im Be Senat fand heute Vormittag um 10 Uhr unter dem Vorks des eber augl. Direttors Braunwart Verhandlung in Sachen einer Be daraufschwerde der Nürnberger   sozialdemokratischen Landtags Wahl­Die Tren männer statt, und zwar in Betreff der Vollstreckbarkeit der te, das Liquidationen vom 21. Dezember 1887, welche von der mittel­endet ha fränkischen Regierung für rechtsfräftig" erklärt worden waren,

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mit Ausnahme des Redakteurs Löwenstein

fe zu den einzelnen Beschwerdeführern zugestellt wurden. Die da fei basburch in ihrem Beschwerberecht verkürzten Wahlmänner erhoben ohnung bekanntlich hiergegen Protest, und zwar, um nicht durch Kompe häten tengstreitigkeiten die Fristen zu verfäumen, zum Ministerium des mit ihm Sinnern und zum Verwaltungsgerichtshof, zu legterem aus dem ten Gru Grund, weil es fich um eine prinzipiell äußerst wichtige Rechtsfrage Ende handelt, die weit über die Grenzen des vorliegenden Falles hin ihm so aus von höchfter Bedeutung ist. In der Vorfrage nun, ob der war, well Berwaltungsgerichtshof in dieser Sache fompetent( zuständig) ſer Beuge fet, fand die heutige Verhandlung statt. Die Sache selbst ängniß, wurbe nur insofern berührt, als von Seite des Referenten zur Information des Gerichtshofs die sämmtlichen in dieser Ange­ige Arbelegenheit erwachsenen Beschwerden, sowie die bezirksamtlichen,

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Inhalt

Auf Vo

Des Geri Regierungs- und Ministerialentscheidungen zum Vortrag ge t Egwa bracht wurden. Der Oberstaatsanwalt( der ultramontane Land­de stehen tagsabgeordnete Dr. Hauck) beantragte, der Gerichtshof wolle ofe em nicht zuständig erklären, da die Erlassung einer vorsorglichen Berfügung nach dem Gesez dem Bereich des Verwaltungsge it vollständig entrückt sei, und außerdem Konflikte, die fich aus dem Landtagswahlgesetz ergeben, dem Gerichtshof durch das Gefeß nicht zugewieſen jeten. Der Vertreter der Be­und werdeführer, Reichstagsabgeordneter Grillenberger, welcher zur Berhandlung erschienen war, machte dagegen geltend, daß nach 46, Absatz 4 des Gesetzes vom 8. August 1878 Be werden gegen Verfügungen und Beschlüffe, welche die Zwangs befchieden werden." Außerdem handle es sich hier nicht um eine Ermessenfrage, in welchen allein die Verwaltungsbehörden zu entscheiden haben, sondern um eine tief einschneidende R.chts­ch die ftage in einem ganz außerordentlichen, in teinem Geseze vor

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eppte abolitredung betreffen, im verwaltungsrechtlichen Instanzenzuge

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gesehenen Fall, deren Entscheidung unmöglich den Verwaltungs­Laufbehörden überlassen werden fönne. Der Gerichtshof zog fich

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beitung pro Fabrit nur 87 317 Meterzentner, 1873-74 bereits 104 711 M- 3., 1878/79 schon 142 863 M.- Str., 1883/84: 237 184 M 3., 1884 85: 254 968 M. 3tr. Jn 15 Jahren hatte fich die von einer Fabrit verarbeitete Nüben- Durchschnittsmenge also mehr als verdreifacht. Aber mit der Ausdehnung der Be. triebe wuchs zugleich die Intensifikation der Arbeitsleistung, des gesammten Produktionsprozesses. Die Arbeitskraft wurde inten fiver exploitirt, die Technik verbefferte die chemischen Prozesse, und die Maschinerie, die Methoden der Zuckergewinnung so schnell, daß das zur Herstellung eines Metergentners Buder erforderliche Rübenquantum fich stän dig vermindert hat. Im Jahre 1869-1870 brauchte für den Meterzentner Buder 12 Meterzentner 1874-75: 10,75 Meter Str., 1881-82: 10,8 Meter Str., 1883-84: 9.28, 1884-85: 9,07, 1885-86: 8,44, 1886-87 gar nur noch 8,11 Meter- 3tr. Rüben. Es wurde aus Rüben 1881-82: 9,92 pŒt., 1883-84: 10,77 pCt, 1884-85: 11,02 pCt., 1885-86: 11,85 pCt., 1886-87: 12,32 pCt. Die toloffalen Gewinne der Fabrikanten und Aktionäre von Buder­fabriken find befannt. Dafür wirft die fortschreitende Verbeffe rung des Maschinenwesens jährlich viele hunderte von Buder machern außer Brot, dafür wird das ländliche Proletariat zu den niedrigsten Löhnen in diesen Musteretablissements beschäftigt, dafür werden nach der Kampagne Tausende arbeitslos, dafür Ernte dürfen auch unter der Waffe stehende Soldaten zum, urlaub" arbeiten für die Rübenplantagen befizenden Junker und

V

Bucker gewonnen i. J. 1869-70: 8,33 pCt., 1874-75: 9,30 pCt.,

so den steuerzahlenden, die Armee erhaltenden Arbeitern Kon­

furrenz machen.

Vereine und Versammlungen.

* Die gestrige Wählerversammlung in der Tonhalle war überaus zahlreich besucht. Zum Vorfigenden wurde herr Grothmann gewählt. Nach längerer Geschäftsordnungsdebatte fand zunächst die Wahl des Wahlkomitees statt. Gewählt wur den die Herren Hartmann, Hinze, Jacobey, Reinicke und Pfarr. Dann wurde zur Aufstellung eines Kandidaten geschritten. Mit allen gegen drei( antisemitische) Stimmen wurde Herr Schriftsteller

hierauf zur sofortigen Urtheilsfällung zurück. Nach fast ein fündiger Berathung wurde das Urtheil verkündet, welches auf aufgestellt. Hierauf erhielt Herr Baake zum Vortrage über die Richtzuständigkeit des Gerichtshofes lautete. Der Einwurf des Beschwerdeführers, daß es sich hier nicht um eine Ermeffens,

bevorstehende Wahl das Wort. Nachdem Redner geendet, meldete fich der bekannte Antisemit Pidenbach zur Diskussion.

fondern um eine zum verwaltungsrechtlichen Gebiete gehörige Während der darauf folgenden Entgegnung des Referenten Rechtsfrage handle, sei zwar ganz richtig, allein durch das Gefeß, betr. die Errichtung eines Verwaltungsgerichtshofes, seien eben die fem Gerichtshof nicht alle, sondern nur eine bestimmte Anzahl von Berwaltungsrechtsachen übertragen worden und zu diesen gehöre

wurde die Versammlung auf Grund des Sozialistengesetzes auf. gelöst. Einen ausführlicheren Bericht bringen wir in der nächsten Nummer.

Der Fachverein der Tischler hielt am 28. Juli Neue

Det vorliegende aus dem Landtagswahlgeset refultirende Fall Grünstraße 28 seine ordentliche Generalversammlung ab. In nicht auch§ 46 Abs. 4 sei nicht anwendbar, da mit demselben derselben erstatteten der Vorstand sowie die Kommissionen Bes nu folde wangsvollfiredungen gemeint seien, die aus Sachen richt über ihre Thätigkeit im verfloffenen Vierteljahr. Dem Be refultiten, welche innerhalb der Kompetenz des Verwaltungs­

Bt sozusagen unbesehen alle Beschwerden der sozialistischen  

gerichtshofes liegen. Der Antrag auf Erlaffung einer vorsorg lichen Verfügung sei gegenstandslos geworden, da das Bezirks ergiebt die Summe von 2748,13. Die Ausgabe betrug 1081,65 amt Nürnberg   und die Regierung von Mittelfranken   bis zum endgiltigen Austrag der Sache freiwillig auf die Vollstreckung Dem Rendanten wurde Decharge ertheilt. Die Bibliothek des verzichtet haben. Rosten bleiben außer Ansaz. Es ist nunmehr das Ministerium des Innern zur Entscheidung zuständig. Man darf darauf gespannt sein, wie diese Verwaltungsbehörde, welche Bablmänner abgewiesen und die geradezu erstaunlichen Ent eßungen der mittelfränkischen Regierung einfach gut geheißen in einer hochwichtigen Rechtssache, die vom Verwaltungs­itshof selbst als solche anerkannt wurde, entscheiden wird.

barüber

richt des Rendanten, Herrn Merkel, zufolge betrug die Ein­nahme 491,43 M., dazu der Bestand vom vorigen Quartal Mart. Es blieb demnach Bestand am 1. Juli 1666,48 M. Vereins wurde im legten Quartal von 82 Mitgliedern benutt. Auf dem Arbeitsnachweis liefen 206 Adressen ein, von denen 166 erledigt werden konnten. Hierauf wurde zu den Ersatzwahlen der Arbeitsvermittelungstommiffion geschritten und an Stelle der Ausscheidenden die Herren Schubert, Hoffmann, Swoboda, Grunert, Nölte, Röde, Roggemann, Werner und Wörner ge wählt. Die Wahlen zur Werkstatt- Kontrolkommission wurden, da ein Antrag auf Auflösung derselben von Seiten der Kom­mission gestellt war, mit dem Motiv: es eristire in Berlin   eine andere Kommission, die freier und wirksamer für das gewerk. schaftliche Interesse der hiesigen Tischler arbeiten könnte," vertagt, Tagesordnung der nächsten Versammlung zu feßen. Ferner beschloß die Versammlung, weitere 300 M. den streikenden Tisch lern in Hamburg   zu überweisen. Es hat somit der Verein ins Steuert. In Anbetracht dieser Thatsache und der in Berlin  jegt furfirenden Gerüchte, daß hiesige Geschäfte Arbeiten für in Ausstand befindliche Hamburger Meister anfertigen sollen, wur den die Gründe des Kommisstonsauflösungsantrages von den Herren Glocke und Millarg als mindestens recht fragwürdige bezeichnet. Von einem noch in diesem Jahre zu veranstalten­den Sommerfest wurde Abstand genommen.

Soziales und Arbeiterbewegung. beſchloſſen dieſe Ungelegenheit als erſten Bunti auf die

Wie die Armuth immer weitere Vollsschichten ergreift, belehrt uns die Geschichte einer bourgeoisen Wohlthätig.

Regesellschaft, des Armenvereins in Frankfurt   a. M.

im Jahre 1878

1879

.

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Bei diesem Verein gingen ein von Frankfurter   Eiwohnern gesammt 1000 M. zum diesjährigen Hamburger Streit beige.

25 042

1880

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3620

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1881

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1882

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1883

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1884

11 544

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1885

14 350

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1887

16 017

. 18543

297

Unterstütungs­gesuche.

Auf diese Gesuche, soweit fie berücksichtigt wurden, wurden

51584

57 546

35 438-42 318 43 620 52 956 53 585 76 221 Mart. 71 077­

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Die öffentliche Versammlung der Zimmerlente des Westen Berlins   und Umgegend, welche am 1. d. M. unter Vorfiz des Herrn Ruben abgehalten wurde und zwar im Etablissement Königshof, Bülowstraße 37, war zahlreich besucht.

an Unterstützungen ausgezahlt in denselben Jahren: Die Tagesordnung lautete: Die Uebelstände in unserem Be

broilos

-

Durch

rufe bezüglich des Lohnes und der Arbeitszeit, und wie find dieselben zu beseitigen? Der Referent Herr Wolter hielt zu­nächst einen Rückblick auf die Bewegung der Zimmerleute und zeigte, daß schon in den sechsziger Jahren, gezwungen durch die

reisende wurden im Jahre 1887: 3217 mit Nachtlager und Berpflegung versehen gegen die vorgeschriebene Arbeit. Be­tanntlich vermeint unser Bürgerthum die Opfer der bürgerlichen Verhältniffe, die Zimmerleute in eine Lohnbewegung eintraten Broduktionsweise, die Arbeitslosen, noch besonders dafür strafen und auch eine Lohnerhöhung und eine Verkürzung der Arbeits­müfen, daß fie durch die Wechselfälle des Kapitalismus zeit von elf auf zehn Stunden erzielten. Da aber feine nennens

Wanderer Steine flopfen, ehe geworden find. Und so muß der arme Teufel von und einen Strohfad zugewiesen erhält. er einen Biffen Brot Romisch flingt Frankfurter   Armenvereinler schreiben,

wenn

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daß einzelne Arbeitslose mit Steinschlagen stundenweise beschäftigt und fo durch einen täglichen Verdienst bis zu!! Mark 60 Pfennig leiblich und fittlich gehoben werden." Ein Schneider, ein Buchdrucker, ein Seidenweber flopfen Steine und werden so leiblich und fiftlich gehoben durch einen Lohn geldbeidt, man wär ver

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bis 60 Pf. steigen tann.

lucht, ihn herzlich dumm zu nennen."

werthe Organisation bestand, so zerbröckelte dies allmälig wieder und nach den Gründerjahren fant der Arbeitslohn bedeutend herab. Während mit der Beit fortschreitend alle Lebensbedürf niffe im Preise stiegen, seien die Löhne immer nachgehintt und hätten nie wieder die Höhe erreicht, welche erforderlich sei, um Als vor 2 Jahren ein wie ein Mensch leben zu können. Stundenlohn von 50 Pf. bei einer zehnstündigen Arbeitszeit errungen wurde, wären die Zimmerleute nur so gestellt worden, um einigermaßen leben zu fönnen. Selbst ein Stundenlohn von 50 Pf. sei unter den heutigen Verhältnissen faum zureichend. Trogdem nun aber dieses Jahr ein überaus günstiges Baujahr sel, trogdem die Bimmerleute fich eine Organisation geschaffen haben, den Verband deutscher Zimmerleute, welcher fich über ganz

Die Arbeiterfrage zur See. Schon oft hat das Berliner   Boltsblatt" auf Grund der amtlichen Bubli- Deutschland erstreckt und 32 Städte mit über 7000 Mitglieder um fationen darauf hingewiesen, daß die kapitalistische Produktions faßt, troßdem mit Hilfe und auf Grund dieser Organisation die teise auch die Schifffahrt gewaltig revolutionirt hat, daß die Broßbetriebe die fleinen Betriebe auch hier immer mehr ver brangen, daß der mit Dampffraft und Maschinerie arbeitenden modernen Technik die altfränkischen Segelschiffe reißend schnell Blag machen, und daß die Lage der auf Schiffen angewendeten Arbeiter fich demgemäß beständig verschlechtert. Kein Wunder, da ja fortwährent Hände überflüssig werden, und da durch die

Bimmerleute in anderen Verbandsstädten eine Verbefferung ihrer Lage herbeigeführt hätten, wären die Berliner   Simmerleute nicht im Stande gewesen, das Errungene festzuhalten. Nicht 50 Pf. würden gezahlt, nein 47% und 45 Pf., ja fogar für 38 Pf. die Stunde sei in diesem Sommer gearbeitet worden! Frauen und Kinder müßten da miterwerben, nur um das tägliche Brot nicht zu entbehren. Von einem zehnftündigen Arbeitstage, von Sonn­

Maschine an Stelle der geschickten Arbeit die einfache Handlan- tagsruhe sei überhaupt keine Rede mehr; Sonntagsarbeit und

ain gesetzt wird. Deutlich zeigt fich diese Verschlimme Tung der Zustände, wenn man die Durchschnittslöhne Dieler Arbeiterkategorie in's Auge faßt. Im Aprilheft der Monatshefte zur Statistik des Deutschen Reichs" find die burchschnittlichen Monatssteuerbeträge für die zehn Jabre 1878 bis 1887 zusammengestellt. Es erhielten monatlich

Vollmatrosen

Mart

1878 1879 1880 1881 1882 1883 1884 1885 1886 1887 51,25 43,63 43,00 43,13 45,13 47,74 47,61 46,63 45,01 44,30

Schiffsjungen:

Mart

1878 1879 1880 1881 1882 1883 1884 1885 1886 1887 17,72 15,00 15,06 14,71 15,37 16,02 15,71 14,75 14,10 14,25 Der Rudgang der Löhne ist ellatant.

wurden pro Kopf und Jahr tonsumirt im Kapagnejahr 1884 85:" Der Zuckerverbrauch des deutschen   Zollgebiets. Es 10,43, 1885/86: 7,44, 1886 87: 9,25 Kilogramm Buder. Dieser Verbrauch ist gering gegenüber dem Konsum in Amerika   und England. Wo der standard of life des Voltes niedrig ist, da heißt es auf Reizmittel und feinere Genüffe, materielle und gelftige, verzichten. Um so gewaltigere Fortschritte macht der 1869,70 betrug die durchschittliche Rübenverar

sowie größtmöglichste Beschränkung der Sonntags und Ueber stundenarbeit durchgeführt werde. Eine allgemeine Versamm lung für sämmtliche Bimmerleute findet in nächster Woche statt, um weitere Schritte zu berathen und zu beschließen.

Der Verein der Modelltischler hielt am 30. v. M. im Vorstädtischen Kafino", Aderstr. 144, eine Mitgliederversamm bing ab. Der Vorfigende machte zunächst bekannt, daß der Vorstand beschloffen hat, während der Sommermonate teine Vorträge halten zu laffen, sondern in den Versammlungen nur Vereinsangelegenheiten zu verhandeln. Hierauf wurde über die Lage der streifenden Kollegen in Hamburg   Bericht erstattet. Diese Angelegenheit nahm fast die ganze Zeit der Versammlung in Anspruch. Es wurden hierzu verschiedene Anträge gestellt; u. a. wurde beantragt, den Streitenden 50 bezw. 30 Mart aus der Vereinskaffe zu bewilligen. Es wurden, da die Vereinskaffe nur schwach ist, 30 M. bewilligt. Ferner wurden alle Kollegen ersucht, freiwillige Beiträge für die Streitenden auf den Listen zu zeichnen. Diejenigen, die noch im Befiz von Liften find, mögen dieselben so schnell wie möglich an Herrn M. Pietsch, Neue Hochstr. 21, abliefern. Die nächste Versammlung findet am 11. August statt.

Fachverein der Buchbinder und verwandten Berufss genoffen. Sonnabend, den 4. Auguft, Abends 8 Uhr: Ge müthliches Beisammensein mit Damen im Vereinslokal, Louisen städtisches Klubhaus", Annenstraße 16. Gäste und Damen find willkommen.

Fachverein der Former und verwandten Berufs­genoffen. Sonntag, den 5. Auguft, Vormittags 10 Uhr, n validenstr. 144 in Fauftmann's Salon: Versammlung. Tagess ordnung: 1. Vortrag. 2. Wahl des ersten und zweiten Bor figenden. 3. Verschiedenes und Fragekasten. Neue Mitglieder werden aufgenommen.

Fachverein der Schloffer und Berufsgenossen. Sonnabend, den 4. August, Abends 8 Uhr, Versammlung im Lokale des Herrn Cothmann, Brunnenstr. 34. Tagesordnung: 1. Wie erlangen wir einen Marimalarbeitstag? Referent Herr Schnirpel. 2. Diskussion. 3. Aufnahme neuer Mitglieder. 4. Arbeitsnachweis. Angelegenheit. 5. Verschiedenes.

Allgemeine Kranken- und Sterbekasse der Metall­arbeiter.( E.. Nr. 29 zu Hamburg  .) Filiale Rirdorf. Sonn­abend, den 4. August: Monatsversammlung. Quittungsbuch legitimirt.

Interessenverein der Kistenmacher. Dampferpartie nach Friedrichshagen  ( Müggelschlößchen) am Sonntag, den 12. Auguſt 1888. Abfahrt früb Punkt 7 Uhr von der Schillingsbrücke. Preis 1 Mart, Kinder über 10 Jahre 30 Pf. Billets find zu haben bis Montag, den 6. August, im Lokal von Herrn Häußler, Franzstraße Nr. 6. Gäste find will tommen.

Gesang-. Turn- und gesellige Vereine am Freitag. Kaiser  ' scher Männergesangver in Abends 9 Uhr im Restaurant Tamm  , Schönhauser Allee 28.- Gesangverein Bauſebeutel" Abends 8 Uhr im Restaurant Hensel, Alexandrinenstr. 15.- Lieder tafel der Maler Berlins  " Abends 8 Uhr im Restaurant Klein, Brandenburgstr. 60.- Gesangverein" Flöter'sches Doppel Quartett" Abends 9 Uhr im Restaurant Musehold, Lands Gesangverein Bruderbund" Abends bergerstraße 31.

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9 Uhr im Restaurant Schmidt, Manteuffelstraße 71. Gesangverein Norddeutsche Schleife" Abends 9 Uhr Köpenider str. 127a im Restaurant Goelling.- Gesangverein ,, Offian" Abends 9 Uhr Dresdenerstr. 85 bei Gustavus. Huppert'sche Sänger­Vereinigung Harmonie" Abends 9 Uhr bei Nieft, Weber straße 17. Berliner Turngenossenschaft( V. Männerabthei lung) Abends 8% Uhr in der städtischen Turnhalle, Wafferthorstr. 31.- Turnverein ,, Hafenhaide"( Männerabtheilung) Abends 8 Uhr Dieffenbachstr. 60.61.- Turnverein" Froh und Frei"( Männerabtheilung) Abends 8 Uhr Bergstr. 57. Wissenschaftlicher Verein für Roller'sche Stenographie. Abends 8 Uhr im Restaurant Biethen, Dorotheenstr. 31, Unterricht und Allgemeiner Arends'scher Stenographen Uebungsstunde. verein Abtheilung Vorwärts", Abends 8 Uhr im Restaurant Roll, Mariannenplay 11. Arends'scher Stenographenverein Apollobund" Abends 9 Uhr im Restaurant, Seydelstr. 30. Berein ehemaliger Dr. Doebbelin'scher Schüler" Abends 9 Uhr im Restaurant Krebs, Friedrichstr. 208. Voigt'scher Dilet tanten- Orchesterverein. Abends 8 Uhr Uebungsstunde im Nes staurant Lehmann, Alexandrinenstr. 32.- Bitherverein Alpen­veilchen" Abends 8 Uhr im Restaurant Wahlstatt  ", Belles alliancestraße 89.- Rauchklub Westend" Abends 9 Uhr im Hohenzollerngarten, Stegligerstr. 27.- Rauchflub ,, Weichselblatt" Abends 8 Uhr im Restaurant, Staligerstr. 147a.

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Kleine Mittheilungen.

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München  , 31. Juli. Ueber den Unglüdsfall, der durch scheu gewordene Elephanten entstand, wird der Frankf. Stg." noch folgendes berichtet:" Der Bug war prachtvoll und so groß­artig in seiner fünstlerischen Wirkung, wie selbst München   Aehn liches selten oder nie gesehen. Plöglich stockte die Bewegung. Ich stand an einem Fenster der Residenzstraße; der Odeons­Festplat war bisher ganz frei gewesen, damit sich der Zug dort enifalten fonnte. Plöglich wird der ganze Play von einer lärs menden, schreienden und heftig nach allen Richtungen ausein ander laufenden Menge gefüllt; alles rennt und flüchtet und es entwickelt sich ein Bild ähnlich demjenigen Der Löwe ist los". Die Elephhnten ließen sich nicht mehr halten, sondern, scheu gemacht gemacht durch einen vorüber fahrenden Dampf wagen, drängten fte zurück nach der Residenzstraße, ein wildes Gedränge und eine jähe Panit hervorrufend, die jedem, der dabei war, unvergeßlich bleiben wird. Kurz darauf wiederholte fich dieselbe Szene am Odeonsplat und am Theaterplay. Es find bisher 10 Unglüdsfälle fonstatirt worden. Zwei Frauen find todt; ob die Verlegungen der übrigen sehr schwerer Natur find, darüber liegt keine verläßliche Nachricht vor. Allein so schwer der Unfall ist, er hätte noch viel tragischer enden können, wenn die Elephanten durch den Lärm und das Geschrei in Wuth gerathen wären." Ein anderer Berichterstatter schreibt: Als die im Buge, in der Gruppe Handel, mitgeführten acht Elephanten des Birkus Hagenbed, welche die rechte Seite der Ludwigstraße hinabzogen, der auf der linken Seite( der Bug wendete am Stegesthor um) hinauffahrenden Dampfloko mobile begegneten, wurden fie scheu; 4 machten Kehrt, ließen sich trotz der Feffeln nicht halten, liefen die Ludwig straße hinunter, um das Denkmal, beim ehemaligen Luitpolds palais vorbei, über den Wittelsbachplaz in die Brienner   und Residenzstraße. Von panischem Schreck gefaßt stürzte das Publikum auf und übereinander. 17 Personen, so heißt es jetzt, wurden mehr oder minder schwer verlegt. Eine davon ( nach dem späteren Telegramm zwei) ist inzwischen verschieden. Die Künstlerin des Birkus Hagenbed, die auf einem Elephanten ritt, soll einen mehrfachen Rippenbruch erlitten haben. Die Thiere rasten von der Neftdenzstraße in den alten Hof, zertrümmerten das Thor der Münze, rannten durch die Burgstraße, warfen in der heil. Geiftstraße eine Droschle um und liefen bis weit hinaus in die Auenstraße, wo sie in einem Grundstüde abgefangen wurden, das sie im Innern In München   ist man höchst erbittert. total demolirten. Daß diese Erbitterung gegen die Veranstalter des Buges wie gegen die Polizeidirektion, welche die Mitnahme der Elephanten gestattete, oder auch gegen Hagenbeck fich tehrt, ist nicht vers wunderlich; mehr oder minder find alle schuldig." Hoffentlich giebt dieser traurige Vorfall Anlaß, einmal jenen Uebertreibungen zu Leibe zu gehen, welche sich bei derartigen Festlichkeiten immer breiter machen. Wenn es im Alterthum Sitte war, in die Fests züge wilde Bestien aller Art einzureihen, so brauchen wir doch Diesen Sport" nicht mitzumachen, er gehörte in eine Beit, da man über den Werth eines Menschenlebens noch anders dachte als heute.

Ueberstundenarbeit ständen in vollster Blüthe. Das feien traurige Bustände, hervorgerufen durch den Indifferentismus der Berliner  Kollegen, hervorgerufen dadurch, daß von den 7-8000 Berliner  Bimmerleuten faum 1200 den sechs örtlich bestehenden Lokal verbänden angehören. Angesichts dieser Bustände sei es endlich an der Zeit, daß die Berliner   Bimmerer fich emporraffen, fich ein Beispiel nähmen an den Hamburger Kollegen, welche ver möge ihrer Organisation groß daftänden und fich ebenfalls or ganiftrten, dem Verband beiträten, den Muth befäßen, an die Arbeitgeber Forderungen zu stellen und für fte einzutreten, fo fern sie nicht auf einen Standpunkt herabgedrückt werden wollen, von dem aus es weder ein Rückwärts noch auch ein Vorwärts giebt. Noch sei es Zeit zum Handeln, aber die höchste Beit; Deshalb mögen die Zimmerer berathen und beschließen, was in Bufunft zu geschehen habe, damit die Arbeiter Brot haben, die Kinder etwas lernen tönnen und die Greise nicht betteln In der ausgedehnten Besprechung wurden alle brauchen. einschlägigen Verhältnisse genau erörtert und ergab sich schließlich als Resultat der Berathungen die einstimmige Annahme nach stehender Resolution:" Die heutige öffentliche Versammlung der Bimmerleute des Westens Berlins   und Umgegend erklärt sich mit den Ausführungen des Referenten einverstanden und ver

Großbetrieb in der deutschen   Buderindustrie. Im Jahre pflichtet sich, mit allen gefeßlichen Mitteln dafür zu wirken, daß

in diesem Jahre der Stundenlohn von 50 Pfennigen gezahlt,