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was Eigen möhnt, daß dieses wichtige Reffort Männern mit flangvollem und ausgeprägtem persönlichen und Organe mit Namen politischen blice, ba Charakter übertragen wurde, denn die Persönlichkeit des Mis um zuerst nisters des Innern ist maßgebend für einen großen Theil der Den unga inneren Verwaltung. Beabsichtigt war auch diesmal die Be e Nordd ſegung des Postens durch einen solchen Mann. Sie muß aber Redakteur auf Schwierigkeiten gestoßen sein, die sowohl persönlicher wie Ministe politischer Natur gewesen sind. Der einzige Kandidat, mit dem de für die ernstlich verhandelt worden ist, der Oberpräsident Graf Bedlig ist, und Trübschler, hat abgelehnt, man ist dann offenbar in Verlegenheit garn und um einen anderen geeigneten Kandidaten gewesen und es sollte schland in ein Ausweg darin gefunden werden, daß Herr Herrfurth vorat gelinge läufig weiter die Geschäfte des Ministeriums des Innern fom he fich di miffarisch führte. Weshalb er nun plöglich zum Minister er erschütter nannt worden ist, während bisher Niemand ernstlich an ihn geirdig und dacht hat, ist nicht klar. Vielleicht will man durch die definitive Befeßung des Postens die in lezter Beit ernsthaft aufgetauchten Desterreic Befürchtungen beseitigen, daß Herr v. Puttfamer, der beim nnäherung inden un neuen Kaiser persona grata ist, zurückberufen werden könnte. Mit Rücksicht auf die bevorstehenden Wahlen und die fich anistit sofor scheinend vorbereitenden Parteiverschiebungen bei denselben wäre ganz unbe die Fortdauer eines solchen Verdachts bedenklich gewesen. in möglic ben die Be Durch die Ernennung des Herrn Herrfurth ist auch der praktisch nicht unwichtige Streit, ob wieder ein Konservativer vom Schlage sburg den des Herrn v. Buttkamer oder eine der Mittelpartei mehr zu Raiser Wil fagende Persönlichkeit an die Spige des Ministerium des InDeutschland nern treten sollte, glüdlich entschieden oder vielmehr richtiger, ſen Artile umgangen worden. Herr Herrfurth hat keine politische Vergan genheit, er ist kein Parteimann, man weiß wenigstens nicht, thm sein welcher Partei er angehört. Es ist selbstverständlich anzunehmen, n Deutsch daß er als erster Beamter des Herrn v. Puttkamer und des stunft de Derren del Grafen Eulenburg zur tonservativen Partei gerechnet wird. Er ist aber mit dieser Bugehörigkeit niemals hervorgetreten. Er hat lands au fich nie um ein Mandat beworben, man fennt feine Amtshandbland fel lungen von ihm, die einen parteipolitischen Charakter trügen und den Weg er hat, wenn er in den Parlamenten als Vertreter des Ministers and zu be at in diefe des Innern zu sprechen hatte, stets rein sachlich und ohne poled, wen mische Schärfe gesprochen. Herr Herrfurth ist seit langer Beit im Ministerium des Innern, er hat in thm feine Karriere gemacht, mit nich genießt den Ruf eines bedeutenden Arbeiters, ist schriftstellerisch durch ht vorhan ein Wert über Kommunalbesteuerung und Steuerstatistik rühmlich er Blattes bekannt, hat aber, was in der jetzigen Beit auch hervorgehoben eziehunge werden muß, niemals für einen Streber gegolten und wahrs st, daß scheinlich bis vor kurzem selbst nicht daran gedacht, daß er jemals em Mann Minister des Innern werden könnte. Wie er als solcher auf en Kreie freten wird, bleibt abzuwarten. Vorläufig wird teine Partei rgends ge Fall und gegen seine Ernennung etwas einzuwenden haben, und wenn efter Kreis man eine Persönlichkeit gesucht hätte, deren Ernennung leidenschaftslos von Konservativen und Nationalliberalen hingenommen aisers nicht werden muß, so hätte man taum eine geeignetere finden können. ntlich hätt Die Konservativen, die natürlich einen selbstbewußten Junker ch erwartel lieber sehen würden, müssen schweigen, denn Herr Herrfurth ist, end wieb soweit er überhaupt zu einer Partei gehört, konservativ; die t vereinzelt Nationalliberalen, die gegen einen Nachfolger vom Schlage des Herrn von Puttkamer wahrscheinlich doch den Muth des Wider 5 der itali spruchs gefunden hätten, werden gegen einen Mann von so einer D farbloser Vergangenheit auch nichts einwenden tönnen. Gerade mmer, wiegt ist die Adresse der drei fonservativen Fraktionen des Reichsngen zu tages, des Abgeordnetenhauses, des Herrenhauses an Herrn von ämlich ein Buttkamer befannt geworden. Der ehemalige Minister wird ollegen vo darin mit einer anerkennenswerthen Offenheit als tonservativer das erfor Parteiminister gefeiert. Dem gegenüber muß die Ernennung wuchs na des Herrn Herrfurth vom Standpunkt aller übrigen Parteien aß er aus faft wie ein Gewinn erscheinen. Ob sie ein solcher ist, oder ob fte! Went Herr Herrfurth als Wahl- und Polizeiminister wider Erwarten e ein Ende doch die Bahnen seines Vorgängers einschlägt, kann nur die Zeit Ens Privat lehren, den Ton desselben wird er sicher nicht einschlagen. Der n, was mit entsprang der Eigenart und dem besonderen Talent des Herrn lären und v. Buttkamer, den tönnten ihm nur einige seiner jüngeren LandB, wie träthe nachmachen. Im Uebrigen darf man nicht vergessen, daß en muß Herr Herrfurth Minister unter ter oder vielmehr neben dem peinliche Fürsten Bismard ist. Daß einem dieses neben" so schwer aus , verlang der Feder will, ist auch bezeichnend für die Bedeutung der Erigtem unennung." Nur als ein Provisorium wird hier die Ernennung Steigen Sorfißend des Unterstaatssekretärs Herrfurth zum Minister des Innern an urückziehe gefehen; so läßt sich der Hamb. Corr." von seinem Leiboffiziösen en von de aus Berlin telegraphiren. Recht schmeichelhaft für den neuen end: Nad Herrn Minister! Hammer zu
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Die Ernennung politisch farbloser Beamten zu unter be Ministern, so schreibt die Nat. Btg.", ist in Preußen bekanntlich ott und d nichts Ungewöhnliches, eher die Regel; gerade für das Mini Die unterste sterium des Innern ist fie allerdings faum schon dagewesen, itisch recht aber wir haben feinen Grund, fte anders als in unbefangener Unte Erwartung der Thaten des neuen Ministers aufzunehmen. Biel bald sein leicht ist die Vermuthung berechtigt, daß der Einfluß des Fürsten haben dem Bismarck sich in diesem Reffort stärker, als bisher, geltend n Wege machen werde.
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Der Marineminister Generallientenant v. Caprivi aatssekretär hat am Freitag die Genehmigung seines Entlassungsgesuchs er der Frhalten. Am Sonnabend hat ihn, nach der„ Kreuzatg.", General rdaran ge
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Jahre her, da war es der verstorbene Hospitalportier Giorgio och nie ge Campagnoli, der den Führer durch den sogenannten Kerker ginal oder Taffo's machte. Das ging ungefähr auf folgende Weise von statten: Ein Fremder fam sagen wir ein Engländer, fagen wir ein Engländer, würde, Campagnoli ging voran, hatte ein Bund großer Schlüssel in en Straßeiner Hand und eine Kerze in der andern, und durch den Garten gftens nich king's in den„ Kerker Tafſo's". Zwet schwarze Gitter öffneten eht nur ve dann ging's in einen schmußigen, feuchten Sofraum, wo eine Wege entfegliche Atmosphäre wehte da bekam man eine Inschrift zu sehen, die mit den Worten begann: Fermatevi o posteri" , statt ih Bleibt hier stehen, Thr späteren Geschlechter), und wo die Leiden e 3immer Taffo's beschrieben waren. Mit Andacht las der Fremde. Aus diefem Hofraume drang Licht in den Kerker Tasso's, der sich Artigte Angeln gehobene Thür wegschob. Jit's ein Gefängniß? nun aufthat, indem der Pförtner eine seit Jahren aus den e herunter Saget lieber: Ein spanischer Inquifitionsterker, ein Ezzelin's würdiges Gemäuer... Der Engländer kam außer fich, und nun begann der Cicerone:
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v. Albedyll besucht wegen Annahme eines höheren Kommandos n der Armee.
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mo Die wärmsten Lobeserhebungen des gestürzten Herrn v. Puttkamer tischt die Kreuzztg." fast täglich auf. So läßt fie fich aus Mitteldeutschland einen„ Eine Ehrenschuld Norddeutschlands" betitelten Artikel schreiben, in welchem das Werk der Glorifizirung des Erministers fortgesetzt wird. Eine solche Ehrenschuld gilt es, so beginnt das Striptum, gerade in den jeßigen bedeutsamen Tagen, wo Alldeutschland unter dem jungen Kaiser die Bewunderung jedes ernsten Bolitikers erregt, einzulösen einem Staatsmanne gegenüber, der allein jezt in den großartigen Versammlungen im Stadtschloß zu Berlin fehlte, wo er seit einer Reihe von Jahren nicht etwa durch seine ritterliche, männliche schöne Erscheinung, sondern eben so durch seine Worte und Thaten als einer der ersten Paladine der Königsund Kaiserkrone geglänzt hat. Robert Vittor von Buttkamer darf die deutsche Nation in einem Augenblid, wo das Prinzip, für welches er in hervorragender Weise als vielleicht die meisten Staatsmänner seiner Beit mit seiner ganzen gewinnenden Persönlichkeit eingetreten ist, der monarchische, zu neuem Glanz und epochemachender Bedeutung gelangt, nie und nimmermehr ver geffen." Dann zählt der Einsender des Artikels die Verdienste des Herrn von Buttkamer auf und schließt:„ Wir aber schließen mit dem innigen Wunsche, daß ein Mann, der so glänzend, wie Staatsminister v. Puttkamer , nicht nur dem preußischen Königshause, sondern ganz Deutschland gedient hat, nicht eher dem öffentlichen Wirken entzogen werde, als bis der Herr aller Herren ihm einst vereint mit dem ehrwürdigen Kaiser, deffen Baladine, gleich ihm selbst, der deutschen Nation unvergeßlich find." Die Freis. 3tg." fügt hinzu:„ Umsonst, Du rettest den Freund nicht mehr!"
Bu einem Bruch des Kartells von nationalliberaler Seite soll es doch nicht gekommen sein. Gerade Herr Miquel soll in den viel besprochenen Verhandlungen betont haben, daß auf die feßigen Landtagswahlen spätestens im Februar 1890 wieder Reichstagswahlen folgen. Allerdings soll den Provinzen freie hand gelaffen werden, im Prinzip aber das Bündniß Prinzip ist das einzige, über welches der nationalliberale mit den gemäßigt Konservativen bestehen bleiben. Dieses Mischmasch verfügt.ht
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In der neuesten Nemmer des Demokrat" finden wir einen ausführlichen Bericht über die Delegirtenversammlung der demokratischen Partei in Rheinland- Westfalen , in welcher bekanntlich die Ausschließung des Muster demokraten Lenzmann erfolgte. Einige Ausführungen von Rednern in der Diskussion find interessant genug, um wiedergegeben zu werden. So äußerte fich der Rechtsanwalt Melos- Leipzig u. a. wie folgt: Wenn Lenzmann erklärt habe, daß er nach wie vor eifriger Demokrat sei, so müsse er demselben erklären, daß es nicht genüge, sich zu den demokratischen Grundfägen zu beken nen, sondern daß man vor allem nach denselben handeln müsse. Das habe Lenzmann nicht gethan. Denn er habe den Grundsaß, daß der Einzelne fich dem Gesammtwillen unterwerfen müsse, vollständig vollständig ignorirt. Wenn Lenz mann sage, daß seine Kandidatur ausfichtsvoll gewesen sei, gleichzeitig aber versichert habe, daß er durch seine Kandidatur die demokratische Sache im Wahlfreise ruinirt haben würde, so set dies vollständig unfaßlich. Denn wenn Lenzmann mit feiner anerkannt aussichtsvollen Kandidatur gestegt haben würde, so würde er eben den Wahlkreis für die Partei erobert und denselben voraussichtlich auf lange Beit hinaus der Partei ge fichert haben. Völlig unfaßlich seien die Ausführungen Lenz manns über die Stellung der Demokratie zur freifinnigen Partei, der Unterschied sei flar gegeben, die Demokratie vertritt die Volfssouveränität, die freifinnige Partei verlangt blos die konstitutionelle Monarchie, mit der sich der Demokrat nicht bes gnügen könne. Ebenso schroff, ja noch schroffer sei der Gegen fat auf sozialem Gebiete. Die freifinnige Partei sei daher keine verwandte oder befreundete Partei, dieselbe habe selbst sich nie als solche gefühlt oder bezeichnet. Die folgenden Redner, Naumann, Adami, Hellmann führen an, daß Lenz mann die Intereffen der demokratischen Partei schon früher wiederholt geschädigt, und daß er seine frühere schroffe Stellung zur freifinnigen Partei völlig aufgegeben und fich derselben wieder genähert habe. Schmemann: Das Verhalten Lenzmann's in den letzten Jahren habe ihn gründlich enttäuscht. Lenzmann habe alle seine Verpflichtungen gegen die Partei nicht erfüllt. Er, Redner, stehe vollkommen auf dem Boden der Melos'schen Ausführungen. In gleichem Sinne sprachen dann noch mehrere andere Redner, worauf die bekannte Resolution angenommen wurde.
Die Nothwendigkeit der dreijährigen Dienstzeit wird, so lesen wir in einer Korrespondenz der Chemnizer ,, Preffe" aus Wilhelmshaven , dadurch treffend illustrirt, daß eine Anzahl Marinemannschaften die Maler- und sonstigen Renovirungsarbeiten in der Hafentaserne hier ausführen und dabei pen fich bereits alle militärischen Kenntniffe angeeignet haben, so daß sie auf ihre weitere Ausbildung in der Vaterlandsvertheidigung verzichten können, denn die Ausbildung in der
vergeffene" Gegenstände oder aber die Rubrik des„ Kleinen Anzeigers" mit einiger Aufmerksamkeit verfolgt, tann man fich hiervon zur Genüge überzeugen. Aber ganz ohne Beispiel dürfte es sein, daß ein ganzer Eisenbahnzug mit Mann und Maus" in Verluft geräth. Die Reisenden des am Sonnabend Morgen 6 Uhr von Szabadka nach Bombor abgegangenen Zuges können nämlich hierüber eine töſtliche Geschichte erzählen. Der Zug trollte mit gewöhnlicher behäbiger Ruhe die endlos gerade Strede dahin, als die Reisenden plöglich eine merkliche Abnahme der ermäßigten" Fahrgeschwindigkeit verspürten, der sodann ein vollkommenes Stehenbleiben folgte. Alles sprang erschrocken von den Sigen auf, eilte angsterfüllt und klopfenden Herzens zu den Fenstern, aber schon in der nächsten icon in Minute ertönte ein homerisches Gelächter, das sich von Fenster zu Fenster fortpflanzte. Fenster zu Fenfter fortpflanzte. Man sah nämlich die dank dem abgeworfenen Ballast rasend dahinbrausen, so daß Lokomotive mit einem einzigen Wagen vorauslaufen und die Maschine bald den Blicken gänzlich entschwand. Dem ersten Bahnwächter, den der seltsame Bug pasfirte, tam dieser
Das ist der Kerker, in dem der Extrazug" nicht geheuer vor, er gab daher das Signal weiter,
Taffo aber litt nur an Liebes
große Dichter fleben schreckliche Jahre lang stedte. Er hatte leine andere Schuld begangen, als seine Eleonore zu lieben Gleonore, die, wie Sie wissen, eine Prinzessin aus dem Cause Este war. Herzog Alfonso ließ ihn hier einterfern, weil er ihn angebliche für wahnsinnig hielt. zu Ferran wahn. Hier hat er seine wunderbaren Briefe geschrieben, aber mertungen Sie müffen wiffen: Damals war noch nicht jene Goffe gegen1566, blie über, auch hing dort nicht vor ihm jene Schmußwäsche der ngefchloffen Hospitalstranten, wie heute sondern frei durfte er sein Auge nem Hunde hinschweifen laffen und zu den Fenstern des Este'schen Schloffes Taffo's atemporschauen dort zeigte fich ihm nicht selten seine Beliebte, en inspiritum ihm seine Gefangenschaft etwas furzweiliger zu machen. Hier e Gemächeehen Sie auch, mein Herr, die Steine, auf denen das Haupt gewiß ist des armen Dichters ausrubte, und auf fener Mauer die Untermern auchriften großer Männer, die dieses Gefängniß seither besuchten." Befuche ih Der Fremde stedte indeffen irgend eine werthvolle Reliquie, ein aStückchen Biegelstein, in die Tasche. Indessen fuhr der Pförtner rObhut rt demna ort: Dier war es auch, wo Lord Byron fich für einen Tag langeinschließen ließ, um das schönste unter seinen Gedichten abzu Leuten nid affen.. Dann ging es wieder hinaus. Der Engländer Et, das maing von dannen im guten Glauben, den„ Kerker Taffo's" ge fder Maueben zu haben. In diefen Ein vergessener Eisenbahnzug. Dem P. 2." wird Der Ferrus Bombor geschrieben: Es ist nicht mehr auffallend, wenn eutzutage die mannichfachsten Gegenstände in Verlust gerathen, Gesellschenn wenn man die Lizitationsausschreibungen der Bahnen über
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lang, zum nicht geringen Schrecken des Zugführers, der feine Ahnung davon hatte, daß er den Bug verloren. Nun hieß es, verlorenen" Bug, wo sich inzwischen die Neisenden in den Rontredampf geben, die Lokomotive erreichte glücklicherweise den üppigen Weizen und Haferfeldern ergingen, den Stand der felben genau besichtigen fonnten, allerlei mehr und minder gute Gelegenheitswiße zum Besten gaben und der Komik der Situation entsprechend Kurzweil trieben. Nun hatte aber der unfreiwillige Aufenthalt im Grünen" ein Ende, man mußte einsteigen, das durchgegangene Dampfroß wurde vorgespannt, Mehett!" ein schriller Pfiff, die Lokomotive pustete und stöhnte, aber der Bug rührte fich nicht von der Stelle. Der Lokomotive war eben was nicht zu verwundern durch das schnelle Hin und Herlaufen die Kraft ausgegangen, den ungewöhnlich, pardon ganz gewöhnlich langen Bug fortzuschleppen, und es blieb nichts anderes übrig, als denselben in zwei Hälften zu theilen und dann jede derselben separat zur nächsten Station zu ziehen", wo der unglücklichen Lokomotive frische Lebenskraft für die Weiterfahrt eingeflößt wurde.
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Ueber die höchst erreichbare Geschwindigkeit der Lokomotiven enthält der Londoner Engineer" einen intereffanten Aufsatz. Thatsächlich, heißt es dort, bringen es die schnellsten Büge nie auf 60 englische Meilen oder 96 Kilometer in der Stunde, und es sei die erhoffte Schnelligkeit von 80
Handhabung des Pinsels dürfte doch schwerlich dazu zu rech nen sein.
Ein größerer Sozialistenprozeß steht demnächst vor dem Landgericht in Hamburg bevor. In Sachen der im November v. J. in Barmbet verhafteten Personen ist gegen zwanzig derselben Anklage erhoben und diesen vor einigen Tagen die Anllageschrift zugestellt worden. Die Anllage lautet auf Vergehen gegen die§§ 128 und 129 des Strafgeseßbuches.
Elsässisches. In Nancy will man an der Hand der Eisenbahnstatistik herausgerechnet haben, daß in den ersten viere zehn Tagen der Paßpflicht( 1. bis 15. Juni) einzig auf dem dortigen Bahnhofe nach deutschen Stationen ungefähr dreitausend Fahrbillets weniger als in dem entsprechenden Beitraume des Vorjahres ausgegeben worden sind.
Oesterreich- Ungarn.
Herr Schönerer, der Antisemit, hat, wie gemeldet wird, dem Landesgerichte durch seinen Anwalt mittheilen laffen, daß er die über ihn verhängte viermonatliche schwere Kerkerstrafe am 1. September antreten wird.
Ventil
Oberhaus. Die Bill, betreffend den Spiritushandel in der Nordsee, wurde in dritter Lesung angenommen.
Wie das Freeman's Journal" mittheilt, erhielt der irische Abgeordnete T. Harrington einen Gerichtsbefehl, für den bevorstehenden gegen die Times" angestrengten Verleum dungsprozeß alle Bücher, Papiere und Urkunden der Landliga, der Damen Landliga und der Nationalliga dem Gericht vorzu legen.
In Downs patrid tam es zwischen nationalistischen Ausflüglern nnd 300 orangistisch gesinnten Milizen zu einer Schlägerei. Es heißt, daß die Orangisten( Protestanten) ange fangen und die mufitalischen Instrumente der Kapelle der Ausflügler zertrümmert hatten. Die Polizei vermochte nicht, die Streitenden zu trennen. 1. Sule mhusdjing mga Frankreich . sid Deputirtenkammer. In der Interpellation betreffs der Wahlfälschungen in Carcassonne erklärte Flourens, es stebe fest, daß der Maire den gerichtlichen Befehlen Widerstand geleistet und Unordnung verursacht habe. Der Präfekt habe mit dem Bürgermeister kompromittirende Beziehungen gehabt. Flourens fragt an, welche Maßnahmen die Regierung in Bezug auf den Präfetten ergreifen werde. Floquet erwiderte darauf, der Bürgermeister von Carcassonne sei frank gewesen. und sein Stellvertreter habe die Verhaftung befohlen und damit unflug und ungefeßmäßig gehandelt. Floquet belobt den Präfetten, deffen Dienste seitens der Regierung anerkannt werden müßten. Wenn die Kammer sich dahin aussprechen sollte, daß die Regierung ihre Pflicht gethan habe, so müßte die Regierung zurücktreten. Floquet sagt, man suche die Regierung in Miß kredit zu bringen, bevor man ihr den letzten Stoß verseze. Er glaube, daß gegen ihn Anschläge geschmiedet werden, aber die Res gierung werde feine Unterstüßung als von Seiten der Republikaner fuchen und keine Hilfe von einer fich unwürdig benehmenden Seite annehmen. Nach der Antwort Floquets lehnte die Kammer die einfache Tagesordnung mit 339 gegen 193 Stimmen ab, welche Floquet zurückgewiesen hatte und nahm darauf mit 326 gegen 172 Stimmen eine Tagesordnung an, welche das Vertrauen dem Kabinet ausspricht.
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Im Loiret Departement stand eine Abgeordneten wahl an Es handelte sich um den Siz des verstorbenen Republikaners Davade, der im Ottober 1885 als Zweiter der republikanischen Liste durchgedrungen war. Die Boulangisten hatten es nicht gewagt, dort einen Kandidaten aufzustellen, und fte dürfen Recht gehabt haben; denn der General, zu deffen Gunsten fie insgeheim eine Kundgebung erkofften, erhielt ganze 17 Stimmen, ber fonservative Advokat Dumas 24010, der radikalsozialistische Generalrath Lacroix 21 868 und der Oppor tunist von Eichtal, einer der Großgrundbefizer des Loiret , 20 516 Stimmen. Somit vereinigten die Republifaner 42 394 Stimmen, 3000 mehr als Devade vor 3 Jahren erzielt hatte. Eine Stichwahl ist nothwendig. Vielleicht bringen die Oppor tunisten der republikanischen Disziplin ein Opfer und geben ihre Stimmen am 15. Juli Lacroix.
Die Kammer nahm die Art. 3-6 des Haftpflichtgesetes mit Ausnahme des Paragraphen des Art. 4 an, worin ausländische Arbeiter von der Entschädigung ausges schloffen werden. Der Referent Ricard erklärte, daß die Kom mission diesen Paragraphen in das Gefeß aufgenommen habe als Repreffalie gegen die deutsche Gesetzgebung, die ebenfalls ausländische, d. h. französische Arbeiter( Unruhe) ausschließe. Die Kammer lehnte diesen Paragraphen mit 216 gegen 189 Stim men ab; der Art. 7 wird durch einen Antrag des Abg. Audiffret ersetzt, wonach einem Wittwer die gleiche Entschädigung. gewährt wird wie gegebenen Falls einer Wittwe. Den belgischen sozialistischen Beitungen war bisher der Eintritt in Frankreich verboten. Das Minifterium: Floquet hat dies Verbot nunmehr aufgehoben.
Der Unterrichtsminister Lodroy hielt dieser
Meilen oder 128 Kilometern ein Wahn. Warum? Einmal wegen des Widerstandes der Luft. Derselbe tomme bei dieser Geschwindigkeit dem Drucke des schwersten Ortans gleich, wozu noch der Umstand trete, daß die Maschinen häufig dem Winde entgegenfahren. Ferner müffe fich ein 7 Fuß Lokomotiv - Treibrad bei 80 Meilen in der Minute 320 Mal drehen, und jeder Bylinder fich 740 Mal mit Dampf füllen. Diesem bleibe aber hierbei zum vollen Entweichen keine Zeit, und er wirke daher dem einfretenden entgegen. Endlich seien die furchtbaren Schwingungen der arbeitenden Theile in Betracht zu stehen.
Der lästige Anbeter. Die gewesene Seiltänzerin und Trapezkünstlerin Wilhelmine Barteler in Wien hatte zwei Mal beim Wohnungswechsel in dem polizeilichen Meldezettel ihren Namen und Geburtsort falsch angegeben. Das Polizeifoms miffariat erstattete wegen dieser abweichenden Angaben gegen Wilhelmine Barteler eine Anzeige wegen Falschmeldung. Bei der hierüber vor dem Bezirksgerichte Ottakring stattgehabten Verhandlung erklärte fich die Angeklagte für schuldig und fügte ihrem Geständnisse folgende Erläuterung zu: Sie sei die Tochter eines Afrobaten, mit deffen Truppe fie viele Jahre lang in ungarischen Städten und Dörfern umhergezogen. Nachdem ihr Vater gestorben, wurde fte Dienstmädchen, was fte auch jetzt ift. Nun verfolgte fte seit geraumer Zeit ein Künstler", ein Afrobat natürlich, mit Liebesanträgen. Dieser Mann sei ihr im höchsten Grade zuwider, fie könne fich vor ihm nirgends verbergen, denn jede Wohnung mache er, indem er bei allen Polizeikommiffariaten nachfrage, früher oder später ausfindig. Er meine es wohl ernst mit seinen Heirathsanträgen, aber fle tönne ihn nun einmal nicht leiden. Um ihm nun ein Schnipp= chen zu schlagen, habe fte auf dem Meldezettel ihren Namen und Geburtsort geändert, damit er auf der Polizei ihre Wohnung nicht mehr erfahre. Das Mittel sei auch probat ge wesen, denn von nun an fonnte fte der lästige Anbeter nicht mehr besuchen. Der Richter verurtheilte die Angeklagte unter Anwendung des außerordentlichen Milderungsrechtes zu 24 Stunden Arrest.
Begräbniß und Hochzeit an einem Tage. In einer Ortschaft bei Jeffersonville, Ind., hielt der lutherische Prediger Andrews, wie die N.-Y. H.- 8." berichtet, vor einigen Tagen an dem Grabe einer Frau Wascom die Leichenrede. Am Abend des Begräbnißtages wurde der 73 Jahre alte Wittwer der Ver storbenen mit der 71 Jahre alten Schwester der letzteren von demselben Prediger getraut". Als Trauzeuge fungirte ein Urenkel des Bräutigams.
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