Weise, daß von einer Gewohnheit nicht gut die Rede sein fann. Der ganze innere Antheil am Spiel fommt dabei zum Ausdrud. Mancher weiß gar nicht, welche komische Erscheinung er dabei abgiebt. Wird er aber erst ein paar Mal verlacht, dann ist es Zeit für den Mann, an fich zu halten. So ist es in allen Dingen; die meisten Gewohnheiten werden erst dann beachtet, wenn fte anfangen, lächerlich oder häßlich zu werden. Wie grundverschieden ist z. B. das Lachen. Jeder hat seine be sondere Art gepachtet. Schlägt in eine größere Gesellschaft ein guter, fräftiger Wiz hinein, so achte man nur auf die Vielfeitigkeit des Gelächters. Da hört man neben aller hand farblofen Lauten das Kollern des Truthahns, den Dreifchlag der Wachtel, wahre Nachtigallentriller, dumpfes Rabengefrächz. Man ist versucht, über manches Lachen ein Ertragelächter anzustimmen. Fällt es doch keinem ein, von seiner speziellen Tonart abzulaffen. Jede Bemühung, dies zu thun, tönnte nur um so unnatürlichere Variationen zum Vorschein bringen. Man geräth zuweilen in recht unangenehme Nachbarschaft. Einem scheinbar ganz anständigen Herrn beliebt es, alle halbe Minuten die Luft aus den hohlen Zähnen zu fnacksen. Regelmäßig, wie das Waffer aus einer schadhaften Röhre gluckst, geschieht jenes Geräusch. Der Rinnbadenmechanismus ist förmlich darauf approbirt. Die Gewöhnung hat ja meist ihren Grund in der Verwöhnung gewiffer Organe. Man braucht nicht hochgradig nervös zu sein, um jenes Bähneknallen durchaus widerwärtig zu finden. hat es denn dem Manne noch Niemand gesagt, wie lästig er seiner Umgebung wird? Es scheint kaum; denn dem gemüthlichen Gesicht nach zu urtheilen hält er seine Bahnhar monita für eine angenehm familiäre Mufit. Häufig wird man es antreffen, daß verrottete Gewohnheiten wie liebenswürdige Eigenthümlichkeiten zum Besten gegeben werden. Da fist so ein dicker Herr mit mit vorgespannter Serviette hinter seinem Mittagsbraten und schmaßt in ſo ſchallen der Weise, als wollte er für den Gastwirth Reklame machen. Aller Augen sehen auf ihn, aller Ohren hören auf ihn, das stört ihn nicht; wohlgefällig richtet er sich ein wenig empor und schmaßt seinem Nebenmanne ins Gesicht. Ob die Lippen dieses Lautschmeckers schon von Jugend auf an diese Arbeit gewöhnt sind? Sinnenden Hauptes wandert ein Schmächtiger die Straßen entlang. Er hat Rechenerempel im Kopf, Verlobungsgedanken oder gar keine Gedanken. Gleichviel, von Zeit zu Zeit bringt er die linke Hand herauf und knabbert an einem Fingernagel. Dazu macht er ganz angestrengte Augen, als wäre hier ein Stachel des Anstoßes mühsam zu beseitigen. Einem Andern ist es durchaus nicht möglich, seine Nase in Ruhe zu laffen. Immer wieder drückt er mit dem Finger dar auf und preßt fte wie einer Gummiball. Daß diese Liebkosung schon eine altheraebrachte ist, verräth die windelweiche Form des eblen Organs. Ich kannte dermaleinst einen Jüngling, der die abscheuliche Gewohnh. it an fich hatte, mit mächtigen Trompetens fiößen durch ein Nasenloch die Luft emporzuschniepen. Dabet verzog er sein Geficht in ganz absonderlicher Weise. Es ist wohl möglich, daß die etwas enge Bauart des Geruchsorgans Veranlaffung zu diesen periodischen Kraftbewegungen gegeben hat. Troß aller freundschaftlichen Abmahnungen war der junge Mann nicht im Stande, seiner Nase den hemmenden Bügel anzulegen. Ich dachte nur immer bei mir selbst: Wie ist es denkbar, daß diesem Aermsten irgend eine Jungfrau ihr liebeglühendes Herz zuwenden fann? Ja, selbst die bloße Hand hielt ich für ausgeschlossen. Tag für Tag neben diesem Trompeter von Säffingen hinzuleben, welche Riesenaufgabe. Oder wäre es möglich, daß das Ohr hiergegen mit der Zeit taub wird und das Auge blind? Nach Jahren traf ich denselben Mann wieder am Arme eines liebreizenden Weibchens mit den heltersten Mienen, die offenbar Glüd verriethen. Neugierig lauerte ich, ob seine Nase fich nicht bald in Falten ziehen würde. Nichts von alledem; fie war verstummt- die Macht der Liebe hatte fie bezwungen. Gegen alte eingenistete Gewohnheiten helfen nur die stärksten Mittel. Starke Mittel müssen auch schon in der Jugend angewendet werden, sobald fich irgend eine üble Neigung ein pflanzen will. Ein sonst wohlgewachsener Knabe gewöhnte fich baran, den Kopf hängen zu laffen und gebückt zu gehen. Der schwere Kopf zog auch den Nacken frumm; niemand achtete ernst. lich darauf und die Folge davon war eine Wirbelkrümmung in Späteren Jahren. Boshaftigkeit und Troß im Kindesalter nisten fich oft unaustilgbar ein und find der Grund eines rachsüchtigen, jähzornigen Wesens, das späterhin unsägliches Unheil anrichten fann. Der jugendlichen Genäschigkeit kann nicht oft genug entgegen getreten werden. Sie wird zu einer gewohnheitsmäßigen Lüfternheit, die fich nichts versagen kann. Kinder, denen es nicht verwehrt wird, beständig ihr Stüd Chokolade in der Tasche herum zu tragen, versprechen nicht, die besten Wirthschaftsmenschen zu werden. Mädchen, die man vor dem Spiegel er zieht, laffen vielleicht später das Feuer im Ofen ausgehen.--
Gut bezahlte Arbeiterinnen find, das brauchen wir wohl faum ausführlich darzulegen, eine Seltenheit und wenn ab und zu eine Arbeiterin für bestimmte Arbeitsleistungen gut bezahlt wird, so pflegt die Sache, wie man so zu sagen pflegt, einen haten zu haben. Einen wie gefährlichen Charakter aber mitunter die Arbeit hat, die gut bezahlt wird, darüber haben eine hier lebende Wittwe und deren fürzlich verstorbene Tochter trübe Erfahrungen machen müssen. Die Wittwe tam nach Berlin . Alle Versuche des jungen Mädchens, ihre alte und vermögenslose Mutter durch Verrichtung weiblicher Handarbeiten zu ernähren, waren erfolglos; man weiß ja, wie solche Arbeiten
aastriſch- nervösen Fiebers, dem das junge Mädchen in wenigen Tagen erlag. Kein Mensch denkt natürlich daran, die gut be zahlte Arbeit" als Ursache für diesen unglücklichen Ausgang verantwortlich zu machen, und doch ist sie es in der That.
Der Neubau eines Abgeordnetenhauses ist, wie nach der Voff. 3tg." in Architektenfreisen verlautet, in nicht ferner Beit zu erwarten und zwar soll als Bauplaß das Hinterterrain der ehemaligen föniglichen Porzellanmanufaktur in der verlänger ten Zimmerstraße ins Auge gefaßt sein. Hiernach würde der Neubau gegenüber dem Kunstgewerbe Museum zu stehen kommen. Es verlautet weiter, schon in Rücksicht hierauf wäre die fönigliche Genehmigung zur Hergabe des südlichen Theils des Gar tens des Kriegsministeriums ertheilt worden, wodurch die Zimmer straße eine Verlängerung bis zur Königgrägerstraße erfährt. Erweisen sich die Angaben als zutreffend, so ist das Abgeordneten haus mit dem Herrenhause in unmittelbaren Busammenhang gebracht, da der Garten deffelben von dem Terrain der Porzellangebracht, da der Garten deſſelben von dem Terrain der Porzellanmanufaktur begrenzt wird. Der nördliche Theil des großen Grundstücks, auf welchem das Reichstagsgebäude steht, verbleibt dem Reiche, das bis jest wenig Grundbesig in Berlin hat. Endgiltig ist damit der eine Beit lang festgehaltene Plan aufgegeben worden, mit der Errichtung eines neuen Abgeordneten hauses so lange zu warten, bis der Reichstag fein neues Ge bäude am Königsplay beziehen könne. In dem zu erschließenden Theile der sogenannten verlängerten Bimmerstraße ist nur preußisch fiskalisches Terrain vorhanden: der Garten des Kriegsministeriums, die frühere Porzellanmanufaktur, der Garten des Herrenhauses und der Garten des ehemals Vatte'schen Hauses, das jetzt das Handelsministerium befigt. Die südliche Begrens zung der Straße wird durch das Museum für Völkerkunde, durch das Kunstgewerbe- Museum und durch ein Stüd Garten des Kriegsministeriums hergestellt. Die verlängerte Bimmer Straße wird also nur Monumentalbauten aufweisen, die an herrliche Gärten sich anlehnen. Nichts ist für die Verwerthung des ansehnlichen Komplexes wichtiger und dringender, als die sofortige Durchlegung der Straße durch den Garten des Kriegsministeriums. Damit kommen auch zugleich das Museum für Völkerkunde und dns Kunstgewerbe- Museums mehr zur Geltung.
Anläßlich des Falles Carlotta- Ehrenberg tadelt es die Freis. 3tg." mit Recht, daß die Bezeichnung Schriftsteller" in unverantwortlicher Weise gemißbraucht zu werden pflegt
dem Sprüchwort vom Berg und vom Propheten, und; man schaffte gar nicht übel dabei fahren, da natürlich die befondetg. von wo aus waltung auch besonders honorirt wird.
ng nach dem
Ein über die Stadt dahinschwebender des Wagens ist zwar für Berlin nichts Neues, aber der am Mitt Tählicher 11 Uhr Vormittags fich über die Stadt von Süd mit einer orgestrigen Aber Nordosten bewegende Ballon hätte indirekt einem gefährlich werden können. Der betreffende Herr ühtwagens mi des Depots in jene Zeit, von der Universität fommend; den Dam Neanderstraße n Behren und Markgrafenstraßen- Ede, wenig eilig un mit der Bru lich ein Butterbrot verzehrend. Da der Herr sehr hgt wurde. und das Rollen der Räder auf dem geräuschlosen f dem Pferde SB auch nicht gehört hatte, so stand er plößlich mitten ind fiel so ung Pferden eines um die Ede biegenden Omnibus, def dem der Wagen aufmerksam aufmerksam nach dem Ballon sah. Sofort sprlutend, ohnmä Paffanten hinzu und
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ihn zur Seite riffen. Als de herin, Friedrich Stellung, indem fd befreiten den Herrn aus seine Folizeibericht. griffen hatte, worum es sich handelte, steckte er mit bei ihr wohnend fophischer Ruhe den Rest seines Butterbrötchens in it log, mittelst und sprach vergnügt fauend: Laffen Sie den Krechten Schläfe fahren; wohl dem, der noch den Ballon sehen kann linke Seite bei
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Was heutzutage alles möglich ist, zei Beide Perfor Thatsache. Im Januar d. J. wurde der frante St. Am 25 Krawutschte in die Charitee aufgenommen. Seine Schüßenstraße in der Staligerstraße hierselbst wohnt, besuchte inden. Um die Mann seit jener Beit verschiedentlich mit ihrem Kinheenstraße der H war fie am 7. Juli dort anwesend. An diesem Tag or die Brust g Der Kranke verhältnißmäßig wohl und deshalb nd mittelst Dr An demselb Frau, den nächsten B.such erst nach längerer Fr nehmen. Am Morgen des 20. Juli erschien in ihr Dragonerstraße ein Schußmann mit dem Auftrage, fte möge ihren utscher Günther melden. Die Frau erwiderte darauf, daß sie noch hipzigerstraße ein gehen wolle; hoffentlich sei ihr Mann im Stande, felbe Zeit Unter haus bald zu verlaffen. Als sie zur Charitee fam Arbeit durch ein daß ihr Mann bereits am 12. Juli verstorben und Bismarck- und begraben sei. Man kann sich den Schred der eigene Drofct denken, die von diesem Schicksal des Gatten nicht band der Fahrt erfahren hatte. Auf Befragen wurde ihr der Befder Ackerstraße e Verwaltung über die ehelichen Verhältniße nichts. Sämmtlic wesen sei; deshalb habe man nur dem Vater des verletzt. von dem Todesfall Anzeige gemacht Für dick en in der Schu spricht allerdings folgender Umstand: Krawutschke me und gerieth dal ebenso gemißbraucht, wie etwa der ,, Doftor". Titel, der den Jour- Jahre ebenfalls im genannten Strankenhauſe, damals er ierwagen, da des Wagens nalisten vom verehrungswürdigen Publikum mit rührender Energie unverheirathet, und es läßt sich mithin annehm in der Louisenst oftroyirt zu werden pflegt. Wir selbst, so schreibt die„ Volts- Strante fich bei der letzten Aufnahme auf das Beitung", find uns über die fittliche und schriftstellerische nommene Nationale berufen hat. Immerhin b de Droschke so Qualität des betreffenden Herrn durchaus im Klaren, und unser Qualität des betreffenden Herrn durchaus im Klaren, und unser sehr lehrreich, weil aus ihm die Nothwendigkeit Bod herabgeschleu Urtheil über ihn kann sich auch dann nicht ändern, wenn er aus Fällen der Krankenhausdirektion von derartigen er anscheinend n der letzten Affäre in der That so vorwurfsfrei hervorgehen sollte, in den Familienverhältnissen rechtzeitig Anzeige Er wurde nach wie er dies in seinen Zuschriften an die Zeitungen behauptet. Maßenverhaftung. Am Dienstag Abe Rann in der Tru Auch im Verein Berliner Preffe macht man sich über Herrn Arbeiter in dem Lofal von Deußenberg in der mannstraße 2 Tre Carlotta durchaus teine Illufionen, und als er eines schönen als plöglich zwei Kriminalbeamte eintraten und ti hinab und erlitt Abends den dreisten Versuch machte, einem kleinen Feste des schaft für verhaftet erklärten. Die Verhafteten chte nach dem Vereins als„ Gast" beizuwohnen, wurde er vom Vorstande in nach der Polizeimache folgen, von wo dieselben en mußte. diskreter, aber energischer Weise aus dem Lokal gewiesen. Viel Moltenmarkt gebracht wurden, um von dort ein Arbeiter in leicht trägt auch die Thatsache, daß er in Kürschner's Literatur fuchungsgefängniß nach Moabit überführt zu werde aber von Vori falender( 1887) als wirklicher Schriftsteller aufgeführt wird, dazu der acht Personen sind: Maurer Seifert, Tischleusnüchterung na bei, daß Redaktionen, die mit den journalistischen Personalien macher Schubert, Tapezirer Kann, Maurer Tage fand im nicht ganz genau vertrout find, ihn nun auch für einen richtigen Brödenfeld, Schuhmacher Bruhnsch und Arbe unbedeutendes Fe Schriftsteller halten. Wir unsererseits möchten diese Kollegen gestern war noch feiner der Genannten aus demselben fuhr an schaft allerdings sehr ernst ablehnen, denn es handelt sich hier worden. Dem Anschein nach vermuthet die eine Droschte de nicht etwa um politische Gegenfäße, die sich im gesellschaftlichen tisches Vergehen, denn es wurde am Mittwod er deffelben Quet Vertebr eventuell überbrüden und ignoriren laffen. Die Notiz Wohnungen der so jäh ihren Familien entrerlift und eins bei Kürschner lautet nun: Ehrenberg, Siegfr.( Pseudonym: nach verbotenen Schriften gehaussucht; doch soll d Dr. Karl Carlotta), Drama, Feuilleton, amerikanische Literatur, sehr negatives gewesen sein, obgleich bei dem Uebersetzungen aus dem Französischen und Englischen, Chef des Bureaus für internationale Publizistik"(??!!), Berlin u. s. w.; geb. in Seefen 28 9. 47."
fich in den Besiz der zu seinem Aufenthalte dort erforderlichen
blättern, wie sie in jeder Arbeiterwohnung
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sogar die Strohsäcke auf staatsgefährlichen Sn wurden. Aus einigen sozialdemokratischen Bücher dürfte die ganze Ausbeute bestanden haben. Bei der die Hamb . Nachr.", daß Herr Carlotta vorgestern von Hamburg verhafteten Lau wurden außerdem noch 27,80 M. mit des Schöffen und Gebiet ausgewiesen worden ist. Es wurde ihm aufgegeben, belegt, obwohl die hochschwangere Frau den Beam cum und da ho daß die sauer erworbenen Groschen zu der demnaunnt ankommen Papiere zu setzen, doch er erklärte, solche vor der Hand nicht Reike eigentlich auf beschaffen zu können und berief fich darauf, amerikanischer Bürger Familie bilden. Die Frau, welche wet fleine Kur den Freund zu sein. Darauf hat Herr Carlotta das hamburgische Gebiet ziehen hat, befindet sich in der größten Verzweiflurfißender: Unt verlassen müssen. aller Mittel entblößt und auch nicht fähig ist, in amit zu verschwi Weise für Erhaltung des Hausstandes Sorge zu fuh das Glas wie
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Liebenden, glücklichen und unglücklichen, hat ein Fachmann" eine Briefmarkensprache" gewidmet, die, unzweifelhaft aus der Braris" hervorgegangen, gleich Fächer- und Blumensprache mehr Aussicht hat, international zu werden, als Pastor Schleyer's in der Studierstube ausgeflügeltes, viel gepriesenes, vielbeneidetes Volapük. Die neue Weltsprache" bezweckt, wie der Verfasser in der Vorrede zu dem hübsch und zweckentsprechend", d. h. in handlichem Taschenformat ausgestatteten Büchlein( Verlag von Ad. Spaarmann in Styrum , Rheinl.), mittheilt, denjenigen, welche ihrer kundig sind, im Aeußeren des Briefes manches, was der Inhalt verschweigt, er fichtlich zu machen. Sorgende Mütter, die ihr unternehmungsluftige Rücklein euer eigen nennt, liebende Gattinnen, die ihr Vieh vornimmt. Das Heulen und Miauen det Eheherren zu hüten habt, welche noch nicht ganz die freie Jung
Saussuchungen. Am Montag, den 23. d. geklagter: Ja Male gehaussucht, jedoch ohne Erfolg. Beschlagmachen wollen, bei dem Arbeiter Bodenhagen in Friedrichsberg gestohlen. nur ein Exemplar der Berl. Volle tribüne" und mitnehmen wo Situationsberichte der ftreifenden Weber in Neum gestohlen, aber niemand zu Hause war, hatte man die Wohnung abl! Der S Berichtshof verur Schloffer öffnen laffen. Ein Hundefrölen treibt in einem Haufe der mildeſten St ihr Wesen. Das närrische Weib lodt alle Hunde Sch danke schön
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aus der Nachbarschaft nach ihrer Wohnung, wo
vor der 96.
ihrem Amüsement die wunderlichsten Dinge mit as Fehlen ei fleinen Bestien ist manchmal ohrzerreißend und dehmer M. zu fe gesellenzeit vergeffen können, zittert nicht allein vor dem Inhalt den die Thiere verursachen, zwingt die Nachbarfdem Abbruch eit der Briefe der Freundin mit der Herrenhandschrift" des Ges respektabler Entfernung von der Wohnung der Hun Stricke hatte halten. Am Morgen führt sie die Röter regelmtura bewirkte. Straße, wo dieselben dann ihren Unrath zum erg angefeuchtet n barschaft abladen. Bis fest find alle gütlichen Bebliche Staubr wohner beabfichtigen aber jest, den Schuß der on 10 M. gen das bedeutet: Ich liebe Dich! Selbst wenn die Marke richtig tufen, und es läßt fich annehmen, daß dem Treibeantragte.
schäftsfreundes mit der Damenschrift", sondern auch schon vor dem Aeußeren! Wenn die Briefmarke verkehrt an der linken oberen Ecke fich befindet, seid beruhigt, denn das heißt nach der
bezahlt werden! Da fand das junge Mädchen in einer hiesigen Briefmarkensprache: Ich haffe Dich! Alebt fie aber in richtiger Gestank aus der Gegend los zu werden, gescheitert;
Silberwaarenfabrik Beschäftigung. Die Arbeit war weniger anstrengend, als das beständige Gebüdtfigen bei den Handti rungen mit der Nadel und brachte auch bald mehr ein, da das junge Mädchen fich in furzer Zeit zu einer lüchtigen Arbeiterin ausgebildet hatte. Da suchte ein auswärtiger Fabrikant eine ge fchickte Arbeiterin und wandte fich mit einer diesbezüglichen Anfrage an den Prinzipal des jungen Mädchens; es war ein leidliches Gehalt von dem Anfragenden geboten worden und das junge Mädchen befann sich mit Rücksicht auf die unterstützungsbedürftige Lage ihrer Mutter nicht lange und nahm die Stellung an. Eine Spezialität in dem neuen Geschäft war nun die Bearbet tung metallener Figuren mit einem filberartigen Ueberzuge. Bu diesem Zwecke wurden die Figuren mit einer dickflüssigen auf gelösten Maffe bestrichen. Das junge Mädchen glaubte, als es gleich in der ersten Beit seiner neuen Beschäftigung sich so leidend fühlte, daß es mehrere Tage von der Arbeit fortbleiben mußte, es sei das der Einfluß der Veränderung in ihren äußern Verhältnissen. Allein im Mai d. J. erkrankte es zum zweiten Male, und zwar sehr heftig, so daß es, um einige Pflege zu haben, zurück nach Berlin zu seiner Mutter tehrte. Der hier behandelnde Arzt behauptete, daß alle äußeren Erscheinungen einer Vergiftung vorlägen. Niemand konnte fich die Möglich teit einer solchen denken. Da erzählte die Kranke einmal zufällig von dem starten Mandelgeruch, der jedes Mal beim Bear beiten der Figuren in der Werkstadt geherrscht habe und der beim ersten Male so stark gewesen sei, daß fie fast be täubt wurde; später habe sie fich an den Geruch aber gewöhnt. Dem Arzt kam dieser Mandelgeruch verdächtig vor; er ist ein charakteristisches Kennzeichen eines der furch barsten Gifte, der Blausäure. Auf eine Anfrage bei dem früheren Prinzipal des Mädchens erhielt der Arzt denn auch die Auss funft, daß eine geringe Quantität" Blausäure zur Herstellung der didflüssigen Maffe verwendet wird, die zur Bearbeitung der Figuren gebraucht wurde. Der Arzt kannte nun ficher den Grundcharakter der Krankheit und es gelang ihm, wenn auch allmälig, die einzelnen Lähmungserscheinungen zu beseitigen. Vor einigen Wochen war das junge Mädchen so weit hergestellt, daß es, um reine Luft zu genießen, nach dem Grunewald fahren fonnte. Sei es, daß sich die Genesende hier beim Laufen zu fehr anstrengte, sei es, daß das schwer angegriffene Nerven system seine Wirkung versagte, genug ein Schluck falten Bieres wurde die Ursache eines bald mit aller Heftigkeit ausbrechenden
Stellung an derselben Stelle, dann seid auf eurer Hut, denn
am postvorschriftlichen Orte flebt, ist sie nicht bedeutungslos, denn dann heißt es: Wir bleiben die alten! Marke verkehrt an dieser Stelle heißt: Schreibe nicht mehr! Marke schräg nach außen daselbst: Ich bitte um ein Rendezvous! Nach innen:
Ende gemacht werden kann.
lus diesem Gru
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m§ 366 al. 8
Unglücksfall. Auf einem Neubau in der Gmung behande fiel vorgestern Nachmittag eine mit Ralf gefüllte n von Personer trächtlicher Gerüsthöhe in die Tiefe. Die Mule also dieser P Bauarbeiter Namens Friedrich St. auf den Kopf. Den, und da der Unglückliche zufammen und mußte bald dan auf Freisprechu ein Arzt eine Schädelverlegung schwerer Natur fefus dem Ret Auf was alles der Mensch kommt vornehmlich bezeichnet hatte, mittelst Krantenwagens in die er 2. im Mittel eine bedeutende Gehirnerschütterung als sehr pots der Große
Schreibe fofort! u. f. w. Nicht weniger als 60 Mittheilungen durch das Aufkleben einer Briefmarke auszudrücken, giebt so das Büchlein Anweisung. Troßdem bezeichnet der Verfaffer seine Arbeit nur als Grundlage für diese Art geheimer Mit theilungen.
wenn er verliebt ist!
Der Heumarkt auf dem Dranienplatz steht jest in voller Blüthe. Die legten warmen Tage haben endlich das längst gemähte Heu, das schon an manchen Stellen zu faulen begann, so getrocknet, daß es transport- und verkaufsfähig wurde, und nun tommen hochbeladene Heuwagen von überall her, aus dem sechs bis achtmeiligen Umkreise nach Berlin . In langen Bügen bis zum Wafferthorplay find fie aufgefahren, bis fte nach langem Warten auf die große ununterbrochen in Thätigkeit befindliche Rathswaage kommen. Seit Verlegung des Wochenmarktes nach der neuen Luisenstädtischen Markthalle fann fich der Heumarkt etwas weiter entfalten, da die Wagen jest zum Theil auch jenseits der Brücke auffahren können.
Der Budiker zu Waffer. Nicht nur unseren Hausfrauen wird des Morgens Milch und Frühstück in die Wohnung ge bracht, sondern auch die Frauen der Schiffer, welche auf den Gewäffern der Spree vor Anter liegen, erfreuen sich gleicher, ja noch weitergehender Aufmerksamkeit von Seiten der Gewerbetreibenden. Es giebt nämlich seit einiger Zeit auch auf dem Waffer Händler mit Spirituosen, Bier und Lebensmitteln, welche die Hausfrauen der Kahnbefizer nicht nur zum Frühstück, sondern auch für den übrigen Tag mit allem Nöthigen oder
führt werden.
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wurde am 13.
blutend aufgefu erfolgten Tode
achtete, daß die
Zeit häufiger gemeldet. In erster Reihe find De verband. De Diebstähle in den Markthallen werb die Besucher der Hallen werden in dreifter Wei einen Hufschlag auf deren Waaren die Diebe es abgesehen haben c So wurde gestern früh einer Frau in der Besanfalls herbeig welche, um einen Gegenstand einzukaufen, an ftand entstander neben fich zur Erde gesetzt, gestohlen; gleichfalls ngenleidend w verweilte, das gefüllte Marktnet und der Koh der Sachverstän markthalle wurde einem Dienstmädchen, welches fannten plauderte, das Portemonnaie aus der Straßenbahn- Be der Räuber, den die Beraubte nicht einmal gefeben schwand in dem Menschengewühl. Natürlich ich erhobener 2
Blutverlust ver
der geschädigten Marktleute bei Ergreifung einesch erhobener 2
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in focht diese
ordentlich groß, und so geschah es vor einigen Mann mehrere Würste daselbst stahl, daß die es an. Das fäufer auf den Dieb derartig einschlugen, daß leuten nur mit Mühe gelang, ihn vor ernſten
zu schüßen.
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det und spra führte der obe Unfall, bei per Sache übe ng immerhin wenn der U itte und währe
Ein erschütterndes Drama fpielte fich ge gegen 1 Uhr vor dem Hause Schulftraße 54 beiterfrau Namens Sch. hatte sich mit einem et Begehrten versorgen. Dieselben rudern ihren fleinen Handkahn, Knaben auf die Straße begeben. Kaum vor der der mit Milch, Butter, Backwaare, Weißbier, Branntwein, Kar langt, traf die Ech. mit einigen bekannten Frau, 24. Juli. einem größeren Fahrzeug zum andern; dort sehen sie bei ihrer Inzwischen war der Kleine auf den Damm und und nun begann zwischen den Frauen ein eifrig Räder eines langsam fahrenden Bauerwagens riensenate der
toffeln, Petroleum und andern Materialien beladen ist, von
Kundschaft in bestimmten Bwischenzeiten des Tages ihre Waaren ab oder nehmen alle möglichen Bestellungen und Aufträge ent gegen, so daß die Bewohner des feuchten Elementes unserer " Seestadt" Berlin auch nicht einen Fuß darum aufs Land zu
Mit lautem Jammer stürzte die verzweifelte Mutta
entseelten Körper ihres Lieblings zu
Gine be
sezen brauchen. Die Gewerbetreibenden handeln hierin nach Szene spielte fich jetzt ab; ohnmächtig brach bie ng
es wegen Mo en Strong ve ng stattgefund pigte Präfident