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Drganisation und Unterstügung ist eine des heutigen Staates würdige und schöne Aufgabe, denn wahr ist es heute mehr denn je, was in der französischen Kammer zur Zeit der Re volution von 1848 die Verfassungskommiffion ausgesprochen hat: Die Republik darf ihre Aktion nicht darauf beschränken, die Freiheit, das Eigenthum, die Familie zu schützen. Sie darf sich nicht barauf beschränken, zu sagen:„ Ich habe Gefeße gegen die Gottlosen, gegen die lebelthäter habe ich Gendarmen und gegen den Aufruhr hrfach an babe ich Kanonen." Nein, ihr Glaube weist ihr eine edlere and Bund iffton zu. Sie ist die wohlthätige Beschüterin aller ihrer n Arbeiter Rinder, fie läßt sie nicht in Elend verderben, fte bleibt nicht arum han gleichgiltig bei jenen Krisen des Gewerbsfleißes, welche Armeen bfte auf bon Lohnarbeitern auf die öffentlichen Pläße werfen, fie be cer fchlecht nügt fich nicht, seufzend zu wiederholen: Verhängniß! Sie finanziell greift im Gegentheil zu allen ihren Hilfsmitteln und ruft: erung und Brüderlichkeit!" mpflege in amit er es 001

wahlen wird jetzt der 18. Oktober genannt. Die Einberufung des Reichstags soll diesmol bereits Ende Oktober, also einen Monat früher als in den lezten Jahren erfolgen. Die Regie­rung will, so wird offiziös verfichert, Alles aufbieten, um das Busammenarbeiten des Reichstags mit dem Landtag fünftig thunlichst zu vermeiden, und deshalb, da ein Theil des Arbeits­materials für die bevorstehende Reichstagsseffton schon vorbe­reitet sei, den Reichstag in diesem Jahre früher einberufen.

Der 6. Reichstagswahlkreis in Berlin , schreibt das B. Vaterl.", ist gut daran. Während es sonst sehr schwer hält, einen Kandidaten zu finden, der weder fortschrittlich, noch konservativ, noch nationalliberal, noch sozialdemokratisch iſt vom Zentrum ganz abgesehen hat Berlin jest zwei derartige Kandidaten zur Wahl. Nachdem die Nordd." die Wahl eines fonservativ- antisemitisch- freilonservativ- nationalliberal- deutschfrei­finnigen Kandidaten empfohlen und die Poſt" als einen solchen Der fo ausführliche, lange Vortrag des Herrn Näh enthält den Fabrikbefizer Holz bezeichnet hat, erklärt sich nun auch manche Unklarheit und manche Anschauung, die mit der unserigen der antisemitische Kandidat Förster als einen solchen Aller­m Widerspruche steht. Aber wir wollen ihm die Anerkennung weltsmann, der weder konservativ noch liberal, sondern ein ein­Arbeit nicht vorenthalten, daß er mit viel Glüd und Sorgfalt ſeinfach moeutscher" und monarchiſcher Mann ſet. Die Berliner mag. Do Referat ausgearbeitet hat und dabei unverkennbar von dem Wähler werden, um aus diesem Dilemma zu kommen, wahr

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Mehr ligften Tagesfragen sein Theil beizutragen. Es wäre ein großer und In un ber beer unberufener ober offiziofer Gosialreformer, beffer Sozial­so würde turpfuscher, fich ebenfalls bemühen würde, so wichtige An­gelegenheiten mit Ehrlichkeit und würdigem Ernste zu behandeln. ganze Sache würde dann weniger an Klarheit und Einfach­no Waie beit einbüßen und dadurch ihre Förderung nicht so sehr er men habe schwert werden.

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Se fich dem der Schweiz an die Einführung der Invaliden- und Alters­versorgung geschritten werden kann. Vorerst gilt es, die Unfall.

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den Sozialdemokraten wählen.

Viel überflüssige Sorge. Aus Konstanz laffen fich die

Münchenet„ Neuesten Nachrichten" schreiben: Seit furzem fchenft, wahrscheinlich auf höhere Weifung, die Kriminalpolizei dem Grenzorte Konstanz sc., deffen Verkehr und Einfuhr eine ganz erhöhte Aufmerksamkeit und Thätigkeit. Man erwartet nämlich infolge der im sechsten Berliner Wahlkreis aufgestellten Randidatur Liebknechts für den Reichstag eine Maffen­einschmuggelung sozialistischer Schriften und Wahlflugblätter aus der Schweiz Thatsache ist auch, daß man der Reise Lieb Inechts durch die Schweiz , um Vorträge zu halten, gerade im Augenblide seiner Berliner Kandidatur von Seite der Berliner

nen wit und dann später die Krankenversicherung unter Dach zu bringen. politischen Polizei eine große Aufmerksamkeit schenkt, und wird Aber neben den Vorarbeiten für diese jene im Vordergrunde der Tagesdisluffton zu behaupten, ist schon ein anerkennens

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Politische Uebersicht.

Vätter haben entdeckt, daß die Gruppirung der europäischen Phantasiepolitik. Die Staatsmänner verschiedener Reptil­Mächte nach der Antrittsreise des deutschen Kaisers genau die lbe set wie vorher, nämlich auf der einen Seite Frankreich und Rußland , auf der anderen Deutschland , Desterreich, Italien und

nur die Reptilblätter hatten das Gegentheil geflunkert­

miffärs, welcher sich in strengem Inkognito auch einen Tag in Konstanz aufhielt und sodann nach der Schweiz seine Schritte lentte, mit der Agitationsreise des hervorragenden Sozialisten­führers in Busammenhang gebracht." Sollte die deutsche Polizei wirklich keine Vertreter mehr in der Schweiz haben, daß fie einen eigenen Beamten nach dort schickt, um Liebknechts fie einen eigenen Beamten nach dort schickt, um Liebknechts öffentlich angekündigte Vorträge zu überwachen, oder traut fie thren dortigen Agenten nicht mehr recht, nachdem fie mit den Schmidt, Schröder 2c. so trübe Erfahrungen gemacht hat? Daß übrigens Liebknecht gerade im Augenblic seiner Berliner Standidatur" nach der Schweiz reiſt, mag wohl daher kommen, daß er aus Berlin ausgewiesen ist. Wäre dies nicht der Fall, dann würde wohl Herr Liebknecht in Berlin sein und seine Wahl persönlich betreiben, so daß in diesem Falle die Polizei Wahl persönlich betreiben, so daß in diesem Falle die Polizei nicht in die Verlegenheit gekommen wäre, fich in die Kosten einer Reise nach der Schweiz zur Ueberwachung des gefähr

aber gerade weil sie dieselbe ist, gehört auch England nicht zu Der Gruppe des sogenannten Dreibunds. Wer von der Ge Idichte und den Machtverhältniffen der europäischen Staaten den Fordenesten Begriff hat, muß wiffen, daß England fich unmöglich einer Gruppe anschließen kann, beren leitender Staat seit seinem lichen Agitators" zu stürzen. Ballanbalbinsel, wo englische Lebens- Interessen direkt engagirt Neben, eine der englischen entgegengesette Politik verfolgt.

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Kein Portefeuille und kein Landtagsmandat also da fann das Spiel des Rathens über die Bedeutung des

, die Bennigsen übrigens eine seltsame Figur gemacht haben; das

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Bennigsen'schen Besuches in Friedrichsruh aufs neue beginnen, meint die Frankf. 3tg.". Als Führer der nationalliberalen Partei im Abgeordnetenhause würde Herr von Gros der Partei, das in den Eynern u. Genoffen seine Sprecher findet, hat fich im Laufe der leßten Jahre so weit nach rechts tidelt, daß es von den Freikonservativen laum noch zu unter­heiden ist. Rückfälle sind hier nicht mehr zu besorgen, auch die ab und zu der Regierung den Parteiwillen aufzu w'ngen, die vor zehn Jahren zum Sündenfall und zum Ver pen. Sie iſt auf die konservative Partet übergegangen und ihr

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Der Arbeitgeber- Verein, welchen der sächsische Kartell.

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bruder und Erfortschrittler Kurt Starte- ein Freund und Spezialgefinnungsgenosse des berühmten Dr. Töpfchen. Göz von Lindenau gegründet hat, ist zunächst nur für Mittweida und Umgegend bestimmt, soll aber, falls das Pflänz chen Wurzel faßt, über ganz Sachsen ausgebreitet werden. Von bem pflichtschuldigen Beiwerk abgesehen( Pflege des„ Spar triebs", Konsumvereine, Bekämpfung der Trunksucht und fonftigem derartigen Pfusch- und Flidwerk), ist es der Bwed des Vereins: auf die hebung des fittlichen, religiösen und patriotischen Gefühls der Arbeiter einzuwirken". Es wird zwar gefagt, die Arbeitgeber sollten weder in konfeffioneller noch in politischer Beziehung, namentlich nicht bei Wahlen, den Weber­zeugungen der Arbeiter Gewalt anthun allein man fennt Diese Redensarten. Auch vor und an dem 21. Februar des vorigen Jahres wurde den„ Ueberzeugungen" der Arbeiter seitens der braven Arbeitgeber feine Gewalt angethan- bewahre! Wer

Kurt Starte tennt seine Leute- dieselben haben also nach seiner Meinung die Gefeßgebung zum Schuß der Arbeiter bis her nicht gewissenhaft" beachtet. Und in dieser Beziehung hat Herr Kurt Starte allerdings recht. Noch einen Nath möchten wir ihm geben. Möge er doch mit seinem Verein einen Ar beitgeber Bildungsverein verbinden. Das wäre

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ein vortreffliches Wert. Unsere Arbeitgeber find zum sehr großen Theil notorisch so mangelhaft gebildet und erfreuen sich besonders in puncto der Nationalökonomie einer so riesigen Unwissenheit, daß ein solcher Verein in der That viel Gutes stiften könnte. Freilich, wenn Herr Kurt Starte den Bildungsverein einige Beit besucht hätte, dann würde er seiner jeßigen Gründung mitsammt dem zugehörigen Programm plunder Valet sagen. Und das wäre doch Schade für

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uns.

Aus Karlsruhe , 20. August, wird uns geschrieben: Nach dem heut vor dem Militärgericht stattgefundenen Beugenverhör des Abg. Bebel wurde auch der Angeklagte von Ehrene berg vernommen, worauf ein zweites Verhör Bebels folgte. Ueber das Ergebniß verlautet nichts, da die Untersuchung noch nicht geschloffen ist. Sobald die Karlsruher Polizei erfuhr, daß Bebel anwesend set, stellte sie ihm einen geheimen Poli zisten vor das Hotel, welcher thn bei seinen Ausgängen in respektvoller Entfernung begleitete. Wir bezweifeln nicht, daß dies im Intereffe der persönlichen Sicherheit Bebels geschah. Es ist erfreulich zu sehen, daß die deutsche Polizei nicht nur thren Schuß getrönten Häuptern zu Theil werden läßt, sondern auch die sozialdemokratischen Führer mit gleicher Sorgfalt bes handelt. Ehre wem Ehre gebührt!

Die Pottbehörden und die Innungsbrüder. Daß bie Bostbehörden seit einiger Zeit prüfen, ob jemand mit Recht den Meistertitel führt, darüber bringt die Baugew. 8tg." eine überraschende Mittheilung. Danach liefert die Post an einen Bimmermeister in X., welcher sein Geschäft schon seit einer Reihe von Jahren betreibt, Briefe und Postsachen nicht mehr aus, welche die Adreffe Bimmermeister" tragen. Obgleich der Be treffende dadurch schwer geschädigt wird, so begründet angeblich die Poft ihre Handlungsweise damit, daß der Adreffat fein ge prüfter" Bimmermeister sei. Der Betroffene hat den Weg der Beschwerde an die Oberpostdirektion betreten.

Ueber eine seltsame Art, Geständnisse zu erwirken, berichtet die Bünder 8tg." Nach ihrer Mittheilung stand dieser Tage vor der Strafkammer in Münster ( Westfalen ) ein vierzehn Jahre altes Mädchen, welches beschuldigt war, in Delde, wo dreimal nach einander in ein und demselben Hause ein Brand entstand, diese drei Brände verursacht zu haben. Der einzige Belastungszeuge des Kindes war ein Gendarm, welcher der Angeklagten das ,, Geständniß" entlockt hatte, fte habe den letten Brand durch einen Fall mit einer brennenden Petroleumlampe hervorgerufen. Die Angeklagte behauptete aber, er habe ihr das vorgefagt und ein" Ja", das fich gar nicht darauf bezogen, für ein Geständniß genommen. Der Gendarm sagte ganz offen herzig, er habe gedroht, ihr den Kopf einzuschlagen.(!!) Der Staatsanwalt selbst erklärte, daß er von diesem erzwungenen" Geständnisse feineswegs überzeugt sei, und beantragte, da weiter tein Schuldbeweis vorliege, Freisprechung, die auch erfolgte. Die Angeklagte hatte fünf Monate in Üntersuchungshaft zu gebracht.

Ein eigenthümlicher Fall wird demnächst in Gera zur Entscheidung fommen. Den Soldaten der dortigen Garnison ist durch das Kommando der Besuch einer Anzahl Restaura tionen, deren Inhaber im Rufe sozialdemokratischer Gesinnung stehen, verboten. Einer dieser Restaurateure erhielt nun vor einigen Tagen Einquartierung von Soldaten des zum Manöver marschirenden 3. Bataillons des 96. Negi ments aus Rudolstadt . Als die Einquartierung zu ihm fam, wies er dieselbe mit dem Bemerken zurück, daß er fie nicht auf nehmen könne, da bei ihm keine Soldaten verkehren dürften. Er beharrte auch bei seiner Weigerung, so daß die städtische Einquartierungsbehörde für Unterkunft in einem anderen Quartier scheidung antragen.

bort träftig zu steuern, scheint gegenwärtig die Hauptaufgabe das sagen wollte, würde von den biederen Herren Arbeitgebern sorgen mußte. Der Restaurateur will auf gerichtliche Ents

Der gouvernementalen Preffe zu fein. Der letzte Artikel der Jordb. Allgem. 3tg." in dieser Angelegenheit hat offenbar den Bwed, den Konservativen den parlamentarischen Großmachts figel auszutreiben; indem er ihnen das eigene Schicksal von 1873, tiger: einen Apparat zu schaffen, vermittelst deffen eine Agitation fowie dasjenige der Nationalliberalen von 1879 vor Augen führt, atebt er deutlich zu verstehen, daß der Wiederholung der gleichen Sünde auch diejenige der gleichen Strafe folgen werde. Am

für einen Berleumder erklärt und vielleicht sogar vom Gerichte bestraft werden. Trozdem wiffen wir, wie's zugegangen ist. Und die Agitation von damals permanent zu machen, oder rich wie die damalige dauernd organifirt wird und nachhaltig be ist

Ende hat auch die Einladung Bennigsen's nach Friedrichsruh Reichstagswahlen ein. Die sächsischen Kartellbrüder haben sich

trieben werden fann- bas i bie eigentliche Aufgabe bes Starte'schen Fabrikantenvereins. Er leitet bereits die nächsten

leinen anderen Zweck gehabt, als Herrn v. Rauchhaupt und den tonfervativer Begehrlichkeiten den Nationalliberalismus in Reserve babe und zu verwenden wiffen werde. Es wäre zwar eine selt lome Rolle, die Herr v. Bennigfen als, schwarzer Mann' für die Konservativen spielen würde, aber sie würde in das von Farter Hand geleitete Kartellspiel ganz gut paffen. Und sollte e dem Nationalliberalismus gegen Erwarten allzu wohl dabei merden und ihn der Hafer stechen, so fann man ja zur Abwechslung einmal Herrn von Rauchhaupt nach Friedrichsruh merkenswerthe, was wir an dem Starke'schen Kartellbruder lommen oder einen Husarenritt in das hannoversche Land unter

Seinen begreiflich zu machen, daß die Regierung für den Fall 21. Februar 1887 nichts weniger als fest ist, und daß fie ihnen, fomplizirt und dadurch scheine das Gesetz eher geeignet, eine

nehmen laffen

Als fuhren 1497 aus Portugal , und besonders kam Vesputius zu

muthmaßlicher Termin für die Landtags­

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wenn nichts außerordentliches geschieht, bei der nächsten Wahl wie Spreu vor dem Winde auseinander stieben wird. Und da will man fich bei Beiten vorsehen. Auf eine Kritik des Starke'schen Programms" uns einzulaffen, fällt uns natürlich nicht ein es ist das altbekannte Wischi­Waschi- Rezept der modischen Polizei und Bunft- Sozialreformer, die ja zahlreich find, wie die Brombeeren. Das einzige Be Verein finden, ist, daß den Arbeitgebern, nicht den Arbeitern die gewissenhafte Innehaltung der Gefeße für Arbeiterschub, Sonntagsheiligung 2c. zur Pflicht gemacht werden soll". Herr ihres Bolles, deffen Frau ihr einen Trant braute, der fle aller­pings von ihrem Palsübel befreite, thr aber zugleich den Tod gab. Die Autopfte eines von Dato Dort sofort gerufenen deutschen Arztes ergab Vergiftung als Todesursache. In aller Stille berief der Häuptling ein Meeting, legte demselben den Vorfall zur

etlich großen Inseln." Münster's Rosmographie ist ein Holz nitt beigegeben:" Die neme Inselen, so zu unsere Beiten durch die Künig von Hispania am großen Oceano gefunden finde." Auf der Karte steht die Insel Paria im heutigen Begutachtung vor und setzte es durch, daß der Medizinmann Benezuela mit der Aufschrift: abundat auro et margaritis." Hier ist allem Anschein nach der Ort, wo die Europäer zum ersten Male den amerikanischen Boden betraten.

sowie deffen Frau zum Tode verurtheilt wurden, weil fle Bauberei" betrieben, die das Leben ihrer Mitmenschen gefährde. Die Frau wurde gezwungen, fleine, glühend heiß gemachte Steine zu verschlucken, bis sie unter gräßlichen Dualen starb; der Mann wurde nach altem Cooper'schen Stil gemartert, mit Pfeilen beschoffen, mit Tomahawks beworfen und schließlich mit brennenden Holzsplittern, die man ihm in die Brust trieb, ge­tödtet. Das Verbrechen geschah auf dem Boden der Vereinigten Staaten , da die Talou- Indianer aber zu Kanada gehören, wird ersteres ungerügt bleiben; weder die eine noch die andere Ne gierung hält sich für befugt, einzuschreiten. Dato Vort, der ,, Auf geflärte", wußte das und wählte darum die Grenze zur Aus

Die Trockenlegung des Zuyder- Hees, ein Unter­nehmen, welches die Holländer schon seit längerer Beit beschäftigt bat, scheint neuerdings in nähere Erwägung gekommen zu sein. Rach Mittheilungen in der Tagespreffe hat fich in Holland eine Vereinigung gebildet, um geeignete Maßregeln zur Förderung der Angelegenheit zu ergreifen. Am meisten begegnet man dem Borschlage, daß zwischen den Inseln von Nord- Holland oder zwischen Medemblik in der Provinz Nord- Holland und Stavoren in Friesland ein Damm angelegt werde, welcher den Zuyder. See von dem Meere abschneidet. Das Waffer aus dem ersteren führung seiner Exekution. würde demnächst durch mächtige Pumpwerke zu entfernen sein. Sachverständige zweifeln nicht an der Ausführbarkeit des Unter nehmens selbst, wohl aber an dem Zustandekommen desselben ohne Staatshilfe, da nicht nur bedeutende technische, sondern auch finanzielle und rechtliche Schwierigkeiten zu überwinden find. Die Trockenlegung des Harlemer Sees in den Jahren 1849 bis 1853 ward seiner Beit als ein großartiger Erfolg be trachtet. Durch dieselbe wurden dem Meere 45 000 Morgen Landes abgewonnen; ungeheure Mengen Waffers mußten aus dem Binnenmeere dem Ozean zugeführt werden, ehe das Werk zu Stande fam. Dennoch ist dieser E: folg als gering zu vers zeichnen im Vergleich zu dem Unternehmen, um welches es fich

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Die Entfernungen der Gestirne versucht das ,, Journ. Denten wir du Ciel" in folgender Weise zu veranschaulichen. uns einen Riefen, deffen Arm von der Erde zur Sonne reicht. Streckt er diesen Arm aus und berührt den feurigen Ball, so wird er den Schmerz erst 157 Jahre später verspüren, da die Erfahrung gelehrt hat, daß Empfindungen fich im menschlichen Körper mit einer Geschwindigkeit vnn 31 Metern in der Se funde fortbewegen. Stößt der Niese nach 157 Jahren einen Schmerzensschrei aus, so wird dieser erst nach 13 Jahren auf der Sonne vernommen, da der Schall sich mit einer Schnellig teit von 340 Metern in der Sekunde fortpflanzt. Würde aber der Arm des Riesen bis zum nächsten Firstern reichen, so würde der Niese den Schmez aus der Berührung mit diesem Feuerball erst nach 60 Millionen Jahren verspüren!"

Gegen die Altersversicherung. In einer sehr zahlreich besuchten Arbeiterversammlung im Schüßenhof in Stuttgart hielt Herr A. Kloß einen Vortrag über den Entwurf des Alters- und Invalidengefeges. Kloß übte eine scharfe Kritik an Grundzügen und Entwurf. Er wies insbesondere darauf hin, daß die Leistungen der geplanten Alters- und Invaliden Versorgung in gar feinem Verhältniß stehen zu dem vom Arbeiter zu leistenden Beitrage. Die Verwaltung werde jedenfalls sehr theuer und Versorgungsanstalt für Militäranwärter als eine solche für Ar beiter zu begründen. Die Versammlung nahm eine entsprechende Resolution an.

Versammlungsauflösung. Die Bauhandwerker Kölns und der Umgegend hielten im Restaurant Bur neuen Welt" an der Breitestraße eine zahlreich besuchte Versammlung ab. An den Vortrag des Herrn Lorenz aus Hamburg über die Gewerkschaftsbewegung früher und jest" knüpfte fich eine Debatte, in welcher von einer Seite behauptet wurde, die den Arbeitern gewährleisteten Rechte seien nur illusorisch. Da, wo die Ges werkschaften in geringer Mitgliederzahl aufträten, ließe man fle in Ruhe, wenn aber die Bahl der Mitglieder sich auf Hunderte belaufe, löse die Regierung einen salchen Gewerkschaftsverband einfach auf, indem man anführe, die Mitglieder seien Sozial demokraten. Nach dieser Bemerkung erhob sich der anwesende Bolizeikommissar und löste auf Grund des Sozialistengefeßes die Versammlung auf.

Schweiz .

Die Bür. P." schreibt: Bu Prangins auf Schweizer boden hält Prinz Jérôme Napoleon eine Konferenz mit Bonapartisten und Boulangisten; in Lausanne weilt Prinz Joinville und werden noch andere Orleanisten erwartet. Bu behaupten, daß fte alle nicht den Umsturz der französischen Ne publit planen, wäre naiv. Aber seien sie uns doch willkommen! Unser Land ist ein Asyl für alle Würdigen." Der Bundesrath hat mit richtigem Tafte davon Umgang genommen, Geheimpolizei nach Lausanne und Prangins zu senden, und will seine Kräfte für die Versammlungen der Schweizerbürger aufsparen.

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Das Attion stomitee des schweizerischen Arbeitertages hat mit der Durchberathung der Vorlage für den allgemeinen schweizerischen Arbeitertag, der im Herbst abgehalten werden soll, schon vor einiger Beit begonnen, und bis Ende August dürfte die bezügliche Vorlage zu Ende bes rathen sein. In einer Konferenz, an welcher sich die Führer der schweizerischen Arbeiterbewegung betheiligen werden, sollen dann endgiltig das Programm für den Arbeitertag, das Statut der schweizerischen sozialdemokratischen Partei und das Parteis programm festgestellt werden. In dem in Bern erscheinenden " Schweiz . Sozialdemokrat" findet sich der Vorschlag zu einem politisch- wirthschaftlichen Programm der sozialdemokratischen Partei der Schweiz ". Das politische Programm enthält fol gende Hauptpunkte: Ausbau der Demokratie; Ausbau des Ein heitsstaates; freifinnige, dem Stande der modernen Wiffen­schaft entsprechende Volksbildung und Voltsaufklärung im weis testen Maße; Verweisung aller firchlichen Bestrebungen in das Privatleben der Bürger. Im wirthschaftlichen Programm find unter anderem folgende Punkte aufgenommen: Sulzesfive Ber staatlichung von Industrie, Landwirthschaft, Handel, Verkehrs wesen und Gewerbe. Zu diesem Swede soll eine Kommission für wirthschaftliche Gesetzgebung" bestellt werden, welche der Bundesversammlung eine geeignete Vorlage au machen hätte. Jm weiteren wird vorgeschlagen, das Recht aller Bürger auf Arbeit" förmlich durch die Verfaffung zu gewährleisten. Es soll Jedem, der es verlangt, eine feinen Kräften entsprechende, ausreichend gelohnte Beschäftigung im Dienste des Staates, der Gemeinde oder williger Privaten" zugewiesen werden.

Ein aufgeklärter" Indianer. Aus New- York , 10. d., ling des Taloustammes, welcher seine Wohnsize an der fanadischen Grenze bat und unter englischem Schuge steht, jedoch mehr auf bem Gebiete der Union haust, als auf dem von Kanada . Dato Dort ist ein aufgeflärter Mann", davon giebt das folgende Er eigniß, welches leider jedoch mit einer unerhörten Grausamkeit Derinüpft ist, Beugniß. Die Frau des Häuptlings litt an einem Palsübel, welches nicht weichen wollte, und Yato York befahl tor infolge deffen, den Rath eines weißen Medizinmannes" ein Mädchen, im Alter von 18 Jahren, wurde am linken Arm ver zuholen, zu welchem Zwede er ihr auch eine Summe Geldes ein bändigte. Bayo- albe( die Männer- bezaubernde) aber, Tochter Schuß in die Brust tödtlich verwundet.

eines

großen Kriegers", wandte fich heimlich an den Medizinmann

Ein Duell zwischen zwei Mädchen. Pariser Blättern wird aus Cannes telegraphirt: 3wei junge Mädchen verliebten fich gleichzeitig in einen jungen Mann. Die beiden Mädchen geriethen in heftigen Streit und beschlossen endlich, um die An­gelegenheit zur Lösung zu bringen, fich zu duelliren. Der Kampf sollte nicht früher aufhören, als bis eines der beiden Mädchen tödtlich verlegt sein würde. Die Mädchen hielten ihr Wort. Als Waffen wurden Pistolen gewählt. Das jüngere wundet, das ältere, das 22 Jahre zählt, wurde durch einen