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Belt verunglückte auf der Bufahrtsstraße des Lehrter Güterbahn­hofs der Kutscher Seiffert dadurch, daß er unvorsichtigerweise Die Leine aus den Händen gleiten ließ und bei dem Bemühen, bieselbe wieder zu ergreifen, von dem beladenen Rollwagen herabstürzte. Dabei wurde er derart über Brust und Beine ge­fahren, daß er auf der Stelle verstarb. Am 12. d. M., früh, sprang eine Frau in selbstmörderischer Abficht vom Maybach­Ufer in den Landwehrkanal, wurde aber alsbald von einem Schiffer wieder herausgezogen. Gegen Mittag wurde in der Friedrichstraße   eine etwa 25 Jahre alte Frauensperson vom Echreiframpf befallen. Sie mußte nach der Charitee gebracht werden. Um dieselbe Zeit wurde hinter einer Hede der Lor­berg'schen Baumschule auf dem Gesundbrunnen   ein etwa vier Wochen altes nadtes Kind ausgesezt vorgefunden und, da es sehr schwach war, zunächst einer in der Nähe wohnenden Frau in Pflege gegeben. Um dieselbe Beit gerieth im Luftgarten eine Frau, nach Aussage von Augenzeugen infolge eigener Unvorsichtigkeit, unter eine vorüberfahrende Droschte und wurde von derselben an beiden Füßen überfahren. Sie wurde nach ber Charitee gebracht. Ferner wurde gegen Abend ein Brauer in der Jnvalidenstraße beim Absteigen von einem Pferdebahnwagen burch eine von dem Kutscher Straßburg geführte Equipage um gestoßen und überfahren. Er erlitt Verlegungen am Kopf und rechten Unterschenkel und mußte mittelst Droschte nach der Cha­ritee gebracht werden. Um dieselbe Zeit fielen die Hausdiener Rohn und Rother, während sie auf einem mit Gepäditüden be ladenen Geschäftswagen die Friedrichstraße entlang fuhren, vom Wagen und geriethen dabei unter die Räder. Kohn erlitt Quetschungen am Arm und an den Beinen, Rother einen Bruch des rechten Unterschenkels. Sie wurden nach der Universitäts  , flinit gebracht. Um dieselbe Beit wurde in der Friedrichstraße  eine Blumenhändlerin durch ein von dem Buchhändler Spaller benuttes Dreirad umgestoßen, anscheinend jedoch nicht weiter verlegt. Abends gegen 11 Uhr wurde der 66 Jahre alte Stnopfmacher Watschel auf der Treppe des von ihm bewohnten Haufes Kleine Kurstraße 11/12 todt aufgefunden. Ein herbei­gerufener Arzt stellte Schlagfluß als Todesursache fest. Die Leiche wurde nach dem Leichenschauhause gebracht. Um die felbe Beit fand Große Hamburgerstraße Nr. 2 ein unbedeutendes Feuer statt. Es brannten Möbel und Betten in einer Keller­wohnung.

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Berliner   Theater.

Adolf- Ernst- Theater.

Die drei Grazien nennt sich die neueste Leistung, mit der in dem in Adolf- Ernst- Theater" umgetauften Louisen tädtischen Theater ein weiterer Schritt zur ferneren Verdummung des Berliner   Philifteriums unternommen wurde.

Wir wissen sehr wohl, daß beutzutage eine gewiffe Dofts ron Humor dazu gehört, um die Unbilden des modernen Lebens einigermaßen ertragen zu fönnen, und wir wissen ebensowohl, daß nicht alle Wiße, die überhaupt geriffen werden, gleich gut fein tönnen. In diesem Gedanken und in durchaus wohl. wollender Abficht waren wir in den Kunsttempel der Dresdener Straße gekommen, aber von Szene zu Szene steigerte fich unsere Entrüftung; es gehört in der That mehr wie unverschämtheit dazu, gefunden und urtheilsfähigen Leuten ein derartiges Sammelfurium der abgestandensten Kalauer vorzusetzen.

Wir halten es nicht für nöthig, auf den Inhalt dieser soges nannten Gefangspoffe einzugehen; die Gliederverrenkungen des Herrn Ernst, dessen Bewunderer in verschiedenen Blättern be reits wieder die Lobposaune blasen, haben schwerlich Anspruch Darauf, einer ernsthaften Würdigung unterzogen zu werden. Der matte Abglanz des Direktor Thomas, ohne Stimme, ohne Feuer, mit gequält jugendlichen Allüren wahrhaftig, das ist ja nur noch das Berrbild eines Schauspielers. Aehnlich verhält es sich mit dem weiblichen Stern dieses Kunsttempels was früher ein recht niedliches Mädchen" war, ist heute eine dice Person geworden, Die ihr Korset zu sprengen droht.

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Die Herren Tielscher und Schmidt schufen dagegen, trop der Regie und des Verfaffers, ein Paar prächtige Kabinetsstücke, Die uns einigermaßen für den verlorenen Abend entschädigten. Im Uebrigen sah man nur Märsche, Gruppirungen immer mit bem unvermeidlichen Direktor Ernst an der Spige, der in townhaften Späßen allerdings Erkleckliches leistete.

sein müffe. Während das eine Mädchen fich in ein Haus be­gab, ging das andere die Straße hinunter. Lehmann folgte und die erschreckte Person plöglich an den Arm faffend, erklärte er, daß fie ihm zur Wache folgen müffe. Auf Erörterungen ließ er fich garnicht ein, sondern als ein Schußmann des Weges fam, erklärte er diesem schlankweg, das Mädchen müffe verhaftet werden, weil es mit einer notorischen Diebin in engster Verbindung stände. Der Beamte nahm beide mit zur Wache und hier wiederholte Lehmann seine Beschuldigung. Nachdem man die Persönlichkeit| Der Verdächtigten" feftaeftellt hatte, ergab sich, daß dieselbe eine völlig unbescholtene Person war, an der auch nicht der Schatten eines Verdachts haften blieb, und die bestritt, daß sie über­haupt an jenem Abende mit einer weiblichen Person auf der Straße gesprochen habe. Anstatt ihrer behielt man nun den schneidigen und scharfsinnigen Kriminalbeamten" auf der Wache. Der Staatsanwalt beantragte gegen den Angeklagten für beide Vergehen eine Gesammtstrafte von 6 Monaten, der Gerichtshof fah aber die Beleidigung und Freiheitsberaubung als eine Handlung an und erkannte auf vier Monate Gefängniß.

Troß der Prophezeiungen der Preffe wagen wir es sehr zu bezweifeln, daß, Die drei Grazien" eins dem Ernst'schen Bugstücke" werden, man müßte sonst in der That an dem gesunden Menschenverstand der Berliner   verzweifeln.

Im Oftend- Theater findet am Freitag, den 17. August, eine Extravorstellung statt, und zwar zum Benefiz für den langjährigen Komiter und Regiffeur Herrn Hugo Hummel. Bur Aufführung kommt die luftige Poste Die Einquar tirung". Wir wünschen dem Benefizianten ein recht volles Haus.

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Die Restaurateure laffen öfter Polizeibeamte herbeiholen, um ihren Schuß gegen unliebsame Gäfte in Anspruch zu nehmen. Gestern tam ein umgekehrter Fall bei ber 87. Abtheilung des Schöffengerichts vor. Der Restaurateur Bestvater befand sich wegen Widerstands gegen die Staats gewalt und wegen eines schweren thätlichen Angriffs auf einen Beamten bei Ausübung seines Berufes auf der Anklagebant. Am 15. Februar kam es in dem an der Kottbuser Brücke be legenen Lokal des Angeklagten zwischen einigen Gästen zu einer Schlägerei. Die unterliegende Partei holte einen Schußmann und bat diesen, die Persönlichkeiten der angeblichen Friedens ftörer festzustellen, weil diefelben gerichtlich zur Verantwortung ge zogen werden sollten. Der Schugmann fam dem Wunsche nach, er begab fich in das Lokal des Angeklagten und ersuchte die ihm bezeichneten Personen, ihm für furze Zeit nach der Wache zu folgen. Diese schickten sich an, ohne Widerrede Folge zu leisten, als plöglich der Angeklagte zwischen sie und den Schußmann trat und dem legteren erklärte, daß er in seinem Lokale über­haupt nichts zu sagen habe und dasselbe sofort verlaffen solle, wenn er fich nicht eine Anklage wegen Hausfriedensbruchs zu­ziehen wolle. Der Schußmann war einigermaßen erstaunt über Diese Ansicht des Wirthes; er wies ihn energisch zurück und wiederholte seine Aufforderung an die zu fistirenden Personen. Der Angeklagte ergriff nun den Schußmann, um ihn zur Thür hinauszuschieben, erhielt von dem Beamten aber einen so starken er Stoß, daß beinahe zu Falle gekommen wäre. Wieder wandte fich der Schußmann den Säften zu, erhielt aber im nächsten Augenblick hinterrücs einen wuchtigen Schlag gegen den Kopf. Der Angeklagte hatte mit einem Seidel nach ihm geworfen. Troßdem der Helm den Beamten geschützt hatte, hatte der Betroffene doch eine so schwere Verwundung erhalten, daß er vierzehn Tage bettlägerig gewesen. Der Angeklagte vertrat auch im Termine die Anschauung, es babe in seinem Lokale Niemand etwas zu befehlen, wie er allein, und selbst die Beamten müßten ihm Folge leisten. Der Staats anwalt wollte beide Vergehen mit einer Gesammtstrafe von acht Monaten Gefängniß geahndet wiffen. Der Gerichtshof erkannte aber mit Rücksicht auf die bisherige Unbescholtenheit des An­geklagten nur auf drei Monate Gefängniß.

Schweizergarten. Durch die verschiedenartigsten Schluß effekte ihrer Dienstag- Feuerwerke fuchen die Pyrotechniker des obengenannten Etablissements das Publikum immer von neuem zum Besuch zu veranlaffen. Vor und nach dem heutigen Feuerwerk findet das Auftreten der engagirten Spezialitäten in ibren Hauptnummern statt; auch wird das Theaterpersonal durch Aufführung verschiedener Poffen und Singspiele für das Amüse ment des Bublifums Sorge tragen. Zum Schluß, wird die Boffen pantomime Berliner Sommerveranügen", dargestellt vom ganzen Bersonal, ausgeführt werden. Im hinteren Theil des Gartens find Voltsbelustigungen aller Art, so u. a. Fahrten mit der elektrischen Eisenbahn und findet im neuerbauten großen Saale bis 2 Uhr Nachts Ball statt. Abends elektrische Beleuchtung bes ganzen Etablissements. In den mit Plakaten versehenen Handlungen find vorher Billets zum ermäßigten Preise von 50 Bf. zu haben.

Gerichts- Zeitung.

Wegen Hebertretung der Apotheker- Ordnung hatte fich gestern der Apothekenbefizer K vor dem hiefigen Schöffen­gerichte zu verantworten. Der in Amerifa approbirte Arzt Dr. Halfpaß hatte dem Kinde eines seiner Kunden eine Arznei verschrieben, in welcher fich eine starke Dofts Morphium befand. Das Rezept zu dieser Medizin hatte H. nicht mit seinem Namen, fondern mit einem unleserlichen Gefrigel unterschrieben, troßdem war die Medizin in der Apotheke des Angeklagten angefertigt worden. Der Amtsanwalt beantragte mit Rücksicht auf die bobe Gefahr, welche unter Umständen aus einem derartigen Ausführen von Rezepten Unbefugter entstehen fann, eine Geld Strafe von 150 M. Der Gerichtshof erkannte aber nur auf 30 M. Geldbuße.

Eine ziemlich veraltete Polizeiverordnung, gegen welche noch häufig genug gefehlt wird, verbietet das Aufbe wahren von Leitern auf den Grundstücken und in unange fchloffenem Bustande. Der offenbare Bwed dieser Verordnung, einigen Schuß gegen das Eindringen von Spizbuben zu ge währen, wird befanntlich heut zu Tage nicht mehr erfüllt, denn leider find die Hilfsmittel, deren fich die Einbrecher bedienen, in letter Beit so erstaunlich, kunftgerechte" geworden, daß die Einbrecher jegt auf ganz andere Weise in die Häuser und die Wohnungen gelangen, als mit Hilfe nicht angeschlossener Leitern. Troßdem aber diese Polizeiverordnung durch die natürliche Ent wickelung der Dinge weit überholt ist, besteht dieselbe doch noch zu Recht und das Schöffengericht ist in legter Zeit mehrfach in die Lage gekommen, die Einsprache der auf Grund der bes treffenden Bestimmung durch polizeiliche Strafmandate betroffe nen Personen zurückweisen zu müssen. Da die angedrohte Strafe 15 M. event. 3 Tage Haft ziemlich hoch ist, so ist entschieden anzurathen, das Bestehen dieser Polizeiverordnung nicht unbeachtet zu laffen.

Der Versuch, die Rolle eines Kriminalbeamten zu spielen, ist dem Arbetter" Johann Franz Lehmann sehr schlecht befommen, denn er zog fich dadurch eine Anklage wegen Be­leidigung und Freiheitsberaubung zu, die gestern vor der ersten Ferienftraffammer des Landgerichts I   wirer ihn verhandelt wurde. Lehmann befand sich eines Sonntag Abends in einer Echankwirthschaft und wurde Ohrenzeuge, als der Wirth einigen befannten Gästen erzählte, er habe soeben seine Dienstmagd auf einem Diebstahl ertappt und fie deshalb fortgejagt. Eigent lich habe er fich übereilt, denn er habe verabsäumt, ibre Sachen durchsuchen zu lassen, fte tönne viel gestohlenes Gut zum Hause herausgeschleppt haben. Lehmann erhob sich, zablte und ging; ihm war eine große Jdee" gekommen. Da er selbst bereits zwei Diebstahlstrafen hinter sich hatte, so wußte ir, wie die Beamten den Thäter entdeckt und überführt hatten, jest wollte er die Erfahrung" verwerthen und sein krimina­liftisches Talent" erproben. Auf der Straße bemerkte er, daß wei Mädchen eifrig mit einander sprachen und sofort folgerte er, daß die eine die Tiebin" und die andere eine Hehlerin" Berantwortlicher Redakteur:

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errichtet ist, wurde den Berliner   Gewerkskollegen zur Benugung empfohlen. Zu dem am 18. Auguft im Konge Sanssouci  , Rottbuserstraße 4a, stattfindenden Vergnügen, anstaltet von der Ortsverwaltung Berlin   11, forderte der figende die Mitglieder zu zahlreichem Besuche auf. Die n Bersammlung findet am Sonntag, den 26. Auguft, im des Herrn Säger, Grüner Weg 29, statt.

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Abe

Verband deutscher Bimmerlente, Lokalverband B Bentrum. Versammlung beute, Dienstag, Abends 8 Uhr Neuen Klubhaus", Kommandantenstraße 72. Tage nung: 1. 3med und Ziele des Verbandes. 2. Ver benes und Fragefasten. Gäste haben Zutritt. Neue glieder werden aufgenommen. Der Lolalverband B Süd hält am Donnerstag, den 16. August, 8 Uhr in den Industriehallen", Mariannenstr. 31­eine Versammlung ab. Tagesordnung: 1. Vortrag über: Entstehung der Innungen, ihre Glanzzeit und Verfall bis Jestzeit." 2. Verschiedenes und Fragetaften. Gäste haben tritt. Neue Mitglieder werden aufgenommen.

Oeffentliche Schneiderversammlung heute, Dien Abends 8 Uhr, im Louisenstädtischen Konzerthaus, Alte J ftraße 37. Tagesordnung: Berichterstattung des Deleg Herrn A. Täterow über die Verhandlungen des Schne fongreffes in Erfurt  . Freie Diskussion. Alle Schneider B find hierzu eingeladen.

Im Arrest zu Tode gemartert. Best, 11. Quguft. Der Gerichtshof in Mitrovitz verbandelte am 8. d. M. einen haarsträubenden Fall behördlicher Grausamkeit. Einem gewiffen Stefan Philoppovacz in Erdevik wurden vor einiger Zeit ein Paar Pferde gestohlen. Der bekannte Pferdedieb Jasa Milic aus Kuzmira wurde noch an demselben Tage verhaftet. Milic wollte die That nicht eingestehen und bekannte erst nach qual vollen Martein, daß die gestohlenen Pferde sich bei einem ge­wiffen Relic in Sid befinden. Daraufhin begab fich der Bür germeister Bogojevic mit mehreren Panduren nach Sid, wo es fich herausstellte, daß der bezichtigte Relic ein blinder und lahmer Greis sei, der von dem Diebstahle nicht einmal eine Ahnung hatte. Tags darauf wurde Milic im Arrestlokale todt aufgefunden. Die Aerzte konstatirten, daß ihm dreizehn Rippen durch Fußtritte gebrochen waren und daß er infolge der ers littenen schweren Verlegungen gestorben sei. Der angeklagte Bürgermeister Bogojevic wälzt jede Schuld von fich ab und ers flärt, bei der Mißhandlung des Ermordeten nicht zugegen ge wesen zu sein. Anderseits bezeugen die Panduren, daß Bogojevic dem Ermordeten selbst die Ketten an die Füße anlegte und befahl, ihm auch die Hände zu feffeln. Hierauf habe der Bürgermeister die Banduren entfernt und habe die Tortur allein fortgefekt, bis Milic den Geist aushauchte. Die Panduren leugnen jede Mitschuld und bezeichnen zwei bis jest nicht angeklagte Pan­duren als Schuldige. Da die Untersuchung auch auf diese beiden Panduren ausgedehnt werden soll, mußte die Schlußver handlung vertagt werden.

Vereine und Versammlungen.

Vereinigung der deutschen   Maler, Lackirer, Streicher und verw. Berufsgenossen. Filiale Berlin  . fammlung heute, Dienstag, Abends 8 Uhr, bei Deigm Alte Jatobftraße 48 a. Tagesordnung: 1. Pflichten und der Mitglieder.( Referent: Herr Schweizer.) 2. Fachid gelegenheiten. 3. Verschiedenes.

Die vom Verein der Sattler arrangirte Dampfe fand nicht, wie annonsirt, am 12, sondern findet am 19. statt.

Kleine Mittheilungen.

Görlik, 11. Auguft.( Aufhebung des Schulgeld Stadtverordneten beschloffen nach Befürwortung durch geordneten v. Schenckendorff, Lüders und Halberstadt  , dem Magistrat, die vollständige Aufhebung des Schulge den Gemeinden. Dieser Beschluß ist für viele schleftsche städte maßgebend.

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Bellova, 11. August. Die beiden von Räubern genommenen Desterreicher Ländler und Binder find, wie furz berichtet wurde, gestern um 1 Uhr Mittags hier wiede gelangt. Der italienische Attaché Kapitän Eugia bat fie bolt. Sie tamen geführt von Eugia und unter militärischer Eskorte, welche über Auftrag der bulgarischen gierung beigestellt worden war. Das Löiegeld wurde von Boten Mittwoch Abends 8 Uhr auf den von den Briganten

Vereinigung der Drechsler Deutschlands  . Die Orts verwaltung Berlin   111", welche am 12. Auguft in Säger's Lokal, Grüner Weg 29, tagte, eröffnete mit dieser Versammlung eine Reihe von wissenschaftlichen Vorlesungen über die ,, Arbeiter frage, ihre Bedeutung für Gegenwart und Bufunft", von Prof. Friedrich Albert Lange  . Der Kampf um das Dafein", worüber der Vorfigende der Ortsverwaltung referirte, bildete die Ein­leitung zu der Sache selbst. Die fich daran anschließende Dis tuffton resp. Fragenbeantwortung mußte leider seitens des Vor figenden bereits bei den Ausführungen des ersten Redners, Hrn. Bader, inhibirt werden, um nicht die Versammlung dem Schicksal einer polizeilichen Auflösung entgegenzuführen. Die Ortsver waltung ist bemüht, durch Veranlassung der Besprechung obigen Thema's das Urtheil ihrer Mitglieder über die Frage selbst wachzurufen. Dierzu eigene fich besonders jene wissenschaftliche Arbeit von Friedrich Albert Lange   über Die Arbeiterfrage", welche jene so wichtige Frage erläutert. Ünter Gewerkschaft liches" wurde die Mittheilung gemacht, daß die Kollegen in Hamburg   am 3. September d. J. in einen Generalstreit eintreten werden, wenn bis zu diesem Tage die dort aufgestellte Fordes rung von 21 M. Arbeitslohn pro Woche, bei täglich zehn­stündiger beitszeit, nicht in allen Werkstätten sollte bewilligt

Bel

zeichneten Platz gebracht. Es war der Lagerplag der Ba zwei Stunden jenseits der Grenze, auf matedonischem Bis Mitternacht   mußten die Boten noch warten, dann erschi die Räuber und nahmen die Zahlung entgegen. Hierauf den Ländler und Binder endlich freigelassen. hauptungen, daß die Räuber politische Flüchtlinge feien, find Der einzige Zweck der Räuber

funden.

nur rauben. Die

Alle

mat

Ländler bereits voriges Jahr verfolgt und gefangen hatte Die Bande ist dieselbe, welche

felt

die, trop der gegentheiligen behördlichen Versicherungen, immer unbehelligt in der Nähe von Bellova blieb. Die D nisation, der Wachdienst, die Marschdisziplin, furs, die Führung der Räuber ist eine ganz militärisch?. Sie find mit Martinigewehren bewaffnet, mit 150 Patronen per Die Gefangenen waren seit Beginn ihrer Gefangenschaft bunden, vom ersten bis zum legten Augenblic; fie tragen tiefen Spuren davon und werden sie nicht sobald verlier Die Affäre von Bellova hat übrigens in einem deutsch  

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wurde und bisher vergebens Ersatzansprüche stellte, neue So nungen geweckt. Der Ingenieur Heinrich Palm ersuchte näm in einem aus München   datirten Brief den Herrn Dr. Kalm um seine Intervention. Balm war seit dem Jahre bei der Orientalischen Eisenbahngesellschaft bedienftet befand sich in Vesova auf der Strecke Rustschuk Varna  September des Jahres 1883 wurde er Räubern überfallen; man raubte ihm Gegenstände im von 900 M. und verlegte ihn auf der linken Schulter daß er für immer invalid wurde. Palm, der seine Stelle

von bulgo

geben mußte, wendete fich mit Ersatzansprüchen an die bu

rische Regierung; diese erklärte ihm, daß die Orientalische

bahngesellschaft für den Schaden haftbar sei; die Driental Bahn ihrerseits lehnte gleichfalls jede Verpflichtung ab, fich Palm gezwungen sah, das Auswärtige Amt   in Berlin  

deffen Intervention anzugehen. Dieses erklärte sich hierzu, erwirkte jedoch dem Ingenieur blos eine einmalige

be

fügung von 400 M. durch die Drientalische Eisenbahnad schaft. Balm erklärte, diesen Betrag nicht als Enticabi für den Verlust seiner Gesundheit und seiner Stellung an zu können und will nunmehr die Hilfe der Gerichte in Ansp

nehmen.

Nachmittag aus Konstantinopel   hier eingetroffen.

Triest  , 12. Auguft. Der Lloyddamfer" Flora" ift b

Konstantinopel  , 12. Auguft.( Schiffe zusammenf dem nach Odessa   fahrenden Dampfer der rufftschen freiwilli Heute Vormittag fand im Bosporus   ein Zusammenftok mi

der Meinu tifchen Ge

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Dampfer Mars" statt. Lesterer wurde an Backoord und Flotte Kostroma  " und dem von Galag tommenden

schine stark beschädigt und strandete bei Jenikoei. Der g Hintertheil des Schiffes ist unter Waffer. Der Dam

" Kostroma  " ist nur unbedeutend beschädigt.

Telegraphische Depeschen.

Bolff's Telearaphen- Bureau.)

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London  , Montag, 13. Auguft. Der von Parnell die Times" angestrengte Verleumdungsprozeß wird am

zur Berhandlung fommen; der Kläger   hat eine Entschä

von 50 000 Bfd. Sterling verlangt.

London  , Montag, 13. Aug. Dem Reuter'ichen

wird aus Pietermarißburg unter dem heutigen Datum g Der Generalgouverneur von Natal theilte der Regierung von vaal mit, er beabsichtige, die Auslieferung der Häuptlinge zulu und Undabuto, welche des Meuchelmordes beschuldig fte habe schon Schritte gethan, um diese Häuptlinge waffnen und nöthigenfalls zu verhaften.

formell zu beantragen. Die Regierung von Transvaal   era

Briefkasten der Redaktion

Bet Anfragen bitten wir die Abonnements- Quittung beizufügen.

Antwort wird nicht ertheilt.

Brief

politit in

Borbringe Wirr ift er mir

Zigarrenmacher in Verden  . Ob eine Quittung Dinte oder mit Bleistift geschrieben ist, bleibt völlig gleichg Zweifelhaft ist es dagegen, ob auch der blaffe Fi Stelle der Unterschrift g

oder Namensstempel an

sein. Nach einer furzen Diskussion, in welcher allseits die Be Wenn in diesem Falle der Nachweis geliefert wird, daß b

treffende Gläubiger selbst den Stempel auf die Quittung er den Inhalt der letzteren gegen aelten lassen; ohne einen solchen Beweis bat aber

Quittung feine Giltigkeit.

rechtigung dieser Forderung anerkannt wurde, wurde die Auf­forderung erlaffen, bis auf weiteres jeden Buzug von Drechsler­gesellen nach Hamburg   fernzuhalten. Unter Verschiedenes" wurde nochmals die Einrichtung des Arbeite nachweises diskutirt und der dringende Wunsch geäußert, daß baldigst die drei Ber­mögen. Der Arbeitsnachweis, wie solcher von der Ortsverwal tung Berlin ill im Lokale des Herrn Winzer, Naunynstraße 78, gebilligt. B. Cronheim in Berlin  . Druck und Verlag von Mar Bading in Berlin   SW., Beuthstraße 2.

Stets

aber

fann

vorba

Heiche

wenn feine oder doch keine giltige Quittung, lung geleistet ist. Diese Grundsäge sind auch vom

liner Ortsverwaltungen diese Angelegenheit endgiltig regeln ist, Beweis dafür angetreten werden, daß die betreffende

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