Mr.
r. 191.
aber eines anderen, anstatt des einen großen Schildes brachte er zwei je halb so große an seinem Schaufenster an. Daß dies gegen die polizeiliche Erlaubniß und ein willkürliches Handeln ist, will dem Gemaßregelten nicht in den Kopf und froßdem Der Gerichtshof die Strafe auf eine Mart herabsent, scheint bas Gerechtigkeitsgefühl des Beschuldigten zu dem Erkenntniß doch in einem schroffen Widerspruche zu stehen.
"
Vereine und Versammlungen.
Eine öffentliche Versammlung der Hausdiener Berlins findet morgen, Donnerstag, Abends 9 Uhr, Alte Jakob straße 37 im Louisenstädtischen Konzerthause" statt. Tages ordnung: Die Alters- und Invalidenversicherung der Arbeiter. Referent Herr W. Liefländer. Es ist Pflicht eines jeden Haus Dieners, in dieser Versammlung zu erscheinen.
Die Pugmacherin, die nach ihm den Anklageraum betritt, hat fich einer Sonntagsentheiligung schuldig gemacht. Ein Schußmann hat befundet, daß drei Strohhüte von dem Vorhange vor dem Schaufenster so schlecht verdeckt waren, daß nicht nur das scharfe Auge des Gesetzes, sondern auch jeder Baffant fie sehen mußte. Es ist dies ein gewaltiger Jrrthum," führt Die Beschuldigte mit großer Redegewandtheit aus, denn erstens war es fein Schaufenster, in dem die Hüte lagen, zweitens lagen sie übereinander und drittens waren fie noch nicht garnit, fonnten also auch nicht zur Dekoration dienen." Die Bes meistraft dieser legten Folgerung scheint dem Amtsanwalt nicht recht einzuleuchten, aber er fragt den Schußmann, ob das betreffende Fenster auch ein Schaufenster" gewesen ist. Der Gefragte giebt seiner Ansicht über den Begriff eines Schau fensters in einer Weise Ausdruck, worüber fich ein allge meines Schütteln des Kopfes erhebt. Er hält jedes Parterre gelegene Fenster, welches zum Ausschauen" geeignet ist, für ein Schaufenster. Der Vorsitzende giebt sich die Mühe, ihn eines Befferen zu belehren. Es wird endlich festgestellt, daß das fragliche Fenster zwar nicht zum Laden, aber doch zu einem Daranstoßenden Raum gehört, welcher als Geschäftslokal dient. Hieraus folgert der Gerichtshof, daß das Fenster während der Kirchzeit so verhangen werden muß, daß die dahinter befind lichen Gegenstände nicht gesehen werden können. Die Put macherin soll drei Mark Strafe zahlen.
"
"
Verband deutscher Zimmerlente, Lokalverband Berlin Süd. Donnerstag, den 16. August, Abends 8 Uhr, in den Industriehallen", Mariannenstr. 31-32: Versammlung. Tagesordnung: 1. Vortrag über: Die Entstehung der Innungen, ihre Glanzzeit und Verfall bis zur Jestzeit." 2. Verschiedenes und Fragekasten. Gäste haben Zutritt. Neue Mitglieder werden aufgenommen.
"
Kleine Mittheilungen.
Der Postillon und der dritte Kartenspieler verschwanden darauf, wie man sagte, nach Amerika . Der Mörder lebte in seinen behaglichen Verhältnissen weiter, ließ unschuldige foren einterfern, fühlte fich überhaupt recht wohl. Doch nichts so fein gesponnen, es fommt an's Licht der Sonne auf einmal tauchte der Postillon aus Amerika wieder auf verrieth die ganze Geschichte. Darauf erfolgte die Verhaf des biederen Bürgermeisters und seines Sekretärs.
Hammerstein, 11. August. ( Verunglückte Soldaten.) Die Artillerie gebraucht zum Angeben der Ziele für die schießenden Batterien u. a. Gewehr und Kanonenläufe, deren Pulvers mengen durch Abbrennen einer Zündschnur zur Explofton ge bracht werden. Zu diesem Dienste waren gestern beim Schießen des 1. Regiments ein Unteroffizier und vier Mann fommandirt. Von den Mannschaften hatte einer das Unglück auf eine Zündschnur zu treten, wodurch das Pulver( ungefähr 20 Kilogramm) der dort befindlichen Kanonenschläge zur Entzündung gebracht wurde. Alle vier Soldaten wurden mehr oder minder in gräßlicher Weise verbrannt, so daß stellenweise die Knochen bloßgelegt wurden und die verkohlten Uniformstücke buchstäblich vom Leibe
fielen. Ich habe mir nichts
Dabei gedacht," durch diese wohlfeile Entschuldigung glaubt fich auch ein junges Mädchen von der Strafe freimachen zu fönnen, welche sie von Polizeiwegen auferlegt erhielt, weil fte Apfelfinenschalen auf die Straße geworfen. Das Strafmandat lautet auf 2 M. In diesem Falle steht sich der Gerichtshof aber veranlaßt, die Strafe auf 5 M. zu erhöhen, anstatt fie zu ermäßigen. Der Vorftzende führt der jungen Sünderin vor Augen, daß fie zweifellos häufig gelesen oder gehört, wie schwere Unglücksfälle durch die Unfitte des Forts werfens von Dbstresten auf die Straße schon entstanden find, diesem Uebel müsse energisch gesteuert werden.
Echlimm ergeht's auch einem Schlächtergesellen, welcher vor schriftswidrig schnell um die Ecke gefahren war. Der Gerichtshof war mit der Polizeibehörde der Ansicht, daß alle Angehörige des Schlächtereibetriebes, welche fich durch den beliebten Unfug des Echnellfahrens einer Uebertretung schuldig gemacht haben, von vorne herein mit einer Freiheitsstrafe belegt werden müffen. Nach einer Statistik des Polizeipräsidiums fallen über die Hälfte con sämmtlichen durch Ueberfahren verursachten Unglücksfällen den Schlächterfuhrwerken zur Last; wenn stets auf Haftstrafe erfannt werde, würden sich die anderen es schon merken. Der Echlächtergeselle soll sechs Tage fißen.
Die Verunglückten wurden sofort in Haardecken nach dem nahen Lazareth geschafft, woselbst fte in ärztliche Behand lung genommen wurden. Die Verlegungen sollen jedoch der artig sein, daß an dem Aufkommen der verbrannten Soldaten gezweifet wird.
-
Budapest , 10. Auguft.( Unglüdsfälle.) In der des Karl Knuth( Allianzgaffe Nr. 3) war man heute mittags mit der Montirung eines 17 Meter hohen eifen Fabritsschlotes beschäftigt, wobei die einzelnen Stüde Schlotes mittelst eines Flaschenzuges in die Höhe ge wurden. Während der Arbeit brach plöglich das Holagen zusammen und wurde der unter demselben stehende Bimm mannsgehilfe Gabriel Szabo von dem eisernen Flaschenzug unglüdlich auf den Kopf getroffen, daß er sofort den Geift gab. Auf der Station Rafos der Desterreichisch- Ungari Staatseisenbahn Gesellschaft ereignete fich heute Nachmittag schreckliches Unglüd. Der Laftzug Nr. 256 war eben aus G bruch fommend in die Station eingefahren. Dem Zuge stieg der aus Szegedin gebürtige Bremser Peter Fartas. hatte das Schienengeleise noch nicht verlaffen, als von Bud der Eilzug Nr. 4 herangebraust kam, der das nächste Schi geleise offupirte. Farkas, der in dem Zwischenraum meint täglic ben zwei Bügen stehen geblieben war, wurde nun infolge ftarten Luftdruces zu Boden geschleudert, wobei er mit Oberkörper unter die Lokomotive des Eilzuges zu liegen Die Räder der Lokomotive gingen über seinen Halswirbel weg, so daß der Kopf förmlich vom Rumpf getrennt wurde
Budapest , 11. Auguft.( Unterschlagung und Selbfim Aus Neufag tommt die Kunde, daß der dortige Regie fommiffar der Theiß- Echußdämme, Svetozar Nifolits, na übung großer Unterschlagungen einen Selbstmord begangen In intereffirten Kreisen sprach man schon seit geraumet
Hart
n's Haus vie
Mart. Ein
(
on die Einl
davon, daß Nikolits, der Vertraute der Regierung, mit blommt wieder Blumenthal , 12. Auguſt. ( Auf der Weser verunglückt anvertrauten großen Summen nicht redlich umgehe. Von
geldtripen
Kreisen ging eine vertrauliche Anzeige an den Minister der eine außerordentliche Rechnungsreviston über Nikolits verwalteten Gelder vornehmen ließ. Mit dem Eilzug langte der ministerielle Rechnungsrath in Ne Von seiner Ankunft wußte weder Nikolits noch irgend Heute Vormittag erschien der Rechnungsrevisor plötzlich Amtslotalitäten. Derfelbe verlangte einem Beamten bie und Rechnungen ab; schon nach furzer Kontrole stelle Nifolits vernahm, daß der Delegirte des Ministerium
Am Sonnabend Vormittag waren beim Bagger, welcher dem Rönnebeder Anleger gegenüber liegt, drei Arbeiter damit bes schäftigt, den Bichdraht, welcher an einer„ Schlenge" befestigt war, tlarzumachen. Um die Arbeit auszuführen, begaben sie sich in ein Boot, in welchem fte fich unter dem Draht, der in einer Rolle im Bug des Fahrzeuges lief, entlang zogen. Anstatt nun den Draht vom Bagger aus locker zu laffen, wurde er straffer gezogen und das Boot wurde infolge deffen in die Tiefe ge drückt. Der eine Insaffe sprang schnell über Bord, als er das Unglück kommen sah, und erreichte durch Schwimmen die nahe liegende„ Schlenge", dagegen haben die betden anderen, welche nicht schwimmen fonnten, ihren Tod im Waffer gefunden. Die sofort getroffenen Anstalten zur Rettung der Veri.nglückten, welche herzzerreißende Hilfeschreie ausstießen, tamen leider zu spät. Um Mittag fand man die Leiche eines Ertrunkenen, nach der anderen Leiche wird noch gefischt. Die beiden Verunglückten find aus Hekeln bei Beine und sollen noch underheirathet sein.
Soziales und Arbeiterbewegung. Unglück ereignete fich in der Nacht zu Montag im Üeber
an den abibaten zu bem fich iefigen 6.
gen fönnte
e3umuth
meinen For
Rechnungsrath fest, daß große Unterschlagunges vorliegen rade der Fr
, der die Pl
Silfe derfelbe Sozialbemofra it ber
Rechnungsrevision vornahm, ergriff er eine Pistole, drückte die auf sich selbst los und blieb auf der Stelle todt. Wien , 11. August. ( Von den Märzgefallenen.) Mit Uebertragung der Märzgefallenen vom Schmelzer nach Bentralfriedhofe wird nunmehr Ernst gemacht, indem mit der Abtragung des Grabmal- Obelisken begonnen
Elbing , 8. August. ( Tod im Saugrohr.) Ein gräßliches schwemmungsgebiet. Der Maschinist, welcher die bei Rückfort aufgestellte große Hülfsentwäfferungsmaschine bediente, glitt nämlich aus und stürzte in das Bassin, aus welchem das Waffer aufgehoben wird. Der Unglückliche gerieth infolge der gewaltigen Strömung in das große Saugrohr und wurde im Knie des selben eingeteilt, woselbst er seinen Tod fand. Ein Arm war ihm mehrere Male gebrochen.
ber großen St
orbnun
rittlern refp
ist. Bei der Schwere des zu hebenden Objektes( das Deandate der
wiegt 300 Bentner) geht die Arbeit selbstverständlich nu langsam von ſtatten und wird noch mehrere Tage in An nehmen. Sobald die Transferirung bewerkstelligt ist, zur Erhumirung der Märzopfer geschritten werden, dort befanntlich am 17. März 1848 sechsundzwanzig worden find.
bef
ein
iner freiwillig
Bartei auf de ade an bie
Leben ha
Artei
die
finn selbst an beshall von de baben fie i fie vor zel beffent fie ben großen anen glaubte orben, unt eripart
New- York , 21. Juli. In Chicago wurde vor Tagen ein Mann zu Grabe getragen, mit deffen Zob eigenthümliches Cheverhältniß gelöst worden ist. Vor 303 beirathete James Hutchins eine langjährige Freundin Mutter. Die Ehe, welcher ein Sohn entsproß, war die d glücklichste, bis vor 12 Jahren Hutchins in einem Anfall ga unbegründeter Eifersucht sich von seinem Weibe abschlo thr jeden Verkehr mit ihm untersagte. Sie hatten we trennte Bimmer in derselben Wohnung inne und führte trennte Haushaltung. Zwölf Jahre hindurch hatte bul tein einziges Wort zu seiner Frau gesprochen. Er bege 25 Doll. monatlich für ihren Lebensunterhalt, welche fie einem Bankier erhob. Wiederholte Versuche der unglüdlid rutschte dabei aus, stürzte in den Brunnen und ertrant. Ihre Frau, fich ihm zu nähern und ihre Unschuld nachjuwels
Juf dem Organ der fächsischen Handelskammern, der Deutschen Industrie Beitung" wird über sächsische Hausindustrie Bustände folgendermaßen geschrieben: Die Wirkung des langen, über weite Geschlechter reiben gehenden Leineweberei betriebes , in welchem be fanntlich die Kinder schon im siebenten Lebensjahre mit zur Arbeit( Spulen) herangezogen werden, ist eine vollendete Technit und Anstelligkeit, welche die so lange Erhaltung der Hausindustrie ermöglicht hat gegenüber dem modernen Betriebe in geschloffenen Etablissements. Freilich darf man sich hierbei auch nicht täuschen über die tiefen Schattenseiten dieses fiegreichen" Festhaltens der Hausweberei. Wenn, wie in der Laufis, ine ganze Leinweberfamilie mit äußers ster Anspannung der Kräfte nur 6 bis 8 Mart in der Woche verdient, so gehört dazu eben eine Bevölkerung, deren Genügsamteit das fast unmöglich Erscheinende in der Entsagung leistet. Daher find in den legten zwei Dezennien auch Tausende von Hauswebern, um das hunger leben aufzugeben, in die mechanischen Webereien übergegangen." Entsagen, das alte Entsagungslied
Die Zittaner Maschinenfabrik, vormals Albert Kießler und Co., zahlt für das Geschäftsjahr 1887.88 an ihre Aktionäre eine Dividende von fünfzehn Prozent. Der Arbeiter Unterstügungsfonds", der selbstverständlich in den Kaffen der Gesellschaft und unter der Leitung der Gesellschaft steht, erhielt eine Buweisung" von 6000 M. Jm Vorjahre waren 19 pCt. Dividende an die Aftienbefizer gezahlt worden. Diesmal war der Profit nicht ganz so fett, weil eine große Reihe technischer Verbesserungen durchgeführt, d. h. die Erzielung einer größeren Profitrate für die Folgezeit gesichert wurde. Wie viel Arbeiter durch die Verbefferungen brotlos werden, um wie viel die neuen maschinellen Einrichtungen die Löhne drücken werden, darüber schweigt des Geschäftsberichtes Höflichkeit.
Schweb, 7. Auguft. Nach dem letzten Hochwaffer ist hier im tooten Arm der Weichsel ein mächtiger Stör von etwa 2 Meter Länge zurückgeblieben und kann, da dieser Arm foupirt ist, nicht mehr in die offene Weichsel hinaus. Mehrere Male hatten ihn unsere Fischer schon im Netz, doch hat er daffelbe jedes Mal zerriffen.
Gröpelingen , 12. Auguft. Ein gräßliches Unglück hat unseren sonst so ruhigen Ort in Aufregung verfeßt. Die Frau eines Milchhändlets, welche Waffer vom Brunnen holen wollte,
Sechszehnjährige Tochter, der die Mutter zu lange ausblieb, ging ihr, von Unruhe erfaßt, nach und fah, als sie dem Brunnen sich näherte, vor demselben die Pantoffeln der Frau stehen. Schnell eilte fte hinzu, und als fie in der Tiefe die Leiche erblickte, sprang fie, von verzweifeltem Schmerz erfüllt, ihr nach, um mit der Mutter zu sterben. Mit genauer Noth gelang es, wenigstens das junge Leben zu retten.
wurden wortlos und schroff zurückgewiesen. Rürlich et Hutchins am Typhus , und der herbeigeholte Arzt erla
So
feinen Bustand als lebensgefährlich. Mit unermüdlicher pflegte die verstoßene Frau ihren Gatten, welcher alle merksamkeit und Mühewaltung stumm und still entgege In seiner Todesstunde warf fich die Frau, von
Barta mare to
gebliebe
hätte, den Drb
Wenn wi hter und G
ben haben
Rifinnigen B alien wird, b der Paifch wir, Ung
qual
Myslowit( Oberschl.), 12. August.( Mädchenhändler.) innerung an die früheren, glücklichen Jahre überwälti
Der biefigen Polizei ist es gelungen, zwei Männer abzufaffen, Die von Sczałowa mit fünf jungen Mädchen hier eingetreffen waren, die fie ins Ausland schaffen wollten. Alle fieben Ber sonen waren mit falschen Päffen versehen. Die jungen Mädchen, welche froh waren, befreit zu werden, wurden von der Behörde nach Desterreich abgeschoben", die Agenten selber, bei denen große Geldsummen vorgefunden wurden, blieben in Haft.
In den landwirthschaftlichen Industriezweigen, dem Exploitationsfelde unserer ehrenfesten Junker, herrscht ein enorm Ianger Arbeitstag, so in den Buder- und Stärkefabriken, so in den Meiereien, Käsereien, Mollereien, Brennereien, Ziegeleien u. f. w. In der Mehrzahl der Fälle findet sich eine tägliche effettive Arbeitszeit von 14 bis 21 Stunden. Also abzüg lich der Pausen eine 14 bis 21 stündige Plackerei zu Nuz und Fion men unserer Feudalbarone, die nicht genug über die„ un chriftliche" Ausnutung der Industrieproletarier jammern fönnen, d. h. wenn es ihnen in den Kram paßt, ihren Brüdern vom mobilen Kapital, den Pfeffersäcken" und Schlotbaronen, eins auszuwischen. Aber gleiche Brüder, gleiche Kappen! Ein Marimalarbeitstag ist für die landwirth fchaftliche Industrie gerade so nöthig, wie für die Fabritbetriebe. Eagt doch z. B. der Fabrikinspektor für die Regierungs bezufe Potsdam und Frankfurt a. D.: Auffällig ist bie Wirkung der harten Arbeit bei den Biegelstreichern. Diese Leute arbeiten meistens nur die fleben Sommermonate in ben Biegeleien und leben in den fünf Wintermonaten theils in ihrem eigenen Hauswesen, theils als Knechte, aber jedenfalls in weniger anftrengenden Verhältniffen. Im Frühjahr bes ginnen fie fräftig und im Herbst sind sie wabre Schattengestalten." Das genügt.
Aus Chemnitz wird der Leipziger Monatsschrift für Textilindustrie" geschrieben: Die handschuhbranche hat keine Fortschritte gemacht und liegt noch so still wie vordem. Auch in Strumpfwaaren können wir
"
Graudenz , 10. Auguft.( Verunglückter Arbeiter.) Am 9. b. M. gerieth der Telegraphenarbeiter Seller aus Bromberg auf unserem Bahnhofe unter die Räder des Zuges und wurde total zermalmt.
seinem Lager auf die Knie und bat ihn mit gerungenen Seelenkampf malte fich auf dem Gefichte des Sterbenden öffnete den Mund, doch nur ein unartifulirter Laut entran seinen Lippen. Ein Hustenanfall machte seinem Leben
nur ein einziges Wort zu ihr zu sprechen. Ein
Oderberg , 11. Auguft.( Unglücksfall.) Das letzte Hoch waffer der Oder hat hier auch zwei Menschenleben gekostet. Am 9. b. M. versuchten die Ingenieure, die seit etwa sechs Wochen Unterfudungen behufs Schiffbarmachung der Oder angestellt haben, die Schnelligkeit der Hochfluthen zu meffen. Bei n fpannung einer Stahlfette zwischen den österreichischen und preu fischen Ufern warf dieselbe den Kahn um, in welchem vie: Perfonen faken. Alle Vier fielen in die brausenden Wogen. Ein Ingenieur und deffen Begleiter fanden den Tod in den Wellen. Die beiden Ueberfuhrknechte retteten sich, der Aeltere, eine robuste Gestalt, mit den größten Anstrengungen durch geschicktes Schwim men, der Andere durch seine Geistesgegenwart und Gewandt beit, indem er sich auf den umgeschlagenen Kahn hinaufwarf und denselben festhielt. 3 vei brave Ruderer segten ihm auf einem zweiten Rahne nach und retteten ihn. Die Leichen der zwei Berunglückten find noch nicht gefunden worden.
nicht von Befferung reden. Die Löhne sind bis auf ein Minimum gedrückt und die Bestellungen gehen nur wenig und flein ein." Wir machen darauf aufmerksam, daß die Mor atsschrift für Textilindustrie" ein Fabritantenblatt vom reinsten Waffer ist, es ist das Organ des Vereins deutscher Wolltämmer und Kammgarnspinner, es verficht nur fapitalistische Intereffen und Forderungen. Wie schlimm, wie betrübend muß Die Lage der Chemnizer Strumpfwaarenmacher sein, wenn fo gar solch ein Blatt zugiebt, daß die Löhne nicht tiefer herabges brückt werden können, weil sie das niedrigste Niveau bereits er reicht haben!
Welch kolosale Profite die Metall Monopo. listen Rothschild und Konsorten aus der Kupfer, schwänze, d. h. dem Maffenauffaufen und Preistreiben des Kupfers gezogen haben, ist bekannt. Der Gewinn der Kupferbergwerke, deren Attien fich zum großen Theil in denselben Händen befinden wie die Kupfervorräthe, ist gleichfalls sehr be trächtlich. Die große Rio Tinto: Compagnie in Spanien hat im Jahre 1887 einen Gewinn von 13 600 000 m. gegen 8 800 000 Mart im Jahre 1886. 10 pCt. Dividende wurden vertheilt.
Verantwortlicher Redakteur:
fertig!
tidfreifinni Wir find
wohnt, und
Seite noch ei
darauf ein Ende.
im Staate New- York , wurden mehrere der größten Gef häuser durch eine Feuerbrunst zerstört. Der Verluft wird
4 000 000 Doll. geschäßt.
Telegraphie Depeschen.
( Wolff's Telegraphen- Bureau.)
Genoffen
ben, ba war
brudt verboten.
minal- Roma
Therese br
Rom, Dienstag, 14. Auguft. Ein Telegramm des Tr Oberbefehlshabets in Maffaua von heute meldet: Der fran sche Missionspater aus Adrur, welcher hier eingetroffen if richtet, daß bei der Expedition gegen Saganeiti 4 italien Difiziere getödtet seien, das Schicksal des fünften D sei unbefannt. Debeb babe bei dem Kampfe über 700 versehen waren. Von den zerstreuten italienischen Solbal stehen. verfügt, von denen 350 mit Gewehren und geringer Tu
Stelle weitere Erfundigungen einzuziehen.
Wir tom
Elven hier
Er ist au auf dem bie Ede he Roßen." Bielleicht
richt ist er
ich hin.
eine größere Anzahl mit Adam Aça zurüdgelehrt. Die Ba bis jetzt wieder gesammelten Soldaten betrage etwas über Vom Oberkommando seien Boten abgesandt, um an D Floquet empfing heute Vormittag eine Delegation der f den Erdarbeiter, welche die Forderungen darlegte, die Arbeitern erhoben worden seien und die ihrer Anficht na Biel geführt haben würden, wenn die Arbeitgeber nicht Verwaltung und der Polizei unterſtügt worden wären. antwortete ihnen, daß die Republit den Arbeitern da gewähre, frei über die Arbeitsbedingungen zu verhandeln daß die Regierung nicht gestatten könne, daß die Ausübun Arbeitsrechtes beeinträchtigt werde. Die Regierung mie Arbeiter gegen alle Gewaltthätigkeiten schüßen. Die Sl der Arbeiterbörse sei angeordnet worden, um allen Brovolation
Luremburg, 8. Auguft.( Ein netter Bürgermeister.) Seit einigen Tagen versett rachstehender Vorfall die hiesige Bevölke rung in Aufregung. Im Oktober vor. Js. wurde eines Tages auf offener Landstraße die Leiche tes Bürgermeisters von Niedermerzig aufgefunden. Anfangs glaubte man an eine natürliche Todesursache; nach näherer Untersuchung der Leiche stellte sich jedoch heraus, daß ein Todtschlag stattgefunden haben müsse. Die Untersuchung wurde vom Diekircher Gerichte betrieben und es wurden auch mehrere verdächtige Personen verhaftet, fte mußten jedoch nach furzer Zeit als unschuldig wieder entlassen werden. Ueber die Angelegenheit schwebt ein Dunkel, das erst dieser Tage gelichtet werden sollte. Durch Denunziation, wie es heißt, tam die Leiche an das Tageslicht und als dringend verdächtig wurde der Bürgermeister der Nachbargemeinde Gros bons und sein Sekretär eingeferkert. Der Vorfall wird von gut unterrichteter Seite folgendermaßen dargestellt: Die beiden Bürger meister spielten im Vereine mit einem dritten in dem Hause des verhafteten Sekretärs, der eine Schantwirthschaft hält, des öftern Karten und, wie man erzählt, ziemlich hoch. An dem Tage vorher, wo der Todte aufgefunden wurde, war zwischen den beiden Bürgermeistern aus Anlaß des Spieles ein Streit ent flanden, der sehr heftige Dimensionen annahm. Der Bürger meister von Niedermerßig verließ den Saal und ein Kollege von Grosbons folgte ihm und soll ihm draußen mit einer Flasche von hinten auf den Kopf geschlagen haben, daß er leblos zu fammenbrach. Die Leiche wurde sodann auf die vorbeifahrende leere Poftlutsche gebracht und der Postillon legte fte unterwegs auf der Landstraße ab, wo fie andern Tages aufgefunden wurde.
ein Ende zu machen.
Freilen
Die
Liebesapfe erwidert
O, bas t
orgen früh w
verici
er fühlen
fern liegt
und
giebt
ht ift, Fräul
auf bem
Herrn gefu
Erdarbeiter versuchten heute an mehreren Bauplägen Paris , Dienstag, 14. Auguft. Einzelne Trupps f befindlichen Arbeiter zum Niederlegen der Arbeit zu Iwurden aber unter Beihilfe der Arbeiter selbst, durch die Bo entfernt. An mehreren Baupläßen, an denen die Arbeiter
streikten, ist die Arbeit wieder aufgenommen.
Briefkasten der Redaktion
Bei Anfragen bitten wir die Abonnements- Quittung beizufügen.
Antwort wird nicht ertheilt.
Beteft
wenn
„ Out,"
Beben Sie."
Ober foll
Rein, es Wie Ste
eibung, wenn
ughts zu fürcht
fort
" Gleichheit". Die Ueberseßung fönnen wir leider J. 3., Smidstraße. Schlafburschen müffen, eta anderes ausgemacht ist, spätestens am 15. Kündigen und
afzeptiren.
dann zum 1. des nächsten Monats ziehen.