erkennen ist. Diejenigen, welche Obst lieben, sollten nicht vers geffen, daß der Mangel an Vorsicht bei jedem Obst jenen ruhr­artigen Durchfall erzeugen fann, der unter dem Namen Cholerine" bekannt und nicht selten von den schlimmsten Folgen begleitet ist.

Das Einschläfern der Kinder. Wenn kleine Kinder gesund find, feinen Hunger haben, nicht naß liegen und nicht unpaffend eingewickelt sind, dann schlafen fte ein, ohne daß fte eingewiegt werden. Viele Menschen glauben aber, ein Kind tönne nicht von selbst einschlafen, es müffe zuerst von der Mutter oder der Wärterin so lange umbergetragen oder eingewiegt wer ben, bis sich endlich die müden Augen geschlossen haben. Die Kinder gewöhnen sich recht bald an das Einschläfern und je älter fie werden, desto schwieriger wird es, ihnen diese Gewohnheit wieder zu nehmen. Ja, wenn sie einmal an das Einfingen, Einfahren und Einwiegen gewöhnt sind, schlafen fie gar nicht mehr anders ein. Wie viel einfacher ist das Bubettgehen der Kleinen, wo diese Gewohnheit nicht herrscht. Von den ersten Tagen an werden da die Kinder in ihr Bettchen gelegt und fich selbst überlassen. Nach kurzer Zeit haben sie sich an Diese Behandlung gewöhnt und liegen gewöhnlich schon nach einer kleinen Viertelstunde im tiefen Schlafe. Sind die Kinder älter, so wird man fte zuweilen noch in ihrem Bettchen fingen und summen hören, bis der Gesang allmälig verstummt. Auch bei so gewöhnten Kindern werden ab und zu Tage fommen, an denen der Schlaf fie flieht und wo fie ängst lich nach der Mutter oder Wärterin rufen oder auch zu weinen anfangen; dann genügen aber einige beruhigende Worte oder ein furzes Verweilen am Bettchen, um sie zur Ruhe zu bringen. Allerdings gehört zu einer solchen Gewöhnung die äußerste Regelmäßigkeit. Ebenso pünktlich wie die Effenszeit muß auch die Zeit des Schlafens inne gehalten werden, und vor allem forge man dafür, daß die Kleinen zum Schlafen nur hingelegt werden, wenn sie wirklich müde find. Bei einiger Aufmerksam feit und vernünftiger Eintheilung wird sich bei jedem Kinde eine Regelung des Schlafes anerziehen lassen. Anfangs hat man bei einer solchen Behandlung der Kinder vielleicht ein wenig mehr Mühe und Last, als im anderen Falle; haben sich Dieselben aber erst einmal an Einschlafen ohne Einschläfern ge­wöhnt, so wird man reich für seine Mühe belohnt.

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Nach einer Mittheilung von C. J. van Lookeren in der Milch- Zeitung" soll nachstehend geschildertes einfaches Verfahren im Stande sein, uns über den Unterschied zwischen Natur und Kunstbutter aufzuklären, sobald der Zusaß von fremden Fetten ein etwas beträchtlicher ist. Man focht ganz Tines Waffer( wenn möglich destillirtes) in einem reinen Ges fäße   und schmelzt zu gleicher Zeit eine geringe Menge der Butter ( etwas mehr als nöthig ist, um einen Tropfen zu bilden) in enem Theelöffel über einer Flamme. Man füllt ein Uhrglas +15 Bentimeter) theilweise mit dem stedenden Waffer und läßt dann sofort einen Tropfen des geschmolzenen heißen Fettes vorsichtig auf das Waffer fallen. Bei reiner Naturbutter breitet fich der Tropfen aus zu einer dünnen Schicht, aus welcher sich plöglich mit großer Geschwindigkeit Hunderte von Tröpfchen bilden, die fich schnell nach der Peripherie des Waffers begeben. Bei Margarinebutter, Oleomargarin, pflanzlichen Delen u. s. w. bildet sich auf die beschriebene Weise eine Fettschicht, welche sich in einigen großen Tropfen spaltet, die über der ganzen Flüssigkeit vertheilt bleiben. Bei Mischbutter neigt sich das Phänomen mehr nach der einen oder nach der andern Seite, je nach der Menge des der Naturbutter zugefeßten fremden Fettes. Kleinere Mengen find durch dieses Verfahren nicht nachweisbar. Damit der Ver fuch ficher gelingt, ist es nöthig, daß das Waffer nicht die ge= ringste Trübung enthält und daß das Fett beim Aufschütten genügend heiß ist. Man darf es so start erhigen, daß sich unter Geräusch Dampfblasen bilden. Es muß dann sofort auf das Waffer gebracht werden. Wenn der Inhalt des Uhrglases ab­gefühlt und einige Zeit der Ruhe überlassen ist, so findet man in dem erstarrten Fette auch noch Unterschiede. Mit unreinem Waffer zeigen fich nach dem Aufgießen des Fettes eigenthüm liche Figuren, die je nach der Natur der Verunreinigung eine verschiedene Form annehmen. Wenn man dem Wasser eine geringe Menge eines Salzes, z. B. Chlorammonium( Salmiak) zusetzt, so vertheilt sich bei der Naturbutter die Fettschicht in viel größere Tropfen, die sich nur langsam nach dem Umkreise be geben; bei Margarin zieht sich in diesem Falle die Fett­schicht rascher als sonst zusammen, die Tropfen bilden sich schneller.

Eine besondere Belobigung ist der Pankower   freis willigen Fuerwehr zu Theil geworden. Als am Freitag voriger Woche der Ruf Feuer" in Bantom ertönte, eilten die Mann fchaften zum Sprizenhause, fonnten jedoch kein Gespann im Drte auftreiben, um das Sprizengefährt nach der Brandstätte zu befördern. Kurz entschloffen spannten sich die Männer theils selbst vor den Wagen, theils stießen und schoben sie denselben, so daß er fich bald in ziemlich schnelle Bewegung sette und nach verhältnißmäßig furzer Zeit auf der Brandstätte in Nieder­ schönhausen   anlangte, wo sich für die Herbeikommenden noch reichlich Gelegenheit zum Eingreifen in die Löschungsarbeiten fand. Für diese selbstlose und anstrengende Thätigkeit ist der Mannschaft der Pantower Feuerwehr auch von amtlicher Seite Anerkennung ausgesprochen worden.

Eine alte Bekannte wird von Wiener   Blättern der deutschen Reichshauptstadt unter der Spigmarke ,, Eine fahrende Prinzessin" wie folgt signalifirt: Ein Koupee während der nächtlichen Fahrt des Personenzuges von Wien   nav Budapest  . Als Paffagiere ein pechschwarzer, biffiger Moppel", der, alle Fahrreglements verhöhnend, auf den gepolsterten Sigen herum­fpringt und von Beit zu Zeit bellende Laute von sich läßt. In einem Käfig ein munterer Beifig, der beständig piept. Ein zehn jähriger schlafender Knabe und eine stattliche, in einfaches Schwarz gekleidete Dame. In Preßburg   steigt ein Reisender in diese Taschenausgabe der Arche Noah's ein, der Moppel" feift ihn an und zeigt drohend die Zähne, der Vogel fingt lustiger, der Knabe fährt aus seinen Träumen empor und in der stattlichen Paffagierin erkennt der Eindringling die Fürstin Pignatelli von Ciercarra. Die Volkssängerin aus Familien­rüdfichten" hat foeben, wie fte erzählt, in der nächsten Umgebung Wiens eine Tournée beendet, von deren Resultat fie nicht besonders Das Prestige der hoch­erbaut ist. adligen Virtuofin scheint auf die Eingeborenen von Maria­Enzersdorf, Kirchberg am Wagram   und Korneuburg   keine be fondere Anziehungskraft gehabt zu haben, denn Ihre Durch laucht ließ ihren Imprefario im Stiche und verfügte sich nach Budapest  , an welches sie jetzt ganz besondere Bande feffeln. Nachdem sie die Sehnsucht, die ste nach der stolzen Magyaren stadt führt, gestillt haben wird, beabsichtigt die Prinzessin nach Berlin   zu reisen, um daselbst ein Engagement anzutreten. Der Knabe( ihr Sohn), der Moppel" und der Vogel reisen mit. Das Quartett ist unzertrennlich. Die Fürstin weiß diesmal wieder manches Interessante über ihre Familie zu erzählen. Thre an einen in Paris   lebenden polnischen Aristokraten verheirathete Schwester ist auf dem Punkt, fich von ihrem Gatten zu scheiden. Um diesen Schwager zu ärgern, ist die Prinzessin Pignatelli Bollssängerin geworden. Wer weiß, fügte sie hinzu, ob meine Schwester jetzt nicht meinem Beispiele folgen und mir auf's Brett't" nachkommen wird! Das gäbe in der That ein merk würdiges Duo!

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Bei dem letzten heftigen Gewit erregen, der vor einigen Tagen über Berlin   niederging, zeigten fich wieder die shon früher mehrfach beobachteten Störungen an der städtischen Kanalisation in besonders hohem Maße. Wie erst nach und nach aus den verschiedenen Stadttheilen bekannt wird, fonnten die heftigen Regenfluthen nirgends ausreichenden Abfluß finden, da fich fast überall die Einfallschachte nach wenigen Minuten verstopften und das Regenwasser zurückstauten. War diese Er­scheinung schon störend für den Verkehr, da durch dieselbe auf

weiten Straßenstrecken das Regenwasser sich ansammelte, so waren die hierauf folgenden Räumungsarbeiten noch viel un­angenehmer. Einzelne dieser Einfallschachte waren zum größten Theil mit Kehrichtmaffen gefüllt, die von dem Regen­größten Theil mit Kehrichtmaffen gefüllt, die von dem Regen­waffer dorthineingespült waren, und mußten während der nächsten Nächte gereinigt werden, eine Arbeit, die für die in der Nähe Wohnenden recht unangenehm bemerkbar wurde, da dieser durchnäßte Straßenfehricht, nachdem er längere Zeit in den Kanälen gelagert, die Luft mit einem unerträglichen Odeur erfüllte, sobald er an die Erdoberfläche befördert wurde. Besonders zahlreich zeigten sich solche Verstopfungen in den­jenigen Gegenden, wo lebhafter Pferdebahnverkehr stattfindet. Hier besteht bekanntlich die Einrichtung, daß der Kehricht von den Schienen an den Bordschwellen zur Seite des Straßendammes aufgesammelt und dort durch die städtische Straßenreinigung weiterbefördert wird. Beim plößlichen Eintritt eines heftigen Regens spült dieser nun die Kehrichtmassen auf das Gitter zu dem nächsten Einfallschachte, welches dadurch in kürzester Zeit verstopft wird und die weiteren Wassermassen nicht mehr auf nimmt. So erklärt es fich dann, daß das mit allen Stoffen von der Straße vermischte Regenwasser fich einen natürlichen Abfluß nach den Wafferläufen sucht und hier durch die miteingeführten Schmußmaffen das große Fischsterben hervorbringt, das bei uns ziemlich regelmäßig nach heftigen Regengüffen zur Sommer zeit beobachtet werden kann und auch fürzlich beobachtet wurde.

Das ist ja nm Thränen zu vergießen! Eine hiefige Korrespondenz verbreitet folgende Sommergeschichte: Die Adoptirung einer jungen Näherin durch eine im Osten der Stadt wohlbekannte Fabrikbefizerin erregt in den Kreisen unserer Groß- Industriellen allgemeines Aufsehen, umſomehr, als die Vorschichte dieser Adoptirung eines romantischen Untergrundes nicht entbehrt. Vor etwa dreiundzwanzig Jahren war Frau Vittoria R von ihrem Manne geschieden worden; ihr Rechts­anwalt hatte dem Richter viele gewichtige Gründe für die Trennung der Ehegatten angeführt, hatte bewiesen, daß Herr Karl R. mit einer Tänzerin ein Verhältniß habe und seine eigene Frau schlecht behandele. Troßdem war Frau R. damals bereit, ihrem Mann einen Theil ihres Vermögens abzutreten und mit dem Rest ihres eigenen ein Fabrikationsgeschäft im Often der Stadt zu betreiben, das unter der geschickten Leitung der energischen Frau vorzüglich prosperitte. Anfangs vorigen Monats nahm Frau R., welche nicht wieder geheirathet, auf Empfehlung einer Freundin eine junge Näherin zur Anfertigung von Garderoben in ihr Haus, deren Gefichtszüge in ihr un­bestimmte Erinnerungen wachriefen. Vor etwa vierzehn Tagen nun erschien das bildhübsche Mädchen mit verweinten Augen, und auf Befragen der theilnahmsvollen Arbeitgeberin er zählte fie, fte, daß ihr Vater, welcher schon seit einem Jahre bettiägerig, vom Schlage gerührt und das Schlimmste zu erwarten sei. Frau R. wußte aus früheren Erzählungen des Mädchens wohl, daß dieselbe die einzige Ernäherin ihres Vaters sei und beschloß zu helfen. Am Abend des Tages begleitete ste das Mädchen nach Hause, Erfrischungen aller Art mitnehmend. Wie erschrat fte aber, als fte im niedrigen, dürftigen Zimmer an das Krankenbett tretend, in demselben ihren geschiedenen Mann gewahrte, welcher fie nicht erkannte. Durch geschickte Fragen wußte fie nun dem ehemaligen Gatten die Erzählung seines Lebensschicksals abzuloden; er hatte die Tänzerin geheirathet und war mit derfelben nach Amerifa gegangen; dort war ihm die Frau nach der Geburt eines Töchterchens gestorben. In dem neuen Welttheil war es ihm schlecht gegangen; er hatte sein Vermögen im Laufe der Jahre verloren und so war er denn frant und ftech unter anderem Namen mit seinem heranwachsen­den Kinde nach Berlin   zurückgekehrt. Frau R., welcher während der Erzählung ihres Mannes heiße Thränen über die Wangen liefen, schickte nun zu einem Arzte, welcher erklärte, daß der Krante nur noch wenige Tage zu leben habe. Getreulich blieb die Geschiedene" bei ihrem ehemaligen Gatten, und als der felbe starb, nahm die großmüthige Frau die Tochter ihrer Nebenbuhlerin, jene junge Näherin, zu fich und binnen kurzer Zeit wird dieselbe von ihrer zweiten Mutter gefeßlich adoptirt werden."

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Die gestern von uns gebrachte Szene aus der Fabrik von Krüger& Günther, Andreasstraße 10, wird uns von diesen Herren so dargestelit, als ob Herr Günther nur von seinem Hausrechte Gebrauch gemacht hätte und der Ver­golder Krüger fich diese Verlegungen durch einen Fall zuge zogen habe. Die gerichtliche Untersuchung wird ja den wahren Thatbestand ergeben.

Das Anhängen der Kinder an die hinteren Wagen­tritte hat wieder einen bedauerlichen Unglücksfall zur Folge gehabt. Gestern Mittag tehrte ein etwa zehnjähriger Knabe aus der Schule zurück. In der Bülowstraße begegnete ihm ein Flaschenbierwagen, auf deffen hinteren Tritt er fich schwang. Ein Schulfamerad wollte ihm das nachthun. Während der Wagen in die Zietenstraße einbog, stritten beide Knaben um den Play. Der Streit endete damit, daß der erste Knabe von dem Tritt herunterfiel und hierbei unter die Räder eines fol­genden Wagens so unglüdlich gerieth, daß fie ihm über den Kopf gingen. Der Unglüdsfall ereignete fich unweit der Woh nung seiner Mutter, der Befizerin einer Plättanstalt, deren einziges Kind der Knabe war. Die Leiche wurde nach dem Obduktionshause geschafft; die Kutscher deider Wagen soll keine Obduktionshause geschafft; die Kutscher deider Wagen soll keine Schuld treffen.

Ein entfehliches Unglück trug fich am Dienstag früh in der in Nieder- Schönweide   belegenen Plüschfabrik von Anton und Alfred Lehmann zu. Beim Beginn der Arbeit wollte der zwanzig Jahre alte, in Adlershof   wohnende Arbeiter Haberecht einen Treibriemen auf die Niemscheibe legen, ohne zuvor die Maschine zum Stillstand zu bringen, wie dies vorgeschrieben ist. hierbei wurde der Unglüdliche von der Welle ergriffen, um dies felbe herumgewickelt und mit dem Kopf und den Beinen der artig mehrmals gegen die Wand geschleudert, daß der Arme vollständig zermalmt wurde, bevor es gelang, die Maschine zum Stillstand zu bringen. Der Ve unglückte war sofort eine Leiche.

In den Riesgruben zu Riedorf, Bergstr. 39/40, fab man vorgestern Nachmittag von 4 Uhr ab verschiedene Gelehrte, darunter Profeffor Virchow nebst Familie, Profeffor Ort, zwei Delegirte des Märkischen Museums und andere Herren einen tiefgen Thierschädel wissenschaftlich betrachten, welcher in der über 80 Fuß hohen fast sentrechten Sandwand beim Abgraben zu Tage gekommen war. Der Schädel wurde als der eines vorfündfluthlichen Rhinozeros festgestellt, er hat einen Meter Länge und enthält die Badzähne vollständig. Nach dem zuges hörigen Untertiefer wurde vergebens gesucht. Der Photograph Tepper aus Rirdorf benutte die Gelegenheit, den Schädel in seiner ursprünglichen Lage, fammt den ihn betrachtenden Ges lehrten und einigen dort ebenfalls gefundenen Mammuthknochen im Bilde darzustellen. Der Befiger der Sandgruben hat die Funde aus den letteren der Wissenschaft zur Verfügung cestellt; ein großer Theil derselben befindet sich bereits im Museum.

Die Witterung des Monats Juni cr. verlief im All­gemeinen etwas normaler, als die der Vormonate, wenn auch einzelne erheblichere Schwankungen vorkamen. Die ersten 7 Monatstage waren, mit Ausschluß des 4., der eine vorüber­gehende Erwärmung brachte, viel zu falt; dann folgten ein paar ziemlich trübe regnerische Tage mit steigender Temperatur, die am 13. einen sehr hohen Stand erreichte. Am folgenden Tage aber fühlte es sich erheblich ab und die Kälte hielt mehrere Tage an. Die mittlere Tagestemperatur, die am 13. noch 21,8 Grad betragen hatte, war am 16. auf 10,4 Grad gesunken. Dann wurde es wieder wärmer, und vom 21. ab folgte eine Periode heißen sonnenhellen Sommerwetters, die am 28. durch ein heftiges Gewitter ihren Abschluß fand. Die legten Monats, tage waren fühl und regnerisch. Das Resultat der meteorologi

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schen Beobachtungen im SW. war das folgende: Der mittlere Barometerstand betrug 756,3 Mm., d. h. ungefähr 1 Mm. weniger, als für den Juni normal ist. Das Maximum erreichte das Barometer, deffen Schwankungen nur gering waren, am 2. mit ie 763,6, das Minimum mit 744,8 Mm. am 30. Die mittlere en Morgentemperatur um 7 Uhr betrug 14,8 Grad( normal find abe. I 16,2), die Mittagstemperatur um 2 Uhr 20,8( 19,8) Grad, die is Zeug Abendtemperatur um 9 Uhr 17,1( 16,9) Grad. Hieraus ergiebt as von sich eine mittlere Monatstemperatur von 17,4 Grad d. i. genau Sprache. eben so viel, als dem Juni nach 40jährigen Beobachtungen ellt, die zukommen. Beachtenswerth aber ist hierbei der Umstand, daß die Morgentemperatur um fast 1 Grad zu niedrig, die Mittagstemperatur dagegen um 1 Grad zu hoch war. Im Ganzen waren 14 Tage zu warm und 16 zu kalt; der kälteste Tag war der 16 mit 10,4 Grad, der wärmste der 26. mit 24,2 Grad Mitteltemperatur. Das Temperaturmarimum des ganzen Monats betrug 30,6, das Minimum 6,4 Grad, ersteres fiel auf den 26., lezteres auf den 2. Die Erdbodentemperatur schwankte ben zwischen 4,4 und 34,1 Grad. Die Windrichtung war vielfach en Er wechselnd. Weftliche und östliche Winde wechselten gewöhnlich urde, im Laufe von 2-3 Tagen ab; nur während der größten ellung Wärmezeit vom 21.- 27. herrschte stetiger Südwestwind. Die Hauptrichtungen waren Nordwest( 19 Beobachtungen), Südost ( 18), Oft( 15) und West( 12). Windstille wurde 5 Mal, die Windstärke 6 nur 2 Mal beobachtet. Die mittlere Windstärke des Monats betrug 2,7 der 12theiligen Stala. Die Bewölkung war etwas stärker, als für den Juni normal ist. Sie betrug, wenn 0 ganz heiter und 10 ganz trübe bedeutet, 6,1 statt 5,6. 5 Tage( darunter 4 auf einander folgende vom 22. bis 25.) waren heiter, 11 trübe, die übrigen hatten gemischte Bewölkung. Die relative Feuchtigkeit der Luft war mit 60,1 pct. um 6 pCt. geringer, als normal ist. Ihr Maximum erreichte sie mit 99 pCt. am 7., ihr Minimum mit 20 pCt. am 25. An 19 Tagen ging fte Mittags unter 50 pCt. Die Niederschläge waren gering. Sie vertheilen fich auf 11 Tage und erreichten im ganzen Monat 33,8 Millimeter Höhe, während 69 normal find. Gewitter wurden an 2 Tagen beobachtet.

In den städtischen Schwimm- und Bade- Austalten entwickelte sich in der Woche vom 24. bis 30. Juni cr. ein sehr reger Verkehr. Es badeten dort im Ganzen 88 847 Personen und zwar 66 817 männliche und 22 030 weibliche. Davon ents fielen auf die acht älteren Anstalten 75 123, auf die drei neuen Schwimmbaffins an der Schleusen, Waiser, und unter der Schillingsbrücke 13 724 Personen. Den größten Verkehr hatte die erweiterte Männer- Badeanstalt am Nordhafen, nämlich 19 994 Besucher.

Im städtischen Obdach befanden sich am 1. Juni cr. 34 Familien mit 115 Personen, darunter 12 Säuglinge. Am 1. Juli war der Bestand 23 Familien mit 102 Personen, darunter 9 Säuglinge. Das Asyl für nächtliche Obdachlose daselbst benutten 9122 Personen, 8488 Männer und 634 Frauen. Von diesen Personen wurden dem Krankenhause Friedrichshain 8, dem Krankenhause Moabit   102, der Charitee 4 überwiesen, 498 der Polizei vorgeführt.

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Polizeibericht. Am 3. d. M. Morgens wurde vor dem Hause Dresdenerstraße 25 ein Bäckerlehrling von einem Schlächter wagen, geführt von dem Kutscher Hinge, überfahren und erlitt hierbei eine Quetschung des rechten Unterschenkels. Er wurde mittelst Droschte nach seiner Wohnung gebracht.- Zu derselben Beit wurde ein Handwerker am Engelufer 21 in der auf dem Hofe belegenen Bedürfnißanstalt erhängt aufgefunden und nach dem Leichenschauhause gebracht. Als der Zimmergeselle Heine am 3. d. M. Vormittags in einem Zimmer des Neubaues Bad straße 34-35 auf einem dort angebrachten Gerüst knieend ein Brett beschnitt, fiel er dabei durch eine im Gerüstbelage befind liche Oeffnung aus einer Höhe von etwa 4 Meter auf den Boden des Zimmers herab und erlitt dadurch eine bedeutende Verlegung über dem linken Auge und anscheinend eine Gehirn erschütterung. Heine wurde auf ärztliche Anordnung mittelst ringen. Droschte nach dem Lazarus- Krankenhause gebracht.

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3. d. M. stürzte in der Schwerinstraße ein 8 Jahre alter Knabe ührt w aus Schöneberg   von einem in der Fahrt befindlichen der Beg Flaschenbierwagen, auf den er ohne Vorwissen des Kutschers nacht h geklettert war, auf das Straßenpflaster herab und erlitt eine Bor et Gehirnerschütterung, die nach wenigen Augenblicken seinen Tod herbeiführte. Nachmittags verunglückte auf dem Neubau Cuvrystraße 50 der Maurergeselle Edert dadurch, daß er vom vierten Stockwert, wo er beschäftigt war, über das Mauerwerk hinweg in den ungepflasterten of hinabstürzte und außer ein r Gehirnerschütterung Arm- und Beinbrüche erlitt. Eckert wurde mittelst Droschke nach dem Krankenhause Bethanien gebracht, wo er nach furzer Zeit an den erlittenen Verlegungen starb. Bu derselben Zeit fiel ein Arbeiter, als er in der Königstraße, in der Nähe der Stadt ahnüberführung, von einem Wagen sprang, so unglüdlich zur Erde, daß er anscheinend schwere innere Ber legungen erlift und nach dem fatholischen Krankenhause gebracht werden mußte. Am 2. d. M. Nachmittags erlitt ein Mann in der Bellealliancestraße beim Abspringen von der Pferdebahn eine Verstauchung des linken Fußes und mußte mittelst Droschle nach seiner Wohnung gebracht werden. Um dieselbe Zeit fuhr der Kutscher Rudolph mit seinem Müllwagen gegen einen Omnibus der Linie Weddingplay- Spittelmarkt, wobei ein auf dem Hinterperron des Omnibus stehender Mann durch die Deichsel am Bein anscheinend schwer verlegt wurde, so daß er mittelst Droschte nach seiner Wohnung gebracht werden mußte.

Gerichts- Zeitung.

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Erbschlüssel und Erbbuch"-jene unter der länder Pol lichen Bevölkerung noch blühenden Ueberbleibfel des mittelalter lichen Aberglaubens spielten in einer am Mittwoch vor dem Schwurgericht des Landgerichts II   stattgehabten Verhandlung eine große Rolle. Das etwas abseits gelegene Städtchen Lieben walde muß diesmal als der Ort bezeichnet werden, in welchem die Phantasmagorie noch ländlich fittlich gläubige Seelen fand, unserm aufgeflärten" Zeitalter zum Troß, welches derartige Wunderdinge für handgreiflich baaren Unfinn erklärt hat.- Die 60jährige Schiffbauerwittwe Ernestine Schenk­brechliche Greifin, die den Rest ihres Lebens an Krücken zu galt in Liebenwalde   unter der vom wandeln gezwungen ist Wahn des Aberglaubens befangenen weiblichen Bevölkerung seit längerer Zeit als lluge Frau" und Wahrsagerin".- Aus einem uralten Gebetbuch das Erbbuch" weiffagte" die Wittwe unter Buhilfenahme eines Erbschlüffels": legteren, ein profanes Erzeugniß der Schlofferkunft, threr Schwiegertochter Hausschlüffel, hatte sie zu jeweiligem Gebrauch bei dem Hokuspofus entlichen, sobald eine gläubige Seele ihre Weiffagungsgabe in Anspruch nahm. Die Ortspolizeibehörde denn diesem Treiben gegenüber völlig machtlos, die moderne Pythia bewies durch ihr Verhalten, daß fie wirklich eine fluge  " Frau sei. Im Sommer v. J. ereignete es fich nun, daß einer Dienstmagd Namens Runge, welche in Liebens walde diente, ihre gesammten Ersparniffe im Betrage von 30 Mart gestohlen wurden, die Runge nahm behufs Ermittelung des Diebes die Hilfe der Wahrsagerin" in Anspruch und die Schent hatte ihr, nachdem sie unter mystischen Förmlichkeiten Erbbuch" und Erbschlüffel" befragt, eine Hausbewohnerin als Die Diebin bezeichnet allerdings hatte das Mädchen der Py

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thia, bevor deren Hokuspokus begann, ihren Verdacht gegen die bezeichnete Persönlichkeit bereits mitgetheilt. Des Weiteren er bat fich die Schenk noch, dem Mädchen ein Mittel anzugeben, um das gestohlene Geld wiederzuerlangen, wenn die Runge un verbrüchlich schweigen wolle. Indessen achtete die erzürnte Ein­falt vom Lande dieses Gebotes nicht und schon am nächsten Tage erzählten fich die Mägde und Frauen auf den Höfen und an den Brunnen in der Stadt, daß die Diebin gefunden set der Erbschlüffel" habe es fundgethan. Als die vermeintliche Diebin hiervon Kenntniß erhielt, stellte sie im Privatklagewege

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