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Fällen nicht stattgefunden. Sobald die Freifinnigen und Nas tionalliberalen fich einigten, war somit das Mandat sicher in ihren Händen. Die Mahnungen derjenigen, welche den Frei­finnigen eine gewisse Rücksichtnahme auf die Demokratie für anderweit geleistete Dienste anempfahlen, find nicht beachtet worden. Der mittelfränkische Freifinn ist so absonderlich frei finnig", daß er noch bei jeder Wahl sein Hauptaugenmerk darauf gerichtet hat, der Demokratie die Thüren der Parlamente zu versperren. So in Ansbach  - Schwabach   bei der Landtagswahl, so ebendort bei der Reichstagswahl, so in Fürth   vor einem Jahre, so jest wieder. Auch der vom Freifinn in Würzburg  erforene Kandidat, der lediglich der Demokratie sein Landtags Seereis mandat verdankt,' hatte, faum in das Hous eingetreten, nichts f dem auert, wi ngen. und tri

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Eiliges zu thun, als von der Abstimmung über die Giltigkeit des Evora  'schen Mandates fernzubleiben. Im Frühjahr des vergangenen Jahres erhielt bei der Hauptwahl Stauffen­berg 99, Marquardsen 32, Evora   71 Stimmen. Die vereinigten Liberaten geboten damals bei 202 abgegebenen Stimmen über 131 Wahlmänner, die Demokratie über 71. Sie selbst hat thre ihre Wahlmännerzahl nie über 80 geschäßt. Wenn Evora   damals schließlich 96 Stimmen erhielt, so waren darunter 16 Wahlmänner, die der Demokratie thatsächlich nicht angehörten. Heute haben die ver­einigten Liberalen 108 Stimmen erhalten gegen 131 im Vorjahr, Evora   94 gegen 71 im Vorjahr. Sie haben also im firen Wahl­männerförper über ein Sechstel ihrer Stimmen eingebüßt. Wenn die Demokratie und ihr Vertreter noch eines Beweises dafür be dürfen, daß sein Auftreten in der Kammer Eindruck im ganzen Lande gemacht hat, so würde dieser ziffernmäßige Nachweis vollauf genügen.

Aus Elbing   geht der Arb.- Chr." folgende Korrespondenz zu, die ein eigenthümliches Licht auf die Verwendung der zur Unterstüßung der dortigen Ueberschwemmten bestimmten Gelder wirft: In hiesigen Arbeiterkreisen verspürt man vor der Hand noch nichts von der Vertheilung der für die Ueberschwemmten gesammelten Gelder. Der Schaden, den die Grundstücke der Hausbesitzer erlitten, wird tarirt. Wie man erzählt, sollen die Herren vom Ueberschwemmungsfomitee, sowie von der Schäden taxirungskommission täglich 20 M. Diäten beziehen. Im Ueber­fchwemmungslomitee find Kommunalbeamte mit recht hohem Gehalt thätig, so Herr Stadtforstrath Kunge. Herr Kunze, dies sei noch eingeschaltet, ist auch Landwirth. Als am 25. März cr. Der Nogatdamm brach, gehörte er in erster Linie mit zum Hilfs­fomitee, das in den öffentlichen Blättern Aufrufe zur Unter­stügung der nothleidenden Ueberschwemmten erließ. Am 28. März tam Herr Kunze mit Kartoffeln nach Elbing   zu Markt. Die Kartoffeln, die bis dato 1 M. 40 Pf. gekostet hatten, ver taufte er zu 3 M. Dieser Preis mußte gezahlt werden, da die Bufuhr vom Lande so gut wie abgeschnitten war. Als das Waffer aufging, ging Herr Kunze, der praktische Landwirth, auf 2 M. 50 Pf. herunter. In Marienburg   haben die Väter der Stadt es fertig gebracht, 2000 M. an den Kosten der Armen­verwaltung im abgelaufenen Geschäftsjahre zu sparen. Und das, während in der ganzen Welt für die westpreußischen Ueber­schwemmten der Klingelbeutel herumging.

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Freigesprochen wurde von der Anklage der Majestäts. und Bismarckbeleidigung der Redakteur der Mindener   3tg.". Leonardy am vorigen Mittwoch vor der Straffammer in Biele feld. Die Mindener 3tg." sollte eine Majestätsbeleidigung dadurch begangen haben, daß fie die Ablehnung des Septennats im Reichstage nur als den Vorwand bezeichnete, um durch die Auflösung des Reichstags eine der Regierung unbedingt er gebene Reichstagsmehrheit herbeizuführen.

Elsässisches. Wie dem ,, Els. Journal" gemeldet wird, ist in Groß- Hettingen( Kreis Diedenhofen), der Ausgangs- Eisen­bahnstation Deutschlands   nach dem Großherzogthum Luxemburg  , feit dem 1. d. M. ein Grenz Polizeikommissar eingesetzt worden, um die von Luxemburg   her die Grenze des Reichslandes über schreitenden fremden Reisenden zu überwachen. Von der Ein­führung einer eigentlichen Paßpflicht an der luxemburgischen Grenze verlautet indessen nichts. Der Temps" meldet, daß im Bahnhofe in Basel   ein deutscher   Grenz Polizeifommiffar einge fegt worden sei und daß die Neisenden, die feinen Paß vor­weisen fönnen, zurückgewiesen werden. Diese Nachricht ist offen­bar unrichtig. Der Basler Bahnhof liegt auf Schweizerboden. Sollte an jener Grenze der Paßzwang eingeführt werden, so würde die Paßkontrole offenbar auf der ersten deutschen   Station, nämlich in St. Ludwig, ausgeübt werden.

Oesterreich- Ungarn.

Nach offiziösen Meldungen find nunmehr sämmtliche gut achtliche Aeußerungen der politischen Behörden, der Handels­lammern und der anderen hierzu eingeladenen Korporationen über den Entwurf des neuen ausirgeseges im Handelsministerium eingelaufen. Dieselben werden geprüft und auf Grund dieser Prüfung eventuelle Aenderungen in dem Entwurf vorgenommen werden. Im Herbste dürfte dann die Mitthei lung des endgiltig festgestellten Gefeßentwurfes an die unga­rische Regierung erfolgen, welche ihrerseits gleichfalls ein neues Hauftrgeset ihrem Parlamente vorzulegen gedenkt. Eine Konformität der beiderseitigen Geseze ist nicht erforderlich, da

Aus Kunst und Leben.

Ueber eine Insel der Ausfähigen" wird der Frankf. Beitung" geschrieben: Vor etwa 90 Jahren brach, wahrscheinlich durch aftatische Schiffe eingeschleppt, die anstedende Krenkheit des Aussages mit solcher Heftigkeit auf den Inseln der Sandwich gruppe aus, daß die Regierung den harten Entschluß faßte, fämmtliche Kranken von den Gesunden zu trennen. Sie ver bannte die Ersteren auf das einfame, unbewohnte Eiland Molokai  . Der Befehl der Auswanderung erging an alle Leiden den ohne Ausnahme, Männer und Frauen, Junge und Alte, Vornehme und Geringe. Es war ein trauriger Bug, ein Bug des Todes, der, dieser Ausweisung folgend, der Heimath Lebe wohl sagte. Seit jenem schmerzvollen Tage fährt alljährlich zu bestimmten Zeiten ein Schiff mit einer derartigen Fracht" nach Molokai  . Wer einmal ein Mitglied dieser Kolonie geworden ist, darf nie wieder zu den Seinen zurückkehren. 2500 Krante jedes Lebensalters und Geschlechtes find im Laufe der im Laufe der Beit nach jenem Sterbeorte gesandt worden. Die neuen Ein­wanderer bringen den Vorangegangenen Nahrungsmittel und Arzneien mit. werthe. Anfangs war ihre Lebensweise eine beklagens Die Verbannten verstanden es nicht, fich ihre neue Seimath einigermaßen wohnlich einzurichten und die Meisten von ihnen fühlten sich so sehr unter dem Bann des nahen Todes und litten so start an Heimweh, daß fie meinten, es sei nicht der Mühe werth, die Hand zu rühren, um sich eine beffere Lebensform zu schaffen. Um diesen traurigen Miß­ständen abzuhelfen, entschloß fich ein junger Belgier, Bater Damien de Veuſter, der als Misionar in der Hauptstadt des Königreiches Hawai   wirkte, ein Genoffe der Verbannten zu werden. Da er ein umfichtiger, praktischer Mann ist, so gelang es ihm gar bald, die Kolonisten zu fleißiger Arbeit anzufeuern. Er selbst ging ihnen dabei mit gutem Beispiel voran. Das Ers gebniß seiner That sind die schmucken Häuschen des Städtchens Stalawao, in dem die meisten der etwa fiebenhundert bis acht bundert Ansiedler mohnen, sowie ein Krankenhaus und eine Schule. Von den Sandwichinseln aus darf kein Mensch die stolonie be suchen; doch hin und wieder wagt es ein Ausländer, das so streng gemiedene Gebiet zu betreten. So hat vor einem Jahre ein Nordamerikaner einen Abstecher nach Molokai gemacht. In seinem kleinen Buche" The Lepers of Molokai" schreibt er: Pater Damien ist diesen Vereinsamten Alles in Allem; er hilft thnen als Arzt, als Oberhaupt, Finanzminister, Maurer  , Maler, Tischler und Gärtner, ja, wenn es nothwendig ist, so über

tur fehrnimmt er sogar die Pflichten eines Sargmachers und Todten

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das Boll und Handelsbündniß lediglich bestimmt, daß sich beide Regierungen Aenderungen in der Haufirgefeßgebung ,, mittheilen" werden.

Schweiz  .

Der Große Rath von Berh nahm eine Art Pro gressivsteuer in Form von Buschlägen zur Einkommen­steuer an.

Großbritannien  .

Die alte Erfahrung, daß die liberalen Unionisten weit er. bittertere und gefährlichere Feinde Gladstone's und der Home rule Politik sind, als die Tories, zeigte sich wieder im Oberhause. Während vor dem Lord Chief Justice Coleridge der bekannte Prozeß, den O'Donnell, ein ehemaliger irischer Abgeordneter und Barnellit, gegen die Times" angeſtrengt hat, verhandelt wird, fand es Lord Camperdown, ein liberaler Beer, für passend, eine Debatte anzuregen über die deutliche Vers bindung der Nationalliga mit dem Verbrecherthum in Irland  ". An der Debatte betheiligten sich fast ausschließlich Lords, welche als Lord Derby's Anhänger gelten, und gestatteten sich An­flagen gegen Parnell und seine Parteigenoffen, die um so un ziemlicher waren, als bekanntlich die nationalistische Partei im Oberhause feinen einzigen Vertreter hat. Hätte ein Zeitungs­blatt fich dergleichen erlaubt, während ein Prozeß sub judice. ist, so würde es unfehlbar wegen contempt of court gerichtlich verfolgt worden sein. Freilich behaupteten die Lords, daß ihre Debatte fich nur auf die Vorgänge der legten zwei Jahre und nicht auf die Zeit der Landliga beziehe, welche zur Beit D'Donnell's blühte, aber die handelnden Personen sind die­selben und die Organisationen find identisch. Lord Coleridge  , der bis 4 Uhr in dem Gerichtshofe anwesend gewesen war, er. schien ebenfalls im Oberhause, und als sich nach dem Herzog von Argyll auch Lord Salisbury   in diese unpassende Debatte mischte, erklärte er sein Bedauern, daß dieselbe angeregt worden sei; sie werde seine bereits sehr schwierige Aufgabe noch viel schwieriger machen. Daß diese edeln Herren mit der vom Baun gebrochenen Debatte keine andere Absicht hatten, als die Geschworenen zu beeinflussen und gegen die Parnelliten ein Vorurtheil zu schaffen, ward auch dem beschränktesten Ver. stande flar.

Die Liberation Society( Loslösungsgesellschaft), jene englische Vereinigung, welche die Trennung von Kirche und Staat in Großbritannien   anstrebt, hielt dieser Tage in London   ihre Jahres­versammlung ab. In der in Diemorial Hall unter dem Vorfig des Parlamentsmitgliedes Jllingworth abgehaltenen Sigung des der Jahresbericht Vollzugsraths der Gesellschaft wurde verlesen, der Befriedigung darüber ausdrückt, daß der Verbands­tag der freien Vereine sich ausdrücklich zu Gunsten der Ent staatlichung der Kirche erklärte, welche Erklärung der Bewegung einen sehr großen Antrieb gegeben habe. Unter den gefaßten Beschlüffen äußerte sich einer gegen die gesetzgeberischen Maß­regeln, welche die Kirche über das Parlament stellen, oder kirch­liche Behörden mit der von Zivilgerichten ausgeübten Gewalt zu bekleiden bezweckten. Der Nathsfizung reihten sich Abends im Metropolitan Tabernakel eine Volksversammlung unter dem Vorfis des Palamentsabgeordneten Walter Forster an, in welcher George Trevelyan eine Rede hielt, worin er entschieden für das Verlangen von Wales nach" Entpfründung" seiner Kirche eintrat. Eine der angenommenen Resolutionen drückte Freude darüber aus, daß die Ereignisse das Erscheinen des Beitpunktes beschleunigen, wo religiöse Gleichstellung in jedem Theile des Königsreichs eingeführt werde, und daß die freie Partei die Kirchenentstaatlichung auch in Wales   auf ihre Fahne geschrieben.

Frankreich  .

Aus Paris   wird über einen beabsichtigten Staats streich des Grafen von Paris   berichtet. Am Freitag Mittag wurden bei dem Direktor der orleanistischen Preffe in Paris  , Dufeuille, 5 Eremplare eines Briefes beschlagnahmt, welchen der Graf von Paris   an die jüngst gewählten tonservativen Maires gerichtet hat, und in welchem es heißt: Sie haben die Finanzen und die städtischen Freiheiten gegen die verschwenderische und tyrannische Verwaltung einer Bartei zu schützen, deren gelehriges Werkzeug diese Verwaltung ist. Wir werden uns in Kürze alle vereinigen müssen, um die Regierung Frankreichs   umzugestalten und sie auf feste Grund­lagen zu stellen. Die Republik   hat den Gemeinden die vers sprochene Freiheit nicht gegeben. Den Republikanern find alle Mittel recht, um sich die Majorität in den Kommunalräthen zu fichern. Die Gemeinde theilt sich in Unterdrüder und Unter drückte, fte ist dem Regime der obligatorischen Budgets unter­worfen, ste ist nicht mehr unabhängig in der Verwaltung thres Vermögens, die Eltern find nicht mehr Herren über die Er­ziehung ihrer Kinder. Eine Regierung des Bufalls wird Ihnen vielleicht die Wiederherstellung der verlorenen Freiheiten vers sprechen, hoffen Sie aber nicht, daß sie das thun wird; im Gegentheil, ihre erste Sorge wird sein, die Ihnen noch gebliebenen Freiheiten zu vernichten. Nur eine monarchiſche Regierung fann fie gewähren, nur fie allein fann Ord nung in der Gemeinde wie im Staate herstellen. Dem Vernehmen nach wird der konservative Deputirte Piou in

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gräbers." Lange Beit hindurch versah der Mann sein schweres Amt ohne Gehilfen. Seit zwei Jahren aber steht ihm ein zweiter Bruder Joseph" zur Seite. zweiter Bruder Joseph" zur Seite. 13 Jahre lebte Pater Damien auf Molokai  , ohne von den Ausfäßigen, mit denen er unausgesezt in Berührung fam, angesteckt zu werden. 1885 je doch entdeckte er an seinem Körper die ersten Anzeichen des tödtlichen Leidens. Er weiß nun, daß seine Stunden gezählt find, aber nichtsdestoweniger wirkt er mit dem nämlichen Fleiß wie bisher für die Wohlfahrt seiner Gemeinde.- Eine der letzten Nummern der Pall Mall Gazette  " enthält einen Brief, den er am 8. November 1887 an einen in England lebenden Freund gerichtet hat. In In demselben heißt es: Wir baden uns fleißig, doch nur im warmen Waffer, denn unser Bedarf an japanischer Arznei ist erschöpft Arznei ist erschöpft und wir hoffen im Hinblick auf das Versprechen des neuen Ge fundheitsrathes bald frische Zufuhr zu erhalten. Es wäre nur sehr traurig, müßten wir darauf verzichten. Mein Uebel tritt jegt äußerlich mehr hervor, und der Schmerz in den Gliedern hat etwas nachgelassen. Ich fühle mich glücklich und bin mit meinem Loose zufrieden. Seit unserem Regierungswechsel ist eine Menge neuer Aussäßiger angekommen, und wahrscheinlich erhalten wir noch einen großen Buwachs. Ich habe fünfzig Sungens unter meine besondere Obhut genommen, die einen beträchtlichen Theil meiner Mußestunden in Anspruch nehmen. Bruder Joseph" beschäftigt sich eifrig mit dem Verbinden der wunden Stellen unserer Kranten und mit andern ärztlichen Db­liegenheiten. Heute Nachmittag betten wir zwei ausfäßige Greise in ein" Grab. Mit der Versicherung meiner Hochach tung bleibe ich Ihr J. Damien de Veuster  ." Das Leben dieses Mannes beweist uns, daß Selbstlosigkeit und Opferfreu digkeit noch auf Erden zu finden find.

Die Barbierstuben in St. Petersburg   müssen wahre Muster von Reinlichkeit" sein, wie aus folgendem Tagesbefehl des dortigen Stadthauptmanns hervorgeht. Der Befehl hat folgenden Wortlaut: folgenden Wortlaut: Bei Ausübung ihres Handwerks forgen Die Friseure häufig in so geringem Maße für die gehörige, ja erforderliche Sauberkeit, zum Beispiel beim Rafiren, daß der bloße Anblid ihrer schmußigen Hände bei den Besuchern nicht nur Widerwillen, sondern auch die oft gar nicht unbegründete Befürchtung einer Schädigung ihrer Gesundheit wachruft. Aus gesundheitlichen Rüdfichten fordere ich daher die Pristame auf, bie Inhaber von Friseurläden zu verpflichten, in ihren Empfangs zimmern Waschapparate aufzustellen, damit die in ihren Läden angestellten Personen, ehe sie sich an die Ausübung ihres Hand­werks machen, auf Verlangen der Gäste ihre Hände waschen können.

der Kammer eine Anfrage an die Regierung richten betreffs der Beschlagnahme des vom Grafen von Paris   an die Maires ge schriebenen Briefes. Die konservativen Blätter protestiren gegen die Beschlagnahme des betreffenden Briefes und erklären diese Maßnahme für eine ungefeßliche. Die republikanischen Blätter bezeichnen den Brief als eine aufrührerische und lächerliche Kund­gebung, einzelne rügen die Beschlagnahme als eine ungeschickte Maßregel.

Unter der Aufschrift Ein Staatsgeheimniß" macht Graf Paul Vasili in der Nouv. Rev." Madame Adams allerhand Enthüllungen über einen geheimen Vertrag zwischen Deutschland   und Belgien  , worüber er angeblich in Rom   von italienischen Staatsmännern näheres gehört haben will. Danach soll Fürst Bismarck   Herrn Crispi während dessen An­wesenheit in Friedrichsruh   gesagt haben, daß Deutschland  , im Falle es gegen Frankreich   fiegreich wäre, teine weitere Abtretung von Land verlangen, sondern alle territorialen Be lohnungen denjenigen vorbehalten werde, welche, wie er, glaus ben, daß das Verschwinden Frankreichs   als eine Großmacht eine Sicherheit für den Frieden Europas   auf viele Jahre bedeuten würde." Dadurch sei Crispi günftiger für die Allianz mit Deutschland   gestimmt worden. Es wäre einfältig, soll Fürst Bismarck   gesagt haben, Belgien   zu theilen und einen Theil da von Frankreich   zu geben. Belgien   habe für Deutschland   nur insofern Bedeutung, als die deutsche   Armee durch dasselbe mar­schiren könne und in dieser Beziehung werde alles mit dem Könige Leopold geregelt. Belgien   sollte das französische   Flan dern wieder erhalten, worauf Deutschland   durch Annexion der Häfen Hollands   geographisch vervollständigt" werden könnte. Das sei wahrscheinlich auch die einzige Kombination, welche Eng land annehmen werde. Alle Verhandlungen, so behauptet Graf Vasili, werden nur mit dem Könige Leopold geführt, welcher, nach Ansicht des Fürsten Bismard, ohne Wissen und Zustim mung seiner Minister Verträge abschließen dürfe, und die­selben nur den Kammern später mittheilen müsse, doch sei der Beitpunkt hierzu nicht bestimmt. Die ersten Verhandlungen zwischen der deutschen   Regierung und dem Könige Leopold habe Graf Herbert Bismard geführt, als er im vorigen Oktober von Dublin   über Brüssel   nach Hause reiste. In der Darstellung des Grafen Vasili find so viele offenbar falsche Behauptungen, daß wohl auch der übrige Theil seiner Erzählung keinen Glauben verdient.

Belgien  .

Der feierliche Einzug des Bischofs Lambrecht in Gent   hat in dieser Stadt nicht überall Enthusiasmus erw.dt. Es werden vielmehr verschiedene Störungen gemeldet, denen die große Prozession am Montag ausgefest gewesen ist. Ja mehreren Straßen wurde dieselbe mit Pfeifen begrüßt und während ihres Umzuges trugen sozialistische Arbeiter Kartons tafeln mit Inschriften wie folgende umber: ,, Pracht is misdaad, als er honger en werkeloosheid is"( Lurus ist ein Verbrechen, wenn Hunger und Arbeitslosigkeit herrschen). Eine andere Tafel führte in Französisch   die Inschrift: Left den Vooruit": Ein Epilog zum Einzug des Bischofs( 250 besudelte Kinder)." Letzteres ist eine Anspielung auf die gerade in diesen Tagen aus Citeaux  ( Frankreich  ) bekannt gewordenen verbrecherischen Knabenschändungen durch fromme" Mönche.

Der Gemeinderath von St. Joffe ten- Noode( Vorstadt von Brüffel) hat am Montag dem bereits seit 2 Jahren durchgeführten Prinzip eines Lohnminimums für die von der Kommune beschäftigten Arbeiter eine Erweiterung gegeben, indem er mit 12 gegen 7 Stimmen auf den Antrag des Arbeiters Splingart's beschloß, bei allen städtischen Arbeiten einheitliche Minimallohnsäge zu firiren. Vor 2 Jahren war der hierauf bezügliche Beschluß, der zunächst nur die Drudarbeiten und die Pflasterung für Gemeinderechnung betraf, blos mit einer Stimme Mehrheit angenommen worden. Seitdem hat die Praris die Vortrefflichkeit des neuen Eystems bewährt und ihm neue An hänger zugeführt. Es handelte fich diesmal um die Kosten­voranschläge für die Unterhaltung des Gemeindeeigenthums.

Italien  .

Die Deputirtenkammer genehmigte mit 192 gegen 60 St. die beantragten Finanzmaßnahmen und begann die Be rathung der Kommunal- und Provinzialreform.

Afrika  .

Der neueste kleine Krieg der Engländer mit den Bulutaffern ist im vollen Gange. In Durban   ist am 3. d. die Meldung über das erste Treffen mit den Aufständischen eingegangen. Eine aus einer Abtheilung britischer Truppen, Polizeimannschaften und eingeborner Hilfstruppen bestehende Streitkraft griff den Rebellenhäuptling Jshingana vom Stamme der Ufutus am 27. Juni an. Die Üsutus hatten eine starte Stellung zwischen dichten gebüschigen Schluchten inne. Nach sechsstündigem Widerstand wurden fte mit bedeutendem Verlust zerstreut und die Briten   erbeuteten 1000 Rinder. Jshangana's Schicksal ist ungewiß; es heißt jedoch, daß er zu Pferde entlam. Das 1. Bataillon des schottischen Regiments landete in Port Natal   und ging unverzüglich nach Bululand ab. Ferner wird aus Bululand gemeldet: Vier Häuptlinge des Distrikts In fandhla griffen den loyalen Häuptling Sokotyata an und raubten sein Vieh. Später griffen sie die Wohnung des Bezirksrichters an, der mit Hilfe einiger eingeborenen Polizisten und den Mannschaften Sokotnata's den Feind nach mehrstündigem Kampfe mit bedeutendem Verluste zurückschlug. Der Gouverneur von Natal hat die Einberufung von Freiwilligen zur Verstärkung der Eingeborenen- Bolizei im Distrikt Inkandhla, wo die Usutus die Wohnung des Bezirksrichters angegriffen, genehmigt.

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Kleine Mittheilungen.

Meiningen  , 4. Juli.  ( In den Flammen umgekommen.) In dem zum Kreise Sonneberg   gehörigen Dorfe Haselbach   find in jüngster Freitag Nacht drei Menschen in den Flammen um gekommen und zwei schwer verlegt. In dem brennenden Hause fonnte fich die Frau mit ihrem achtjährigen Sohn und einer fünfzehnjährigen Tochter nicht mehr retten und fanden sie so einen Schrecklichen Tod im Feuer; der Vater und ein drittes Kind liegen von Brandwunden schwer betroffen trant darnieder. Die fünfzehnjährige Tochter hatte noch den Großvater und einen Lehrer geweckt, daß dieselben fich retten fonnten, fie selbst fand aber feinen Ausweg mehr aus den Flammen.

Minden  , 4. Juli.  ( Erdsturz.) Gestern ereignete fich im Freimuth'schen Steinbruch zu Bergkirchen   ein Erbsturz. Das Geröll, aus bedeutender Höhe fallend, zerschmetterte den Sohn des Bruchbeftgers bis zur Unkenntlichkeit, beschädigte auch einen Arbeiter so schwer, daß er nach wenigen Stunden den Geist aufgab. Die Untersuchung wird ergeben, ob der Abbruch vor­schriftsmäßig betrieben ist.

Darmstadt  , 6. Juli.  ( Durchgebrannt.) Der frühere hefftsche Landtagsabgeordnete Schaum, der wegen Berleitung zum Meineid zu einem Jahr drei Monaten Buchthaus verurs theilt worden war, ist, nachdem das Reichsgericht die von ihm eingelegte Revision zurüdgewiesen, unter Instichlaffung der von ihm gestellten Kaution in Höhe von 20 000 Mart flüchtig geworden.

Christiania  , 3. Jult.( Erlegte Naubthiere.) Im Jahre 1887 find in Norwegen   Prämien für folgende erlegte Raub thiere bezahlt worden: 97 Bären, 15 Wölfe, 77 Luchfe, 51 Vielfraße, 6512 Füchse, 989 Adler und 4748 hühnerhabichte. Die meisten Bären find im Amt Nordland  , die Wölfe fast aus schließlich in Finnmarken erlegt worden; der Luchs tommt in fast allen Aemtern des Landes vor; dagegen ist der Vielfraß nur noch in den nördlichsten Gegenden zu finden.