Fette zehren" zu können, so würde der ideelle Bauhandwerker sein Jahreseinkommen von 1200 Mart auf die zwölf Monate des Jahres vertheilen müssen. Somit fämen pro Monat 100 Mark oder 25 Mark pro Woche. Daß aber 25 M. pro Woche eben gerade hinreichend find, um die nothwendigsten Ausgaben einer Arbeiterfamilie zu decken, dürfte selbst dem Herrn Stadtverordneten einleuchten. Zu diesen nothwendigsten Ausgaben zählen wir die für Lebensunterhalt, Wohnung, Heizung, Feuerung, Licht, Steuern und Krankenkassenbeiträge. Daß die Lebensmittel eine eminente Preissteigerung erfahren haben und durch indirekte Besteuerung noch weiter vertheuert werden, ist jedermann bekannt; daß die Wohnungsmiethen eine foloffale Höhe erreicht haben, ist ebenfalls eine nicht hinwegzuleugende Thatsache, soviel fich die Berliner Hausbefizer auch Mühe geben, theoretisch das Gegentheil zu beweisen und trotzdem die Wohnungen durchaus nicht, wenigstens einer großen Mehrzahl nach, den Anforderungen entsprechen, welche man in Anbetracht der Miethshöhe an fte zu stellen berechtigt wäre. Daß unter diesen Verhältnissen eine Arbeiterfamilie mit 25 M. die Woche nur die vorgenannten Ausgaben zu decken vermag, ist flar. Zum Leben gehört aber unendlich viel mehr, als das Borgenannte. Wer kennt nicht die zahllosen Bedürfnisse, die in einer Familie, und nicht zum wenigsten in einer Arbeiterfamilie, zu befriedigen find? Die Bedürfnisse an Kleidung, Schuhzeug, Wäsche, Schulutensilien u. s. w. Was wird nicht an Hausmobiliar gebraucht, was fehlt alles und muß angeschafft werden! Und wäre es auch nur für Hauswirthe, damit diese etwas zum Pfänden haben, da deren stete Klage die ist, daß die kleinen Leute" faum soviel befizen, um mit ihrem Hauswesen dem Wirthe eine Monatsrate Miethe zu decken? Wovon soll dies alles bezahlt werden, wenn nicht, indem das Fett, von dem gezehrt werden soll", vorweg genommen wird? Und was ist die Folge davon? Daß der so ungeheuerlich verdienende Arbeiter in der arbeitslosen Zeit leiden muß, daß er Schulden machen muß, die in der Arbeitszeit wieder abgetragen werden müssen. Hierdurch geht wieder ein Theil des Fettes" vorweg verloren, der andere Theil des Fettes" wird durch die fortlaufenden und sich stets erneuernden Bedürfniffe ebenfalls vorweg aufgezehrt; so kommt der Arbeiter, der doch so viel Geld verdient, gar nimmer aus dem Schlamaffel" heraus! Wo bleibt da das„ Sparen?" Und weiter! Sind denn die Berliner Arbeiter Chinesen oder Italiener , die nur arbeiten, um nothdürftig ihr Leben fristen zu können? Sind die Arbeiter allein von den Fortschritten der Kultur ausgeschloffen? Haben die Arbeiter nicht auch ein Anrecht darauf, nach Tagen härtester Arbeit auch Stunden der Erholung, des Lebensgenusses fich zu bereiten, zu genießen? Ist dies nur ein Privilegium der besseren Stände" und ist es ein spezielles Vorrecht der Arbeiter, zu entsagen"? Fast scheint man dieser Ansicht zu sein! Und woher die Mittel hierfür nehmen? Auch von den 25 M. wöchentlich? Und da getraut man sich noch zu sagen, die Arbeiter geben das Geld so leichtfertig aus, wie es nur sein könnte, wenn der Zufall ihnen das Geld in den Schoß würfe? Und zum allerlegen: Wo find die Arbeiter, die unter den heutigen Verhältnissen 150 M. monatlich verdienen? Sie sind sicher zu zählen und bilden gewiffermaßen die Arbeiteraristokratie! Die überwiegend große Mehrzahl der Arbeiter muß fich mit sehr viel bescheideneren Löhnen und Verdiensten begnügen und trotzdem leben, aber fragt mich nur nicht, wie! Und da hat man noch den traurigen Muth, den Arbeitern von Sparen zu reden? Da wagt man es noch, 3wangssparkassen" zu verlangen zur Lösung der sozialen Frage? Gebt, Götter, mir Geduld! Geduld thut noth!
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Bezüglich der zu erwartenden Amnestie schreibt das Berl. Tagebl.":" In parlamentarischen Kreisen glaubt man zu wiffen, daß Kaiser Friedrich einen umfassenden Gnadenakt beschlossen habe, mit deffen Ausführung der Justizminister Dr. Friedberg betraut worden sei. Bei dieser Amnestie fämen die fozialdemokratischen Bestrebungen nicht in Frage, und es sei namentlich von der Rückkehr der Ausgewiesenen, da die Aus weisung eine rein administrative, nicht durch richterlichen Spruch erfolgte Maßnahme darstelle, abgesehen werden."
Gegen das Trinkgelder- Unwesen wendet sich folgen der Erlaß des Ministers der öffentlichen Arbeiten von Maybach im neuesten Eisenbahn- Verordnungs Blatt". Bezüglich der Verladung und Beförderung von lebenden Thieren auf Eisenbahnen ist darüber geklagt worden, daß die gehörige Abferti gung und Verladung der Sendungen sowie das Rangiren und Umseßen der Wagen auf Zwischenstationen vielfach nicht ausreichend von Seiten der Stationsvorstände überwacht, sondern die Sorge hierfür oft unteren Beamten und Bahnarbeitern ohne genügende Kontrole überlaffen werde. Infolge deffen sei häufig eine sorgfältige Behandlung der Viehwagen beim Rangiren nur durch Verabreichung von Trinkgeldern zu erlangen, auch sei ohne solche ein rechtzeitiges Tränken der Thiere auf Träntstationen nicht immer zu erreichen. Indem ich die königl. Eisenbahn - Direktionen von neuem anweise, die Erleichterung und Sicherung des Viehverkehrs mit Aufmerksamkeit zu überwachen und Zuwiderhandlungen gegen die vom Bundesrath und von mir erlassenen Vorschriften mit Nachdruck zu verfolgen, erwarte ich unter Hinweis auf die gemeinsamen Bestimmungen für alle Beamte im Staatseisenbahndienst vom 15. Januar 1876 und auf die gegen die Annahme von Geschenken und Trink
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nächste nicht kommen wollte; der Physikus im Kreisort erbarmte sich endlich seiner und hat nun 24 Mark für die Fuhre und den Beistand zu bekommen die sind schwer zu verdienen, wenn zu Beiten für die Herstellung eines Gros Pfeifchen mit Röhrchen, zu deren Erzeugung beinahe zwei 16stündige Arbeitstage nöthig sind, wie während unseres Befuches, 90 Pfennige gezahlt werden.... Dächten doch die vornehmen und reichen Raucher in aller Welt recht oft der armen Arbeiter ,, vom Walde", wenn sie den Duft ihrer Regalia schlürfen! Selbst der Durchschnittstourist, den die Sommerfrische in das Ruhlaer Thal verschlägt, geht ja meist achtlos an diesen sozialen Nachtbildern der modernen Rauchindustrie vorüber. Und doch welche Stoffe voll tiefster Tragit, welche Szenerien von ungesuchter Realistit fönnten unsere Erzähler, Romanziers, Novellisten und Epifer im Dasein dieser stillen Dulder finden!
Und da wir so aus des Lebens Nacht bei der verklärenden Kunst und Poesie angelangt sind, so sei diese Kultursfizze geschlossen mit flüchtigen Andeutungen davon, welche Anregungen die Sitte des Rauchens auch der dich tenden und bildenden Kunst gegeben. Nicht alle Poeten waren dem Schmauchen so feind, wie Nestor Göthe. Das Bild des mildherzigen Landpfarrers, der im leberbezogenen Sorgenstuhle nahe am Ofen seine lange Pfeife schmaucht, ersteht uns in lebendiger Treue aus Voßen's Luise". Und wie läßt Hebel in allemanischer Mundart seinen zufriedenen Landmann" sprechen:
,, Dent wohl, iez langi au in Sad, " Und trink e Pfifli Rauchtubak... , Und wenn der Kaiser usem Rot In Feld und Forst auf's Jage goht, Se langt er, denkwohl, au in Sad, Und trinkt e Pfifli Rauchtubak... Und wenn, vom Treffe bluetig roth, Der Jenneral im Lager ftoht, Se langt er endli au in Sad Und trinkt e Pfifli Rauchtubak...
geldern sonst ergangenen Vorschriften, daß derartigen Pflichtwidrigkeiten der im Staatsdienst beschäftigten Beamten und Arbeiter auf das Strengste entgegengetreten werde..."
Der Schnee auf den Dächern unserer Häuser erlangt in diesem Jahre eine Bedeutung, wie er sie in Berlin seit Menschengedenken nicht gehabt hat. Die Last ist meist so schwer, daß die aufstellbaren Lichtluken, die auf den Wäscheböden der Häuser zur Beleuchtung dienen, entweder gar nicht oder nur mit Schwierigkeiten geöffnet werden können. Sobald nun die Temperatur ein wenig über den Gefrierpunkt steigt, macht sich flugs der sparsame Hauswirth an die Arbeit, das Dach von der gewaltigen Schneelast zu befreien, was dann sehr leicht in der Art zu bewerkstelligen ist, daß man die ganze Schneemasse ins Rutschen bringt, worauf sie von selbst auf das Trottoir niederſtürzt. Gestern und vorgestern war durch dieses Verfahren die Paffage in unseren Straßen geradezu lebensgefährlich, wobei es ja ab und zu vorgekommen sein mag, daß die gewaltigen Schneemaffen auf den Dächern sich von selbst in Bewegung fetten. In zahlreichen Fällen aber war die Rückfichtslosigkeit der Hauswirthe, resp. der von ihnen Beauftragten eine empörende. Ein unscheinbares, auf dem Trottoir an der Hausmauer aufgestelltes Holzscheit oder Brett sollte den Vorübergehenden vor dem drohenden Schneesturz warnen. In den belebteren Straßen bleiben naturgemäß solche Andeutungen infolge des regen Verkehrs unbeachtet, und zahlreich find die Unfälle, die aus Anlaß dieses Verfahrens in den lezten Tagen vorgekommen find. Bei einem Gang durch die Dresdenerstraße fah Schreiber dieses am Donnerstag in der Mittagstunde nicht weniger als fünf solcher größeren Schneestürze, von denen jeder größeres oder geringeres Unheil anrichtete. Daß den Vorüberg henden die Hüte angetrieben wurden, war noch das Geringste; schlimmer famen schon zwei Damen fort, welche von einer niederstürzenden Schneelast zu Boden geworfen wurden, sich nur mühsam erheben und noch mühsamer weiter gehen konnten. Nahe bei der Prinzenstraße wurden die Pferde eines Arbeitswagens von einer solchen Schneelast getroffen, gingen durch und in einen Pferdebahnwagen der Ringbahn. Die Zahl der durch solche Schneeftürze zertrümmerten Gaslaternen ist Legion. Dieses Vergnügen wird Berlin voraussichtlich noch mehrere Tage lang genießen und die Unfälle, die bereits jetzt der Polizeibericht mittheilt, dürften sich noch zahlreich vermehren. Es ist sehr wahrscheinlich, daß die Hausbefizer für die Folgen derselben verantwortlich sind, und deshalb werden fte gut thun, die Räumung der Dächer vom Schnee baldigst vornehmen zu laffen, entweder mit umfassenden Vorsichtsmaßregeln am Tage, oder aber, was sich noch mehr empfehlen dürfte, während der späteren Abend- und Nacht ſtunden, wo bei dem geringeren Straßenverkehr auch die Gefahr zahlreicher Unfälle, die sonst unausbleiblich find, eine geringere sein würde.
Der in der Nacht zum Mittwoch in ungeheuren Maffen gefallene Schnee war auch für die zwischen der hiesigen Oberpostdirektion und den Postanstalten der Vororte verkehrenden fog. Kariolposten verhängnißvoll. Die Kariolpost, welche von Lankwiz nach Groß Lichterfelde einspännig fährt, war im Schnee stecken geblieben. Der Postillon war in der größten Verlegenheit. Da wurde ein Lankwizer Gastwirth sein Retter, der zufällig mit einem zweispännigen Wagen dieselbe Straße fuhr. Er spannte seine Pferde vor den Postwagen, der so mit drei Pferden bespannt in Lichterfelde einfuhr. Auffällig war es, daß die Postwagen während der ganzen Dauer des Schneefalls sowohl in der Stadt als außerhalb derselben ohne Vorspann waren.
Ein förmlicher Mangel an Lebensmitteln bedroht, wie dem Berl. Tagebl." gemeldet wird, infolge der durch die Schneeverwehungen herbeigeführten Verkehrsstockungen die Reichshauptstadt. Auf dem Bahnhofe Rummelsburg , auf welchem sonst alltäglich die großen Viehtransporte, namentlich Schweine, in großer Bahl von außerhalb zur Verproviantirung der Reichshauptstadt einzutreffen pflegen, herrscht seit gestern unter den Viehhändlern eine gelinde Verzweiflung. Die Nach frage nach Schweinen war eine ungeheure, aber fein einziger Waggon mit diesen vielbegehrten Borstenthieren traf ein. Hafer ist ebenfalls während der Schneeſtürme ganz bedeutend im Preise gestiegen, denn auch die Güterzüge, welche diese Produkte zu Markte zu schaffen pflegten, find zum größten Theil ausgeblieben.
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Die Bewohner der Ortschaften an der Oberspree, die stets bei Hochwasser großen Gefahren ausgesetzt sind, bereiten fich jetzt bereits auf die ihnen drohenden Gefahren vor und suchen nach Möglichkeit denselben entgegen zu treten. In Stralau, Treptow , Rummelsburg , Nieder- Schönweide, Ober Schönweide , Köpenick und den in der Nähe dieser Orte gelegenen Häusern werden die Keller und die Erdgeschoffe, so weit fie durch die Fluthen bedroht find, bereits von Vorräthen und Möbeln geräumt und in die obern Stockwerke gebracht. Die Kellerfenster werden vermauert oder sonst geschüßt, um das Eindringen des Waffers zu verhindern. Die Bewohner derjenigen Grundstücke, denen die Verbindung mit dem Festlande nur durch Kahnverkehr möglich ist, versorgen fich auf Wochen hinaus mit Lebensmitteln. Ueberall herrscht eine außergewöhn liche Thätigkeit, die darauf schließen läßt, daß man mit großer Unruhe der Gefahr entgegensteht.
über Räume in neu erbauten oder umgebauten Häusern für eine Zeit abzuschließen, zu welcher die von der Zustellung des Rohbauabnahmescheins ablaufende Frist von 6 Monaten für die Gebrauchsabnahmeprüfung noch nicht verstrichen ist, da die Polizeiorgane vor Ablauf dieser Frist das Beziehen der frag lichen Räume nicht dulden und nach den gesetzlichen Bestim mungen auch nicht dulden können. Die Polizeireviere werden nach wie vor auf Anfragen aus dem Publikum über den vors aussichtlichen Termin der Beziehbarkeit von Wohnungen in neuen bezw. umgebauten Häusern Auskunft ertheilen.
Der Etat der städtischen Straßenreinigungs- Verwaltung erfordert für das gegenwärtige Verwaltungsjahr eine ungewöhnlich hohe Summe der Ausgaben, welche durch die ab normen Witterungsverhältnisse dieses Winters verursacht worden ist. Im Ganzen sind hierfür bis jetzt verausgabt worden 670 000 M. und ist somit der vorgesehene diesjährige Etat um 425 000 M. überschritten worden. Es ist nämlich in demselben für die Abfuhr 175 000 M. und für Arbeitslohn 70 000 M. vorgesehen, somit hat bei der Abfuhr eine Ueberschreitung von 325 000 M. und für Hilfsarbeiter eine solche von 100 000 M. stattgefunden. Von heute ab werden noch 6000 M. täglich bis auf Weiteres erforderlich sein.
Ein Extrang nach Dresden zu ermäßigten Preisen wird am ersten Osterfeiertag 6 Uhr 10 Minuten früh vom An halter Bahnhof abgelassen. Ankunft in Dresden Altstadt 10 Uhr 32 Min. Vormittags. Die Rückfahrt muß innerhalb acht Tagen erfolgen und fann gegen Lösung von Zuschlagbillets auch mit einem Schnellzuge geschehen. Vor der Rückfahrt müssen die Billets am Schalter zum Abstempeln vorgezeigt werden. Billets zur Hin und Rückfahrt zum Preise von 9 M. für II. und 6 M. für 111. Klaffe werden auf den Bahnhöfen am Askanischen Play, Alexanderplatz und Friedrichstraße verkauft. Für Kinder von 4-10 Jahren wird der halbe Preis gezahlt.
Bur Warnung vor leichtfertigem Einsenden auf anonyme Zeitungs- Annonzen sei auf einen Fall aufmerksam ge macht. Ein Konsulatssekretär der Neu- Guinea Kompagnie, welcher sich hier aufbält, um die Folgen des Malariafiebers zu überwinden, las in einer hiesigen Beitung, daß ein Rechtsanwalt einen Bureauvorsteher suche und daß die Zeugniffe unter einer bestimmten Chiffre eingesendet werden sollten. Da dem Sekretär die Stellung zusagte, schickte er seine Beugnisse ein, hat aber feine Antwort erhalten und weiß nicht, wer in dem Besitz der selben ist. Es wird angenommen, daß die Papiere zu Schwin deleien benutzt werden.
Mädchenhandel. Sehr bedenklicher Art war ein Inserat, welches in hiesigen Zeitungen Aufnahme gefunden hatte. Das Inserat besagte, daß ein vermögender Kaufmann sich in gesunder fruchtbarer Gegend Ostafrikas niederzulaffen gedenke und als Leiterin des dortigen Haushaltes, sowie als Repräsentantin ein ansehnliches, streng solidcs" Fräulein im Alter von„, 16" bis 20 Jahren fuche. Neben freier Station wurde in dem Inserat ein Jahresgehalt von 1200 M., fomie zwei Frei- Kostüme" vers sprochen. Eine harmlose Dame fand die Stellung annehmbar und begab sich nach dem Inserenten. Von diesem wurde die Dame an einen Herrn K. in der Markgrafenstraße verwiesen. Herr K. empfing die junge Dame in liebenswürdigster Weise. Nachdem man einige Beit geplaudert und alles zut Zufriedenheit beider Seiten besprochen hatte, wurde Herr K. ein wenig zudringlicher. Er schilderte, dabei in Ertase gerathend, welch ein herrliches Leben Der Repräsentantin" in der neuen Stellung harre; sie brauche " da drüben" gar nichts zu thun. Schwarze Sflavinnen seien stets um fte, nur ihrer Befehle gewärtig. Doch eine Bedingung fnüpfte Herr K. an diese brillante Stellung". Die Dame müffe fich verpflichten, nur in langen weißen und faltenreichen Kache mirkleidern einherzuwandeln. Obgleich diese Marotte" faßte die Dame das eigenthümliche Verlangen des Herrn auf der Repräsentantin etwas merkwürdig vorkam, so ve mochte sie doch etwas Schlimmes noch nicht zu vermuthen. aber Herr K. immer zudringlicher wurde, da fiel es ihr Schuppen von den Augen und, entsetzt und empört zuglei stürzte die Dame davon. Die Kriminalbehörde ist in dieser A gelegenheit eifrigft beschäftigt. Daß hier ein frivoler Mädchen handel geplant ist, liegt wohl klar auf der Hand, fund es fol Herrn R. auch bereits gelungen sein, Mädchen für diese Repräsentantinnen zu finden.
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Der kurz nach der Trauung mit der Mitgift dur gegangene Ehemann, von dem wir vor einiger Zeit berid teten, ist in Wien dingfest gemacht worden. Das„ W J Ertrabl." berichtet darüber:" Einen ganz außergewöhnlichen Gaunerstreich hat ein junger Mann verübt, welcher von der hie figen Polizei verhaftet wurde. Hat man schon gehört, daß ein Mann für den Zeitraum einer halben Stunde in den heiligen Chestand tritt, den Trauungsaft zu einem Betruge benust? Die Erfindung dieses neuartigen Betruges blieb dem 25jährigen Otto Emil Berndt aus Berlin vorbehalten. Dieser hoffnungs volle junge Schwindler betrieb in der deutschen Reichshauptstadt das Gürtlergewerbe und wußte durch sein einschmeichelndes Wesen das Vertrauen einer dort ansässigen achtbaren, wohl habenden Bürgersfamilie und deren heirathsfähiger Tochter Herz zu erlangen. Man wurde bald einig, daß Berndt b
Mädchen zum Traualtar führen und mit der ihm nach der
Wir wiederholen unsere Warnung, Miethsverträge Hochzeit auszufolgenden Mitgift von 6000 M. sein eigenes
Und wenn in d'Meß mit Guet und Geld
Der Chaufherr reist im wite Feld, Se langt er eben au in Sack, Und holt sei Pfifli Rauchtubak."
Freilich:
Doch schmecks der nit, Du arme Ma, Mer sieht der dini Sorgen a, Und' s Ei mol Eis, es isch e Grus, Es luegt der zu den Augen us.
Du treisch so schwer, es thuet der weh; Doch hesch nit gnueg, und möchtsch no meh, Und weisch io nit, wo ane mit; Drum schmeckt der au di Pfifli nit.
Mir schmeckts, gottlob, und' s isch mer gesund."
Hier ist das Schmauchen der Maßstab geworden, mit dem der brave Allemane Bufriedenheit und Glück mißt Der duftende Qualm unseres Jubiläumskrautes gehört aber auch noch als nothwendiges Ingrediens zu anderen Dingen. Berthold Sigismund , der mit Unrecht so vergessene thüringische Volksdichter, schildert uns einen Abend in der Dorfschente:
,, Allgemach füllt sich die Stube. Auf dem altgewohnten Size Pflanzen sie sich hin behaglich, 3ipfelmütz' an 3ipfelmüße; Krüge flappern und die Pfeifen dampfen Nebel blau und dicht, Wie im Hohenrauch die Sonne, blinket matt und roth das Licht."
Am vollständigsten preist freilich die vielfachen Vors züge des edlen Krautes das derbe und fräftige Studentenlied: Wenn dieses edle Kraut nicht wär, Stund mancher Tabakladen leer,
Von allerlei Tu- bat- bak- bak..
Hinter der Stadimauer
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Der früh und spat Seine Lösung hat
Und ergößt sich sehr
Der Bub' zum Rauchen noch nicht reif, Stiehlt seinem Alten die Tabakspfeif,
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Der Invalid auf einem Bein
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In der Physiognomie
Läßt auch noch nicht das Rauchen sein: Hat spät und früh
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Eine Pfeif und raucht Tu- bat- bat- bak...
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Der Matros, dem Sturm entgangen kaum, Nimmt eine Pfeif von Meeresschaum Und raucht auf Deck
Von Herrn Thorbeck
Eine gute Pfeif Tu- bat- bat- bat...
Hier seht auch rauchen den Franzos, Er dampft ein klein 3igarrchen blos; Er hat ganz Recht,
Es wird ihm schlecht
Bei einer Pfeif Zu- bat- bak- bat.
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Und so fort mit Grazie in's Unendliche! Ja fogat die Poesie des Weltschmerzes, welcher alle Freuden des Lebens als Wahngebilde verneint, hat für den Tabat ein mildes Wort übrig, das seine Wirkungen als Genüffe höchfter und tröstlichster Art anerkennt, und wie Lenau den brei
Bigeunern" die Kunst ablauscht
Wie man das Leben verraucht, vergeigt,
Wie man die Welt verachtet"-
so werden dem Sänger des ,, Neuen Tannhäufer" bie blauen Wölkchen des qualmenden Tabats zum Symbol glüdlichen
dem
hun
des