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Sonnabend, den 21. Juli 1888.
5. Jahrg.
Berliner Volksblatt.
Organ für die Interessen der Arbeiter.
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cheint täglich Morgens außer nach Sonne und Festtagen. Abonnementspreis für Berlin frei ' s baus vierteljährlich 4 Mart, monatlich 1,35 Mart, wöchentlich 35 Bf. Bostabonnement Metall art: Einzelne Nummer 5 B. Sonntags- Nummer mit dem Sonntags- Blatt" 10 Pf. ( Eingetragen in der Boftzeitungspreisliste für 1888 unter Nr. 849.)
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Insertionsgebühr
beträgt für die 4 gespaltete Petitzeile oder deren Raum 25 P. Arbeitsmarkt 10. Bet größeren Aufträgen hoher Rabatt nach Uebereinkunft. Inserate werden bis 4 Uhr Nachmittags in der Expedition, Berlin SW., Simmerstraße 44, sowie von allen Annoncen- Bureau ohne Erhöhung des Preises, angenommen.
Redaktion: Beuthstraße 2. Expedition: Zimmerstraße 44.
len Die Pioniere von Rochdale.
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Soeben ist Holyoake's Geschichte der Pioniere von
Allee 14 chdale in deutscher Uebersetzung erschienen, und wir ib bestensen uns nun darauf gefaßt machen, Wochen hindurch in Der liberalen Presse jene Genossenschaft als die lebendige d sichtbare Lösung der sozialen Frage ge E freire hmt zu sehen. Die Freifinnige 3eitung" hat schon damit Jonntagonnen. ner rep ladet hie
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Nun an der Großartigkeit jener Produktivgenossenaft und an ihrer Blüthe tann Niemand zweifeln. Wir eifeln auch gar nicht daran, daß sie so entstanden ist, wie zählt wird, daß nämlich im Jahre 1843 einige arme Weber fammengetreten sind, die erst wöchentlich 2 und dann 3 ence zusammengelegt haben, um damit nach und nach die Rittel für den geschäftlichen Betrieb der Assoziation zu gewinnen. eute steht die Assoziation groß und stattlich da und ein Beschäft, das 6 Millionen Mark Kapitaleinlagen, über td Fat Millionen Gesellschaftserlös und über 900 000 Mark Reingewinn aufzuweisen hat, ist auch in diesen Tagen der
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Hüseſchäftlichen Mifère konkurrenzfähig.
Da werden nun die Propheten der Selbst, fèvre ilfe fich großartig und breit hinstellen; sie werden von en Erfolgen jener englischen Arbeitergenossenschaft reden, 1s ob es ihre eigenen Erfolge wären, und werden zu den
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schwieriger wird, sich im Konkurrenzkampfe zu behaupten, weil sie mit den Arbeitern, die zugleich ihre Mitglieder find, nicht so nach Belieben umspringen kann, wie der Einzelunternehmer. Genau genommen find also die Chanzen einer solchen Genossenschaft, sich im Konkurrenzkampfe zu behaupten, noch etwas geringer, als die des Einzelunterneh mers. Eine solche Genossenschaft muß in der heutigen Geschäftswelt die Rolle des Kleinhandwerkers übernehmen. Fünf von hundert solcher kleinen Unternehmer haben Glück und arbeiten sich empor, die anderen führen ein fümmerliches Dasein oder werden vom Strudel der Konkurrenz gänzlich verschlungen.
Die Pioniere von Rochdale thaten gut daran, im Jahre 1843 ihre Genossenschaft zu begründen. Heute würde ihnen die Sache schon etwas schwieriger werden.
Die Schwierigkeit, mit einer solchen Genossenschaft zu profperiren, liegt darin, für die Waaren derselben den nothwendigen Absah zu haben. In dem Augenblick, da eine solche Genossenschaft den Privatunternehmern unbequem wird, werden sie alle Mittel anwenden, um ihr den Absatz ihrer Waaren unmöglich zu machen. Sie werden es im Nothfall so weit treiben, eine Beit lang ihre Waaren mit Verlust auf den Markt zu werfen, nur um die Waaren der Genossenschaft von dort zu verdrängen. Die Pioniere von Rochdale können sich englischen Bourgeoisie Steine in den Weg zu werfen. Diese Bourgeoisie mit ihrem Welthandel sieht gnädig auf die zu ihren Füßen leise dahin wandelnde Assoziation zu Rochdale
Poisteutschen Arbeitern sagen: Gehet hin und thuet glücklich schäßen, daß sie nicht genöthigt sind, der großen
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unternehmerthums Produktiv Genossenschaften mit Staatshilfe errichtet würden, so würden sie nicht bestehen können, wenn ihnen nicht der Absatz ihrer Waare garantirt wäre, denn die Unternehmer würden gegen sie dieselben Mittel anwenden, wie einst gegen die Nationalwerkstätten zu Paris .
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Die Selbsthilfe" ist in der heutigen Gesellschaft beim Kampf Aller gegen Alle nur selten, wo sie gelingt, ein Wert der Tüchtigkeit; fie ist vorzugsweise ein Glücks. fall. Das Beispiel der Pioniere von Rochdale kann uns teine andere Auffassung beibringen. Wo die schrankenlose Konkurrenz regiert, tann sich nur derjenige frei bewegen, der über großartige Mittel verfügt. Und das ist es, wess halb diese angebliche wirthschaftliche Freiheit von heute in Wahrheit nur die größte Knechtschaft ist.
Original- Korrefpondenzen.
Bürich, 16. Juli. Das zürcherische Volf war gestern zur Entscheidung über drei wichtige Geseze an die Stimme urne berufen. Die zur Abstimmung gestellten Geseze betrafen das Wirthschaftswesen, die Einbürgerung in der Gemeinde und die Flußtorrettion; alle drei treffender Gesetze zum Zwecke, um an deren Stellen in Kraft Geseze haben die Aufhebung bisheriger, den Gegenstand bes zu treten. 40 Jahren zu Stande gekommen. Das neue, gestern vom Volke Das bisher gegoltene Wirthschaftsgesetz ist vor angenommene Gesetz enthält keine einschneidende Neuerungen, es behält die Wirthschaftspatenttaren, welche der Staatstaffe pro
Als ob die deutschen Arbeiter es nicht schon tausendmal rsucht hätten, sich auf dem Wege der Assoziation in ihrem ökobereinmischen Elend frei zu machen! Wir haben solche Assoziationen herab. Aber wehe dieser Assoziation, wenn sie unbequem Jahr über 300 000 Fr. Einnahme liefern, bei und normirt diese
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fehen in der Textil- und Tabaksbranche, in der Tischlerei dim Baufach. Aber diese Assoziationen sind zu Grunde gangen, mit wenigen Ausnahmen, weil sie die Konkurrenz cht aushalten konnten, die ihnen von den Privatunterhmern bereitet wurde.
Mit einer auf Selbsthilfe gegründeten Assoziation ist innerhalb des Konkurrenzkampfes von heute genau dasIbe, wie mit einem Einzelunternehmer: hat die Assoziation lück, so wird sie bestehen, hat sie kein Glück, so wird sie 889. en nicht bestehen, es mag der Fleiß und die Geschicklich Jahr ihrer Mitglieder noch so groß sein.
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Herr N. N. wird Unternehmer und bringt das nöthige apital für sein Geschäft zusammen. Er fabrizirt, wir Trikotwaaren. Er zahlt recht niedrige öhne, läßt seine Leute recht lange arbeiten und sählung ann seine Konkurrenten in Bezug auf Waarenpreise unter
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würde. Sie würde bald dermaßen blockirt werden, daß ihr Sie würde bald dermaßen blockirt werden, daß ihr der Athem ausginge.
Wir würden es ganz praktisch finden, wenn die deutschen Arbeiter solche Assoziationen bildeten, sobald sie sich den Absatz ihrer Produkte garantiren könnten. Aber eine solche Aber eine solche Garantie ist kaum zu beschaffen. Namentlich wenn die Waaren der Assoziation zu den täglichen Lebensbedürfnissen gehören, welche von den Hausfrauen eingekauft werden. Da mag die Gesinnung sonst noch so vortrefflich sein, aber der Reiz der größeren Billigkeit wird sich immer siegreich behaupten und die Hausfrauen werden eben einfach da einkaufen, wo sie es am billigsten haben fönnen. Das liegt in der Natur der Dinge. Der Egoismus ist eben zu start, als daß er in solchen Fällen sich nicht geltend machen sollte. Man verweise uns nicht auf blühende Konsumvereine und dergleichen. Sie können ganz nügliche von seiner ökonomischen Abhängigkeit.
us der eten. Auch hat er das Glüd, in überseeischen Ländern Institute sein, aber sie machen den Arbeiter doch nicht frei
ush einige neue Absatzgebiete zu erobern; er wird rasch zum t mit roßen Rapitalisten.
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Wenn an Stelle dieses Herrn N. N. eine Assoziation eht, so ist es ganz dasselbe, nur daß es einer Assoziation
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Feuilleton.
Ihre Tochter.
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Befucriminal- Roman nach dem Französischen von K. Detring. Herr von Arbois wird vielleicht nicht gerade meine Bfennis Werbung unterſtüßen," sagte er lebhaft, aber er wird ihr auch nicht entgegentreten, denn er weiß, daß ich Sie liebe. rah di Er kann nicht das Unglück der Tochter seines Freundes erliner haben wollen, denn er war doch wohl der Freund trakt Ihres Vaters?"
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" Ich weiß es nicht," flüsterte Therese.
Wie kann er sonst, wenn er nicht der Freund Ihres Baters war, Ihre Mutter so genau fennen?"
Sch habe vergessen, Mama darnach zu fragen. Als er gestern bei uns erschien, sah ich ihn zum ersten Male, und vorher habe ich nie von ihm sprechen gehört."
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,, Daß Sie ihn nie gesehen haben, ist ganz natürlich, Shre Mutter niemals seinen Namen vor Ihnen genannt " Ich erinnere mich nicht."
haben?"
Wir gehen noch weiter und sagen, daß die Garantie des Absatzes auch bei Genossenschaften mit Staatshilfe die Hauptsache ist. Wenn heute innerhalb des Privat
Ihr Vater hatte wohl auch eine Stellung?" fragte zaghaft der Baron, der sich schon vorwarf, so viele Fragen an Therese zu richten.
Meine Mutter
" Ich weiß es nicht," erwiderte sie. hat es mir nie gesagt und ich habe sie nie danach gefragt. Wenn Sie es aber wissen wollen, wird sie es Ihnen ja sagen."
Dieser Schlußsat erinnerte Andreas daran, wie rüd
ſichtslos es von ihm sei, einem jungen Mädchen so delikate Fragen vorzulegen, die es nicht einmal beantworten konnte, und das noch dazu in einem Augenblicke, wo es nur an den Unfall dachte, der Frau Valdieu betroffen.
Er schwieg und die Unterhaltung verstummte. Auch Therese versuchte sie nicht fortzusetzen; ihr Geist weilte wo
anders.
Die Droschke fuhr durch Stadttheile, die sie noch nie gefehen hatte, und doch lenkten sie ihre Aufmerksamkeit nicht auf sich. Nichts konnte sie ihrer traurigen Stimmung entreißen, die sich auch auf ihrem Gesichte deutlich ausprägte.
Auch Andreas war aufgeregt. Die Antworten bes
Taxen im Minimum auf 100 Fr. und im Maximum auf 2000 Fr. Die Bedürfnißtrage bei Ertheilung von den, weil dabei ein wirklich gerechtes Verfahren schwer zu garan Wirthschaftspatenten ist in das Gefeß nicht aufgenommen wors tiren ist. Dagegen soll auf die moralische Qualifikation des Patentbewerbers und auf die allgemeinen und gesundheitspoli zeilichen Beschaffenheiten des Wirthschaftslotals bestimmende Rücksicht genommen werden. Ferner wird auf Grund dieses neuen Gefeßes dem Wirthschaftspersonal ein sehr nothwendiger Schuß gewährt. Die Arbeiter opponirten dem Geseze. weil die Patenttaren eine indirekte Steuer find, die abzuschaffen sei. Sie unterlagen aber mit ihrer Meinung.
Seite dieser Angelegenheit, die stärkere Heranziehung der Ge Das Flußkorrektionsgesetz betraf hauptsächlich die finanzielle meinden zu den Kosten der Flußkorrektion und die Entlastung des Staates. Es wurde, weil in seinen Folgen für manche Gemeinden geradezu ruinös, mit Recht vom Volte abgelehnt.
Das angenommene Gemeindegesez ist ein Sieg der reaktionären Elemente, ein Triumph über das von den Demos fraten 1875 geschaffene, wirklich liberale Gemeindegesetz. In diesem jest nun außer Kraft tretenden Geseze war in staats fluger Weise die Einbürgerung, die Verschmelzung der Einge wanderten mit der heimischen Bevölkerung so leicht, als es ans ging, gemacht und dem Schweizer , sowie dem eigenen Kan
Hoffentlich wird es nicht nöthig sein. Ein einfacher Armbruch hindert ja nicht am Gehen. Sobald der Chirurg den ersten Verband angelegt hat, fann sich Frau Baldieu ruhig nach Haus begeben. Ich wundere mich nur, daß diese Operation noch nicht vollzogen sein soll."
,, D, reden Sie nicht von Operationen! Ich bin schon so ängstlich genug."
Der Wagen fuhr seit ungefähr zehn Minuten langſamer, als vorher, weil es etwas bergan ging. Der Baron,
ber in der Gegend nicht besser Bescheid wußte, als Fräulein Valdieu, begann die Straßenschilder zu lesen.
Ich glaube, hier ist es," sagte er. Ja richtig, dort an jenem Eckhause lese ich den Straßennamen! Wir müssen ganz dicht an dem Hause sein, wo sich Frau Valdieu bes finden soll; die Häusernummern laufen auf uns zu."
Therese hörte nicht mehr auf seine Worte. Auch sie hatte jezt das fragliche Straßenschild entdeckt; es stand der Name der Straße darauf, den ihr Josephine Galmier im Auftrage des Herrn Trier am Ende des Briefes angegeben
emenn er war in der Provinz oder in Afrika . Aber sollte jungen Mädchens, die so wenig Licht in die dunkle Sache hatte, und ihr Herz schlug heftig.
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Aber auf Ihren Vater erinnern Sie sich doch?" " Nein! Ich war vier Jahr alt, als er starb. Nur
Lobn Banz unbestimmt besinne ich mich noch auf einen Mann, der Seger, bei uns wohnte mir ist wenigstens so mich oft in
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eine Arme nahm;... es war ein großer Mann mit pinem langen blonden Barte."
Wohnte Frau Valdieu damals schon in der Villa?" " Ja. Es ist unser Haus. Ich bin dort geboren und groß geworden. Ich hatte eine alte englische Amme, die päter wieder in ihre Heimath zurückkehrte. Nach dem Tode meines Vaters tam Gundula. Er hatte kein Vermögen interlassen, und so mußte meine Mutter eine Stellung nnehmen und die hat sie heute noch. Ich blieb bei Gun
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gebracht, gingen ihm im Kopfe herum. Immer sonderbarer erschien ihm das Abenteuer, in dem er sich jetzt befand, und er war nur zufrieden, daß er Therese nicht allein hatte fahren lassen. Er nahm sich vor, sich nicht eher von ihr zu trennen, als bis sie ihre Mutter erreicht hätte.
Wir kommen gar nicht vorwärts," sagte Therese nach einer langen Pause.
Der Kutscher muß leider oft halten," erwiderte An. Heute ist Sonntag, und die Straßen wimmeln dreas. von Fuhrwerk. Wir sind aber bald am Ziele. Wir haben schon mehr als zwei Drittel des Weges zurückgelegt." " Ist es denn so weit?"
" Vom botanischen Garten aus? Ja, Fräulein." " Ach, Paris ist zu groß, und meine Mutter kann zehn mal gestorben sein, bevor ich zu ihr komme. Wie hasse ich die Stadt! Ich will nicht länger von Mama getrennt leben, bleibe ich gleich bei ihr dort."
10 M. 2ula; fie hat mich erzogen und mir das wenige, was ich und wenn sie das Haus der Dame nicht verlassen kann,
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Endlich sollte sie ihre Mutter wiedersehen, und sie dachte nur an fie. Der Rutscher hielt vor einem offenen Gitter. Man war angelangt.
Andreas sprang rasch aus dem Wagen und half Theresen beim Heraussteigen.
Das Gitter, vor dem der Wagen hielt, war kein Hofoder Gartengitter, sondern führte zu einer Art Sadgaffe, aber zu einer wunderschönen Sackgasse, die voll von Sonnens schein und Blumen war.
Rechts und links standen kokette Gebäude im verschiedenen Styl: fleine Schweizerhäuschen, englische Cottages und größere Gebäude mit Thor, Stall und Remise. Man war wie in einer fleinen, reizenden Provins zialstadt, wo man wie auf dem Lande lebt, und wo sich
alle Welt kennt.
Alles sah so friedlich und still und so wenig nach Räuber und Mörderhöhle aus, daß Herr von Elven wirks