Original Korrefpondenzen.
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Bürich. 2. Juli. Am Sonnabend wurde die Sommerfeffton der Bundesversammlung geschloffen. Aus ihrer vierwöchentlichen Thätigkeit heben wir nur hervor die Verhand lungen über die Motion Curti und über die Motion F a von und Decurtius, lettere betreffs internationaler Arbeiterschutzgesetzgebung. Die Motion Curti wurde, wie bekannt, ab gelehnt, aber darum war fte doch nicht zwecklos. Durch ste wurde der Bundesrath genöthigt, bestimmte Busage zu machen bezüglich einer Vorlage zur Ergänzung des Bundesstrafrechts ( in Bezug auf das Spigelwesen) und er mußte fich vor aller Welt eine obwohl in der Form gemäßigte aber dennoch bittere Kritik der Sozialistenausweisungen gefallen- laffen. Die oppor tunistischen und regierungsfähigen Staatsmänner in den Reihen ber Radikalen haben zwar dem Bundesrath die Unannehmlich teit der Annahme der Curti'schen Motion erspart, aber fie fonnten nicht verhindern, daß der eidgenösstiche Minister des Aeußern, Herr Bundesrath Droz, in die Enge getrieben wurde und stillschweigend zugeben wußte, daß er nicht vermochte, der Schweiz für die ihr von Herrn von Puttkamer im Reichstage angethane Beleidigung Satisfattion zu verschaffen. Das hat Herr Curti vor aller Welt fonstatirt und deshalb allein schon hatte er seine Motion nicht umsonst eingebracht.
Die Herren Nationalräthe Decurtius und Favon brachte wiederum ihre bekannte Motion ein, welche die internationale Regelung des Schutzes minderjähriger Personen, eine Beschrän fung der Frauenarbeit, Festsegung der Sonntagsruhe und Normirung eines gefeßlichen Arbeitstages erstrebt und den Bundesrath beauftragt, die bezüglichen Schritte zu unternehmen. Der Vorsteher des Handels- und Industrie Departements, Herr Deucher, erklärte im Namen des Bundesrathes, daß dieser einstimmig die Motion gutheiße und die Unterhandlungen einleiten werde, trotzdem er sich der Schwierigkeiten bewußt fei, auf welche die Idee der internationalen Fabrikgesetzgebung allenthalben stoße, indem die Regierungen wenig Neigung zeigen, bieser Frage näher zu treten. Er verkennt jedoch die Fortschritte nicht, welche in den letzten Jahren die Gesetzgebung gemacht babe, und erklärt, daß der Bundesrath ein Programm aufstellen und planmäßig vorgehen werde. In etwas pititter Weise for derte Herr Deucher die Arbeiter oder ihre Führer auf, den Bundes rath in seinen Schritten zu unterstüßen. Diese Einladung nimmt sich vom Ministertische recht hübsch aus, aber sie ist überflüssig, weil ja die Arbeiter in allen Ländern die eigentlichen Pioniere der Fabrikgefeßgebung sind und die Behörden nur von ihnen geschoben werden. Abgesehen davon, ist die Busage des Bundesraths erfreulich und seinen Bemühungen der beste Erfolg zu wünschen.
Bu meinem Berichte über das Grütlivereins Zentralfest in Glarus habe ich noch nachzutragen, daß ebenfalls beschloffen wurde, das Verbot der Verwendung giftigen Phosphors für die Zündholzfabrikation anzuftreben. Ebenso soll für die von Curti im Nationalrathe bereits angeregte Lebensmittel und Getränkekontrole energisch gewirkt werden. Bur Vertretung des Grütlivereins am nächstjährigen internationalen Are beiterfongreß( Fabritgefeggebung) erhielt das Zentral fomitee den nöthigen Kredit bewilligt. Die gehaltenen Vorträge werden in nächster Zeit im Druck erscheinen und ich werde auf dieselben noch zurückkommen.
Von den vielen Tischreden, die gehalten wurden, will ich nur die des Herrn aarg. Kantonsstatistikers Nah der sonst nicht immer verläßlich ist als Arbeiterfreund zitiren. Er sagte u. a. Die Lawine, die donnernd in's Thal fällt, der wilde Bergstrom, der aus der Felsschlucht hervorströmt, fie erinnern uns an die gewaltigen Kämpfe in der Natur, und diese Kämpfe in der Natur wiederspiegeln uns die Kämpfe im mensch lichen Dasein. Was wahr ist, was gut ist, muß erkämpft werden, erst im Feuer wird das Eisen zum Stahl, erst auf dem Ambos sprüht es Funken. Erkämpfen müffen wir auch die sozialen Fortschritte, wie wir die politischen erfämpft. Und wenn die rothe Fahne das Wahrzeichen des sozialen Kampfes sein soll, so nehmen wir diese Fahne auf, aber wir wollen in das rothe Feld das weiße Kreuz, das Kreuz der Menschenliebe und der eidgenöftschen Bruderliebe seßen. Wenn wir am Lose eines jeden, auch des geringsten unserer Brüder theilnehmen, dann waffnen wir auch unsere Herzen gegen jedes Unrecht; die Menschenliebe, fie allein macht uns zu rechten Kämpfern für den sozialen Fortschritt. Schlicht und schön hat dies der Dichter beim Tod des Tell ausgesprochen:
Die Kraft derselben Liebe, die Du dem Knaben trugft, Sie ward in Dir zum Triebe, daß Du den 3wingherrn fchlugft."
So wollen wir uns denn zum gemeinsamen sozialen Frie denswerk die Hand reichen und unser schönes Schweizerhaus zu einer Wohnstätte machen, wo auch der Aermfte, wenn er ehrlich arbeiten will, glücklich wohnen kann. Den im Daseinstampf Gefallenen und Verwundeten wollen wir auf humane, ihr Ergefühl nicht verlegende Weise helfen und sie wieder zu selbst ständigen, arbeitsfrohen Gliedern der menschlichen Gesellschaft
machen."
mischen, aber er muß bewaffnet sein und ist es ihm zuzutrauen, daß er den Diener tödtet. Das muß verhindert werden. Also aufgepaßt! Du faßt dort Posto und ver fährst so, wie ich es Dir vorhin gesagt habe. Ich aber werde einfach an der Thür flingeln und die Person, die mir öffnen wird, benachrichtigen, daß ein Dieb im Hause ist. Wir werden dann mit dem Kerl schon fertig werden."
Nehmen Sie sich nur in Acht, Herr Major, wenn.. ,, Laß mich mit Deinen Bedenken zufrieden, und thu' mir den Gefallen, Dich jetzt auf Deinen Posten zu verfügen. Während wir hier schwaßen, kann der Bursche sich aus dem Staube machen."
Fournès gehorchte ungern. Guntram wartete, bis er sich am Eingang des Gäßchens aufgestellt hatte, dann ging er auf. die Hausthür zu und klingelte start. Man ließ ihn warten, aber das Licht verschwand nicht. Pelikan hätte beim ersten Ton der Klingel das Licht ausgelöscht. Er ist also nicht da oben," dachte Gun
tram.
Er flingelte zum zweiten, zum dritten Male, und als sich nichts rührte, riß er wüthend an dem Glocken zuge.ap
Jetzt öffnete sich das Fenster, ein Mann wurde sichtbar und fragte:
"
"
Was giebt es? Was wollen Sie?"
" Ein Dieb ist in Ihrem Hause," erwiderte Guntram nicht allzu laut.
" 1
Ein Dieb? Um Himmels willen! Das ist ja nicht Kommen Sie herab, ich werde Ihnen helfen, ihn zu
möglich."
faffen."
Ich tomme, mein Herr, ich komme."
Das Fenster wurde alsbald geschlossen, das Licht verschwand, und einen Augenblic später öffnete sich die Thür.
Guntram sah sich einem Rammerdiener gegenüber, der sehr korrekt in Schwarz gekleidet war; es war ein großer und anscheinend kräftiger Mensch.
Führen Sie mich in den Garten," redete ihn der
Der Streit der 3immerleute am hiesigen Plaze, der schon zu versumpfen drohte, hat dennoch mit dem Siege der Ar beiter geendigt. Es ist also für die Sommersaison 10. und für die Winterzeit 8stündige Arbeitszeit, für Ueberstunden 15 Cts. Buschlag, 45 Cts. Minimalſtunder! hn, Abschaffung der Sonntagsarbeit bewilligt und vom Entlassungsschein abgesehen wor den. Hingegen ist nicht ausdrücklich der Fachverein anerkannt worden, was wohl so wichtig nicht ist, denn die Meister können einen Arbeiterverein weder verbieten noch erlauben. Diese Bu geständnisse scheinen ihnen übrigens sauer genug geworden zu fein, denn sie haben beschloffen, fich mit einer Petition an die Regierung zu wenden, damit sie in Zukunft durch Eclaß solche Streits verbietet.
Politische Uebersicht.
Von Herrn Paul Singer geht uns folgend: Erklärung zu:„ Die Post" und mit ihr die Nordd. Allgem. klärung zu:„ Die" Post" und mit ihr die Nordd. Allgem. 8tg." bruden dem Hamburg . Korresp." eine Spizelforrespondenz aus London nach, wonach:
"
,, ich mit meinem Parteigenoffen Herrn Radom in London behufs deffen Ueberfiedlung nach Bürich zur Uebernahme der Redaktion des Sozialdemokrat" und Führung der Partei daselbst verhandelt und außer dem, unter Ueberbringung erheblicher Mittel, den Londoner Genossen angerathen habe, den Thronwechsel mit Stillschweigen zu übergehen, um die deutsche Regierung über die wahre Gesinnung der Sozialdemokratie nicht aufzuklären." we Um jede Legendenbildung in Bezug auf diese Mittheilungen unmöglich zu machen, erkläre ich hiermit, daß dieselben von Änfang bis Ende, in jedem Wort frech erlogen find.
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Friedrichroda i. Th., 3. Juli 1888.
Die Börse ist oft ein politisches Barometer genannt wor den. Und der Vergleich ist ja nicht ganz unpaffend, wenn auch zwischen diesem und dem wirklichen Barometer der Unterschied besteht, daß die Angaben des Wetterglases an fich in jedem Börse auf subjektiven und sehr oft trügerischen Empfindungen beruhen. Immerhin kann diesen Kundgebungen ein gewiffer barometrischer Werth nicht abgesprochen werden. Gegenwärtig zeigt nun die Börse für die politische Welt gutes Wetter an, und sie hat sogar durch eine hauffe" in bester Form den Völ fern zur Abwechslung einmal Frieden in Sicht" angekündigt. Das ist sehr schön. Und wir wollen die Bedeutung des Symp toms feineswegs zu verkleinern suchen. Nur möchten wir den jenigen, welche jetzt wieder das alte Thema: Das Kaiserreich ist der Friede", in allen Tonarten vartiren und ihre Friedensliebe durch die obligaten Hezereien auf das böse Frankreich bethätigen, doch den guten Rath ertheilen, sich auch die Kehrseite der Hauffe anzusehen, fie wird ihnen dann vermuthlich nicht so sehr gefallen. Wie erklärt sich die Hauffe? Worin liegt ihr Grund? Sie ist unzweifelhaft veranlaßt worden durch den friedlichen Ton der beiden Thronreden. So weit ist alles gut. Aber wie fam es, daß einige friedliche Worte eine solche Wirkung hervorbringen fonnten. Hier liegt der Hafen. Wenn das Kaiserreich der Friede ist, verftand es fich ja von selbst, daß die Regierungsaussprachen des Kaisers friedlich sein mußten, und etwas Selbstverständliches fonnte selbstverständlich die Börse in keine freudige Aufregung versezen. Die Sache und das ist die Kehrseite der Medaille die Sache ist, die Börse hatte die Friedlichkeit der Regierungsaussprachen nicht für selbstverständlich gehalten, sondern im Gegentheil sich sehr lebhaften Befürchtungen hingegeben. Durch die Hausse wird die Größe dieser Befürchtungen verrathen; und so erfreulich der jetzige Friede in Sicht" auch ist, so darf doch nicht vergessen werden, daß dieses plögliche Hinüberspringen aus der Kriegsangst in den Friedensjubel au fond nur ein Beichen der herrschenden Unsicherheit der Zustände ist. Und noch eins: merken die Leute, die fich im Schweiße ihres Antlizes abquälen, uns glauben zu machen, daß das böse Frankreich der Friedens störer ist, merken sie denn nicht, daß die durch die beiden legten Berliner Thronreden hervorgerufene Hauffe liefert, daß die Gefahr für handgreiflichen Beweis den Weltfrieden nicht in Frankreich erblickt wurde? in Frankreich erblickt wurde? wir Oder verlangen die Leute, daß ihrem Dent prozeß mit Hilfe eines Nürnberger Trichters nachhelfen? Was die bevorstehende 3 usammenkunft des deutschen Kaisers mit dem 3aren angeht, so haben wir nicht nöthig, unsere Leser vor Ueberschäßung dieses Ereignisses" zu warnen. Die herzliche Monarchenfreundschaft kann den Antagonismus der österreichisch- deutschen Interessen einer und der ruffischen andererseits nicht aus der Welt schaffen; und wenn die deutschen Staatsmänner nicht Defterreich und die Zukunft Deutschlands der russischen Eroberungspolitik rückhaltlos opfern wollen, ist eine Allianz Deutschlands mit Rußland undenkbar. Unseres Erachtens ist aber diese Voraussetzung un denkbar.
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Ueber das deutsch - österreichische Schuh- und Trutbündniß, wie es von den Berliner Offiziösen verstanden wird, stellt der Pester Korrespondent der Münchener Allg. Stg." Zu Ihrem Major an. Dort ist der Dieb eingestiegen. Glück kam ich gerade vorüber und fah, wie der Dieb über die Mauer kletterte. Also rasch! Lassen Sie mich herein. Vielleicht ist er schon dabei, den Sekretär aufzubrechen. Wir faffen ihn gleich dabei ab."
Verzeihen Sie, mein Herr," erwiderte der Diener kühl ,,, zunächst muß ich meinen Herrn fragen."
st er denn hier?"
Ja, mein Herr. Er macht Toilette, und ich wollte ihm eben eine Droschke holen gehen, als Sie flingelten." Wie? Er macht Toilette? Um ein Uhr Nachts! Das ist aber gleich. Führen Sie mich nur hinein. Ich werde mich mit ihm verständigen. Aber beeilen wir uns. Wenn der Herr mir seine Karte..
H
" Bum Teufel, machen Sie nicht so viele Umstände! Eine Karte habe ich übrigens, wie ich glaube, nicht einmal bei mir Sagen Sie Ihrem Herrn, daß ich der Major von Arbois bin... Guntram von Arbois, Major im ersten afrikanischen Jäger- Regiment."
Ich gehe. Wollen Sie eintreten, mein Herr." Guntram betrat rasch den Flur, während der Kammerhinauflief, nachdem er die Thür biener eine Treppe hinauflief, nachdem er die Thür geschlossen und das Licht, das er trug, auf einen Tisch geftellt hatte.
Das Vestibul sah vornehm aus. Es war reich mit blühenden Gewächsen geschmückt und bequeme Bänke standen herum. Der Major dachte jedoch nicht daran sich zu setzen. herum. Der Major dachte jedoch nicht daran sich zu setzen. Er brannte darauf, den Eigenthümer zu sprechen, der zu einer Stunde sich zum Ausgehen fertig machte, wo man fich gewöhnlich auszieht und schlafen geht.
Nach fünf langen Minuten erschien der Kammerdiener wieder und sagte:
H
"
Mein Herr erwartet den gnädigen Herrn."
Weiß er, um was es sich handelt?"
" Ja, mein Herr, und er meint, es müßte ein Irrthum vorliegen."
" Ich werde ihm das Gegentheil beweisen. Wie heißt er?"
Baron von Randal."
"
"
Gut. Führen Sie mich zu ihm."
scheinen
folgende beachtenswerthe Betrachtung an. Es ist etwas Eigen möhnt, thümliches um das Gezänk der offiziösen Berliner Organe mit Namen unserem P. Lloyd"; man merkt es im ersten Augenblicke, daß Charakte der Streit bei den Haaren herbeigezogen worden ist, um zuerst niſters d dem genannten ungarisch- deutschen Blatte und dann den unga inneren rischen Politikern unangenehme Dinge zu sagen. Die Nordd ſegung Allg. 3tg." befaßt sich mit der Beitung und ihrem Redakteur auf Sch Falk, der als ständiger Referent über das Budget des Ministe politische riums des Auswärtigen in den Delegationen eine grade für die ernstlich auswärtigen Angelegenheiten markante Persönlichkeit ist, und Trüßsch nun tommt die Nationalztg." und kanzelt die Ungarn und um eine ihre Politiker ab, die Chauvinismus treiben, Deutschland in ein Aus thren Negen fangen möchten, was ihnen jedoch nicht gelinge läufig n werde, die heißblütig seien und die Stellung, welche fich di miffarisc Baren auf auf der Baltan- Halbinsel geschaffen haben, erschütter nannt n möchten, was nicht so leicht sei. Es ist höchst merkwürdig und dacht ha verdient die höchste Beachtung jedes Politikers in Desterreid Besetzun Befürcht Ungarn, daß, sobald fich nur leise Symptome einer Annäherung Rußlands an Deutschland zeigen und wir befinden un neuen S wieder in dieser Phase- die Berliner offiziöse Publizistik fofor Mit Ru für die Annexionsgelüfte Rußlands im Orient eintritt, ganz unbe fümmert um die Intereffen Desterreich- Ungarns , ja wenn möglich die o mit oftentativ bewußter Zurückseßung derselben. Heute haben die Be Durch d ziehungen zwischen den Höfen von Berlin und St. Petersburg den nicht un des Her Charafer größter Herzlichkeit angenommen, und es fann faum mehr bezweifelt werden, daß mit dem Regierungsantritte Kaiser Wil fagende helms. die Annäherung zwischen Rußland und Deutschland nern tre vollzogen ist, und flugs schreiben die deutschen Offiziösen Artile umgang genheit, über das morgenländische Erbtheil des Baren, das ihm sein welcher Ahnen hinterlassen und das zu pflegen und zu erhalten Deutsch daß er land ihn nicht hindern werde; darauf laufe die Staatskunst de Grafen Reichstanzlers hinaus. Es ist noch gut, daß sich die Herren de ist aber Bundesvertrages erinnern, wonach ein Angriff Rußlands au fich nie österreichische Grenzen auch ein Angriff auf Deutschland sel lungen freilich vielleicht auch nur in der Abficht, um Rußland den Weg er hat, zu zeigen, auf dem es vorgehen könne, ohne Deutschland zu bedes In gegnen. Die österreichisch ungarische Allianz erscheint in diefe des In mische Auffaffung nur als eine Art Refugium für Deutschland , went im Min dieses nichts Besseres hat, so wie man auch mit nich genießt Gleichgestellten umgeht, wenn Gleichgestellte eben nicht vorhan den find." So der Korrespondent des Münchener Blattes bekannt, welches besonders nach Desterreich ausgezeichnete Beziehung werden hat, und von dem deshalb gewiß nicht anzunehmen ist, daß scheinlic in einer immerhin sehr wichtigen Angelegenheit einem Mann Ministe das Wort giebt, dessen Ansichten in den maßgebenden Kreiſen treten der ungarischen Hauptstadt vereinzelt dastehen und nirgends g theilt werden. Ist das lettere aber wirklich nicht der Fall und gegen f spricht der Korrespondent die Anficht maßgebender Bester Kreis man ei fchaftslo aus, dann scheint dort die Thronrede des deutschen Kaifers nich werden ganz den Eindruck gemacht zu haben, den man eigentlich hätte Die Ko erwarten können und der wohl hier in Berlin auch erwartet worden ist. Auf alle Fälle aber bleiben die vorstehend wiede Soweit gegebenen Aeußerungen, die, nebenbei bemerkt, garnicht vereinzelt Nationa dastehen, ein bedeutsames Zeichen der Zeit.
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Herrn t
Ein reht nervöser Staatsmann scheint auch der itali spruchs nische Ministerpräsident Crispi zu sein. Gelegentlich einer D farblofe batte über die Finanzverhältnisse Italiens in der Kammer, wiegt ist bei die Opposition die neugeplanten Steuererhöhungen zu tages, b Gegenstand ihrer Angriffe machte, schloß derselbe nämlich ein Buttfan seiner Reden mit der Aufforderung, ihn und seine Kollegen vol darin m der Last der Regierung zu befreien, wenn man nicht das erfor Parteim derliche Vertrauen in fe habe. Seine Erregung wuchs nad des Her einer Replit des Abgeordneten Seismit Doda, so daß er aus faft wie rief: Unsere Politik ist so, wie fte ist! Sie fennen fte! Went Herr H Sie nicht zufrieden sind, so machen wir der Geschichte ein Ende doch die Ich habe es satt und wünsche nichts anderes, als ins Privat lehren, leben zurückzukehren Das kann ich schwören bei allem, was mit entspran heilig ist. Mag die Kammer fich einmal deutlich erklären und v. Putti mich schnell von der Last erlösen. Jedermann weiß, wie träthe no früher gelebt habe und welches Leben ich jezt führen muß Herr S Der Eindruck dieser Worte war natürlich ein sehr peinliche Fürsten Nachdem Crispi höchst aufgeregt sich niedergesezt hatte, verlang der Fed auch der Finanzminister Magliani in minder gemäßigtem u nennung ruhigem Ton als sonst ein Vertrauensvotum. Unter steigen N Unruhe des Hauses und vergeblichen Versuchen des Vorfißend des Un mehreren Rednern, welche Anträge stellen oder zurückzieh gesehen wollten, das Wort zu verschaffen, wurde durch Erheben von de aus Be Sigen ein Antrag Marzio's angenommen, dahin lautend: Nad Herrn Anhörung der Erklärungen der Regierung geht die Kammer zu Berathung der Artikel über." Italien steht wohl unter de Ministe Großmächten mit am nächsten vor dem Staatsbanterott und die nichts 1 ungeheure Steuerlast drückt dort am schwersten auf die unterste sterium Schichten. Dabei find dieselben fast vollständig politisch recht aber wi los, und die Volksbildung liegt noch sehr im Argen. Unte folchen Umständen dürfte das Großmachtspielen bald sein leicht is Grenze erreicht haben, und Crispi mag alle Ursache haben dem Bismar drohenden Krach durch seine Abdankung aus dem Wege machen gehen. D
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Die Ernennung des bisherigen Unterstaatssekretär hat am errfurth zum Minister des Innern wird von der„ Frhalten. 8ty." folgendermaßen besprochen: Man war bisher daran ge,
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Guntram hatte den Namen des Barons noch nie ge Campag hört. Er vermuthete aber, daß es eine Art Original obe Taffo's statten: Menschenfeind sein müßte.
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Wenn er in der vornehmen Welt verkehren würde, Campag fagte er sich, würde er nicht in dieser abgelegenen Straßeiner wohnen. Um so besser für mich! Ich laufe wenigstens nich ging's t Gefahr, ihm anderswo zu begegnen. Ich will jeßt nur ver bann gi suchen, langen Auseinandersetzungen aus dem Wege entfeglic gehen, die mich in Verlegenheit bringen würden." zu feher Es fiel ihm auf, daß ihn der Kammerdiener, statt ih Bleibt ins erste Stockwerk zu führen, durch eine lange Bimmer Taffo's diesem flucht des Erdgeschosses geleitete. Herr von Randal war sicherlich aus Artigte nun au Angeln gegen seinen Besuch auf einem anderen Wege herunter Saget gekommen. ( Fortsetzung folgt.) nondonin große
me
Aus Kunst und Leben.
würdige
nun be
feine an Eleonor
Efte wo
chriften
Torquato Tasso's Berker. Ueber den angebliche für wa Kerter des italienischen Dichters Torquato Taffo zu Ferran wahn. finden sich in der„ Gazetta Ferrarese" folgende Bemerkungen Sie mü Mehr als fleben Jahre, will ſagen bis zum Juli 1566, blid über, a Tasso im Hospital von St. Anna in Ferrara eingeschloffen Hospital Aber es ist falsch, daß er in jenem Loche oder in jenem Hundehinschw käfig steckte, den man den Fremden als den Kerter Taffo's atemporid preist und der Lord Byron zu so herrlichen Versen infpiritum ihm Taffo steckte über sieben Jahre im Hospital; aber die Gemächeljehen e die er da inne hatte, fennen wir nicht mehr. Und gewiß ist bes arm auch, daß er dalle sue stanze"( von seinen Bimmern aus schrieb; er gesteht es ja selber, er empfing da die Besuche ih Der Fr befreundeter Beschüßer. Er war also weit eher unter Obbut aStückche im Gefängniß." Die Gazetta Ferrarese" fordert demna ort: die Hospitalverwaltung auf, dem Jahrzehnte langeinschlie affen. Schwindel endlich ein Ende zu machen und den Leuten nida weiter vorzuspiegeln, daß Taffo in dem Loche gesteckt, das maing vo als fein Gefängniß ausgebe und wo die Fremden auf der Mau egen zu Et ihren Namen aufzuzeichnen aufgefordert werden. In diese Sinne sprach fich auch legthin Herr Gaetano Lodi in der Ferrus Bor refftichen Gesellschaft für Heimathstunde( Deputazione di storeutzuta Patria) aus. Dabei gab aber ein Mitglied besagter Gesellschalenn we noch folgende Geschichte zum Besten: Es find etwa zwanz
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