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es häufig mit ansehen müffen, daß ihr Mann nach beendetem Tagewert nicht seine Familie aufsuchte, sondern sich eine Treppe höher zu der Beliebten begab. Eines Morgens habe Treppe höher zu der Geliebten begab. Eines Morgens babe fie durch die offen stehende Thür der Quitschow'schen Wohnung ihren Mann in derselben bemerkt, ihre Aufforderung an die Frau Quitschow, ihren Mann frei zu geben, sei mit Hohn und Spott erwidert worden und nun fei fte, fast finnlos vor Wuth, in ihre Küche geeilt, habe eine auf dem Tische stehende Taffe mit einer flaren Flüffigkeit ergriffen, sei wieder vor die Thür der Quitschow'schen Wohnung getreten und habe der ihr begeg nenden Feindin die Flüffigkeit, die fie für aufgelöstes Bitterfalz gehalten, ins Geficht geschleudert. Wenn durch die Beweiss aufnahme auch der erste Theil der Angaben der Angeklagten bestätigt wurde, so stellte sich doch heraus, daß ste heraus, ein wohlüberlegtes Vitriolattentat begangen, Denn Die Flüssigkeit enthielt eine starle Menge Menge Schwefelsäure und die Quitschow hat thr ehebrecherisches Vers hältniß zu dem Manne der Angeklagten fast mit dem Verlust des linten Auges zu büßen gehabt. Der lettere Umstand ver anlaßte das Schöffengericht, trop Bewilligung mildernder Um stände, auf die immerhin empfindliche Strafe von drei Monaten Gefängniß zu erkennen, und auch die Berufungsinstanz konnte fich zu einer herabminderung dieses Strafmaßes nicht entschließen, sondern bestätigte das erste Erkenntniß.
von seinem Vater auch ca. 20 000 Thaler geerbt habe. Er giebt zu, daß er f. 3. bei Eröffnung dieser Untersuchung stedbrieflich verfolgt worden sei, bestreitet aber, daß er geflohen sei, legt viels mehr ein Brüffeler Sportblatt vor, wonach er daselbst Bferdes eintäufe gemacht habe. Der erste der vernommenen Beugen ist Kriminalfommiffarius Wolff. Derselbe hat seiner Zeit Derselbe hat seiner Beit in seinem Bericht den Angeklagten Bufofaer als den hervorragendsten Gewerbs Glückspieler bezeichnet. Nach feiner Kenntniß ist Butofzer Jahre lang auf den Rennplägen stets in lebhaftestem Verkehr mit solchen Leuten gesehen worden, welche zu wetten pflegen. Bei seiner Festnahme seien auch Bücher beschlagnahmt worden, in welchen eine lange Lifte solcher Personen stand, mit denen B. Wetten abgeschlossen, und Die Daten der bei der Deutschen Bant geleisteten Einzahlungen stimmen seines Wiffens mit den auswärts stattgefundenen Renntagen zusammen. Auf den hiesigen Rennplägen habe er selbst die drei ersten Angeklagten fast jedesmal im Kreise von Wettenden gesehen, was da getrieben worden, entziehe fich aber Der genauen Feststellung, da bei jeder Annäherung eines dritten die betr. Gruppe auseinander stob. Schließlich haben anonyme Anzeigen Grund zum Einschreiten gegeben. Der Kriminal Schußmann Vogel hat aus den Butofzer'schen Büchern ein Verzeichniß derjenigen Personen ausgezogen, mit denen der An getlagte am 20. Oftober 1887 in Charlottenburg gewettet haben foll. Es befinden fich darunter Angehörige aller Stände, Ren tiers, Kaufleute, Jockeys, Makler, Krämer, Pferdehändler, Pripatiers 2c. Restaurateur Uhl, deffen Name fich auch auf jener Lifte befand, konnte fich auf Einzelheiten nicht befinnen. Auch Der Gasthausbefizer Lauter, der wiederholt mit Bukofzer Wetten abgeschloffen, vermag nähere Daten nicht anzugeben. Der Angetlagte B. macht seinerseits geltend, daß er nicht etwa auf jedes beliebige Pferd Wetten annahm, sondern nur, wenn er bestimmten Pferden ganz besondere Chanzen zutraute, auch will er häufig Wetten zurückgewiesen haben. Der Angeklagte B. läßt sich auch durch diesen, wie durch andere Beugen bestä tigen, daß er nie zum Wetten aufgefordert, er die Wetten auch nicht in ein Buch eingetragen habe. Auch der Kaufmann Jonas Pollack macht diese Befundung und bezeugt, daß die Wetten, die er mit den Angeklagten abgefchloffen, nur Privat wetten waren. Er weiß auch, daß Butofzer offiziell zugelassen war, feine Pferde auf den Rennplägen laufen zu laffen. Destillateur Wolff, der gleichfals mit den Angeklagten mehrfach gewettet, ist auch der Anficht, daß dieselben die Wetten nie in Bücher eingetragen haben. Er hat in Baden- Baden einmal nach dem Rennen mit etwa 25 Personen Meine TanteDeine Tante" gespielt und einige hundert Mark dabei verloren. Bu den Spielern gehörten auch die drei ersten Angeklagten.
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In Angelegenheiten des Arbeitsnachweises erstattete der B figende deffelben, Herr Krauße, einen längeren Bericht und mahnte die Mitglieder, recht fleißig von der Einrichtung Ge brauch zu machen. Das Lokal befindet sich Nitterstraße 123, be Herrn Sobtte. Nachdem unter„ Verschiedenes" noch einige be langlofe Sachen zur Sprache gekommen waren, schloß der Vor fizende die Versammlung.
Die Kranken- und Begräbnißkaffe des Vercis sämmtlicher Berufsklassen( E. H.) hat nach dem legt Monatsbericht einen Vermögensbestand von 15 490,26 Mar mithin pro Mitglied 18,75 M. Die Kaffe nimmt Persone ohne Unterschied des Berufes und Geschlechts im Alter von 14 bis 45 Jahren jederzeit auf. Es bestehen verschiedene Verfiche rungstlaffen. Für die geleisteten Wochenbeiträge von 18 b 60 Pf. wird in Erkrankungsfällen eine Unterſtügung 4,50 m, bis zu 15,00 M. gewährt und bei etwaigem Todesfal den Hinterbliebenen ein Begräbnißgeld von 45 bis 150 Ma gezahlt. Für Berlin find vier örtliche Verwaltungsstellen, federzeit Beitrittserklärungen entgegen genommen werden, und awar Berlin 1: Kaffiter E. Schilling, Stoppenſtr. 48. Berlin : Raffirer J. Schumacher, Mariannenftr. 8. Berlin III: Raffies H. Rudolph, Koloniefir. 150a. Berlin IV: Raffirer M. Beif Teltowerstr. 45. Ferner beim Vorfigenden W. Saffe, Hafen haide 48; außerdem beim Hauptfafftrer Ed. Kühnelt, Teltower straße 13a, wo auch jede gewünschte Auskunft ertheilt wird.
Ein Studenten- Duell beschäftigte gestern wieder einmal die Ferienftraflammer des Landgerichts II. Wegen 8weikampfes, ausgefochten mit tödtlichen Waffen, hatten fich der Student der Chemie Leopold Julius Ephraim, 22 Jahre alt, und der Kandidat der Philologie Richard Wolffenstein, 24 Jahre alt, vor dem genannten Gerichtshof zu verantworten. Die ursprüngliche Veranlaffung zu Bwiftigkeiten hatte den beiden Gegnern der Verlauf einer am 29. Mai b. J. stattgehabten Sigung des Akademischen Lefevereins gegeben; noch an demselben Abend nach Schluß der Sigung wurde Herr Wolffenstein insofern Brovofant, als er in der Friedrichstraße öffentlich dem Herrn Ephraim eine Ohrfeige zu verabfolgen für gut befand. Infolge deffen wechselten beide Gegener die Karten und am Tage darauf sandte Ephraim, der Beleidigte, seinen Kartellträger. Der Ver abredung gemäß fand am 1. Juni d. J. der Zweikampf im Grunewald statt unter üblichen Bedingungen auf gezogene Pistolen. Wolffenstein tam zuerst zum Schuß; seine Kugel traf nicht, weil der Schuß versagte; ebenso war dies bei Ephraim der Fall und somit verlief der Zweikampf unblutig. Die An geflagten stellten in dieser Weise vor Gericht den Sachverhalt dar. Das Urtheil des Gerichtshofes lautete auf je 3 Monate Gefängniß.
Der Verein zur Wahrung der Interessen di Lackirer aller Brauchen Berlins und Umgegend hielt 28. Auguft eine Mitgliederversammlung in Faustmann's Salo ab mit der Tagesordnung: 1. Vortrag, 2. Disfuffton, 3. Bo schiedenes und Fragelasten. Herr Dr. Hubert hielt einen le reichen Vortrag über Astronomie und Geologie, der mit viele Beifall aufgenommen wurde. Bum Bunkte Verschiedene wurde bekannt gemacht, daß die nächste Versammlung im Sü often mit der Tagesordnung: Wie stellt sich der Verein Vereinigung der Maler. Ladirer. Anftreicher und verwande Berufsgenossen?" stattfindet. Alle Lacirer werden aufgefordert daselbst zu erscheinen.
Verband deutscher Mechaniker und verw. Bef noffen.( Bahlstelle Berlin .) Mittwoch, den 5. Septe Abends 8 Uhr, bei Lammers, Kommandantenstr. 71Versammlung. Tagesordnung: 1. Vortrag des Herrn Wille. 2. Distuffton. 3. Verschiedenes. 4. Fragefasten. willkommen. Aufnahme neuer Mitglieder. Um recht reichen Besuch wird gebeten.
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Verband deutscher Zimmerlente, Lokalverband Bel Nord und Umgegend. Mittwoch, den 5. d. M., Abends Uhr, Versammlung in Simmermann's Gesellschaftshaus, linerstraße 17. Tagesordnung: 1. Vortrag. 2. Abrechnung taften.
Der Kriminalkommiffarius Wolff, behauptet, daß die Buchmacher Soziales und Arbeiterbewegung. legten Sommernachtsvergnügen. 3. Verschiedenes. 4. Frage
jezt die Wetten nicht mehr in ein Buch eintragen, sondern auf fleine Karten, die sie in der Handfläche hielten.
Die weitere Beweiserhebung führte nicht gerade zu besonders erheblichen Ergebnissen. Es wurden noch 6 Beugen ver nommen, theils Sportsmen, theils Profeffionisten, welche mit den Geflogenheiten nicht nur auf den biefigen, sondern auch auf auswärtigen Rennpläßen vortrefflich Bescheid wußten, aber über das Geschäftsgetriebe der Angeklagten feine rechte AusTunft zu geben vermochten. Die Quintessenz dieser Aussagen ging zumeist dahin, daß die Beugen mit den drei ersten Angeflagten wiederholt gewettet haben, daß auch andere Personen folche Wetten abschloffen, nähere Details aber nicht anzugeben feien, da die Angeklagten auf den Rennplägen gewöhnlich von einer großen Korona von Herren umgeben seien. Die Vertheidi gung schien ein Intereffe daran zu haben, wiederholt festzustellen, daß bäufig auch aktive Offiziere in Uniform eine solche Korona von Wettenden um fich haben. Einzelne der Zeugen hatten ein beängstigend furzes Gedächtniß; fie ließen sich ihre Aussagen vom Präfidenten brockenweise abfragen und waren manchmal selbst höchst erstaunt über die Aussagen, die sie bei ihren ersten volizeilichen Vernehmungen über das Glücksspiel, welches in Eisenbahnwagen, in hotels 2c, bei Gelegenheit der Wettrennen von den Angeklagten betrieben sein soll. Jeßt vermochten ste fich nur zu befinnen, daß fte mit einzelnen der Angeklagten auf ben Fahrten zum Wettrennen, Buff" ,,, Napoleon " u. dgl. gespielt
Zu einer aufregenden Szene tam es am Montag, den 3. b. M., als sämmtliche Arbeiter der C. Tobler'schen Fabrik, Müllerstr. 146, durch Polizei vom Hofe der Fabrit entfernt wurden. Der Grund dazu war folgender: Der Chef der Fabrit, C. Tobler, hatte am Morgen deffelben Tages einen Mann eingestellt, mit dem feiner der alten Arbeiter zusammen arbeiten wollte, weil ihnen sein Charakter nicht behagte. Bes sonders war er mißliebig geworden, weil er den Meister, der es aufrichtig mit seinen Arbeitern meinte, der den Arbeitern in be drängter Lage beistand und ihnen zu ihrem Recht verhalf, aus feiner Stellung zu verdrängen versucht hatte. Glüdlicher Weise mißlang diese Abficht und er wurde vom Meister entlassen. Um nun mit diesem Manne nicht zusammen arbeiten zu müssen, faßten sämmtliche Arbeiter den Beschluß: Entweder der Chef entläßt diesen Arbeiter, oder wir hören alle, Meister und Ge fellen, auf und legen die Arbeit nieder. Das Unglaubliche geschah: Herr Tobler ließ alle gehen und behielt den Mann. Es werden hiermit nun fämmtliche Kollegen, Schloffer, Schmiede u. f. w. gebeten, in der Tobler'schen Fabrit teine Arbeit anzunehmen, um eine Entscheidung zwischen Arbeitgeber und Ar beitern nicht zu vereiteln.
haben. Wo die Grenze des„ Wettens im sportlichen Intereffe" Vereine und Versammlungen.
Versammlung des Verbandes deutscher Zimmer lente, Lofalverband Berlin Süd, am Donnerstag, den 6. Se tember, Abends 8 Uhr, Mariannenstraße 31. Tagesordnung 1. Vortrag über gefchweifte, gerade und Kehlsporen. 2. Be schiedenes und Fragetaften. Gäfte haben Zutritt.
Berliner Zentralverein Roller'scher Stenographe Die Hauptversammlung des Vereins findet am Mittwoch, 5. d. M., Abends 8½ Uhr, im Restaurant Befter, Große Ham burgerfir. 4, statt. Tagesordnung: 1. Ergänzung des Vor standes( Reorganisation). 2. Besprechung und Vorberathung über die Agitation im kommenden Winter. 3. Eintheilung und Besetzung der Unterrichtskurse. 4. Unsere Stiftungsfe Angelegenheit. 5. Neues aus unserer Schule. 6. Geschäft 6. Gefcha liches. Der wichtigen Tagesordnung wegen werden sämm liche Mitglieder gebeten, pünktlich zu erscheinen.
Rolonial
Der Verein Berliner Portiers und verwandte Berufsgenossen feiert sein diesjähriges Stiftungsfest am bel Sonnabend, den 15. September cr., in den Gesammtsälen City- Hotels, Dresdenerstr. 52153. Billets à 50 Pf. für Gäfte 25 Bf. für Mitglieder find in der am Montag, den 20. Augu cr., Abends 9 Uhr, Krausenstraße 16 part. stattfindenden g .elligen Sigung zu haben. Gäste willkommen.
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Gesang-, Turn- und gesellige Vereine am Mittwo Männergefangverein Jugendlust" Abends 84 Uhr im Restaran Paffod, Gartenstr. 162.Männergesangverein„ Cäcilia" Abend 9 Uhr im Restaurant, Köpniferstraße 127a. Gesangver Männerchor Linde " Abends 8', Ubr im Restaurant pa Naunynstraße 70.-Männergesangverein„ Sangesfreu Abends 9 Uhr im Restaurant Musehold, Landsbergerstr. 3 Freya ", Gesangverein der Freireligiösen Gemeinde, Aben 8 Uhr im Restaurant Benecke, Große Hamburgerstraße 16. Huppert'sche Sängervereinigung jeden Mittwoch nach dem er im Monat, Abds. 9 Uhr, im Restaurant Heise, Lichtenbergerstr. 21 -Seeger'scher Gesangverein" Abends 9 Uhr im Restaurant Schulz, Brenzlauerstr. 41. Gesangverein Schwungra Abends 8 Uhr im Restaurant Sahm, Annenstraße 16. Männergesangverein Lorbeerfranz" Abends 9 Uhr im Refta rant Karsch, Oranienstr. 190. Gesangverein Nord- Juba Abends 9 Uhr in Vettin's Bierhaus, Veteranenstr. 19. Männergesangverein Schneeglöckchen" Abends 9 Uhr Restaurant Doberstein, Mariannenstraße 31-32.Lübed'scher Turnverein( 1. Lehrlingsabtheilung) Abends 8 Uhr Elisabeth straße 57-58.- Turnverein Wedding ", Pantstraße Männer- Abtheilung von 8 bis 10 Uhr Abends; gleichen 1. Lehrlings Abtheilung von 8 bis 10 h " Mehr Licht", Verein für Scherz und Ernft Abends 8 Uhr im Restaurant Heid, Koppenstraße 75. Schlesischer Verein„ Holtei" Abends 9 Uhr im Restaurant pente, Hollmannstraße 33.- Vergnügungsverein Fröb lichkeit" Abends 9 Uhr im Restaurant Säger, Grüner Weg -Wissenschaftlicher Verein für Roller'iche Stenographie, Abends 8 Uhr im Restaurant Beese, Alte Schönhauser Straße 42, Unterricht und Uebungsstunde. Roller'scher Stenographenverein„ Süd Berlin". Abends 8 Uhr im Restaurant Prinzenstraße 97 Sigung und Uebungsstunde Arends'scher Stenographenverein„ Amicitia" Abends 8 Uh im Restaurant Behrends, Schönebergerstraße 6.- Arends'sche Stenographenverein" Bhilia" Abends 9 Uhr im Restaurant Wilhelmsgarten", Kochstraße 7.der 22. Gemeindeschule Abends 9 Uhr im Restaurant Lehmann der Her Verein ehemaliger Schüles
Die Drechsler wollen in die Lohnbewegung eintreten. In einer öffentlichen Versammlung derselben, die Montag Abend in Adermanns Lokal, Linienſtr. 44, abgehalten wurde, referirte Robert Sündermann über Unsere Lohnverhältniffe" und" Was wir wollen". Redner schilderte die Lohnverhältnisse als sehr traurige und meinte, daß die Drechsler von allen Arbeitern am schlechtesten gestellt seien, die Mehrzahl derselben bezöge einen Wochenlohn von 7-8 M., nur wenige Kollegen verdienten etwa 18 M. pro Woche. Im Jahre 1882 sei eine Lohnstatistik auf gestellt worden, danach habe der wöchentliche Durchschnittslohn 13 M. 50 Bf. bei zehnstündiger Arbeitszeit betragen, 1882, 1883, 1884 fei vergeblich gekämpft worden, erst die Lohnbewegung 1885 habe einen theilweisen Erfolg gebracht, der aber, rasch gewonnen, auch rasch verloren gegangen sei. Nur wenige Wert ftätten zahlten nach dem damaligen Tarif. Mit Modis fitationen seien die damaligen Forderungen zu erneuern. In Beantwortung der Frage: Was wir wollen?" bekämpfte Redner die Provozirung des Streits, empfahl Organisation bes bufs Erzielung befferer Lohnverhältnisse und Anschluß an die Vereinigung der Drechsler Deutschlands " und richtete den Appell an die Berufsgenoffen, die Versammlungen reger zu be suchen. Wegen der niedrigen Löhne sei die Organisation in Diesem Gewerbe am schwierigsten zu bewerkstelligen. In der Distuffton wurde befürwortet, das Bureau mit Einberufung einer neuen Versammlung in vierzehn Tagen zu beauftragen und durch Säulenanschlag die Einladung zu derfelben zu er laffen. Nachdem Referent fich gegen den legten Vorschlag, da er zu fostspielig sei, gewendet, wurde der erste Vorschlag ange nommen. Zum Schluß machte Sündermann auf den in Ham burg ausgebrochenen Drechslerstreit( Minimallohn 19 M. 95 Pf. wöchentlich bei 9 Stunden) aufmerksam, gab die Barole, den Buzug nach Hamburg fern zu halten, und sprach den Wunsch des Gelingens des Streits aus.
aufhört und das gewerbsmäßige Glücksspiel anfängt, darüber fonnte man nach all' diesen Beugenaussagen zu einer Klarheit unmöglich gelangen. Auch die beiden als Zeugen vernommenen Gendarmen, welche in Hoppegarten den Buchmachern auf die Finger zu fehen hatten, haben es nicht fertig gebracht, hinter Die Kuliffen zu sehen. Der eine von ihnen erzählte sehr treuherzig, daß er wiederholt versucht habe, sich an die Menge, in beren Mitte auf den Rennpläßen die Angeklagten irgend welche Geschäfte abwidelten, heranzuschlängeln, um der Sache auf den Grund zu kommen. Sobald er fich aber näherte, sei ein gewiffes Losungswort, wie„ Schniegel"," Schinder" und dergl. Durch den Menschenhaufen gegangen und derselbe habe sich Dann an eine andere Stelle des Rennplages hingezogen. Nachdem er mehrere Personen über die Bedeutung jener Worte ausgefragt, habe er herausbekommen, daß dieselben ankündigten, daß die Luft nicht rein sein. So konnten denn auch die beiden Bendarmen nichts weiter bekunden, als daß die drei ersten Angeklagten fast auf allen Rennen erschienen, stets einen großen Streis von Menschen um sich hatten und fich mehrfach Notizen auf ihr Rennprogramm schrieben. Ueber den Angeklagten Hey mann fonnten belastende Aussagen so gut wie gar nicht ge macht werden. Nachdem der Staatsanwalt auf einen Theil der vorgeladenen Beugen verzichtet hatte, stellte der Vertheidiger des Bulofse rfest, daß das Landgericht 1 denselben schon von einer gleichen Anklage einmal freigesprochen hat, daß der felbe zu einem Jahreseinkommen von 10 000-12 000 m. eingeschäßt ift und selbst in den Jahren 1887 und 1888 29 Mal eigene Pferde hat laufen laffen, 7 Stege und 6 zweite Pläße welche errangen. Der Staatsanwalt führte in seinem Plaidoyer aus, daß er die crsten drei Angeklagten des gewerbsmäßigen Glücksspiels durch Buchmachen, den Angeklagten Heymann desselben Vergebens burch Banthalten für überführt erachte. Von der Anklage des gewerbsmäßigen Banthaltens seien die ersten drei Angeklagten mangels genügenden Beweises freizusprechen. Was das Straf maß anlange, so falle bei den ersten drei Angeklagten erschwerend in's Gewicht, daß fie ihr Treiben auf den Rennplägen in ungeschwächter Weise fortsetten, trogdem die Anklage bereits wider fie erhoben war. Butofzer müffe eine besonders schwere Strafe treffen, weil derselbe jahrelang dem verbotenen Geschäft abgefehr schmal bemessen fel. Außerdem würden es von den Ar legen und einen großen Nußen daraus gezogen habe. Er beantrage gegen Bufofzer drei Monate Gefängniß, 3000 M. Geldstrafe event. noch 300 Tage Gefängniß, gegen die übrigen drei An gellagten je 6 Wochen Gefängniß 600 M. Geldstrafe event. noch 60 Tage Gefängniß. Die Vertheidiger suchten das vorgeführte Beweis material als durchaus unzureichend hinzustellen und die Gewerbsmäßigkeit zu brstreiten. Der Gerichtshof hielt die Schuld der dret ersten Angeklagten für festgestellt und verur theilte Butofzer zu 4 Wochen Gefängniß und 1500 M. Geldbuße event. 150 Tage Gefängniß, Heller zu 2 Wochen Gefäng nig und 500 M. Geldbuße event. 50 Tagen Gefängniß und Rick zu 1 Woche Gefängniß und 100 Mark Geldbuße event. 10 Tage Gefängniß. Der Angeklagte Heymann wurde frei gesprochen.
Eine Versammlung des Fachvereins der Puter fand am Sonntag, den 2. September, bei Scheffer, Inselstraße Nr. 10, statt. Es handelte fich um die Frage: Wie stellt sich der Verein zu dem Invaliden und Altersversorgungsgeset? Herr Dietrich referirte über dieses Thema recht treffend und be merkte, daß dem 70jährigen Arbeiter die Altersversorgungsrente
beitern höchstens 5 pet. zu dem Alter bringen. Die Rente müsse um das Doppelte erhöht und außerdem das Alter auf 60 Jahre herabgesetzt werden, damit der Invalide auch eine an nähernde Versorgung oon der Rente hätte. An der Debatte betheiligten fich mehrere Redner, die fich in demselben Sinne aussprachen. Herr Dähne wünschte, daß die Vorlage so ge staltet würde, daß, wenn ein Arbeiter vom Doktor zum Invaliden erklärt würde, ihm auch die Rente von dem Tage ab gezahlt werde. Außerdem erklärten fich sämmtliche Redner ebenso wie der Referent nachdrücklich gegen das Quittungsbuch.
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9 Uhr im Restaurant Foge, Köpenickerstraße 191. flub Havanna SO" Abends 8 Uhr im Restaurant Baegold
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Rauchklub Gemüthlichkeit" Abends flub Columbia" Abends 8% Uhr im Restaurant Beget Rauchklub Frisch gewaat" Abends 8 Uhr im Restaurant Piepe, Abends 8 Uhr, Ostbahn 4 bei Trumpf. Vergni gungsverein Fröhlichkeit" gegründet 1880, abends 9 h Grüner Weg 29.
Briefkasten der Redaktion.
Bei Anfragen bitten wir die Abonnements- Quittung beizufügen. Briefliche
Antwort wird nicht ertheilt.
F. Diejenigen Angehörigen der bisherigen Erfagreserve erster Klaffe, welche vor dem Infrafttreten des neuen Gefeßes nicht übungspflichtig waren, bleiben auch während ihrer weiteren Bugehörigkeit aur Erfaßreserve von Uebungen befreit; ihre lleber Beitpunkt, zu welchem nach den früheren Bestimmungen ihre Ueberweisung zur Ersaßreserve zweiter Klaffe erfolgt sein würde. Die Zugehörigkeit zur Erfagreserve dauert 12 Jahre und rechnet
Der Fachverein für Schlosser und Berufsgenossen hielt am Sonnabend, den 1. D. M., im Lokale des Herrn Heydrich, Beuthstr. 22, eine Versammlung ab. Ueber den 1. Bunft, welcher in einem Vortrag über: ,, Sewerischaft. liche Organisation" bestand, referirte Kollege Berndt. Er führte an: Die Organisation bestehe darin, daß sich die Kollegen zusammenfinden und ihre Anfichten gegenseitig aus sprechen, um dadurch Belehrung zur Förderung ihrer Interessen zu finden. Im großen Ganzen gingen seine Ausführungen da hin, daß nur durch gute und wissenschaftliche Vorträge der Ver ein gefräftigt und die Mitglieder belehrt würden. An der Distuffton betheiligten sich die Herren Redner und Warnicke und sprachen sich im Sinne des Referenten aus. Sum zweiten Punkt: Aufnahme neuer Mitglieder, meldeten fich 15 Kollegen. R. Cronheim in Berlin . Drud und Verlag von Mar Bading in Berlin SW., Beuthstraße 2.
Ein Vitriolattentat aus begründeter Eifersucht unterlag gestern der Prüfung der fünften Berufungsstraflammer bes Landgerichts 1. Auf der Antlagebant befand sich ein 32jähriges, aber vor Kummer und Elend vorzeitig gealtertes Weib, Die verehelichte Arbeiterfrau Louise Barz, die den Richtern ein trübes Rapitel aus ihrem Cheleben vortrug. In diesem Früh jahre habe ihr Ehemann angefangen, fie und ihre beiden Kinder in der gewiffenlosesten Weise zu vernachläffigen, und hieran sei die in demselben Hause wohnhafte Wittwe Quitschow Schuld gewesen, die ihren Ehemann völlig umgarnt hatte. Ste babe Verantwortlicher Redakteur:
vom 1. Oktober des ersten Militärpflichtjahres.
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