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eichsgeri Beitungsverkäufer hinzutragen. Tas Vesperbrot( goûter), be frühehend eine früh ebend aus Brot, Käse, Obst und Wein, wird gleichzeitig feineingenommen. Der schwarze Kaffee und der" pousse- café" er nicht ein Glas Rum oder Liqueur, haben schon das Frühstück Die Berbefchloffen. Die Feierstunde schlägt zwischen 7 und 8 Uhr, Uebern ist Mittagszeit. Eine Fleischbrühe leitet regelmäßig dieses Catie behl ein. Es folgt das Suppenfleisch mit Salat und dann angen waloch ein Kotelette mit Gemüse oder dergleichen. Deffert darf 10. Male fehlen, ebenso wenig das Glas Kaffee, der Massagran". ihr Ja venn die Arbeiterfrau nicht selbst Wäscherin oder Schneiderin welche die wird fie weder für ihre Wäsche, noch für ihre Garderobe B.-C." gen. Das müssen andere thun, die dafür theuer bezahlt ußten wir lerden.
ne hund Es giebt aber andererseits wenig Frauen, die nicht auch genen Verdienst beftgen. Sie stehen fich sogar oft beffer wie Bernehmere Männer. Sie find zunächst viel intelligenter. Sie heirathen fton ficht, um eine Versorgung" zu finden, sie haben das nie tigen habthig. Thre Männer wissen das- und behandeln sie danach. mermader ehrerbietige Ton, mit welchem ein Pariser Arbeiter zu und on feiner Madame" spricht, tönnte vielen Bürgerkreisen zum ag, den lufter dienen. Die Kinder werden auch früh zum Erwerb anbrifanten halten. Solche Ansprüche, wie die oben geschilderten, die Britollen gedeckt sein. Die Miethen sind dabei außerordentlich Fabrikanth. Eine Wohnung für 100 Frants monatlich ist durchaus
Sobalin schönes Logis. Es liegt enfweder unter dem Dach oder Die Zeit ter der Erde, ist luft- und lichtlos, nicht selten voll Schmutz, Daß wir euchtigkeit und Ungeziefer. Die Bimmer find niedrig und ein dieses mal, mit vielen Thüren, Schränken und Fenstern, die auf und en dunklen hof oder eine finstere Sadgaffe hinaus. e Herren en. Der falte Ramin scheint eher den Durchzug zu be die Arb bern, als die Wärme einzulaffen. Die Treppen find e lieben fährlich steil, die korridore winkelig und das ganze Haus Eter hin on modrigem Geruch erfüllt, der fich sofort allen Gegen inden mittheilt. Ich habe wohl hundert dieser„ Guêpiers" ift. ein Bespennester), wie die Bewohner fte selbst nennen, gefehen und unfera mer das gleiche Entsegen empfunden.
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Wir billigere Wohnungen, aber was wollen solche Verfuche gegenüber Vele Fabritanten bauen jezt für ihre Arbeiter geräumige, Menge bedeuten? Sie sind wie Inseln in einem Meer on Schlamm. Das Viertel la Vilette" ist eine solche. effelbe intereffirt uns besonders," denn die deutschen Arbeiter ben fich darin vorzüglich niedergelassen. Dem sächsischen tor Georg von Seydlig ist es zuzuschreiben, daß die Eingeberten hier menschenwürdige Wohnungen besigen und eine ei beniger tofifpielige, aber paffendere Lebensweise führen, als thre fwürdig anzöflichen Genoffen. folgende
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Wer sagt dies? Das nationalliberale Leipz. Tageblatt".| die nationale Vertheidigung in dritter Lesung und die Allerdings, das müffen wir hinzufügen, so" fagt es in Bezug auf die Arbeitseinstellungen der Pariser Arbeiter. Für Deutschland ist es ein eifriger Verfechter des Puttkamers fchen Streiferlaffes und sieht in jedem Streit nur die„ auf, heßende" Thätigkeit sozialdemokratischer Agitatoren. O, thr Heuchler und Pharifäer!
Wo ist die Polizei? Aus Gunzenhausen laffen sich die nationalliberalen Münchener Neueste Nachr." schreiben:„ Die Unvorsichtigkeit(!), Kinder beim Maschinenbetrieb zu verwenden, hat jüngst in Dödingen wieder ein Opfer gefordert, indem das 3jährige Knäblein des Zimmermanns Wittmann, das in einem Göpelwerk die Ochsen antrieb, der Mauer zu nahe tam, und so an dieselbe gedrückt wurde, daß es kurz darauf verschied. Also blos unvorsichtig ist es, Kinder im zartesten Lebensalter gegen Gesetz und Recht industriell auszunüßen? Hoch die Humanität!
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" Bescheidenheit ist eine Bier, doch weiter kommt ohne thr" denkt auch das Kanzlerblatt und demzufolge zitirt es einen Hymnus eines rheinischen Kartellblättchens auf das Pindter'sche Organ, in welchem es u. a. heißt: Die N. A. 8" bringt, abgesehen von den offiziösen Kundgebungen, eine solche Fülle von tiefdurchdachten Artikeln wirthschaftlicher, sozialer, juristischer c. Natur, daß wir auch aus diesem Grunde das Ranzlerblatt nicht nur über die Berliner Presse, sondern über die gesammte deutsche Preffe stellen. Schade, daß das Blatt nicht Wer lacht da? viel mehr Leser hat."
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Landräthliche Gesekeskenntniß. Eine interessante Annonze enthält der Inseratentheil des Babrzer Anzeiger". Landrath von Falkenhayn hält fich für berechtigt, denjenigen selbstständigen Handwerkern, welche nicht der Innung angehören, die Führung des Meistertitels auf den Aushängeschildern zu verbieten. Die betreffende Ver fügung lautet: Es wird hierdurch, und zwar im eigensten Intereffe der betheiligten Gewerbetreibenden, darauf hingewiesen, daß kein selbstständiger Handwerker, welcher nicht einer Innung als Mitglied angehört oder innerhalb einer solchen sich durch Erfüllung der in ihren Eagungen hierfür aufgestellten Erforderniffe den Meistergrad erworben hat, als berechtigt angesehen werden kann, sich in Aushängeschildern oder in sonstiger Weise bei dem Verkehr nach außen hin als Meister des be treffenden Berufsfaches zu unterzeichnen. Zuwiderhandlungen werden bestraft werden. Die Gemeindevorsteher weise ich an, von dieser Bekanntmachung den interessirten Handwerktreibenden in geeigneter Weise Kenntniß zu geben. Der Igl. Landrath v. Falkenhayn. Wie Herr v. Falkenhayn seine Ansicht, gründen will, darauf darf man gespannt sein. In der Ge werbeordnung hat der landräthliche Erlaß jedenfalls keinen Stüßpuntt.
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Diese sind auch viel vergnügungssüchtiger. Wenn sie nicht daß nur Innungsmeister sich als Meister bezeichnen dürfen, be
anfreich Sonntags aufs Land" fönnen, ist ihnen nicht wohl. Sie ten deren ein Buhausebleiben für eine große Strafe an. arbeiten, wir mo en genießen", sagen fte zu ihrer Vertheidigung.
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Sie find draußen" nicht blos mit der Luft zufrieden. Die raths werden gewiß bald Gelegenheit haben, ihrerseits über =) auf Stedmung für ihre Mahlzeiten beträgt meistens ein paar Franks.
ch eigen Sie erinnern fich zu lebhaft an das" Huhn im Topfe" von ute, die König Heinrich IV. Fehlt es nterhalt. tion vorhanden!
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Man bedente wohl: die Kommuneführer waren feine zerDer formpten Bettler, sondern sie hatten täglich mehrere Franks zu binenzabl ebren. Sie fanden den Verdienst nur nicht ausreichend für 320 Rinda Bedürfnisse. n den
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die Rechtmäßigkeit der landräthlichen Strafandrohung zu be finden.
Gegen die Freisprechung des Vorstandes des deutschen Tischlervereins, Schreiner Kloß in Stuttgart , und des Vorstandes der Nürnberger Bahlstelle, des Schreiners Eizinger, welche der Uebertretung des§ 360 Nr. 9 des Strafgesetzbuches angeklagt waren, wurde Revision beim Oberlandesgericht München erhoben, nachdem vom Landgerichte Nürnberg die gegen das freisprechende Erkenntniß des Schöffengerichts ergriffene Berufung verworfen worden war. Die Revision wurde nun auch vom erstgenannten Gerichte verworfen, womit nun das freisprechende Erkenntniß des Schöffengerichts endgiltig bestätigt ist.
Wenn die Reichen jeder Laune fröhnen können, warum sollen die wir chon geringere Ansprüche an das Leben erheben, entbehren?" Dieses Argument hat noch in jeder Volksversammlung ge - und jeden Streit herbeigeführt. Die wirkliche, bittere das himmelschreiende Elend, ste verzehren sich langsam in Berborgenheit auf. Kein Laut herzzerreißenden Jammers ingt in die Außenwelt. Die Ungenügsamkeit, die Habsucht, Benußtaumel laufen auf die Boulevards und schreien um Das fe. Die Armuth ist ein Gewand, mit dem sich die Radi fter Bli en malerisch umhüllen. Sie verachten das Brot, das fte versagt blieb.
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die Schilderung. Sie ist unzweifelhaft etwas opti msofern aber richtig, als unzweifelhaft die Lebensdes franzöfifchen Arbeiters, namentlich des Parisers
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eine entschieden höhere ist, als die des deutschen Arbeiters. Jedenfalls werden die deutschen Arbeiter, denen die Kartell Batter, nach Pindter's genialem Vorgang, vorreden, daß die liest sein Bilden" find doch beffere Menschen! hätten wir es doch nur ch untenabernd so gut, wie diese Wilden!" en Vorbenen ist die Erzielung befferer Erwerbsverhält
Wilde" find, seufzend ausrufen: Ach, diese
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nach außen." Der ursprüngliche Zweck der
Die für bestimmte Arbeiter oder Handwerkerkreise, und dabei duldet eten regelmäßig die beiden Forderungen nach Erhöhung des giebt fich, daß der Streit nicht von außen angeregt web, sondern innerhalb einer bestimmten Berufsgenossenschaft magig nur dann auftreten, wenn die Erwerbsbedingungen Gendwo besonders drückend für die Arbeiter find."-
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Daher tommt es, daß Arbeitseinstellungen regel
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. Was habe ich Ihnen denn gethan, daß Sie mich fort" Nichts, es war ja auch nur ein Scherz. Mergere Jetzt ist nicht der Augenblick dazu, und ich
Dich nicht, Pelikan.
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wir zusammen arbeiten sollen: Einigkeit macht start." wünschte, ich tönnte es dort noch häufiger lesen, denn ich Ja, das steht ja schon auf den Thalern
in nicht reich."
" Ach, Du hast doch immer zu klagen! Aber morgen ebt es Thaler und sogar Goldstücke, wenn Du Dich heute
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Zine Stigeschickt benimmst."
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Wenn es sich nur darum handelt, auf dem Boulevard zu stehen, so ist das ja nicht schlimm"
Und doch muß alles klappen. Liebesapfel hat übrigens für diese wierigste Aufgabe dabei zu lösen, denn er soll die
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Salt! Er winft!"
Das ist das Beichen, daß es 3eit ist. Gehen wir!" ahlen muß, so brauchte Pervenche nicht erst den Rellner Die Glühweinbowle war leer und da man hier vorher
rufen.
Brummend schritt Pelikan hinter ihm her. Die Vor Rellung intereffirte ihn, die Künstler gefielen ihm, und er hatte auch ganz gern noch einen Schluck getrunken. Liebesapfel erwartete sie vor der Thür. Er rauchte
eine Bigarrette.
Novelle zum Patent, Duster- und Markenschutzgesetz in zweiter Lesung angenommen. Die Bill, durch welche Lloyds" ermächtigt werden, zum Zweck der Herstellung einer Verbindung mit Feuerschiffen, Leuchtthürmen und sämmtlichen Küsten des Reichs Land zu erwerben, wurde in dritter Lesung genehmigt.
Im Unterhause war das Gericht verbreitet, daß der Sprecher Peel, der seit einigen Monaten an einer Krankheit leidet, die ihm das lange Sigen im Unterhause zur Qual macht, von seiner Stelle zurücktreten und einen Beerstitel annehmen werde. Seitdem sein Betragen als Sprecher des Unterhauses von Conybeare als ein öffentlicher Standal gekennzeichnet worden ist, hat Beel seiner üblen Laune gegenüber den Radikalen und Barnelliten nicht mehr die Zügel schießen lassen. Im Gegentheil, er hat am letzten Montag während einer etwas langwierigen Debatte über irische Beschwerden dreimal den von den Tories beantragten Debatteschluß einfach unberücksichtigt gelaffen. Auch hat man es eingerichtet, daß Courtney, ein liberaler Unionist, den Sprecher während der Sizungen ablöst, um ihm die Arbeit zu erleichtern. Dagegen ist der Rücktritt des Sprechers vom Amte nicht wahrscheinlich so nahe am Ende der Session. Da es bereits einen penfionirten Sprecher giebt( er erhält 5000 Lstrl. jährlich) und Peel erst zwei Jahre den Posten inne hat, so würde nur absolute Unfähigkeit, seine Amtspflichten weiter zu erfüllen, einen solchen Schritt rechtfertigen.
Die Unternehmer für Pflaster- und Erdarbeiten be schloffen in der Generalversammlung einstimmig, den Vorschlag der städtischen Kommiffion zur Regelung der Lohnfrage zurückzuweisen und die Berathung der übrigen Fragen auf den nächsten Tag zu verschieben.
Zu den blutigen Szenen beim Begräbniß Eudes wird noch geschrieben, die Polizei wäre verpflichtet gewesen, fich vor ihrer bewaffneten Intervention an die verant wortlichen Arrangeure des Leichenbegängnisses zu wenden. Denn diese waren berechtigt, das Einziehen der Fahnen zu ve: langen. Die Polizei zog aber die sofortige Anwendung der Gewalt vor. Ein auf dem Boulevard Voltaire stationirender, von Gendarmen aus der Provinz umgebener Polizeikommiffer wandte sich direkt an den Fahnenträger der fast am Schluffe marschirenden Gruppe der Gleichen von Montmartre " und als dieser die Fahne nicht sofort aushändigte, hieben die Gendarm n mit blanker Waffe ein. Die Menge flüchtete, es entstand ein furchtbares Gedränge, und viele Unschuldige erlitten schwe: e Verwundungen, während die Urheber einiger Revolverschüffe sonderbarerweise unbekannt blieben. Vermuthlich waren es agents provocateurs. Auch eine Dynamitbombe, die geworfen worden sein soll, scheint aus einem polizeilichen Atelier zu stammen.
Soziales und Arbeiterbewegung.
Glaserstreik in Stuttgart . Stuttgart , 8. August In sämmtlichen hiesigen Glasergeschäften, mit Ausnahme zweier, welch' lettere auf die Forderung der Glaser: Einführung eines günstigeren Lohntarifs, eingegangen find, wird mit Ende der Woche, laut Beschluß der Glaser, die Arbeit eingestellt werder. Der Streit ist von dem Verbandsvorstand der deutschen Glaser gut geheißen. An alle Glaser in Deutschland und der Schweiz find Aufrufe ergangen, in welchen Fernhalten von Ersatzkräften und Gewährung von Unterstügungen nachgesucht wird.
Remscheid , 7. Auguft. Der Vorstand des Fellenbauer vereins hat bekannt gemacht, daß in der letzten Generalversamm worden ist und bei derselben nicht eher wieder gearbeitet werden foll, bis es bekannt gemacht wird.
Versammlungsverbot. Aus Forst, 8. August, meldet das F. Wchbl.": Die für gestern Abend einberufene öffentlung der Firma Cles u. Co. zu Neuenkamp ter Streit erklärt liche Volksversammlung, in welcher der fächftsche Landtagsabge ordnete F. Geyer aus Großenhain als Redner auftreten wollte, fand nicht statt, da die erforderliche Erlaubniß der Polizeibehörde
Neuerdings brach in Brünn ein Streit aus. 60 Weber der Firma Kafka in Nedwiedis stellten die Arbeit ein; fie ver langen eine Erhöhung des zu fargen Lohnes und baten die Bezirkshauptmannschaft um Vermittlung.
Wie die Bür. Post." mittheilt, wird Liebknecht in verschiedenen schweizerischen Städten öffentliche Vorträge halten; der erste findet in Aarau statt.
Unterhaus. Der erste Lord des Schages, Smith, zeigte an, das er am Sonnabend die Vertagung des Hauses vom nächsten Montag bis zum 6. November beantragen werde. Die vom Oberhause beschlossenen Amendements zur Lokalvermit geringen Abänderungen angewaltungsbill wurden
nommen.
Das Oberhaus erledigte die zweite Lesung der Bill betreffend die Parnell'sche Untersuchungsfommiffion. Das Unterhaus hat die Bill betreffend die Verstärkung der Vertheidigungsmittel des Reichs, sowie die Bill betreffend
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Gut," grunzte Pelikan. Wo soll ich Euch erwarten?" ,, Geh' nur vorwärts! Es wird Dir schon gesagt wer Vorläufig den. Ich rufe Dich, wenn ich Dich brauche. tannst Du den Boulevard bis zur Rue Corvisart entlang gehen."
Pelikan gehorchte mürrisch und Liebesapfel 30g ihm eine lange Nafe. ( Fortsetzung folgt.)
Aus Kunst und Leben.
Gin fideles Gefängniß. In Madrid hatte jüngst ein an einer älteren reichen Frau begangener Mord um so größeres Aufsehen gemacht, als sofort deren Sohn, ein Taugentchts, der im Gefängnisse faß oder doch fizzen sollte, der That beschuldigt wurde. Es knüpften fich daran bald sonderbare Enthüllungen über die Verwaltung des Bellengefängnisses in Madrid , defen Direktor gewiffe Gefangene wie Böglinge eines Penftonates behandelte, ihnen freien Ausgang, fogar Spazierfahrten 2c. bewilligte. Nun meldet ein Madrider Telegramm, daß dieser Direktor und fieben Gefangenwärter in Haft genommen wurden. Durch die stetig fortschreitende Entwicklung der Photographirkunft hat man für manche bis dahin noch un aufgeklärten Vorgänge in der Natur die richtige Deutung gevon den Photographen von Fach ausgeübt, sondern auch die Männer der Wissenschaft auf allen Gebieten eignen sich dieselbe als Mittel zum 3wed an. Man ist heute schon im Stande, burch Momentphotographie" Landschaften mit lebenden Figuren, Meeresstrande aufnehmen zu können, ferner Aufnahmen von fahrenden Schiffen aus, vom Luftballon aus, Photographien von Sternschnuppen, Photographien von fliegenden Kanonenfugeln, des Blizes, des elektrischen Funkens zu erzielen. Auch zur Aufnahme von Bildern zur Beobachtung von Krankheits Symptomen, felbft zu der naturgetreuen Feststellung der mensch lichen Bewegungen, wie fie fich beim Gehen, Laufen, Springen, im Schmerz und in der Freude vollziehen, bietet die Photographie die beste Gewähr.
Sein Kopf war so rund wie eine Billardkugel, seine Haare funden. Aus diesem Grunde wird diese Kunst heute nicht allein gelb, die Nase fpiß wie die eines Spürhundes und roth wie eine Tomate, ber Teint bleich und der Mund sah aus, als
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geschaffen, Rothwälsch zu sprechen."
nicht leiben fonnte.
Run, Wurm, da bist Du ja," sprach Pelikan, der ihn Straßenbildern mit belebten Szenen, sowie Momentbilder am
bütet, Sie alte Schindmähre, Sie?" erwiderte Liebes
Haben wir denn schon zusammen Schweine ge
Ruhe!" gebot Immergrün. Der Herr bezahlt Euch nicht dafür, daß Ihr Euch hier zankt. Jezt geht es an die Arbeit! Belifan, thu' mir den Gefallen und geh' voran. Ich habe mit Liebesapfel zu reden."
Das Großkapital fommt überall zur Herrschaft. So wird aus Cienfuegos ( Kuba ) berichtet, daß sich das ganze Syftem der 8uderpflanzungen auf Kuba in den letzten Jahren geändert hat. Es haben sich, schreibt die, Deutsche Zuckerindustrie", viele 3entralpflanzungen gebildet, die das Nohr der ihnen naheliegenden Felder, wo man das Mahlen ganz auf aufgegeben, faufen und mit ihren neu eingeführten mächtigen Maschinen Sucker daraus ge winnen. So giebt es in diesem Bezirk eine, die an 20 000 Fäffer, das Faß 1800-1900 ẞfd. wiegend, und mehrere, die 5000-10 000 Fäffer machen. Die moderne Technit lehrt auch hier, Neben gewerbe mit dem Hauptbetrieb zu verbinden, so ist denn auch die Destillation von Tafia( Num) eingerichtet und sehr bedeutend vermehrt und verbessert worden. Und die fleineren Pflanzer? Aus Mangel an Geldmitteln haben viele aufgehört, die Felder u bestellen, viele preffen das von ihnen Der geerntete Nohr nicht mehr aus, sondern verkaufen es. Kapitalismus ist in der ganzen Welt fich gleich in seinen Wirkungen.
Seeleute der deutschen Handelsmarine find im Jahre 1886 nicht weniger als 3166 entwichen. Im Jahre 1885 betrug die Zahl der Entweichungen 2861. Der harte Dienst und die schlechte Bezahlung nach der reichsamtlichen Statistik
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Eine Telephonlinie von 120 Meilen. Aus Paris , 31. Juli, wird geschrieben: Demnächst wird die Telephonvers bindung zwischen Paris , Lyon , nnd Marseille dem öffentlichen Verkehre übergeben werden. Es ist dies die bei weitem längfie von allen bis jetzt funktionirenden, da keine der letteren metr als 500 Kilometer mißt, während diese neue Linie 900 Kilc meter( 120 geographische Meilen) umfaßt. Troß der koloffalen
Entfernung ist in Marseille die Mittheilung des Pariser Be
amten flar und deutlich vernommen worden. Diese neue Telephonleitung soll auch gleichzeitig zur Uebermittelung telegraphischer Depeschen dienen. Die Preise für das Telephoniren werden ziemlich hoch bemessen: 3 Frants nach Lyon und 5 Franks nach Marseille von Paris aus für 3 Minuten Unterhaltung. Man hat die Beit auf 3 Minuten statt der üblichen 5 Minuten zu telephonischer Unterhaltung firirt, weil man bei den Verbindungen mit Brüffel und Havre die Bemerkung gemacht, daß die Abonnenten durchschnittlich nicht mehr als diese Beit auf ihre gegenseitigen Mittheilungen vers
wenden.
Ueber die Grönlandsfahrt des Dr. Naufen aus Bergen, der an der Ostküste landen und auf Schneeschuhen durch Grönland gelangen will, erzählt der Kapitän eines foeben in Sandefjord angekommenen Walfischfängers, daß er am 10. Juli das Schiff Jason", welches die Mitglieder der Expedition von Jsland nach Grönland bringen sollte, gesprochen hat und daß Dr. Nausen und Genossen noch an Bord waren; der ers e
" andungsversuch ſet wegen Sturmes und Nebels migglüdt; der
" Jason" habe eine Beit lang gewartet, fich dann aber, um seinen Seehundsfang nicht zu verlieren, südlich wenden müssen. Nausen wollte indeffen nach dem 10. Juli wieder nördlich wenden und aufs neue zu landen versuchen.
Eine Heuschrecken- Ernte. In einzelnen Gegenden des Staates Minnesota richten Heuschrecken solche Verheerungen an, daß die Farmer eine Prämie im Betrage von 1 Dollar für jeden Bushel( Halbscheffel) getödteter Heuschrecken ausgesetzt haben. Infolge dessen hat ein vollständiger Ausrottungstrieg gegen das verderbliche Infelt begonnen, und es find z. B. auf den zu der Ortschaft Perham gehörenden Feldern in wenigen Tagen 10 000 Bushels Heuschrecken eingefangen worden.