t. 160.Mittwoch, tun 11.5.begierigojettei hier 149 Da«; die Nösterreil>Vitalislefange»([HnerlMlatlKrgsn für die Interessen der Ardeiter.4semer-Meneral Kum und die Ardeiter.« hl In Frankreich haben noch alle Prätendenten um die.rjföunft der Arbeiter gebuhlt und haben ihnen oft die über-iebensten Versprechungen gemacht. Die französischen Ar-� eiter haben alle Ursache, sich gegen schönklingende und"�vieldeutige Phrasen kühl bis an's Herz hinan zu verhalten.elt-Kalen>Denn sie sind schon für alle möglichen Tendenzen mißbrauchtDe Jahr �worden, und wenn sie von ehrgeizigen Prätendenten ange-orm undrufen wurden, für ihre Freiheit einzutreten, so geschah dasich übeiljiur, um die Knechtschaft anderer zu beseitigen. Die Arbeiterkup>» �selbst in eine bessere Lage zu bringen, daran hat noch keinleiden � P�tendent ernstlich gedacht.es aus Da der General Bum sich zum„Protektor" der vom�Dem Parlamentarismus„bedrohten" Republik aufwerfen will,entbehrt' darf er, indem er„nach berühmten Mustern" verfährt, esm Ers«�aa Schmeicheleien für die Arbeiter nicht fehlen lassen. Eribrige 3. begann damit schon, als der große Streik in D e c a z e-hl inj ville sich abspielte und er als Kriegsminister dahiniedenal» Truppen abrücken ließ zur„Aufrechterhaltung der Ordnung".r{Irl Damals sprach er jene große Lüge aus, die als Meister-kkück demagogischer Spiegelfechterei gar nicht genug gebrand-markt werden kann- er sagte nämlich, die Truppen seieniSefl, nach Decazeville gekommen,„um ihrBrotmit denolle Arb eitern zu th eilen". So dumm und frechvcrs d� diese Lüge war, so gab es doch Leute, beier fstr Ebenen_ sie Glauben fand. Auch Arbeiter fandenaemüthlzund finden sich leider, welche die Boulanger-Komödiesich von«erusthaft nehmen. Wie könnte sonst an den Ex-General—{U�on Marseille aus die Aufforderung ergangen sein,oorden an einer großen Versammlung, die gegen die Kon.de Meinst urrenz der ausländischen Arbeiter pro-aber a�/efliren soll, zu betheiligen? Der Paradeheld hat denn'im Napoleonsstil eine Antwort erlaffen, in der er gegenre fremde Konkurrenz loszieht,„welche alle nationalenWerkstätten zum Nachtheile der französischen Arbeiter über-schwemm t."Nun, wir wiffen in Deutschland ja selbst, welche übleLage den einheimischen Arbeitern durch die ausländischenbereitet wird, welche für Löhne arbeiten, bei denen eindeutscher Arbeiter einfach zu Grunde gehen muß. Hier wiein Frankreich sind es die unglücklichen Italiener,welche andern Arbeiter» eine Konkurrenz bereiten, die ihnenihr Vaterland verleidet. Namentlich in Marseille befindensich viele Tausende von italienischen Arbeitern und eS istdaselbst schon zu blutigen Streitigkeiten mit den französischen... am jjarf bei dieser Gelegenheititalienischen Staatsmänner,K alert?, k"'' uno esenopen, zrers schöne Humanitätsphrasendie Munde führen und nicht genug von der„nationalenr fein*] Enthaltung" Italiens zu schwatzen wissen, dabei sich aber niecen""—nrnw— w—'"""""II I iiiiwiimiiiimlches w»3�JeuMeton.Ihre Tochter.[32ch'n-y'n: iaS"' Kriminal-Roman«ach dem Französische« von K. D e t r i n g.!>nßt-S' j„Ich disponire so über Sie, ohne Sie zu fragen,"nd icbö». sagte Guntram;„es thäte mir leid, Sie zu stören, undich sich � wenn Sie lieber bleiben wollen..K„O nicht doch!" unterbrach ihn der Baron.„Ich er-lücktheile dem Sartilly gern diese Lektion, die er aus mehr alsltil>«ine"'"Leute nicht leiden,Und dann werfedaß er vor allermit der Sie zwnzugzu«ii% Lekü« einem Grunde verdient. Erstens zeigt er doch allzu deutlich das Vergnügen, das es ihm machen würde, könnte erm>r etwas abgewinnen. Ich kann die' r** baS Spiel zur Spekulation machen.........en des'fatnmen dinirt haben und die Ihnen sicherlich nahe steht.verdeJjiEin femer Mann würde einen solchen Verstoß nicht be-" gefchj; gehen."„O!" erwiderte Guntram;„Sartilly hat es nicht soöse gemeint. Die Dame, die er nannte, gehört nicht zu»en Frauen, die man kompromittiren kann, wenn man er-ählt, sie hätte im Cafs AnglaiS mit einem Herrn soupirt."„Und doch soll man in keinem Falle," meinte derBaron von Randal,„den Namen einer Frau öffentlichnennen, die ein Verhältniß haben soll,... das vielleicht«ie existirt hat.",„Das tst nicht der FallihittV™6* ber Frau von LorriSW W"jrbth� J„Sie ist doch sehr in der Welt bekannt, wo man sichFesttf® imufirt..."fj„Und die ich ziemlich langweilig finde," unterbrach ihnipfrt?,.l Herr von Randal lächelnd.>fP. Ich war früher der Lieb-Sie haben wohl schon vongebung ist.........Zustände herrschen, vor denen die Arbeiter schaarenweiseins Ausland wandern. Würde man sich in Italien be-quemen, den Arbeitern ihre Lage nur etwas erträglicher zuS estalten, so würde die Auswanderung bald nicht mehr soark sein.Aber diese Zustände sind nun einmal zu nehmen, wiesie vorhanden, und zu einer Hetze gegen die Italiener wirdsich kein vernünftiger Mensch hinreißen lassen. Traurig genugist es, daß die Arbeitgeber so wenig„national"denken, daß sie jeden Ausländer dem Landsmann vor-ziehen, wenn er nur billiger arbeitet. Gerade da, wo dieArbeitgeber im besten Sinne des Wortes„national" seinkönnten, da sind sie eS nicht.Boulanaer sagt:„Gute Gastfreundschaft ist der erhabene Ausdruck desHerzens; sich in unüberlegter Weise im eigenen Lande über-schwemmen lassen ist eine F ei g h ei t."Welche Phrasen! WaS will denn der General Bumthun, um die Unternehmer zu veranlassen, die Ausländernicht mehr zu bevorzugen? Wenn er den Arbeitern vonMarseille, die seine politische Komödie leider ernsthaftnehmen, doch wenigstens einen Rath geben könnte! Aberdas kann er nicht.Man erinnert sich, daß eS in den englischen HäfenArbeiter giebt, die festgeschloffene und wohlgegliederteOrganisationen haben. Diese Arbeiter haben eS fertig ge-bracht und bringen eS noch fertig, ihren Lohn immer aufeiner gewissen Höhe zu erhalten. Sowie nämlich Jemandangenommen wird, der unter dem herkömmlichen Lohnarbeitet, so legen sämmtliche Arbeiter die Arbeit nieder,des zu betrachten, daß nicht so leicht mehr daran ge-rüttelt wird.Was den Arbeitern einen gewissen, wenn auch nichtausreichenden augenblicklichen Schutz gegen die fremde Kon-kurrcnz verleihen kann, ist sonach vie Organisation,die in Frankreich sich um so besser bewähren kann, als denArbeiterorganisationen nicht wie bei uns von oben heraballerlei Hindernisse bereitet werden. Die Organisation aberkönnen sich die Arbeiter selbst schaffen und brauchen nichtbei dem politischen Hanswurst Boulanger um Rath zufragen, der ohnehin von solchen Dingen absolut nichtsversteht.Es wäre sehr zu bedauern, wenn Boulanger vonfranzösischen Arbeitern in der That ernsthaft aufgefaßtwürde.„Ach ja! Sie sagten mir ja, daß Siegezogen lebten. Und deshalb habenjSie ihrenehrzurück«lamen nochnicht" gehört. Ich habe Zeanne von LorriS einst sehr geliebt,und als ich aus Afrika kam, um hier die sechs Monatemeines Urlaubs zu genießen, suchte ich sie wieder auf...Das ist weiter kein Geheimniß..., aber eS ist mir dochunangenehm, wenn man Glossen darüber macht."„Ich hatte also Recht, als ich sagte, daß Sartilly keinTaktgefühl besitze!"„Ja, Sie hatten Recht. Er ist, unter uns gesagt,Erztölpel. Ich nehme es ihm weniger meinetwegen,wegen Frau von Lorris übel."„Sie hat sicherlich Rücksichten zu nehmen."„Nein, sie hängt von Niemandem ab. SieVermögen. Aber sie befindet sich in einer eigenthümliLage."„Pardon, mein Herr. Ich tadele Sartilly wegenseiner Indiskretion und drohe in denselben Fehler zu ver-�"�Sie thun sich Unrecht, lieber Baron. Sie find imGegentheil so zurückhaltend, daß man sich angezogen fühlt,Ihnen Geständnisse zu machen. Ist es Ihnen recht, sogehen wir nach dem Cass de la Paix zu Fuß?"„Sehr gern. Ich sichle das Bedürfniß, zu laufen.Aber werden Sie nicht von den Wanderungen, die Sie heut�läch bin nicht müde. Ich würde noch einmal so weitlaufen, wenn ich den Spitzbuben zu fassen hoffen dürfte,der mir entwischt ist.",_.Sie hatten das Klubhaus, em großartiges Gebäude,verlassen und gingen die Rue Royale entlang. Sokonnten sie lange genug plaudern, bis sie zum»pernplatzkamen, und der Major hatte heut Abend em großes Mit-theilsamkeitsbedürfniß.Je länger er Herrn von Randal pruste, desto schönereSeiten entdeckte er an�ihm. Er machte sich jetzt beinaheschon selber Vorwürfe, daß er ihm nicht alles gesagt��„Wcshalb soll ich ihm nicht sagen, was der SchurkeeinalsPoUttsche zlebrrstchi.Die Melttage ist zu keiner Zeit so schwankend und un«sicher gewesen, wie gegenwärtig. Zwar reden uns die bezahltenLodredner der heutigen Ordnung der Dinge fortwährend vor,die ungeheuren Armeen, welche das Deutsche Reich auf dieBeine bringen kann, seien eine feste Garantie des Friedens.Allein die Thatfackcn strafen die Worte Lügen. Als vor achtoder neun Jahren der sogenannte„Dreibund" gegründet ward,welcher die Monarchien Deutschlands, Oesterreichs und Italiensfür Äertheidigungszwecke aneinander schloß, hieß es: nun feider Friede gesichert, denn keine Macht werde es jetzt wagen,den Frieden zu stören. Trotzdem haben wir in dieser ganzenZeit reine ruhige Stunde gehabt, kein Tag ist vergangen ohneKriegsdefürchtungen; und die Berichte der Handelskammern, soverschieden sie auch sonst lauten mögen, sie stimmen sämmtlichüberein in Feststellung der Thatsache, daß Handel und In-dustrie schwer gelitten haben und schwer leiden unter denimmer und immer wieder austauchenden Kriegsdefürch-tungen. Der„Dreibund" hat also seinen Zweck nichterfüllt.— Von zwei Ländein— so wurde uns gesagt—werde der Friede bedroht: von Frankreich und von Rußland.Das Gespenst eines französisch russischen Bündniffes wurde unsbei jeder Gelegenheit an die Wand gemalt. Umsonst wiesendie Verständigen nach, daß dieses Bündniß von dem Auaen«blick an eine Unmöglichkeit geworden sei, wo die französischeRepublik sich aus den monarchischen Bahnen in demokratischebegeben habe— eine demokratische Republik und ein absolutesDespotcnreich könnten sich gegenseitig nur abstoßen. Das Ge-spenst wurde stets von neuem heraufbeschworen. Jetzt endlichkommt die frohe Botschaft, das Gespenst solle gebannt werden— der deutsche Kaiser werde nach St. Petersburg gehen, unddie„Annäherung" Deutschlands und Rußlands werde unzweifel«hast erfolgen. Leider müssen wir auch diese Hoffnungen alstrügerische bezeichnen. Von den bedenklichen Wirkungen,welche eine Allianz Deutschlands mit dem despotischenRußland für unsere innere Entwicklung haben würde,wollen wir hier nicht reden. Es sei nur daran er-innert,� daß die Perioden unserer Geschichte, in denendas Bundniß mrt Rußland früher bestanden hat, zu den traurig-sten und unwürdigsten gehören, welche das deutsche Volk über-Haupt durchgemacht hat. Aber ganz abgesehen hiervon müssenwir es bestreiten, daß, wenn jetzt ein Bündniß mit Rußland,oder auch nur ein„Verhältniß" mit Rußland zu Stande käme,die Sache des europäischen Friedens gewonnen habe. ImGegenthell, ein solches Bündniß oder„Verhältniß" würde nurneue Gefahren schaffen. Das despotische Rußland ist seinerganzen Narur nach ein Erobererstaat. Es erstrebt, nach fastzweihundertjäh' �und Konstanteafiens mit 1__________________„_____seinen Zweck in Europa, so ist die österreichische Monarchie ver-nichtet. Erreicht es seinen Zweck in Europa und Asten, so istdas britische Reich vernichtet. Aus diesen beiden Thatsachen,eigentlich bei der Villa Ieannens beabsichtigte?" ftagte ersich.„Er ist unfähig, mein Vertrauen zu mißbrauchen, under könnte mir vielleicht einen guten Rath geben... viel-leicht auch helfen."So dachte Guntram und wartete, bis die Unterhaltungihn diesen Punkt berühren ließ.„Ich kann mir denken, weshalb Sie ihn gern er-wischen möchten," sagte der Baron;„er bedroht die Ruheeines Ihrer Freunde?"„Einer meiner Freundinnen," berichtigte ihn Guntram.„Es handelt sich um die Dame, von der wir ebensprachen."„Wie? Um Frau von..."„Ja, um Jeanne von LorriS... Ich verließ ihreVilla, als ich den Menschen überraschte..."„Aber... sprachen Sie nicht... vom Boulevardd'Italia?"„Es wundert Sie, daß eine galante Dame in diesemöden Stadttheil wohnt. Sie wohnt dort auch nicht...Ihr Hotel befindet sich in der Avenue d'Eylau... Dortwohnt ihre Tochter mit einer Erzieherin."„Ah! Frau von Lorris hat eine Tochter?..."„Nun ja, eine Tochter von neunzehn Jahren, einreizendes Mädchen! Es wurde geboren, bevor ich ihreMutter kannte."„Und der Schurke verfolgt jenes Kind?"„Ich glaube."„Aber was hat er dabei für Pläne? Will er sie ent-führen?"„Ich weiß eS nicht, wenn ich die Wahrheit sagen soll.So wie er aussieht, wird er nicht daran denken, sie zuentführen. Wie ich vermuthe, handelt er im Auftrage einesDritten."„Eines reichen, mächtigen Mannes meinen Sie! Aberdas war wohl zur Zeit Ludwig XV. möglich, doch nicht inunserem Jahrhundert. Da wagt es keiner..."„... Sie in einen Wagen zu werfen und in irgendeinen„Hirschpark" einzuschließen... Das nicht! Abernoch heute werden lästige Menschen ermordet."