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tenen Rüstungen und Waffen anlegen, dann ebenfalls Schiffe besteigen und auf dem Waffer zwischen der Festung und dem Eiswerder den Angriff der Berliner und Kölner erwarten. Der Spandauer Bürgerschaft, die sich mittlerweile auf der Festung versammelt hatte, wurde von dem Vorhaben des Kurfürsten Kenntniß gegeben. Schnell wurden nun alle vorhandenen Kähne bestiegen und auf dem Waffer zwischen dem Eiswerder und der Festung Aufstellung genommen. Bald sah man Berliner und Kölner Schiffe die Havel herunterschwimmen und am Eiswerder zum Kampfe fich ordnen. Auch der Kurfürst bestieg mit seinem Hofstaate ein Schiff, um diesem aus dem Kampfspiele zuzuschauen. Kanonendonner und Trompetengeschmetter gaben von den Wällen der Festung her das Zeichen zum Beginn des Kampfes. Es entspann sich nun ein higiges Gefecht, weil feiner dem andern weichen wollte. Bu einer Entscheidung kam es jedoch nicht. Ein Befehl des Kurfürsten machte dem Seegefecht ein Ende und ordnete die Fortsetzung des Kampfes auf dem Lande an. Schnell wurde eine Aufstellung genommen, und die Kanonen, welche während des Seegefechtes gedonnert hatten, gaben auch jetzt wieder das Beichen zum Beginn des Kampfes. Muthig rückten die Schaaren gegen einander los, und bald war man handgemein. Die ver einigten Berliner und Kölner waren zwar an Bahl den Span­dauern bedeutend überlegen, mußten aber doch das Feld räumen. Mit dem Eintritt der Dunkelheit gab der Kurfürst das Zeichen zur Beendigung des Kampfes. Frohlockend über ihren Sieg ließen die Spandauer von der Verfolgung der fliehenden Ber liner und Kölner ab und kehrten in die Stadt zurüd. Hier bot fich ihnen aber ein überraschender Anblick dar. Die Kanonen, welche während des Gefechts gedonnert hatten, waren scharf ge­laden und hatten den Kirchthum der St. Nikolaifirche zerstört. Auf dem Wege gütlicher Verhandlungen würde Joachim II. die Spandauer nie bewogen haben, ihren schönen, feiner Ansicht nach aber der neuerbauten Festung gefährlichen Kirchthurm ab zutragen. Deshalb zog er die Bürgerschaft aus der Stadt und beschäftigte fte mit Kampfspielen, die ihm die erwünschte Ge­legenheit boten, feine Kanonen auf der Festung abfeuern zu laffen. Daß dieselben scharf geladen waren und mit ihren Kugeln den Kirchthurm zerstörten, davon merkten ja die kämpfen­den Bürger nichts. Lag aber der Thurm erst nieder, so mußten fie fich, wenn auch unwillig, doch darein fügen.

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Einen ganz ungeahnten Aufschwung hat das Fahren auf dem Dreirad in der kurzen Frist von zwei Monaten ges nommen, seitdem ihm mit dem 12. Mai d. J die Straßen von Berlin geöffnet worden sind; wir fahen, schreibt die Nordd. Allg. 8tg.", eine gestern von der Polizei ausgestellte Fahrkarte für einen Dreiradfahrer, welche die Nummer 4000 trug. Als die Verhandlungen zwischen den städtischen Behörden und der Polizei geführt wurden, glaubte man nach den von den Rad­fahrervereinen gegebenen Mittheilungen, die Bahl jener, die sich um Fahrkarten bewerben würden, auf 7-800 annehmen zu dürfen. Wie die oben genannte Nummer erweist, hat sich diese Bahl bereits verfünffacht, das Drei- und Vierrad ist zu einem Faftor geworden, der in dem reichen Verkehrsleben der Millionen­stadt eine wesentliche Rolle spielt, der daher die vollste Be achtung des Publikums und der mit der Regelung des Verkehrs vertrauten Behörden verdient. Man hat für gewisse Industries zweige mit der Freigabe des Dreiradfahrens in den Straßen der Stadt einen gewaltigen Aufschwung erwartet und ers lägt fich sehr hofft; wie weit derselbe eingetreten ist, läßt sich sehr schwer bestimmen. Allerdings würde, wenn man annähme, daß jeder mit einem Fahrschein versehene Radfahrer feine eigene Maschine befigt und diese den Durchschnittswerth von 250 M. hat, das rollende Material" der Berliner Radfahrer den re­spettablen Werth von einer Million Mark repräsentiren. Die Voraussetzung für diese Berechnung entbehrt aber in ihrem ersten Theil der Thatsächlichkeit, denn es steht fest, daß ein Theil der mit Fahrscheinen versehenen Personen und es ist bies wahrscheinlich der größere nicht im Befit eines Dreis rades ist, daß sich viele die fostenlos zu erwerbende Karte haben ausstellen laffen, um gelegentlich auf der Maschine eines Freundes zu, naffauern" oder fich hier und da einen Ritt ins Freie oder durch die Straßen der Stadt auf einem Miethsgaul aus einer der zahlreichen Veloziped- Verleihanstalten zu leisten. Die Leihgebühr ist ja nicht unerschwinglich und im Falle, daß das Geld im Beutel nicht reicht, um die Kaution zu stellen, ist man ja im Befiße einer Uhr, deren Werth dem Verleiher den Auch die Damenwelt hat eventuellen Schaden deckt. von Bewerberinnen eine nicht unbeträchtliche Bahl von Fahrscheine gestellt; ein Fräulein, das sonst mit Grazie über die Breffer hüpft, welche die Welt bedeuten, soll die erste Vertreterin des Ewig Weiblichen gewesen sein, die sich um bie Legitimation, die Straßen der Stadt auf dem Stahlroß durcheilen zu dürfen, beworben hat. Sonst find es wohl meist junge Damen, die in zärtlichem Hintereinander mit dem Manne ihrer Wahl oder dem, der es werden will, das Tandem theilen und sich durch den grünen Schein vor jeder eventuellen Unan nehmlichkeit schüßen wollen, da darüber noch feine Entscheidung vorliegt, ob beide Passagiere eines Tandems mit Legitimationen versehen sein müssen oder ob die des einen, bezw. die des Herrn genügt. In der polizeilichen Bedingung für Erlangung des Scheins ist leider nicht der Grad von Grazie und Alter firirt, den die modernen Amazonen auf ihrer Maschine innehalten müffen. Bumal vor unseren Nicht- Radfahrerinnen haben die radfahrenden Damen teine Gnade gefunden; nun, das Genie. unserer Bekleidungstünstler ist ein so erfindungsreiches, daß es auch Kleidungsstücke ersinnen wird, deren Form und Faltenwurf der Bewegung des Radtretens fich anpaßt. Was das Alter anbetrifft, so gilt auch hier der Saß, daß es vor Radfahren nicht schüßt. Ein indiskreter Blick hat unserem Berichterstatter verrathen, daß eine der zum Dreiradfahren legitimirten Damen in einem um mehr denn vier Jahrzehnte zurückliegenden Jahre geboren wurde. In dieser Beziehung haben die Fahrscheine mit ihrem genauen Nationale einen bedeutenden Saten, und man fann es ver­stehen, daß sich zumal aus den Kreisen der Sportfreundinnen Widerspruch gegen die von manchen Seiten geltend gemachte Forderung erhebt, daß die Fahrscheine leicht erkennbar und les­bar für das Auge der Obrigkeit und somit auch für jeden, den es intereffirt, an den Maschinen angebracht werden sollen. Man male fich die Folgen einer solchen Verordnung nur aus! Das Publikum hat sich den Radfahrern freundlich und sympathisch gegenüberstellt; die Straßenjugend begrüßt wohl in den minder verkehrsreichen Straßen die Strampelbrüder", zumal wenn es Männlein und Weiblein ist, mit Lachen und Spott, doch von größeren Ausschreitungen gegen Radfahrer hat man bisher noch nicht gehört. Entschiedene Gegner finden jedoch die Radfahrer in den Droschkentutschern, die nach Omnibussen, Pferdebahnen auch noch diesen Konkurrenten auf dem Fahrdamm auftreten sehen. Wie weit an den zahl reichen, durch Dreiräder herbeigeführten Unfällen, die vom amtlichen Polizeibericht und von privaten Berichterstattern ge meldet werden, jeden der beiden Theile die Schuld trifft, ver mögen wir nicht festzustellen, sicher ist aber, daß die Radfahrerei in den Straßen noch start an Rinderkrankheiten" leidet; gar mancher versucht es, wie es fich auf dem Stahlpferd mit die Füße schlenkern laffe", ohne einen Begriff von der Handhabung und Leitung des Gefährtes zu haben. Diesen Feierabends und Feiertagsfahrern find wohl die meisten der Unfälle zuzuschreiben, gegen diese richten sich auch die energischen Proteste der eigent

lichen Radfahrerkreise. Diesen unberufenen Sportsfreunden gegenüber würde sich wohl auch empfehlen, die Erlangung der Fahrerlaubniß etwas zu erschweren. Soweit wir unterrichtet find, wird der Fahrschein jedem, der sich um einen solchen bewirbt, ausgeftellt, ohne daß er die Angaben, die er über seine Person macht, zu legitimiren braucht. Schon in einer solchen Legitimation läge ein Theil der Gewähr dafür, daß der Be­werbende fich nicht selbst und andere durch Unvorsichtigkeit und tolles Fahren leichtsinnig bedroht. Es soll der Fall vorge

fommen sein, daß ein Bewerber um einen Fahrschein seinen Namen schon in der amilichen Liste vorfand; demand, der von seiner Abficht, fich den Schein zu holen, gehört hatte, hat sich die Fahrerlaubniß auf fremden Namen geholt und kann nun Unheil anrichten, soviel er will, ohne daß es möglich ist, ihn zu faffen. Gesellschaftlich recht zweifelhaften Kreisen mag auch ein Theil der Fahrer angehören, welche ihr Vehitel den die ganze Nacht offenstehenden Leihanstalten entlehnen und dann fleder­mausartig die im nächtlichen Dunkel daliegenden Straßen durch eilen, meist zu zweien, oder, deutlicher gesagt, in Paaren. Doch das gehört auch in das Kapitel der Kinderkrankheiten"; je offener fte zu Tage treten, je unumwundener fte erörtert werden, desto eher werden sie überwunden, desto eher wird sich das Dreis rad zu dem gestalten, was es sein soll: ein billiges und schnelles Verkehrsmittel im Dienste des Vergnügens und des Geschäfts. Gerade in letterer Beziehung haben sich aber die hochgehenden Erwartungen, die man an die Transport Dreiräder knüpfte, bisher nicht erfüllt. Wir glauben nicht zu niedrig zu greifen, wenn wir die Zahl der dem Waarenverkehr zu derartigen Zwecken gewidmeten Dreiräder nur auf zwanzig schäßen; sobald ein Mittel erfunden sein wird, Maschinen, die ihr Beftger für kurze Beit unbewacht auf öffentlichem Drte stehen läßt, vor Dieben zu bewahren, wird auch ihre Zahl eine größere werden.

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Ein Nachspiel zum 18. Mär 1888. Es wird, schreibt die Volks Tribüne", unseren Lesern erinnerlich sein, daß am 18. März ds. Js. bei Gelegenheit der Huldigung der März gefallenen folgende Personen verhaftet, jedoch am 19. März wieder auf freien Fuß gesetzt wurden: C. Fritsche, D. Schindler, W. Kuzlach, E. Wilschke, R. Jakobid, H. Schwabe, F. Buttge reit, A. Keßler. Sämmtliche Personen find nunmehr unter An­flage gestellt. Die Anklage wirft mehreren der Betheiligten vor, an einer öffentlichen Zusammenrottung theilgenommen zu haben, ferner den ersten fteben, von dem Polizeihauptmann Hoppe, einem zuständigen Beamten, aufgefordert zu sein, sich zu ents fernen und fich nach der dritten Aufforderung nicht entfernt zu baben.( Vergehen gegen die§§ 115 I, 116 I, 74 des Str.-G.-B.) Auch find die fich damals meldenden unparteiischen Zeugen mit unter Anklage gestellt. Als Zeugen find gegen acht Schußleute geladen und findet die Hauptverhandlung am 17. Juli, Vor­mittags 12 Uhr, vor der 2. Straffammer des Landgerichts I hierselbst, Moabit 11 12, 1 Tr., Zimmer 49, statt. Die Ber theidigung hat Rechtsanwalt Dr. Flatau übernommen. Man darf auf den Ausgang des Prozesses gespannt sein.

Karl M. an der Erde und war mit einer Arbeit beschi die Akten be Falls die während neben ihm ein Mauerpfeiler umgelegt wurde. Pfeiler sollte in einer anderen Richtung umstürzen. fiel as lieber gle unglüdlicherweise dahin, wo M. ahnungslos faß. Mau weil er der streiften den M. und brachten ihm verschiedene Berlegungen so einen schmerzhaften Bruch des rechten Armes unmittelba, dahingege Handgelenk. Der Verunglückte wurde in ein Krankenhaus gen zu müffe ihnen benut portirt.

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Staatsanwal

Die vorgeftrige Briefmarkenbörse war trot egend und heftigen Regens von einem festen Stamm von Intereffenterere Beit in sucht. Zum Verkauf waren sechs Albums von je 2-3000 den Beranid und Werth von 120-180 M. angeboten. Von größeren Di Sache eingefä waren 3200 Bayern , Schweizer und Württemberger älterer er verläßt s gänge, 200 abgebrauchte württemberger Dienstmarken und wieder ins 3 Rollektion von Souverts alter deutscher Staaten. Die Ein freche legten Markenbogen fanden nur wenig Beachtung. Als e, wurde vor fität waren deutsche Marken der 71.. Emission mit verkehr 6. Junt veri gedrucktem Adler eingesandt; daß dieselben auch in her Seibel gekommen, bezeugt eine derselben, welche den Boststempel Schüßenftr n fam. Rau den trägt. Interessant waren perstiche Bollamt quittunge denselben zu Packetadreffen. Für Württemberg 3 Kreuzer gezähnt, auster Hund" d wurden zu hohe Preise gefordert und blieben unverkauft ubte und mi Neuigkeit lag ein ungarischer Kartenbrief zu 35 Kreuzer unbeachtet g der für Poſt- und Telegraphendienst zu gleicher Zeit verber nachfette len feiner Uh Eine interesante Blüthenlese aus dem Inserate gab der ihm verschiedener Beitungen hat ein Wiener Blatt in folgendnung eine de sammengestellt: Erstes großes Brillantfeuerwerk unter die Anklagel licher Abbrennung des Herrn Bazelt." Unterzeihen. Als der empfiehlt zur Benügung einer Milchkur seine eigene unter einen milch." Eine Amme für einen Gesandten am htel, aus der Bekanntmachungt, leugnet d lichen Hofe wird sofort verlangt." Armenspeisung durch den Frauenverein betreffend.§4n Tausch gem Matte lautet auf einen bestimmten Tag und die die Tasche welche das Kochen übernommen hat, trägt den gedo" sollten nu Titel Sveisemarte und ist auf der Rückseite mit dem genaussagen unferes Stempels versehen" Sehr nett nimmt fic eflagten auf stehendes Inserat aus: Der Graswuchs auf dem Lothauptung bezü wird hiermit genehmigt." Bürgermeisterammt F." Ungle die Beugin flingt folgender Anschlag: Profeffor Dr. Kranz fann ne der Ankl Sehr verfänglich lautet folgender Tant: Allahre Buchtha lesen." uns bei der Entstehung des Feuers zu Hilfe gekommen it. Der Ger unseren tiefgefühlten Dank." Aber durchaus unglaublidbestraften Ang es, wenn es heißt: Bu Ehren Sr. Majestät des Köni Tiefes Mi Sachsen erscheint heute die hiefige Garnison nur im Herzehnten im der Straße."- Hochkomisch macht sich folgende Annonze: ziemlich häuf Impfen der Kinder von Kälbern findet am 23. d. Mndelsstel -Auf eine gewisse Grausamkeit deutet nachstehendes öffengerichts Der Verkauf meiner seligen Frau auf dem Wochenmad der Wermst feinen ungestörten Fortgang." ganz unmöglich erscheiner, und man Nachricht: Der Kaiser gab das Beichen zum Beginne denden Schuß durch Abfingung eines Chorals." Ein dreijährigen Kunden an wegen seiner Frömmigkeit auch für den Umgang mit tattet ihr aber passend, ist zu verkaufen." Sehr heiter wirken nad fen, und verg Anzeigen: Elf Kleiderschränke für Feldwebel von Kifidium, die ndelsstelle zu Alle sucht die Garnisonsverwaltung in Glogau ." fitend be noch Akten aus dem Nachlaffe meines verstorbenen Mann spruchen, werden aufgefordert, fich binnen vier Wochen zunegt worden, widrigenfalls fie eingeftampft werden. Frau Advokat e bie Strafer Mit dieser gräßlichen Drohung sei diese kleine Blüten früherer S lomischer Anzeigen", die bis ins Unendliche fortgesetzt richt angiebt, fönnte, für heute beendet.

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Das Unwetter in der Nacht zum Freitag hat unter den Bäumen arg gehauft. Die Alleen find mit Aesten bestreut, und selbst in der Belle- Alliancestraße hat der Sturm zwei alte Bäume umgebrochen. Das scheußliche Wetter brachte gestern ungewohnte Erscheinungen mit sich. Das Personal der Dampfer war ganz in Wachsleinewand gehüllt, und selbst ein Spree­schiffer stand am Steuer, einen Regenschirm in der Hand. Der wolfenbruchartige Regen hat am vorgestrigen Tage an vielen Stellen große Wafferschäden, Ueberschwemmungen 2c. her beigeführt; befonders ist unser Nachbarort Charlottenburg , in dem augenblicklich größere Kanalisationsarbeiten in Angriff ge nommen sind, schwer heimgesucht worden. Die Waffer, die in folge der Erddämme feinen richtigen Abfluß hatten, sammelten fich beispielsweise an der Ecke der Berliner und Leibnizstraße zu einem förmlichen See, der die Geleise der Pferdebahn voll­ständig unter Waffer setzte. Auch die umliegenden Getreides felder und Wiesenflächen sind vom Regen schwer geschädigt worden; so wurde das Getreide, das schon reif auf den Halmen, faft überall umgelegt. Großen Schaden sollen auch die Kunst­gärtnereien erlitten haben. In Berlin selbst hatten die Waffer. Polizeibericht. Am 13. b. M. Mittags wurde beat, und fie b maffen weniger Schaden angerichtet. In den Kellern einiger Tegelerstraße ein 3 Jahre alter Knabe durch einen voren, da ihr tiefer gelegenen Straßen, wie Wadzeck- und Linienstraße, zeigten widrig fahrenden, von dem Kutscher Franz geführten die Frage Au Luftgarten n wagen erfaßt und am linken Beine verlegt. fich, wie jedesmal bei derartigen Wetterereignissen, Ueberschwem mungen. wurden Nachmittags auf der Kreuzung der Französischen laffen, antwo Markgrafenstraße eine Frau, an der Ecke der Friedrich erhungern; Behrenstraße ein 4 Jahre alter Knabe und Abends im en mich tota weg des Hauses Koppenftr. 91 ein 3 Jahre altes Mädchen Geständniß fahren, sämmtlich jedoch anscheinend nur unbedeutend an Fall zu Nachmittags sprang ein obdachloser Handwerker, selbstmörderischer Absicht, von der Schloßbrücke aus wurde aber alsbald wieder herausgezogen und nach dem Ein inter Gegen Abend wurde am Schiff 92. Abtheilu damm die bereits stark in Verwefung übergegangene Leidaben Paul S für Fleischb hause gebracht. Un demselben Tage gerieth Linfftr. ebene Häuſer der Dachstuhl des Vorderhauses und eine große Menmeln. Er le lagernden Gerümpels in Brand. Die Feuerwehr war Zeit in Thätigkeit und wurde in der Nacht noch nochmaltand und Na Brandstelle gerufen, da eine Bretterwand wieder in Bradoch bei den rathen war. Auf welche Weise das Feuer entstanden, ised fammele. nicht aufgeklärt.

Daß die Ehen nicht immer ein himmlisches Werk" find, sondern daß es oftmals den Anschein hat, als ob Kobolde mit denselben ihr Werk treiben, hat wieder einmal ein Vorkommniß in der sonst so ruhigen Simeonftraße gezeigt, welches bei der verbreiteten Bekanntschaft der Bewohner derselben dort viel Aufsehen erregt hat und sehr viel besprochen wird. Acht Jahre war der Büchsenmachermeister B.. verheirathet und es war niemand je eine Disharmonie in der Ehe zu Ohren ge­tommen. Da fügte es fich, daß die Ehefrau zu Weihnachten v. J. ihre Schwester zu Besuch nahm und daß fich zwischen

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dieser und dem Büchsenmachermeister ein Liebesverhältniß ent widelte, welches beide nicht zu bemeistern vermochten. Mann sah in seiner Frau das Hinderniß zu seinem ,, Glück" und da ste schwächlich und kränklich war, wollte er fich ihrer nach ausgesprochener Abficht entledigen. In seiner wahnsinnigen Buneigung zu seiner Schwägerin war der Mann auf den teuf­lischen Plan verfallen, seine Frau zu Tode zu malträtiren. Er ging mit seiner Geliebten spazieren, machte Festlichkeiten mit ihr mit und verbrachte in fidelem Leben in ihrer Gemeinschaft sein Geld, ein garantirt festes Einkommen von wöchentlich 45 Mart, während seine Frau daheim fich mit Mäntel wofür ste beim Nachhause nähen zu helfen suchte, kommen des Mannes das diesem vorgesetzte Effen in's Geficht geworfen und Schläge unter lügenhaften Vorwänden dazu bekam. In voriger Woche sah die ärmste ein, daß sie mit ihrem Manne nicht wieder zurechtzukommen vermag, und sie führte turz entschlossen den seit längerer Zeit gereiften Entschluß, aber völlig unvorbereitet aus. Nachdem es an einem Abend wieder so arg geworden, daß die Frau den größten Theil der Nacht auf dem Hausflur zugebracht hatte, bis ihre von einer Festlichkeit heimkehrenden Nachbarsleute ihr Unterkunft gewährten, packte fie am andern Morgen die Wirthschaft zusammen, ein Möbelwagen wurde gemiethet und während die Möbel und Habseligkeiten aufgeladen wurden, wurde in aller Eile die Woh nung gesucht und gefunden, in der die Frau ein neues Leben beginnen wollte. Als der Mann um 12 Uhr zu Mittag nach Hause kam, fand er nur sein Bett und in einem ,, möblirt" ver­mietheten Bimmer ein Sopha stehen. Sein Geficht, welches er zu dem Anblick machte, wird sich jeder vorstellen können, aber am meisten jammerte er darüber, daß die Frau seine Anzüge und Putgegenstände zum Spazierengehen und zum Großthun auch mitgenommen hatte und er nur noch das, was er auf dem Leibe hatte, seinen Fabrikanzug, besaß.

Seit etwa 14 Tagen trieb ein Schwindler in frecher Weise in der Umgebung, besonders in den Orten des Nieder­barnimer Kreises sein Wesen, indem er durch Bettelbriefe das Mitleid zu erweden fuchte. Am Sonntag früh betrat er die Wohnung des Oberwärters Echneider in Weißensee, legte der Chefrau desselben ein Schreiben mit der Unterschrift Der Wirth" vor, in welchem bescheinigt wurde, daß die Mutter des jungen Mannes verstorben, eine zahlreiche Kinderschaar und feine Mittel zu ihrer Beerdigung hinterlassen habe. Als der Oberwärter Schneider hinzufam und ein Verhör mit dem Bettler anstellte, fam er zu der Ueberzeugung, daß er es mit einem Schwindler zu thun habe. Er ersuchte den Fremden nun, ein wenig zu warten, bis er sich völlig angekleidet habe. Plöslich schwang fich indeffen der junge Mann auf das Fensterbrett, und mit einem fühnen Sprung war er aus dem eine Treppe hoch be­legenen Zimmer auf der Straße, wo er schleunigst die Flucht ergriff. Herr Schneider und seine Kinder setten sofort seine Verfolgung ins Wert, und gelang es, am Kurhavener Plaß den Schwindler zu ergreifen und nach dem Amtsbureau zu bringen,

wo 6 M. 10 Pf. in seinem Befit vorgefunden wurden. Außerdem war der Schwindler in dem Befiß eines Kautschut stempels und mehrerer Rechnungen über Fleischlieferungen eines Restaurateurs in Treptow . Er hat bereits umfassende Geständ niffe abgelegt. Er ist als der Viehtreiber Troppans aus Friedrichs­berg refognoszirt.

Ein bedauerlicher Unglücksfall ereignete sich am Freitag Nachmittag auf einem Abrißbau in der Gitschinerstraße. Hier saß der in der Hermsdorferstraße wohnhafte Maurer

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schen Obdach gebracht.

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der Angeklag der heutigen ulz hinzugezo

Vergnügungs- Chronik. ertragung in phyfitus D zurechnungsf

Die Bentral- Kranken- und Sterbekat Tischler etc. feiert morgen, Montag, in der Berliner brauerei" auf dem Tempelhofer Berge ihr 12. Stiffum eit seiner Ha Der Reinertrag ist zum Besten der Invaliden der Kafalt beantrag stimmt.( Näheres fiehe Inserat in der heutigen Nummer Blattes.)

Gerichts- Zeitung.

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Ein eigenthümlicher Wagenverkauf war der en iſt es in zu einer Antlage wegen Betruges gegen die Arbeiter" m Eldorado. und Beranid, welche gestern vor der 4. Straflammer de caffen, die S fic gericht I zur Verhandlung gelang'e. Ersterer befindet denden Kap Angelegenheit halber schon seit zwei Monaten in Unterfen oder Uebe G haft, während der lettere augenblidlich eine Strafe imftens mit S Berha Schneidern hause zu Brandenburg verbüßt, von wo er zur her transportirt worden war. Der Anklage liegt fb denn unse Thatbestand zu Grunde: Der Handelsmann Ruprecht St Ursache hät die Schne einen Wagen zu kaufen, was ben beiden Angeklagten 3 war. Dieselben wußten auch, daß fich ein Wagen, wie eitslosen Ruprecht gebrauchen fonnte, auf einem Hofe in der Tbeitszeit befand. Hierauf bauten fie ihren Plan. Beranid mpffinnig ge dem Kaufluftigen und erzählte ihm von einem er ihr eigenste der einen schönen, passenden Wagen billig verkauferollt hr alles Dieser Mann war natürlich fein Komplize Ruprecht folgte dem Beranid mit einer Fraubie Beschäft nach einem Hause in der Fennstraße, wo fie den Veres alles mit der Person des Schanze fanden. Der Handel wurgen, dann w schlossen; Ruprecht ging mit zur Trifftstraße, schrieb ere Zeit kom Namen auf den getauften Wagen und gab dem Schanz selbst erfal die restirenden 6 M. nach Ablieferung des Wagenschlisenstädtische von dem auf 40 m. vereinbarten Preise mit der Bet am Die zahlen. Bald darauf begab sich Ruprecht in vergnügte mung nach seinem Eigenthum, um dasselbe in Gebe nehmen. Doch faum hatte er den Versuch gemacht, den von dem Hof zu bringen, als er sofort gepackt und verhaftet wurde. Die Polizei schenkte feiner Aussage Glauben und so mußte er ins Gefängniß wandern, nach einer sechswöchentlichen Haft verlaffen konnte.

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Schneider cer Lethargie, mitbestimm Komitee.

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bestreitet, von dem Betruge Kenntniß gehabt zu haben. von einem gewissen Peters, der zum Termin als Be Schanze den Wagen zu verkaufen habe. Demnach feffen, eine S Vermittler gewesen, was auch schon aus der Thatfache nur 2 Mark von dem Gelde reeller und deshalb bitte er um Freisprechung.

gehe, daß

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den 22. Ju rnehmen. F

Seiner damaligen Auffaffung nach war der Kauf men.

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Ang Berathung.

Schanze und Zeuge Peters bezeichnen den Beranid als

der That. Der Lettere bleibt bei seiner Behauptung. hobener Stimme ruft er seinen beiden Gegnern zu: nicht; wenn ich auch ein vielbestrafter Mensch bin,

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Mannesal