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Beilage zum Berliner   Boltsblatt.

Nr. 72.

Sonnabend, den 24. März 1888.

Württemberg  : Ein

PE 5. Jahrg.

Die Arbeiterinnen der Wäfchefabrikation| ber Brofiitution ambers:" in Theil der Arbeit rinnen fällt ein bekannter hiesiger Rechtsanwalt in einer Verſammlung von

und der Konfektionsbranche.

Von Dr. Bruno Schoenlant. ( Neue Zeit.") ( Schluß.)

Man hat gesehen, wie kläglich die Lohn- und Arbeitsver hältniffe gerade in diesen Erwerbszweigen find. Demgemäß ist die Lebenshaltung auch eine durchaus traurige. Wenn in vers schiedenen Berichten gesagt wird, daß zwar der Verdienst ein schmaler und unzureichender sei, daß jedoch viele Arbeiterinnen durch ihre Familienangehörigkeit vor der sonst unvermeidlichen Roth geschüßt seien, so trifft dies doch nur zu für solche, die zum Kleinbürgerthum und zu den befferfituirten Bevölkerungsklassen gehören, die ihre industrielle Thätigkeit blos als Nebenerwerb betreiben. Die Töchter und Frauen von Industriearbeitern haben so gut wie keinen Rückhalt an ihren Familien, müssen fie doch gerade in unserer Beit, welche die Frauenarbeit an Stelle der Männerarbeit setzt, oft allein die ganze Familie er­nähren. Vor allem fehlt in der offiziellen Veröffentlichung eine Statistik der Arbeiterinnen nach ihrer Zugehörigkeit zu bestimmten fozialen Schichten. Nur das Eine zeigt sich klar, daß der Grund­stock dieser Arbeitergruppe ein rein proletarischer ist. Ebenso­wenig wird man ziffernmäßig darüber unterrichtet, wie hoch der Brozentsaz der alleinstehenden Arbeiterinnen ist, was sicher ein wichtiger Moment in der Beurtheilung der einschlägigen Ver­hältniffe ift.

Die Ernährungsweise einer Berliner   Wäschearbeiterin wird trefflich charakterisirt durch folgendes Tagesbudget. Es muß täg­lich von ihr ausgegeben werden:

für Schlafstelle und Kaffee

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"

zweites Frühstüď( Butterbrot)

Mittagessen, welches gewöhnlich in der nächsten Restauration, seltener in Volfsküchen einges nommen wird

21

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Vesper Abendessen

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2 Flaschen Bier

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0,20 M. 0,15

0,30

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0,15 H 0,20" 0,20 Busammen 1,20 M.

"

oder für die Woche von 7 Tagen 8,40 M. Wie man gesehen, verdient solch' eine Arbeiterin oft nur 5, 8, 9, 10 M. wöchentlich. In Posen wohnen die Arbeite tinnen zum Theil in ihren eigenen Familien, zum Theil und insbesondere dann, wenn sie angefangen haben, fich der Pro­ſtitution zu ergeben, in anderen Familien. Die Wohnungs­verhältniffe find je nach den Nebeneinkünften aus der Prosti­tution beffer oder schlechter. Es werden von den Arbeiterinnen gezahlt für eine unmöblirte Wohnung im obersten Stockwerk eines Hauses durchschnittlich 10 M. pro Monat, für eine Schlaf­stelle mit geliefertem Bett 4,50 M. pro Monat, im Besitz von eigenem Bett und eigener Bettwäsche 3 M. pro Monat. Bei Arbeiterinnen bildet, so lange fie sich der Prostitution nicht er­geben haben, die Kartoffel das hauptsächlichste Mittel der Er­nährung; auf das Mittagessen fann, nach ihren eigenen ngaben, nicht mehr als ein Betrag von 20 Pfennigen Derwendet werden." Also Arbeit und Prostitution, abscheulichste Ernährung, nicht zur industriellen die feruelle Exploitation tritt.

wenn

So wie die Dinge liegen, ist die Prostitution für diejenigen Arbeiterinnen, die feine anderweitige Unterſtügung haben, die einzig mögliche komplementäre Erwerbsmethode, falls sie es nicht vorziehen, Hungers zu sterben. Das wird auch in der reichs­amtlichen Publikation ziemlich offen zugegeben.

anheim. Und das

arbeiterinnen, welche auf diesen Erwerb ausschließlich oder hauptsächlich angewiesen sind, zu einem außerordentlich ange­strengten, häufig bis tief in die Nacht hinein fortgesetten Ar beiten genöthigt find, um sich nur nothdürftig durchzubringen. Daß hierbei die Gesundheit und mit der Beit auch die Erwerbs­fähigkeit nothleiden muß, ist zweifellos."

wenn

Der innige Zusammenhang zwischen Noth und Prostitution zeigt sich wieder einmal in aller Deutlichkeit. Man muß nicht vergeffen, daß neben der offiziellen, polizeilich registrirten und überwachten Prostitution es eine viel umfaffendere offiziöse giebt. Die gelegentliche Prostitution, die periodisch eine fritt, Schluß der Saison, industrielle Krisen, Arbeitslosigkeit Tausende von Weibern außer Brot werfen, läßt sich nicht so leicht polizistisch- bureaukratisch buchen, aber der unbefangene Beobachter fennt diese pathologischen Erscheinungen unferes gesellschaftlichen Organismus. Es giebt eine fluftuirende Prostitution, die dem Auf- und Ab des Wirthschaftslebens ent spricht. Industriell exploitirt und doch prostituirt, das ist das Schicksal zahlreicher Lohnarbeiterinnen der Konfektionsbranche und der Wäschefabrikation. Schon Parent Duchatelet   fand unter 3084 Pariser Dirnen 1559 Nähterinnen, 285 Posamentir­arbeiterinnen, 284 Flickerinnen. Uns fehlt in Deutschland   eine Prostitutions- Statistit. Eine Enquete hat der Reichstag   bereits 1876 vom Reichskanzler erbeten. Bis heute ist dieser Wunsch nicht erfüllt worden. Aus einer solchen Statistik würden wir erfahren, wie viele Prostituirte früher Lohnarbeiterinnen in den beiden genannten Branchen gewesen find. Nach dem Voraus gegangenen leuchtet ein, daß die Proletarierinnen dieser In­dustrien ein ganz bedeutendes Kontingent zur Prostitution stellen müffen.

Wir sind am Ende. Ein kläglicheres Bild als das, welches uns die eben vorgeführten offiziellen Mittheilungen entrollt, läßt sich kaum denken. Das ist die Lage der Arbeiterinnen im Lande der Sozialreform! Die Lage der Arbeiterinnen nicht in einer verkommenen Industrie, die der Konkurrenz, krämerhafter Engländer" erliegt, sondern einer Induſtrie, die Deutschlands  Stolz und Größe" ist, einer Industrie, in der Deutschland   jede Konkurrenz auf dem Weltmarkt immer fiegreicher aus dem Felde schlägt.

Die Konfektionsbranche," schreibt der Berichterstatter der Erfurter   Regierung, wird in Erfurt   seit 1849 en gros betrieben, und zwar in einem bisher ständig wachsenden Maße. Obwohl einzelne Firmen in neuerer Zeit an anderen Pläßen ein zweites Domizil begründet haben, ist bisher doch in keiner Weise ein Rüdgang zu konstatiren. Einzelne Artikel, insbesondere Regen­mäntel, tönnen sogar auf dem Weltmarkt als eine Erfurter   Spezia­lität bezeichnet werden. Die großen Fabrikanten klagen auch, soweit fie fich offen aussprechen, nicht über schlechte Zeiten. Ein Preisrückgang scheint zwar stattgehabt zu haben. Soweit ich mir aber ein Urtheil zu bilden vermochte, ist die Differenz im Allgemeinen auf die für die Firmen beschäftigten Meister und deren Personal abgewälzt worden." Eine der Methoden, der modernen Vulgärökonomie, die Intereffen der Kapitalisten zu vertreten, besteht darin, daß sie die einzelnen Kliquen der selben ideologisch verklärt, indem sie ihnen die Namen wesen­loser Abstraktionen beilegt, die über allen Klaffengegensägen stehen. In der That, wie roh, wie materialistisch klingt es, von den Profiten der Schnapsbrenner und Buckerfabrikanten zu fprechen; wie ethisch, wie idealistisch verklärt erscheint dagegen der Kultus der nothleidenden Landwirthschaft!" So ist es auch mit dem Wörtchen Industrie". Wie die Landwirth schaft" ist auch ste eine Göttin, von den modernen Pfaffen schaft" ist auch fie eine Göttin, von den modernen Pfaffen Damit das arbeitende des goldenen Kalbes erfunden,

Volk ste verehre und anbete und darüber seine eigenen Leiden vergesse.

"

Was die Blüthe der Landwirthschaft" für das Volk that sächlich bedeutet, erfährt Deutschland   tagtäglich immer mehr. Welche Segnungen dem industriellen Proletariat aus der

Berlin  : Prostituirte Dirnen, d. b. solche, welche durch Hingabe ihrer Person an Jedermann ihren Erwerb suchen, find Häufiger aber unter den Arbeiterinnen nicht zu finden. tommt es vor, daß Arbeiterinnen, welche ungeschickt, leichtsinnig, pussüchtig sind und keine Angehörigen haben, fich freiwillig der Prostitution zuwenden, oder gezwungen dann, wenn in ge- luthe der Industrie" ersprießen, zeigt die Lage der Arbeite

großen

Schäftslosen Berioden die Gelegenheit zur Arbeit und zum Verdienst gänzlich fehlt..... Daß die Arbeiterinnen für Kon­fettionsgeschäfte infolge des hier herrschenden Mangels häufiger unter die Zahl der Prostituirten gerathen, mag richtig sein." Erfurt  : Soweit die Näherinnen einen un­fittlichen Lebenswandel führen, dürften sie hierzu durch ihren geringen Verdienst veranlagt werden. Anderweite Umstände, welche dazu führen könnten, sind im allgemeinen nicht vor­

Zur Säkularfeier eines Lafters.

( Schluß.)

11 rinnen in der Wäschefabrikation und Konfektionsbranche. Blüthe der Industrie bedeutet heutzutage rasche Affumulation von Kapital; diese aber geht Hand in Hand mit der Akkumu lation von Proletariat.

Lokales.

Ein neuer Beitrag zur Lösung der sozialen Frage. Wir leben in einer Zeit der Volfsbeglückung, meinte dieser Tage

der Arbeitenden sind mit Leinwand bespannte Holz­rahmen angebracht, auf denen, der zu verarbeitende Tabak den erforderlichen Grad von Trockenheit bekommen soll, und an den Wänden und Thüren steht in großen Tropfen das Schweißwasser. In solchen Räumen arbeiten Jung und Alt, Männer und Frauen, Knaben und Mädchen bis zur gesetz Das ist nüchterne, wirthschaft­lich erlaubten Grenze.. liche Kleinmalerei in einem manchmal sogar mangelhaften Deutsch. Aber packt die Einfachheit der nackten Thatsachen nicht so gewaltig, daß man an Seiten aus Dickens   Romanen

erinnert wird?

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Diesem Bildchen drangvollen Schaffens eigene ge feßliche Vorschriften sollen allerdings neuestens die Arbeits­bedingungen verbessern, von dem wohl die meisten Raucher faum einen Begriff haben, kann nur ein anderes aus dem Leben derjenigen Arbeiter ebenbürtig an die Seite gestellt werden,

welche fast ausschließlich in Wien   und

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Hausbefizern, denen er einen Vortrag über die bekannten Dr. Miquel'schen Wohnungs Reformvorschläge hielt. Man sei jetzt allgemein bestrebt, meinte der Vortragende weiter, den ärmeren Voltstlaffen auf Kosten der ,, anscheinend" beffer gestellten Ges sellschaftsflaffen ein sogenanntes menschenwürdiges Dasein zu bereiten. Als Beispiele führte derfelbe an die Kranken- und Unfallversicherung, die neue Bauordnung, die Haftpflicht der Hausbefizer u. s. w. Auch die Miquel'schen Reformvorschläge betrachtete er als einen Ausfluß der herrschenden obenbezeichneten. Strömung. Da der Herr Rechtsanwalt vor Berliner   Hauss befizern. sprach, so versteht es sich von selbst, daß er sich als striften Geguer der Miquel'schen Vorschläge gerirte. Troßdem er nur abgestandene Redensarten zum Besten gab, wie: ,, gegen früher seien die Wohnungen bedeutend beffer geworden, naments lich die kleinen Wohnungen, welche gegen früher Luft, Licht und Raum in Hülle und Fülle besäßen", die Preise der Woh nungen seien feineswegs zu hoch bemeffen" und schließlich fönnten doch nur den für die Wohnungen gezahlten Preisen entsprechende Anforderungen an dieselben gestellt werden" und dergleichen mehr; mit einem Worte, er fand in Berlin   Alles in so bester Ordnung, daß etwas ändern wollen in diesem Falle nur verschlechtern heißen würde. Es sei dies hier nur bei­läufig erwähnt und fommen wir später noch einmal darauf zurück. Da mit Vorstehendem nun einmal die Arbeiterfrage angeregt war, so konnte es nicht fehlen, daß auch das Kapitel von den ,, Ansprüchen" der Arbeiter zur Erörterung gelangte. Einem unserer weisen Stadtväter war es vorbehalten, den verblüfften andächtigen Zuhörern den Beweis zu führen, daß er den Stein der Weisen, die Ursache der sozialen Frage" entdeckt habe. Ob und wie ihm dieser Beweis gelungen ist, mögen unsere Leser selber beurtheilen. Als Ursache der unter der arbeitenden Bes völkerung herrschenden Noth bezeichnete er den Umstand, daß die Arbeiter nicht mit Geld umzugehen verständen und daß fie auch nach dieser Richtung hin der Bevormundung dringend bes dürftig seien. Wie es immer zu geschehen pflegt, so exemplifi zirte auch der betreffende Stadtvater auf die Bauhandwerker, welche auch ihm als fabelhafte Wesen erscheinen mußten, welche ebenso fabelhafte Löhne verdienen. Daß diese Leute, meinte der sehr geehrte Herr, bei solcher Witterung, wie sie jetzt herrscht, feine Arbeit haben, ist selbstverständlich; dafür aber verdienen fte im Sommer 40-50 M. pr. Woche! Anstatt nun aber dieses schöne Geld vernunftgemäß zu verwenden, geben die Ars beiter dasselbe so leichtfertig aus, wie es nur geschehen kann, wenn der Zufall es ihnen hinwerfen würde. Ja, der Herr Stadtverordnete maßte sich sogar an, diese seine Behauptung in jeder sozialdemokratischen Versammlung wiederholen zu wollen. Wer mehr verdiene, meinte derselbe weiter, als er auszugeben brauche oder dürfe, der müsse soviel zurücklegen, daß er in den Zeiten der Arbeitslosigkeit von seinem Fette zu zehren in der Lage sei. Da die Arbeiter dies aber nicht thäten, so wären gesetzliche Maßregeln dringend erforderlich, welche die Ausgaben Der Arbeiter regeln. Und als solche, von denen er sich obendrein ungeahnten Erfolg versprach, bezeichnete er- 3wangssparkassen!! Wenn irgend ein erleuchteter Kopf es fertig bringen würde, Zwangssparkassen für die Arbeiter ins Leben zu rufen, so würde durch diese ein großes Stück der sozialen Frage gelöst werden! Das verehrliche Haupt des weisen Stadtvaters scheint nun aller dings nicht zu diesen erleuchteten Köpfen zu gehören. So halt los nun auch der von dem Herrn Stadtverordneten vertretene Standpunkt ist, so können wir uns doch nicht versagen, etwas, wenn auch nur oberflächlich, auf denselben einzugehen, da sich in ihm die Ansicht der Bourgeoifte flar und deutlich widers spiegelt. Das Sparen ist ja den Arbeitern schon so oft vors geredet worden, daß man sich durchaus nicht wundern darf, wenn jest gar jemand die Einrichtung von 3wangssparkassen verlangt. Es ist ja auch so ungemein leicht, wenn man mit vollen Taschen an vollen Tischen fitzt, den Armen und Nothe leidenden das Sparen als Universalmittel zu verordnen. Wie steht es denn aber mit dem Sparen? Gesezt, um dem Herin Stadtverordneten Recht zu geben, ein Bauhandwerker soll Es ist dies ein Lohnsat, der 150 M. pro Monat verdienen. selbst von den besten Maurern nicht erreicht wird, indem dieselben bei täglich 5 M. nur 120 M. pro Monat verdienen. Der angenommene fabelhafte Bauhandwerker soll weiter acht Monate Arbeit haben und vier Monate im Jahre feiern müssen, so würde derselbe ein Jahreseinkommen von 1200 M. haben, denn die event. Verdienste als Schneeschipper oder dergleichen können doch bei dieser Berechnung nicht in Betracht gezogen werden. Um nun in den Zeiten der Arbeitslosigkeit ,, von seinem

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scheuert und der Fußboden oder die Holztreppe in den kleinen Dorfhäuschen nicht minder reinlich gehalten, wie die Wohneinrichtung. Und dies gilt nicht allein von den schon ihrer Natur nach reinlichen Gewerben, etwa der Meerschaum= kopfschneider oder Pfeifenmaler; selbst die fatalſten Han= tirungen des Verfilberers oder Vergolderers, des Horn= drehers und anderer Verrichtungen werden fast durchweg in sauberen Wohnftätten ausgeführt. Die herrliche Welt, die fie umgiebt, Wald und Wiese, Duell und Luft in ihrer Reinheit und Klarheit, haben diesen Söhnen des Waldes allerdings vielfach Frische und Reinlichkeitssinn zu bewahren vermocht trotz der täglichen Noth des immer wieder er neuten Kampfes ums Dasein. Ein tieferer Einblick in das Leben der arbeitsamen Hausindustriellen, längere und ge­nauere Beobachtung geben uns jedoch Kunde von den schmalen Einnahmen und Schüffeln bei unbegrenzten Tagen, ja Nächten voll stetiger Arbeit. Neben wenigen Künstlern im Fach wohnt ein darbendes Proletariat in all den kleinen, so niedlich aussehenden Hütten, das bei der Hers stellung von schmucken Rauchgeräthen für die halbe Welt faum bas nackte Leben verdient. Die anschauliche Klein­malerei trete wieder in ihr Recht. Sie führt den Pinsel auch hier grau in grau, getreu nach der Wirklichkeit. Aus Seebach bei Ruhla   stammt das typische Bild.... In einem Häuschen wohnen drei Familien mit zusammen fünfzehn Köpfen in zwei Staben und einer Kammer. Die lettere iſt als Schlaf­stätte zwischen zwei Familien getheilt und enthält- drei Betten für alle Personen. In der oberen Stube zur Beit unseres Befuches ein todtkrankes Kind, seit acht Tagen ohne in der ein Tisch

Das Bild, das wir aufrollen wollten, wäre aber nicht vollständig, wenn wir den schmauchenden Leser nicht auch einmal einen Blick in eben jene dumpfen Werkstätten werfen ließen, aus denen die kleinen, braunen Sorgenbrecher hervor gehen. Nichts kann demjenigen, der sonst keine Gelegenheit hat, in die arbeitsvollen Werkstätten einer Nation zu chauen, mehr nügen, als mit einem Male vor den Anblick der Produktionsstätte gestellt zu werden, aus der ein Er­zeugniß kommt, an dem er täglich Freude oder Genuß hat, ohne eine Ahnung davon, unter welchen Bedingungen es entsteht. Von zuverlässiger, leidenschaftsloser Hand sei dem Lefer mit wenig Strichen das Bild der Arbeitsstätte eines rung stammt aus dem amtlichen Berichte eines preußischen Fabritaufsichtsbeamten. Die großen Firmen, welche die Thüringen   die schönen Pfeifenköpfe oder Bigarrenspißen aus den mannigfaltigsten Stoffen formen, unter denen Sigarrenfabrikation betreiben, beschäftigen in ihren eigenen Räumen meist nur die Sortirer und überlassen die die edelsten Meerschaum aus dem fernen Kleinafien jene form und Bernstein   vom Ostseestrande sind eigentliche Herstellung der Waare sogenannten Hausarbeitern, vollendeten Rauchrequisiten, welche uns von schönen und welchen sie den Tabat liefern. Sowohl in Kellern, wie lieben Händen so oft an freudigen Tagen als Andenken direkt unter dem Dache, oft in den kleinsten Räumen zu Wald- und Berge. sammengepfercht, habe ich in diesen Arbeitsräumen soviel überreicht werden. in das friedsame, Menschen angetroffen, wie eben Platz zum Sigen hatten. land Thüringen   liegt uns am nächsten Die geſchloſſenen Fenster sind ohne jede Ventilationsvor- walbumschlossene Stuhlaer Thal mit ſeinen Frauen, die der Vine vielleicht schon seit länger defekte Fenster- moderne französische   Geograph Reclus   noch die schönsten in deutschen Landen" nennt, und in die Umgegeng dieses Scheibe wurde als zur Lufterneuerung bestimmt vorgewiesen. romantischen Ortes führe uns ein bewährter hausindu­Die Leute figen in diesen Räumen so gedrängt, daß, wenn Reihe sich erheben und die Schemel auf die Arbeitstische Erinnerung der Tage, welche wir an dem schönen Fleck mit Kartoffeln und Häring, um welchen vier Kinder siten, plage ist eine Petroleumlampe angebracht, welche, auch der Herstellung bunter und weißer, eleganter und roher bleiche Mutter mit einem Säugling. Der Vater im selben legen muß, um ihm Platz zu machen. Für je 4 Arbeits­wenn sie nicht leuchtet, doch riecht. Meistens dient ein zu Pfeifentöpfe und anderer Rauchutensilien zeigen. Dem fleiner und deshalb rothglühender eiserner Ofen zur Heizung der Räume, oder besser gesagt zur Ueberhigung Das Hausgeräthe in den Wohnungen der arbeitsamen hat faum erst dem Kind, das sie in ihren Armen hält, mit derselben, denn die an eine fißende Lebensweise gewöhnten Pfeifenmacher ist zwar meist recht dürftig, aber fast Lebensgefahr das Dasein geschenkt. Der Mann erzählt uns, Leute sind außerordentlich frostiger Natur. Ueber den Köpfen I immer schmuck von Ansehen.

richtung.

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Erde verweilten. Sie sollen uns den fleißigen Wäldler bei

ersten Blick scheinen sich idyllische Verhältnisse darzubieten.

Alles ist blank ge­

um sich vollzustopfen. Am anderen Ende der Stube die

3immer an der rasselnden Drehbank. Schmutz und übler 3immer an der rasselnden Geruch überall, daß der Athem gehemmt wird. Die Frau

daß er meilenweit nach einem Doktor laufen mußte, weil der