beienitfito a ti einem de. Vm valtanwelil« eeth, der W iren zu dm end der 0» den hestiA. vemisston.«— och 3 Pech» i: auffotnnsT» ierletzun eine ery Beilage zum Berliner Bolksblatt. 165. Dienstag, den 17. Inli 1888. S. H«s»g. Älm der deuifA-naiionafen Kunßgewetk'?- t Gouver»' >d die 9?«" ckuna�Ä„Deutsch-national", wie stolz das klingt— nicht in den& iinne, den man in Berlin dem deutsch -nationalen Standpunkte sei in"* lus�cttung zu Runden 1 dem ig entl oorlich gi Saldo Ii q' ezt, womnter zumeist nur Riegel hastig(eil und eckt junter- e Anrempelung alles„Nichtgermanischen"(magyarischer rner, Straiburger Festtheilnehmer stz. v. AufseßZ, franzö« cher Reisender, jüdischer Mitbürger u. s. w.) zu verstehen ist, vdern in dem vorahnenden Gefühle, daß diese Ausstellung ahrschcinlich die letzte sein wird, in welcher München s Vorort deutscher Kunst und deutschen Kunstgewerbe« i Neaptl-'ißes sich ausspielen, und Alldeutschland zur Theil« die für i'ime an einem bis jetzt noch nicht einheitlich gedrillten ich nicht ltoke einladen konnte. Denn obwohl der jetzt lebenden die afiaOqneration die Bedeutung Münchens für die Entwickelung des -itschen Kunstgewerbes noch ganz genau bekannt ist, so genügt h ein einfacher Gang durch die Ausstellungsräume, ein flüch» er Blick in den Ausstellungskatalog, um uns erkennen zu en, daß große und sehr wichtige Gruppen des deutschen �Kunstgewerbes, namentlich solche, die in den letzten zwei Jahr« die st des laus" zi (tisch ' )en bestirnten in der Hauptstadt und Haupt-Jndustriestadt des Deutschen bauplatze» einen mächtigen Aufschwung genommen haben— man -innere sich der Kojen der Berliner Gewerdeausstellung von 1879 - theils ganz fehlen, theils nur sehr schwach vertreten find, und � namentlich die Reichshauptstadt selbst, einige wenige Aus- men abgerechnet, sich zu vornehm gedünkt zu haben scheint, teilen unt.ne„deutsch -nationale" Ausstellung zu beschicken, die nicht in GeneralsVtrlin selbst stattfinden sollte. hen. Bei! Vertreterin, alleinige Vertreterin des deutsch -nationalen Ge- von der Aankens auf dem Gebiete der Kunstindustrie ist nicht die Reicks- wird dieKrooinzialstadt München , sondern die Reichs» Hauptstadt mungsrnMerlin! Dieser bis jetzt öffentlich zwar noch nicht aus- rungen gesprochene, insgeheim aber in jedem echten Preußen» v!-'"-rzen wurzelnde Gedanke war der erste überwiegende ndruck, dm Ihr Korrespondent trotz aller äußeren rächt und Herrlichkeit von der Münchener Ausstellung 'pffng. Und zwar, ganz abgesehen von dem kunstgewerb- en Inhalt, schon aus allem, was mit der Entstehung, Errich« ng und lokalen Beschaffenheit, dieser Ausstellung zusammen- ngt. Ein Vergleich der Münchener mit den entsprechenden iliner Verhältniffen wird am besten darthun, wie diese Be> 4. Juli bshauptung gemeint ist. JO 000 Unvergleichlich schön ist der Platz, auf welchem die Mün - >0 W. bener Ausstellung gebaut ist, Berlin hat etwas Aehnliches nicht 4 ZU., taufzuweism. LängS der rauschenden Isar erhebt fich der lang- streckte Bau des Ausstellungshauptgebäudes, dem man nickt steht, daß er nur Zimmermannsarbeit und bloße Scheinarchi- r ist, deffen Faffade namentlich Abends bei elektrischer Be- lchtung aussteht, als wäre ste aus weißem Marmor gestellt, deffen Formen an die im Rokokostil gehaltenen owmerrefidenzen verschwenderischer Fürsten des vorigen Jahr- lnderts erinnern. Unter einer schattigen Baumallee wandelt Besucher über die Stätte, wo ehemals das historische Wirths- «„Zum grünen Baum an der Isar " stand, den lang- C/ gedehnten, mit Blumen geschmückten Gartenanlagen ausge- le und Quai milang auf die halbrunden in den Fluß vor- vo» s5 H/'rinzmden Terraffen, deren Ballustraden mit Amorettenfiguren „»»UoS-p�is dem Königsschlosse Linderhof besetzt find, und von wo man n, 4 besten die drei mächtigen, geiserartig aus der Mitte des <?,«ui Flusses aufsvmdelnden, Abends prächtig erleuchteten und in allen Amaste Borben schillernden Fontänen in Äugenschein nehmen kann. Und jenseits der Isar , über die in einen lauschigen Hain um- �gewandelte Insel mit ihren monumentalen, als dauerndes An- denken an die heurige Ausstellung bestimmten RestaurationS- fPip. Itebäude hinweg, fesseln dm Blick die herrlichen dunkelgrünen l"6 /!,. Baumgruppen der Gastein-Anlagen, aus denen eine weißgetünchte lilla, der schlanke gothische Thurm der Haidhäuser Kirche und »s Maximilianeum hervorragen— ein malerisch schöner An» tick bei Tage sowohl, wie auch bei der durch den Marine- aa bewirkten sprungweisen abendlichen Beleuchtung. D 1 Aber damit, mit der von Natur gegebenen Schönheit des Glatze«, find die Vorzüge der Münchener Ausstellung erschöpft. n Berlin besteht das Ausstellungsterrain im Gegensatz zu Kuchen aus einer öden, jeden dekorativen Schmuckes ent« irenden, nur durch die Kunst des Gärtners mit Garten- lagen geschmückten Sandfläche, deren nüchterne Umgebungen �llengefängniß, Ulanen- und Miethskasernen, Kriminalgerichts- laude, Stadtbahn, Zollhausbauten) durch hohe Zäune und tusstellungsgebäude dem Auge des Besuchers möglichst entrückt Verden . Aber in jeder anderen Beziehung ist die Berliner che der Münchener über. Den Zugang zum Berliner Ausstellungsterrain vermitteln Stadtbahn, von deren Bahnhof eine Treppe direkt zur sstellung hinabführt, und ein aus allen Stadtgegenden dort- n geleitetes Netz der Berliner Pferdebahn. In München dagegen ebt cs eine Perusastraße und einen Theatinerstraße 7 wohn- "sten Equipagenbefitzer und einen Max Joseph-Platz, der durch e profane Pferdebahn nickt entweiht werden soll, woran bis- ' alle Bemühungen der Einwohnerschaft, den Haupteingang Ausstellung in direkte Trambahn- Verbindung m t den fashionablm Stadttheilcn Münchens zu bringen, gescheitert find, und es hat Drohungen, Aerger und viele Mühe gekostet, um wenigstens einen direkten, bis 11 Uhr Abends dauernden Tram« nach dem zweiten Eingange in der Zweibrückenskaße ermöglichen. * An Reichhaltigkeit der Genüsse, welche Ausstellungen zu pflegen, steht Berlin der Äünchnerin jedenfalls nicht rnnte ffi!8en die Preisverhältnisse betrifft, so wird Berlin « Jr« �9e Bahn betreten, welche die große Mehr- i20m Besuche der Münchener Ausstellung r 61!*� und die Ausstellung selbst als ein aus- Man zahlt W München IM. Eintrittsgeld und erwirbt ur das Recht, bis 11 Uhr Nachts in den Ausstellungsanlagen weilen zu dürfen. Da mdeß der Mensch vom Schauen allein ht leben kann, sondern auch an leibliche Nahrung zu denken hat, eine gute Restauration ein wichtiger Faktor für jede Ausstellung. e Münchener , in den Händen eines Generalpächters, ' auch in Nürnberg bekannten Wemwirths Eberspacher, ist .. eine ausgezeichnete Restauration erster Güte, aber so sehr ster Güte, daß nur den wenigsten Ausstellungsbesuchern die alle ihres Portemonnaies erlaubt, die kulinarischen Genüsse der usstellungsspeisenkarte in ihren Magen zu leiten. Der großen äffe und namentlich den nur mit beschränkten Mitteln ver« imen Fremden bleibt keine andere Wahl, als dem alten ünchener Herkommen gemäß ihren eigenen Proviant mitzu- ngen. Wie rationell wird dagegen bei Ausstellungen in Berlin ver- in! Dort giebt es dreierlei Restaurations klaffen mit dreierlei leisen. Für die großen Portemonnaies die reservirten Säle und Veranden, für dm Mittelstand das sogennnte„nasse Dreieck", wo man bei einheimischem Bier gut und billig speisen kann, und wer noch billiger und einfacher fich zu beköstigen wünscht, für den find unter den Stadtbahnbögen Bierstuben und kalte Büffets eingerichtet, wo auch jeder sein selbst Mitge« brachtes verzehren kann. Dabei läßt man es im„nassen Dreieck l js in die späteste Abendstunde nie an warmen Wursten, dem billigsten und volkstbümiichsten Fleischnahrungemittel, fehlen, die in der Münchener Ausstellung nicht zu haben find. Stach Schluß der Ausstellungsräume finden m München wie in Berlin Abendkonzerte mit Gartenillumination und an« derweitigen Veranstaltungen statt. In Berlin bettägt das Eintrittsgeld für diese abendlichen Vergnügungen nie mehr und nie weniger als 30 Pf., in München dagegen 50 Pf., mitunter sogar eine Mark. Dabei ist die Anlage des Musikpavillons so unglücklich gewählt, die Akustik so schlecht, das Programm unserer Wagner- schwärmenden Militär-Kapell- meister in der Regel so wenig zweckentsprechend, daß nur die dem Musikpavillon nächstfitzenden Zuhörer von dem Konzert überhaupt etwas zu hören bekommen, die Schallwellen gehen über die Köpfe der Zuhörerschaft hinweg und brechen fich jenseits der Isar am Höhenrücken der Gastcinanlagen, wo die dortigen Spaziergänger auf ein paar tau- send Schritt Entfernung von der Mufik mehr hören, wie die nur hundert Schritt vom Musikpavillon entfernt fitzen - den Ausstellungsbesucher. Wie anders dagegen ist die Akustik im Berliner „nassen Dreieck", wo man für seine 30 Pf. von ein und demselben Platz aus den Klängen der auf verschiedenen Pavillons untergebrachten, theils alternirenden, theils zusammen- wirkenden Mustkkapellen lauschen kann! Der Bierausschank ist in Berlin nicht monopolifirt, sondern, so weit verfügbarer Raum vorhanden ist, werden den um den Ausschank sich bewerbenden Brauereien bestimmt abgegrenzte Reviere zugewiesen. Man hat daher die Wahl, dahin zu gehen, wo Einem das Bier am besten schmeckt. In München hat den Bierausschank auf der Insel das„Bürgerliche Brauhaus", den Ausschank in der Hauptrestauration der Fran- ziskaner-Leistbräu-Sedlmayr gepachtet. Gegen das Bier des „Bürgerlichen Brauhauses" läßt fich nichts sagen, aber unter allen Münchener Großbräuern, die ihr Hauptaugenmerk auf den Biercxport richten, für den Export gutes, starkes, würziges Bier brauen und dagegen die einheimische Bevölkerung mit schlechtem, dünnem, nur bei Eistemperatur überhaupt schmack- haftem Stoff abfüttern, steht der Leistbräu Sedlmayr obenan. Wenn einmal die Familie Sedlmayr bevorzugt werden sollte, warum hat man dann die Bierlieferung nicht dem Spatendräu- Sedlmayr übertragen, warum mußte es gerade der Leistbräu- Sedlmayr sein? Alles dies und noch manches andere macht den Aufenthalt in den Ausstellungsanlagen ungemüthlich. Ein richtiges „Volksfest" in diesen Lokalitäten veranstalten zu wollen, wie es beabsichtigt wird, ist ein Unding. Die Gesellschaft, welche allabendlich dort sich zusammenfindet, trägt einen ganz exklufiven Charakter. Das stärkste Kontingent unter den regel- mäßigen Besuchern stellen junge Leute beider Geschlechter, na- mentlich heirathsfähige Töchter aus den höheren Ständen, deren Eltern den Auswand, den ihnen in anderen Jahren eine Badereise verursacht, in diesem Jahr der Ausstellung zu« kommen lassen und dabei die geheime Hoffnung im Busen tragen, daß das Dichterwort:„was willst Du in die Ferne schweifen, fleh' das Gute liegt so nah" sich auf dem Heiraths- markt der Ausstellung bewahrheiten möge. Diesem geheimen Wunsch entspricht auch der Luxus der weiblichen Toiletten, der in den Promenadenwegen zur Schau getragen wird, und die Haltung der geschniegelten und ge- bügelten Modeherren, welche mit oder ohne Zwicker auf der Nase die prachtäugigen Münchener Evastöchter Revue pasfiren lassen. Mit einem Worte: ganz im Gegensatz zu dem frischen, fröhlichen, ungezwungenen Leben und Treiben, wie man es im Sommer auf den Münchener Kellern zu finden gewohnt ist, herrscht in der. Ausstellung ein Ton theils langweiliger und gelangweilter, theils spekulativer Blafirtheit, dos unver- meidliche Attribut einer jeden nur für bestimmte Gesell« schaftsklassen geschaffenen und nicht auf die breite Masse der Gesammtbevölkerung berechneten Veranstaltung. In Berlin verfährt man bei Ausstellungen anders. Dort bilden die höheren Klassen und Stände nur den kleinsten Theil der Ausstellungsbesucher, und an den Vergnügungsabenden beschränken fie sich auf die ihnen reservirten Lokalitäten. Im großen Rayon des„naßen Dreiecks" geht es ungenirt, groß- städtisch ungenirt zu; es find dort nicht nur die sogenannten „anständigen" Leute, sondern auch zweifelhafte Elemente vertreten. Niemand stößt fich daran, weil die durch den gesellschaften Ton ge- botenen Schranken gerade von den nur gedulveten Elementen nie überschritten werden., Und diese Duldung gehört zum Ausstellungswesen. Aus- stellungen sollen nicht ein Privilegium weniger bevorzugter Klaffen sein, fie sollen der Allgemeinheit zu Nutzen dienen, sollen in erster Linie eine Art von Anschauungsunterricht für das Volk sein. Die Münchener Ausstellung macht den Eindruck, als sei fie nur für solche da, welche kunstgewerbliche Leistungen beanspruchen dürfen, weil ste dieselben bezahlen können; fie trägt in ihrem ganzen Arrangement innerhalb und außer« halb der eigentlichen Ausstellungsräume ein exklusives, aristokratisches, plutokratisches Gepräge, wobei nicht einmal ein- zelne Geschmacksrichtungen, welche in derselben vertreten find, als unanfechtbare Zukunftsvorbilder gelten dürfen. Wenn daher bis zum Ende dieses Jahrhunderts die „deutschnationalen" Zenttalisationsbestrebungen. welche die erst kürzlich zur„ersten Stadt der Welt" proklamirte ReichsHauptstadt nicht blos zum polltischen, sondern auch zum künstlenschen und gewerblichen Mittelpunkt des Deutschen Reichs gestalten wollen, noch nicht soweit gediehen sein sollten, der guten Stadt Mun- chen die Wiederholung einer allgemeinen deutschen Ausstellung unmöglich zu machen, so wurde diese Absicht doch vorausfichtlich daran scheitern, daß die gegenwartige Ausstellung nicht den Anspruch erheben kann, als allgemein deutsche , als deutschnationale Ausstellung zu gelten, daß fie als solche ihren Beruf verfehlt hat._ Kommunales. 3{r WiidlrrUftrn k« dr« Ktadtverorduetrnwahlrn find nach Vorschrift der§§ 19 und 20 der Städteordnung vom fÄ««ÄK ÄÄÄwttrö Wählern, welche mindestens einen Steuerbetrag von 1546 M. 60 Pf. zahlen und schließt mit den Namen mit der Anfangs- filbe„Da". Die iL Abtheilung beginnt mit demselben Steuerbetrage, aber mit dem Namen mit der Anfangsfilbe„De" und endigt mit 326 M. und den Namen, welche mit den Anfangs« buchstaben„T" geschrieben werden, während die in. Abtheilung mit dem letzteren Steuerbetrage und den Namen mit den An« fangsbuchstabcn„II" beginnt. Wir machen hierbei noch darauf besonders aufmerlsam, daß bei Berichtigung der Wählerlisten in Betreff des Wohnfitzes der stimmberechiigten Personen in Berlin die von denselben zu erstattenden An« und Abmeldungen be- rückfichtigt werden, und daß demnach auch diejenigen Personen, welche nur vorübergehend veneist find, diesen Umstand auf ihrer Abmeldung aber nicht vermerkt haben sollten, in der Wähler- liste gestrichen worden find. z»k«lr«. Zlrbrr dir Ursachrn drr mrrkwurdig kalten Mitte- mng der letzten Tage wird geschrieben: Herbstlich rauhes Regenwetter herrscht in ganz Mittel« und Nordeuropa , hervor« gerufen durch eine über der Ostsee fest lagernde Depression. Der dort vorhandene niedrige Druck ruft im Verein mit dem hohen Barometerstande des Westens starke, zeitweise stürmische West» und Nordwestwinde hervor. Die Kälte wird theils durch den Wind dem Kontinent vom Ozean zugeführt, theils durch Bewölkung und Regen veranlaßt, die Kälte hängt aber auch mit oberen Luftströmungen zusammen. Es ist auffallend, daß die niedrige Temperatur fich bei uns mit schnellem Zuge der oberen Wolken aus Nordwest paart. Es konnte bislang nicht erklärt werden, weshalb im Hochsommer so häufig über der Ostsee De- presstonen entstehen und fich niedrigere Temperaturen in Mittel-- europa einstellen, als zu gleicher Zeit in Schweden fich zeigen; jedoch hat folgende Darlegung viel Wahrscheinlichkeit für fich. Im Zweigverein der Deutschen meteorologischen Gesellschaft in Hamburg ist darauf hingewiesen worden, daß ein Gegensatz in der Temperaturoertheilung durch Einwirkung der Oberströmung Depressionen wie folgt'erzeugt: Im Hochsommer besteht über dem Ozean in der Gegend des 56. und 60. Breitekreises eine stärkere Abnahme der Temperatur von Süd nach Nord als über dem Kontinent. Der zu dieser Zeit noch erheblichere Temveratur« gegensatz zwischen Süd und Nord bedingt über dem Ozean in der Höhe eine zum Pol geneigte Fläche gleichen Druckes, d. h. nach Nord abnehmenden Druck und mithin lebhafte Zusttömung aus West bis Westsüdwest. Dieser Oberstrom erreicht Europa und findet hier eine anderere Temperaturveriheilung, zumal wärmere Lust im Norden, als über dem Ozean vor. Der Oberstrom gleitet nun nicht geradeaus, sondern folgt dem stets vorhandenen, aus der Erdrotation herstammenden Bestreben der Rechtsablenkung. Wäre über dem Kontinente dieselbe Temperaturadnahme von Süd nach Nord, und also derselbe Druckgegensatz von Süd nach Nord wie über dem Ozean, dann hielle dieser Druckgegensatz der rechtsablenkenden Kraft, der Erdrotation das Gleichgewicht; da er fehlt, folgt der Obersttom der Ablenkung und verwandelt fich in Strom aus Nordwest. In der Höhe zieht fich also die Luft über dem Kontinente von den nördlicheren Breiten zurück, es entsteht Druckabnahme, mithin eine Depression, dagegen rechts von der Bahn des oberen Nordwestwlndes, wohin die Fliehkraft die Luft drängt, Anstauung der Massen und ein Ansteigen des Drucks und Barometers über England, Frankreich und Spanien . Diese die Nordwestwinde und Sommerkälte in Deutschland ver» anlassenden Luftströme lassen in ihrer nachtheiligen Wirkung nach, wenn mit fortschreitender Erwärmung auch über dem Ozean der Temperaturgegensatz zwischen Süd und Nord in der zweiten Hälfte des Sommers gemindert ist. Mit sinkendem Stande der Sonne kühlt ferner der Norden der Kontinente wieder ab und es stellt fich nun am Ausgang der warmen Jahreszeit gleiche mittlere Temperaturabnahme von Süd nach Nord über dem Ozean und über dem Kontinent ein. Dann fließt der Oberstrom ohne wesentliche Aenderung seiner Bahn dahin, keinen Aufruhr in den unteren Schichten der Atmosphäre veranlassend. Bei diesem Zustand der Atmosphäre breitet fich am Ende des Sommers und Anfang des Herbstes oft lange Zeit hindurch ruhiges, freundliches Wetter über Mitteleuropa aus. Dir Anmeldung der Kinder»nr Gtnschntnng am 1. Oktober muß bis spätestens 1. September erfolgen. Die Anmeldung geschieht unter Vorlegung des Impfscheines bei der Schulkommisfion des betreffenden Wohnbezirkes. Für diejenigen Eltern, welche am 1. Oktober verziehen und denen ihre neue Wohnung schon bekannt ist, empfiehlt es fich, die Anmeldung schleunigst und bei derjenigen Schulkommisfion zu bewirken, in deren Bezirk die neu zu beziehende Wohnung gelegen ist. G«grn„zieht". Es geht nichts über die hingebende und aufopferunasfähige„Seldstlofigkeit" unserer überzeugungstreuen Manchesterleute. Die eine„lange" Säule der Partei in Tempel- bof, eine in Amt und Würden gesteckte und damit„kaltgestellte" f ersönlichkeit, reist zu der anderen Säule, einer infolge reicher rbschaften schätzenswerthen Größe, die fich zur Vertreibung der Langeweile zur Zett natürlich an einem bekannten Badeorte „zur Kur" aufhält, und gleich darauf wird von dieser Wohlde« guterten und darum„wohlanaesebenen" Größe eine Tempel- hofer Villa dem unermüdlichen selbstlosen Vorkämpfer der Partei, Eugen Richter , als fürsttiches Ehrengeschenk unterthänigst offerirt. Lied Tempelhof , magst ruhig sein, der gewalt'ae Eugen zieht jetzt ein, und die Gendarmen des Kreises, die bisher so lebhafte Thätigkeit entwickelten, wenn einmal harmlose Leute rothe Nelken im Knopfloch trugen oder irgendwo ein rothes Taschen« tuch bei einer Landpartie geschwentt wurde, erhalten jetzt die nölhige Unterstützung: in der selbstlos gewährten Villa wird der selbstlose Mann fern von dem nervenerregenden Treiben des undankbaren Berliner Arbeitt rvolkes in wohlverdienter Ruh und Verborgenhett seine arbeiterfreundliche Politik fottsetzen. Wohl ihm, wohl dem also beglück, en Teltower Kreise! Vi« Frühwagrn auf drr Dfrrdrbahnstrrck«®r- sundbrunnen-Kruflrlttraffr ist von heute ad eingelegt. Der« selbe fährt vom Gesundbrunnen 5 Uhr 56 Min. Morgens, Ankunft Beusselstraße 6,30, Abfahrt Beusselstraße 6,34. Ankunft Gesundbrunnen 7,8. Der Tarifsatz beträgt im wöchentlichen Abonnement 60 Pfennige. Florador und Neurin. Auf diese beiden neuen Ge» Heimmittel macht das„British Mcdical Journ." aufmerksam. Unter dem hochtrabenden Namen„Florador" sucht die„Florador Food Company" ihr gekröntes Weizenmehl, im gewöhnlichen Leben Griesmehl genannt, an den Mann zu bringen.— Unter der Bezeichnung„Neutin" verkauft man ein mousstrendes Brom - wasser, welches I. F. Edesbury in Wrexham fabrizitt.— Da englische Geheimmittel gern in Deutschland Aufnahme finden, so eifert mit Recht die„Apoth.-Ztg." gegen dieselben. Dir modrrnr pökrltrchutk dr» Fleische«. Um Fleisch längere Zett haltbar zu machen, bedient man fich des Einpökelns oder Einsalzens desselben; es geschieht dies mittelst Salz und etwas Salpeter, auch wendet man bisweilen Zucker an. lieber das Pökeln des Fleisches nach den Fottschritten der modernen Technik schreibt Hermann Krätzer in der„Leipz. Ztg.": Gegen» wältig will man dem Pökelfleisch einen möglichst vollkommenen
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