n

It

1,

I

te

er

er

ſe

hr

b-

Da

wm

tte

Die

оф

ng

fje

ces

he

Die

13

gen

ot;

urt

es

e

ers

nie

Die

er

be

eit

eite

luß

go

ar

ller

les

ing

Ficht

ts

te

hm

Er

men

cud

des Tages, an welchem fie zur Reserve entlassen waren, so wur­den fie vom Militärbezirksgericht abgeurtheilt; denn am Tage der Entlassung standen sie noch unter dem Militärgeses. Ins folge deffen mußten fie ihr Vergehen mit 6, bezw. 5% und 5 Jahren büßen eine außerordentlich harte Strafe. Die Frantf. 8tg." bemerkt zu dem geradezu barbarischen Urtheil: Trozdem ist es widerfinnig und das Rechtsgefühl verlegend, daß die Wirkung der Militärgerichtsbarkeit über die Dienst­entlaffung hinaus dauern soll, wie es ebenso widerfinnig ist, daß die Mannschaften des Beurlaubtenstandes am ganzen Tage der Kontrole unter dem Militärgerichte stehen. Das militärische Interesse tommt weder in dem einen noch in dem andern Falle in Betracht; es wird ihm vollauf Genüge gethan, wenn der Soldat bis zur legten Stunde seiner Dienstzeit den besonderen militärischen Gefeßen unterworfen bleibt. Was aber hat das Heer für Intereffe daran, daß eine nach der Entlaffung zur Re­ferve bezw. nach Beendigung der Kontrole begangene Verfehlung als militärisches Vergehen aufgefaßt werde? Die exorbitant hohe Strafe, welche den   Würzburger Reservisten zu Theil wurde, ist geeignet, ebenso die Aufmerksamkeit aller Kreise auf gewiffe Erscheinungen des Militarismus zu lenten, wie der be Wir unsererseits wüßten fannte traurige Fall Prem- Rögelein. etwas anderes über die ganze Art und Weise der Militärjuftiz zu sagen.

-  

Hamburg, 25. März. Der am Sonntag, den 18. d., von den Sozialdemokraten mit großer Schnelle verbreitete Aufruf ,, an das Volk" hat denselben vielfache Verhaftungen eingebracht, die zu einem umfangreichen Prozesse führen dürften. Einer der Verhafteten hat sich im Gefängniß erhängt und soll vorher ein­gehende Geständnisse über die bestehenden geheimen Verbin­dungen gemacht haben, so daß man aufs neue wieder In­haftirungen vornehmen konnte.

"

Aus   Sachsen, 25. März. Die zweite Kammer des säch­fischen Landtages beschloß in ihrer gestrigen Sigung mit allen gegen 11 Stimmen, die Petition des Dresdener Feuerbestattungs­Dereins Urne", betreffend die fakultative Einführung der Feuer bestattung in Sachfen, auf sich beruhen zu laffen. Zu Gunsten der Betenten ergriffen die Abgeordneten Dr. med. Mindwig, Kirbach und v. Vollmar das Wort, und zwar führte der frei finnige Abgeordnete Kirbach u. a. aus, daß man es als einen Aft der Unduldsamkeit bezeichnen müffe, wenn man den Menschen nicht einmal die Freiheit laffe, über ihren Körper nach dem Tode frei zu verfügen. Namens der Konservativen erklärte der Abg. v. Carlowiß, daß dieselben gegen die Petition stimmen würden, weil sich alle religiösen und fittlich- ethischen Gefühle gegen die Feuerbestattung auflehnen müßten.

Oesterreich- Ungarn.  

Prag, 24. März. In der gestrigen Sigung des Prager Stadtrathes sprach Bürgermeister Dr. Scholz das Bedauern über die stürmischen Szenen aus, welche bei der letzten Sigung des Stadtverordnetenkollegiums anläßlich der Abstimmung über den Antrag des Stadtrathes, betreffend die Lex Liechtenstein, fich auf der Galerie abspielten, und beantragte, gegen den Rädels­führer, der in der Person des jungczechischen Fuhrwerthalters Regler ermittelt worden sei, die Polizeianzeige zu erstatten. Die Mitglieder des Stadtrathes, Advokat Dr. Freund und Naprftet, bekämpften entschieden den Antrag, indem sie hervor­hoben, daß solche Repreffalien mit der Würde der Prager Stadtvertretung unverträglich seien. Auch im Landtage und Reichsrathe seien mitunter so stürmische Szenen vorgekommen, ohne daß die Leiter solcher Sigungen um polizeiliches Ein­schreiten nachgesucht hätten. Der Bürgermeister erklärte, falls der Stadtrath seinen Antrag nicht annehmen sollte, werde er präfidialiter die Anzeige erstatten. Schließlich wurde sein An­trag mit allen gegen 6 Stimmen angenommen.  

Frankreich.

Das Ergebniß der gestrigen Wahlen in   Frankreich ist ein sehr widerspruchsvolles, soweit es sich auf den General   Boulanger bezieht. Der General hat nämlich in   Marseille keine tausend, im Departement   Aisne dagegen 45 000 Stimmen erhalten; in legterem Kreise ist ihm beim zweiten Wahlgang der Sieg ficher, wenn fich Radikale und Opportunisten nicht einigen. Dieser Erfolg wird der Wahlagitation für Boulanger neue Nahrung geben, er wird aber auch die Wählbarmachung des Generals Durch dessen völlige Abseßung beschleunigen. Man weiß jezt, was man von den Versicherungen des Protestkomitees zu halten hat. Daffelbe hat bekanntlich in einem Manifest erklärt, daß es alle Kandidaturen des Generals zurückziehe, aber es steht jetzt fest, daß in der Aisne mie in den Rhonemündungen nach wie por um Stimmen für den General geworben wurde, ja, daß die Zeitungen, deren Herausgeber dem Protestkomitee angehören, die Kandidatur, die angeblich zurückgezogen sein sollte, mit größtem Eifer befürworteten. Der Abgeordnete Laur war den Rhonemündungen für Boulanger's unermüdlich in Wahl thätig und während das nationale Protestkomitee" in einer feierlichen Erklärung die Kandidatur zurüczog, wurden 500 000 Boulanger Stimmzettel nach   Marseille geschickt. Der Erfolg blieb hier freilich aus, denn der Revolutionär Felix Byat bot den Marseillern beffere Bürgschaften als der General. Bezeichnend für das Verhalten der Radikalen ist, daß sie für

Sein Pferd fühlte wieder ruhiger und selbstzufriedener. Sein Pferd fühlte die Peitsche, und der leichte Wagen rollte rasch der Stadt entgegen. ( Fortsetzung folgt.)

Aus Kunst und Leben.

Die Wirkungen des Golfstroms. Schon wieder ist die Wiffenschaft damit beschäftigt, einen bisher ganz allgemein geglaubten Lehrfat niederzureißen. Dem Golfstrom wird in Den geographischen Lehrbüchern und in volfsthümlichen Abhand lungen in Hinsicht auf unsern Erdtheil eine außerordentliche Wirkung zugeschrieben. Er soll diesem die Vortheile eines Treibhauses schenken, das durch warme Waffer gebeizt wird; wir sollen ihm die Eislosigkeit der standinavischen Westküsten, wie überhaupt das milde Klima   Europas, somit die überaus hohe Kulturfähigkeit dieses Kontinents verdanken, und er wäre demnach als einer der bedeutungsvollsten Faktoren unter den physikalischen Einflüffen zu betrachten, welche die Geschichte des Menschengeschlechtes beſtimmt haben. Eine wesentlich geringere Rolle weisen dem Golfitrome die neuesten Forschungen zu, welche im Anschluß an die Challenger- Expedition angestellt worden find. Im Jahre 1886 machte Herr J. Thoulet auf der franzö fischen Fregatte Clorinde" eine Reihe von Beobachtungen über den Strom auf einer Fahrt von   Frankreich nach  Neufundland und zurück, deren Resultate jüngst der   Pariser Die aus Akademie der Wissenschaften vorgelegt wurden. Der Baffins- Bai tommende östliche Polarströmung umläuft Neu­  fundland und endet damit, daß sie den Golfstrom unter rechtem Winkel trifft. Im Gegensatz zu dem, was man erwarten sollte, find ihre Gewäffer zwar tälter, aber nach Thoulet etwas leichter, ſo daß fie, anstatt unter dem wärmeren Waffer des Golf­stroms hinzulaufen, fich mit demselben vermischen und dessen Geschwindigkeit fast gänzlich aufheben. Nach diesem Zusammens treffen eristirt der Golfffrom so zu sagen gar nicht mehr, feine abgekühlten Gewäffer breiten sich aus, obwohl fie eine allge­meine nordöstliche Richtung beibehalten, und er ist alsdann, wie Thoulet schließt, in der besten Lage, das Klima des nordwest­lichen   Europa zu mäßigen, aber er hat keine Individualität mehr. Im Wesentlichen zu den gleichen Ansichten gelangen die Erörterungen von Findlay in den Proceedings der Londoner geographischen Gesellschaft", nur geht Findlay noch weiter, in­

"

"

Byat stimmten. Die Deputirten von   Marseille, die Beytral und Genoffen, fizzen nur mit Hilfe der   Marseiller Opportunisten in der Kammer, und es wäre jett an ihnen gewesen, den Dienst zu vergelten und für den opportunistischen Kandidaten zu stim­men. Das geschah aber nicht. Bei der ersten Wahl, als noch tein opportunistischer Kandidat aufgetreten war, riethen die  Marseiller Deputirten thren Wählern ab, für Pyat zu stimmen,  Marseiller Deputirten thren Wählern ab, für Pyat zu stimmen, deffen Wahl die gewaltthätige Revolution und den Untergang der   Republik bedeute; als aber zur zweiten Wahl ein opportu nistischer Kandidat auftrat, wurden die   Marseiller Radikalen angewiesen, für Pyat zu stimmen, als Beichen ihrer Anhäng­angewiesen, für Pyat zu stimmen, als Zeichen ihrer Anhäng­lichkeit an die   Republik". Der Anarchist war ihnen lieber als der gemäßigte   Republikaner. Das charakterifirt die Kon­wie die Radikalen. zentrationsbestrebungen nicht minder

Noch etwas anderes ist von den Radikalen zu ver= Sie sehen den Einfluß des Boulangismus auf zeichnen. die Wähler wachsen und wollen ihren Profit davon haben: fte möchten Frieden mit dem General schließen. Einige haben: fie möchten Frieden mit dem General schließen. Einige radikale Blätter, die voraussehen, daß der militärische Unter­fuchungsrath den General   Boulanger einer schweren Verlegung der Mannszucht für schuldig erkennen werde, sprechen die Hoff­nung aus, der Kriegsminister werde von seinem Rechte Gebrauch machen und die Sache auf sich beruhen lassen. Boulanger sei durch die Entziehung seines Kommandos schon schwer genug bestraft; man solle ihn für die Zukunft verwarnen, indem man die Entscheidung des Kriegsraths in sein Dienstbuch eintrage, aber man sollte sich hüten, ihn durch Versetzung in den Ruhes stand zu einem Märtyrer zu machen und das Heer eines Offiziers, der noch gute Dienste leisten könne, berauben. Auch Herr Cle menceau soll in diesem Falle seinem Namen Ehre machen wollen und Milde empfehlen, unter der Voraussetzung, daß Boulanger dem Präfidenten der   Republik und dem Kriegsminister einen Besuch abstatte und Alles, was für seine Wahl gethan worden ist, zu verleugnen. Der Radikalismus will mit dem Bou­langismus Halbpart machen und das wird die Verwirrung, die jest schon vorhanden ist, um einen namhaften Grad steigern.

Rußland.

Aus Südwestrußland laufen Klagen ein über   deutsche Bettler, die daselbst die Gegend unsicher machen sollen. Dies selben zögen, auf dem Rücken einen Sad und in der Hand einen tüchtigen Knüttel, von Dorf zu Dorf und von Haus zu Haus, ftellen fich als arme Reisende vor und erpreßten durch Bitten und Drohungen Almosen. Scharfblickende ruffische Zei tungen haben nun herausbekommen, daß diese Söhne Bis­mards" nichts anders als   deutsche Spione seien, welche auf diese Weise ihr unsauberes Geschäft betrieben, und verlangen ein energisches Eingreifen seitens der Regierung. Wir   Deutschen wissen beffer, woher diese Söhne Bismards" tommen. Auch unsere Landstraßen find mit ihnen bevölfert.  

Spanien.

-

Seit Eröffnung des Bollkrieges zwischen   Frankreich und  Italien find die   italienischen Weinproduzenten bestrebt, ihre Weine über   Spanien nach   Frankreich zu bringen. Große Quan titäten find bereits in den Mittelmeerhäfen angekommen. Die  spanischen Weinproduzenten haben jedoch Lärm geschlagen und die Regierung hat verfügt, daß allen Weinen, die aus   Spanien nach   Frankreich gehen, Ursprungszeugnisse beigegeben werden müffen. Nur spanische Weine, die als solche von den Heimath­behörden beglaubigt find, genießen also die Vortheile des spa­nisch- franzöfifchen Handelsvertrages, und der Versuch der Jta liener ist mißglückt.

Balkanländer.

-

sondern, Auf Wiedersehen!" zurufen, denn fie verreist nur auf furze Zeit, wird zu einer günstigeren Saison zurückkehren und das gute schöne Land bereisen, welches mein geworden ist, welchem von nun an die tiefsten Gefühle meines Herzens ges hören und welches Gott erhalten und beschüßen möge." Wenn es der Prinzessin nun noch gelingen sollte, den   Bulgaren die lange erfehnte Anleihe zu verschaffen, dann dürfte es den Ruffen noch schwerer werden als bisher, das jezige Regiment in   Bul garien von Innen heraus zu stürzen. Von anderer Seite wird gemeldet: In   Bulgarien entwickeln sich die Dinge mit landesüblicher Natürlichkeit. Prinz Ferdinand hat sich eben einen Herrn Jvantschow, Mitarbeiter des neuen Oppofitionss blattes Volfsrecht", das Radoslawow gegründet hat, kommen laffen und ihn aufgefordert, lieber ins Ministerium zu treten, als gegen das Ministerium zu schreiben. Jvantschon erwiderte, er könne das nicht, so lange das Volk gegen das Ministerium sei. Nehmen Sie fich in Acht," rief darauf der Prinz und stürzte hinaus, worauf sofortige Anklage mit Antrag auf zwei Jahre Einsperrung erfolgt.

"

Kleine Mittheilungen.  

Hamm, 25. März. Ein schwerer Eisenbahnunfall ereignete fich gestern Nachmittag um 1 Uhr 29 Minuten auf dem hiesigen Bahnhofe. Der um diese Zeit von   Münster eintreffende Pers sonenzug lief mit voller Wucht auf den hier zur Abfahrt nach  Unna bereitstehenden gemischten Bug. Es folgte eine Szene unbeschreiblicher Verwirrung. Die vier legten, mit Vieh be ladenen Wagen des stillstehenden Zuges wurden völlig zertrüm mert; in das Krachen des Holz und Eisengefüges mischte sich das entsetzliche Todesgeschrei der Thiere, von denen teins un versehrt blieb. Der nächste Wagen war der Postwagen, der ebenfalls arg beschädigt wurde. Mehrere Postbeamte erlitten erhebliche Verlegungen. Das Schicksal des eingelaufenen Zuges war verhältnißmäßig beffer, nur die Lokomotive ging völlig in Trümmer. Einige Reisende trugen Beulen und Quetschungen davon; erheblich verlegt wurde Niemand. Ueber die Ursache des Zusammenstoßes verlautet, daß die Karpenterbremse des eine gelaufenen Buges im entscheidenden Augenblicke versagt habe. Der Lokomotivführer erklärt, schon auf der Lippbrücke, efliche hundert Meter vor der Station, Kontredampf gegeben zu haben, ohne den Zug halten zu können.

"  

Danzig, 25. März. Die Lage wird immer bedrohlicher, namentlich an der Nogat, da der Koll- Jungfersche Damm kaum noch zu halten ist, obgleich den ganzen Tag über mit Sand­säcken, von denen täglich 2000 Stück von Marienburg an die gefährdete Stelle gesandt werden, gestopft wird. Der Damm senkt sich bedeutend, bei weiterm Steigen des Waffers ist ein Durchbruch unvermeidlich und die Ueberfluthung der Tiegenhöfer Niederung bedingt. In der Ortschaft Wolfsdorf sind einzelne Gehöfte bis über die Fenster im Waffer und oberhalb des Koll beinahe bis Jungfer, also fast eine Meile, steht das Waffer bis zur Dammfrone. Die Danziger Meeresbucht ist heute schon fast eisfrei. Aus Jungfer berichtet die Elbinger Zeitung": Der diesjährige Eisgang ist mit einer ungeahnten Blöglichkeit bis in die untern, bei ſtrengstem Frost noch in völliger Winterlage be findlichen Stromgebiete vorgedrungen. Mehrfach drohte der Jungfer- Kolliche Damm zu überfluthen, das Wasser stieg bis nahe an die Dammkrone und das Eis thürmte sich bis zu fünf Fuß über demselben auf. Am Dienstag drangen Hilferufe aus einem dem Eigenthümer Schierling in Keitelau gehörigen, im Ueberschwemmungsgebiete gelegenen Gehöfte. Es wurden von Jungfer aus Anstalten zur Rettung getroffen. Drei be herzte Männer drangen gegen Abend, mit einer Anzahl langer Bretter ausgerüstet, vom Damm aus über das zum Stehen ge tommene Backeis nach dem etwa 1 Kilometer entfernten Gehöfte vor. Ergreifend waren die immer dringender werdenden Rufe: Hilfe! Menschen, helft!", die der inzwischen auf das Dach

-

stündiger heißer Arbeit hatten die braven Männer unter äußerster Lebensgefahr um 7 Uhr Abends das Gehöft, von dem nur die Dächer aus dem Eise hervorragten, erreicht. Es war bereits dunkel geworden. Eine halbe Stunde später traten sie mit sämmtlichen Infaffen Eigenthümer Schierling, deffen Frau, deren bejahrte Mutter und sechs kleine Kinder unter dem Schein einer Laterne den nun noch viel gefahrvolleren Rückweg an, wobei je ein Mann zwei Kinder in den Armen tragen und, so oft die Bretter meiter geschoben wurden, wieder auf die Eis­schollen niederseßen mußte. Um 9 Uhr endlich hatten Retter und Gerettete den Damm erreicht.

-

Prinz Ferdinand von Koburg denkt nicht daran, das schöne Land   Bulgarien zu verlassen, und die Ruffen werden daher wohl, wenn sie die Entfernung desselben durchseßen wollen, fräftigere Mittel, als Noten der Pforte, anwenden müssen. Wie aus der legten telegraphischen Mittheilung aus   Konstantinopel hervorhinausgekletterte   Schierling ausstieß. Endlich nach anderthalb­geht, scheint man auf der Pforte einigermaßen beunruhigt zu fein über angebliche Rüstungen   Rußlands am Schwarzen Meere. Von amtlicher Seite in   Petersburg wird zwar entschieden ge­leugnet, daß Truppen in der   Krim zusammengezogen würden, allein dieses Dementi bezieht sich nicht auch auf die Vorkehrun gen der Admiralität. Uebrigens brauchen auch lettere nicht als besonders beunruhigende Anzeichen etwaiger russischer Angriffs­pläne gegen   Bulgarien angesehen zu werden, da Rußland fich eben auf alle Fälle vorbereitet und am Schwarzen Meere ebenso wie an der Westgrenze des Reiches seine Streitkräfte vermehrt. Die Abreise der Prinzeffin Clementine von Roburg aus   Sofia ist von der bulgarischen Regierung dazu benußt worden, um eine Demonstration gegen   Rußland in Szene zu setzen. Militär bildete in den Straßen Spalier und auf dem Bahnhofe hatten fich alle Minifter, höheren Offiziere und Würdenträger, Depu tationen von Vereinen und ein zahlreiches Publikum einge­funden. Der Fürst und die Minister Stambulow und Natschovits begleiteten die Prinzessin bis zur Grenze. In einem an Stambulow gerichteten Handschreiben dankt der Fürst dem Ministerpräsidenten und dessen Kollegen, sowie der Bevölkerung für den seiner Mutter bereiteten herz lichen Empfang und sagt: Wir wollen ihr nicht Adieu!",

dem er nachweist, daß der Golfstrom thatsächlich in der Nähe von   Neufundland aufhöre, und daß das milde Klima des westlichen   Europa von ganz anderen Ursachen herrühre.

Eine Klostergeschichte. Vor einigen Tagen verhaftete die Polizei von   Lemberg ein junges Mädchen, das mit einer Schürze voll Steinen die Fenster des dortigen Jesuitenklosters einzuwerfen bemüht war. Die Menge sammelte sich rasch um die sonderbare Attentäterin, die, während sie von den Häschern abgeführt wurde, mit lauter Stimme erzählte, was sie zu dieser That getrieben. Vor einigen Jahren hätte sie als Büßerin in dem Kloster Troft" gesucht, den ihr ein junger Jesuitenpater Namens Lalensti in so ausgiebigem Maße zu Theil werden ließ, daß dabei ihre Chre zu Schaden gerieth. Als die Folgen des unerlaubten Verhältnisses fich bemerklich machten, verschwand der Pater aus dem Kloster und ließ fie in Noth und Elend zurück. Als fie nun vor einigen Tagen erfuhr, daß ihr Verführer wieder in das Kloster zurückgekehrt set, versuchte sie, zu ihm zu bringen, wurde aber zur Thür hinausgeworfen. In ihrer Ver zweiflung hätte fte zu dem Schritte gegriffen, der sie in die Hände der Polizei lieferte. Das Interessanteste an der Affäre ist jedoch, wie die Indep. Belg." berichtet, daß der galante" Jesuitenpater in der Fastenzeit als Bußprediger von Stadt zu Stadt reifte und namentlich von der Frauenwelt stark besuchte ,, Erbauungsstunden" abhielt.

Gin Salto mortale. Aus   Palermo wird berichtet: Am 18. März ereignete fich in unserem Amfiteatro   Reinach", woselbst eine Kunstreitertruppe Vorstellungen giebt, eine auf regende Szene. Der neunjährige Knabe Auguste del Consolo batte soeben unter allgemeinem Beifall seine schwierigen Pro­buktionen auf dem Trapez ausgeführt und sollte seine Nummer mit dem Plongeur"-Sprunge von der Decke des Theaters in das aufgespannte Rettungsnetz beendigen. Der Knabe ließ sich, wie gewohnt, in das Neß fallen, allein letzteres scheint nicht gut befestigt gewesen zu sein; der unglückliche Knabe fiel mit dem Kopf auf einen unter dem Net befindlichen Tisch und blieb blutüberströmt liegen. Das Publikum verließ panikartig das Theater; in der furchtbaren Verwirrung famen zahllose Quet­schungen und leichtere Verwundungen vor. Der Zustand des unglücklichen Knaben ist ein verzweifelter; er hat furchtbare äußere Verlegungen erlitten und wird auch eine Gehirnerschütte­rung befürchtet."

Die Baumwolle war bereits der alten Welt unter dem Namen Gosßpion bekannt. Die leichten Zeuge der Alten waren vornehmlich Baumwolle, welche auf der Insel Kos  

Danzig, 26. März. Das hiesige Eisenbahnbetriebsamt macht bekannt: Auf der Strecke Simonsdorf bis Tiegendorf ist der Verkehr gestern Abend mit Bug 776 wieder aufges

nommen.  

Elbing, 27. März. In der Stadt steht das Wasser höher als bei den großen Ueberschwemmungen 1855 und 1876. Die Häuser in den Vorstädten stehen bis zum zweiten Stock unter Waffer. An der Dammbruchstelle bei Jonasdorf find drei große Gehöfte völlig weggerissen. In Marienburg find mehrere Häuser eingestürzt, Verlust an Menschenleben ist jedoch nicht zu be klagen.

gebaut und gewirkt wurde, und sowohl unter den Griechen als unter den Römern kleidete fich das weibliche Geschlecht darein. Männer, die sich in Baumwolle kleideten, galten als weichliche Menschen. Eine Beschreibung von Malereien auf Baumwoll zeugen, die unseren Kattunen ähnlich waren, giebt   Claudian im Eutrop I. Auch im Corpus juris" wird die Baumwolle ers wähnt, wenigstens wird der Ausdrud lana lignea von dersel ben hergeleitet. Vom neunten Jahrhundert an bis zum vier zehnten ist Baumwollenpapier viel in Gebrauch, besonders bei den Arabern, und seit dem zehnten Jahrhundert wurde auch in  Deutschland hie und da Baumwolle gesponnen. Daß schon im sechszehnten Jahrhundert die Baumwolle einen Gegenstand des   deutschen und   französischen Handelsverkehrs mit Amerita ausgemacht hat, aus ergiebt fich Cruftus' Schwä bischer Chronit, wo es heißt:" Die teutsche und fran­Bösische Kauff Leute bereichern fich febr von ben Amerikanern, indem sie ihnen Meffer, Aerte, Spiegel, Kämme und Scheeren geben, und von ihnen Brasilien­holz, Baumwollen, Pfeffer, Papageien, Affen, Meerkazen 2c. empfangen." In demselben Jahrhundert verbanden sich in  Bologna die Maler mit den Baumwollarbeitern, die also damals schon eine eigene Genossenschaft gebildet haben. Auf dem Schwarzwalde wurde das Baumwollspinnen zu Anfang der 1730er Jahre durch Spinner, die der Kaufmann Hunziger aus Arau dabin schickte, eingeführt. Die Engländer lernten erst 1765 die Baumwolle als einen Handelsgegenstand kennen und einige Jahre nachher erhielt Arcwright ein Patent, um sie mit selft Maschinen zu verarbeiten. Welche Fortschritte die Baums wollenpflanzungen zu Anfang unseres Jahrhunderts in   Italien machten, ergiebt sich aus einem Werke über   Frankreichs Handels­gefeggebung aus jener Beit, wonach allein ein Fabrikant Richard in   Paris, der alle Arten von Perfalen und Bazins verfertigte, von seinen noch jungen Pflanzungen im Neapolitanischen jährlich 25 Milliers oder 250 Bentner Baumwolle bezog. Heut­zutage ist bekanntlich   Amerika das Land der Baumwollen­fönige".

Marmor in   Siebenbürgen. In   Siebenbürgen ist von einem dort befindlichen Arzte ein Marmorberg entdeckt worden, der nach dem Gutachten der geologischen Reichsanstalt an Rein­heit und blendender Weiße, sowie an Feinheit des Kornes nur mit dem Carraramarmor zu vergleichen ist.