deckel völlig abhob, drang auch ein häßlicher Athem daraus hervor.
Ich danke für so viel Vertrauen, obgleich ich die Nachwirkung dieses Vertrauens, so oft und so viel ich in dem Katechismus meines Lebens nachblättere, nicht verdient zu haben glaube."
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