Schaft recht genau anzusehen und etwa in ihrem Besitz befind Liche verbotene Literatur in Sicherheit zu bringen. Der aus­gewiesene Schweizer sollte bereits vorige Woche am Sonnabend Bayern verlaffen, doch wurde ihm Aufschub bis zu diesem Sonn­abend zur Regelung seiner Familienangelegenheiten gewährt. Die Verwendung angesehener Bürger sowie bedeutender Künstler für den Ausgewiesenen blieb erfolglos.

Heute früh war die Polizei wieder auf der Suche. Unter anderem stellte sie sich auch bei dem jetzt hier lebenden früheren Reichstagsabgeordneten Auer ein. Da sich die wahr­Scheinlich gesuchte Geheimbundsforrespondenz nicht fand, so nah­men die Beamten die gesammte Familien Korrespondenz, dar­unter sogar auch die Briefe, welche Auer aus dem Landes­gefängniß Bwidau während seiner neunmonatlichen Haft an Seine Frau schrieb, sowie auch die, welche er von ihr erhalten hatte, mit fich. Da die Durchsuchung der Bibliothek den Be­amten zu weitschweifig war, so nahmen sie außer den Klassikern, Den eingebundenen Reichstagsaften und dem Konversations Icrifon alles mit, was an gebundenen und un gebundenen Büchern und Broschüren vorhan Den war. Natürlich ergab so die Haussuchung eine ganz respektable Wagenladung. Auer hat schon so manche Hauss suchung hinter fich, aber die Familienbriefe zwischen Mann und Frau, Geschwistern, Eltern und Kindern wurden bei ihm selbst in Berlin während der Attentatsperiode 1878 geschont. Daß selbst solche Korrespondenzen vor der polizeilichen- nicht etwa richterlichen Einsichtnahme nicht mehr sicher find, zeigt, welche Fortschritte zur Polizeiallmacht wir seit 1878 ge macht haben.

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auf die in jenen Staaten in Geltung befindliche Gesetzgebung, geregelt. Die bestehenden Verträge haben sich, wie der Justiz minister erklärt, im allgemeinen in der Praris bewährt und es er möglicht, daß im Laufe der Jahre eine große Anzahl von Personen, holen welche sich der strafrechtlichen Verfolgung durch die Flucht entenn Göth ziehen zu können hofften, zur Verantwortung gezogen werden prozeffe fonnten. Die strafbaren Handlungen, auf welche fich vertrags Dichter, der mäßig die Auslieferungspflicht bezieht, umfassen regelmäßig nur erben fön die schwereren Vergehen und Verbrechen, eine Beschränkung, welche sich in der Praxis auch als wesentlich ausreichend er wiesen hat. Auch solche Staaten, mit denen bezügliche Verein barungen nicht bestehen, haben bisher, wenn ihnen Gegenseitig feit zugesichert wurde und ihre heimische Gesetzgebung kein Hinderniß hat, meist keinen Anstand genommen, die Ausliefe rung von Persenen, die von diesseitigen Gerichten verfolgt wurden, zu bewilligen. Was das Verfahren bei der Auslieferung anbetrifft, so find die Anträge regelmäßig auf diplomatischem Wege von der Zentralinstanz bei der fremden Regierung zu stellen; nur im Verkehr mit Desterreich- Ungarn stellen die beider seitigen Provinzial- und Lokalbehörden die betreffenden Anträge direkt bei der zuständigen Behörde des Zufluchtsstaates; über edhe Erin die Bewilligung der Auslieferung hat indessen stets nur die Bentralinstanz zu entscheiden, an welche seitens der nachgeordozentige neten Behörden dieserhalb zu berichten ist. Die föniglich ungas innerei ft rischen Behörden pflegen, wie die Erfrchen um Rechtshilfe, fo auch die Anträge auf Auslieferung, auf diplomatischem Wege zu stellen. Im Jahre 1886 hat die Zahl der vom Auswärtigen Amt bei fremden Regierungen gestellten Anträge auf Aus lieferung in Preußen strafrechtlich verfolgter Personen 78 be tragen; in 61 Fällen ist die Auslieferung thatsächlich erfolgt, in den meisten der übrigen Fälle waren die verfolgten Personen in dem Lande der ersuchten Regierung nicht zu er

Woche 2-3 M., auf einem eisernen( mit mehreren Strumpf längen, der aber auch 1000 M. fostet) 8-9 M. In einer Strumpfwirkerfamilie muß alles, was nur halbwegs arbeiten fann, mit zugreifen, um das tägliche Brot zu verdienen. Nun ift aber eine Arbeitslosigkeit eingetreten, infolge deren ein großer Theil Einwohner gar nichts und der andere nur sehr wenig verdient. Es hat sich deshalb eine Unterstüßung von 600 Per­fonen nöthig gemacht, darunter 166 Familienväter und 4 arbeits­unfähige und fräntliche ledige Perionen. Es wurde seitens des Amtshauptmanns eine Suppenanstalt errichtet auf Rechnung des Bezirksverbandes. Dieselbe fostet wöchentlich etwa 270 M., welche Summe auch vom Bezirksausschuß genehmigt worden ist. Von verschiedenen Seiten wurde nun auch geltend gemacht, daß die Strumpfwirker doch ein anderes Handwerk erlernen fönnten, da es ja namentlich auch an landwirthschaftlichen Arbeitern jegt mangele. Dem wurde entgegengehalten, daß die Betroffenen solchen Arbeiten nicht gewachsen seien, da sie nicht daran gewöhnt und deshalb zu schwach dazu seien. Ferner wurde betont, daß sich doch Privatindustrie dorthin wenden möge. Doch mer sollte dies thun? Von der Firma König u. Rebentisch in Eppendorf( Spielwaarenfabrik) ist zwar fein ablehnender Bescheid zugegangen, eine Familie nach Krum hermersdorf zu verlegen, doch bis zur Verwirklichung dessen hat es wohl noch lange Zeit. Der Herr Kreishauptmann v. Hausen legte dat, daß der Staat in diesem Punkte nicht eingreifen werde, weil er bei ähnlichen Nothständen habe schlimme Erfahrungen machen müssen, wie z. B. im Mülsener Grunde mit der Weber­industrie. Als dort Arbeitslosigkeit eintrat, ließ es fich der Staat Geld fosten, die Korbmacherei heimisch zu machen. Als aber die Weberei wieder beffer ging, wandte fich die Bevölke rung derselben wieder zu, da sie von Jugend auf daran gewöhnt war. Es ist ein altes Herkommen, daß in solchen Gegenden stets der Sohn das Handwerk des Vaters erlernt. Es besteht deshalb eine Stiftung, die jene Söhne unterſtüßt, welche nicht das Handwerk ihres Vaters erlernen. Frhr. v. Haufen machte dann die Mittheilung, daß er zur Steuerung der allgemeinen Nothlage 600 M. aus einer ihm unterstellten Kaffe beitragen werde, d. h. nicht in baar, sondern bestehend in Heizungsmaterial und Saatkartoffeln. Weiter beschloß die Bezirksversammlung, aus dem Bezirksvermögen 2000 M. beizusteuern, welche Ver wendung finden sollen in den Suppenanstalten zu Suppen­portionen( bestehend in je ein halb Liter Suppe und einem Pfund Brot)."

Die hiesigen Schornsteinfeger hatten fich gegen die ihnen Durch die Vermehrung der Kehrbezirke drohende Geldeinbuße beschwerdeführend an den Magistrat gewendet. Derselbe hat aber das Schriftstück vernünftigerweise zu den Akten gelegt. In Sachen unserer Straßenreinigung haben jezt die städtischen Kollegien beschloffen, eine Deputation in die Fremde zu schicken, die fich umsehen soll, wie man es in anderen Städten fertig bringt, die Straßen vom Schmuze rein zu halten. Ein Viertel­Dugend Stadtväter wird sich also zum Frühjahr das Vergnügen machen und eine Anzahl europäischer Städte auf Kosten unseres Stadtsäckels bereisen. Mittlerweile thut man hier gut, fich mit Wasserstiefeln zu versehen, um durch die Zoll tiefen Waffer­und Kothpfüßen ungeschoren hindurch zu kommen, die auf unseren Straßen und Pläzen jetzt stehen bleiben, bis die liebe Sonne und der warme Wind fie aufgetrocknet haben.

Zu diesem Bericht, der keines Kommentars bedarf, wird uns mitgetheilt:

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Zur Verkündigung der Gefehe. Offiziös wird ge schrieben: Mehrere Beitungen beschäftigen sich mit der Er örterung, in welcher Form die vor dem Thronwechsel dem Reichstag vorgelegten und von diesem beschloffenen Gefeße im Reichsgefegblatt zu verkündigen seien. Es ist schwer verständlich, wie sich an diese äußerliche Frage, welche überdies in der Reichs verfaffung flar entschieden ist, ein juristisches Spinngewebe an heften fonnte. Der Inhalt der Gesetze wird nach Art. 5 der Reichsverfaffung durch übereinstimmende Beschlüsse des Bundes raths und des Reichstags festgestellt, während die Ausfertigung und Verkündigung der Reichsgefeße nach Art. 17 ein ausschließ liches Attribut des Kaisers ist. Aus der Kontinuität der Kaiser würde folgt aber mit Nothwendigkeit, daß die Ermächtigung zur

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Leider sind die Zustände in Krumhermersdorf an fich feines­wegs ausnahmsweise ungünstig. Wenn wir von der Verschul­dung der Gemeinde absehen, so laffen sich viele Ortschaften namhaft machen, in denen es den Arbeitern um fein haar breit namhaft machen, in denen es den Arbeitern um fein paar breit bener geht. Ein Wochenlohn von 2-3 M. ist im Erzgebirge in der und Vogtland durchaus nicht besonders niedrig Strumpfwirkerei und in anderen Branchen gilt ein höherer Lohn schon für gut. Und daß bei solchem Lohn alle Familien glieder, auch die Kinder bis zu 4 und 5 Jahren( wie Schreiber dieses selbst mehr als einmal beobachtet hat), mitarbeiten müssen, das liegt eben in der Natur der Dinge.

In Würzburg wird das Wahllustspiel weiter aufgeführt. Bwar ist jetzt ein ultramontaner Wahlmann gestorben und die Liberalen haben fonach die Majorität. Jegt aber erklären die Schwarzen Wahlmänner, streifen zu wollen und da/ der Wahl­männer an der Wahl theilnehmen müssen, so werden die Würz­burger für die laufende Legislaturperiode es wohl zu keinem Abgeordneten bringen Die ganze Jämmerlichkeit unseres Wahlsystems kann wohl nicht drastischer beleuchtet werden, als es dieser Vorgang thut; trotzdem hat der von dem Abgeord neten Evora gestellte Antrag auf Aenderung unseres Wahl­gesetzes und Einführung allgemeiner, gleicher und direkter Wahlen nicht die leiseste Aussicht auf Annahme. Sowohl die Ultras montanen als noch viel mehr die Liberalen haben eine förmliche Angst davor, daß ein Arbeitervertreter in den Landtag kommt. Wird doch selbst der Volksparteiler Evora von einem großen Theil der Abgeordneten förmlich wie ein Aussäßiger gemieden und ist doch die ganze Meute von rechts und links stets bereit, über den einzelnen Mann herzufallen, sobald derselbe in irgend einer Angelegenheit fich äußert. Die ganze spießbürgerliche Bes schränktheit, Kirchthurms bornirtheit und der Klaffenegoismus zeigen fich in unseren Landtagen, denn so wie es bei uns in Bayern ist, ist es in den übrigen Kleinstaaten auch. Der Reichstag läßt wahrlich auch manches zu wünschen übrig, aber verglichen mit den Landtagen zeigt sich die auf Grund des all­gemeinen Wahlrechts erwählte Körperschaft in Bezug auf In­telligenz, Wiffen und Noblesse doch tausend Mal erhaben über den Produkten der Klassen- und Wahlmännerwahlen.

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weit scheußlicher Die scheußlichste Ausbeutung der Kinder weit scheußlicher als es in den Fabriken möglich kommt in dieser ,, patriarcha­lischen" Hausindustrie vor, und das scheußlichste dabei ist, daß die Eltern selbst, um nicht zu verhungern, ihre Kinder dem Moloch opfern müssen. Wer von diesen Zuständen nur die blaffeste Ahnung hat, der muß auch einsehen, wie nothwendig es ist, die Fabrikgesetzgebung auf die Hausindustrie anzuwenden. Schutz der Kinderarbeit, wenn die Hausindustrie ausgenommen bliebe, das wäre der reine Hohn. Freilich, die Hausindustrie würde dann schwerlich fortbestehen können, allein das wäre auch fein Schade. Im Gegentheil, je rascher diese Zwitterformen des Kapitalismus verschwinden, desto besser für unsere soziale Entwidelung.-

Das Bamberger Journal", ein kleines demokratisches Lokalblatt, hat aus Anlaß des Todesfalles im taiserlichen Hause Artikel gebracht, die die Entrüstung der reichstreuen Kreise her vorriefen. Da nun ein allgemeiner Boykott gegen das Blatt in Szene gefegt werden sollte, so erklärt der Verleger, daß er vom 31. März ab das Blatt eingehen lassen werde. Es ist das auch ein Frühlingszeichen.

Politische Uebersicht.

Der Reichstag ist für Montag Nachmittag 13 Uhr zu einer Sigung einberufen, um eine kaiserliche Botschaft entgegen zu nehmen.

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Faktoren des Reichs beschlossenen Geseze auf den Regierungs nachfolger übergegangen ist und daher die Vollziehung der Ges fegesvorlagen, welchen der Reichstag zugestimmt hat, Sr. Ma jestät dem Kaiser Friedrich zusteht und dieselben unter deffen Namen zu verkündigen sind, wenngleich bei der Vorlegung die Voraussetzung bestand, daß die Geseze von Sr. Majestät dem hochseligen Kaiser zu vollziehen sein würden und daher die Ein­gangsworte die Faffung Wir Wilhelm von Gottes Gnaden u. s. w." erhalten hatten. Daß sich mit der Allerhöchsten Namensunterschrift auch diese Verweisung auf dieselbe ändert, ist so selbstverständlich, daß es nicht hervorgehoben zu werden brauchte, wenn es nicht in Zweifel gezogen worden wäre. Eine Geldstrafe von 300 Mark drohte dem ,, Kuryer Pozn." zufolge die Posener Polizei einem Bürger an, welcher Kinder unentgeltlich polnisch schreiben und lesen lehrt. Aebn liches soll auch in der Provinz geschehen sein. Dieses Vor 1000 G1 gehen wäre ganz unerhört und ebenso ungefeßlich. Wit wollen hoffen, daß sich die Meldung des Kuryer Pozn." nicht bestätigt.

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Aus Westpreußen , 14. März. Unsere Provinz stellt troß ihrer dünnen Bevölkerung noch immer den größten Pro zentsatz der nach Amerika Auswandernden. Noch bedeckt tiefer Schnee die Felder und schon rüsten fich viele, meist polnische Familien zur Auswanderung nach Nordamerika . Die Schuld an dieser bedauerlichen Thatsache wird zumeist den ausländischen Dampfschifffahrts Gesellschaften beigemeffen, welche mit ihr Prospekten, die Anpreisungen und Verlodungen enthalten, di Leute zur Auswanderung verführen sollen. Allerdings mögen derartige Reizmittel ein wenig dazu beitragen, daß die Aus wanderung nicht ab, sondern zunimmt, aber die Hauptursade zu derselben dürfte tiefer liegen. Die traurige soziale Lage der ländlichen Arbeiter, die Antipolengesetze, die Kolonisation, Kriegsfurcht und die Hoffnung auf höhere Löhne bilden eigentliche Triebfeder zur Auswanderung. Dauert diefelbe for dann dürften in den fünftigen Jahren weite Ackerflächen a Mangel an Arbeitskräften brach liegen.

Ueber den Auslieferungsverkehr verbreitet sich der mehrerwähnte Bericht des Justizministers und macht auf den Busammenhang aufmerksam, der bezüglich deffelben mit dem Rechtshilfeverfehr besteht. Anträge auf Auslieferung, strafrecht­lich verfolgter Personen seitens Preußens kommen in Frage, wenn die verfolgte Berson sich nach einem außerhalb des Reichs­gebiets befindlichen Orte geflüchtet hat; wenn sich der Verfolgte zwar außerhalb Preußens, aber doch in einem zum Reich ge hörigen deutschen Staate befindet, so find nach der Strafprozeß­ordnung die preußischen Behörden befugt, bei der Behörde des Wohnorts unmittelbar die Festnahme und Ablieferung an das zuständige Gericht zu beantragen. Mit den meisten europäischen und mit mehreren überseeischen Staaten find seitens Preußens, bezw. des Reiches, Vereinbarungen über die Voraussetzungen getroffen, unter welchen die Auslieferung bewilligt werden soll. Diese Verträge stimmen meist darin überein, daß die Ausliefe rung auf Grund des im Inlande erlaffenen Haftbefehls oder Strafurtheils erfolgen soll, ohne daß die Regierung des Zu­fluchte staats die gegen die verfolate Person vorliegenden Ver­dachtsgründe oder Beweise einer Nachprüfung unterzieht. Ab­weichend ist das Verfahren nur im Verkehr mit Großbritannien und mit den Vereinigten Staaten von Amerika , mit Rücksicht

Nothstand im sächsischen Erzgebirge . Ueber das Industriedorf Krumhermersdorf verbreitet sich ein Bericht des Amtshauptmanns( ins preußische übersetzt: Landsraths) v. Gehe. Es heißt darin:" Der Ort umfaßt 2400 Einwohner, die politi­sche Gemeinde hat 63 000 M. Schulden. Außer 52 Gütern giebt es fast nur Strumpfwirkerhäuser. Ein Strumpfwirker ver dient auf einem Handstuhl( mit einer Strumpflänge) in einer

nur noch ausführlicher, noch klarer, noch mehr auf ihre eigenen Gefühle eingehend, aber nichts verschweigend oder mildernd, ganz so, wie sie das Gewicht ihres Vergehens die langen Jahre niedergedrückt. Dort hing sie schluchzend an seinem Halse, dort lag sie vor ihm auf den Knieen und preßte ihr Haupt an seine Brust.

weglichen Schmerzes, regungslos, nur mit schwer athmender Brust und zuckenden Lippen.

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Leipzig. In Sachen des famosen Herrn Kommerzien rath" hat das Reichsgericht nun entschieden und das verurtheilende Erlenntniß des Landgerichts Chemnitz bestätigt. Der Prozes entstand dadurch, daß irgend ein beliebiges Individuum in der Figur eines anerkanntermaßen durchaus fünstlerisch gehaltenen Romans von Max Vogler sein Porträt zu erkennen glaubte und sich durch die vermeintliche Porträtähnlichkeit beleidigt fühlte. Da die Dichter ihre Gestalten nicht aus den Fingern

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zu hören, denn das frühere starre Schweigen hatte ihn wirk ,, was machen Sie sich für tolle, nuglos tolle Gedanken! Glauben Sie, daß irgend ein Mensch in der Stadt Ihnen messen wird?"

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,, Und meine Frau, mit der ich die langen, langen Jahre die ich auf den Händen getragen und

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geliebt und verehrt alles, alles vorbei alles vorbei! Was hab' ich denn gethan, daß ich so hart gestraft werden muß?"

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Baumann," begann Witte von neuem mit freundlicher Stimme, nehmen Sie sich die Sache nicht so zu Herzen. Ihre Frau hat gefehlt, ja, aber sie hat es aus freilich ver­fehrter Liebe zu ihrem Kind, und dann auch noch mehr überredet, als aus freiem Willen gethan. Jenes nichts­nußige Geschöpf, die Heßberger, hat sie dazu getrieben. Und bedenken Sie, was sie die langen Jahre dafür an Angst und Reue über das Geschehene ausgestanden! Es liegt ja auch vielleicht den Gefeßen gegenüber noch nicht Es ist noch nicht vorbei, Baumann," fuchte ihn einmal ein Verbrechen vor, da sie es selber eingestanden, Staatsanwalt zu trösten, es ist noch lange nicht vorbei, ehe ihr eigener Sohn den Nutzen der Täuschung ernten und seien Sie froh, daß Ihre Frau sich noch in der le konnte. Wer weiß, ob ihr nur irgend eine Strafe auf- ten Stunde ein Herz gefaßt hat, um ihr Vergehen zu erlegt wird, wenn wir den Beweis führen können, daß sie kennen und es dadurch wieder, so weit es wenigftens in ihrem damaligen Bustande wohl mehr gezwungen, als ihren Kräften stand, gut zu machen. Wer kann sagen, aus freiem, selbstständigem Willen die Hand zu der Täuschung sich noch alles zum Besten gestaltet? Ihr ganzes bisheriges Leben muß auch für sie sprechen und sie entschuldigen

Und Baumann saß vor ihr, bleich und starr, als ob er aus Stein gehauen wäre, beide Hände fest geballt auf die Lehne des Stuhles, und nur das Bucken in seinem Antlig, die falten Schweißtropfen auf seiner Stirn zeugten davon, daß er lebe. Er erwiderte ihr kein Wort, teine Lieb fofung; er richtete keine Frage an sie, beantwortete keine. Wie in einem Starrkrampf hielt ihn das Furchtbare, das er eben vernommen, gefangen, und als die Frau end­lich still weinend aus dem 3immer schlich, folgte er ihr nicht einmal mit dem Blick, sondern hielt das Auge fest und unbeweglich, wie er die ganze Zeit gesessen, auf die Stuben­ede geheftet.

So fand ihn Witte, als er fast zwei Stunden später das Haus betrat, nach dem Meister fragte und in die Stube gewiesen wurde; und er allein fonnte sich denken, was vorgegangen war, was den sonst so starten, ener gischen Mann so vollständig gebrochen, so vernichtet haben mochte.

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finden wir vielleicht noch manches, das die That nicht so dem Richter doch wenigstens beweisen, daß er es, so weit

geboten hat. Wenn wir der Sache auf den Grund sehen, vielleicht im ersten

schwarz erscheinen läßt, als sie Ihnen Augenblicke vorkam."

Baumann rührte sich nicht. Wie er bisher gesessen, saß er noch, und ebenso starr hing sein Blick an der Stubenecke, als vorher. Der Staatsanwalt fam wirklich

es nämlich Ihre Frau betrifft, mit feinem Verbrechen zu Beistand sind Ihnen dabei gewiß. thun hat. Hoffen Sie das Beste, und meine Hilfe, mein

in Verlegenheit, denn er war nicht einmal fest überzeugt, die Stirn fuhr

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aber es hilft Ihnen nichts.

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" Ich danke Ihnen, Herr Staatsanwalt," sagte Baus mann, indem er sich mit der breiten, hornigen Hand über es war die erste Bewegung, die er lich, indem er die Thür wieder hinter sich zudrückte, dann auf daß der Schlossermeister nur gehört, was er zu ihm machte ich danke Ihnen von Herzen! Ich fühle, ba

,, Baumann," sagte deshalb der Staatsanwalt freund­

ihn zuging und ihm die Hand auf die Schulter legte. Ihre Frau war heute bei mir und hat mir Alles gestanden; ich begreife, daß Sie die Nachricht erschüttern mußte- es ist schlimm, aber doch nicht so schlimm, um gleich zu verzweifeln. Es fann noch alles gut werden die Sache ist in redlichen Händen; was ich für Sie thun kann, soll geschehen. Sie dürfen sich darauf verlassen."

-

Der Mann antwortete ihm nicht, regte sich nicht oder gab auch nur das geringste 3eichen, daß er gehört hätte, es habe jemand mit ihm gesprochen oder sei jemand bei ihm. Witte betrachtete ihn topfschüttelnd. Er hatte es nicht für möglich gehalten, daß der rauhe Handwerker so furchtbar von der Entdeckung ergriffen werden konnte, und

gesagt.

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,, Lieber Baumann," bat er endlich ,,, hören Sie mich Vor den Gerichten könnten Sie die Frau vielleicht frei bringen, vor meinem eigenen Gewissen nicht. Sie hat c Sie sollen wissen, daß Sie noch einen Freund in der Stadt gethan, und wenn sie es nicht gethan, hat sie geduldet, baß es Dem alten Schlossermeister tropften die großen, schweren heimniß vor ihm zu haben, die langen, endlosen Jahre bas Thränen aus den Augen, und als Witte jetzt seine Hand Furchtbare verschwiegen, daß sie ihm sein eigenes Rind

nicht? Ich bin hierher gekommen, um Sie zu beruhigen; haben."

faßte, fühlte er den fräftigen Druck des Mannes. Was muß die Welt von mir denken," hauchte er end­lich mit vollkommen lautloser Stimme ,,, was muß die Welt von mir denken! Und wenn sie mich ins Buchthaus stecken, hab' ich es nicht verdient?"

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Aber lieber, bester Baumann," rief der Staats­

verkauft!"

Aber, Meister Baumann!"

,, Verkauft ich habe kein anderes Wort dafür," fagte

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der Mann tonlos; sie hat es verkauft, weil sie den Stand

etwas Besonderes, etwas Vornehmes aus ihrem Rinde

doch saß er jegt vor ihm wie ein Bild des starren, unbes| anwalt, froh, nur erst einmal ein Lebenszeichen von ihm machen wollte, und deshalb nur, deshalb allein wurde bem

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