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Beilage zum Berliner Volksblatt.

-Die Arbei 65.

Neue Bilmittel für Nerven.

Aus einem Vortrage des Geheimrathes Professor Dr. v. Nußbaum- München.

Freitag, den 16. März 1888.

er große S enbergwerken chon ift wi ahn- System perschaft der nur Lotom nbahnen in an die Chil Das menschliche Hirn bildet bekanntlich eine Halbfugel, an führer eine g e erhalten fo fich ftrangförmig das Rüdenmart anreiht. Die graue Hirn­hngesellschaft de, welche das Gehirn umgiebt, ist der Sitz der höheren I nicht bewilligen Funktionen und je geistig entwickelter der Mensch ist, um motioführer entwickelter, feiner und ausgedehnter ist das Gehirn. Aus enthalte, indem und dem Rückenmark entspringen nun alle Nerven, die anderen che fich, nachdem sie sich in unendlich feine Stränge verzweigt beiterverbinden, am ganzen Körper vom Scheitel bis zur Fußsohle ver­enfzeit mitten. Die Phyfiologen meffen die vornehmste Thätigkeit der lauf dieser en, das Gefühl, mit einem Birtel unter Bugrundelegung en werde. Entfernung, in welcher die beiden Spigen gefühlt werden, seinen Anfda zeigt es sich, daß wir an der Zungenspiße das feinſte r benachrid ühl haben und schon bei einer Entfernung von einem Milli­und fte erfuer die beiden Spigen fühlen. Dann kommen die Finger­en, während wir am Oberarm und Rücken das am wenig Den Bahnen totivführer feine Gefühl haben. Manche Leute haben sogar am Rüden Stellen, an denen fie gar nichts fühlen. viel größere B Auch das Tempo, in welchem eine Berührung oder Ver­indirekt bu ing des Verkung auftritt, hat, wie Geheimrath Ritter von Nußbaum in em fürzlich gehaltenen hochinteressanten Vortrage ausführte, Rompagnie Die Perfon große Bedeutung. Was ganz langsam und rasch auf­en worden, spürt man wenig. Im legten Kriege versicherten verſchie­in den gre Difiziere, welchen durch eine Kanonenkugel der Ober­e vielen fienfel weggerissen war, dem Vortragenden, daß sie hierbei un­feit zu prähr denselben Schmerz gehabt, als wenn sie einen Hieb mit Gewalttha Stode erhalten hätten. Ein anderes Mal behandelte Nuß­um einen Müller, der in seiner Mühle mit dem Arme in n fleineren welche nichte Transmission gerathen war und hierbei sich höchlichst aft allen Theilunderte, als er plößlich den Aermel seines neuen Rockes in der nd Handwerkansmission hängen sah. Als dann aber das Blut mit Heftig hole, feines Schwindels für fähig halten." örenden Einplöglich ſtrömte, wurde ihm klar, daß der Aemel auch seinen wirken lähmm enthielt. 3 Landes.

zur Lungenschwindsucht beseitigen; ebenso vermag man durch Drücken und Kneten des Unterleibes manche Störungen der Organe desselben entfernen. Eine große Neuerung auf dem Ge­biete dieser Widerstandsbewegungen ist die sogen. mechanische Gymnastik, die in vielen Anstalten mit zahlreichen eigens dazu fonstruirten Maschinen betrieben wird. Geheimrath v. Petten­tofer und Profeffor v. Voit haben gefunden, daß alle Muskels bewegung auf Kosten des im Körper befindlichen Kohlenhydrats gemacht wird, und die Minderung des Kohlenhydrats ist da­beste Mittel gegen das Ansezen von Fett. Professor v. Voit hat gefunden, daß eine zehnstündige Arbeitszeit acht Gramm Fett absorbirt. Fett absorbirt. Ein Arzt in Wien   hat einen Apparat mit Kurbelbewegung erfunden, der bei fleißigem Gebrauche ein herrliches Heilmittel gegen Nervenkrankheiten darstellt. Ein russischer Gelehrter, welcher wegen politischer Umtriebe ins Gefängniß fam, mußte dort die Kurbel an einer Papiermaschine drehen und schon nach vier Wochen schrieb derselbe Mann, der dreißig Jahre lang frant gewesen war und namentlich stets an nervösem Kopfschmerz gelitten hatte, nach Hause, daß er völlig gesund sei. Ein Gelehrter oder Bureaumensch, der täglich nur zweimal den Weg in's Bureau und von da wieder nach Hause zurücklegt, oder die Salondame, die wöchentlich vielleicht nur einmal bei schönem Wetter einen Spaziergang macht, müssen freilich nothwendig nervös werden. Selbst bei unseren Kindern spüren wir schon die Folgen, obwohl man hier die herrliche Idee der Einführung des Turnunterrichtes gehabt hat.

In den Nerven find elektrische Ströme enthalten, welche an en, dem fen Stoffwechsel gebunden sind; aber die Nervenleitung iſt n. Unser Schge nicht so schnell als die Elektrizität. Während der en Märkten trische Strom in der Sekunde gegen 464 Millionen Meter ücklegt, find es bei der Nervenleitung nur 30-40 Meter. ft. Umfont nd Süd- Amer enn jemand eine heiße Platte berührt, so kommt ihm das Ges leben; verge in ungefähr 10 Sekunde zum Bewußsein. Die Nerven and Ronfuln genährt durch das Blut und je beffer der Nerv genährt desto mehr leistet er. Im großen und ganzen wird man ce Raufleute dieses Welten tönnen, daß, wenn ein Mensch schlecht genährt ist, sein en hohe Pervensystem nicht viel zu leiſten vermag. luß, und do ropa und for

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Ein Mittel der allerneuesten Beit, auf welches gegenwärtig die ganze Welt mit begreiflicher Spannung blickt, ist die Hyp nose, der thierische Magnetismus. Es ist das ein sehr schwie riges Thema und vielleicht ist nirgends so viel Betrug und Schwindel getrieben worden, als auf diesem Gebiete, aber die Münchener  ", so leitete der Vortragende seine hierauf bezüg lichen Ausführungen ein, kennen mich und werden mich, wenn ich hier einfach meine Beobachtungen über diese Materie wieder­Es ist geradezu merkwürdig, daß die Sache Jahrhunderte lang in den Händen von Laien geblieben ist und namentlich der Mesmerismus fie derart ausgebrütet hat, daß sich jeder anständige Arzt noth gedrungen davor zurückzog. Die Meinungen über das innerste Wesen der Hypnose gehen allerdings noch sehr weit auseinander, aber nach der Ansicht des Vortragenden fann jeder Mensch magnetiſtren und hypnotisiren und ebenso auch magnetifirt und hypnotifirt werden.

Es ist höchst interessant, wie verschieden die Reizbarkeit der Menschen gegenüber dem Magnetismus ist. Nervöse Damen unterscheiden da noch, wo wir es geradezu für unmöglich halten und es giebt Leute, welche ein Stück elektrischen Siegellacks und ein Stück Eiſen trop zehn- und zwanzigfacher Umhüllungen noch unterscheiden, eine Thatsache, auf die die Homöopathen sehr viel halten. Es giebt Stubenmädchen, welche so elektrisch find, daß sie keiner Dame das Haar machen können, ohne daß ihr die Haare zu Berge stehen. Der metallische Magnetismus hat auf den hypnotischen Schlaf einen geradezu räthselhaften Einfluß, unter dem sich die förperlichen und phyfischen Eigen­schaften ganz in das Gegentheil umwandeln. Ein hypnotifirter Knabe, welcher Krämpfe im linken Bein hatte, bekam diese in eben so schrieb er vollständig fließend mit der linken statt mit der rechten Hand, obwohl er dies vorher nie versucht hatte.

Bei der großen Unwissenheit, die Jahrhunderte lang auf efem speziellen Gebiete herrschte, war es erklärlich, daß man über fein anderes Heilmittel für die Nerven fannte, als gutes effen, gutes Trinken und Elektrizität. Jezt ist die Wissenschaft chier vorgeschritten, man wagt es, den Nero aufzusuchen, abzuschneiden und wieder zu vereinigen, legteres entweder Dadurch, daß man( was indessen seither nur bei Thieren ge= lungen von einem Thiere einen gefunden Nerv nahm und einsepte, oder dadurch, daß man das betreffende Glied verkürzt das rechte Bein, als man ihm den Magnet näherte, und und so die Wiedervereinigung ermöglicht. Bei einer Reihe von Krantbeiten, 3 B. bei Krämpfen, haben wir an der Nervens behnung ein großes, wirksames Mittel und namentlich bei

Ischias

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und Epilepsie find durch dieselbe schon viele Heilungen

erzielt worden. Der größte Erfolg, den die Wissenschaft bisher

erzielt hat, ist die Heilung von eingewurzelter Epilepsie,

welche dadurch entstanden, daß Nerven mit der Kopfhaut oder Anochen verwachsen waren. Es sind hier Fälle von Heilungen belannt, von denen in einem schon 200 Anfälle vorgekommen aten und später fein einziger mehr. Redner will jedoch hier­nicht weiter eingehen, sondern einige neue Heilmittel vor Seiltefte Aufmerksamkeit zuwendet.

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Die Arten des Einschlafens sind sehr verschieden und ebenso die Zeit, die einzelne Personen gebrauchen, um einzu­schlafen. Je öfter man Jemand hypnotifirt, um so schneller schläft er ein und schließlich kann man ihn auf hundert Meter durch das Telephon hypnotifiren. Der Eingeschläferte kann auf weite Entfernung ganz kleine Schrift lesen, er kann leise ge­sprochene Worte durch eine dicke Mauer hören u. f. w., aber das Merkwürdigste ist und bleibt doch, daß der Hypnotifirte das willenlose Werkzeug des Magnetiseurs ist, wofür der Vortragende einige ganz auffällige Beispiele anführte. Die Juristen rechnen Das Turnen war von jeher ein gutes Heilmittel und ganz darum auch solche Sachen nicht dem Hypnotisirten, sondern dem fonders die schwedische Heilgymnaſtik. In neuester Zeit hat Magnetiseur an und es geht eine starke Strömung dahin, das in London   ein Laie, Dr. Kellgreen, eine Art von paffiven Hypnotifiren, namentlich bei Schaustellungen, wie es der Mes Bewegungen erfunden und damit so wunderbare Heilerfolge merismus gethan, ganz zu verbieten und es nur den Aerzten zu zuziehung von Zeugen hypnotistren.

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he Elfaffelt, daß Leidende aus der ganzen Welt zu ihm hinströmen gestatten. Jedoch sollten auch die letzteren stets nur unter Hin nd die Wissenschaft sich den Resultaten seiner Erfindung nicht verschließen kann. Auch die aktiven, durch das Turnen

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forderten, Bewegungen find höchst vortheilhaft; am allerwirk aften find jedoch die sogen. duplizirten Bewegungen, welche emacht werden, während dabei ein Widerstand geleistet wird. Durch diese Bewegungen fann man, indem man das Blut aftig auf die Muskeln herableitet, das von Blut stroßende Per Muskeln fann man ot die Brust erweitern und die Anlage

Bachdruck verboten.)

Ihr Schutzgeist.

Novellette von Paul Blumenreich. " Noch immer derselbe Schwärmer, wie vor zwanzig

Neben diesen durch Mißbrauch möglichen Nachtheilen hat aber die Hypnose auch unzweifelhaft große Vorzüge. Sie er zeugt große Beruhigung in förperlicher und geistiger Beziehung und es sind schon viele starke Nervenleiden durch sie geheilt worden. Ein weiterer Vorzug ist die absolute Gefühlslosigkeit bei chirurgischen Operationen, nach denen es den hypnotifirten Patienten stets viel wohler ist als denjenigen, welche ein Nar­fotikum bekommen haben. Das Bedeutsamste aber ist entschieden

ahren, mein lieber Wachtel  !" sagte mit süßlichem Lächeln Komödiantin unterschied nur zu fein zwischen dem ihr wohl­Frau Mühlberg zu dem ersten Liebhaber des Stadttheaters.

ihn zu sehen. Um so besser konnte sie ihn hören. Gewiß! Er war jung geblieben! Sein tiefes volles Organ flang noch ganz so warm und weich wie dazumalen. Heute be sonders. Kein 3weifel- er liebte Gretchen, wie er einst die jetzige Frau Marthe geliebt. Vielleicht noch mehr; sicher aber mit geringerem Erfolg. Das geübte Ohr der alternden bekannten Liebespathos des Kollegen und der aufflackernden hatte er die Gartenscene mit ihr gespielt, und von einer Wiederholung zur anderen war sein" Faust" hohler, leerer, handwerksmäßiger geworden. Bis eines Maientags das Engagement zu Ende ging und auch das Liebesverhältniß Wachtel- Mühlberg. Er zog nach

nb mit einem Seufzer fügte sie hinzu: ,, Wir armen Frauen Leidenschaft des Kollegen Wachtel  ... So gerade so- b in jeder Beziehung schlechter daran als Ihr! Wenn

längst Greifinnen geworden, schlägt's in Eurer Brust Roch jugendlich und lebhaft... immer wieder muß man

Buch beneiden."

5. Jahrg.

die Suggestion, das Zureden, welche bei der Hypnose die Wir fung hat, daß man dem Kranken alles, was zu seinem Wohle dient, sagen kann. Mittelst der Suggestion fann man jede Arzneiwirkung erreichen und man vermag durch sie auch die Geschichte der stigmatifirten Mädchen zu erklären. Auch die Schmerzlosigkeit, die die christlichen Märtyrer zur Schau trugen, läßt sich auf diese Weise deuten. Mit den Nerven kann man eben alles machen, was man will, wenn man fie anzuspannen und auf ein bestimmtes Ziel hinzuleiten versteht. Wie wir mit der Suggestion jede beliebige Arzneiwirkung erzeugen, so werden wir auch in pädagogischer Hinsicht mit ihr viel erreichen können und ein österreichischer Rittmeister hat in der That durch Hypnose die wildesten Pferde gezähmt. Allerdings müßte man, um alle diese Wirkungen zur erzielen, die Hypnose auch jeder mann zugänglich machen, wie das in Frankreich   schon seit langer Beit geschieht. In seiner Studentenzeit wohnte der Vor­tragende in Paris   im Palais Royal   oft Sizungen bei, wo sich gegen ein geringes Entgelt jedermann hypnotifiren lassen konnte. Während aber bei den Franzosen das Experiment stets sofort die gewünschte Wirkung hatte und sie nach furzem hinschauen auf einen Knopf in den schönsten Schlaf verfielen, war es ganz unmöglich, bei dem Vortragenden und seinen Kollegen ein gleiches Resultat zu erzielen. Wir haben nicht so viel Anlage zur Hyp nose als unsere aufgeregten Nachbarn.

In Zukunft wird man, so schloß der Vortragende unter nicht enden wollendem Beifall seine Ausführungen, von der hypnose noch viel mehr Gutes hören, denn sie ist jetzt in den Händen der Wissenschaft und die Aerzte scheuen sich nicht, mit thr zu experimentiren. Allerdings ist es, so lange nicht pofitive Resultate vorliegen, immer noch besser, daß wir nicht die gleichen Anlagen haben, wie unsere sensitiveren Nachbarn.

Lokales.

Der am 3. April d. J. beginnende Umzug muß bei fleinen, aus höchstens 2 Zimmern mit Zubehör bestehenden Wohnungen an demselben Tage, bei mittleren aus 3 bis 4 3im­mern mit Zubehör bestehenden Wohnungen am 4. April Mittags 12 Uhr, bei großen Wohnungen aber am 5. April Mittags 12 Uhr beendigt sein.

Die acht Markthallen in Berlin  ( eingeschlossen find die in diesem Jahre noch zu eröffnenden drei Hallen) kosten jetzt einschließlich des Grunderwerbs 16 Millionen Mark. Die Bentralhalle, die feit 2 Jahren eröffnet und an die Eisenbahn angeschloffen ist, hat sich in Bezug auf die Raumverhältnisse als so unzureichend erwiesen, daß fie auf das Doppelte ihres jezigen Umfanges erweitert werden muß, und zwar mit einer auf 4 100 000 Mart berechneten Kostensumme. Der Magistrat hat dies bereits einstimmig beschlossen. Sollte die Stadtverordneten Versammlung zustimmen, so wird die Summe der Aufwendun gen 20 Millionen Mark betragen für acht Markthallen, von benen die Bentralhalle einen Flächenraum von 16- bis 17 000 Quadratmetern bedeckt. Man wird nun fragen, ob denn die Sache rentabel ist. Die Antwort ist: Verzinsung und Amorti sation find überreichlich gedeckt, und zwar froßdem, daß für den Grunderwerb die Verhältnisse auf das denkbarste ungünstig lagen. Obwohl für das Terrain enorme Preise gezahlt werden mußten, so find wir in Berlin   feinen Augenblick dar über in Zweifel gewesen und das ist amtlich er flärt worden Daß die Anlage die Verzinsung und Amortisation trägt, und daß ein Buschuß zu Den laufenden Kosten aus den Taschen der Bürger nicht erforderlich werden wird. So weit menschliche Voraussicht es ermeffen tann, ist sogar nicht ausgeschloffen, daß das Unternehmen noch Ueberschüsse gewähren wird. Diese Ueberschüsse müssen aber dazu verwendet werden, um den Tarif des Standgeldes, das bis jetzt noch sehr hoch ist, zu ermäßigen. Die Gründe, welche zur Errichtung von Markthallen in Berlin   geführt haben, sind die Einwirkung von Wetterunbilden auf offenen Märkten, der wirthschaftliche Vortheil der Verkäufer und Käufer, nicht unbe­dingt losschlagen und verkaufen zu müssen, die leichtere Ueber­ficht, den die Markthallen für den Käufer gegenüber den offenen Märkten bieten u. s. w. Was den weiteren Nußen der Markt­hallen anlangt, so hat sich durch die wenn auch noch beschränkte Mitwirkung der Eisenbahn und der Verkaufsvermittler das geo­graphische Gebiet, das sich an der Beschickung des Berliner  Marktes betheiligte, sehr erheblich erweitert. Beitigte fie auch ungerechtfertigte Spekulationen, insofern manche auswärtige Pro duzenten die Zentralmarkthalle als Absazort für solche Waaren zu betrachten schienen, welche minderwerthig geworden und in Der Heimath nicht mehr günstig abzusetzen waren, rief fie auch eine scharfe Oppofition und Gegenagitation der in ihren ver meintlichen Rechten durch die neue Konkurrenz beeinträchtigten

Mutter eines angehenden Geigenvirtuosen er noch immer " Faust". Mit jener cynischen Gefälligkeit, die nur hinter ben Koulissen geübt wird, war man bei der ersten Probe darüber hinweggegangen, daß man sich kannte fehr genau kannte. Erst im Verlauf der Zeit fand sich Gelegenheit zum Austausch einiger scherzhafter Reminiscenzen. Heute hatte Faust- Wachtel seine alte Freundin direkt aufgesucht und diese legte im Geiste die Hand auf die Tasche; sie brauchte ihre Pear Thaler selbst und wollte weder zum Hierbleiben noch zum Abreisen Geld herleihen. Aber sie hatte sich umsonst mit Härte gewappnet. Er dachte gar nicht daran, sie anzupumpen. Er brauchte kein Darlehn, sondern eine mitfühlende Seele, denn er liebte- liebte Gretchen! Frau Martha aber kleidete sich mit der jugend­

Der Ruf des Inspicienten schnitt das Gespräch ab. Bachtel- Faust hüpfte davon, hinaus auf die Scene, indeß X. und sie nach Y. Sie spielte mit einem anderen Faust; lichen Darstellerin in demselben 3immer an; sie sollte ihm

Frau Mühlberg- Schwerdlein, neuerdings auffeufzend, an

rem Stridstrumpf fortklapperte.

Sie hatte freilich Grund zum Neide. Vielleicht war's

Roch nicht einmal ganze zwanzig Jahre her, daß sie wie

er schwor auf das neue Gretchen.

Lange, lange Zeit sahen sie sich nicht mehr. Nur noch einmal schien die schöne 3eit von damals wieder aufleben zu wollen. Es war in Berlin  , wo Wachtel   debütirte.

Beute mit Herrn Wachtel auf einer pauſirenden Rasenbank Fräulein Mühlberg, wie sie sich in jenen Tagen noch nannte,

helfen, rathen. Denn dieses Gretchen war nicht wie die anderen alle, die er mit einem leisen Tremolo in der Stimme schnell und leicht eroberte sie war sittsam und sehr tugendhaft. Auf diese seine Klage hatten sich die Worte der

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inter   den Koulissen saß und seine feurigen Liebesschwüre privatisirte in der Hauptstadt, um von einer lohnenden Mühlberg bezogen, als sie ihn einen Schwärmer nannte.

Midjelia hinnahm. Er war schon damals Faustein Begehrlicher und begehrenswerther Faust; sie aber war Bretchen und oft mußte der Inspizient zwei, drei Mal

Campagne in das Land der Rubel auszuruhen und gelegent­lich einen kleinen Knaben in der Hauptstadt unterzubringen. Als sie den Namen des einstmaligen Freundes auf dem

Der Vorhang war gefallen. Die Hauptdarsteller hatten fich wiederholt vor dem hochbefriedigten Publikum verneigt... Fräulein Edith Ernst wollte in ihre Gar­

ufen, bevor ihr Anbeter sich losreißen konnte, um mit Theaterzettel las, war ihr's, als ob Grüße aus der Jugend derobe eilen. Aber Wachtel- Faust ließ das schmale Händ­

an ihr Ohr schlugen. Sie kaufte einen Lorbeerkranz, den

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mmer spielte Wachtel   auf der Bühne wie im Leben den sie von einer Loge aus dem ungetreuen Geliebten widmen Liebhaber; nur hatte er den Gegenstand seiner Verehrung wollte. Allein der Debutant fiel durch fie mußte den ebenfo oft gewechselt, wie den Ort der Handlung. Jene zerknitterten Kranz unter dem Mantel bergen und sich damit aber, die er damals heiß geliebt heute machte er sie zur begnügen, den unterschäßten Künstler zu trösten. 3um Lohn Bertrauten feiner Herzensgeschichten. Sie war eben eine

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geworden.

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Jetzt stand er draußen" vor Gretchens Haus und Bellamirte. Ein Blumensehstück verhinderte Frau Mühlberg,

dafür gestattete ihr Herr Wachtel  , ihm das Reisegeld nach einer entfernten Provinzstadt vorzustrecken.

Und nun waren sie, fast zehn Jahre später, noch ein­mal hier zusammengewürfelt worden. Sie, wohlbeleibt und

chen, an welchem er seine" Margarethe vorgeführt, nicht los... Er flüsterte ihr glühenden Blickes einige Worte in's Ohr und in Gretchens Gesicht sah man's unter der Schminke aufsteigen, wie einen Purpurschleier. Mit zorniger Geberde entzog sie ihm die Hand und entfloh.

Tags darauf rief der Theaterdiener Herrn Wachtel in das Direktionsbureau. Nicht ohne Unbehagen trat der Mime ein. Sein Kündigungsmonat war noch nicht vor­über... Oder sollten sich schon jezt alte Bekannte gefunden