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speist und( Herr F. betrieb ein Kleidergeschäft) gekleidet worden wäre. Herr F. sab fich genöthigt, dem Nathan wegen ganz gemeinen Benehmens die Thür zu weisen. Derselbe Schlesinger, welcher heute so zabm ist, geritte sich damals als Sozial bemokrat. Er bezeichnete die Einberufung Hafen clever's im Jahre 1870 zur Armee mit hier nicht wiederzugebenden Worten. In seiner Gedicht"-Sammlung, benamset Die Barben bündel", befindet sich ein Gedicht auf den Tod eines Arbeiters, ber beim Sturm einer Hamburger Fabrit erschossen wurde, welches er heute wohl verleugnen wird. Als die Sozialisten von dem Nathan teine Notiz nehmen wollten, entdeckte er fein Herz und agitirte für die Gewerkvereine. Für diese reiste er nach Leipzig und- wurde ausgelacht. Später ging er dorthin, wohin er gehörte, zu den gemäßigt Liberalen". Er, ein früherer Gottesleugner, ist jest, wie ich höre, ein eifriger Betbruder. Ja, ia: Junge Schlesinger, alte Betbrüder. Bei meiner Anwesenheit in Charlottenburg im Jabre 1879 fab ich ihn in seiner ganzen Dicke wieder, er gab dort ein Intelligenzblatt heraus( diesen Namen verdankt bas Blatt wohl der Mitarbeiterschaft Nathan's, es wird auch danach sein). Die Leute erzählten mir, daß er aus Liebe zu einer reichen Christin fich hat taufen lassen. Ein Jfraelit meinte lachend: Die Juden haben an ihm nichts verloren, die Christen nichts gewonnen; der wird für Geld auch Mohame daner! Unter dem heutigen System hat das der gute Mann nicht nöthig zu thun, da blüht sein Weizen in Deutschland . Leider!
förper. Der Bug hielt zwar sofort, aber bereits war der Verunglückte von dem Trittbrett arg zerquetscht worden. Der linte Arm namentlich war derartig zerriffen, daß er, nachdem man den Unglücklichen nach der Charitee überführt, amputirt werden mußte. Die rechte Hand und das rechte Knie, sowie der Kopf hatten schwere Verlegungen davongetragen. Der Ver unglückte vermochte anzugeben, daß er ein in Großbeeren an fäffiger Mühlenbefizer Friedrich Schöldner sei.
Vor einiger Zeit theilten wir mit, daß die Polizei 15000 sozialdemokratische Flugblätter mit Beschlag belegt habe. Der Töpfer Herr Jacobey hatte infolge deffen Be schwerde beim hieftgen Polizeipräsidium geführt. Es ist ihm munmehr folgen der Bescheid geworden: Auf die Vorstellung vom 15. b. Dis. wird Ihnen ergebenst eröffnet, daß die Herausgabe der beschlagnahmten Flugblätter mit der Ueberschrift: Parteigen offen des VI. Berliner Reichstagswahlkreises und dem Schlußvermert: Verantwortlich für Redaktion und Verlag A. Jacobey, Kolbergerstraße 32, nicht erfolgen kann, da dieselben in dem wegen Verbreitung der gedachten Flugblätter einzuleitenden Strafverfahren( Vergehen gegen§ 28 des Reichsgesetzes vom 21. Oftober 1878) als Beweismittel nothwendig find. Der Polizeipräsident i. V. Friedheim."
Ein Taschendieb verursachte gestern in einem Lokal des Gesundbrunnens recht turbulente Szenen. Der mit seiner Fas milie daselbst anwesende Tischler B. vermißte plößlich seine Uhr und Kette, und da er annahm, daß er dieselbe verloren, suchte er fte auf den Gängen des Gartens, jedoch vergeblich. Plöglich gewahrte er einen Herrn, über dessen Weste eine Uhrkette, ähn lich der seinigen, herabhing. Näher tretend tonnte sich der Tischler von der Identität der Kette überzeugen. Energisch forderte er nun die Uhr zurüd, ein Verlangen, welches der Dieb mit einem Fauftschlage in das Geficht des Bestohlenen beantwortete. Das Publikum aber nahm Partei für den Mißhandelten, es tam zu einer Schlägerei, die damit endete, daß die Polizei den Dieb dingfest machte, der denn auch eingestand, die Uhr im Gedränge gestohlen zu haben.
Beschlagnahmte Druckschriften. Am Montag Morgen gegen 5 Uhr wurden bei dem Maurer Behrendt, Swinemünders straße 16 wohnhaft, von zwei Schußleuten ungefähr 10 000 Aufforderungen zur Wahl beschlagnahmt. Obgleich die Bes amten darauf aufmerksam gemacht wurden, daß vom Polizei präfidenten die Genehmigung zur Vertheilung ertheilt war, be standen dieselben auf der Beschlagnahme. Schließlich begaben fich mehrere Arbeiter nach dem betreffenden Polizeibureau und zeigten hier die schriftliche Genehmigung des Polizeipräsidenten vor. Erst gegen 19 Uhr erhielten die Arbeiter nach mancherlei Schwierigkeiten ihre Drudsachen zurück.
worden war, dürfte zunächst nicht zu erwarten zu sein. De des Angeflo Antragsteller hat durch Benennung einer großen Anzahl Beuge of beitrat. den Beweis dafür angeboten, daß er am 24. Januar 1886, * Gin welcher Beit ihn der Schußmann hring im sogenannte den Maurer Distutitflub bei Ebersbach gesehen zu haben mit aller Bestimmb rause vor heit behauptet hatte, in einer polizeilich überwachten Versamm gerichts. D lung gewesen ist, aus welcher er fich mit den namhaft gemachte Meinidendo Beugen in das Lotal von Feuerstein begeben hat. Der Grauersteine Staatsanwalt beim Landgericht Posen hat unterm 16. b. Bau abseite ein Einschreiten gegen Thring abgelehnt, weil der Antragsteller beladenen s in der Verhandlung selber zugestanden, an dem bewußten Tag manchmal bei Ebersbach gewesen zu sein, und weil demgegenüber die be machen. gebrachten Beweise hinfällig seien. J. hat hiergegen Beschwerde beladenen erhoben. liege und en
Ein schauriger Fund wurde Sonnabend Nachmittag in dem Part des städtischen Waisenhauses zu Rummelsburg ge= macht. In dem Garten des Lehrers Thamm wurde unter einem dichten Strauch die Leiche eines Mannes mit durchschnittenem Halse aufgefunden. Der Umstand, daß an der Leiche neben der tiefen Schnittwunde auch verfchiedene blut unterlaufene Kontufionen vorhanden waren, laffen die Ver muthung nicht ausgeschloffen erscheinen, daß möglicher Weise eine gewaltsame Todesart vorliegt. Papiere, oder sonst etwas, was über die Persönlichkeit Auskunft zu ertheilen geeignet wäre, waren bei der Leiche nicht vorhanden. Dieselbe wurde in die Leichenhalle des städtischen Arbeitshauses geschafft und der Staatsanwaltschaft Anzeige gemacht. Die gerichtliche Obduktion wird ergeben, ob ein Mord oder Selbstmord vorliegt. Vielleicht liegt auch eine Beraubung der Leiche vor, bei der Werthfachen nicht vorhanden waren.
Wie leicht man hent selbst den Unschuldigsten zur Polizeiwache bringt, bewies fich am Sonntag, den 20. Aug., an dem Zimmerer Herrn Jädel, Schönhauser Allee 177b wohn haft. Schon früh 7 Uhr ging derselbe mit der Abficht, einen Kameraden zu sprechen, in der Belforterstraße auf und ab; plötzlich steht ein Herr vor ihm mit den Worten: Folgen Sie mir zur Polizeiwache." Laffen wir Herrn Jäckel selbst das Wort. Derselbe erzählt: Nach kurzem Wortwedsel erklärte er, Kriminalbeamter zu sein, er sagte ferner, ich hätte Flugblätter bei mir. Auf meine Entgegnung, in wiefern er das beweisen fönne, erwiderte er: Nun, ich habe Sie schon den ganzen Morgen beobachtet und Sie haben mich beobachtet! Unwillfürlich ent fuhren mir die Worte:„ Na, da haben wir beide einander nichts Gutes zugetraut." Ich folgte trog feiner Aeußerung:„ Wenn ich wüßte, daß Sie feine Flugblätter hätten, so ließe ich Sie gleich geben." Auf der Wache erfolgte die genaue Vifitation meiner Person ohne jedes Resultat zur Begründung der Ver haftung. Nach Angabe meines Nomens hatte ich dann das Recht, mich mit( mir fam's doch lächerlich vor) meinen nicht gefährlichen Sachen wieder zu entfernen.
In banger Sorge schwebt die Familie des Zimmermanns Schulz, Rüdersdorferstraße 19. Der achtzehnjährige Sohn des felben, ebenfalls Zimmermann, entfernte sich Montag Abend voriger Woche vom Hause, ohne bis jest dorthin zurückgekehrt zu sein. Der Polizeibericht meldete, daß am 22. b. Mis. ein junger Mann von der Brücke der Fennstraße in selbstmörde rischer Abficht in das Waffer gesprungen sei, deffen Leiche aber bis jetzt noch nicht aufgefunden wurde. Ein Bekannter will in dem Lebensmüden den jungen Schulz erkannt haben, doch find die Angehörigen noch in völliger Ungewißheit.
Ein gut Theil moralischer Verderbtheit trat das Fahren einer Verhandlung zu Tage, welche gestern die zweite Ferie Folge geleif straflammer des Landgerichts I beschäftigte. Auf der Anklage Weg in fril bant befanden fich der 24jährige Kommis May Reißmann unmann Casp der 18jährige Kaufmannslehrling Emil Röper, welche der das Ablader meinschaftlichen Urkundenfälschung, verbunden mit Betrug un vom Revier Unterschlagung, der erstere außerdem noch der Anstiftung wie die s diefen Strafthaten, beschuldigt waren. Die Angeklagten wat befahl dem 2 in einem hiefigen großen Bijouteriegeschäft angestellt, wofel Laufejunge" Tausende von Gegenständen feil gehalten wurden. Der wiederum zu schäftsgang daselbst beim Ankauf und bei der Bezahlung hern die G
Waaren war folgender: Die von den hiesigen Fabritants Bohlen gel und Lieferanten bezogenen Gegenstände wurden, wie üblid getreten sein von einer Nota begleitet. Am Monatsschluffe erfolg beschimpft b ein Auszug, der mit den eingelaufenen Rechnungen verglid wurde. De und, falls richtig befunden, an dieselben angeheftet wurde.
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war ferner die Einrichtung getroffen, daß die Rechnungen Antwort fo ersten Sonnabende des nächsten Monats beglichen wurden. Kommt bo diesem Tage befand sich der Chef selbst an der Kaffe, die Lie und Krause ranten schieten einfach Quittungen über den fälligen Belbindern. D der Chef verglich diese mit dem erwähnten Auszuge und unbeanstandet, wenn alles in Ordnung war. Die Duttung reichte er dann dem ihm gegenüberfigenden Lehrling R., de bezüglichen mit dem Zahlvermerk zu versehen und, beigeschloffen den übrig die Kutscher dazu gehörenden Papieren, in ein bestimmtes Fach zu legen Man sollte faum glauben, daß bei einer derartigen Unterschleife vorkommen tonnten. Der erste Angeklagt aber bemerkt, daß der Lehrling die ihm übergebenen nicht sofort erledigte, sondern sie bisweilen tagelang in Bult verschloffen hielt. Hierauf baute er einen höchft raffin Blan, zu beffen Ausführung er allerdings der Beihilfe Lehrlings bedurfte. Leider ließ sich dieser von dem älteren fucher bethören und ging auf deffen Vorschläge ein. Der ling mußte ihm in vier Fällen die Quittungen aushändig lei. Der G
Schauspielerelend. Am Sonnabend Abend gegen 8 Uhr wurde an der Ecke der Brüderstraße und des Schloßplages eine junge Dame plößlich von Krämpfen befallen. Man brachte das hübsche und mit einer gewiffen Eleganz gekleidete Mädchen zus nächst in einen Hausflur, als aber die Bemühungen der Baffanten und Hausbewohner, der Aermsten zu helfen, vergeblich waren, wurde fte nach der in der Brüderstraße belegenen Sanitätswache gebracht. In der Tasche des Mädchens fand sich ein Brief, aus welchem hervorging, daß das junge Mädchen Marie L. heiße, Schauspielerin sei und durch die Aussichtslosigkeit, ein Engagement zu erhalten, in die bitterste Noth gerathen wäre. Fin Portemonnaie schien fie gar nicht zu befizen, dagegen förderte man aus ihrer Tasche ein paar harte Semmeln und wenige Birnen ans Tageslicht. Als Frl. L. endlich zur Bes finnung gekommen war, erzählte fie, daß die vorgefundenen Semmeln und Birnen der Ueberreft eines Proviantes wären, von welchem fie fich seit drei Tagen genährt hätte. Der Bu stand des Mädchens zeigte fich als ein so bedenklicher, daß der Arzt ihre Ueberführung nach der Charité für geboten er. achtete.
Den Freunden einer wahrhaft herzerleichternden Morgenpromenade können wir, so schreibt man uns, einen Spaziergang auf der Tegeler Chauffee 10 Minuten nach 5 Uhr empfehlen. Um diese Beit pasitren nämlich eine ganze Reihe von mit Knochen, Eingeweiden und anderen schönen Sachen be ladene Wagen der fistalischen Abdeckerei diese Gegend und ver breiten bis Hennigsdorf einen wahren Peftaeftant. Hunderte von Arbeitern, welche in Tegel auf den Wafferwerken, der Maschinenfabrit, der Dampfmühle 2c. beschäftigt find und um 6 Uhr dort sein müssen, find gezwungen, diesen Bestwagen das Beleit zu geben, da fie als gute Staatsbürger die verbotenen Waldwege nicht betreten. Es find Fälle vorgekommen, daß fich bei sehr fräftigen Männern heftiges Erbrechen eingestellt hat. Bisweilen tommt es auch vor, da die Wagen nur mit einem Blan überdedt find, daß sich ein Pferdeeisbein oder eine halbe Rinnlade auf die Chauffee lagert, was einen ungemein appetits lichen Anblick gewährt. Wer also einen im ganzen Leben un vergeßlichen Morgenspaziergang machen will, befolge diesen Rath. die Wirklichkeit wird diese Schilderung noch übertreffen.
Bleie, Barsche,
Die nächste Sihung der Stadtverordneten-Versammlung findet am Donnerstag, den 6. September c., statt. In derselben wird außer der Erledigung der vom Magistrat eingegangenen Vorlagen auch die Einführung der drei neugewählten Stadtverordneten Faster, Gnadt und Kunert, sowie die Neu wahl von zwei befoldeten Stadträthen aus Veranlaffung des Ablaufes der Wahlzeit der Stadträthe Schreiner und Hagen erfolgen.
Der Fischbestand der mißachteten Panke ist nicht so gering als mancher glauben möchte. So find es vor allem Hechte, die bis zu 5 Pfund Schwere in ihr gefangen werden; die sogenannten Brathechte von 1-1 Pfund werden hinter Bantom täglich gefangen. Auch Neunaugen find seit Alters in der Pante vertreten; fte halten fich auf dem mit Kiesel und Ge röll bedeckten Grunde des Flußufers gern auf. Bleie, Barsche, Gründlinge und Jlleis werden verhältnißmäßig viel gefangen. Der Beherrscher der Pante ist jedoch der Stederling, welcher in großen Schaaren vorhanden ist. Hunderte von Knaben mit Fischerneßen und Gläsern bewaffnet geben täglich auf die Jagd und machen reiche Beute. Ja selbst Goldfische befinden sich schon seit zwei Jahren, durch Bufall aus einem an der Banke gelegenen Goldfischteich dorthin gelangt, in dem Waffer der felben und haben sich auffallend start vermehrt. Auch Sala mander find in der Pante vorhanden und namentlich find es die Feuersalamander", auf welche unsere Jugend erfolgreich Jagd macht.
Polizeibericht. Am 24. d. M. wurde einem 11 Jahre alten Mädchen in der Reinickendorferstr. 20d von einem Knaben beim Holzhauen aus Unachtsamkeit das erste Glied des fleinen Fingers der linken Hand abgehackt. Am Morgen des 25. d. erlitt ein bei einem Offizier in der Großbeerenstraße in Dienst ftehendes Mädchen dadurch nicht unbedeutende Brandwunden
Fischottern schädigen in diesem Jahre außerordentlich unsere so fischreichen Havelseen. In mondhellen Nächten treiben die schlanten, behenden Thiere, welche fich den Tag über in ihren Echlupfwinkeln an den Uferrändern aufhalten, ihr räuberisches Wesen. Einzelne tleine Gewäffer um Potsdam find seit einigen Jahren gänzlich(?) von Fischen entvölkert. Natürlich stellen unsere Jäger den Fischräubern nach, bisher war ihr Mühen je doch vergeblich.
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bevor er sie mit einem Vermerk versehen hatte, der Angeligte
fälschte das Datum auf denselben und ließ an dem treffenden Tage die Quittungen durch Dienstleute einmal an Der Kaffe präsentiren. Die vorher den Raffabüchern bewirkten Eintragungen mußten entsprechend gefälscht werden, um einer Entdeckung zubeugen. Die Beute theilten fich die beiden sauberen
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Lebens aber nicht ausreichten, batte der Verführer über Opfer bereits einen so großen Einfluß gewonnen, daß diese ber Unterschlagung mehrerer durch Bostanweisungen an Prinzipal eingegangener Beträge nicht zurückschredte. Schlähe der Ki fonnte die Entdeckung aber nicht ausbleiben und nun benfolge dies der erste Angeklagte einen wahrhaft teuflischen Streich, um aus der Schlinge zu ziehen. Er stellte seinem jugendlichen noffen, der aus einer angesehenen hiesigen Familie stammt Schande, die er über diese und über sich selbst gebracht, in so
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schen Farben vor und redete ihm so lange zu, daß er fich te müße, daß dieser auch, halb von Sinnen vor Angst, fich bu bereit erklärte. Der erste Angeklagte holte selbst einen Revol den er dem verzweifelten jungen Mann in die Hand In der That beging diefer in einem Hotel einen Selbfm versuch, er schoß sich eine Rugel in die Bruft. Die Verle war aber leine erhebliche, er ist bald wieder genesen. Wäre auf den Todten geschoben. Im Verhandlungstermine lege Plan des Verführers gelungen, so hätte derselbe alle G erste Angeklagte fich einfach auf's Leugnen und besid feinen geständigen und reuigen Mitangeklagten be wahrheit. Die Beweisaufnahme unterstüßte das Gefin Des legteren aber in jedem Punkte. Der Gerichtshof ve den ersten Angeklagten, als den Verführer, zu 1 Sabr naten Gefängniß, den Mitangeklagten zu 5 Mond fängniß.
Vergehen gegen das Sozialistengesetz. Det
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am ganzen Körper, daß eine Petroleumkanne, von deren Inhalt Josef Albert Fuchs in Schwabing hatte auf den 28. Mai d
das Mädchen etwas ins Feuer goß, explodirte und die Kleider in Brand sette. Um dieselbe Belt erhängte fich ein Kauf mann in seiner Wohnung in der Boffenerstraße mittelst eines Taschentuches. An demselben Tage Vormittags ist die Leiche eines ungefähr 25 Jahre alten unbekannten Mannes an den Judenwiesen angeschwemmt und nach dem Leichenschauhause ge bracht worden. Nachmittags wurde ein Arbeiter vor der Bentralmarkthalle in der Kaiser Wilhelmstraße von einem Schlächterwagen über den linken Fuß gefahren und anscheinend nicht unerheblich verlegt. An demselben Tage Abends stürzte ein Gürtler an
Eine verdiente Rüge ertheilte gestern der Borsigende ber 98. Abtheilung des Schöffengerichts einigen im Buhörer raum befindlichen Damen. Als eine Privattlage verhandelt wer den sollte, in welcher Ausdrücke zur Sprache tommen mußter, die fich insbesondere für weibliche Ohren nicht eigne en, machte der Vorfigende hierauf aufmerksam, mit dem Bemerken, daß ja die anständigen anwesenden Damen fich entfernen tönnten. Bwet Damen folgten dem Winke, während vier ihn unbeachtet ließen. Der Vorfißende machte ihnen aber einen Strich durch die Rechnung, indem er erklärte: Nachdem die anständigen Damen den Saal verlaffen, werden wir dennoch die Deffentlichfeit ausschließen."
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in das Gasthaus„ Bu den sieben Schwaben" in Schwabing sozialistische Boltsverfammlung einberufen. Obwohl ihm tags 12 Uhr mitgetheilt wurde, daß die fragliche Verfammelte ebenfall am genannten Tage durch den Polizeikommissar Schmitt
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lung wegen Uebertretung des Sozialistengefeges statt. figer Schuhmacher war im Befit von verschiedenen
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besaß er noch einen Vorrath von über 800 Exemplaren. felbe ward zu 6 Wochen Gefängniß verurtheilt.
der Friedrichsstraße und der Straße Unter den Linden mit seinem Dreirad, wurde von einer Droschte überfahren und erlitt einen Bruch des linken Schlüffelbeins, so daß er nach der Charitee gebracht werden mußte.- Am 25. d. M., Abends, Charitee gebracht werden mußte. fiel der Mühlenbefizer Schellner aus Drasdom, als er auf dem Anbalter Bahnhof einen bereits in Bewegung befindlichen Zug befteigen wollte, vom Trittbrett, gerieth dabei mit dem linfen Arm zwischen dieses und die Bordschwelle des Perrons und erlitt dadurch so schwere Verlegungen am Arm, Kopf und Fuß, daß er nach der Charitee gebracht werden mußte. In der Nacht um 26. d. M. wurde der Hausdiener König mit einer Wunde am Kopf nach der Sanitätswache gebracht. Er bes hauptete, in einem Schanklokal in der Rüdersdorferstraße von einem Unbekannten durch einen Mefferstich verlegt worden zu sein. Am 26. d. M., früh, wurde ein Tischler in seiner Wohnung in der Weinmeisterstraße erhängt vorgefunden. Nachmittags wurde in der Nähe der Fennstraßenbrücke die Leiche eines etwa 25 Jahre alten Mannes aus dem Schifffahrtskanal gezogen und nach dem Letchenschauhauſe gebracht.
Unglücksfall auf dem Anhalter Bahnhof . Eine aufregende Szene spielte sich gestern Abend 11 Uhr auf dem Abfahrte perron des Anhalter Bahnhofs ab. Mit dem um diese Zeit in der Richtung Großbeeren abgehenden Personenzuge ver fuchte noch im legten Augenblick, als bereits das Anfahrtssignal gegeben war und die Schaffner ihre Wagaons bestiegen, ein Herr mitzufommen. Er öffnete eine Roupeethüre, aber im Bes griff einzufteigen, glitt er vom Trittbrett ab und fiel zum Ent
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* Des Taschendiebstahls angeklagt wurde der Arbeit Paul Bordow der 87. Abtheilung des Schöffengerichts aus in der Greifswalderstraße mit dem Maurergesellen Molianom Untersuchungshaft vorgeführt. Der Angeklagte traf am 14. J und einem unbekannt gebliebenen Manne zusammen; fle begann ein Gespräch, welches wohl zu aller Bufriedenheit geführt wu weil in deffen Verlauf die Kümmelflasche fleißig die Run machte. Nachdem man sich so eine Beit lang Brüderschaft getrunken hatte, fühlte Bordow das Bedürfniß, für einen Auge Nr. 55, wo er fich auf dem Hofe zu schaffen machte. Raum blid auszutreten. Er begab sich zu diesem Swede in das er fort, so bemerkte Molianowsky, taß ihm sein Geldbeute dem fich 10 M. befunden hatten, aus der Tasche verschwun war. Er schlug deshalb Lärm, und da fich der Verdacht Nachmittags wurden in der Rosenthalerstraße den Angeklagten lenkte, lief man diesem nach und zerrie auf die Straße, wo sich inzwischen eine größere Menschenme angesammelt hatte, die eben im Begriff war, den angebli Dieb durchzuprügeln, als glücklicherweise der Maurer
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hinzulam und von der Justifizirung abmahnte, weil ja m
feineswegs feftſtehe, daß der Beschuldigte auch wirllid Thäter sei. Während sich dieses auf der Straße abfpielte schien plößlich der Wirth des genannten Hauses und zeigte a grüne Geldbörse vor, die er soeben auf dem Flur gefund hatte. Der Bestohlene refognoszirte den Fund als fein Gi
ein Tischler durch eigene Schuld, ferner am Schöneberger Ufer ein 3 Jahre alter Knabe und Abends in der Neuen Königs straße ein 6 Jahre altes Mädchen überfahren, sämmtlich jedoch anscheinend nur unbedeutend verlegt. Nachmittags stürzte auf der Velocipeden Rennbahn an der Brückenallee ein Kaufmann mit dem Zweirad und brach das linke Schulterblatt. Abends der Glasergeselle Haacker, Holzmarktstraße 70 wohnhaft, aus dem Flurfenster des 1. Stodes des Vordergebäudes in seine im Seitenflügel belegene Wohnung steigen wollte, fiel er auf den Hof hinab und erlitt dadurch eine nicht unbedeutende Vers legung am Kopf. Er wurde nach dem Krankenhause im Frie brichshain gebracht. Un demselben Tage brannten Dort ftraße 56 Späne und ein Bretterzaun auf einem Holzplatz Dennewigstraße 31 eine Blumenguirlande im Treppenhaus und Kleine Frankfurterstraße 7 ein Bett in einer Wohnung, durch eine umgeworfene Lampe in Brand gesetzt. Der Woh nungsinhaber erlitt dabei einige leichte Verlegungen durch Brand und Schnittwunden.
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thum und empfing daraufhin sein geraubtes Gut zurüd rend Bordow zur Wache und von dort in Unterfudung
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Molianowsky war zum Termin nicht erfi nen, er fonnte nirgends ermittelt werden und ebenfomenta f Kollege, der als dritter bei der Affaire zugegen gewefen Der als Beuge geladene Laube fonnte über die Gefchichte a wenig berichten und der Angeflaete stellte das Bergeb schieden in Abrede. Er habe mit dem Bestohlenen und bef Freund wacker der Flasche zugesprochen, sei dann einen Mome fortgegangen, um ein Bedürfniß zu verrichten, und wolle gerade feiner neuen Bekanntschaft wieder zugefellen, al m ihn ganz unerwarteter Weise des Diebstahls, von dem er mi wußte, bezichtigt habe. Er fühle fich vollkommen unfchulb bitte um seine Freisprechung. Der Staatsanwalt hielte fichts der fehlenden Beweise für angemeffen, fich dem
Die Wiederaufnahme des großen Vosener Sozialistenprozesses, welche von dem im Gefängniß zu Plößensee
feßen der auf dem Berron befindlichen Personen auf den Bahn- befindlichen Buchbinder Janiszewsti in Antrag gebracht
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