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Mittwoch, den 15. August 1888.

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5. Jahrg.

Berliner Volksblatt.

Organ für die Interessen der Arbeiter.

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Das Berliner Volksblatt"

fcheint täglich Morgens außer nach Sonn- und Fefttagen. Abonnementspreis für Berlin   fret in's Haus vierteljährlich 4 Mart, monatlich 1,35 Mart, wöchentlich 35 Pf. Bostabonnement Mart. Einzelne Nummer 5 Bf. Sonntags- Nummer mit dem Sonntags- Blatt" 10 Bf. ( Eingetragen in der Bostzeitungspreisliste für 1888 unfer Nr. 849.)

Redaktion: Beuthstraße 2.

Aber im Ganzen hat sich die Situation nicht gebessert, und wir wünschen.ur, daß wir für die Dauer des Friedens beffere Bürgschaften hätten, als die Worte des englischen Premierministers.

Lord Salisbury   erwartet von Rußland   und nament­lich von dem jeßigen 3aren, daß er eine große Friedensliga" bilden werde, die feine unruhige Macht zu brechen im Stande sein wird". Man fann nur n, feftaunen, wenn man so etwas liest. Daß die russische  Politik ganz allein es ist, welche den Frieden Europas   stört die und ihn so oft aus dem Gleichgewicht zu bringen droht,

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Insertionsgebühr

beträgt für die 4 gefpaltete Betitzeile oder deren Raum 25 Pf. Arbeitsmarkt 10 Bf. Bel größeren Aufträgen hoher Rabatt nach Uebereinkunft. Inserate werden bis 4 Uhr Nachmittags in der Expedition, Berlin   SW., Bimmerstraße 44, sowie von allen Annoncen- Bureaug, obne Erhöhung des Preises, angenommen.

Expedition: Bimmerstraße 44.

traditionelle Anschauung bestätigt finden, daß Rußland   als Die Friedens- Schalmei. Freund oft genau so unbequem werden kann, wie als Feind. Der konservative englische   Premierminister Salis. Wir verstehen auch gar nicht, wie sich der englische   Premier­bury hat dieser Tage wieder die Friedens- Schalmei ge- minister die russische Politik parallel mit der deutschen   vor­blasen. Wenn man die Musik dieses merkwürdigen Staats- stellen kann. Es gab 3eiten, da sie parallel gehen konnte, Es gab Beiten, da sie parallel gehen konnte, mannes hört, so könnte man glauben, Europa   sei ein wie etwa beim Angriff auf den ersten Napoleon  . Aber damals lachendes Artadien, in dessen grünenden Auen sich fröhliche schon wurde die ländergierige russische Freundschaft übel ver. Schäfer tummeln, deren einzige Sorge darin besteht, ihre spürt. Nun ist der Fall gerade umgekehrt; die Antipathie zwischen Schafe zu hüten und den schönen Schäferinnen den Hof zu Frankreich   und Deutschland   wird von Rußland   benutzt, um machen. Die ungeheuren Rüstungen scheint der vortreffliche ganz Europa   in Athem zu halten und es in ein immer Staatsmann gar nicht zu sehen. Wir sind zwar mit ihm rascheres Tempo der kostspieligen Konkurrenz in der Kriegs­ber Meinung, daß für den Augenblick keine direkten friegerüstung hinein zu jagen. Weder die wirthschaftlichen noch tischen Gefahren bestehen, wenn auch der Zündstoff noch die politischen Interessen Rußlands   und Deutschlands   find Babe so maffenhaft angehäuft ist wie früher, und wenn dieselben. Ohnehin sind wir kräftig genug, unsere wirth­aud die Franzosen und Italiener   wieder afrikanische Händel schaftliche Krisis von innen heraus zu überwinden, wenn einander auszumachen haben. wir nur die nothwendigen gesetzlichen Institutionen schaffen wollen; wir sind entwickelungsfähig. Ganz anders sieht es mit Rußland   aus, das, noch weit in der Entwickelung zu­rückgeblieben, durch den Druck einer halbbarbarischen Staatsmaschine seiner Kräfte beraubt ist und von einer habsüchtigen Bureaukratie ausgefogen wird. Der russische Bauer, trop vielfach gemeinsamen Grundbesißes noch an bie niedrigsten Formen der Bodenbewirthschaftung gebunden, erhebt sich in manchen Gegenden nur wenig über ein thierähnliches Dahinvegetiren. Gegenden nur wenig über ein thierähnliches Dahinvegetiren. Was kann eine solche Bevölkerung für den Staat leiften? Ihm Ranonenfutter stellen. Das ist aber auch alles und wenn dies Kanonenfutter dann in fremdes Land kommt, so haust es darnach. Dieses Rußland  , so reichhaltig an ein zelnen Orten seine Produktivkräfte und Naturschätze auch sein mögen, ist in seinem Innern ruinirt, ohne Kredit und ohne Aussicht auf Besserung, und seine Staatsmänner streben deshalb ganz offen darnach, die Mittel zur Besserung der ruffischen Verhältnisse anderen Nationen abzunehmen. Dazu können fie sich nur zwei Bahnen öffnen: nach Often gegen Ostindien, nach Westen gegen Mittel- Europa  . Wie sehr die russischen Staatsmänner von Eroberungsideen Wie sehr die russischen Staatsmänner von Eroberungsideen erfüllt sind, hat dieses Jahr erst wieder Ignatiem bes wiesen, ein echt russischer Staatsmann, der einst den Unterrod" für die ultima ratio der russischen Diplomatie Unterrod" für die ultima ratio der russischen Diplomatie erklärt hat. Dieser Tage sagte er auf dem Slavenfest zu Wir werden trog aller Hindernisse nach dem Westen vordrängen, ungeachtet Desterreichs, das die Null in der europäischen   Gleichung ist. Seien Sie unbesorgt; auf Desterreich haben wir keine Rücksicht genommen und werden

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fieht und fühlt jeder vernünftige Europäer. Die Eng­lander, die seit so langen Jahren mit der russischen Orient­politif im Rampfe liegen, haben doch wahrlich oft genug tre Flotten unter Segel  ' gehen lassen, um dem russischen Borbringen Einhalt zu thun. Hat denn Salisbury   von Wirren auf der Balkanhalbinsel   gar nichts bemerkt und wirklich der Meinung, daß diese Intriguen nur ange­

zettelt find, um den Frieden zu erhalten und Kulturbe ftrebungen zu dienen? Man sollte in öffentlichen Reden die diplomatische Heuchelei denn doch nicht so weit treiben; es hat ja gar keinen Sinn, die öffentliche Meinung so plump über die Wahrheit hinwegtäuschen zu wollen.

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Aber der Lord   geht noch weiter; er sagt, es gebe für Rußlands   fich mehr und mehr parallel mit der Politik Deutsch- Riem ganz urverblümt: lands gestaltet. Nun, der Lord   hat offenbar die große Rede des Fürsten Bismarck von diesem Frühjahr, in der die russisch deutschen   Beziehungen des Langen   und Breiten behandelt worden sind, schon vergessen. In jener Rebe war für Rußland   ein sehr wenig schmeichelhaftes Bild von der Art und Weise entworfen, wie Rußland   seine Freund­ichaft zu bethätigen pflegt. Man kann in jener Rede uns schwer zwischen den Zeilen lesen und da wird sich nur die

Feuilleton.

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Man kann es dem englischen Premierminister überlassen, diese freche Drohung in Einklang zu bringen mit seiner Anschauung von einer parallelen Politik Deutschlands  und Rußlands  .

hielt an seinen Gewohnheiten wie ein alter Lands­ knecht   fest.

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Rriminal- Roman nach dem Französischen von R. Detring. auslachen... und vom Herrn würde ich eine Nase be

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Sie ist es," brummte Liebesapfel vor sich hin. Mit Sped fängt man Mäuse. In fünf Minuten ist sie hier und ich brauche fie dann nur dem Herrn zuzuführen"..

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Gemeinheit.

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Ich kann es mir schon

Was will er ihr nur thun? und für einen feinen Herrn ist es eine riesige hin, er zahlt ja gut. Aber was geht mich das an, ich sehe nicht Die Moral ist nicht mein Geschäft... ich bin fein Sittenpolizist... Aber eigents lich thut es mir doch leid, daß ich der Kleinen einen solchen Aber eigents Streich spielen muß... denn, das steht nun fest, ohne mich wäre sie nicht gekommen

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fie Mißtrauen geschöpft... Passirt ihr ein Unglück, so

.. und sie hätte Recht, mir vor­

Und bei alledem kommt sie schließlich nicht," sprach er weiter zu sich. Mama wird sie vielleicht nicht hinauss denn der laffen... und das würde mich verdrießen alte Esel, der Pelikan, würde mich dann nicht schlecht kommen. obgleich es gar nicht meine Schuld war, denn in die Villa kann ich doch nicht hineinkommen und selbst wenn ich es könnte, hätte ich gar keine Luft, mich erwischen zu lassen.... Ein Spaß wäre das nicht, wenn der Mann da wäre, der den Pelikan in der vergan­genen Nacht gefaßt hat, oder wenn er uns auf den Hals käme, während die Kleine fortspedirt wird."

Unsinn! Mich soll er nicht kriegen," schloß der Bengel und knipfte mit den Fingern. Immergrün hat mir gesagt, baß ich die Beine in die Hand nehmen soll, wenn etwas dazwischen täme, und von der Erlaubniß werde ich Gebrauch machen."

Während Liebesapfel so nachdachte, hatte er die Villa fortwährend im Auge behalten. Er hoffte, Therese auf die

Man kann sagen: Ignatiem ist nicht Rußland  . In gewissem Sinne ist er es doch. Sind denn die Gortschakow, Stobelem, Kaulbars und Gurko jemals anders aufgetreten, als jetzt Ignatiem gethan hat? Der Bug nach dem Weften" war bei allen russischen Staatsmännern gleich start. Man wird also nicht so naiv sein, glauben zu wollen, daß Rußland   eine Friedensliga gegen Frankreich   bilden wird, wie der eble Lord glaubt.

Aber das scheint uns feststehend, daß der Friede in Europa   nicht eher dauernd gesichert werden kann, als bis sämmtliche Staaten von Europa   eine Friedensliga gegen Rußland   bilden werden.

Politische Uebersicht.

Die Norddeutsche Allgemeine" ist wirklich auf dem besten Wege, das Enfant terrible der deutschen   Regierungspreffe zu werden. Ihren vielen Geschwistern fehlt es zwar auch nicht an der augenscheinlich zum Handwerk gehörigen Dofis von Uns geschicklichkeit, allein die ,, Norddeutsche" ist ihnen allen doch weit über", die Kölnische" nicht ausgenommen, welche es zwar fertig gebracht hat, den abgethanen General Boulanger   durch den famosen ,, General Corbillars" zu ersetzen, deren Geniestreiche aber jenes wunderbaren Hintergrundes der Staatsmännischkeit" entbehren, welchen Herr Pindter dem zufälligen Umstande vers dankt, daß Niemand sagen fann, wo der richtige( oder falsche) Pindter aufhört und der falsche( oder richtige) anfängt und daß man nie weiß, welcher von beiden Doppelgängern der richtige und welcher der falsche ist. Durch dieses wunderbare Naturspiel werden die Tölpeleien der Norddeutschen" gewissermaßen

potenzirt, so daß selbst die Kölnerin" nicht nach fommen

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tann. Wenn z. B. der lezte Küpelartikel des Herrn Pindter über den italienisch- franzöfifchen Streitfall" in der Köl nischen 8tg." ges anden hätte, so würde kein Hahn danach gefräht haben. Die Thatsache aber, daß er sich in den Spalten der Norddeutschen" befand, gab dem Artikel die Bedeutung einer wunderbar tattlosen Ungezogenheit gegen die franzöfifche Regierung und verlieh ihm einen außerordent lichen Werth in den Augen aller derer, welchen daran liegt, die deutsche Regierung als händelsüchtig in der ganzen Welt zu verdächtigen. Man muß nur das Behagen sehen, mit welchem der den Friedensabfichten des Fürsten   Bismard nicht trauende Theil der französischen   Preffe die plumpe Bindterei abbrudt. Und warum wir das erwähnen? Wir find sicherlich für abso lute Preßfreiheit und gestehen auch einem Pindter das Recht zu, so zu schreiben wie ihm der Schnabel gewachsen ist, allein hier haben wir es nicht mit einer Frage der Preßfreiheit, sondern der nationalen und internationalen mit einer Frage Politik zu thun. Vermittelst des Reptilienfonds und anderer Arten der Beeinflussung eine ift große Anzahl von deutschen   Beitungen zu der Regierung in ein Vers hältniß gerathen, welches die Unterscheidung zwischen dem, was Aussprache der Regierung oder der Regierungsorgane, und zwischen dem, was Privatäußerung der Redaktionen ist, auch

mußte fürchten, daß ihm Immergrün troß seiner Schuld­losigkeit an der Störung Vorwürfe machen würde.

Plöglich kam es ihm so vor, als höre er von rechts her unter den alten Bäumen, die das Gitter beschatteten und von ihm nur durch einen schmalen Gang getrennt waren, Schritte herkommen.

Er wußte ein feines Gehör haben, denn es war ein so leises Geräusch, wie es der Tritt eines Vögelchens verurs sacht. Aber der Schritt kam näher, und Liebesapfel erhob fich, um auf jedes Ereigniß gerüstet zu sein.

Er bekam es sogar fertig, seine Bigarette zu opfern, beren Duft ihn verrathen konnte. Er warf sie weg, oba gleich er erft einige 3üge gethan hatte.

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,, Sind Sie da?" sprach leise eine füße Stimme. " Ja," flüsterte Liebesapfel und wendete sich rasch nach der Stelle, wo man sprach.

Einige Schritte von ihm entfernt zeigte sich ihm ein Schatten hinter dem Gitter und die Stimme fuhr fort:

Beobachten Sie das helle Fenster im Erdgeschoß und fagen Sie mir, ob Sie Jemanden sehen." Nein, Fräulein.

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bin ich Schuld daran. zuwerfen, ich hätte sie verkauft, und mir in's Gesicht zu Spuden. Armes Mädel! Wenn die kleine Therese wüßte, daß Freitreppe treten zu sehen, und war unangenehm überrascht, jeht nicht mehr." nicht ihr Baron auf sie wartet, wie würde sie hübsch bei der Mama bleiben! Aber, wenn sie bemerkt, daß sie in eine Falle gelodt worden, ist es schon zu spät, fie fann

nicht mehr zurüd

aus

fie legt.

Und doch wird nicht alles so ohne

als er am Fenster, an dem sie sich vorhin einen Augenblic gezeigt hatte, zwei Personen erscheinen fah, die ihr durchaus nicht glichen.

weiteres gehen, dent' ich mir... Sie sieht entschlossen die Frau auf das Fensterbrett lehnte.

Sie wird

ich, verkehrt an

aus

schreien, wird um Hilfe rufen.

Es war eine Frau, die größer und stärker als sie war und ein Mann von hoher und breiter Figur, der sich wie Von seinem Plage aus fonnte Liebesapfel die Per­in der Dunkelheit. Der Mann rauchte eine Bigarre. Da ihm das gestattet war, mußte er hier wie zu Hause sein. Hineingefallen!" seufzte der kleine Verbrecher, hin­

Der Herr ist ein schöner Mann, er fängt es aber, glaub' fonen nicht erkennen, aber er sah einen leuchtenden Punkt

fie fragt ihm gewiß die Augen

würde, tönnte sich das vielleicht alles von selber finden. Wenn er sich aber ruhig der Mutter vorstellen

mir gleichgiltig

alle Welt wäre zufrieden, nur der Baron nicht, aber der ist eingefallen! Der Mann ist da. Die Kleine wird nicht zu

Ich kann seine Frage nicht leiden..

..

überhaupt die Blondins nicht." Nach diesem Selbstgespräch tauerte Liebesapfel nieber und zündete sich eine Bigarrette an. Biertelftunde aushalten, wenn er nicht rauchte, und er

Er konnte keine

tommen wagen.

Und sie fann es auch gar nicht, denn wenn sie sich in den Garten wagt, sieht er sie und ihre Mutter sieht sie auch... Mir bleibt nichts weiter übrig, als mich aus dem Staube zu machen und Immergrün mit­zutheilen, daß es diesmal nichts ist."

Liebesapfel wußte nicht recht, was er thun sollte. Er

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Vorhin war Jemand da, aber ,, Gut. Treten Sie etwas zurück und rühren Sie sich nicht, bis ich draußen bin."

Liebesapfel gehorchte und hielt sich still, aber er hatte gute Augen und fuhr zu beobachten fort.

Er sah das junge Mädchen sich vorsichtig nähern. Nach jedem Schritt blieb es stehen, und es hatte Grund dazu, denn der Mann und die Frau, die es im Haufe gelaffen hatte, hörten nicht auf, am Fenster zu ers scheinen. Nur lehnten sie sich jetzt nicht mehr hinaus, sondern machten nach einem kurzen Halt Rehrt und verschwanden wieber.

Sie gingen augenscheinlich im Salon auf und ab, und diese regelmäßige Bewegung mußte fie in furzen 3wischenräumen immer wieder vor das Fenster führen. Darnach richtete Therese ihr Manöver ein.

Die Schwierigkeit bestand darin, den Moment zu er spähen, wo sie die Gartenthür öffnen konnte, ohne daß die Auf- und Abwandelnden es bemerkten.