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Beilage zum Berliner Volksblatt.
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Sonntag, den 19. August 1888.
5. Jahrg.
Arbeiter, Handwerker, Bürger!| bauerlichen Indifferentismus betrachtet werden, der mit bem in daß die hier auszuführenden Arbeiten mit ſo unerklärlicher Lang
Am 2. Auguft wurde von einer tausendköpfigen Menge in der Wählerversammlung in der Tonhalle der Schriftsteller des Her Wilhelm Liebknecht zum alleinigen Kandidaten der Sozialdemo ftandswahl fratie bei der Nachwahl für den 6. Berliner Reichstagswahlireis Schweiger proklamirt. In derselben Versammlung wurde ein fünfgliedriges Driver Arbeiter- Wahlfomitee gewählt. Dieses Komitee hat die Aufersammlung gabe, unter allen Umständen der Kandidatur Liebknecht's zum en Armin Siege zu verhelfen und dafür zu sorgen, daß sich möglichst viele 1. Gefchäft Stimmen auf seinen Namen vereinigen. Das ist aber nur ungenfran itung findet möglich, wenn jeder sozialdemokratische Wähler uns hilfreiche Hand leistet. Die Wahl steht vor der Thür! Jeder thue seine Schuldigkeit nach Kräften. Hilfsmannschaften haben fich zu
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1) Schönhauser Vorstadt bei J. Hartmann, Antlamerstraße 25, II.;
2) Rosenthaler Vorstadt bei A. Hinze, Dem minerstraße 8,&. I. L.;
3) Wedding und Oranienburger Vorstadt bei A. Jacobey, Rolbergerstr. 32; 4) Gesundbrunnen bei W. Reinide, Grün thalerstraße 66, im Keller;
5) Moabit bei St. Pfarr, Stromstraße 32, v. III. In die genannten Personen find alle Anfragen, Sendungen 2c. urichten.
Das Arbeiter- Wahlkomitee.
Lokales.
die fich von Geschlecht zu Geschlecht forterben und nur sehr Es giebt in jedem Handwerk gewiffe Mißbräuche, schwer auszurotten find. Auch bei den Steinfegern besteht ein diefelben die Neu- oder Umpflasterung einer Straße bez. eines Straßentheiles vollendet, so belegen fie die betreffende Strede in ihrer ganzen Ausdehnung mit einer etwa 2 bis 3 Zentimeter starten Sandschicht. Als beabsichtigter oder vorgeblicher Zweck dieses Verfahrens läßt sich zweierlei vermutben: einmal sollen die Raddrücke und Stöße des wieder zugelaffenen Straßenfuhrwerts zunächst eine Beit lang nicht mit voller Kraft, sondern burch die Sandschicht gemildert auf das neu gelegte Pflaster einwirten, und dann sollen die unter den Erschütterungen wischen den Pflastersteinen nachträglich entstehenden kleinen Riffe fich mit dem aufgeschütteten Sande ausfüllen. Diese 3mede werden aber in Wirklichkeit nicht erreicht; die Ausbrei tung der Sandschicht über dem Steinpflaster ist technisch unnüt und, vom gesundheitlichen Standpunkt aus betrachtet, ein Unfug Schlimmster Art. Ein fachgemäß gefeßtes und gut ab rammtes Pflaster selbst geringerer Sorte bedarf teiner erartigen andüberschüttung, es fann unmittelbar nach
mehr
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erfolgtem genügenden Abrammen befahren werden. Beigen fich dann schlecht ausgeführte Stellen, fo find dieselben nachzubeffern; geschieht dies alsbald, so werden dadurch Güte und Dauer der ganzen Pflasterdecke vermehrt. Die Sandschicht aber wird ein schlechtes Pflaster nicht verbessern; nicht der tausendste Theil des Sandes setzt sich in die etwa nachträglich beim Befahren des Pflasters entstehenden Nisse. Es wird viels Rehrmaschinen nur selten Gastrollen geben, ja selbst unter Bei bilfe dieser Werkzeuge nahezu sämmtlicher Sand, durch den mit Pferdeabgängen und sonstigen Auswurfsstoffen vermischt, ein Spiel der Winde, die das widerliche und verderbliche Ge mengsel in die Augen, Dhren und Lungen der Menschen, sowie in die Geschäftsräume und Wohnungen der anliegenden Häuser
besonders in solchen Straßen, in denen Besen oder
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108, 1. 8 befördern. Solche Sandwehen fann man erleben, wo nur
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Beilag
immer in Berlin auf die alte Weise gepflastert wird. Wie viel Unheil mag wohl dadurch schon engeftiftet worden sein! Daß gegen
Stimme öffentlich erhoben, tann nur als Beichen eines bes neuerer Beit glücklicherweise mehr und mehr an Verbreitung ges winnenden hygienischen Verständniß schwer vereinbart erscheint. Hoffentlich tragen diese Bellen dazu bei, daß der Sand" Buckergus" über dem Berliner Pflaster recht bald zu den technischen Sonderl- chfeiten einer früheren Zeit gehört.
Die Uebergriffe der Orthodoxie nehmen auf eine Weise zu, die unmet bedentlicher wird. Wir erhalten, so schreibt die Berl. 8tg.", aus dem Kreise unserer Abonnenten einen neuerlichen Beitrag dazu, welcher wichtig genug erscheint, zur allgemeinen Kenntnißnahme gebracht zu werden. Ein Ehepaar, welches bereits standesamtlich getraut worden, will fich auch firchlich einsegnen laffen. Da der Mann Soldat ist, wählt man die Garnisonfirche als den Ort, wo der feierliche Att stattfinden möge. Die nöthigen Schritte, welche zuvor gethan werden müñen, unternimmt die junge Frau. Sie padt also die Doku mente zusammen und meldet die Trauung an, um nun in den nächsten Tagen folgendes Schreiben zu erhalten:
Berlin C., 15. August 88. Neue Friedrichstraße 36. Sehr verehrtes Fräulein! Bei der neulichen Aufnahme der Notizen zu Ihrer Trauung habe ich zu fragen unters laffen, ob Sie als Jungfrau aufzubieten find. Ich erlaube mir daher um Auskunft darüber ergebenst zu bitten. Hochachtungsvoll Streiff,(?) Garnisonsfüfter..." Man wird zugeben, das ist etwas sehr starter Tabak! Wir wiffen nicht, ob der Herr Garnisontüster aus eigenem Antrieb so handelte, oder ob er da nur das Werkzeug eines Vorgesetzten war. Wenn eine solche Frage im allgemeinen schon viel zu delikat ist, um überhaupt gethan zu werden, so erscheint fie in diesem Falle geradezu unerhört, wo diejenige, welcher fie gilt, doch nach dem Gesetz bereits eine verheirathete Frau ist und das Recht hat, darnach respektirt zu werden. Das ist aber unseren Orthodoxen ganz gleich: Gesez und Recht haben für fte nur soweit Werth, wie es ihnen gerade in den Kram paßt! Wenn das so fort geht, fehren für Berlin die Zeiten zurüd, wo der Prediger Fournier eine Braut am Altar, welche nach seiner Anficht den Myrthen franz unverdienter Weise um die Stirn trug, eine schallende Dhrfeige versezte. Unter solchen Umständen ist es wirklich ein Glück, daß die firchliche Trauung nicht geset lich vorgeschrieben, sondern nur eine bedeutungslose Zeremonie ist, welche in den Willen des Brautpaares gestellt bleibt. Die orthodore Geistlichkeit aber erreicht mit solchem Vorgehen nur das, was das obenerwähnte Brautpaar that: Man verzichtet auf die firchliche Trauung und begnügt sich allein mit der jenigen auf dem Standesamt, welche übrigens so feierlich zu sein pflegt, daß man vollauf mit ihr zufrieden sein tann.
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Durch die Presse geht folgende Notiz: Von Arbeite rinnen Berlins war eine Beileidsadresse an die Kaiserin Friedrich vor einigen Wochen abgeschickt worden. Dieselbe trug über 300 Unterschriften, darunter die der Frau Stägemann und des Fräulein Wabniß. Frau Stägemann war die letzte Vorfigende des Sozialdemokratischen Arbeiterinnenvereins" der fiebenziger Jahre, welcher zuletzt der Schließung auf Grund des Sozialistengesetzes verfiel, sowie später, und zwar gleichfalls bis zur polizeilichen bezw. gerichtlichen Schließung zweite Vorsitzende des sogenannten„ Intereffenvereins der Arbeiterinnen", in welchem den ersten Vorfis Frau Marie Hofmann führte. Fräulein Wabniz ist gleichfalls aus der legten Arbeiterinnenbewegung her befannt. Von anderen Vorstandsmitgliedern der ehemali gen Arbeiterinnenvereine war die Adresse nicht unterzeichnet, fte war aber auch wohl nicht allen vorgelegt worden. Kaiserin Friedrich hat jezt ein freundliches Antwortschreiben den Arbeiterinnen zugehen laffen. Dem Vernehmen nach wird in den Kreisen der letteren jezt die Gründung eines Frauenvereins beabsichtigt, welcher aus dem Krankenhause entlaffenen Arbeite rinnen helfen soll und dessen Protektorat zu übernehmen man die Kaiserin Friedrich bitten will."
Bu einer wahren Kalamität bilden fich die Um
pflasterungsarbeiten aus, welche in der Königstraße ausgeführt
werden. Dieselben find vor etwa neun Wochen beim Alexanderplaz begonnen worden, jezt glücklich bis an die Kreuzung der Jüden und Königstraße gelangt und dürften, wenn die bisher geübte langsame Methode beibehalten wird, fich bis zur Schneeund Eiszeit ausdehnen. Wenn man in Betracht zieht, daß gerade in dieser Straße der Fußgänger- wie Wagenverkehr mit zu den stärksten von ganz Berlin gehört, und eine wenn auch noch so geringe Beeinträchtigung deffelben das geschäftliche
Antwort schuldig. Unter den Antisemitenhäuptlingen soll eine bebentliche Mißstimmung gegen Herrn Förster herrschen, der danach in der Lage zu sein scheint, überhaupt noch etwas schuldig bleiben zu können. Herr Liebermann von Sonnenberg und auch Herr Pickenbach sollen über diese Kreditfähigkeit ganz außer sich sein.
R. C. Immer näher rückt die Zeit der Wahl. Auf allen Fronten wird im Lager der Gegner die Schalmei der Berleumdung geblasen, nur selten werden die edlen Töne don den Klängen der Lüge und Verdächtigung unterbrochen. Der Kartellfandidat ist ins Wasser gefallen, die Antisemiten War die rein- antisemitische Agitation" bisher eigents bestanden auf ihrem Schein, energisch forderte Herr Förster, lich nur ein leichtes Gepläntel, so bringen die Freifich selbstständig blamiren zu dürfen, und selbst die Autorität finnigen jetzt ihr schweres Geſchüß ins Gefecht. ber, Norddeutschen" reichte nicht hin, ihn an diesem widrigen Höchstkommandirende, Herr Eugen Richter , wird selbst fich, er fand einen Kandidaten, der sich dazu hergab, den Vorhaben zu hindern. Auch der deutsche Freisinn ermannte zum Volte herabsteigen, und die bekannten Donners worte werden die etwas eingeschüchterten Stüßen des Radau- und Salonantisemiten die Stange zu halten. Aller- deutschen Freisinns in die nothwendige Wahlbegeisterung für bings der Herr Direktor Holt macht nur noch wenig von
der genügend parteilos war, um gegen Liebknecht kandidiren
zu können.
Der
Herrn Knörde versetzen. Nun ist der Würfel gefallen, die Liebesbetheuerungen und das Kokettiren mit den sonstigen Todfeinden war nicht von langer Dauer, vielleicht merkte man nur allzufrüh die löbliche Absicht, daß man sich gegen So haben wir denn glücklich wieder das alte Spiel. feitig doch nur begaunern wollte. Unter folchen Umständen Sebe Partei präsentirt einen Mann, und der Wähler wird ist es allerdings schwierig, daß ein Handel zu Stande auf das Freundlichste eingeladen, gerade diesem Manne seine tommt, und es muß als ein Beichen höchster MenschenStimme zn geben. Eigenschaften, von denen früher Nies tenntniß aufgefaßt werden, wenn die beiden Kontrahenten, mand eine Ahnung hatte, werden jezt bei den neuen Kan- noch bevor man in die eigentlichen Verhandlungen trat, auf bibaten entdeckt. Herr Förster muß es sich gefallen lassen, die gegenseitige Unterstüßung verzichteten. Natürlich wird genannt zu werden. Ja, wenn ein solcher Mann gewählt ihm eigenthümlichen Wucht für seinen Schüßling ins Mittel zu legen, der Durchfall muß dem unglücklichen Kandidaten mit einem Schlage würden unsere Verhältnisse gefür ihn in die Bresche springt. Und so wird denn Berlin den langentbehrten Genuß
in
würde
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ändert und selbstredend geordnet, Noth und Trübsal wären wenigstens dadurch versüßt werden, daß eine Koryphäe
aus der Welt geschafft, und in einer nach den neuesten Er gebnissen wissenschaftlicher Forschung geregelten Judenhah
thale.
Leben ungeheuer schädigt, so muß es ganz entschieden befremden, samkeit vor fich geben. Die Adjazenten der Königstraße, nament lich Inhaber offener Geschäfte, leiden unter dieser Verkehrsstodung ungemein.
Die verkrachten Gastwirths- Innungen. Wie der ,, Anz. f. t. Havel ." bört, haben auch im Kreise Osthavelland in verschiedenen Ortschaften die Gastwirthe vom Amtsvorsteher auf Veranlassung der vorgesetzten Behörden ein Schreiben er halten, in welchem ihnen empfohlen wird, eine Jnnung zu bilden bezw. fich der Berliner Gastwirthsinnung, deren Mit aliederzahl in legter Beit sehr heruntergegangen ist, beizutreten. Aber die Gastwirthe auf dem platten Lande hätten fich, ebenso wie die in Spandau , ablehnend gegen das behördliche Anfinnen verhalten.
Die Schöneberger Roäthen haben, wie man weiß, nicht nöthig, ihren angeftammten Beruf auszuüben. Ihr Land wird ihnen fast mit Gold aufgewogen und seit Generationen find fte eigentlich bereits gleich als wohlfituirte Rentiers geboren worden. Jest ist einigen von ihnen wiederum für gutes Geld ein Stück Land von der Bauspekulation abgenommen worden. Das Terrain zwischen Botanischem Garten und Golzstraße, andererseits zwischen Grunewald und Winterfeldstraße ist in die Hände eines Konsortiums übergegangen, welches den fleben Eigenthümern am Mittwoch je 300 000 M. Restlaufgelder aus zahlte. Jest ist natürlich fein Halten mehr in den Ansprüchen der dortigen Grundbefizer; 500 M. für den Quadratmeter vers langte jüngst der Befißer einer fleinen Scholle, die die PotsdamMagdeburger Bahn zu ihrem Erweiterungsbau erwerben wollte. Und er ist feineswegs der Einzige seiner Art. Um den noth wendigen Bau zu Stande zu bringen, wird mit Enteignungen vorgegangen werden müssen.
Ein sehr netter und gebildeter Arbeitgeber ist jedenfalls der Schuhwaarenfabrilant Bentmann, Büschingstr. 26, wie folgender Vorfall beweist. Ein Arbeiter lieferte demselben 3 Paar Stiefel und 3 Baar Schuhe, wofür er 1,50 m. pro Baar zu fordern hatte. Da der Fabrikant nun an der Arbeit mit dem besten Willen nichts tadeln konnte, so mußte das lange Ausbleiben herhalten( der Arbeiter hatte nach Ansicht des Fabrikanten die Stiefel zu lange in Arbeit gehabt) und gebrauchte der lettere allerhand unschickliche und unvaffende Rebensarten, unter anderen, daß er andere Arbeiter, die mehr lieferten und ihm das Haus einliefen, um blos Arbeit zu be tommen u. f. w., friegen fönnte. Als es nun an die Bes zahlung geben sollte, fand es der Herr Fabrikant für praktisch, von den 9 M., die der Arbeiter zu bekommen hatte, noch 30 Pf., abzuziehen, was sich letterer nicht gefallen laffen wollte, indem er behauptete, daß er gleichen Lohn für Schuhe und Stiefel su fordern berechtigt wäre und dieses auch in jedem anderen Engrosgeschäft so gehalten würde, was aber der Fabrikant durchaus nicht einsehen wollte. Es tam infolge deffen zu einem Wortgefecht, was aber dem sauberen Herrn durchaus nicht ge nügte, denn letterer drang plöglich auf den Arbeiter ein und hieb wie wahnsinnig auf denselben ein, so daß der Arbeiter fich gezwungen sah, sich zur Wehre zu seßen, was ihm auch wahrs scheinlich erfolgreich gelungen wäre, wenn nicht der Zuschneider feinem sauberen Herrn als Sekundant gedient hätte. Auf diese Weise hatte der Fabrikant freilich leichtes Spiel, dem Arbeiter verschiedene Beulen am Kopfe beizubringen und am Halse zu würgen. Als nun gar noch der verrückte Sohn in's Bimmer stürzte, sah fich der Arbeiter gezwungen, fräftig um Hilfe zu rufen, infolge deffen es die Unholde für gerathen fanden, von ihm abzulaffen, so daß es dem Arbeiter möglich wurde, die Thür zu erreichen und so weiteren Mißhandlungen zu ents gehen.
Es wird immer schöner. Am verfloffenen Sonntag, zur Zeit als die Flugblätter bereits vertheilt waren, befand sich in dem Hausflur Wollinerstraße 2 ein fein gekleideter Herr, welcher des stillen Portier eifrig studitte. Als nun ein Anabe den Flur paffiren wollte, erhielt er von dem Herrn den Auf trag, nach den Wohnungen zu gehen und fich die abge gebenen Flugblätter wieder zurückgeben zu laffen, da dieselben nicht richtig abgegeben waren. Eine Frau, welche dieses gehört hatte, bedeutete dem Herrn, daß die Flugblätter von Liebknecht und daher die richtigen wären; wenn er jedoch Zweifel darüber begen sollte, so möge er fich selbst hinauf bemühen. Nach dieser Aufklärung fand es der Gentleman" für gut, ellig das Haus zu verlassen.
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soll. So war noch vor wenigen Tagen in dem Organ der Frommen und Tapferen ein lamentabler Erguß zu lesen, in welchem ein politisches altes Weib seiner niederschmetternden Ueberzeugung dahin Ausdruck gab, daß sich die kleinen Leute" im Norden schließlich nur noch mit kirchlichen Dingen abgeben würden, wenn sie von den Organen der Regierung für ihren guten Willen und ihr opferfreudiges Streben stets nur Fußtritte erhielten.
Wir registriren diese Auslassungen um so lieber, als uns diese Spezies von kleinen Leuten" im Norden bisher ganz unbekannt war. Vielleicht wollte aber auch irgend ein strebsamer Pfarrer seinem geheimen Herzenswunsche durch jenen Gedanken Ausdruck geben, und die pensionirten Kirchendiener und ehemaligen Leichenbitter, unter welchen man wahrscheinlich die kleinen Leute" zu verstehen hat, mögen fich jene Worte recht tief hinter ihre demüthigen Ohren schreiben.
Unter allen Umständen aber wäre es höchst interessant, einmal wirklich die kleinen Leute im ganzen großen Norden von Berlin zu sehen, die in der That zur Fahne der ,, KreuzBeitung" schwören. Von einer politischen Partei sagte man einmal, daß sie in einer Droschte zweiter Güte Platz habe- wir möchten uns verpflichten, die Kreuz- Zeitungs" Armen im Norden im einen nicht allzugroßen Kremser unterzus bringen.
Es tann aber auch sein, daß eine ausgesprochene Siegesgewißheit die Konservativen abhält, die eigentliche Agitation aufzunehmen. Man hat mit dem Genie, welches Herrn von Hammerstein auszeichnet, die Berechnung ge geschriebenen Wähler keineswegs im Entscheidungsfalle der Sozialdemokratie zugerechnet werden dürfen.
fande jeder Erdenbürger ein stilles Glück in diefem Jammer- haben, über alle Lichtseiten des Manchesterthums von Herrn macht, daß die bisher nicht abgegebenen Stimmen der eine
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Richter wir wissen nicht zum wievielsten Male höchfteigenmündig aufgeklärt zu werden. Für die Fortschrittler muß das ein Hochgenuß sein, und sie werden denn
ihrem Glück erst gezwungen werden muß. ist eine alte Erfahrung, daß die Menschheit zu Das Glück idheint also mit der Liebe nicht identisch zu fein zu ja wohl auch ihrer„ Größe" eine würdevolle Ovation be der letteren fann man bekanntlich niemand zwingen. Gleich- reiten. vieleine der letzten Antisemitenversammlungen soll genau
von siebzig Personen
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Kellner nicht mit eingerechnet
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Nur die Konservativen schmollen noch. Wahrscheinlich ist es ihnen noch zu früh, um in die Agitation einzutreten,
besucht gewesen sein, und als Herr Förster von einem der bisher ist der Rampf eigentlich nur in den Spalten der Anwesenden frecher Weise nach seinem Programm gefragt Kreuzzeitung" geführt worden, die bei den kleinen Leuten
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nach berühmten Mustern die
im Norden allerdings eine ungemeine Verbreitung besitzen
Auf diese rechnen die Herren von der äußersten Rechten gewiß. In den Rehbergen und den dahinter liegenden Landestheilen soll sich eine bedeutende Sympathie für die Kreuzritter und deren Gefolgschaft kundgegeben haben die wirklichen Resultate dieser Sympathie wird auch die„ Kreuza Beitung" am 30. August erfahren.
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