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Täffige Strafmaß- drei Monate Gefängniß und der Ge richtshof rechnete von dieser Strafe noch 6 Wochen durch die erlittene Untersuchungshaft ab.
Wenn man Brandt heißt und im Brand" ist, kann niemals etwas Gutes herauskommen! Der Hausdiener Friedrich Wilhelm Brandt, welcher sich gestern vor dem hiesigen Schöffengericht wegen Beamtenbeleidigung zu verantworten hatte, hat in Dieser Beziehung an sich selbst eine höchst traurige Erfahrung gemacht. Er befand sich eines Abends, als er die Gegend des Mariannenplages paffirte, in einem Stadium der offenbarsten Glückseligkeit, denn er schien die ganze Welt umarmen zu wollen und bemühte fich vergeblich, den richtigen Schwerpunkt für seinen Körper zu finden. Da traf er auf einen Schußmann, dem er höchst fordial die Hand schüttelte und gleichzeitig die Frage unterbreitete, wie es dem alten Jungen" gehe. Der Schußmann war ob dieser Butraulichkeit höchst erstaunt, er versicherte dem Angeklagten, daß er sich jedenfalls in seiner Berson irre, doch dieser behauptete ſtetf und fest, daß er doch erst vor wenigen Stunden mit dem Beamten einige Gläser Bier verzehrt habe, und es doch nur dummstolz" erscheine, wenn dieser jegt eine Bekanntschaft mit ihm ablehnte. Der Schußmann versuchte noch mehrmals, den lästigen Menschen los zu wer ben, und fab sich schließlich genöthigt, denselben zur Polizeiwache zu fistiren. Hier wurde die Sache einigermaßen tragisch, denn ber Siftirte mußte in Die Belle wandern und hatte nichts Eiligeres zu thun, als zum Fenster der Belle hinaufzuklettern und auf den Hof hinabzuspringen. Als die Beamten, durch den dumpfen Fall aufgeschreckt, hinzueilten, fanden fie den Angetlagten regungslos am Boden liegen und da er heftig stöhnte, mußten fie ihn in einer Droschte ins Krankenhaus befördern. Hier stellte fich heraus, daß derselbe das Nasenbein gebrochen hatte und über 14 Tage im Krankenhause zubringen mußte. Nachträglich wurde ihm nun noch wegen Beamtenbeleidigung der Prozeß gemacht, das Schöffengericht hatte jedoch einiges Mitgefühl mit seinem Mißgeschid und verurtheilte ihn nur zu 10 M. Geldbuße event. 2 Tagen Gefängniß.
Theater.
Kleine Mittheilungen.
Vom Barz, 3. September. Ein Bewohner von Blanken burg am Harz berichtet über die höchst seltene Erscheinung des Brockengespenstes" wie folgt: Am 24. August, Morgens 5 Uhr, begab ich mich, während ein dichter Nebel herrschte, auf den Thurm des Brockenhauses. Bur Beit des Sonnenaufgangs theilten fich ab und zu die vorübergehenden Rebel und ließen die goldenen Strahlen der emporsteigenden Sonne durch. Auf den gegenüberliegenden Nebelwänden zeigte fich dann das Brodengespenst" in herrlichster Pracht. Man sah die dunklen Schatten der eigenen Geſtalt und der nächsten Umgebung wie auf leichtem Goldrande schweben. In weiterem Kreise umgab ein heller Strahlenglanz in Regenbogenfarben die ganze Er scheinung, welche auch, nachdem die Wolken theilweise verzogen waren, noch auf ganz dünnem Nebelgrunde fichtbar war. Ein emporgehobener Stein erschien in riesenhafter Größe und reichte bis an die Peripherie des ganzen Bildes.
München , 2. September. Das Unglüd beim Feftzug der Bentenarfeier wird, den„ N. N." zufolge, noch ein Nachspiel vor Gericht haben. Wie wir hören, hat eine Reihe von Bes schädigten gegen Herrn Hagenbeck als Befizer der Elephanten Entschädigungsklage gestellt. Hagenbed lehnt jede Ersatz pflicht ab.
Paris , 1. September. Vor ungefähr einem Jahre ver schwand plößlich der Oberlieutenant Meyer vom 158. Infante rieregiment, der Kommandant des in den Oberalpen an der franzöfifch- italienischen Grenze gelegenen Forts L'Olive. Da alle Nachforschungen nach dem Verschwundenen erfolglos blieben, so wurde der Lieutenant friegsrechtlich wegen unerlaubter Abwesenheit von mehr als drei Monaten zu sechs Monaten Ge fängniß und zum Verlust seines Ranges verurtheilt. Vor drei Tagen nun verließ das 30. Bataillon Alpenjäger sein Lager im Thal Monetieur, um durch verschiedene Gebirgspäffe nach tem Thal Claree zu marschiren. Als eine Kompagnie des Bataillons auf dem Marsche nach Plampinet unter dem Fort L'Olive vor beitam, stürzte an einer gefährlichen Stelle eines der voran ziehenden Maulthiere in den Abgrund. Einige Jäger stiegen Einige Jäger fliegen
Wintergarten.
Direction: Dorn und Baron. Mittwoch, 5. September: Gastspiel des Ballets vom
3. Sie weint. 4. Eine alte Schachtel.
** ebri- Wilhelmstädtisches Theater.
Der Bettelstudent.
Residenz- Theater: Numa Roumestan. Rest's Cheater: Margarethe. # ellealliance- Cheater: Tricoche und Cacolet. Viktoria- Cheater: Die Kinder des Kapitän Grant.
Adolph- Ernst- Theater. Die drei Grazien. santmann's Variété: Spezialitäten Vorftellung.
Cancorbin- Cheater: Spezialitäten Vorstellung.
Theater der Reichshallen: Spezialitäten Vorstellung.
Central- Theater.
Direction: Emil Thomas. Mittwoch, d. 5 September 1888: 8nm 21. Male:
Schmetterlinge.
Gesangspoffe in 4 Atten von W. Manustädt. Mufit von G. Steffans. Kannappel: Emil Thomas. Emmeline: Flora: Josefine Dova. Betty Gerber. Selina: Anna Grünfeld. Naschka: Irma Göhe. Martha: Anna Hode.
Kaffeneröffnung 6%, Anfang 7 Uhr. Um den Wünschen des Publikums infolge des großen Andranges gerecht zu werden, hat die Direction fich veranlaßt gefühlt, den Vorverkauf non 8 zu 8 Tagen einzuführen.
Königstädtisches Theater.
Alexanderstr. 40- Kurzeftr. 6. Mittwoch, den 5. September: Bum legten Male:
Lumpen- König.
Boffe mit Gesang in 4 Alten von Zimmermann,
Mufit von Wolff.
Raffeneröffnung 6 Uhr, Anfang 7 Uhr.
Alle aussteh. Bons u. Ausschnitte dieser Zeitung haben Preisermäßigung.
Alles Nähere die Anschlagsäulen.
Morgen, Donnerstag, d. 6. Septbr.: Gastspiel des Frl. Elise Hüftel:
Mlle.
unter Leitung des Balletmeisters
Sigr. Achille Ross,
fowie Auftreten von Mlle. Letizia Millon.
Maria Bullard. Mis Cora und Emmy Godefroy.
Mr. Lanck und Hurley.
Prof. Leon Prevost. Frères Tardy. Brothers Moro- Linds.
Max Adolfi. Mlle. Alma u. A. m.
Anfang 18 Uhr. Ende Mitternacht. Entrée 1 Mark.
Waage 1 s. 9.10. Kaiser- Panorama . Zweite Reise: Vom Felding 1870/71.
Fahrt mit der Gotthardbahn . Der ganze Trauerzug und Aufsahrung Katser Wilhelms im Dom. Entree à Cycl. 20 Bf., Kind nur 10 Pf. Abonn
Geburtsanzeige.
Die Montag, Nachmittags 5 Uhr, erfolgte Geburt eines gesunden Töchterchens zeige hoch. erfreut an Jöns Bjorklund u. Frau Martha geb. Lüders.
502]
Fachverein der Rohrleger. Unser langjähriges und treues Mitglied Hermann Knick
ist am Montag, den 3. Septbr., plöglich verstorben.
Die Beerdigung findet am Freitag, Nach mittags 5 Uhr, von der Leichenhalle der Bionsgemeinde, Prinzen Allee, statt. Um zahlreiche Betheiligung bittet Der Vorstand.
504]
Vorläufige Anzeige.
Große öffentliche Versammlung
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Deborah, die Jüdin. Tischler u. Berufsgen.
Schauspiel in 4 Aften von H. S. Mosenthal.
Deborah: Frl. Hüftel.
In Vorbereitung: Der Bettelstudent.
am Montag, ben 10. September, Abends 8 Uhr, im Lokale„ Rönigsbank", Große Frankfurterstraße 117. Tages- Ordnung:
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Donnerstag, den 6. September:
IF Eröffnung.
Bum 1. Male:
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Die Weissheit Salamonsky's. Berliner Lokalpoffen- Pantomime von R. Anger. Mufit arrangiri von R. Thiele. 1. Bild: Die Renommirstunde bei Haafe. 2. Bild: In der Academy of music. 3. Bild: Bei Mutter Pignatelli im Courjaal. 4. Bild: Berlin um Mitternacht. 5. Bild: Vor'm Schöffengericht. Neu einstudirt: Tausend und eine Nacht. Operette von W. Köhler. Mufit von R. Thiele. Auftreten der drei Geschwister Delèpierre, des Instrumentalisten Herrn Krüger, des Mimiters Rivoli und des Herrn Martin Bendir.
Anfang 7 Uhr. Entree 50 Pf., Barterre 1 M., Ballon 1,25 und 1,50 M., Barquet 1.50 M., Sperrfit 2 M., Loge 2 M., Baltonloge 3 M. Billet Vorverkauf Vormittags 11-1 Uhr an der Raffe.
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mit Lebensgefahr bis zu der Stele hinab, wo das Maulith liegen mochte, um die von demselben getragenen Sachen holen. Groß war ihr Erstaunen, als fie neben dem Mault bie Leiche eines Offigters vom 158. Regiment fanden. Die tersuchung stellte fest, das es die Leiche des wegen Deferti verurtheilten Oberlieutenants Meyer war.
London , 1. September. Ueber einen Gaunertniff, jetzt folgendes bekannt: Vorige Woche erschien in einem biefi großen Hotel ein Reisender, welcher in der Hand blos eine g fleine Tasche trug, und verlangte ein Zimmer. Der Gaft din im großen Speisesaal und bat sodann, man möge ihn, ba sehr ermüdet sei, auf sein Zimmer führen. Dort angelangt, er dem Kellner den Auftrag, thn am nächsten Morgen um 6 aufzuweden. Seinen Anordnungen wurde pünktlich nac tommen und der Reisende um 6 Ühr früh geweckt. Nicht lan war der Paffagier auf, als plöglich die Glocke des Bimm in welchem fich derselbe befand, start läutete. Als der Kell in das Zimmer eilte, um den Wunsch des Passagiers entge au nehmen, ist er nicht wenig erstaunt, von demselben um Verbleib seiner Hose gefragt zu werden. Das ganze Haus w durchsucht, aber alles vergeblich, die Spose des Baffagiers ist auffindbar. Aber ich glaube wohl, daß ich nicht ohne hole London spazieren gegangen bin," schrie der Reisende, aus dem Hotel nicht fort gewesen, und die Hose muß mir m rend der Nacht gestohlen worden sein. In den Taschen selben waren zwei Banknoten zu je 100 Pfund Sterling. Fall war verwickelt und unangenehm für den Hotelbefizer Der Paffagier mit einem Prozeß drohte, welcher dem Ruf Hotels flcher sehr geschadet hätte. Welche Sicherheit bietet Hotel würden wohl die Leute sagen in welchem bis in die Bimmer der schlafenden Baffagiere eindring tönnen? Der Befiger des Hotels sucht lieber einen Ausg und bietet dem wüthenden Baffagier eine neue Hose und 100 Pfd. Sterl., womit fich der Paffagier endlich aufci giebt und abreift. Als er fort ist, lärt sich das räthsel Verschwinden der werthvollen hose bald auf. Der Rel welcher einen sehr langen Ulster trug, war einfach in das Hotel gekommen.
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