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Dienstag, den 11. September 1888.

5. Jakra.

Berliner Volksblatt.

Organ für die Interessen der Arbeiter.

Das Berliner Volksblatt"

cheint täglich Morgens außer nach Sonn- und Fefttagen. Abonnementspreis für Berlin fret ' s Haus vierteljährlich 4 Mart, monatlich 1,35 Mart, wöchentlich 35 Pf. Postabonnement 4 Mart. Einzelne Nummer 5 Bf. Sonntags- Nummer mit dem Sonntags- Blatt" 10 f. ( Eingetragen in der Postzeitungspreisliste für 1888 unter Nr. 849.)

Redaktion: Beuthstraße 2.

Bandglossen zum Katholiken­und Gustav- Adolph - Tag.

Die letzte Woche gehörte den religiösen Eiferern. In Freiburg , im schönen Breisgauer Land, musterte Windthorst feine Heerscharen auf dem Katholikentag, in Halle a. d. S. trafen sich die protestantischen Kirchensäulen unter dem Beichen des Gustav- Adolph- Vereins, und damit auch die uftige Person beim ernsten Spiel nicht fehlte, gaben sich

berfelben 3eit die altkatholischen Professoren ein Rendezvous im prächtigen Heidelberg , wo der Schulte den Reinkens und der Reinkens den Friederich anhochte, und wo ich diese Kirchenlichter wieder einmal überzeugen konnten, daß, wenn es jemals eine Spottgeburt gegeben hat, der Rationalliberale Altkatholizismus eine solche gewesen ist. Etwas mehr Beachtung als der Professorentag" in Beidelberg verdienen die Versammlungen in Freiburg und

"

Balle. Der Katholikentag ist der Jahreskongreß des Sentrums, und bei der Bedeutung, welche diese Partei in unferem politischen Leben nimmt, fönnen die Beschlüsse ihres Barteitags nicht gleichgiltig sein. Daß man in Freiburg h aufs hohe Roß feßte und den Mund sehr voll nahm, er tann es Herrn Windthorst und seiner Gefolgschaft ver­benten? Ein Vergleich zwischen den beiden Versammlungen Freiburg und Heidelberg zeigt doch, wie sehr die Römisch­Ratholischen Grund haben, auf ihre Erfolge stolz zu sein

und

sich mit hochfliegenden Plänen für die Zukunft tragen. Die nicht mit so großen Hoffnungen Leben gerufene Altkatholikenbewegung, aus der die beutsche Nationalfirche hervorgehen sollte, mer fümmert sich

heute

-

Insertionsgebühr

beträgt für die 4 gespaltete Betitzeile oder deren Raum 25 Pf. Arbeitsmarkt 10 Bf. De größeren Aufträgen hoher Rabatt nach Uebereinkunft. Inserate werden bis 4 Uhr Nachmittags in der Expedition, Berlin SW., Bimmerstraße 44, sowie von allen Annoncen- Bureaux, abue Erhöhung des Preises, angenommen.

Expedition: Zimmerstraße 44.

in Nom abzustatten, fordert man in Freiburg die Herausgabe des Kirchenstaates an den Papst und erklärte in ganz unzweideutiger Weise die Besetzung Roms durch das italienische Königthum als Kirchenraub. Windthorst weiß sich im Gefühle seiner Macht kaum ein Genüge zu thun, und flolz erklärt er die 35. Generalver­sammlung der Katholiken in Freiburg als die großartigste und wichtigste, die je stattgefunden.

Wer denkt noch an die Kanossasäule im einsamen Harz droben, angesichts der stolzen Versammlung im Breisgau und der noch stolzeren Sprache, die dort geführt

wird?

Wie sich doch die Beiten ändern!

Nur in den Köpfen unserer protestantischen Orthodoxen scheint eine Wandelung nicht vorgehen zu können. In diesen spukt das Gespenst von der babylonischen Hure", die in Nom sigt, noch immer herum, und so haben sie denn auf ihrem Jahrestag in Halle wieder all' die alten Kraft und Schimpfphrasen über Rom und den Papst zum Besten gegeben, welche seit Luthers und Melanchthons Zeiten überall erschallen, wo sich die Herren vom reinen Gotteswort" zu­sammenfinden.

Dabei ist einem dieser Gottesstreiter in Halle wieder ein rechter Schnitzer passirt. Der Vorsitzende des Gustav Adolph- Vereins, Geh. Kirchenrath Fricke, erklärte nämlich im Verlaufe einer fulminanten Philippika gegen den Papst und die katholische Kirche :" Ich behaupte, Rom würde nicht mehr existiren, wenn es sich nicht auf Grund der in der Reformation gegebenen Anregungen reformirt hätte."

Also Rom , d. h. das Papstthum mit all' seinen in den Augen eines echten und rechten Orthodoren greulichen noch um fie? Ein halbes Dutzend Professoren, ein Einrichtungen und Ketzereien, ist uns durch die Reformation Par Pfarrer und einige Beamte, die während der Hoch- erhalten worden. Das ist doch ein recht nettes Geständniß fath des Kulturkampfes glaubten, daß ihre Zugehörigkeit von Seiten eines protestantischen Kirchenlichts. Und leider fatholischen Kirche ihnen beim Avancement schädlich sein hat der Mann nur allzu recht. Die Reformation, d.'h. das, fonnte und bie fich deshalb dem von den Regierungen bes was Herr Fricke und seine kirchlichen Freunde unter Re­günftigten Altkatholizismus zuwandten, das ist alles, was formation verstehen, nämlich die Bildung von Staatskirchen Don der einst mit so großen Ansprüchen aufgetretenen alt- und der Fürstenomnipotenz, wie sie von Luther ausging und atholischen Bewegung noch übrig geblieben ist. Im Volke besonders von Melanchthon gelehrt wurde, sie hat dahin hat man von der Existenz einer altkatholischen Kirchengemein- geführt, daß die Früchte der humanistischen Reformation, hafi kaum mehr eine Ahnung, die Pfarrer" des Bischofs" die mit dem Papismus thatsächlich bereits fertig war, dem Reintens predigen überall vor leeren Bänken, wenn sie über- deutschen Volke wieder verloren gingen und ein Theil des aupt noch prebigen. legteren dem Papstthum, als dem fleineren Uebel, wieder zufiel, während der andere Theil zu dem weltlichen Despotismus des absoluten Fürstenthums auch noch den geistigen des Landeskirchenthums mit dem Fürsten als oberste und letzte Rechtsquelle an der Spitze auch in kirchlichen Dingen verfiel.

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ihr Anhang alle Volksrechte preisgaben und der Fürsten - und Herren- Allmacht das Wort redeten. So schlimm die Herrs schaft Roms auch gewesen war, die Herrenwirthschaft, wie sie sich etablirte, nachdem die Klöster aufgehoben und die geistlichen Befihthümer in das Eigenthnm welt­licher Herren übergegangen waren, sie war noch viel schlimmer. Wenn die deutschen Bauern meinten, daß sie die Forderungen, die sie in ihren 12 Artikeln aufgestellt hatten, mit der Bibel beweisen fönnten und wenn sie erklärten, daß fie auf jede einzelne Forderung verzichten wollen, wenn man ihnen nachweise, daß sie mit den Satzungen der heiligen Schrift nicht übereinstimme, so mußten sie bald ers fahren, daß das Evangelium, diese frohe Botschaft", fich auch trefflich dazu eigne, die Rechte der Herren und die Knechtschaft der Bauern geftüßt auf Gottes Wort" zu ers weisen. Luther und Melanchthon wurden nicht müde, den Unterthanen die Lehre von dem unbedingten Ges horsam gegen die Befehle der weltlichen Obrigkeit vor­zutragen. Bugleich eiferten sie für die Handhabung des trengsten Regiments gegen das Volk:" Der gemeine Mann müsse mit Bürden beladen sein, sonst werde er muth­willig."

Die Schrift nennt die Obrigkeit," schrieb Luther im Jahre 1526, Stockmeister, Treiber und Anhalter, durch ein Gleichniß. Wie die Efelstreiber die Esel, welchen man allzeit muß auf den Hals liegen, und mit der Ruthen treiben, denn sie gehen sonst nicht fort: also muß die Obrigkeit den Pöbel, Herrn Omnes, treiben, schlagen, würgen, henken, brennen, föpfen und radebrechen, daß man sie fürchte, und das Volk also in einem 3aume gehalten werde. Denn Gott will nicht, daß man das Gesetz dem Bolte allein fürhalte, sondern daß man auch das­selbige treibe, handhabe und mit der Faust in's Werk zwinge. Denn so man es allein fürhielte dem Volte und nicht triebe, so wird nichts daraus."

Getreu diesen seinen Grundsäßen war Luther , dieser zu einen Fürstendiener gewordene Bauernsohn, ein Vers ehrer und Vertheidiger der Leibeigenschaft, d. h. der versteckten Stlaverei. Da nahm Abimelech ," sagte er in seinen Predigten über das erste Buch Moses , Schaafe und Rinder, Knechte und Mägde, und gab sie Abraham und sprach zu Sara u. s. w. Ist ein königlich Geschenk. Das hat er ihr geben über die Schaaf, Ninder, Knecht und Welch' ganz anderes Bild bietet die Versammlung in Mägde, sie sind auch alles leibeigene Güter, wie ander Freiburg dar! Der Kampf gegen Rom " ist verstummt, und Vich, daß sie die verkauften wie sie wollten: wie noch Römlinge" geberden sich heute, als hätte außer ihnen schier das beste wäre, daß es noch wäre, balb Niemand mehr etwas zu sagen in der Welt. Der kann doch sonst das Gesind Niemand Schulmeister von Sadowa" ist in Freiburg als Kinderspott zwingen noch zähmen." behandelt worden, und kühner als je wurde dort die Aus- Herr Fricke hat recht: wenn das Volk nach den geistigen Die Vorliebe für die Leibeigenschaft machte Luther , lieferung der Schule an die Kirche verlangt. Auch in Kämpfen des 15. und 16. Jahrhunderts schließlich wieder diese Grundsäule des Christenthums, sogar zu einem Lob­oher Politik wurde gemacht, und während sich der deutsche dem Papstthum zum Opfer fiel, so war nicht zum geringsten rebner des Heidenthums. 3ur Heidenzeit," predigte er, Saiser anfchickt, dem König von Italien einen Besuch die Art und Weise schuld, wie Luther und Melanchthon und da war fein Regiment. Itt ist's gar nichts. Ein

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Ihre Tochter.

Die Geschichte von ihrer Abreise nach Rußland hatte Glauben gefunden, sie hoffte auch, ben Leuten, die sie soeben [ 84 verlassen, ausgeredet zu haben, sie hätte eine Tochter. Ihre Rolle war ausgespielt, und wie eine Schauspielerin hinter die Rouliffe tritt, wollte auch sie verschwinden. Ihre Augen glänzten nicht mehr, ihr Mund lächelte nicht mehr. Sie bachte an Therese, die sie nicht mehr wiedersehen sollte.

Rriminal- Roman nach dem Französischen von R. Detring

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Sie wird leider," flüsterte sie vor sich hin, aber fie Tafelrunde achtete kaum auf Jeannens Ent­fernung. Alle waren schon etwas trunken und laut ging wird mich mit der Zeit vergessen... Sie liebt und wird ihn heirathen, wenn ich todt bin,: er hat es Guntram geschworen, und wird sein Wort halten

Mantel war.

Jeanne hörte kaum auf diese Bemerkung. Sie schlug den Weg zum Restaurant ein, statt aber einzutreten, bog fie ab, wendete sich sofort nach links und eilte im Schatten der Bäume dahin, die den Corso la Reine einsäumen.

Rasch lief sie dahin und fand den Durchlaß, der als schmaler Fußpfad zum Ufer der Seine führt.

Einfam lag das Ufer da. Jeanne blieb einen Augens blic stehen und sah in den dunklen Fluß, der sich ruhig zu ihren Füßen dahinwälzte, dann kreuzte sie die Arme über die Brust und neigte sich nach vorwärts, um in's

es im Salon her. Jeanne tam ohne Hinderniß die Treppe hinab und der Portier des Restaurants wunderte sich nicht allzusehr, als sie meinen Brief liest, wird er vielleicht Mitleid mit mir Wasser zu stürzen. einen Wagen wünschte, obwohl sie ohne Hut und

Seit er feinen wichtigen und einträglichen Posten be­

..

Heibete, hatte er schon ganz andere Dinge erlebt, und so ihnen durch mein Testament, das ich Guniram geschickt beeilte er fich, ein Roupee herbeizuholen.

Jeanne ihre

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Nach meinem Hause in der Avenue d'Eylau," sagte zu dem Portier, der sie seit langer 3eit tannte und genaue Adresse wußte.

In diesem Augenblick legten sich zwei starke Hände auf ihre Schultern und zogen sie gewaltsam zurück.

Lassen Sie mich," preßte sie hervor und suchte sich mit aller Macht loszureißen.

haben... Auch mein Name wird ihn nicht stören, denn nur Guntram weiß, daß ich Jeanne Valdieu heiße. Mein Hab und Gut bekommen die Armen, ich vermache es habe... Der Baron von Elven kann sehr wohl die natür liche Tochter eines englischen Edelmannes heirathen... Wenn das Opfer meines Lebens nicht genügt, seinen Stolz zu besiegen, so hat er fein Herz, so verdient er nicht, ge Und kann Therese Valdieu, wenn liebt zu werden. Niemand mehr an Frau von Lorris denken wird, Als der Rutscher eben in die Rue Taitbout einbiegen fich einen Mann wählen, der ihrer würdig ist. wollte, um über den Boulevard Haußmann und die Avenue Ich bitte Guntram, ihr Beschützer zu sein. riebland nach der Avenue d'Eylau zu gelangen, öffnete wenigstens über sie zu wachen... Er wird diese meine stand. Jeanne eines der Vorderfenster des Wagens und rief lehte Bitte erfüllen und das Geheimniß wahren. Ich kann|

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Er rief dem Rutscher ihren Befehl zu, und bald rollte Wagen schnell mit ihr dahin.

ihm zu:

Fahren Sie über den Platz de la Concorde und halten

Le Doyen."

also sterben."

Sie am Corso la Reine, so nahe als möglich am Restaurant Doyen, Jeanne stieg aus,

wöhnt war.

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Aber sie war nicht stark genug, und bevor sie sich zus recht finden konnte, war sie schon zehn Schritt vom Ufer zurückgerissen.

Jezt erst bekam sie den Mann zu sehen, der sie noch immer festhielt, und ein Schrei entrang sich ihr:

,, Sie! Sie wollen mich am Sterben hindern!" Ihr Retter war Andreas von Elven, war Andreas, ber bleich, athemlos und fast eben so erregt wie sie vor ihr

,, Ein Glück, daß ich noch zu rechter 3eit fam!"

flüsterte er.

"

Sie haben mich gerettet," wiederholte Jeannne noch

Der Wagen hielt in der Nähe des Restaurants Le drückte dem Kutscher einen Louisd'or in die Hand und sagte zu ihm: ,, Warten Sie hier bis Mitternacht auf mich. Wenn heimfahren."

halb sinnlos.

Sie."

Ich wartete an der Thür des Cafe Anglais auf

Verstanden," erwiderte der Kutscher, der oft solche Damen fuhr und an derartige Aenderungen des 3iels ge- ich bis dahin noch nicht zurückgekommen bin, können Sie

Der Wagen schlug die angegebene Richtung ein, und Jeanne fammelte sich zu ihrem Todesgang. Die Briefe, die sie

Sie hatte an alles gedacht.

But," erwiderte der Mann auf dem Bock, der sein Handwerk als Nachtkutscher verstand. Ich danke der gnädigen Frau vielmals und erlaube mir noch darauf auf­in einem andern Wagen nachfährt."

,, Woher wußten Sie, daß ich dort war?"

Ihre Kammerfrau sagte es mir." " Sie haben sie gesehen!"

an Guntram und Andreas von Elven gerichtet, theilten merksam zu machen, daß man uns vom Café Anglais aus öffnete ihn in ihrer Gegenwart. beiden ihren Entschluß mit, ihrem Leben ein Biel zu setzen.

Ich kam gerade in mein Hotel zurüd, als sie dem Portier den Brief gab, den Sie an mich gerichtet. Ich .. ich ahnte fast, was er enthielt und hieß deshalb das Mädchen warten. Es fier