gdel

ber evon

e fich

batte Envers hinter Frau

Durch

mert dem n der

annte

e zus

rihn egen

mann

abge­

achte.

tende

thre nmen

Frau

e des

haufe

bisher rong Weise

Folizei das nicht dern

walt

leitet.

nicht

weil

iftes

Ver

= der annte ahren

o die

mittes

ihren

bend Das igen bend Lebers

Dache und

erlitt hause

ttags

dem ahren

inem

erans

Nacht Ses

als

e ge

traße

ihm

Dann ver an.

nach

nend

annte

riger

and

Seide

hren

f ers

Beife

vers

oben

173

stere,

vider

meins

hluß

iders

Enem

dige

Den

ters,

mög

ver

alten

gene

tellt

gten

Ber

dorf

enen

den.

der

wie

urch

bem

teten

telte,

sift

mts

und

anten

tuell

heilt

egte

Lands

Daß

ten

und

aus

nicht

ener

chen

eben

llers

illig

chel

abe

Auf

gab

thig

Legi

Cung

-

bes uniformirten Gendarm Vogler befand, daraus erkennen, daß er Beamter sei. Daß Schröder Flegelei" gesagt, behauptete T., bagegen bestritt er seinerseits, den Schröder gestoßen zu haben, obwohl der Gendarm Vogler bezüglich dieser beiden letzten Buntte wesentlich anderes bekundete zum Nachtheil des Beugen Lauschel. Dieser ließ sich vor Gericht verleiten, gegen einen von dem Angeklagten vorgeschlagenen Entlastungszeugen, Möbel­händler Schädell den Vorwurf der Lüge zu erheben, was ihm eine Rüge Seitens des Herrn Vorsitzenden zuzog. Schädell, welcher mit seinen 5 Kindern in einem Lokal unweit des That­ortes zur fritischen Zeit beim Famillentaffeekochen sich befand, befundete vor der Straffammer, daß er gesehen, daß ein Herr mit schwarzem Bart( Tauschel) den Schröder, einen fleinen Herrn, vor sich herstieß und gegen einen Baun warf; wie ein Bund Fliden", meint Beuge, habe Schröder bald im Sande  , bald gegen eine Mauer gelegen; der Amtsdiener habe ihm zu­gerufen: Halten Sie's Maul!"- Ein anderer Zeuge, der Schneidermeister Boche, bekundet ziemlich dasselbe und fügte noch hinzu, daß er Angesichts solcher Vorgänge fich genöthigt gesehen, aus seiner Reserve heraus zu treten und dem Beamten zuzurufen: Hören Sie mal! Das ist keine Art, Leute u behandeln; laffen Sie fich Instruktionen geben 2c. 2c.- An der Hand dieses Ergeb niffes der Beweisaufnahme wat es dem Vertheidiger ein Leichtes, das erstergangene Urtheil zu erschüttern; die Ausführungen des Bertheidigers zielten dahin, daß bezüglich der Beamtenbeleidigung deshalb Freisprechung erfolgen müsse, weil Sch. keine Kenntniß von der Beamtenqualität des Tauschel gehabt, der übrigens seine Befugniffe weit überschritten habe. Zum Schluffe verwies der Bertheidiger darauf, daß sein Klient stets und ständig Mitglied eines fonservativen Vereins, also ein Mann sei, von dem man ich solcher That nicht versehen könne. Der Gerichthof war zu ber Ueberzeugung gelangt, daß der Amtsdiener Tauschel gegen den Angeklagten in einer Weise aufgetreten, welche zum min­desten nicht gerechtfertigt sei. Mit dieser Sentenz ward das Schöffengerichtliche Urtheil aufgehoben und die Straffammer er­fannte auf Freisprechung. Die Kosten fielen der Staatskaffe anheim.

Ein räthselhafter Diebstahlafall beschäftigte die 89. Ab­theilung des Berliner   Schöffengerichts. Der Kommissionär Neu­mann und die Handelsfrau Wilhelmine Kerskow hatten den Berkauf eines Restaurationsgeschäfts vermittelt und dabei je eine Brovifton von 150 m. verdient. Am Nachmittage des 30. No­Dember v. J. war der Verkauf zum Abschluß gelangt und die bedungene Anzahlung an den Verkäufer geleistet, der seinerseits an Neumann die demselben zustehende Provision von 150 M. Banknoten und Papiergeld zahlte, während der Käufer die Frau Kertow bezüglich der ihr zustehenden Provision noch auf einige Tage veriröstete. Neumann hatte das empfangene Geld in fein Portemonnaie gesteckt. Nach Erledigung der Formalitäten wurde seitens der betheiligten Personen und einiger anwesenden Gäste das abgeschlossene Geschäft in üblicher Weise gefeiert. Blöglich erklärt Neumann, daß sein Portemonnaie mit den 150 m. verschwunden sei, welche Mittheilung selbstverständlich allgemeine Bestürzung hervorrief. Man einigte sich, einen Schußmann herbeizuholen und durch denselben eine Leibes­visitation der sämmtlichen Anwesenden vorzunehmen. Dieselbe erfolgte, ergab aber ein negatives Resultat. Kurze Zeit darauf griff ein nur unter dem Namen Der Trompeter" bekannter Gast in die Haare der Frau Kerkom und zog aus denselben einen Fünfmartschein hervor, gleichzeitig will er der Tasche der Frau K. das Portemonnaie mit dem übrigen vermißten Inhalt entnommen haben. Frau K. betheuerte, nichts davon zu wissen, wie das Portemonnaie in ihre Tasche gekommen sei; man glaubte ihr aber nicht, sondern brachte sie nach dem Polizei­bureau, wo sie, um ihrer Festnahme zu entgehen, den ihr zur Laft gelegten Diebstahl einräumte. Im Termin vor dem Schöffengericht nahm sie das Geständniß zurück und bezichtigte Den inzwischen verschwundenen, übrigens vielfach vorbestraften Trompeter". Der Staatsanwalt beantragte vier Wochen Ge­ingniß; es gelang aber den Ausführungen des Rechts­walts Freudenthal, die Freisprechung der Angeklagten herbei­Juführen.

war

seines hartnädigen Leugnens wurde der Angeklagte des Doppel­mordes für chuldig befunden, und das Gerichtsurtheil lautete auf Todesstrafe für jeden Einzelfall. Bei und nach der Publi­fation bewahrte der Angeklagte seine ftoische Ruhe. Was nun das Motiv des entseglichen Verbrechens anlangt, so hatten zwei Beugen bekundet, Bliefernicht habe zu ihnen geäußert: Wer Fleisch von jungen unschuldigen Mädchen genieße, fönne Alles auf der Welt thun thun, ohne daß Jemand vermöge, ihn zur Verant­wortung zu ziehen!! Der eine Sachverständige gab daher seine Anficht dahin ab, daß jener Doppelmord aus Aber­glaube geschehen sei.

Kleine Mittheilungen.

Halle a.., 19. März. Ein erschütternder Unglücksfall tam heute auf der Saale   bei dem benachbarten Trotha vor; es ertranken drei Arbeiter, indem sie von dem Zugseile eines Kohlen­fahnes, das fte mittelst Handfahns ans Land bringen wollten, in den Fluß geschleudert wurden. Es war nicht möglich, die Männer zu retten.

Dortmund  , 19. März.( In fernen Landen.) Vor meh­reren Jahren wanderte der Bruder eines hiesigen achtbaren Wirths nach Ostindien aus, um bei den holländischen Kolonial­truppen Dienste zu nehmen. Statt des erträumten Glückes" fand der junge Mann aber nur Strapazen, Entbehrungen, fand der junge Mann aber nur Strapazen, Entbehrungen, Leiden aller Art, und was ja in jedem mörderischen Klima die Regel, ein frühes, trauriges Ende. Sonderbar genug erhielten feine hiesigen Angehörigen nach langer, peinlicher Ungewißheit über das Schicksal des fernen Bruders erst dieser Tage von der niederländischen Regierung die Nachricht, daß derselbe als Soldat in Dyambi( Indien  ) am 29. Oftober 1885 gestorben sei. Diese Verspätung einer für die Angehörigen so wichtigen bedeutsamen Nachricht um ganze 2 Jahre wirft ein bezeichnen des Licht auf die zarte Fürsorge der ostindischen Kolonial­verwaltung für die in ihren Diensten sich aufreibenden fremden Landeskinder.

Dortmund  , 19. März.( Erdbeben.) In der Nacht vom Sonnabend zum Sonntag hat hier ein erheblicher Erdstoß statt gefunden, durch welchen Spiegel und Bilder von den Wänden geschleudert wurden. In manchen Gebäuden zeigen sich auch Leichte Riffe.

Herzberg, 19. März.( Opfer der Kälte.) Vor einigen Tagen wurde die bejahrte Botenfrau Richter aus Zahna   am Morgen bei dem Dorfe Klebig erfroren aufgefunden. Das Thermometer zeigte 10 Grad R. Kälte. Wiederbelebungsversuche blieben erfolglos.

Bromberg  , 18. März.( Ueberschwemmung.) Infolge einer am Ausfluffe der Brahe in die Weichsel  , unterhalb des Dorfes Dtsch. Fordon   vorgekommenen Eisstopfung trat gestern Nachmittag eine Ueberfluthung der bei Langenau  , zerst, Dtsch. Fordon 2c. belegenen Wiesen und niedrig gelegenen Läns dereien ein. Gegen 5 Uhr war aber auch die Brahe bis hier her nach Bromberg   weit über ihre Ufer getreten. Um 5 Uhr betrug der Wafferstand am Unterpegel hier 4,06 Meter, d. h. 2,06 Meter über den Normalwasserstand. Das Steigen des Waffers war so rapide, daß in der Kasernenstraße am linken Braheufer den dort ausstehenden Töpfern ein Theil ihrer Waare fortgeschwemmt wurde. Sämmtliche Keller der in dieser Straße stehenden Häuser find unter Waffer gefeßt. In ein Haus an der Kaiserbrücke, Alexanderstraße, kam das Wasser so­gar bis in die Wohnstube, so daß die Leute über Hals und Kopf aus derselben flüchten mußten. Die königliche Magazin­verwaltung, welche in einem Speicher dort Mehl( 1200 Säcke) lagern hatte, ließ dasselbe durch schnell herbeigerufene Arbeiter auf die oberen Räume schaffen. Um den Bugang zum Speicher zu erhalten, mußten die Leute erst einen Bretteraufgang her richten. Welchen Schaden das jetzt eingetretene Hochwasser in der Niederung angerichtet, hat noch nicht festgestellt werden fönnen. So viel ist aber bereits ermittelt, daß die Thore an der Hafenschleuse bei Dtsch. Fordon eingedrückt sind bezw. stark ge­litten haben. Heute beträgt der Wasserstand am Unterpegel hier 3 Meter, 1 Meter über den Normalwasserstand.

Posen, 19. März.( Nothfignale.) Im Viktoriapark, der gleich den übrigen an dem hinteren Theile der E chwaldstraße gelegenen Gehörten seit Donnerstag früh vom Waffer bezw. Eise eingeschloffen ist, find Sonntag Abend mehrfach Feuerzeichen, jedenfalls Beichen der Noth, beobachtet worden. Da der Ma­gistratskahn, welcher den Verkehr vermitteln soll, zur Zeit nur bis zu den unmittelbar hinter dem Thore liegenden Grund­stücken fährt, eine weitere Fahrrinne scheinbar auch nicht hergestellt wird, kann Hilfe nur von Unterwilda aus gebracht hergestellt wird, fann Hilfe nur von Unterwilda aus gebracht werden.

Ein Doppelmord aus Aberglauben. Vor dem Schwurgericht zu Dldenburg wurde heute, wie uns von dort unterm 17. b. Mts. geschrieben wird, der mehrfach erwähnte Mordprozeß gegen den Arbeiter H. Bliefernicht aus Sage nach teitägiger Verhandlung zu Ende geführt. Der Prozeß ist des halb von höchstem Intereffe, weil die muthmaßliche Ursache des Berbrechens eine so seltene ist, daß fie in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wohl einzig dasteht. Dem Prozeß liegt folgender Sachverhalt zu Grunde. Jm Dorfe Sage wohnt die Familie Bahis, bestehend aus den Eheleuten und zwei Mädchen don 6 und 7 Jahren, nur durch zwei Weideplätze, die mit hohen Dämmen umgeben sind, von der Familie des 40jährigen Bahn­arbeiters Bliefernicht getrennt. Am 2. September v. J. weideten die beiden Bahrs'schen Mädchen Kühe auf den Weideplägen, als der angeklagte von der früher beendeten Arbeit seinem Hause zueilte, das er verschloffen und leer vorfand; seine Familie ins benachbarte Dorf zur Sedansfeier gegangen. Andere Leute wohnen nicht in nächster Nähe, ebenso wenig sind an dem Nachmittag fremde Personen dort gesehen worden. Gegen 6 Uhr Abends rief die besorgte Frau Bahrs laut über den Kamp ihre Kinder an, so daß Bliefernicht, der angeblich in seinem Hause war, diese Rufe hören mußte. Nur eines der Mädchen antwortete, und die Mutter gab sich damit infrieden. In der Zwischenzeit ist das eine Kind, und, wie festgestellt wurde, erst nach diesem Rufen das anbere getödtet worden. Das früher ermordete Mädchen zeigte nicht nur einen böllig durchschnittenen Hals, sondern auch einen aufgeschlitten Leib, so daß Gedärme, Lunge und Leber freilagen. Ein großes Stück Fleisch aus der Gesäßgegend war kunstgerecht" heraus geschnitten und trot vielen Suchens nirgends zu finden. Die beiden Leichen wurden erst in später Nacht durch herbeigerufene Leute aus einem anderen Dorfe, denen sich Bliefernicht trop wiederholter Aufforderung auffälliger Weise nicht anschließen wollte, gesucht und gefunden. Am folgenden Tage entdeckte man das Brotmeffer des Angeklagten in der Nähe der einen Leiche. Bliefernicht lenkte zunächst durch sein eigen- jeder Minute. thümliches Benehmen die Aufmerksamkeit auf sich. Haare, die um einen Knopf seiner Weste hingen, wurden

Einzelne

an den Gerichtschemiker Dr. Bein nach Berlin   gesandt, um Nachweise, ob an den Gegenständen Menschenblut vorhanden ei und insbesondere, woher die auf den Kleidern des Ange­flagten vorgefundenen Haare stammen. Bliefernicht behauptete, das Blut rühre von einem acht Tage vorher geschlachteten Huhn angeblich in Ohnmacht gefallenen und von ihm aufgefangenen Frau Bahrs. Diese Behauptungen erwiesen sich als falsch. Als Sachverständige erschienen in der Verhandlung der Geh. Ober­medizinalrath Tappehorn und der Berliner   Gerichtschemiker Dr. Bein. Nachdem jener über den Sektionsbefund berichtet hatte, bielt Dr. Bein zuerst in öffentlicher Sigung einen zweistündigen Bortrag, worin er erläuterte, daß an den 23 Objekten fieben Blutspuren von Menschen oder Säugethieren stammen, während an einem Beil nur Vogelblut nachzuweisen war. An dem Brot meffer, welches die Gerichtsärzte für das wahrscheinliche Mord­werkzeug hielten, wurde dagegen Säugethierblut festgestellt. Von

=

bas rechtsseitige Geleise verschoben und dadurch die Strede Brud Pernegg bis Nachmittags eingeleifig fahrbar gemacht werden.

Triest  , 17. März.( Spät entdeckter Mord.) Eine grauen­hafte Mordthat wurde hier heute entdeckt. Am 5. Januar d. J. verschwand auf geheimnißvolle Weise der im hiesigen Groß­handlungshause Jacob Eisner angestellte fiebzehnjährige Grimme. Derselbe wurde von dem gegenüber der Eisenbahnstation gele­genen Komtoir mit einem Check von 600 fl. in die Kreditan­stalt zum Einfaffiren geschickt. Da der junge Mann jedoch sehr lange ausblieb, wurden Nachforschungen nach demselben einges leitet. Grimme hatte den Check, wie ermittelt wurde, einkaffirt und war hierauf spurlos verschwunden. Man befürchtete schon damals ein Unglück. Allein alle Nachforschungen der Polizei blieben vergebens. Heute langte aus Budapest   eine telegraphische Meldung an die hiesige Polizei, daß ein daselbst wegen Crida Verhafteter die Anzeige gemacht habe, man werde in Triest   Via Valdirivo 15 in einem Zimmer im ersten Stock den Leichnam eines jungen Mannes finden. Eine Kommiffion begab fich sofort dahin und fand in der That in einem Koffer den Leich nam. Derselbe wurde als derjenige des jungen Grimme er fannt; deffen Tod erfolgte durch Erdroffelung. Ueber die That schwebt noch ein unaufgeflärtes Dunkel. Der in Budapest   vers haftete Kaufmann heißt Sinisch; es ist unbekannt, ob er selbst der Thäter oder, wie andererseits behauptet wird, nur der Mits wiffer des Verbrechens sei. Der ermordete Grimme genoß das vollste Vertrauen; man dachte um so weniger an eine Unter­schlagung, als in seinem Pulte ein ihm anvertrauter Geldbetrag von mehr als 1000 fl. aufgefunden wurde.

New- York  , 17. März.( Schiffs- und Eisenbahnunfälle.) Nach den jezt vorliegenden Nachrichten über die Schiffsunfälle in Chesapeake- Bai find während des jüngsten Sturmes über 100 Fahrzeuge verunglückt und 40 Personen umgekommen.- Fünf Lokomotiven und ein Schneepflug, welche versuchten, sich einen Weg durch eine Schneeanhäufung auf der Harlem- Eisen­bahn zu bahnen, wurden zertrümmert, wobei vier Personen ge­tödtet wurden und fünf Verlegungen davontrugen.

Sprechsaal.

Die Redaktion stellt die Benuzung des Sprechfaals, soweit Raum dafür abzugeben ift, dem Publikum zur Besprechung von Angelegenheiten allgemeinen Interesses zur Verfügung; fie verwahrt sich aber gleichzeitig dagegen, mit dem Inhalt desselben identifizirt zu werden.

Am 18. d. Mts. um 11 Uhr Vormittags ging ich in Ge sellschaft zweier Herren aus meiner Wohnung mit dem Vorhaben meg, meine hier anfäffigen zwei Brüder zu besuchen. Wir gingen zu Fuß bis zum Dönhofsplaz und fuhren mit der Pferdebahn bis zur Landsbergerstraße. Während dieser Fahrt hatten wir uns verabredet, gemeinschaftlich die Ruhestätte der Märzgefallenen auf dem Friedhof im Friedrichshain   anzusehen. Wir waren bis zum Platz vor dem Landsbergerthor gekommen, ungefähr an der Pferdebahn- Haltestelle der Ringbahn. Es fonnte 12 Uhr sein, da bemerkte ich, daß ungefähr 20 bis 25 Männer aus der Landsbergerstraße kamen und fich bis zur Mitte des Plazes nach dem Friedrichshain   zu bewegten. Unter diesen Umständen entstand hier etwas Tumult, worauf sich Schußleute nnd Publikum ansammelten und von dem Publikum mehrere Mann nach dem Polizei- Revier in der Friedenstraße fiſtirt wurden. Jch, Schreiber dieses, begab mich unmittelbar darauf, durch Bureden meiner beiden Freunde einestheils und anderntheils aus eigener Ueberzeugung, freiwillig nach dem Polizeirevier als unparteiischer Beuge behufs meiner Legitimationsaufnahme; jedoch wurde von dem Herrn Polizeibeamten   verlangt, daß ich meine Aussage dort zu machen habe, was ich auch gethan hätte, jedoch hatte ich kaum ein paar Worte gesprochen, so trat mit einer von den beiden anwesenden Herren Polizeioffizieren entgegen und erklärte mich für fiftirt. Ich wurde darauf von mehreren Schutz­leuten in ein Nebenzimmer förmlich hineingestoßen. Nach sechs Stunden langem Warten wurde ich von einem der anwesenden Beamten behufs meiner Legitimation vernommen, worauf ich bestimmt glaubte, entlassen zu werden, jedoch vergebens! Nach weiteren zwei Stunden von einem der Herren Polizeioffiziere zu Protokoll verhört, verweigerte ich jede Aussage, indem ich erklärte, daß ich mich aus eigenem Antriebe freiwillig als unparteiifchen Beuge gemeldet hätte, und würde meine Aussage, falls eine folche gewünscht würde, nur vor Gericht machen. Ich wurde bei dem betreffenden Herrn vorstellig, daß ich Frau und Kinder habe und eine eigene Wohnung inne habe; ich bat ihn, mich zu entlassen. Dieses wurde mir jedoch verweigert. Hierauf wurde ich in eine Belle gesteckt, wo außerdem schon eine Person anwesend war, angeblich wegen Vagabundirens, und wo ein pestialischer Geruch vorherrschte. Außerdem aber wurden nach fünf Mann in dieselbe Belle ein­gesperrt. Hier in diesem Geſtant mußte ich mich ungefähr eine Stunde aufhalten; in der elften Stunde wurde ich mit zehn Mann in einen Polizei- Arrestantenwagen eingesperrt. Nachdem wir eine Weile gefahren, machte der Wagen Halt, es mochte wohl in der Weinstraße sein; hier wurden außerdem noch fleben Personen in ein und denselben Wagen eingepfercht, und nicht lange darauf verspürte ich Ungeziefer auf meinem Leibe. Außerdem war ein efelhafter Geruch in dem Wagen. Nachdem ich auf dem königlichen Polizeipräsidium kommissarisch vernommen war, bei welcher Gelegenheit ich daffelbe zu Protokoll gegeben habe, wie oben angeführt, war ich der Meinung, von da ab auf freien Fuß zu kommen, denn ich bat auch hier den Herrn Be amten um meine Entlassung, da ich Familie hätte und eigene Wohnung befize. Auch hier wurde meine Bitte abgeschlagen und mußte ich die Nacht hindurch in einer Zelle mit zwei Mann bis Montag Mittag 12 Uhr zubringen, wo mir dann erklärt wurde, daß die Affäre wohl noch unlieb­same Folgen nach sich ziehen würde. Man könnte wohl daraus schließen, daß ich für meinen guten Willen und in Ausübung meines gutes Rechts in Anklagezustand versetzt werde; nun, der artige Sachen find schon mehr vorgekommen! Zu bewundern war außerdem, daß ich nach meiner politischen Richtung befragt wurde. Als Bürger glaubte ich in meinem guten Rechte zu handeln, indem ich stets bestrebt bin und war, Ruhe und Drds nung zu wahren und aufrecht zu erhalten, und habe mich stets im Rahmen des Gesetzes auf Grund meines guten Rechts be wegt, so auch in diesem meinem Handeln am 18. d. M. J. Wilschke, Maurer, Bellealliancestraße 78 v. part.

Mainz, 18. März.( Unschuldig verurtheilt.) Wie der Franff. 3tg." geschrieben wird, ist soeben auf dem hiesigen Gericht eine Untersuchung wegen eines vor mehreren Jahren unschuldig Verurtheilten anhängig. Vor etwas über 4 Jahren wurden in einer Nachbargemeinde eine Anzahl junger Bäume abgebrochen und es wurde ein in der Gemeinde wohnender Handarbeiter als der Thäter bezeichnet und in Untersuchung ge­zogen; der Angeschuldigte leugnete entschieden, die That be­gangen zu haben, das Gericht erachtete ihn aber für überführt und wurde er zu einer Gefängnißftrafe von 10 Tagen und zu einer Geldentschädigung von 60 m. verurtheilt. Durch ein Gerede in dem fraglichen Orte hat es fich nun vor kurzem her­ausgestellt, daß der damals Verurtheilte die That garnicht verübt hat, sondern daß einige Burschen im Uebermuth diesen Frevel begangen haben.

Pest, 16. März. In Szathmar ist die Szamos über die Ufer getreten und hat mehrere Straßen und Pläge unter Waffer gesezt. Viele Häuser find eingestürzt. Die Betoohner sind ver­zweifelt, da für die Rettung ihrer Habfeligkeiten nichts vorge forgt wurde. Im Komitate Szathmar hat das Wasser schreck­liche Verbeerungen angerichtet. Mehr als zwanzig Dörfer find überfluthet. Die Noth ist schon jetzt sehr groß, viele Häuser find eingestürzt, hunderte von Menschen ohne Obdach. Die Szamos ist fortwährend im Steigen begriffen, die Gefahr wächst mit

Pest, 17. März. In der Stadt Szatmar   find über 400 Häuser durch Wafferfluthen beschädigt und viele find gänzlich ein­gestürzt; mehrere Hundert Familien find obdachlos dem Hunger

und Elend ausgefeßt.

Krakau  , 17. März.( Ein verhütetes Eisenbahnunglüd.) In einer der letten Nächte wurde auf der Weichselbahn ein Attentat auf einen Personenzug versucht. Der oder die Atten­täter riffen die Schienen auf und infolge dessen wäre der Zug ficherlich entgleift, wenn nicht ein 16jähriger Bursche, Namens Pribysch, die Beschädigung des Geleises rechtzeitig bemerkt und den heranbrausenden Zug durch Feuersignale zum Stehen ge= bracht hätte. Nach einer Stunde Verzögerung fonnte der Zug weiterfahren. Der junge Mann, welcher hunderte von Bersonen vor Schaden oder gar vor dem Tode bewahrt hat, erhielt dafür zehn Rubel Belohnung.

-

Wien  , 17. März.( Felsabsturz und Entgleisung auf der Südbahn  .) In dem Momente, als die Lokomotive des gestern Abend von Wien   abgelaffenen Kourierzuges Nr. 2 die zwischen Brud und Pernegg   befindliche Felslehne paffirte, erfolgte ein Felssturz, wodurch die Lokomotive sammt Tender, der Konduk­vorderen Räderpaare entgleisten und letzterer mit den rechts­seitigen Geleises stehen blieb. Von den Passagieren wurde

den haaren wurde bewiesen, daß sie mit denen der Frau teurs und Postwagen vollständig, der Schlafwagen mit dem Bliefernicht oder Bahrs nicht identisch sein

fönnen,

-

Telegraphische Depeschen.

( Wolff's Telegraphen- Bureau.)

Berlin  , Mittwoch, 21. März. Der Bundesrath hat in seiner heutigen Plenarsizung den von Abgeordneten eingebrachten Gefeßentwurf betreffend Abänderungen und Ergänzungen der Gewerbeordnung( äußere Heilighaltung der Sonn- und Fests tage) den Ausschüssen für Handel und Verkehr und für Juftiz wesen überwiesen. Der internationale Vertrag zur Unterdrückung des Brauntweinhandels unter den Nordseefischern auf hoher See wird zur Allerhöchsten Ratifikation vorgelegt werden. Der von Abgeordneten eingebrachte Geschentwurf betreffend die Ents schädigung für unschuldig erlittene Strafe wurde dem Ausschuffe für Justizwesen überwiesen. Ueber den Entwurf eines Gesetzes über die unter Ausschluß der Deffentlichkeit stattfindenden Gerichts

toohl aber mit denen der einen verstümmelten Leiche. Unter seitigen Rädern knapp am inneren Schienenstrange des rechts verhandlungen wird in einer der nächsten Sigungen Beschluß Ausschluß der Deffentlichkeit wurden dann von den beiden

Sachverständigen weitere Belastungsmomente hervorgehoben. außer dem Postkondukteur, der eine geringe Verwundung im Dazu kommen noch die Bekundungen über Fußspuren und über das höchst verdächtige Benehmen des Angeklagten, wozu

Gefichte erlitt, Niemand verlegt. Dieselben fetten insgesammt ihre Reise mit dem aus Graz requirirten Kourierzuge nach

46 Beugen Aussagen machten. Das Plaidoyer des Oberstaats- 4stündigem Aufenthalte fort. Da durch den Unfall beide Ge anwalts Huber fand zum Theil unter Ausschluß der Deffent­

leise verstellt wurden, ist die Aufrechthaltung des Personen

gefaßt werden. Anlangend den Ausschußbericht über den Ein­laß von russischem Roggen zum früheren Bollsaße, wurde aus Billigkeitsrücksichten der Zulassung zu dem früheren Zollsage stattgegeben.

Berlin  , Mittwoch, 21. März. Das Eisenbahnbetriebsamt Berlin   theilt mit: Die Verkehrsstörungen auf den Strecken

lichleit unter alleiniger Bulaffung des Justizministers statt. Trog verkehrs nur mittelst Umsteigens möglich; es wird jedoch Ducherow  - Stralsund  , Ducherow  - Usedom  , Jaznic- Ueckermünde,