Politische Uebersicht.
Die gesammte gouvernementale Pree schlägt augen blicklich mit großem Lärmen auf Jeden los, der das Kartell für überflüssig und ein selbstständiges Vorgehen der in thm vereinten Parteien für geboten hält. Charakteristisch ist dabei, daß die Siebe hauptsächlich auf die Konservativen niederfallen, und daß die nationalliberalen Lieb. linge, die doch zuerst aus dem Kartell ausgebrochen find, von der väterlichen Liebe wieder verhätschelt werden. Wie oft find wir nicht, wenn es den Gegnern gerade paßte, in schulmeister lichem Tone belehrt worden, daß das Kartell durchaus keine dauernde Vereinigung, sondern lediglich ein für die Reichstags. wahlen von 1887 und zwar zur Rettung des Septennats abgeschloffenes Wahlbündniß sei. Ob es wohl wirklich naive Politiker gegeben haben mag, die jemals das unter dem Einbrucke der Reichstagsauflösung zu Stande gekommene Bündniß so aufgefaßt haben? Die Thaten der Kartellparteien im Reichs tage und im Landtage bewiesen sofort, daß das angebliche Wahlbündniß in Wahrheit die Bildung einer Regierungsmajorität für alle Fälle war; und jetzt wird jeder vom Organ des Herrn Reichskanzlers hart angelaffen, der an dieser Bedeutung des Kartells zweifelt und selbstständige Regungen verräth. Sogar ein Reichsfeind ist nach den gouvernementalen Organen jeder Gegner des Kartells. Es kann den Führern noch paffiren, daß fie betrogene Betrüger werden. Die Norddeutsche" entthront bereits Herrn von Rauchhaupt und bestreitet, daß er, der anerkannte Führer der Konservativen des Abgeordnetenhauses, noch als beren berechtigter Vertreter angesehen werden könne, wenn er dem Zusammengehen der Kartellparteien entgegenarbeite; und da dem offiziöfen Blatte wahrscheinlich selbst Zweifel an der Wirkung dieser Verkündigung auf die parlamentarische Fraktion aufftoßen, so appellirt es über die Führer hinweg an die Wähler, bie unter dem Kartell ein entschlossenes Zusammenstehen aller Staatserhaltenden Kräfte zur Lösung der großen Fragen der Zeit in einer das Wohl des Landes fördernden Weise" verstehen sollen. Möglich, daß die nationalliberalen und konservativen Wähler das Kartell wirklich so verstanden haben, denn ihre Führer haben es ihnen oft mit ähnlichen Phrasen, wie die obigen, empfohlen. Vielleicht machen die leitenden Männer der einzelnen Kartellparteien noch die Erfahrung, daß es leichter war, die Parteien in das Kartell hinein, als heiler Haut wieder aus demselben heraus zu führen.
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Mit der neuesten Chicagoer Bombengeschichte ver hält es sich ziemlich so, wie wir gleich zu Anfang vermuthet hatten. Die Sache hängt mit dem Ende des vorigen Monats ausgebrochenen Metallarbeiterstreit zufammen; es war offenbar darauf abgesehen, die streikenden Arbeiter in Miskredit zu bringen und überhaupt den verblaßten Nimbus des rothen Bombengespenstes wieder etwas aufzufrischen. Bomben sollen allerdings gefunden worden sein, aber es find aller Wahrschein lichkeit, wie wir sofort vermutheten, noch alte Bomben aus dem Jahre 1886. Wie geringfügig die von Herrn Bonfield, einem polizeiphantaftevollen Gesellschaftsretter, charlatanistisch und und reflamenhaft aufgebauschte Bomben verschwörung" selbst nach dem Urtheil der Behörden ist, erhellt am besten aus der Thatsache, daß alle Gefangenen bis auf einen Einzigen wieder in Freiheit gefegt find. Und dieser Eine soll die Polizei dementirt es allerdings Geständnisse gemacht haben! Dies erinnert uns daran, daß bei dem Chicagoer Anarchistenprozeß von 1886 die anarchistischen Polizei agenten oder Bolizeianarchisten à la Schröder und Haupt eine bedeutende Rolle spielten ist es doch in allen halbwegs unterrichteten Kreisen( und der Kreuzzeitung " wird es von ihren amerikanischen Freunden gewiß bestätigt werden) ein öffentliches Geheimniß, daß der Mann, welcher die historische Bombe" ges worfen, mit einem Fuß im Anarchisten" und mit dem anderen im Polizeilager geftanden hat. Durch Hunderte von Beugen fönnte erwiesen werden, daß die sogenannte anarchistische" Bewegung in Amerika ebenso wie die europäische von Anfang an unter polizeilicher Kontrole gestanden hat, mit anderen Worten, daß in den anarchistischen" Organisationen von Anfang an das Polizeielement start vertreten war, ja eine leitende Stellung einnahm. Herr Most und die Hinter männer der Kreuzzeitung" c. bören das nicht gern, aber fie wiffen wohl, daß wir die Wahrheit sagen. Und sollte es jest in Chicago zu einem Prozeß fommen, so würden wir vielleicht sonderbare Dinge erfahren.
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Die Norddeutsche" hält vom Chimboraffo ihrer politischen Bildung herab den Franzosen eine Vorlesung über die Niedrigkeit ihres politischen Bildungsgrades, welche fie dadurch befunden, daß fte das Märchen von dem Abrüftungs- Ufas in Umlauf gesezt haben. Der geniale Politiker Pindter bat leider vergeffen, daß dieser Abrüstungsgedanke auf beimischem Miste gewachsen ist und daß kein geringeres Blatt ihn neuer dings befürwortet hat, als das amtliche Organ der sächsischen Regierung. Das mangelnde politische Verständniß, welches der geniale Politikus Pindter entdeckt hat, ist also nicht bei den Franzosen zu suchen, sondern in seiner nächsten Nähe.
Abenteuern im Dienst der Waffen und der Liebe erzählt und dann Herrn von Randal nach den Seinigen gefragt. Der Edelmann von der Insel Mauritius war bereit
Eine Alarmnachricht von der französischen Grenze hält die Köln . 8tg" wieder einmal für angezeigt, in die Welt zu setzen. Hiernach werden die französischen Besatzungen an der Ostgrenze verstärkt werden. Das zwölfte Küraffterregiment, gegenwärtig in Angers , geht am 1. August nach Lüneville ab. Die für den Kriegsfall zu Armeekommandanten bestimmten Ge nerale Billot, Lewal und Carrey de Bellemare unternehmen im Auguſt Generalstabsreifen an die Ostgrenze. Welchen 3 ved
verfolgt die Kölnerin mit dieser aufgebauschten Meldung?- Die Wahlen zum preußischen Abgeordnetenhause find doch erst im Herbst!
Freundschaftliche Vorstellungen" sollen die Mächte an Frankreich zu richten beabsichtigen wegen eines während der Pariser Ausstellung geplanten Sozialisten- Kongreffes. Das soll nach einer Meldung des Pariser Korrespondenten der„ Times" bei der Kaiserzusammenkunft" befchloffen worden sein. In der Köln . 8tg." wird dies offiziös bestritten und hinzugefügt, es fei einzig Sache der Franzosen , ob sie zur Zeit der Weltaus ftellung Sozialistenkongreffe dulden wollen oder nicht." stellung Sozialistenfongreffe dulden wollen oder nicht."- Darin fönnen wir dem Offiziösen der Köln . Btg." nur vollkommen Recht geben.
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Die Franzosen denken immer mehr nach über die unerträglichen Lasten, welche das stehende Heer nebst der Kriegsflotte ihnen auferlegt. Es find aber auch formidable Biffern, die uns da entgegentreten: über 900 Millionen Franks jährlich für die Zwecke der Zerstörung und mit den Zinsen für die ausschließlich durch Zerstörungswerke verursachte Staatsschuld: eine Milliarde das Jahr! Und dieſem furchtbaren, erdrückenden Kriegsbudget steht folgendes Friedensbudget zur Seite: 43 Millionen für den Ackerbau, 143 Millionen für öffentliche Arbeiten und 155 Millionen für Erziehung Summa 341 Millionen für produktive Zwede, gegen 1000 Millionen für Zwecke der Berstörung und Vernichtung. Kurz, der bewaffnete Friede" verschlingt dreimal so viel für Kriegszwecke, als er für Friedenszwecke übrig läßt. a?
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Die Quittungsbücher. Auch das nationalliberale ,, Frankf. Journ." räumt ein, daß die Bedenken des Arbeiterstandes gegen das Altersversicherungsgeset hauptsächlich in dem Quittungsbuch ihren Grund haben, und daß gegen daffelbe fich eine eifrige Agitation richten wird. Wie es scheint, verschließt sich selbst das nationalliberale Blatt den Bedenken gegen das Quittungsbuch nicht. dslr buch nicht.
Der Staatsanzeiger" publizirt die Ernennung des Regierungspräsidenten Berthold Nasse in Trier zum Unterstaatssekretär und Direktor im Ministerium der geistlichen, Unterrichts- und Medizinalangelegenheiten.
In den bayerischen Strafanstalten betrug die Zahl der Gefangenen am Schluffe des vorigen Jahres 7616, davon waren 6541 Männer und 1075 Frauen. Für Rechnung von Gewerbetreibenden waren 2765 männliche und 696 weibliche Gefangene beschäftigt; unbeschäftigt waren 312 männliche und 60 weibliche, der Rest arbeitete für den Bedarf der Anstalten selber. Die Bahl der im Lesen und Schreiben geprüften Rekruten der Jahresllaffe 1887 war in Bayern 18,285; hiervon waren nur 10 des Lesens und Schreibens nicht mächtig. Diese 10 vertheilen sich auf Pfalz und Oberpfalz je zwei, die übrigen Kreiſe je einer.
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Der diesjährige deutsche Aerztetag ist auf den 17. September nach Bonn berufen worden. Auf der Tagesordnung desselben sollen folgende Punkte gesetzt werden: 1) Kunstfehler der Aerzte. Der Verhandlung sollen zu Grunde gelegt werden die von Dr. Denete( Flensburg ) auf dem vorigen Aerztetag in Dresden aufgestellten Thesen. 2) Die Regelung des Gebeimmittelwesens durch Reichsgefeß. Eine zur Bearbeitung dieses Thema's niedergesetzte Kommission wird dem Aerztetag bestimmte Vorschläge in Form von Thesen machen. 3) Ueber das Verhältniß des deutschen Aerztetages zu den staatlich orga nifirten Standesvertretungen wird auf Ersuchen des Ausschusses Dr. Aub( München ) einen Vortrag halten. 4) Abänderungsvor schläge für das Krantenfaffengeses. Berichterstattung der hierfür eingesetzten Kommission, bestehend aus den Herren Busch( Cre feld), Guttstadt ( Berlin ), sowie Pfeiffer( Weimar ). Die Einzelvereine sollen vorher noch aufgefordert werden, diese Angelegenheit in Erwägung zu ziehen und bezügliche Anträge bis zum 1. Auguft an den Referenten Dr. Busch( Crefeld ) einzusenden. 5) Ueber die Stellung der Aerzte zum Unfallversicherungsgeset wird die Kommission Bericht erstatten. Dieselbe Kommission ist ebenfalls beauftragt, eventuell über das Gesetz betreffend die Alters und Invalidenversicherung der Arbeiter, sobald dafelbe veröffentlicht ist und sich hierin für den ärztlichen Stand wichtige und einer Erörterung bedürftige Bestimmungen be finden, dem Geschäftsausschuß zu berichten. Die in lezter Zeit vielfach angeregte Frage: Die Wiederherstellung des gesetz lichen Verbotes der Ausübung der Heilkunde durch nicht approbirte Personen anzuftreben", wird vorläufig nach Beschluß des Geschäftsausschusses bei Seite gelegt werden.
Stöcker ein Schimpfwort so hat das Leipziger Amtsgericht entschieden, welches den Redakteur des Wähler",
Schulmeisters zu 2 Monaten Gefängniß verurtheilte. In dem
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erbrecherische Tre
dem Hofprediger Stöder zusammengestellt worden als Gladstone wird in der Begründung jenes Erkenntniffes für er ausdrüdte, da erklärt, weil der Herr Hofprediger Stöcker gewinntwortet laffe. als der Inbegriff alles Haffens und Verabscheunen Bedingungen gilt". Der Herr Hofprediger mag fich bei dem Bauſammenfeßung meister und dem Leipziger Amtsgericht bedanken. meister und dem Leipziger Amtsgericht bedanken. müsse mit Barn bedenklichen Vorgang wird man sich aber büten Times" veröffe Namen des Herrn Hofprediger fünftig in Geſellſchaffiches drehe denn man ist dann vor einer Beleidigungstlage neben jede Absch Lokalabtreibung. Mainz , 24. Juli. Cine die Worte Abend von Seiten einiger Mitglieder der biefigen orlage gestrichen einberufene Versammlung zur Besprechung des Entwurfs für die E richtung eines gewerblichen her Verbindunge betr. die Einset gerichts mußte unterbleiben, weil die Wirth, Lokal die Versammlung abgehalten werden sollte, dem Prozeſſe ell und Genoffen die Achaltung dieser Verlammlung nicht gestatteten ndere Absti Konfiskation. In München wurde eine In Hydepar welche die Justizmorde und Anderes in aldemokrati behandelt, tonfiszirt; 1000 Exemplare waren bereits g gegen das„ e und zirka 2000 Etüd fanden sich noch vor. 10 000 Personen Majestätsbeleidigung. In Elberfeld wurden gegen die ſyſt Mühlenstraße wohnender Dachdecker wegen Majeft perlangten vom in Haft genommen. Mögen namentlich die Abe Arbeitstages. Ausbrüden recht vorsichtig sein; das Denunziante Die Leichensc jede zweideutige Bemerkung auf und fonstruirt hiere Mandeville's m beleidigungen. grausam, einem
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Ans Altosa wird gemeldet: Der nächte er bestehende Kof prozeß findet am 3. August gegen 27 Personen fin, welcher Man Der Verstorbene tiage ist wegen Geheimbündelei erhoben. findet bekanntlich auch in Berlin die Verhan rankheit gelitten Kartlinnes, Jakobik und Genoffen statt. Der radikale Parlamentarisches. Der bisherige Reichstes mitgetheilt, auf und nunmehrige erfte Hofbeamte v. Wedellirt worden, weil Ta läßt soeben in fonservativen Blättern seines Wah, und die haufen- Langensalza eine Rundgebung abdrucken, theit zu bestehen. bezüglich der Frage, ob sein Reichstagsmanda über die Part oder erloschen sei, erklärt, daß er die Beibehaltung unziemliche Laun tagspräftoiums nicht für vereinbar mit seinem des geringften Ve halte und dem 1. Vizepräsidenten des Reichstags chriften zu Schul getheilt habe, daß er diese Stellung niederlege. ljungen; ein v er sein Reichstagsmandat durch Uebernahme der hat er es bef Hausminister, da dies fein Staate amt sei, nicht heben; sein Bipper Da diese Frage aber immerhin streitig sein tönninem Vorsitzender 1. Vizepräsidenten beauftragt, hierüber die En ihliche Begünstig Reichstags herbeizuführen. Bur Frage einer etween. So oft vor habe er bisher noch feine Stellung genommen. wird, nimmt e anische Majorität, Oesterreich- Ungarn Debatte schließen, Gegen die streifenden Brünner Spinenstand genügend er wandte er au allen Mitteln vorgegangen. So meldet das Brünn : Das Bezirksgericht verurtheilte fünf he den irischen mehrtägigen Arrefiftrafe wegen Uebertretung liche Dronurg durch Ansammlungen. Die beare sprach dag bei Lösch verhafteten fünf Arbeiter werden under sollten ihm des Verbrechens deröffentlichen Gender Sprecher ds feit durch Erpressung vor das Landen öffentlichen St reerden. Der Streit selber hat sich ausgedem feinen Ausdrud en" Star" erklärte beiter suchten durch den Gewerbe Inspektor an möchten ein Komitee wählen, welches mit dem auch die unficht verhandelt. Die Fabrikanten befchloffen jedoch, rechers einen gr beiterkomitee oder einzelnen Arbeitern nicht in nte. Es ist auch zu treten, sondern jeder mit den eigenen Arbend. daß er einen handeln. Die Arbeiter wollen dagegen blos burd Randolph Chu Verhandlungen pflegen. unaitids Schweiz .
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Die Züricher Arbeiter beschlossen eine Gegenperstand bot und
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freiheit. Sie verlangen gleichzeitig eine genügende en des Gesetzes i de cht den Sprecher in der fantonalen Gewerbetommiffton im Namen Abgeordneten, der Kantonal Arbeiterschaft.
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Zu der Debatte über den Gerichtsaus englischen Unterhause wird der„ Boff. richtet: Barnelle Rede war würdevoll gemeffen. die von den Times" veröffentlichten Briefe echt feien, fagte er, fönne in einer Woche gelöst wer die von der Regierung geplante Untersuchung beren. Einige Grie
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Landliga Jahre in Anspruch nehmen dürfte. Die wen. Einige Grie bezmede nur, die große irische Bewegung in Migh gen, das irische Bolf zu verleumden. Die von Bewalt dazu gezn anwalt gegen ihn erhobenen Antlagen fürchte alienische Regier Grafen D diefelben wären sämmtlich bekannt gewesen, als Ca im Jahre 1885 zu einer Unterredung eingeladen opunkt dar, inder dem wäre außer den gefälschten Briefen nicht etät über Massau Person vorgebracht worden; er fürchte feine Unter er wiffe, er werde fleckenlos aus derselben hervorreich die Gri
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liga müsse er jedoch auf das Entschiedenste Beteuern erhoben Herrn Heinisch, neulich wegen Beleidigung eines Broenfauer legen. Nachdem Parnell geendet, ergriff Nieman rung der italie zur Fortsetzung der Debatte. Der Sprecher woll infriminirten Artikel war der beleidigte Herr Schulmeister mit Antrag auf zweite Lesung der Vorlage zur Abfti
es giebt verschiedene Arten, sich über alles hinwegzusehen. Eine Frau fann ihren Mann betrügen, sogar mehrere Lieb
Ueb
Batientin hat m igert und Herr der Operation rante verbunden
Aus Kunst und Lebe Eine Operation in der Hypnose. In; fle fonnte a In unseren hohen Kreiſen ist man ja i ben und er Er machte weder aus seiner Lebensgeschichte, noch aus seinen sehr nachsichtig, wenn nur der Schein gewahrt bleibt. Für aus der Feder des Dr. Julius Fürth, ersten Sel wurde deren
Bufunftsplänen ein Geheimniß. Und so war Guntram nach dreiviertelstündiger Unterhaltung vollkommen über die Verhältniffe, die Gesinnungen und die Gefühle seines neuen Kameraden im Klaren.
Da es nun seine Art war, jedes Geschäft rasch und thätig zu betreiben, so hielt er jetzt schon den Augenblick für gekommen, auf eine Frage näher einzugehen, die sie gestern Nacht vor der Thür des Café de la Paix nur flüchtig berührt hatten.
Lieber Baron ," begann er und blieb am Fuße der Mauer stehen, die der schändliche Pelikan überklettert, Sie sagten mir, daß Sie sich verheirathen wollten und zwar, daß Sie eine Heirath aus Neigung zu schließen ges bächten."
Ich bestätige es Ihnen nochmals," erwiderte Herr von Randal. Es mag vielleicht thöricht sein, aber ich bin nun einmal so! Das ist so eine Schrulle von mir. Und nur deswegen bin ich nach Frankreich gekommen. Hier hoffe ich zu finden, was ich suche. Paris ist ja die eigentliche Stadt der unvorhergesehenen Ereignisse."
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Aber auch die Stadt getäuschter Hoffnungen!"
O! Ich bin kein Kind und weiß, was ich brauche." " Ich kenne ja Ihr Programm. An Reichthum und Herkunft liegt Ihnen bei Ihrer noch ungefundenen Frau nichts. Sie wollen bei ihr persönliche Vorzüge finden. Sind Sie aber auch wirklich völlig vorurtheilsfrei?" Völlig!"
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die Frauen aber, die ihre Liebe verkaufen, ist man nicht so nachfichtig."
in sehr
der chirurgischen Abtheilung des Profeffors Weben weiteren Und doch sind sie oft genug viel entschuldbarer, als diefer Klinik wurde eine Operation an einem be Mädchen vorgenommen. Ueber die Art und de Geheiß wechs die anderen, denn die Noth treibt sie zu ihrem traurigen folg der Anwendung der Hypnose an Stelle bationstisch heru Gewerbe."
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fich,
„ Die Noth und die erste Verführung. richtet der erwähnte Arzt: Anaftafia E., 18 3 I am 16. Februar in unsere Abtheilung aufgeritreben aus dem mannigfache Symptome führten zur Diagnofeensaal zu einem ruhig weiterschlie junges Mädchen ohne Vermögen und ohne natürliche Befofort nach der Untersuchung vorgenommener fet, daß ste n schüßer lernt einen jungen Mann kennen, er verspricht hypnotischen Schlaf zu versetzen, gelang oben müſſe, daß ste ihr die Ehe und läßt dann Mutter und Kind ſizen. Batientin, in vollständiger Unfenntniß übere, und da ste nu Üüm ihr Kind aufzuziehen, wird die Mutter eine Lorette." Experiments, wurde aufgefordert, meinen Die armen Geschöpfe find Beigefinger zu figiren; nach wenigen Minuten brend des eine Das mag vorkommen. S wahrhaftig beklagenswerth, die zu einem solchen Schritt ge= Sie zu erkennen gab, zwungen werden."
" Das ist auch meine Meinung. Aber noch beklagenswerther ist das Kind, das unschuldige Kind, das niemals De Patel per Geburt loswerden kann. Ist es ein Mädchen, den Makel der Geburt loswerden kann. Ist es ein Mädchen, so ist es unvermeidlich dazu verurtheilt, zu werden, was die Mutter war ,. wenn es nicht einen Mann findet, der muthig genug ist, es zu heirathen."
Ich würde der Mann sein, wenn das Mädchen mir gefiele und wenn ich sicher wäre, daß es anständig ge= blieben ist."
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Reben Sie im Ernste?"
Es ist mein völliger Ernst. Ueber das Urtheil der Dummtöpfe sehe ich mich immer hinweg. Sie können wenigstens nicht sagen, daß ich aus Geldinteresse heirathe, wie
Schlaf versunken und zeigte fich fofort zur bypnotischen Kunfistüde sehr geeignet. fch inungen des leichten Somnambulismus.
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war, verlang meinen Namen.
en; ein ihr darg
warum fie nod
par sehr ungeha! ar Männer befa
absoluten Gehorsam gegen alle Bewegungen und thr anftrug. Dagegen war fie absolut wib gen ausgetrunte wollte. Die Kranke trug unter dem linten einige Minuten filberguldengroße, nicht verschiebbare, fie siemenzimmer befint stellende, schmerzhafte Narbe, weshalb ihr Herr Bay lechner vorschlug, fich diese Narbe excidiren( berau laffen; auf diesen Vorschlag ging die Patientin nicht sofort it zumal wir ihr die Schmerzlofigkeit diefer Operation ftellten. Am 11. März in Gegenwart eines größe per bald beruhig worunter fich auch der Direktor des Krankenbau berstanden hatte Böhm befand, wurde die Kranke von mir bit
wenigen Sefunden durch die gleiche
1405
Methode bu
Würden Sie beispielsweise die Tochter einer Frau einer reichen Mitgift eine schiefe oder bucklige Frau mit in Händen störe, führte ich gegen jedes Schultergelent
das so viele Männer aus den höchsten Kreisen thun, die bei daß die Patientin die Operation durch Herumschlag
Heirathen, die eine dunkle Vergangenheit hat?"
"
Was verstehen Sie unter dunkler Vergangenheit?"
Wenn eine Frau die Schranken der bürgerlichen Ge
sellschaft überschreitet!"
find immer nur persönlich."
den Kauf nehmen."
,, Verzeihung; wenn nun aber auch dieses Mädchen zu- beiden Arme gelähmt seien. fällig reich wäre?"
en Verband heri
lgenden Tagen Die Hypnose be Eiterung, was Einflüsterung) ende) Gewinnt Wunder" übe
nn wird von A
Einer an fte gerichtet rung, die Arme zu heben, fonnte die Kranke icht alle. Der Nun, das wäre ja dann sehr einfach, ich würde auf wie schon früher erwähnt, sehr empfindlich wurde berichtet, für der mehr nachkommen. Da die Kranke durch die Sup
Warum nicht, wenn mir die Tochter gefällt? Fehler ihr Vermögen verzichten, besonders wenn dieses Vermögen für die Operation nöthige Schmerzlofigkeit erit fu
,, Sie haben Recht, und ich denke so wie Sie. Aber
von der Mutter stammt."
( Fortsetzung folgt.)
flüstert) werden; das geschah durch einen mebrm
richteten, ziemlich energischen Befehl, nun nichts m
nzeuge" verbürg