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Leipzig   16,1, Magdeburg   21,0, München   34,7, Nürnberg   27,9, Stettin   22,6, Straßburg   i. E.-, Stuttgart   14,1 pro Mille. In anderen Großstädten Europas   mit mehr als 300 000 Einwohnern betrug die Sterblichkeitsziffer in Amsterdam  -, Budapest  ( Vorwoche) 35,6, Dublin   20,7, Liverpool   16,0, London  14,5, Paris   19,2, Petersburg  ( Vorwoche) 35,2, Warschau  ( Vor­Es wurden woche) 23,3, Wien  ( Vorroche) 25,4 pro Mille. Es wurden 2600 Bugezogene, 2105 Weggezogene gemeldet, so daß sich die Bevölkerung mit Einrechnung der nachträglich gemeldeten Ge borenen und des Buschlages, der den Weggezogenen erfahrungs mäßig zugerechnet werden muß, um 642 vermehrt hat; die Ein wohnerzahl beträgt sonach am Echluffe der Berichtswoche 1437 830. In der Woche vom 24. bis 30. v. Mts. kamen zur Meldung Infektions- Erkrankungsfälle an Typhus   21, Boden 1, Masern 214, Scharlach 50, Diphtheritis 95, Rindbett­fieber 5.

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Polizeibericht. Am 10. d. M., Vormittags, wurde im Friedrichshain   ein kleines Mädchen durch einen Geschäftswagen überfahren und am rechten Bein anscheinend nicht unbedeutend Derlegt. Nachmittags wurde auf dem Flur des Hauses Aleranderftraße 38 ein obdachloser Handwerker betrunken und über heftige Schmerzen lagend vorgefunden. Da er behauptete, von einem Rollwagen überfahren worden zu sein, wurde er mittelst Troschte nach dem Krankenhause im Friedrichshain   ge bracht, wo ein Bruch des rechten Schienbeins bei ihm festgestellt Gegen Abend tödtete fich im bewaldeten Theile der Hafenhaide ein Maurergeselle mittelst eines Taschenmeffers. Die Leiche wurde nach dem Leichenschauhause gebracht. An dem felben Tage brannten Thaerstraße 11 die Decke und der Inhalt eines Arbeitsraumes und Fennstraße 45 Spiritus und Geräthe Am 11. b. M., früh, stürzte sich in der in einer Lackfabrik. Nähe der Louisenbrücke eine Frau in selbstmörderischer Absicht in den Kanal, wurde aber alsbald wieder herausgezogen und nach der Charitee gebracht.

wurde.

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Gerichts- Zeitung.

Eine Einschränkung des Vertheidiger- Rechtes dürfte in einem Beschluß gefunden werden, welchen der Straf. fenat des Kammergerichts auf die Beschwerde eines Berliner  Rechtsanwalts gegen eine ihm auferlegte Ungebührstrafe gefaßt hat. Da aus dem Inhalt der Begründung der Sachverhalt so weit hervorgeht, als es zum allgemeinen Verständniß erforderlich ist, so beschränken wir uns auf die Veröffentlichung des qu. Beschluffes. Derselbe lautet: In der pp. hat der Straffenat bes tgl. Kammergerichts in Erwägung, daß durch den angefoch­tenen Beschluß gegen den Beschwerdeführer auf Grund des $ 180 G.-V. G. eine Ordnungsstrafe von 50 M. festgesetzt worden ist, weil derselbe nach Verkündung von Gerichtsbeschlüssen, durch welche die gestellten Beweisanträge abgelehnt wurden, nach In­halt des Gerichtsprotokolls die Aeußerung gethan hatte:

Ich halte die eben publizitten Beschlüsse nicht für zutreffend, weil sie das Recht meines Mandanten verlegen," daß diese Aeußerung nach der Angabe des Beschwerdeführers nun zwar wörtlich dahin gelautet haben soll: Ich lehne es ab, weitere Anträge zu stellen, weil ich glaube, daß durch die gefaßten Bes Schlüffe das Recht meines Mandanten verlegt wird""; in Er wägung, daß es auf die hiernach behauptete abweichende Worts faffung nicht ankommt, weil gerade die Schlußworte überhaupt auf die Entscheidung Einfluß üben könnten, in Erwägung, daß es aber für irrthümlich nicht erachtet werden kann, wenn in diesen Schlußworten, welche wohl in einem zur Begrün dung eines Rechtsmittels dienendem Schriftsaße oder in einem seitens des Vertheidigers zu diesem Zwecke gehaltenen mündlichen Vortrage, nicht aber vor dem Gerichte, welches einen Beschluß gefaßt hat, als eine diesen Beschluß kritisirende Aeuße rung am Blaze find, eine Ungebühr gefunden worden ist, bes schloffen, daß die Beschwerde zurückzuweisen 2c."

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Man wird hier behandelt wie ein Strolch!" Diese bei öffentlichen Anläffen häufig angewendete Redensart, ein Ausdruck des paffiven Widerstandes, brachte dem Fuhrherrn Wilhelm Hentschel zu Spandau  , der in dieser Art gelegentlich einer auf dem Droschtenhalteplay vorgenommenen polizeilichen Revision seinem Unmuth Worte verliehen, eine Anklage wegen Beamtenbeleidigung ein, welche lettere das Spandauer   Schöffen gericht für vorliegend erachte e und dieserhalb gegen Hentschel auf 5 M. Geldbuße event. 1 Tag Haft erkannte. Gegen das ergangene Urtheil legte Hentschel Berufung ein. Er erbot sich vor der Straffammer des Landgerichts II   zum Beweis der Wahrheit und behauptete nebenbei, daß die bezeichnete Aeuße rung eine Beleidigung nicht enthalte. Die Straffammer lehnte den Beweisantrag ab und schritt zur Verlesung der dem ersten Urtheil zu Grunde liegenden Aussage jenes Polizeisergeanten, der auf der Straße die Revifion der Droschken vorgenommen und befundet hatte, daß er in durchaus höflicher Weise den Angeklagten behandelt habe. Auf Grund dieser Aussage hielt die Straffammer dafür, daß die obige Aeußerung des Angeklagten ein unwahres Urtheil über das Verhalten des Polizeibeamten, einen gegen diefen gerichteten Vorwurf der Pflichtwidrigkeit enthalte und somit, weil eine erweislich nicht wahre Thatsache behauptet sei, eine Beleidigung vorliege. Demgemäß ward das Schöffengerichtliche Urtheil bestätigt und dem Beleidigten die Publikationsbefugniß im Spandauer Tageblatt" zugesprochen. Ein umfangreicher Wucherproze nahm fürzlich die ganze Verhandlung der vierten Straffammer des Landgerichts I  in Anspruch. Die Anklage richtete sich gegen die bisher unbe Scholtenen Kaufleute Franz Bucker und Max Tieß, welche seit dem Jahre 1882 gemeinschaftlich, gewerbs und gewohnheits. mäßig und unter Ausbeutung der Nothlage ihrer Schuldner vers schleierten Wucher getrieben haben sollen. Der erste Angeklagte, welcher hauptsächlich die Opfer in's Garn gelockt haben soll, hat fich schon auf verschiedenen laufmännischen Gebieten versucht. Er ist bis zum Jahre 1876 Postbeamter gewesen, hat nach Quittirung des Dienstes eine Beit lang ein Verlagsgeschäft ge­habt und dann ein Engros Geschäft für Schuhmacherbedarfs artikel gegründet. Dies gab er auf, um Agent zu werden, bis er als fiiller Theilnehmer in das Papiergeschäft des Mitange flagten Tiet trat. Von dieser Beit an sollen die strafbaren Geschäfte des Angeklagten datiren. Die Staatsanwaltschaft hat fünf Fälle des Wuchers festgestellt. Die Angeklagten, welche von den Rechtsanwälten Mundel und Dr. Rosenstock vertheidigt wurden, bestritten ihre Schuld. Sie räumten ein, Geldgeschäfte gemacht und auch ziemlich hohe Binsen genommen zu haben, biese Zinsen hätten aber zu der Unsicherheit und dem Nifiko der von ihnen gemachten Geschäfte in feinem Verhältnisse gestanden, wie fie thatfächlich bei ihren Geldoperationen auch feine Seide aefponnen hätten. Diese lettere Behauptung bestätigte der Bräftdent, derselbe betonte aber gleichzeitig, daß dies auf die Schuldfrage von feinem Einfluß sein könne. Der erste Fall be­trifft ein Geschäft, das die Angeklagten mit dem früheren Post. fetretär Belling gemacht haben. Belling wurde im Frühjahre 1884 arg von Gläubigern bedrängt und von einem gemeinsamen Bekannten seinem ehemaligen Kollegen, dem Angeklagten Zucker, zugeführt, welcher im Stande sei, ihm zu helfen. Dieser erklärte, bag Tieg der eigentliche Geldgeber sei. Es kam ein Uebereins daß tommen dahin zu Stande, daß Belling seine sämmtliche Schulden dem Angeklagten angeben sollte, worauf die letteren dann mit beffen Gläubigern in Unterhandlung treten wollten. Belling gab seine Gesammtschulden auf 2300 M. an, welche die Ange flagten zu tilgen fich verpflichteten, wogegen Belling einen Wechsel über 3000 M. afzeptiren mußte, den er in monatlichen Raten von 60 M. bezahlen sollte. War diese Abmachung noch als eine ziemlich humane zu bezeichnen, so erhielt das Geschäft ein anderes Geficht, als sich herausstellte, daß Belling nicht aufrichtig gewesen war und noch anderweitige Schulden hatte, welche seitens der Gläubiger geltend gemacht wurden. Die Angeklagten mußten befürchten, um ihr Geld zu kommen, wenn gegen Belling das Gehaltabzugsverfahren eingeleitet wurde, fie

Berantwortlicher Rebatteur:

B.

waren daher genöthigt, wieder für ihn einzutreten und zahlten nochmals 1500 M. Für die Gesammtschuld von 3800 M. mußte Belling darauf einen vollstreckbaren Schiedsmannsvergleich in Höhe von 7700 M. eingehen. Die von Belling versprochenen monatlichen Abzahlungen erfolgten nur zweimal, dann brach über den außerdem stark Verschuldeten dennoch das Abzugsver fahren herein und die Angeklagten erhielten monatlich nur 29 M. Aber auch diese Abzahlung erfolgte nur zweimal, dann ließ Belling fich bedeutende Unterschlagungen zu Schulden fommen, wofür er zu mehrjähriger Gefängnißstrafe wurde. Die Angeklagten find mit ihrer verurtheilt wurde. ganzen Restforderung ausgefallen. Der zweite Fall betraf ebens falls einen start verschuldeten Postsekretär, welcher bekundete, daß er von den Angeklagten arg ausgebeutet worden sei. Er will außerordentlich hohe Binsen bezahlt haben und wurde mehrfach genöthigt, anstatt der baaren Valuta einen Theil in schlechten Bigarren anzunehmen, die ihm zu hohen Preisen angerechnet wurden. Als dritter Belastungszeuge trat ein hiefiger städtischer Reftor auf. Derselbe erklärte, daß er bei Gründung des deutschen Beamtenvereins für andere Bürgschaft geleistet habe, dadurch in Schulden gerathen und Wuchern in die Hände gefallen sei. Er wurde an Zuder verwiesen, der ihn wieder dem Tiek zuführte. Als der Nektor diesem seine Nothlage flagte, erklärte Ties ihm, daß er von vorn herein ihm nicht helfen tönne, wenn er angäbe, er befinde fich in Noth; wenn der Zeuge wenn er angäbe, er befinde fich in Noth; wenn der Beuge Geld haben wollte, dann müsse er es zu irgend einem geschäfts lichen Unternehmen verlangen. Der Beuge meinte dann, er tönne ja irgend ein Buch herausgeben wollen, wozu er das Geld brauche. Dieser Vorschlag leuchtete dem Tietz ein, der sich nunmehr gegen den Vorwurf des Wuchers gesichert glaubte. Er gab dem Reftor 500 M., wofür dieser einen über sechs Wochen fälligen Wechsel in Höhe von 660 M. ausstellen mußte. Dies Geschäft wiederholte fich noch mehrfach und der Zeuge will von den beiden Angeklagten in arger Weise ausgesogen worden sein, bis er durch eine wohlhabende Gönnerin, die ihm 4000 Mart vorschoß, erlöst wurde. Er will zum Schluffe noch von den Angeklagten, die ihm fortwährend mit Anzeige bei feiner Behörde drohten, gezwungen worden sein, einen Wechsel über 400 Mait zu afzeptiren, wofür er überhaupt feine Valuta erhielt. Die Beugen, welche fichtlich bemüht waren, die Angeklagten nach Kräften zu belasten, wurden seitens der Ver theidiger in mancher Beziehung als unglaubwürdig hingestellt und besonders darauf aufmerksam gemacht, daß sie während des Bestehens der Geschäftsverbindung mit den Angeklagten deren Lobes voll waren. Der Vertheidiger Rechtsanwalt Mundel bat, die Verhandlung zu vertagen, da er einen umfassenden Beweis für die Unglaubwürdigkeit des zuletzt vernommenen Beugen Rettors Ahlwardt antreten wolle. Es solle bewiesen wer­den, daß dieser Beuge dem Grafen Königsmark, der ebenfolls versucht habe, ihn aus Wucherhänden zu befreien, falsche Vor spiegelungen   gemacht und daß der Beuge fich ebenfalls nicht

gescheut habe, den Namen eines Kollegen bei Ausstellung eines Wechsels zu mißbrauchen. Der Zeuge gab in Betreff des letzten Vorwurfs zu, daß er den Namen des Rettors 3. auf Wechsel gesetzt habe, hierzu sei er aber von demselben ausdrücklich ermächtigt worden. Der Vertheidiger hielt es ferner für auffällig, daß der Zeuge vor einigen Jahren als Denunziant und Be laftungszeuge gegen seinen damaligen Bedell aufgetreten war, den er des Diebstahls an einem Tausendmarkschein beschuldigte. Der Pedell ist damals auch verurtheilt worden. Die Vertheidigung will wiffen, wie der Beuge, der damals schon dermaßen von Wucherern bedrängt gewesen sein will, daß dieselben ihm am Gehaltstage sein ganzes Geld abholten, in den Besitz des Jausendmarkscheins gelangt ist. Der Gerichtshof hielt die An­träge für zu wichtig, um dieselben ablehnen zu fönnen. Die Verhandlung wurde vertagt und sollen zum nächsten Termine die von der Vertheidigung vorgeschlagenen Beugen vernommen werden.

Breslau  , 9. Juli.  ( Ein Bubenstück.) Zu den Kunden des Viktualienhändlers Julius Weigelt hierselbst zählte auch Marte Berger, die erwachsene Tochter eines Handwerkers. Marie ist eine Erscheinung, die um ihrer hohen Gestalt, ihres hübschen Gefichtes und ihrer der Hemisphäre zustrebenden Formenfülle willen ins Auge sticht. Auch Weigelt fonnte fich diesem Ein­druck nicht verschließen und er erkühnte fich, an Marie wieders holt unzüchtige Aufforderungen zu richten. Marie sette jedoch denselben hartnäckig taube Ohren entgegen. Ergrimmt darüber, verfiel der Viktualienhändler, um sich an der Spröden zu rächen, auf ein ganz gemeines Mittel. Er beschuldigte fte des Betruges und machte schließlich einem Schußmann die Anzeige, daß Marie Berger ihn um 75 Pf. geschädigt habe, indem sie sich einen anderen Namen beigelegt, wodurch er veranlagt worden, ihr ein Brot und ein Stüd Butter auf Borg zu geben. Die infolge der Anzeige eingeleitete Untersuchung führte dazu, daß gegen Weigelt Anklage wegen wiffentlich falscher Anschuldigung er hoben wurde. In der heutigen Verhandlung darüber behaup tete Weigelt, daß er bei Erstattung der Anzeige in gutem Glauben gehandelt, daß er Marie Berger mit einer gewiffen Klara Winkler, die gegenwärtig eine wegen Diebstahls über ste verhängte Strafe verbüßt, verwechselt habe. Die Beweisauf­nahme lieferte für diese Behauptung feinen Anhalt. Sie ergab vielmehr, daß der Angeklagte lediglich aus Aerger darüber, daß Marie Berger seine Wünsche nicht erhört hatte, die falsche An­zeige ersonnen. Mit Rücksicht auf diesen Beweggrund bean­fragte der Vertreter der Staatsanwaltschaft, Affeffor von Still fried, Weigelt zu 6 Monaten Gefängniß und einjährigem Ehr­verlust zu verurtheilen und Marie Berger die übliche Publika. tionsbefugniß zuzusprechen. Der Gerichtshof, die unter dem tionsbefugniß zuzusprechen. Vorfitz des Landgerichtsdirektors Pazig tagende 4. Straffam­mer, erkannte genau nach diesem Antrage. Marie Berger er hielt die Berechtigung zugesprochen, den Wortlaut des Urtheils einmal auf Kosten des Angeklagten in der Breslauer Morgen­zeitung" zu veröffentlichen.

Kleine Mittheilungen.

Calbe   a... 9. Jult.( Verunglückte Arbeiterin.) In der Papierfabrik von Brüdner& Co. verlor gestern die Arbeiterin Brint   drei Spigen der Finger an der linken Hand, indem fie mit letterer in die Meffer einer Maschine gerieth.

Wald, 6. Juli. Ein Soldat aus der Düsseldorfer   Gar nison, welcher angeblich 2 Tage Urlaub hatte, übernachtete vom Sonntag bis Dienstag Morgen bei einem seiner Freunde, einem Schleifer zu In der Höhe. Als letzterer, der sich Dienstag in

fich

Francisco einzunehmen, kam eincs Morgens eine wohlgel Persönlichkeit an Bord, welche sich dem Steuermann d Eigenthümer und Verschiffer der Ladung präsentirte, fi Rodes entledigte und in den Raum hinunter stieg, angebl zu sehen, wie die Ladung gestaut werde. Kurz nachher l Fremde wieder aufs Ded, gab seine Zufriedenheit mit der ung zu erkennen und ging seines Weges. Als der z. an Bord gewesene Kapitän später den Verlader traf und fragte, ob er sich die Stauung der Ladung angesehen wußte dieser von nichts und es blieb die Sache mit dem den und deffen Absichten vollständig dunkel. Man hat Fall an Bord der Bark längst vergeffen und befand f hoher See, auf 2° 1. Br., 30° 30' m. 2. von Greenwi man am 2. Mai Morgens einen starken Knall, gleich Kanonenschuß, im Raum hörte. Als man die Luken stieg starker Rauch aus denselben hervor; bald stand das in Flammen und mußte verlassen werden, worauf die Be von der norweg. Bart Riga  " aufgenommen wurde. Holzerland bringt das Feuer mit dem Besuch des geheimnis Fremden in Verbindung.

Mr. 162

dod

in's Haus 4 Bart.

Wien  , 9. Juli.  ( Ein durchgegangener Bürgermeister Mauer bei Wien   wird unterm 7. d. M. geschrieben: Bürgermeister unseres Ortes, Heinrich Martin Heima durchgegangen und hat in einem an ein Ausschußmitgesscheint richteten Briefe das Geständniß abgelegt, daß er aus d anvertrauten Gemeindefaffe nach und nach einen Betr 5000 Fl. entrommen habe und vor der Hand nicht in de sei, diese Summe zu ersetzen. Gleichzeitig bittet er um sicht und verspricht, den Schaden in fürzester Zeit wied zumachen. Noch gestern Abend wurde in der Wohnum mann's   in Wien   eine Revision vorgenommen und da funden, daß Heimann in letzter Zeit den größten Theil Sachen veräußert hat. Auf dem Ofen hatte er den zur Gemeindefaffe zurückgelaffen. Die Vertreter der G nahmen denselben nach Mauer mit, öffneten die Kaff Währe fanden darin zwar Gemeindegelder in der Höhe von 20 vollkommen intakt, dagegen fehlten die Armen- und europäischen  fondsgelder, sowie eine Kaution, zusammen eine Sum länder ist s mehr als 4800 FI. Wie bisher festgestellt werden das Hirn hat Heimann den abgängigen Betrag während seine Waffen zu jährigen Funktionsdauer allmälig entwendet. Er muß besigen, un längerer Beit mit dem Plane getragen haben, Wien   zu worauf auch der Umstand hindeutet, daß er fich schon im Suche nach d. J. einen Paß ins Ausland besorgt hat. Vor vierzehn weder gege trat er einen einwöchentlichen Urlaub an und versprach oder ihrers bevorstehenden Neuwahl des Bürgermeisters am 9. d. M. fallen fön zukehren. Noch gestern früh scheint er in Wien   gem bewaffnet haben, denn sein an den Gemeindeausschuß gerichteter Nübezahl in Wien   am 7. um 7 Uhr früh aufgegeben. Heimann leht nicht n Bruder der falliten Bantiers Eduard und August Heima war vor Jahren auch Theilhaber der Firma E. J. Helppen ertö Söhne, deren Zusammenbruch vor drei Wochen großes läßt sich erregte. Die Brüder des Bürgermeisters haben für die der holt große Opfer gebracht. Er schuldete der Bankfirm Worten als 60 000 l. und gab vor Jahren als Deckung dafür billigere un geräthschaften, deren Anschaffungspreis feiner Beit vorbereitun Werth der Schuldsumme repräsentirte, ferner eine start Villa in Mauer. Gegenwärtig sind diese Silbergerät auf taum 4000 Fl. geschätzt worden.

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Staatsmän

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wurde für

halten, un Pest, 9. Juli.  ( Mastirte Räuber zu Pferde.) A wenn Du Csifer Komitat in Kronstadt   eingetroffener Meldung bereiten, w treibt in den dortigen Gebirgen eine Bande von ber bereiten, w mastirten Räubern ihr Unwesen. Vor kurzem wurden von Kopf gesch In zwei Stinas( Sennhütten) ausgeplündert und in der ein felben ein Hirte ermordet; in der anderen Hütte fan Nachdem n vier rumänische Landleute vor, welche von den Räub glaubt, w bunden und gefnebelt zurückgelaffen worden waren. 3ivilisation Paris  , 8. Juli.  ( Schiffszusammenstoß.) Aus Tun das erdenk gemeldet, daß der Postdampfer Charles Quint  " mit Personendampfer Ville de Brest", beide der Fran nung gele Transatlantischen Gesellschaft gehörig, Sonnabend Morge fürchten den Kerkenna- Inseln   zusammengestoßen ist, infolge ( Europäer), 2 Matrosen und 2 eingeborene Soldaten er träglich fd " Charles Quint  " in 7 Minuten sant. Der Kapitän, ein Baff Die Ville de Brest", welche in den anderen Dampfergefügt und war und auch einigen Schaden erlitten hat, fuhr in den haben, au von Mehadia  .

Deffen

Diesem nai erzeugten

aufzuladen Alles alten latein

Die S wenn

Rom  , 8. Juli. Ein schreckliches Verbrechen, deffe an den berüchtigten Troppmann erinnert, wird aus Ma berichtet. Ein vor dem Dorfe wohnender Bauer Labri schlug am Morgen des 29. Juni mit der Art erst sein die sofort todt blieb, und warf sich dann auf seine drei Die er geradezu in Stücke hackte. Dann entfloh der geistesgestörte Mörder, der bald darauf in die Hän Haben die Gendarmerie fiel. Reiches br

Der

New- York, 30. Juni.  ( Selbstmord am Hochze bringen Am 27. cr. follte in Boston  , Maff., die Hochzeit des aussichten Lillian Chandler mit George H. Gibson, einem Angestell Im Boston Electric Co.", stattfinden. Der Bräutigam Und je me indeffen nicht zur Trauung, und als man nach ihm fand man ihn todt in seiner Wohnung vor. Gibson eine Kugel in den Kopf gejagt.

Sprechsaal.

Die Redaktion ftellt die Benugung des Sprechfaals, soweit Raum dafür ift, dem Publikum zur Besprechung von Angelegenheiten allgemeinen zur Berfügung; fie verwahrt sich aber gleichzeitig dagegen, mit de deffelben identifizirt zu werden.

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red

Rriminal- S

Folgende Berichtigung geht uns von Herrn D So

zu: Auf den in der Nr. 156 vom 6. Juli cr. dieser enthaltenen, fich mit meiner amtlichen Thätigkeit als Gebracht, lieb arzt beschäftigenden Artikel erwidere ich: ließen, m

Es

1. Ich war verreift, als bei der biefigen Gemeinde kanntschaft Sie trag des Tischlers Großmann auf Aufnahme seines eine Krantenanstalt gestellt wurde und habe meder deffelben gesehen, noch sind seine Verhältnisse mit irgend geworden. Die Untersuchung hat mein Stellvertreter a muß Gesch und den Bericht abgefaßt, auf Grund deffen der Anfo hübsches Großmann abgelehnt worden ist;

2. Diefe Angelegenheit, die mir ganz unbekannt war, war daher erledigt, als Großmann, den ich som

Red

Son

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der Person noch dem Namen nach fannte, bei mir abend Daraus ergiebt sich schon die Unrichtigkeit der weite doch auf stellung, auf welche ich ihrer beleidigenden Form we

aller Frühe, als sein, Freund noch den Schlaf des Gerechten ingehe, unto weniger, da fte an anderer Stelle de Frau von

schlief, zur Arbeit begeben hatte, Mittags nach Hause lam, war der Soldat verschwunden. Als Entschädigung für die Gast freundschaft hatte der Vaterlandsvertheidiger, ehe er von dannen zog, fich in den Sonntagnachmittaganzug des Schleifers gesteckt und seinen militärischen Anzug liegen gelaffen. Nunmehr wird der undankbare Quartiernehmer, der gar keinen Urlaub hatte, wegen Fahnenflucht verfolgt.

Lobenstein, 7. Juli. Ein düsteres Familiendrama spielte fich jüngst in dem unweit von hier gelegenen reußischen Dorfe Ruppersdorf ab. Ein junger Mann von 22 Jahren wurde wegen eines Sittlichkeitsvergebens mit einem Mädchen unter 14 Jahren verhaftet. In das Amtsgefängniß hierher gebracht, gab er an, daß sein Vater, der Tischlermeister T., mit seiner 18 jährigen Tochter, der Schwester des Arrestanten, in unfittlichem Verhältniß lebe. Es erfolgte darauf die Arretur der beiden. Als die Ehefrau und Mutter der Verhafteten dies hörte, stürzte fie fich in den Hofbrunnen, aus welchem fie als Leiche heraus­gezogen wurde.

"

Hamburg  , 10. Juli. In Bezug auf das Feuer, durch welches bekanntlich die deutsche   Bart Marie Riebed", Kapitän Holzerland, aus Stralsund  , auf See zerstört wurde, wird fol­gendes gemeldet: Als die Bark Marie Riebed" in Genua   in Ladung lag, um Marmor, Wein, Cel, Reis c. nach San

"

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prüfung unterliegen wird, und bestreite hier nur durch bestimmt, die behaupteten Beleidigungen gegen Großm

braucht zu haben.

Nixdorf, den 9. Juli 1888.

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sehen."

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Telegraphische Depesche

6381

( Wolff's Telegraphen- Bureau.)

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Sei mit uns f

Haag, Mittwoch, 11. Juli. Nach einem Telegrafagte mir

ein Aufstand ausgebrochen; die Aufständischen Tjelegon und tödteten die europäischen   Einwohner Bekämpfung der Aufständischen abgesendet worden.

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Häuptlinge der Eingeborenen. Von Batavia find Trup

natürli will. Ver wird schon

ein Pferd, Ah,

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Briefkasten der Redaktion Wagen an Bet Anfragen bitten wir die Abonnements- Duittung beizufügen.

Antwort wird nicht ertheilt.

Adresse in der Expedition, Zimmerstr. 44, abzugeben. Herr Vorges vom Vergolder- Fachverein wird erfuch

vengrim in Berlin  . Drud und Verlag von Man Sebyg in Berlin   sw. Beuthstraße 2.

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