Jahren die S n um 50 p Angeführten, Omit welchen!

Schäft herrschen Collos.

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Beilage zum Berliner Volksblatt.

dem Weltma. 169.

mit großen Auf der Au hmaschinen viel leisteten find, da fie

und dadurch de

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Das Schwik- System. ſelbſtverſtänd Aus London , im Jult, erhält die Frkf. Stg." folgende rbeitskräfte Bareffante Korrespondenz: weigfamen, u Eine aus Mitgliedern des Oberhauses zusammengesetzte mmission unter dem Vorsitz des Lord Dunraven häft noch mmer schreimer fleißig Sigungen. Diese Kommission hat den Auftrag, & die Rheder, das sogen. Sweating oder Schwiz System, in Rheder eine im Ostende Londons besonders überhand nimmt, jedoch in weiter zurüdgeberen großen Industriezentren, in Leeds z. B., keineswegs fleinen befannt ist, eine eingehende Erhebung zu veranstalten und zu ampfschifflem 3wede Beugen zu verhören. Das Schwiß- Syſtem iſt ist noch einig och keine neue Erscheinung; es find viele Jahre her, seit die ganges de Bezirte neuerdingeuel deffelben in packenden, aus dem Alltagsleben gegriffenen bern schilderte. Und als der wackere Charles Kingsley sein fleine Schiff bas Segel ach schrieb, war diese industrielle weiße Sklaverei mindestens Jahre alt; wer sich bemüht, die Tagesblätter und Flug itter zu Rath zu ziehen, die vor einem halben Jahrhundert druckt wurden, muß zu dem Schluffe kommen, daß das ,, Schwißen" hilflosen Arbeiter und Arbeiterinnen schon damals in vollem

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töffentlichung des bekannten Romans Alton Lode" die

der Polame System weiter entwickelt; es hat, wie Kingsley voraussah

Juli, Vormi 72. Tages tabelle. Veri

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dvoraussagte, im industriellen Leben Englands tiefer Wurzel faßt und ist in der jüngsten Beit so allgemein geworden, daß ebst die allerfeinsten" Geschäfte im Westende Londons von Vorwurf des" Sweating" nicht freigesprochen werden Interessen anten. Schon vor etwa vier Jahren unternahm der Vorstand nds 8 Uhr, Toynbee Hall", eine wohlthätige Anstalt im Ostende K n): Versammndons, welche zur Hebung der wirthschaftlichen und gesund­Duber über di itlichen Lage der dortigen Armenbevölkerung viel beigetragen nosaischen ut, eine Privatuntersuchung, und sammelte genaue statistische 3. Werkstatt ngaben sowohl über die Lohnverhältnisse, als auch über die ten. Billetuslichen Umstände von meheren hundert Personen, besonders find bei den eiblichen Geschlechts, welche in fog. sweating dens, d. h. ; König, Al chviglöchern beschäftigt waren. 48, 11., fo den mit

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den mit Waren die Löhne schon damals erbärmlich genug, so find

seither infolge der bedeutenden Einwanderung von Paupers, h. Notharmen aus dem Auslande, aus Deutschland , Ruß affe des nd, Rumänien , weit schlimmer geworden. Die meisten dieser 3. Mitgliedauernswerthen Antömmlinge waren jüdischer Religion, aus hr, Brunn Rußland und Rumänien vertrieben, und hofften entweder in aufgenommonbon ihr Brot zu verdienen oder wenigstens Hilfe zu finden, schner und um die Reise nach Amerika fortzuseßen. Wie viele dieser Leute am in den legten vier Jahren England betreten und sich hier ung großen Sanniedergelassen haben, läßt sich allerdings nicht genau feststellen. ung: Er Einige Gewährsmänner sprechen von 20 000; diese Bahl ist für nterstützung London allein wohl zu hoch gegriffen, fte mag jedoch richtig in, wenn man alle Industrieſtädte Englands in die der Berlinerechnung einschließt. Eine genaue Rontrole wird ja , den 29.ber die Einwanderung von Fremden in England nicht aus­e, Aderstraße übt. Jahresbericht Ertheilung heilungen.

Des

Schon seit geraumer Zeit beschäftigt diese Angelegenheit englische Handelsamt. John Burnett, der Arbeitsforre ndent desselben, hat Monate lang eingehende Untersuchungen Auftrage der Behörde im Ostende Londons angestellt und Bericht, der vor einigen Wochen gedruckt erschien, enthält Ganzen ein zuverlässiges, vorurtheilsfreies Bild des Schwiz­ftems, obgleich ihm natürlich das persönliche und sensationelle ement fehlt, das der öffentlichen Untersuchung der Lords eine p tante Würze verleiht. John Burnett definirt Sweating"

0. Am Friedri ein Syftem, unter dem Mittelmänner Arbeit übernehmen, chtsfe

Iche fte wieder anderen übergeben, um fte von diesen ver­hten zu laffen. Die Mittelspersonen machen aus der Differenz Gischen dem Kontraktpreis und den Löhnen, welche sie ihren ngestellten zahlen, einen Brofit. Da der Mittelmann oder weater einen größtmöglichen Gewinn herauszuschlagen sucht, ellung. die unvermeidliche Tendenz des Systems, die Arbeiter auf Luft- unde möglichst niedrige Bezahlung hinabzudrücken. Einige diefer eschw. Deaters beschäftigen nur einen oder zwei Arbeiter; in anderen Sign. Vincwishöhlen findet man zehn bis vierzig Gehilfen und rgnügt häftigen

Kliesch Art. Tanz

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beiterinnen. Weitaus die größte Bahl der Sweaters ichäftigen weniger als zwanzig Leute und oft ten diese in dem einzigen Bimmer ihres Aufsehers. Das ystem hat im Schneiderhandwerk die größte Verbreitung, ist och in anderen Zweigen dem Tischlergeschäft und der chubfabrikation nicht unbekannt, wie Lord Dunraven's mmiffion erfuhr. Die Herstellung von Kleidern ist jedoch turgemäß dem Sweating am günstigsten, da die Arbeit zu ufe gethan werden kann und eine endlose Vertheilung in pezialitäten möglich ist; diese zu entwickeln ist natürlich ein kart. Barkortheil des Sweaters. Unter den alten Verhältnissen war der hneider ein geschickter Arbeiter, welcher alle Theile der Klet­ng von Anfang bis ans Ende zu verfertigen verstand. Aber Einführung der Maschinerie, die Bunahme der Bevölkerung, Billigkeit der Kleiderstofie und die Entwickelung des Baar­

2. Fingan infl. n. Victorina Sarde- Wane

Date

= Jllum. d. 12,00

Sonnabend, den 21. Juli 1888.

doch wird Arbeit über die bestimmte Beit nirgends besonders bezahlt.

Dieses tommt in der besten Saison des Jahres vor, die drei Monate dauert; ist wenig Arbeit da, so geht es den Ars beitern noch schlimmer. Der Sweater richtet es so ein, daß alle Arbeit in den drei legten Wochentagen verrichtet werden mus; er fängt Tonnerstag Morgen an und alles muß Freitag Abend oder Sonnabend Morgen fertig sein. Für diese 36­stündige Heze erhalten die Leute zwei Tagelöhne. Die für die Arbeit bezahlten Löhne variiren so sehr, daß ein Durchschnitts­preis nicht festgestellt werden kann. Doch muß man auch hier in Betracht ziehen, daß das Schneiderhandwerk durchschnittlich nur 192 Arbeitstage im Jahre hat. Ein Fall gelte als Bei spiel. Ein Sweater übernahm einen Kontratt, Röcke für Brief träger zu machen, pro Stüdt zwei Schillinge; er fonnte zwölf täglich fertig liefern, wofür er 24 Schilling erhielt. Von dieser Summe erhielten der Preffer 4 Sb. 6 P., der Maschinist 5 Sh., die Knopfloch Näherin 2 Sh. 6 P., die Einschlägerin 1 Sh. 3 P., Total 13 Sh. 3 P. verblieben. Dieser Mann ließ seine Leute von 7 Uhr Morgens bis 10 Uhr Nachts arbeiten. Dieser Gewinn ist immer noch nicht der größte. Allein in großem Maßstabe betrieben, trägt Sweating verhältnißmäßig weit mehr ein. Lewis Lyons, der unter den ,, Sweaters" und ihren Opfern viele Jahre zugebracht, berechnet die Antheile der letzteren auf 3 bis 4 Bfund täglich.

Bashit

5. Jahrg.

Roch etwas vom Wetter. Daß dieser Sommer kein Sommer, wenigstens bis jetzt, ist, darüber ist man fich klar; hat man doch gehört, daß an mehreren Orten Schnee gefallen und die Temperatur dem Gefrierpunkt nahe gewesen ist. Besonders start scheint Schnee, Kälte und Regen in Kärnthen zu sein. Wiener Blätter berichten darüber vom 12. b. M. folgendes: Heute früh um 5 Uhr zeigten sich bei einem Thermometers stande von+4 Grad Réaumur die Berge bis zu einer See höhe von 2000 Fuß herab in vollem Winterschmucke. Das ist in diesem Monat bereits der zweite Fall, daß die Bevölkerung am Morgen durch Schnee im Gebirge überrascht wurde. Am 2. Juli früh hat ein starker Reif in manchen Gegenden den Erdäpfeln und auch dem Getreide, das eben in voller Blüthe stand, merklichen Schaden zugefügt. Anfangs und bis zur Mitte des Monats Juni flagte man allenthalben, so auch in Kärnthen über eine schreckliche Hiße und Trockenheit, so zwar, daß Quellen verftegten und bereits Mangel an Viehfutter drohte. Am 14. Juni z. B. zeigte das Thermometer in einer Höhe von 3000 Fuß Mittags im Schatten+ 23 Grad Réaumur. In der Nacht vom 14. zum 15. Juni trat jedoch der Witterungswechsel ein und seit dieser Beit regnet es mit wenigen Ausnahmen Tag und Nacht. Das Heu, welches infolge der schönen Tage im Beginne des Monats Juni gemäht wurde, liegt zum Theile noch auf den Wiesen und geht der Fäulniß entgegen. Im Lavantthale zählte man in der Zeit vom 15. Juni bis 12. Juli im ganzen nur fieben regenfreie Tage. Die ganze übrige Beit regnete es fast ununterbrochen fort; höchstens gab es sechs halbe Tage, welche einen Ausgang in's Freie gestatteter. Es hat den Anschein, als ob der Monat Juli im heurigen Jatr nicht vorübergehen würde, ohne fleine Erinnerungen an die Bett Noahs wachzurufen. Die Beftger von Gast- und Badehäusern lamentiren schrecklich über den Mangel an Touristen und Kurs gäften. Sie sind zumeist auf die Monate Juni, Jult und August angewiesen, um die neun anderen Monate hindurch ihr Leben fristen und die Steuern bezahlen zu können." Aus der Schweiz wird unterm 15. Juli geschrieben:" In der legten Woche hat es bei niedriger Temperatur auf den Mittel- und Voralpen und strichweise bis in die Ebene, sowie auch auf den Jurahöhen geschneit. Der Pilatus, die Kurfürsten, der Kamor im Appenzellerland trugen weiße Hauben und in Altstätten im theinthale kamen die Bauern mit Pelzkappen und Handschuhen zu Markte und die Wirthe heizten, um die Gäste warm zu halten." Wie mailändische Blätter melden, hat es am Mittwoch, dem 11. b. M., an den oberitalienischen Seen, einer Region, die sich doch gewiß nicht durch niedrige Temperatur auszeichnet, lustig geschneit. Ebenso wird übereinstimmend aus Pavia , Florenz und Neapel berichtet, daß dort wahres Winters wetter herrsche, so daß der Touristenverkehr fast ganz da niederliege.

Die Untersuchung, welche Lord Dunraven und seine Kol. legen aus dem Oberhaus angestellt, hat neben diesen Thatsachen noch das Faktum zu Tage gefördert, daß die besten Häuser" im Westende, welche ihre Fabrikate als eigene Mache anpreisen und zu entsprechend hochgeschraubten Preisen vertaufen, Sweaters" benügen und ihre theuren Waaren im Ostende von jüdischen Mädchen mit Hungerlöhnen nähen laffen. Da tam z. B. heraus, daß Poole , der Schneider des Prinzen von Wales, Sweater beschäftigt und einer der Zeugen erwähnte in seinem Verhör, daß unter anderen einer der edlen Lords, der Fragen an ihn richtete, sowie Herr Ritchie, der Präsident der Lokalverwaltung, einen Rod auf dem Leibe trage, der in einem schmutzigen Schwißloch in Ostende entstanden sei. Auch Redfern in Condnitstreet, deffen Kleider bei der fashionablen Damenwelt gar hochangeschrieben sind und der für die Prinzessin von Wales und ihre Töchter arbeitet, ist erwähnt worden Es läßt sich freilich nicht nachweisen, daß die Häupter der Firma immer von der Eristenz des Systems Kennt niß haben. Sie müssen sich auf ihre Vorsteher und Intendanten für die meisten Einzelheiten des Geschäfts verlassen, und diese wiffen nicht immer, durch wie viel Hände das Kleidungsstück geht, das sie zur Herstellung weiter geben.(? Red.) Auch das Kriegsamt und Postamt find von dem Vorwurf, das Sweating- System benutzt zu haben, nicht frei. Gerade die Behörden werden übrigens nicht selten noch extra betrogen. Ein Sweater schloß einen Kontraft ab, in welchem er fich ver­pflichtete, einen gewiffen Rock für 3 Sh. das Stück zu liefern; ein Muster wurde gezeigt; die nachgelieferten Röcke waren jedoch nur 2. Sh. werth die Differenz wanderte als Extragewinn

in die Tasche des Sweater.

sehr Borschub leistet, weiß Jeder, der sich die Mühe nimmt, Daß dieses Sweating- System der öffentlichen Immoralität einen Abendspaziergang durch den Strand und Regentstreet zu machen. Troßdem hat noch Niemand die richtige Abhilfe ge funden. Fünfzig Prozent der von Sweaters beschäftigten Leute follen außerdem an Lungen- oder Herzkrankheiten leiden. Die öffentliche Breffe beschäftigt sich weit mehr mit diesem Problem, seit die Enthüllungen der Kommission Lord Dunravens stattge funden haben. Aber abgesehen von den genannten Westendes Häusern, welche, um ihren guten Namen zu retten, rasch Ord­nung geschafft haben, geht das Sweating flott weiter. Um dem Uebel zu steuern, schlägt man vor, die Arbeiter unter daffelbe Fabrikgeses zu stellen, das die Frauen beschüßt, die Zahl der Inspektoren zu vermehren, die Einwanderung fremder Paupers zu hindern( Das ist unter Anderem Arnold Whites Lieblings­rezept) und große Faktoreien einzurichten, in denen die Arbeit organiftrt und vertheilt werden könnte, ohne die Buziehung des Sweater. Von einer Ausdehnung der Fabrikgesetzgebung fann man sich wohl noch das meiste versprechen, was iegt über­haupt zu erreichen ist.

beluftigung items im Verkauf haben die Bedingungen der Produktion voll ang. Kinbeindig verändert. Der Schneider von Beruf verschwindet: die Minutachfrage nach wohlfeilen Kleidern hat ein zunehmendes Fallen legung

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r Löbne unter den Arbeitern zur Folge gehabt. Jetzt machen Schneider nur noch entweder Röcke oder Westen oder Bein. eider; doch bleibt die Theilung da nicht stehen; es giebt Aus­eloneider, Fadenschläger, Maschinisten, Einschläger, Knopfloch acher u. f. w. Es ist so leicht, irgend eine dieser Beschäfti ungen zu erlernen und darin eine gewiffe Fertigkeit zu langen, die Bahl der Arbeit verlangenden Eingeborenen nd fremden Antömmlinge ist so groß, daß alle gierig ach dem Schneiderhandwerk greifen. Die Lohnverhält iffe werden schlimmer und das Sweatindsystem mit seinen s deregleitenden Uebelständen- Ueberarbeitung, ungesunde Woh

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Berlinungen, lange Arbeitsstunden, Immoralität wird ärger als Serg). Wein, u

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tung feines achtlos. Dem Wortlaut nach stehen Frauen und junge Per

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Lokales.

Ueber das geschäftliche Treiben in Berlin erzählt die Voff. 3tg." recht interessant: Für unseren Kleinverkehr ist jezt eine schlimme Beit; das Geschäft ruht, die Anschaffungen für den Sommer find gemacht, für den Herbst ist es noch zu zeitig, um sich schon zu versorgen, ein großer Theil unserer Bes pölferung ist verreift, der Fremdenverkehr ist auch augenblidlich nicht rege, es herrscht jest in fast allen Geschäften eine unheim liche Stille, die durch das anhaltend schlechte Wetter fich uns noch mehr bemerkbar macht als in anderen Jahren. Viele unserer Berliner Geschäfte haben, um wenigstens in der sogenannten stillen Zeit, in der Uebergangszeit von einem Geschäftsabschnitt zum anderen, vom Sommer zum Winter etwas zu thun zu haben, in Badeorten oder in anderen von Fremden haupt­sächlich aufgesuchten Bläßen Niederlagen errichtet. Dft be gegnen uns daselbst an den Firmenschildern wohlbekannte hie fige Namen; aber auch von dorther lauten die Nachrichten über den Geschäftsgang nicht sehr ermuthigend. Dennoch gestattet unsere geschäftige, nie rastende Beit auch dem Kleinverkehr teine Rube, er muß sich mit den Neuheiten, die uns der nächste Winter bringt, versorgen, er muß darauf bedacht sein, seine Lager wieder zu füllen, er besucht fremde Fabrikpläße, um selbst dort so vortheilhaft wie möglich einzukaufen, er wird hier aufgesucht von den Reisenden ausmärtiger Fabriken, welche bestrebt find, für ihre Waaren beim Berliner Groß und Kleinverkehr Absatz zu finden. Eine genaue Statistik darüber, wieviel Geschäftsreisende jährlich unseren Platz auf suchen, fehlt; die Anzahl derselben ist schwer zu ermitteln; daß fte aber nach vielen Tausenden zählt, die jährlich mehrmals nach Berlin kommen, ist um so sicherer, wenn man in Erwägung zieht, daß nicht nur jeder deutsche auswärtige Fabrikant Ber­ liner Geschäftsverbindungen pflegt, sondern daß uns auch das Ausland deren in großer Bahl sendet. Wir wollen bei unseren Betrachtungen den Großverkehr außer Acht laffen und nur von den Angeboten sprechen, die an den Kleinverkehr herantreten. Von ausländischen Geschäftsreifenden wird wohl Berlin von Engländern, beziehentlich von Vertretern englischer Häuser am meisten besucht. Sar mannigfaltig sind die Waaren, die fie hier abzusetzen suchen. Wir finden unter ihnen englische Austern, Parfümerien, verschiedene Erzeugnisse der Papierfabrikation, Herrenstoffe, Steingutwaare, Gummiartikel, Handschuhe, Kra vatten und andere Herrenmodeartikel, Hosenträger, Hüte, die sogenannten Japan und Chinawaaren, eine große Anzahl von Nahrungsmitteln, Metall, Stahl- und Eisenwaaren, Teppiche, Badeartikel u. s. m.; fie suchen auch direkt die Privats fundschaft auf, um hier besonders Herrenkleider Herrenwäsche abzusetzen; letteres thun übrigens auch die Franzosen , die aber nicht Privat Herrentundschaft, sondern die Privat- Damenfundschaft aufsuchen. Französische Reisende besuchen uns in viel größerer Sahl, als man nach den bekannten wenig freundlichen Ausführungen, die wir so oft in französischen Beitungen finden, annehmen sollte. Wir kaufen noch eine Menge Waare von französischen Reisenden; naments lich Modewaaren( sowohl für Herren als für Damen), Kurz waaren, Bronzewaaren, Parfümerien, Glaswaaren, Chokoladen, Schildpattwaaren, Operngläser, fünstliche Blumen, Fächer. Italienische Reisende suchen und finden hier Absatz für ihre Bodenerzeugniffe, für ihre Majoliken, für ihre Holzschnigwaaren. Russische, spanische, ſelbſt ameritanische Reisende tönnen wir hier fast täglich begrüßen, fie suchen uns meistens ihre von uns ge= gewürdigten Waaren, die wir so oft in den Läden unserer großen Delitateßgeschäfte erblicken, zu verkaufen; ebenso finden ruffische Malachit und Tula Waaren bei uns Absay. Ameri fanische Bigarretten werden jest fast von allen hiesigen Bigarren händlern geführt. Selbst Reisenden aus dem Orient, die ver­fucht haben, für ihre Teppiche hier direkte Abnahme zu finden, find wir hier schon begegnet. Viel größer selbstverständlich ist die Zahl der auswärtigen deutschen Geschäftsreisenden, die fast täglich in Berlin anzutreffen find; keine deutsche Stadt, die irgendwie eine nennenswerthe Industrie oder Handlungshäuser befitzt, die irgendwie von Bedeutung find, versäumt es, je nach Bedarf den Berliner Geschäftsplatz zu besuchen, abgesehen von ständigen, die von den Firmen der verschiedensten Geschäfts­zweige an unserem Plage unterhalten werden. Und was wird da alles angeboten! Haben unsere Leser schon einmal von einer Aufhängselfabrik gehört? Sie dient dazu, um unsere Kleidungs­

Infolge der Mandatsniederlegung des bisherigen Vertreters des 6. Berliner Wahlkreisen im Reichs­tage hat der hiesige Magistrat, da der Oberpräsident der Pro­ vinz Brandenburg eine Neuwahl angeordnet hat, bekannt ge­macht, daß vom 2.- 9. August in den angeführten Räumen die Wählerlisten zu dem Zwecke zur Einsicht aus liegen werden, das mit die Wahlberechtigten fich über eugen fönnen, ob ihr Name in die Liste eingetragen ist. Diese Anordnung ist durch das Wahlgesetz bestimmt, nicht so aber die weitere, daß Zwecks der Nachtragung in die Wählerliste der Ausgelaffene durch Vor­des Miethskontraktes, der Miethssteuerquittung oder der polizeilichen Anmeldung für die angegebene Wohnung fich zu legitimiren habe. Das Reichstagswahlrecht ist feines weges von der Erfüllung einer dieser Forderungen ab­hängig. Jeder Deutsche, der ein Jahr an dem Wahl­orte wohnt, großjährig, im Besis der Ehrenrechte ist und in dem Jahre bis zur Wahl keine Armenunter: stügung erhalten hat, ist wahlberechtigt. Nun giebt es hier­orts jedenfalls eine nicht unbedeutende Anzahl Personen, die, obwohl wahlberechtigt, eine dieser Legitimationen, wie die ver langte, nicht beizubringen vermögen, wenn fie in der Wähler­liste nicht aufgeführt sind und die Nacheintragung verlangen. Man dente nur an die vielen in Aftermiethe Wohnenden, die in der Regel feinen schriftlichen Miethskontraft eingehen, eine polizei­liche Anmeldung für die angegebene Wohnung nicht vorlegen fönnen, da ste fich nicht selbst anmelden, sondern der Vermiether, der das abgestempelte Exemplar nicht an den Miether abgiebt, sondern für sich behält, und an diejenigen, welche durch Geset wegen ihres Alters von der Steuerzahlung entbunden sind. Es ist also nicht ausgeschlossen, daß Jemand mangels dieser drei Erforderniffe Don der Wahl trß seiner Berechtigung ausgeschloffen bleibt. gewöhnlich find auch diesem Falle die Aermeren die Benachtheiligten, und wenn man erwägt, wie einige oder eine Stimme den Ausschlag bei einer Wahl geben kann, so ist es wohl angezeigt, gegen die besprochenen Legitimationsforderungen des Magistrates Eins spruch zu erheben. Uebrigens läßt es fich so leicht ermitteln, ob der Reflamant wahlberechtigt ist, wenn nach dem täglich um 3 Uhr Nachmittags stattfindenden Schlusse der Einsichtnahme in die Liſten die Reklamationen dem Vorsteher des Bezirles, in welchem Reflamant zu wohnen angegeben hat, zugehen. Der Bezirksvorsteher kann dann sehr wohl am folgenden Tage die nöthigen Erhebungen vornehmen und dem Wahlbureau des Magistrats am anderen Tage die mit den Resultaten der Er­hebung versehenen Reflamationen zusenden.

Das Gefeß in seiner gegenwärtigen Beschaffenheit ist hier nen unter dem Fabrikgeset, das die tägliche Arbeitszeit auf Stunden festsett, für den Sonnabend sogar nur 6 Stunden, o für die ganze Woche 563 Stunden läßt. Diese Arbeits­it wird jedoch nie genau eingehalten, und eine Arbeiterin, elche darauf bestünde, würde sofort entlaffen werden. Zuweilen ebt der Sweater ein Getränke, das er mit dem Namen Thee er Kaffee beehrt, aber es muß während der Arbeit einge orgens bis 8 Uhr Abends, aber einige Sweaters beginnen on um 6 Uhr und zwingen ihre Arbeiterinnen, 14 Stunden arbeiten. Die Arbeits- und Schlafzimmer find so einge tet, daß, wenn der staatliche Gewerbeinspektor unerwartet cheint, die Mädchen und Frauen rasch im Schlafzimmer vers winden tönnen, wohin der Beamte zu gehen feine Befugniß

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enftr. 11, 4mmen werden. Die Arbeitszeit ist gewönnlich von 8 Uhr

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Der Inspektor wird als der allgemeine Feind angesehen sein Erscheinen in einer Lotalität wird mit unglaublicher bnelligkeit in allen Schwitzhöhlen gemeldet. Unerwartete suche und Ueberraschungen find unmöglich. Die Männer eiten oft 16 bis 18 Stunden, nie weniger als 14. Und

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