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derlichen Geschicklichkeit willen, sondern des Erwerbes und der Beschäftigung wegen sich zur Uebernahme von Arbeit herandrängen. Der Erwerb solcher Damen" dient nicht zur Befriedigung nothwendiger Bedürfnisse, sondern zur Be friedigung ihres oder ihrer Angehörigen persönlichen Hochmuths; er wird vergeudet in Luxusartikeln, namentlich der Toilette, so daß die Arbeitgeber der Damen " durchweg mir erklärten, fie seien oft nicht im Stande, die ,, Damen " auf der Straße, in Konzerten und auf Bällen wieder zu erkennen." Der Mann, der diesen Damen, welche hungernden Arbeiterinnen aus Puzsucht Konkurrenz machen, so gründlich den Tert liest, ist der wackere rheinische Fabrifinspektor Dr. Wolff, ein Mann, der unstreitig der tüchtigste deutsche Fabrifinspektor ist. Er berichtet aus Neuß , daß die Löhne der Halsbinden- und Kravattenmacherinnen in den lezten Jahren um 20 bis 30 Prozent gefallen find und fügt hinzu:„ Dies wird wesentlich dem Umstand zugeschrieben, daß in der neueren Zeit die weiblichen Angehörigen gut fituirter Familien den auf den Erwerb Angewiesenen in höherem Maße Konkurrenz machen, als es vordem geschah."
Diese Daten werden genügen. Wir sehen, wie die proletarischen Arbeiterinnen durch den Druck des Unternehmerthums und den Wettbewerb der kleinen und mittleren Bourgeoiste zugleich bedrängt und verelendet werden.
( Schluß folgt.)
Kommunales.
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Stadtverordneten- Ersatzwahlen. Bei der am Mitt woch im 13. Kommunal Wahlbezirk Ill. Abtheilung vollzogenen Wahl erschienen von 3675 eingeschriebenen Wählern 408. Wie nach dem Beschluß der am 12. d. M. im Konzerthause„ Sansfouci" abgehaltenen Versammlung vorauszusehen war, wurde der durch mehrere Streifs in seiner Fabrik bekannt gewordene Ristenfabrikant Erdmann gewählt. Von den 408 abgegebenen Stimmen erhielten Erdmann( dfr.) 406, Gördi( Soz.) 1 und Bei der am 11. Dezem Saat( fons.) ebenfalls 1 Stimme. ber 1883 stattgefundenen Nachwahl wurde Görcki( Soz.) mit 773 Stimmen gewählt, während Biebendt( dfr.) 310, Saat ( fonf.) 112 Stimmen erhielt. Bei den allgemeinen Wahlen am 18. Oftober 1883 wurde Tugauer( Soz.) mit 792 Stimmen gewählt, während auf Schiegnitz( dfr.) 406( also genau so viel Stimmen als diesmal auf Herrn Erdmann) und auf Saat( t.) 279 Stimmen fielen.
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Jm 5. Kommunal- Wahlbezirk II. Abtheilung erschienen am Mittwoch von 1571 eingeschriebenen Wählern 399 im WahlLotal. Es erhielten Selle( dfr.) 283, Luckhardt( fons.) 116 St. Gewählt ist sonach Selle.
Stadtverordneten- Versammlung, Die zu heute, Freitag, beabsichtigte außerordentliche Sigung, ebenso die ordentliche Sigung am Donnerstag, den 29. März cr., fällt aus. Dafür findet am Mittwoch, den 28. März, Nachmittags 5 Uhr, eine außerordentliche Sigung statt.
Lokales.
Infolge der Verkehrsstörungen durch den fortgesetzten Schneefall macht sich in Berlin ein gewiffer Mangel an Lebensmitteln fühlbar. Auf dem Bahnhof Rummelsburg , wo sonst die großen Viehtransporte, namentlich Schweine, von außerhalb zur Verproviantirung der Reichshauptstadt täglich einzutreffen pflegen, warteten die Viehhändler am Mittwoch vergeblich auf die Einfuhr. Nicht ein einziger Waggon traf ein. Auf dem Heumarkt am Oranienplay wurden die wenigen Bauernwagen, die sich mit ihrem Heu und Stroh glücklich durch den Schnee hindurchgearbeitet hatten, wie im Sturm genommen. Die Preise stiegen in wenigen Minuten ausnehmend hoch, da die Käufer doch Futter für ihre Thiere haben mußten. Hafer ist ebenfalls während der Schneestürme beträchlich im Preise gestiegen, denn auch die Güterzüge, mit denen diese Produkte zu Markte zu fommen pflegen, sind sämmtlich ausgeblieben. Auch in den Markthallen ist der Mangel an frischer Zufuhr zu spüren. Kartoffeln find für ärmere Leute kaum noch zu bezahlen, der Preis für 5 Liter ist in den lezen Tagen von 35 Pf. bis auf 60 Pf. gestiegen. Die verschiedenen Gemüsearten, namentlich Kohlsorten, find nur sehr schwach vertreten. Frische Eier, die sonst um diese Zeit die Mandel höchstens 1 M. bezahlt wurden, fosten heute 1,50 M. Es fehlte auch an denjenigen Fleisch- und Geflügelforten, die aus dem Norden eingeführt werden. Hoffent lich schafft das Thauwetter bald Wandel.
Beseitigte Verkehrsstörungen. Die tgl. EisenbahnDirektion machte gestern folgendes bekannt: Die Rügenbahn mird, entgegen der gestrigen Mittheilung, erst heute Nachmittag wieder fahrbar. Hiermit find sämmtliche infolge von Schneeverwehungen im Direktionsbezirk Berlin bestandene Verkehrsftörungen wieder beseitigt. Das fgl. Eisenbahn- Betriebsamt theilt mit: Die Strecke Königsberg- Eydffuhnen- Insterburg- Tilsit und Johannsburg- Lyd- Marggrabowa find am 21. d. M. Nach mittags wieder fahrbar geworden, ebenso die Bahnstrecken Allenstein Korschen und Allenstein - Hohenstein.
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Ein Fall der denkbar schärften Anwendung des Retentionsrechtes ereignete fich dieser Tage im Hause Weidenweg Nr. 76. Der Eigenthümer deffelben, Tischlermeister K., ermittirte den verheiratheten Weber M. wegen einer Mieths schuld von 48,50 M. Soviel betrug die Schuld noch, nachdem K. während des Schwebens der Klage eine Zahlung von 13,50 M. in Empfang genommen hatte. Weder auf Theilzahlungen gegen
in Deutschland einziehende Rauchlaster in seinem siebenten Gesicht mit folgenden Worten Luft: In währendem Handel sah ich unter der Versammlung einen Teufel, welcher einen ewigen Rauch zur Nase und dem Schnabel ausblafete. Was ist diesem Teufel? fragte ich, und mir ward gesagt, es wäre der Tabakteufel, dessen ich mich nicht wenig verwunderte. 3mar hatte ich mir von diesem eingebildet, es möchte irgend ein Teufel sein, der die Leute zum Tabaks saufen(!) also triebe; aber nimmermehr hätte ich es doch fo glauben fönnen, als ich jetzt gesehen." Die Klimag in diesem denkwürdigen Ausspruche ist übrigens charakteristisch genug für die Anschauungsweise, welche der biedere Pfälzer über ein anderes Nationallaster der Deutschen hat. „ saufen" passiren lassen, Eher will er noch das Tabat als die neue Unfitte des Rauchens. Anderswo ging man noch weit handgreiflicher gegen die Adepten der neuen Leidenschaft vor. In der Schweiz wurde eine eigene Art In quifitionsgericht, eine chambre du tabac, gegen das umsichgreifende Uebel niedergefeßt. In der Türkei wurden den ersten Rauchern die Pfeifen durch die Nasen gestochen und in Ruß land noch Anfangs des 17. Jahrhunderts die Nasen abge= schnitten. Man kennt aber die verkehrte Wirkung solcher Repreffivmaßregeln, wenn sie sich gegen ein tieferes Bedürfniß, sei es des Geistes oder des Körpers richten. Es zeigte sich auch hier, daß die verbotenen Früchte gerade am besten schmecken.
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theilweise Freigabe der retinirten Sachen ließ fich Herr K. ein, noch reichte ihm die von einem zahlungsfähigen Manne angebotene Bürgschaft aus; er verlangte die ganze Schuldsumme in baar. Er behielt auch das Handwerkszeug zurück, den Webestuhl des Miethers, sowie ca. 20 Pfd. Ketten und 20 Pfd. Schuß- Arbeitsmaterial, das dem Fabrikanten gehörte, für wel chen M. arbeitete. K. erklärte auch, die retinirten Sachen nicht selbst in Verwahrung behalten zu wollen, sondern drohte, fie in der Pfandkammer auf Kosten des M. aufbewahren zu lassen. M., der jegt infolge Buüdbehaltung seines Webestuhles verdienstlos ist, hat, wenn diese Drohung ausgeführt wird, keine Hoffnung mehr, den Webestuhl jemals wieder sein eigen zu nennen. Herr Magnan, Frankfurter Allee 128, hat der ermittirten Familie einstweilen Unterkunft gegeben.
Ein Zeichen der Zeit. In Nr. 10 der ,, Thierbörse" findet fich folgende Anzeige: Herzliche Bitte! Ein junger, armer, noch unverheirath., ganz verlassener, sonst aber sehr ehrlicher und strebsamer, von Jedermann sehr geehrter und geachteter Mann, welcher nur armer, aber ehrlicher und braver Eltern Kind ist, und die Leinengewebe- Weberei, weil von Kind an stets bis heut dabei thätig gewesen, genau fennen gelernt, und um seine be= deutende Fachkenntnisse vollständig auszunüßen, aber kein Vermögen befigt, und deshalb edeldenkende mit Glücksgütern gesegnete Familien oder Fräulein herzlichst bittet, um einige Dar lehne von je 100 oder 50 M. oder mehr,( zur Errichtung eines Leinengewebefabrikations- und Versandtgeschäfts an einem sehr gelegenen dazu sehr bequemen Postorte( 1 Stunde von hier), wo nur Leineweber zu finden, und die dazu nöthigen Fachfenntnisse vollständig genügend vorhanden, und diese Fabrikate der Mode nicht unterworfen, in jeder Familie nöthig, mithin sehr gangbar und gewinnbringend find. Betriebskapital 5000-6000 Mark zum Anfang nöthig auf einige Jahre, auf Ehre, Treu und Glauben gegen Schuldschein und 6 bis 8 pet. Binsen. Für Damen ist eine passende Gelegenheit zur Verheirathung hierdurch geboten. Jedermann erhält, wer 100 M. geborgt, dafür( auf Bestellung) stets Waaren ohne Nachnahme, oder in Kommission zugesandt, Bezahlung erst nach Empfang derselben, es werden nur Waaren beſter, dauerhafter Qualität angefertigt, also beste Kapitalsanlage und vortheilhafte Bezugsqnelle für Jedermann. Genauere Auskunft ertheilt und Offerten bitte zu senden u. G. W. F. an Gemeindevorsteher Herr L. Hänke in Rothenzechau, Post Schreibendorf im Riesen gebirge . Beglaubigt durch obigen Gemeindevorsteher. Es wird höflich gebeten, diese Annonze nicht unbeachtet bei Seite zu legen, da selbige sehr theuer ist." Jedenfalls wird der junge, ganz verlaffene Mann selbst am besten wissen, warum er seinen Nothschrei gerade durch die Thierbörse ertönen läßt.
Infolge eines Elbdeichbruchs ist am Mittwoch Abend eine fombinirte Kompagnie des Garde- Pionier- Bataillons mit zehn Ponton- Hackets nach Lenzen an der Elbe( Priegnitz ) abgerückt.
Der geftrige Polizeibericht erwähnt an seiner Spihe den folgenden Unglücksfall: Am 19. d. M. Abends fiel vom Dache des Hauses Koppenstr. 35 eine größere Maffe Schnee herab und einem zehn Jahre alten Knaben auf den
Kopf. Derselbe erlitt dadurch so schwere Verlegungen, daß er nach dem Krankenhause Bethanien gebracht werden mußte." Aehnliche Unfälle, wenn auch nicht ganz so schwerer Natur, dürften sich, wie der Börs. Cour." bemerkt, in diesen Tagen zahlreich ereignet haben und werden sich noch weiter ereignen, wenn man nicht bei Zeiten Vorkehrungen dagegen trifft. Wir selbst haben es gestern Mittag in der Jeruſalemerstraße mit angesehen, wie ein Herr sich nur durch einen fühnen Seitensprung vor einer fleinen vom Dach herniedersausenden Lawine in Sicherheit bringen fonnte. Bei abgesperrtem Trottoir sollten die Wirthe eine gründliche Reinigung der Dächer ihrer Häuser ausführen lassen. Am besten könnte dies wohl in den frühen Morgenstunden geschehen. Hierbei sei noch erwähnt, daß man vor einigen föniglichen Gebäuden eine merkwürdige Ignorirung der polizeilichen Vorschriften beobachten kann. So war z. B. in den legten Tagen das Trottoir vor der Kommandatur in einem trostlosen Zustande.
Bur Feuerbestattung. Die internationale Gedächtnißtafel der Neuen Flamme" verzeichnet aus den legten Monaten wieder 25 Namen. Unter diesen befindet sich auch der jüngst verstorbene Maler Adalbert Begas , deffen sterbliche Hülle am 25. Januar zu Mailand dem Feuer überliefert wurde. Der Bau der Berliner Urnenhalle soll im Laufe dieses Jahres be gonnen werden. Bis jetzt sind dafür 707,10 M. eingegangen. Weitere Beiträge nimmt das Bureau für Feuerbestattung, Breitestr. 5, entgegen. Die Namen der Geber werden in der Urnenhalle auf einer Gedenktafel verewigt. Ein Verbren nungsofen ist neuerdings auch in Turin eröffnet worden; die Einweihungsfeier findet erst im Frühjahr statt.
Ein Jubiläum der Photographie. Vor fünfzig Jahren wurde in Berlin der erste Grund zur Ausübung der heute so großartig entwickelten Photographie gelegt. Im Jahre 1838 fertigte der Mechaniker Dörffel Unter den Linden das erste Lichtbild, nach dem Erfinder Daguerre , Daguerrotyp" genannt, an. Es war ein Bild des Geländers der damals noch„ neuen" Schloßbrücke. Ein Zeitgenoffe jener epochemachenden Erfindung, Profeffor Felix Eberty , schreibt darüber in seinen Jugenderinnerungen eines alten Berliners": Die Silberplatte, auf erinnerungen eines alten Berliners":„ Die Silberplatte, auf welcher die Aufnahme erfolgte, war bligblau und mußte nach allen Seiten gedreht und gewendet werden, bis man etwas unterscheiden konnte!!" Die nächsten Bilder waren schon beffer.
eine allgemeine Muthlosigkeit Hand in Hand. Eine Be völferung in solchem Zustande mußte für den neuen, narkotischen Reiz doppelt empfänglich und dankbar sein. Aus den Reihen der Soldaten heraus verpflanzte sich daher gerade gegen Ende des Krieges die Gewohnheit des Rauchens ziemlich schnell in die bürgerlichen Kreise. Und als einmal das Zentrum Europa's vom Rauchteufel, um mit dem guten Philander zu sprechen, offupirt war, erstreckte derselbe seine Herrschaft bald über alle übrigen Kulturländer, so daß ein Säkulum später, am Ende des 18. Jahrhunderts, das Schmauchen bereits allgemeines Bedürfniß zivilisirter" Men schen geworden war. Immer sind aber neben dem Heimathlande der buftigen Pflanze, neben Amerika auch Deutsch land und Desterreich die Länder der stärksten Raucher geblieben. Man hat annähernd berechnet, daß gegenwärtig in der Schweiz etwa 2,8, in Amerika etwa 2, in Defter reich- Ungarn 1,7, in Deutschland 1,7, in Rußland und Frankreich etwa 0,9, in England und Italien endlich etwa 0,6 Kilo Tabak auf den Kopf der Bevölkerung jährlich verbraucht werden.
Únd welchen Anstoß zu gewerblicher, ja zu künstlerischer Thätigkeit hat die nunmehr dreihundertjährige Sitte des Rauchens in Europa gegeben! Heutzutage vermöchte sich Niemand die zahlreichen Industrien und Kunstfertigkeit wegzudenken, welchen die allgemeine Sitte des Tabatgenusses
| Die Aufnahme dauerte damals noch eine Viertelstunde, so daß nur leblose Gegenstände dargestellt werden konnten. Kopfs schüttelnd fragte man sich, ob es wohl jemals gelingen würde, auf diesem Wege ein Porträt zu erzeugen. Man ließ versuchs weise ein Bauernmädchen eine Viertelstunde lang still ſizen, und in der That hielt die junge Person eine solche Tortur so tapfer aus, daß ein vortreffliches Bild entstand, welches später in Berlin bei dem Kunsthändler Sachse gezeigt wurde.
Die Promovirung eines einfachen Handwerkers zum Doktor der Medizin von Seiten einer deutschen Fakultät erregt gegenwärtig in wissenschaftlichen Kreisen das lebhafteste Aufsehen. Das ärztliche Vereinsblatt vom Februar d. J. berichtete aus dem Bezirksverein Heilbronn , daß im ver gangenen Jahre einem Karl Umbach aus Bietigheim von der Universität Heidelberg auf Grund einer Dissertation die Würde eines Dr. med. et chir. ertheilt ist. Der neue Doktor ist Färber seines Zeichens und hat nie ein Gymnasium oder eine Realschule, sondern nur die Volksschule besucht. Ein Staatsexamen hat er nie gemacht. Hierzu erläßt jetzt der Defan der medizinischen Fakultät in Heidelberg , Prof. Dr. Czerni, in den Fachschriften folgende Erklärung: Karl Umbach wurde nach der bestehenden Promotionsordnung auf Grund einer Differtation, welche sowohl vom Referenten, Geh. Rath Dr. Kühne, als auch von Herrn Prof. Dr. Naudi in Bern , in dessen Laboratorium die Arbeit ausgeführt ist, sehr günstig beurtheilt wurde, zum mündlichen Eramen zugelassen. Die Differtation ( über den Einfluß des Antipyrins auf die Stickstoffausscheidung) ist in Stuttgart 1887 gedruckt. Das mündliche Examen, welches von 6 Mitgliedern der Fakultät abgenommen wurde, hat Herr Umbach so gut bestanden, daß ihm die Doftorwürde zuerkannt werden mußte. Die medizinische Fakultät zu Heidelberg hat also von dem allen Fakultäten Deutschlands zustehenden Rechte Gebrauch gemacht, auf Grundlage wissenschaftlicher Leistungen, an welche gerade in Heidelberg recht hohe Anforderungen ge stellt werden, zu promoviren, ohne Rücksicht darauf, ob der Kandidat durch das Staatsexamen die venia practicandi er langt hat oder nicht."
Alles predigen, donnern und strafen war also vergeb- jährigen Sätularfeier ziemt es sich wohl einmal für uns, als die gutgemeinten Warnungen. Die anregende Wirkung des Tabaksgenusses, welche jeder Raucher noch heut zu Tage nach Stunden oder Tagen der Anstrengung oder Niedergeschlagenheit verspürt, wurde entscheidend für den g der neuen Sitte. Der dreißigjährige Krieg hatte in tschland Tausende von Existenzen ruinirt, die Gemüther tief gebeugt, und mit dem wirthschaftlichen Niedergang ging
Das benachbarte Weißensee soll eigene Gas- und Wafferleitung erhalten. In der letzten Versammlung der Ge meindevertretung wurde der Amts- und Gemeindevorsteher Feldmann ermächtigt, mit einem Unternehmer wegen Errichtung einer Gasanstalt einen Vertrag abzuschließen und dem Kaufmann Adolf Martini wurde die Erlaubniß ertheilt, im Orte Wasser werke zu errichten.
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Ein in den Kanal gestürztes Fuhrwerk. Die Ber liner Feuerwehrleute hatten gestern Nachmittag eine sehr schwierige Aufgabe zu lösen, welche aber gleichwohl mit gewohn ter Präzision ausgeführt wurde. m Maybach- Ufer, an dem dort befindlichen Steinstätteplas, war ein Fuhrwerk des Fuhr herrn Schöneberg- Kutscher, Wagen und zwei Pferde den Kanal gefallen, während es dem zweiten Kutscher, der mit zwei Pferden Vorspann leistete, gelang, sich und seine beiden Pferde durch Berschneiden der Stränge vor dem kalten Bade zu schützen. Dem ins Waffer gefallenen Kutscher gelang es gleich falls, fich durch Schwimmen auf einen Steinfahn zu retten, und so blieb der sofort alarmirten Feuerwehr nur die Aufgabe, die Pferde und den Wagen herauszufischen. Dies war aber, da die mit Stein eingefaßten Ufer des Kanals abgeschrägt sind, selbst für die Feuerwehr eine sehr schwierige Arbeit, welche die ganze Energie und Geschicklichkeit der Mannschaften herausforderte. Mit Hilfe von starken Leitern, Baumstämmen und Balfen wurden nach unsäglicher Mühe die halbtodten Thiere aus dem nassen Elemente herausgefischt, dagegen mußte der Wagen, zu deffen Herausschaffung erst ein vollständiges Fahr gerüst hergestellt werden muß, bis auf weiteres stecken bleiben. Er konnte nur durch ein Ballengerüst vor dem gänzlichen Unter finfen geschützt werden.
Ein Raubanfall durch einen Wahnsinnigen aus geführt. Vorgestern Nachmittag erschien in einem Geschäft in der Karlstraße der Musiker Scherwenka, welcher erst am 14. Januar d. J. als gebeffert aus der Jrrenanstalt entlassen worden war, und verlangte für 30 Pf. Butter. Nachdem Sch. die Butter bezahlt, zog er plöglich einen Schraubenzieher aus der Tasche und ging auf den allein im Laden anwesenden Kommis mit den Worten los: Entweder geben Sie mir Geld, oder Sie laffen Ihr Leben!" Erschreckt lief der Kommis davon, doch Scherwenfa verfolgte ihn auf die Straße. Dann, als der Kommis mit Laufen gar nicht aufhörte, fehrte Sch in den Laden zurück und entnahm in aller Gemüthsruhe der Ladenkasse 172 M. Als sich ihm ein zweiter Kommis entgenstellte, verscheuchte er denselben ebenfalls durch einen nicht mißzuverstehenden Wink mit dem Schraubenschlüffel. Dann suchte Sch. rubig seine in demselben Hause belegene Wohnung auf, wo er auch verhaftet. und nach Dalldorf zurück transportirt wurde.
In der Untersuchungsfache betreffend den Mord des Nachtwächters Braun ist es von besonderer Wichtigkeit, einen Mann zu ermitteln, welcher am Morgen des 27. September gegen 4 Uhr, als er vom Nachtdienste in seiner Arbeitsstelle kam und durch die Elisabethkirchstraße ging, gesehen haben will, wie einige Männer über das Gitter, welches den Elisabethtirchpart umschließt, in diesen hineinstiegen. Es hat sich eine Frau ges meldet, welcher jener Mann seine Wahrnehmung mitgetheilt hat, dieselbe hat es aber verabsäumt, sich nach dem Namen des ihr völlig unbekannten Mannes zu erfundigen. Dieser Beuge wird nun gebeten, fich schriftlich zu den Untersuchungsaften Uk. 1. 126. 1888 oder mündlich Vormittags zwischen 11 und 1 Uhr
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an zweiter
Ungarn oben an, welchem Deutschland Stelle folgt. Dieses ungeheure Millionengewicht wird von Dampf- und Segelschiffen über den Ozean getragen, von den Eisenbahnen in die Lande vertheilt, um schließlich auf zugehen in duftigen Rauch. Es ist eigentlich verwunders lich, daß ein findiger Meteorologe noch nicht den Einfluß dieser ungeheuren Rauchwolfe, welche aus jenen Mengen jährlich zum Himmel steigen muß, auf die Witterung zu berechnen gesucht hat... Die Gesammtzahl der in Europa bei der Tabalfabrikation beschäftigten Menschen ist mit einer halben Million nicht zu hoch angeschlagen. Bleiben wir aber zur Erzielung größerer Anschaulichkeit mit unserer 3ahlensfizze im engeren Vaterlande. Wenn man im Deut schen Reiche die Aecker, welche im Jahresdurchschnitte mit mit unserer Jubiläumspflanze bebaut werden, zusam menlegen wollte, so würde sich ein Riesenrittergut von 22 000 Heftar ergeben. Diese ideale Riesenplantage trägt durchschnittlich 33 Millionen Kilogramm Tabak im Jahre an denen wir aber noch lange nicht genug haben. 43 Millionen Kilogramm des Lasterkrautes führen wir noch vom Auslande ein, und die alte Hansestadt Bremen ist riesigen Mengen eines Genußmittels, das man vor nach wie vor der größte Umschlagplatz Europas für diese Jahren überhaupt noch nicht fannte. Doch Zahlen lang weilen! Schließen wir ihre Reihe damit ab, daß w die Ziffern der deutschen Tabaksfabrikation und des deut
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aufgewendet werden müssen, damit uns der Genuß möglich beitern; etwa 14 000 überfleißige Menschen schaffen in ihre werde, den wir täglich als selbstverständlich hinnehmen. eigenen, engen Heimstätten als Hausindustrielle Tabatfabri Alle Tabak bauenden Länder zusammen erzeugen jährlich etwa 762 Millionen Kilogramm Tabak der verschiedensten Sorten, wovon drei Viertel auf die außereuropäische Probuktion fallen. Unter den transatlantischen Produktionsgebieten steht Amerika , unter den europäischen Desterreich
fate, um unseren Gaumen zu ergößen. 7898 Geschäfte etwa 16 155 Personen besorgen speziell und nicht weniger als 366 789 Kleinhandlungen nebenbei den Verschleiß des
modernen Genußmittels.
( Schluß folgt.)