gegen Popow zur Befreiung deffelben einen Handstreich| machen wollte. Alle vier Offiziere wurden verhaftet. Der erste bestätigte beim Verhör seine Aussage, die anderen leugneten den Thatbestand.
Amerika.
Ein großartiges Projekt ist soeben im nordamerikanischen Rongreß berathen und zu seiner Ausführung der Betrag von 100 000 Dollars bewilligt worden. Alle Regie. rungen der amerikanischen Völker find eingeladen worden, an einer Konferenz Theil zu nehmen, welche im April nächsten Jahres in Washington stattfinden und folgende Gegenstände bes rathen foll: 1) Erhaltung des Friedens zwischen allen amerikanischen Nationen und Förderung ihrer Wohlfahrt. Einsetzung eines Schiedsgerichts für Streite zwischen den einzelnen Staaten. 2) Gründung eines Zollvereins, der ganz Amerika umfaßt. 3) Geiche Münze, Maß und Gewicht. Schaffung einer Silbermünze, welche in ganz Amerika gefeßliches Bahl= mittel ist. 4) Gleichmäßige Patents, Muster- und Markenschutzgefeße in allen Ländern und allgemeines Verlagsrecht. Europa , alter Welttheil! Wo bleibt deine vielgerühmte Zivili fation?
Die Regierungen von Chili und Peru find zu einer Verständigung über die gegenwärtig von Chilt besetzten Provinzen Arica und Tacna gelangt. Dem Friedensvertrag zwischen den zwei Ländern zufolge sollte Chili diese peruanischen Provinzen für 10 Jahre befett halten, und am Ende dieser Beit sollte eine Abstimmung der Einwohner stattfinden und je nach deren Entscheidungen sollten die Provinzen an Peru zurüc fallen oder bei Chili verbleiben. Welche dieser Republiken die Provinzen erhielt, sollte der anderen eine Entschädigung von 10 Millionen Silberdollars zahlen. Diese Probefrist läuft erst in 5 Jahren ab, aber inzwischen ist Peru geldbedürftig, und es murde ein Abkommen getroffen, demzufolge Arica und Tacna Chili verbleiben sollen, während letteres Peru eine beträchtliche Baarsumme als Abstandsgeld zu zahlen hat.
Vergütung der Reisekosten wieder zur Atreise zu bewegen. Wanfelmüthige Kollegen haben wir auch wenig. Am Montag, den 18. d. M., hatten vier Ueberläufer, welche zu den ältesten Arbeitern gehören, zu arbeiten angefangen. Wir haben uns um diese Leute gar nicht gefümmert; dieselben find aber, nachdem sie einen halben Tag lang gearbeitet haben, wieder zu Hause geblieben. Db ihnen das Gewissen geschlagen hat und fte sich vor sich selbst geschämt haben, oder ob eine andere Ursache zu Grunde liegt, das wiffen wir nicht, fümmern uns auch nicht darum. Kollegen! Für die gerechte Sache, für die wir hier in Pommern tämpfen, werden wir auch weiter eintreten, wenn nur die Noth nicht zu groß wird. Betrachtet ein mal: Ein Arbeiter verdient mit 18 Pf. pro Stunde bei zehn stündiger Arbeitszeit 1,80 M. pro Tag. Jm Winter, wo die Tage fürzer werden, wird auch die Arbeitszeit fürzer, so daß wir manchen Winter durch nur 8 Stunden lang pro Tag gearbeitet haben, das macht einen täglichen Verdienst von 1,44 M. Nun denkt Euch einen Familienvater mit 4-5 Kindern, deren wir hier sehr viele haben, kann der wohl auc nur den nothdürftigsten Lebensunterhalt mit diesem Verdienst bestreiten? Rechnen wir ganz gering für 6 Personen Frühftüd 40 Pf., für den Mann zum zweiten Frühstück 20 Pf., Mitageffen für alle 1 Mart, Vesper ganz ausgeschloffen, da gegen Abendeffen: 75 Pf. oder Inapp eingerichtet 65 Pf., das macht zusammen cine tägliche Ausgabe von 2 M. 25 Pf. Der Verdienst beträgt aber im Winter nur 1 Mart 44 Pf. und im Sommer 1 M. 80 Pf. pro Tag, also ist der Mann nicht im Stande, auch nur den nothwendigsten Lebensunterhalt für fich und seine Familie zu bestreiten. Nun tommen aber noch dazu Steuern, Schulgeld, Feuerung und Kleidung, wo soll das alles herkommen? Wir fonnten also nicht für diesen Lohn weiterarbeiten. Bis jetzt liegt die Sache für uns günstig. Die Direktion macht zwar allerhand Veranstaltungen, damit die Arbeit wieder aufgenommen werden soll, hat aber noch kein Glück damit gehabt. Am Sonntag ließ der Betriebsdirektor 3 Arbeiter zu fich fommen und suchte fie zu bereden, die Arbeit wieder aufzunehmen, das Andere würde fich schon finden. Kollegen, sollen wir jetzt. nachdem wir drei
Soziales und Arbeiterbewegung bei Wochen lang streiken, in dieſe Falle gehen? Wir fagen:
An die Arbeiter Deutschlands . Arbeiter, Kollegen! Wir befinden uns nun schon drei Wochen lang auf der Werft des Vulkan" im Streit, und noch immer ist kein Resultat zu sehen. Troßdem fönnen wir mittheilen, daß die Stimmung der Streifenden eine gute ist. Wenn uns bisher von der Behörde feine Hinderniffe in den Weg gelegt wurden, so ist dies wohl dem Umstande zuzuschreiben, daß bisher Alles in Ruhe und Drdnung verlaufen ist und daß Jeder bestrebt ist, daß dies auch ferner geschieht. Ueber großen Buzug fönnen wir uns bis jept nicht beflagen; fommen einzelne zugereift, so haben wir bis jest Das Glück gehabt, ihnen die dieselben, nachdem Eache in Güte auseinander gesezt worden ist,
Theater.
Dienstag, den 3. Juli.
Opernhaus. Geschlossen. hauspielhaus. Geschlossen.
Sviedrich- Wilhelmstädtisches Theater.
Brell's Theater. Don Juan. Victoria- Theater. Die Kinder des Kapitän Grant.
Bellealliance- Theater. Sie ist wahnsinnig. Eine Partie Piquet.
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entral- Theater. Die Vimmelsleiter. stens Theater. Die Löwenbändigerin von Paris . Saufmann's Variété. Spezialitäten- Bor.
stellung.
=
Caucardia- Theater. Spezialitäten- Vor
ftellung.
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verb. mit Schlachtmusik.
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fliegenden Menschen! epochem. Neuheit auf aeronaut. Gebiete. Auftreten der Mailänder Thier- Kapelle.
Im Saal: Großer Ball. Jeden Montag, Mittwoch und Donnerstag: Grosses Frei- Konzert.
Eintritt an Wochentagen frei, Sonntags 15 Pf. Die Kaffeeküche ist von 2-6 Uhr geöffnet.
gegen
Nein! Wir find ja geneigt, etwas von unseren Forderungen abzulaffen, wenn unser Lohn nur etwas aufgebessert wird, aber auf's Gerathewohl tönnen wir die Arbeit nicht wieder aufneh men. Diesen Bescheid haben auch die drei Kollegen gegeben. Darum, Arbeiter Deutschlands , helft uns in unserem gerechten Kampfe zum Siege, indem Ihr so schnell und so viel wie mög lich Unterstügungen sendet. Schnelle Hilfe ist doppelte Dilfe! Unsere Parole ist noch immer wie von Anfang: Alle für Einen, Einer für Alle! Bredow bei Stettin , 28. Juni 1888. Mit kollegialischem Gruß und Handschlag: Das Streit Komitee. J. A.: A. Waschlau. Alle Briefe und Sendungen find zu richten an A. Waschkau, Bredow, Villenstr. 3a.
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Unserem nüchternen Freunde Otto Bauer zum heutigen Tage ein donnerndes Hoch, daß die ollen Zwanzig- Markstüde wackeln.
Laß Dir man nicht flachsen,
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Schluß: Pyrotechnisch - militärisches Schauspiel, dargestellt von ca. 160 Personen. Theater- und Specialitäten- Vorstellung
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Kleine Mittheilungen.
Dean, 28. Juni. Ein Straßentumult, von polnischen Arbeern der Zuckerfabrik Waldau bei Bernburg am Abend des 5. Dezember v. J. in Szene gesetzt, bildete den Gegens stand der heutigen Verhandlungen des Schwurgerichts. Ange flagt waren der Arbeiter v. Czapiewski, aus Betzyn im Kreise Tuchel gebürtig, mit noch 8 Genoffen wegen Landfrieders bruchs. Die Einzelheiten der That bieten fein weitergebendes Intereffe. Die Angeklagten waren erst unter fich in Streit ges rathen, dann hatte sich ihre Wuth gegen das Haus des Restau rateurs Roßberg in der Vorstadt Waldau gerichtet. Daffelbe hatte mehrere Beschädigungen davongetragen; auch gegen Roß berg und dessen Schwiegersohn waren die Raufbolde miß handelnd vorgegangen. Das Urtheil lautete gegen die Arbeiter Czapiewski und Modrzynski auf je 5 Monate Gefängniß, gegen die Arbeiter Machen und Lateit auf je 3 Monate Ges fängniß; die übrigen 5 wurden freigesprochen. Die Strafe wurde durch die erlittene Untersuchungshaft als verbüßt er achtet.
Köln , 27. Juni. ( Eine Säbelaffäre.) Ein zu einer Uebung eingezogener älterer Reservist begegnete vor einigen Tagen am Malzbüchel einer Gesellschaft von drei Offizieren und einem Fähnrich. Diese befahlen dem Soldaten, sofort mitzu gehen, aus welchem Grunde fonnte nicht festgestellt werden. Als man an die Königstraße tam, bog der Reservist in diese Straße ab. Einer der Offiziere eilte ihm nach, zog den Degen und versette dem Flüchtling einen schweren Hieb über den Kopf, so daß der Mann blutüberströmt zusammenfant und bernach bei der Fortsetzung des Wegs von einem der Offiziere geftügt wer den mußte. Die vielen Buschauer der traurigen Sjene gaben ihrer tiefen Erbitterung über das Vorgehen der Offiziere lauten Ausdruck, daß mehrere derselben von Nachtwächtern verhaftet wurden. Der Reservist, welcher die Folgen seines leichtfertigen Benehmens zu tragen haben wird, ist verheirathet und Vater von mehreren Kindern," so schreibt die einfältige Preffe. Also die Schuld eines ,, leichtfertigen Benehmens" liegt bei dem armen Reservisten.
ahl, 26. Juni. ( Von der Zwergwand abgestürzt.) Sonn abend Abend unternahm eine Gesellschaft von zehn Personen von schl aus einen Ausflug auf das Hütteneck, verblieb in der dortigen Almhütte bis 3 Uhr früh und seste dann die Partie auf den Predigtstuhl über die Zwergwand fort. Infolge des beim Bergsteigen täuschenden Mondlichtes oder infolge der für eine solche Bergtour fehr mangelhaften Ausrüstung stürzte der der aus Goisern gebürtige 24 Jahre alte Tischlergehilfe Johann Pilz von der Wand ab und fam unten mit zerschmetterten Füßen und vielen schweren Verlegungen am Kopfe an. Seine Begleiter eilten dem Unglücklichen zu hilfe und brachten den felben im bewußtlosen Zustande nach Goisern zu seinen Eltern. An dem Aufkommen des Verunglückten wird gez deifelt.
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