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Nr. 70.

Donnerstag, den 22. März 1888.

5. Jahrs.

Berliner Volksblatt.

Organ für die Interessen der Arbeiter.

Das Berliner Volksblatt"

erscheint täglich Morgens außer nach Sonn- und Festtagen. Abonnementspreis für Berlin frei in's Haus vierteljährlich 4 Mart, monatlich 1,35 Mart, wöchentlich 35 Pf. Bostabonnement 4 Mart. Einzelne Nummer 5 Pf. Sonntags- Nummer mit dem Sonntags- Blatt" 10 Pf. ( Eingetragen in der Postzeitungspreisliste für 1888 unter Nr. 849.)

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Redaktion: Beuthstraße 2.-

An die falsche Adresse!

at heute Die kaiserliche Botschaft an den Reichskanzler hat, wie betrauten ich das bei einem solchen Schriftstück von selbst versteht, den ndesrath Blättern der verschiedensten Nichtungen Anlaß zu den tief­tion det finnigsten Betrachtungen gegeben, die je nach den verschie: stimmig denen Standpunkten, welche die betreffenden Blätter einnehmen, General verschieden ausfallen mußten. Wir müssen gestehen, daß uns das betr. Schriftstück ebenso wie die daran geknüpften zu Ende Schlußfolgerungen recht wenig Kopfweh gemacht haben. Wir ildernde wissen, daß sich Programme leichter niederschreiben als aus­. Geld führen lassen, und dann sind wir gewohnt, nicht mit Worten, niß ver sondern mit Thaten zu rechnen. Die letteren warten wir rubig ab und sollten dieselben wirklich den von einer ge­wiffen Seite gehegten Hoffnungen entsprechen, so soll uns das 11. recht sein. Sollten diese Hoffnungen sich aber als trügerische erweisen, was wir zu glauben sehr geneigt sind, so be­Dfter naueres trachten wir das auch als kein Unglüd. Am sympathischsten en Be an den Proklamationen ist uns die klar ausgesprochene Ab­ficht, den Frieden Europas nicht stören zu wollen, und das enig be Erfreulichste daran ist, daß diese Erklärung überall und auf allen Seiten vollen und uneingeschränkten Glauben gefunden hat. An ähnlichen Versicherungen in ebenso feierlicher Form hat es ja auch früher nicht gefehlt, aber der Glaube an die Aufrichtigkeit und Wahrhaftigkeit derselben war nie ein so allgemeiner und überall vorhandener wie dieses Ral, und daß dem so ist, das ist das Erfreuliche an der Sache.

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Was sonst aus den Proklamationen herausgelesen wird, it uns, wie gesagt, gleichgiltig. Nur die Abgeschmacktheit ber Nationalliberalen Corr.", die aus dem Erlaß des Raisers an den Kanzler den Anlaß nahm, den Arbeitern eder einmal das Eia Popeia vom Entsagen" zu singen, gt uns Anlaß zu ein paar Bemerkungen. Das genannte felle Organ unferer in der nationalliberalen Partei or­ganifirten Großbourgeoisie findet nämlich, daß das deutsche Bolt mehr als alle anderen Nationen zu harter Arbeit be­tufen sei und daß es sich bescheiden muß, nur einen mäßigen Lebensgenuß erringen zu können. Es müsse deshalb der Bersuchung zu unverhältnißmäßigem Aufwand entgegen ge­treten werden, denn der Kern der sozialen Frage" und die Wurzeln der gefährlichen Bewegung, die unsere Gesellschaft burchzieht", liegen darin, daß Lebensansprüche geweckt wer­ben, denen die wirthschaftlichen Kräfte der Nation nicht ge­nügen können.

Mit anderen Worten: Die deutsche Nation ist eine arme Nation und die arbeitende Klasse muß ihre Ansprüche an das Leben, ihre Lebenshaltung, noch mehr herunter setzen, als das

geschehen soll.

Feuilleton.

Te Rete nezohalten.)

Der Erbe.

Insertionsgebühr

beträgt für die 4 gespaltete Petitzeile oder deren Raum 25 Pf. Arbeitsmarkt 10 Pf. Bel größeren Aufträgen hoher Rabatt nach Uebereinkunft. Inserate werden bis 4 Uhr Nachmittage in der Expedition, Berlin SW., Zimmerstraße 44, sowie von allen Annoncen- Bureaug, ohne Erhöhung des Preises, angenommen.

Expedition: Zimmerstraße 44.

Die eine Behauptung ist so unwahr wie die andere. Was zunächst die behauptete Armuth der Nation betrifft, so ist es ja richtig, daß unser Proletariat in Bezug auf seine Lebenshaltung gegenüber den Arbeitern fast aller Kultur­Lebenshaltung gegenüber den Arbeitern fast aller Kultur­Das hat aber nicht verhindert, daß länder zurücksteht. Deutschland der Gläubiger fast aller verschuldeten Staaten, nicht blos Europas , sondern der gesammten Welt ist. Ruß­land und die kleinen Donaustaaten sowohl als die süd­amerikanischen Republiken und Portugal haben ihre Anleihen auf dem Berliner Geldmarkt kontrahirt, Millionen und Milliarden fremder Schuldtitel sind im Besize deutscher Daß das Gros der Nation von diesen Geldfürsten. Milliarden nichts besitzt, ist ja richtig, dasselbe ist aber bei den sogenannten reichen Ländern, England und Frank­ reich , auch der Fall. Auch dort bildet sich das National­vermögen aus dem Schweiße der Nation, befindet sich aber im Befiße einiger Weniger. Ganz wie bei uns auch.

Wenn Deutschland wirklich die arme Nation ist, wie man so gerne behauptet, besonders wenn es gilt, den Ar­beitern plausible Gründe für die Nothwendigkeit ihrer ge­drückten Lebenslage vorzuführen, warum erlauben wir uns denn, das stärkste Kriegsheer der Welt auf den Beinen zu halten und dafür Ausgaben zu machen, die in gar keinem Verhältniß stehen, zu den sonstigen Ausgaben für staatliche und öffent­liche Angelegenheiten?

Wenn man aber die kolossalen Ausgaben für das Heer damit rechtfertigen will, daß Deutschland sich, in einer ge= fährdeten geographischen Lage befindet, indem es nach allen Seiten von großen Militärstaaten umgeben ist, so bleibt noch immer die Frage: wenn Deutschland eine arme Nation ist, wie ist es dann zu verantworten, daß man, in Gestalt der Ausfuhrprämien bei der Zuckersteuer, den Buckerprodu­zenten Jahre lang hindurch also sehr reichen Leuten Millionen und Abermillionen zum Geschenke machte, daß man den deutschen Zuckerkonsumenten Jahr um Jahr Millio­nen abnahm, um es dadurch zu ermöglichen, daß der deutsche Bucker auf dem englischen Markte fast unter den Produk­tionskosten verkauft werden konnte?

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Wenn wir eine arme Nation sind, warum dann die Millionen- Geschenke an die Spiritusproduzenten, warum ver­theuern wir dann durch hohe Lebensmittelzölle den Lebens­unterhalt? Die Behauptung, daß wir eine arme Nation sind, läßt sich mit all' diesen Vorgängen nicht verein baren.

Gewiß, unsere arbeitende Bevölkerung, unsere Hand­werker und Kleinbauern leben in einer gedrückten Lage, aber das beweist nicht, daß ihre Arbeit nicht produktiv ist, son­dern das beweist nur, daß die Früchte ihres Schweißes anderen zu Gute kommen. In den ungeheuren Summen, die für

Meine Damen," sagte der Kommissar, aber jetzt wirk­lich selber in Verlegenheit ,,, es thut mir leid, so zur un­[ 68 rechten Beit gekommen zu sein. Uebrigens habe ich nicht den geringsten Auftrag, Sie hier zurück zu halten, und stelle Ihnen deshalb frei, den Platz zu verlassen, wann es Ihnen

( Rnbrud verboten.)

Roman von Friedrich Gerstäder. Was, der Herr Nath Frühbach hat das behauptet?"

Der

зи Dieben

beliebt."

" Herr Kommissar," sagte die Frau Räthin ,,, wir wer­den von Ihrer Güte Gebrauch machen." Und ohne den Blick rechts oder links zu wenden, erfaßte fie den Arm ihrer

Schrie die Frau, während die Frau Räthin hinter der Thür Begleiterin und eilte mit dieser, so rasch sie über das in der bor Schred fast in die Knie zu brechen drohte. Werkstätte umhergestreute Leiften- und Leberwerk hinweg­kommen konnten, der Treppe zu. Dorthin begleitete sie aber machen, und indessen kommt seine Frau hier zu mir und noch der Kommissar, gab dem dort stationirten Polizeidiener, hut scheinheilig und freundlich, als ob sie von nichts müßte?"

der schon vortreten wollte, Befehl, die Damen durchzulassen, und kehrte dann in die Stube zurück, um seine vorgeschriebene Haussuchung zu beginnen.

Heßberger selber zeigte sich dabei außerordentlich de­

" So? Die Frau Räthin Frühbach ist bei Ihnen?" fagte Staatsanwalt Witte, der in diesem Augenblick vor­trat. Da bedauere ich allerdings, daß wir so zur unrechten müthig, aber doch auch störrisch; er meinte, es solle dem

Beit gestört haben

-

Herr Kommissar, bitte, thun Sie Ihre Schuldigkeit!"

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wohl, Herr Staatsanwalt," rief die Frau mit

Weise verdächtigt zu haben, und noch dazu, da er ihn heute Mittag selber in den Laden geführt hätte, wo das Hofen­

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unproduktive 3wecke bei uns zur Verausgabung gelangen, und in den Milliarden, welche unsere Geldfürsten übrig. haben, um der halben Welt Vorschüsse und Darlehen zu machen, darin stecken die Produkte des Fleißes und Schweißes unserer arbeitenden Bevölkerung, und zwar vers stehen wir unter dieser alles, was mit Kopf und Händen thätig ist.

Die Behauptung also, daß wir eine arme Nation sind und daß sich deshalb der arbeitende Theil der Nation noch größere Beschränkungen, als dies bisher leider schon der Fall ist, auflegen soll, ist eine durchaus falsche, absolut volts- und fulturfeindliche.

Die Millionen derjenigen, die sich in das National vermögen" theilen, würden ja freilich noch schneller wachsen, wenn der arbeitende Theil des Volkes noch genügsamer würde, die Löhne sich noch mehr fürzen, die Arbeitszeit noch mehr verlängern lassen würde. Aber das Gedeihen der Nation beruht nicht auf dem Wachsthum der Millionäre, sondern auf dem Wohlbefinden der großen Masse.

Dieser großen Masse aber bei uns Enthaltsamkeit zu. predigen, ihr den Vorwurf überflüssigen Aufwands und schädlichen Lurus' zu machen, dazu muß man Redakteur eines Blattes sein, hinter dem die rheinisch- westfälischen Schlotjunker und Kohlenbarone und die Berliner Bantiers stehen, um solches fertig zu bringen.

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Wir wollen das Elend, in dem sich die Arbeiter in der sächsischen und schlesischen Textilindustrie befinden, nicht weiter erörtern, alle Augenblicke veröffentlichen ja die Blätter Thatsachen aus dem Leben dieser Aermsten der Armen, welche auch den abgebrütetsten Profitmacher seiner Seelenruhe stören müssen. Wir wollen nur auf die Thatsache verweisen, daß die amt aus den Lehna lich veröffentlichte Lohnstatistik, die in der Unfallversicherung einbegriffenen. Arbeiter aufgestellt wurde, ergiebt, daß der Durchschnitts­Lohn eines versicherten Arbeiters nur 600 M. beträgt. Also noch nicht 2 M. pro Tag haben die deutschen Arbeiter im Durchschnitt zu verzehren und da stellt sich ein Soldschreiber der Millionäre hin und predigt diesen Arbeitern, sie sollen ihren Luxus einschränken und allen unnüßen Aufwand bei Seite lassen.

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Glaubt man wirklich, daß unsere Arbeiter für solchen Hohn und Spott, denn weiter ist ein solches Geschreibsel doch wirklich nichts, unempfindlich sind, und fürchtet man nicht, daß auch hier das Maß der Geduld einmal erschöpft werden könnte?

Will man absolut Tiraden gegen Lurus und Vers schwendung loslassen, so richte man sie gegen diejenigen Kreise, wo diese Üntugenden zu Hause sind. Die Arbeiter aber verschone man damit.

anwalt besonders befand sich nichts weniger als behaglich. Er wußte recht gut, welche Verantwortung er übernommen, und zum ersten Mal stieg der Wunsch in ihm auf, die ganze fatale Angelegenheit gar nicht berührt zu haben. Aber was half es! Die Haussuchung hatte durch das polizeiliche Besetzen der Wohnung faktisch begonnen und mußte nun auch durchgesetzt werden. Und wer konnte denn überhaupt wissen, ob sie nicht doch etwas fanden, was sie in der Aus­führung entschuldigte und rechtfertigte!

Zuerst wurde die Werkstätte untersucht, aber nur leichta hin, denn hier war auch kein möglicher Platz, wo etwas hätte versteckt werden können, den Ofen vielleicht ausge nommen; dann kam das 3immer der Frau, was schon

mehr Schwierigkeiten bot. Aber trotz genauer Durchsuchung der sämmtlichen Schränke und Kommoden fand sich auch nicht das geringste Verdächtige, eben so wenig in der Küche.

Der kleine Holzverschlag war fast leer und konnte mit einer Laterne leicht abgeleuchtet werden; er enthielt nichts, als einst weiß gewesene schmugige Kalfwände mit vielleicht einem Korb Holz darin. Einen Keller hatten die Heßbergers gar nicht, eben so wenig Bodenraum; nur noch ein dunkles

einem tiefen, fpöttischen Knix, indem sie die Thür zu ihrem zeug zu verkaufen wäre, auf das sich, wie er jetzt ver­Bimmer aufriß, dann seien Sie nur so gut und heben Sie muthen müsse, seine Nachfragen bezogen hätten. Dort aber Räfterchen, in dem vielleicht zwei Scheffel Steinkohlen lagen.

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ganze Neft aus und können dann Ihre Frau Gemahlin i gleich mitnehmen! Weiter werden Sie aber wohl bedaure sehr, daß sich die Herren umsonst

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nichts finden bemüht haben!" " Alle Teufel!" murmelte der Staatsanwalt vor sich Aber das ist ja gar nicht möglich!"

bin.

Belieben Sie vielleicht gefälligst näher zu treten?"

könne ihm Jeder bezeugen, daß er den Stoff da gekauft und gleich bezahlt habe, und er wolle doch einmal sehen, ob er sich auf diese Weise als ehrlicher Mann brauche be­schimpfen zu lassen.

Die Frau Heßberger selber, die ihren ersten 3orn hin­untergekämpft, benahm sich jetzt vollkommen vornehm gegen den Kommissar und dachte gar nicht daran, ihm im ge=

lagte die Frau höhnisch. Eine verschleierte Dame aus der ringsten zu unterstüßen. Da wären die Schlüssel, sagte sie,

Auch das wurde durchsucht und der Bestand zum großen Theil bei Seite geschaufelt; aber auch dort fand sich nichts, und der Kommissar sah den Staatsanwalt an und zuckie die Achseln.

Staatsanwalt Witte befand sich in Verlegenheit. Die Sache war ihm entfeßlich fatal, und noch fataler, daß sich die Frau Heßberger auf einen ihrer Lehnstühle gesetzt und Blicken Aber was ließ sich

Residenz, die zu wissen wünscht, wer ihr Schwiegersohn zu allen ihren Schränken und Laden; nun möge er selber, thun! Daß Heßbergers jetzt den Rath Frühbach wegen

wird! Bitte, Herr Kommissar, geniren Sie sich nicht, thun Sie, als ob Sie zu Hause wären! Aber da will ich doch

bie

ganze

Welt

fragen," setzte sie boshaft hinzu, ob das

wenn es ihm Freude mache, nachsehen, ob er dort irgend etwas von des Herrn Frühbach Sachen fände. Sie selber aber rühre keine Hand und sei auch nicht dazu verpflichtet,

ein Betragen von anständigen, ehrbaren Frauen ist, hier bitte sich aber aus, daß alles wieder so ordentlich gelegt falls wollte er sich dem Hohn der Schustersfrau hier länger

mir zu fommen und sich

in der Nacht zu mir

an

meinen Tisch zu sehen, während ihre beiden Männer gegen

Dem Kommissar gefiel das nicht; die Leute betrugen so, als ob sie in ihrem guten Recht wären, und der Staats­

mich ein Romplot anstiften und mit Polizei in's Haus sich nicht wie ertappte Verbrecher, sondern handelten genau

ruden!"

falscher Anklage vor Gericht belangen würden, verstand sich von selbst, und er hatte eine heftige Szene mit dem Rath zu gewärtigen; aber das ließ sich eben nicht ändern. Keines aussetzen; der Kommissar mochte sehen, wie er mit der allein fertig wurde. Schön," sagte er, wenn nichts zu finden ist, brechen Sie die Verhandlung ab!" und ohne sich länger aufzuhalten