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Vorsitzender: Seit wann find Sie Sozialdemokrat?- anwalt Hoffmann hat mich auch heute wieder angemuthet, wie nach dem Abg. Singer: Seit bald 20 Jahren, wenngleich ich auch erst ein Leitartikel der Kreuzzeitung ". Man wirft uns furzer Hand Beit wun foäter in die Deffentlichkeit mit meinen Anschauungen getreten mit den Anarchisten in einen Zopf, obwohl man ficher die weite ftraße, ei bin. Auf eine weitere Frage erklärt Abg. Singer: Mein Aluft fennt, die uns von dieser Partei scheidet. Was Herrn n geführte Mustritt aus dem Geschäfte unter der Firma Gebrüder Singer Bachler anbetrifft, so ist wohl noch niemals der angetretene Wahrheitsbeweis so in das Gegentheil umgeschlagen, wie in Hand ve erfolgte nach meiner Ausweisung aus Berlin , weil ich es nicht diesem Falle. Auch nicht ein Wort ist erwiesen worden. Daß sstraße mit meiner Auffaffung vereinbaren fonnte, als unthätiges Mitorgefunde glied am Geschäftsgewinn zu partizipiren. ich einer Arbeiterin, welche mir ihre Noth flagte, eine Unterum daraus zu fonausgebeutet Kur na Vorsitzender: Wäre es Ihnen nicht möglich gewesen, die ftüßung gab, wird ftruiren, daß ich das Geld en Metal Löhne Jerer Arbeiter höher zu stellen als die anderer Firmen? nur gegeben hätte, um Aus der icht aufge mir das Schweigen dieser Person zu erkaufen. Abg. Singer: Zunächst möchte ich darauf aufmerksam cfwert zu machen, daß ich mit den Arbeitern selten direkt in Berührung Hilfe die ich spende, sucht man Kapital gegen mich zu schlagen. Das Erkenntniß des Vorderrichters hat in einer he Gumm lam. In der Konfektionsbranche wird die Arbeit an in größte die Meister vergeben, welche fich ihre Arbeiter oder Arbeite- Beziehung auf mich einen eigenthümlichen Eindruck gemacht. ngt thätig tinnen felbst annehmen und natürlich auch deren Löhne Als dem juristischen Gewissen des Richters durch die Ver id flammen bestimmen. Diese Meister stehen zumeist mit mehreren urtheilung genügt war, beschäftigt sich das Urtheil mit geschäft. dem fand Firmen in Verbindung, von denen fte Arbeit zur Fertigstellung lichen Dingen, die mit der Klage gar nichts zu thun hatten. nd Elfaff empfangen, mithin müssen ihre Arbeiter auch für verschiedene Er erklärt zunächst, daß die Arbeiterinnen der Arbeitsstube and in Geschäfte thätig sein und es muß also doch jeden, der begreifen 12 Mart verdient hätten, während doch nach den Beugenaus welches will, einleuchten, daß ein einzelnes Geschäft, wie das, dem ich sagen dieser Verdienst 12-15 M. betrug. Und dieser Lohn wird arunter be angehörte, gar nicht in der Lage ist, die Löhne der Arbeiter zu dann als Hungerlohn bezeichnet. Das könnte so gedeutet werden, als ob ich diesen Lohn für ausreichend erachte, was durchaus nicht berbeffern Nun tönnten freilich den Meistern höhere Preise gezahlt werden; aber dann hätten wir immer noch nicht die der Fall ist. Thatsache ist aber leider, daß ein solcher Lohn noch lange nicht überall erreicht wird und es ist immerhin von Belang, Garantie, daß den Arbeitern auch wirklich das Mehr zu Gute lime. Andererseits ist ein einzelnes Geschäft auch gar nicht in der daß mithin durch das Urtheil eines töniglich preußischen Ge Lage, eine merkliche Erhöhung der Preise zu veranlaffen; das richtshofes konstatirt worden ist, daß die Arbeiter vielfach nur lönnte nur durch die Gesammtheit der Geschäfte in der Sungerlöhne empfangen. Ich hätte mit Leichtigkeit eine ganze Reihe von Beugen zur Stelle laden laffen können, welche bes Branche geschehen und ich habe seiner Beit meine volle Bu- Reihe von Beugen zur Stelle laden laffen können, welche be fundet hätten, wie wenig die gegen mich geschleuderten Anbeschäftigtimmung zu einer geeigneten Erhöhung gegeben, unter der Die Voraussetzung, daß auch die anderen Firmen in gleicher Weise schuldigungen begründet find. Allein die von dem Verklagten des fih bereit erklären würden. Eine einzelne Firma fann feine be- zitirten Beugen, welche Beweise gegen mich bringen sollten, malenswerthe Erhöhung eintreten laffen; würde sie das thun, haben so zu meinen Gunsten aussagen müssen, daß ich vollMit der wäre ihr Ruin besiegelt und dann hätten die Gegner unserer ständig auf weitere Beugen verzichten fann. auung die beste Gelegenheit, an dem Busammenbruch eines unanständigen Redensart des Herrn Rosenthal hat man gegen mich bei jeder Gelegenheit Sturm gelaufen, und man hat olden Geschäfts die Unmöglichkeit einer Verbesserung der Lage Der Arbeiter zu demonstriren. nicht etwa die Schlechtigkeit dieses Mannes hervorgehoben, sondern mir dessen Worte zur Last gelegt, obgleich ich nicht im geringsten dafür verantwortlich gemacht werden konnte. Man hat von mir verlangt, ich solle höhere Löhne zahlen, als andere Firmen; ich möchte doch mal den Herrn Bachler fragen, ob denn die Setzer der Staatsbürger Beitung" beffer be In zahlt werden, wie die Sezer anderer Druckereien?! Wittlichkeit handelte es sich bei den Angriffen gegen mich auch um ganz andere Dinge, man wollte die Sache in das Fahrwaffer der Politik leiten, um mich bei meinen Gesinnungsgenoffen unmöglich zu machen. Das wird aber nicht gelingen und die Verleumdungen werden auf deren Urheber zurückfallen. Die Angeklagten, namentlich der Herr Bachler haben sich in schwerer Weise gegen meine Ehre vergangen und diese Bes leidigungen müffen gefühnt werden. Ich lege meine Ehre in die Hände des Gerichtshofes.
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Angell. Bachler: Ich möchte bei dieser Gelegenheit roch nauf aufmerksam machen, daß Herr Singer: die Schleuderpreise Deutschland eingeführt hat, weil er die billigen Waaren nach England exportirt.
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Abgeordneter Singer: Gerade das Gegentheil kann zu jeder Zeit beweisen. Unsere Firma hat zahlreiche Aufbefferung age aus England zurückgewiesen, weil wir zu den Schleuder en brad preisen nicht atbeiten wollten. fich zu Vorsitzender: Das Mitglied der Firma, Herr Rofen rfliche thal, foll, nach den Aussagen des Beugen Maaß und Vorft deffen Ehefrau, als dieselben höhere Preise verlangten, Digung einefagt haben: Lassen Sie doch die Mädels
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Strich gehen! War Ihnen das Verhalten des Herrn Rosenthal Stbg. 3 belannt und haben Sie denselben deswegen zur Rede gestellt. oraufgeg Abgeordneter Singer: Nachdem ich davon Kenntniß ersollte. hielt, habe ich allerdings mit dem Herrn Rücksprache genommen. 3er fümm Derfelbe hat mir freilich die Aeußerung in einem ganz anderen Blatte Sinne dargestellt. Es kann aber fein 3weifel obwalten, daß gemein diefe Aeußerung auch in abgeschwächter Weise fich als eine abe die durchaus robe und unpaffende Redensart qualifizirt, welche ich d ins Le unter feinen Umständen billigen lann. In diesem Sinne habe fen, weld ich mich auch zu Herrn Rosenthal geäußert. ngen hätte Vorfigender: Sind Sie nicht durch die Aeußerungen des er nun aberrn Rosenthal veranlagt worden, aus dem Geschäft zu schetptet, Sing den? Abg. Singer: Das läßt sich nicht so leicht bewerk rigen Löftelligen, denn es liegen in solchen Geschäftsverbindungen immer nicht fontrattliche Verhältnisse vor, welche nicht so kurzer hand gelöst wird da werden können.
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wurde, Es folgt nun die Verlesung der Zeugenaussagen, wie sie Dadurch or dem Schöffengericht abgegeben wurden. Aus denselben zu arbeite ebt hervor, daß die Firma Gebr. Singer feineswegs Bollsblaedrigere Löhne zahlte, wie andere derselben Branche. Die Für einzelne Sachen wurden höhere, für andere geringere Und für dritte ganz die gleichen Preise in Anfaz gebracht, Opp als le in anderen Geschäften. Herr Bachler bleibt auf Befragen De Borsigenden trogalledem bei seiner Behauptung, daß die firma Gebr. Singer niedrigere Löhne gezahlt habe. Bezüglich
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zur Zeit der Mäntelnäherinnen- Bewegung mit Hilfe des Derrn Singer errichteten Arbeitsstuben wird festgestellt, daß in diefen Werkstuben höhere Löhne gezahlt wurden, als wie bei den Meistern, was der Vorfißende ausdrüdlich hervorhebt. bierauf erhielt der Vertheidiger des Angeklagten Dopp, Rechtsanwalt Hoffmann das Wort: Die Nachficht, welche Herr in der Stadtvertretung nicht geübt. Dopp habe sich durch die vorhergehenden Aeußerungen beleidigt gefühlt und in der Erregung die fraglichen Ausdrücke in seiner Entgegnung gebraucht. Herr Singer habe keinenfalls ein Recht gehabt, dem Herrn Dopp, der in seinem Stadtviertel so bekannt sei, derartige Vors ganz berechtigt zu einer derartigen Entgegnung halten, weil Berr Singer ein Mann sei, der die ganze Bourgeoisie als Hauber des Kapitals hinstelle und sogar die Depesche an den räsidenten der Vereinigten Staaten , welche die Begnadigung er Anarchisten verlangte, mit unterzeichnet habe. Er müſſe die Freisprechung seines Klienten beantragen.
Rechtsanwalt Freudenthal plädirt als Rechtsbeistand nicht, wades Herrn Singer für Bestrafung des Herrn Dopp. Bezüglich Hrn. Ste des Vorwurfs, daß Einger die beregte Depesche unterzeichnet usführung babe, müsse er darauf hinweisen, daß auch der Ministerpräsident Stenogram Staliens, Herr Crispi, seinen Namen dazu hergegeben habe und gefaal
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auch Graf Moltte babe fich mißbilligend über das Urtheil ge äußert. Der ganze Artikel der„ Staatsbürger Beitung" fei auf Serrn Singer zugeschnitten, denen Person in ehrenrührigster Weise in den Schmutz gezogen wurde. Die ganze Beweis führung habe nicht das Geringste für die Behauptungen der AnBerufung bitten.
Angeklagter Dopp: Ich will noch einmal betonen, daß ich Herrn Einger nicht beleidigen wollte. Wir haben, obgleich politische Gegner, ganz follegialisch mit einander verkehrt und noch furz vor dieser Affäre stellte mich der Herr Singer seinen Kollegen im Reichstag vor. zur des
führte Rebner an, daß namentlich Fachvereinsmitglieder ver pflichtet wären, Schundarbeit, welche der gesetzlichen Vorschrift zuwider laufen, sofort dem Vorstande zu melden, damit die Arbeitgeber endlich gewahr werden, daß fie mit denken den Arbeitern zu rechnen haben. Nachdem fich Stollege Müller in demselben Sinne geäußert und Kollege Glave meinte, daß die die bestehende Kommission den obigen Unglücksfall genau zu untersuchen hätte, brachte Kollege Poinsky der Versammlung die überraschende Nachricht, daß er und sein bejahrter Helfer, an welche die Firma Weiß und Voll rath die Anforderung gestellt, ein 3zölliges schmiedeeisernes Rohr vom Dach aus durch den Schornstein ohne jedes Gerüft oder fonftige Vorkehrungen zu legen, weil sie fich geweigert hätten, die Arbeit auszuführen, unter hier nicht wiederzugebenden Neuße rungen entlassen worden seien. Nachdem noch einige Vereins fachen erledigt waren, wurde die Versammlung gefchloffen.
Eine öffentliche Verfammlung der Maler Berlina tagte am Freitag, den 31. August, unter Borfis der Herren H. Wentler, W. Specht und G. Lint in Matthies Restaurant, Andreasstr. 26. Tagesordnung: Wie stellen sich die Maler u. f. m. Aur Gründung einer Filiale der Vereinigung der deutschen Maler, Lackirer, Anstreicher und verw. Berufsgenoffen für den Often und Nordosten Berlins ? Hierzu erhielt berr W. Schweizer das Wort. Derfelbe führte ungefähr folgendes aus: Wie noth wendig es sei, fich zu organisiren, müsse wohl ein Jeder ein sehen, da der einzelne Arbeiter gar nicht im Stande sei, gegen die heutigen Verhältnisse anzufämpfen und fich günstigere Ar beitsbedingungen zu verschaffen. Die Organisation lönne Beffe rung herbeiführen. Darum müssen sich auch die Maler zus sammenschaaren und Mann für Mann der Organisatinn sich anzuschließen, um die Krebsschäden in dem Gewerbe zu beseitigen. Sagt doch der eble, so früh dahingeschiedene Dr. Johann Jacoby in einer seiner Schriften: Die Bildung des fleinsten Ar beitervereins ist für die Kultur von größerer Bedeutung als eine gewonnene Schlacht. Redner zieht hierauf eine Parallele zwischen den amerikanischen und ruffischen Arbeitern; während die ameris tanische Arbeiterschaft großartige Erfolge aufzuweisen hat und fich geistig immer mehr entwickelt, steht die ruffische Arbeiter schaft noch in der antiken Sklaveret und hat das Intereffe für ihre geistige Entwickelung noch garnicht erfaßt; das beweise auch die Lebensweise der beiden Völker. Redner schließt diesen Theil seiner Ausführungen mit den Worten: Was der ameri fanische Arbeiter fertig gebracht, müssen auch wir im lieben Deutschland fertig bringen, denn auch in Amerika find es toh unsere deutschen Landsleute in erster Linie, welche mit gekämpft und mit gerungen haben für die große herrliche Arbeiterfache und für die Gewerkschaftsbewegung. Und speziell Berlin müffe Danach streben, immer gefchloffener zu kämpfen; sowie die Ber liner Arbeiter für Deutschland die Elitetruppe bilden, müffe auch die Berliner Malergehilfenschaft in der Gewerkschaftsbewegung die Elitetruppe bilden. Redner legt hierauf noch in beredten Worten die Vortheile der Organisation der Malerschaft dar und beleuchtet die einzelnen Punkte: erstlich müffe jeder Malergehilfe die Afford- und Ueberstundenarbeit mit allen Mitteln bekämpfen, denn durch diese wird man zum Lohnbrücker und hilft mit dazu, daß soviel Kollegen auf die Landstraße geworfen werden und dem Vagabundenthum anheimfallen. Dann macht er auf folgende Punkte, wie Wanderunterstüßung, Rechtsschuß, unentgeltlicher Arbeitsnachweis und unentgeltliches Erscheinen des Vereins organs , aufmerksam. Die Versammlung zollte seinen Ausfüh rungen lebhaften Beifall. In der Distuffton meint Herr Minkley, daß dieselbe wohl überflüssig sei, da Kollege Schweiger bereits alles ausführlich erläutert habe und Neues nicht mehr zu er wähnen sei. Es gelangt folgende Resolution zur Annahme: Die heute im Andreasgarten tagende öffentliche Versammlung der Maler Berlins erklärt sich mit den Ausführungen des Res ferenten voll und ganz einverstanden. Sie erkennt die boben und guten Ziele der Vereinigung an und beschließt, im Often eine Filiale gründen zu wollen und mit aller Kraft dafür zu agitiren." Der zweite Punkt der Tagesordnung, Vorstands wabl", ergab folgendes Resultat: Theodor Ewert, erster Bevoll mächtigter; Otto Adolph, zweiter Bevollmächtigter, und Otto Schleifte ill, Hanau und Hirschberg, Beifizer. In feinem Schlußwort bemerkte Herr Schweißer noch, die Filiale Ost babe zu ihrem Gründungstage einen denkwürdigen Tag gewählt und er hoffe, daß dieselbe fich dem würdig zeigen werde, denn heute fei der Todestag Ferdinand Lassalle's , des leider zu früh dahin geschiedenen Arbeiteragitators. Da weiter nichts vorlag, schloß Der Vorsitzende die Versammlung mit einem dreimaligen Hoch auf das Gedeihen der neuen Filiale für den Osten Berlins .
Nach längerer Berathung verkündet der Vorftzende des Gerichtshofes, Landtagsabgeordneter Andrae, folgendes Urtheil: Der Angellagte Dopp habe den Abgeordneten Singer zweifellos schwer beleidigt; es frage fich nur, ob Umstände vorhanden seien, welche die Beleidigung in milderem Lichte erscheinen laffen. Der Gerichtshof sei der Meinung, daß Herr Singer den Angeklagten Dopp durch seine Rede äußerst gereizt und be leidigt habe. Auf die vorangegangene Beleidigung habe Dopp erwidert; derselbe sei daher zwar der Beleidigung schuldig, aber nach Lage der Sache straffrei. Bei Bachler hingegen mußte anerkannt werden, daß deffen Behauptungen durch nichts bes wiesen wurden. Der Artikel in der Staatsbürger- Zeitung" enthalte schwere Beleidigungen des Herrn Singer und es sei Deshalb dahin erkannt worden, daß der Angeklagte Dopp freis zusprechen, bei dem Angeklagten Bachler aber die Berufung zu verwerfen und demselben auch die Kosten des Prozesses für. seinen Theil zur Last zu legen.
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Vor der dritten Ferienßrafkammer des Land gerichts I hatte sich gestern der Nachtomme und Träger eines berühmten Namens wegen Urkundenfälschung zu verantworten. Der ehemalige Regierungs Baumeister Carl von Seidlig war der Wechselfälschung beschuldigt. Er war geständig, fünf Wechsel, in Gesammthöhe von 7200 Mart, mit dem Namen seines Bruders, des Freiherrn Richard v. S., als Akzeptant ver fehen zu haben. Aber es waren Gründe trauriger Art, die er zu seiner Entschuldigung anführte. Jm Jahre 1857 babe sein älterer Bruder seinen Namen in gleicher Weise gemißbraucht, wie ihm jest zur Last gelegt werde. Ihm, dem Angeklagten, sei damals ein Wechsel über 300 Thaler präsentirt worden, den sein Bruder gefälscht habe. Er habe ihm verziehen und nicht nur mündliche, sondern auch schriftliche Anerkennung seiner Schuld und seiner unverbrüchlichen Dankbarkeit in Händen ge= habt. Damals habe er von seinem Bruder die Erlaubniß er= halten, im Falle der Noth mit seiner Unterschrift ver febenen Wechsel auf ihn zu ziehen und als dieser Zustand eingetreten war, weil ihm ein Guthaben an die serbische Regieeingetreten war, weil ihm ein Guthaben an die serbische Regierung in Höhe von 6000 M. beanstandet wurde, da habe er um so weniger Anstand genommen, fich des Versprechens seines Bruders zu erinnern, als dieser inzwischen Majoratsherr und ein reicher Mann geworden, er selbst aber durch unlautere Mittel enterbt worden war. Der Beweis für diese Angaben des Angeklagten war um so schwerer zu erbringen, als deffen Bruder vor etwa drei Monaten verstorben ist und im Vorverfahren seine Aussage ver. weigert hat. In den angestrengten Wechselprozeffen hat der felbe nur eiblich bestritten, daß die Afzepte von seiner Hand herrühren oder mit seiner Bewilligung geschrieben sind. Auch die erwähnten Schriftstücke seines Bruders befinden sich nicht mehr in seinen Händen, ein Agent deffelben, der vor Jahren dem Angeklagten im Auftrage seines Bruders eine erhebliche Geldunterstügung zu überbringen hatte, sollte Papiere an fich genommen haben. Da dies auch von einer Tochter des An geklagten bestätigt wurde, jo fonnte der Gerichtshof die vom Bertheidiger, Rechtsanwalt Silberstein, gestellten Beweiss anträge, worunter fich auch der auf Ladung des erwähnten Agentenbefand, nicht ablehnen, sondern vertagte die Verhandlung.
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titels vollständig berechtigt gewesen sein. Die Beitung habe gter Do fogar die Pflicht, fittlich zu wirken und Unwahrheiten bloszu zugeganfiellen, was er auch nur durch den Aufsatz gethan habe. Abgeordneter Singer: Herr Dopp will nicht die Abficht Arhabt haben, mich zu beleidigen; der hohe Gerichtshof wird hier über entscheiden. Bemerken muß ich jedoch, daß Herr Dopp tro feiner angeblichen Freundschaft für Sozialreformen, in der Braris sehr wenig für solche Reformen thätig war. Wäre er ein Sturz von der Leiter seinen frühen Tod fand. Das Andenken Schiedsgerichte, wie wir diese wünschen, Front gemacht. Herr Plägen geehrt. Dopy will nun zwar weiter zu seinen Ausführungen berechtigt gewesen sein, und er leitet diese Berechtigung davon ab, daß et von einem Manne. der wie ich auf dem Kongreffe in St. Gallen gewesen sei, nichts Ersprießliches erwarten fönne. Daß dort aber nichts vorgekommen ist, was das Licht der Deffentlichkeit zu scheuen hätte, dürfte nachgerade überall bekannt sein und es ist mir in jeder
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Der Fachverein der Rohrleger hielt am Sonntag, den 9. b. Mts., feine regelmäßige Vereinsversammlung in Feuer stein's Tunnel, Alte Jakobstr. 75, ab, mit der Tagesordnung: 1. Wahl eines ersten Schriftführers. 2. Villetausgabe zum Wintervergnügen. 3. Verschiedenes und Fragelasten. Der Bor figende theilt der Versammlung den Todesfall des treuen und eifrigen Vereinsmitgliedes Hermann Knid mit, welcher durch den Erheben von den Vestorbenen wurde durch Sodann wurde die Wahl vorgenommen Kollege Breitholz einstimmig zum ersten Schrift ebenfalls Nachdem der zweite Punit führer gewählt. erlebigt war, erlaubte fich der Vorsitzende auf den Fall des verstorbenen Kollegen Anid, welcher am 3. September 1888 auf dem Bau Potsdamerstr . 64 infolge feines Berufs ver unglüdte, aufmerksam zu machen und den Mitgliedern flar zu legen, inwiefern sich dieselben vom heutigen Unternehmerthum meinen Herrn Gegneın Anlaß zu derartigen Behauptungen mißbrauchen ließen; es wäre vor allen Dingen am Blage, daß gerade am fämmtliche Kollegen der Organisation beiträten, um Mißstände, geben fonnte. Thatsache ist, daß er sich den sozialen Reformen als da find: Schlechte oder gar keine Materialien und Wert der Beit widerlegt hat. Es ist richtig, daß ich mit Herrn Dopp, wie ich das jedem Gegner gegenüber thue, freundschaftlichen Um- zeuge, schlechte Leitern und schlechtfaffende Rohrzangen, wie fie allgemein üblich find, zur öffentlichen Kenntniß zu bringen. Der gang gepflogen habe; desto mehr hätte er aber Veranlassung Fabrikant berufe fich größtentheils darauf, daß mit dem schlechten nehmen sollen, solche beleidigende Aeußerungen zu unterlassen. Werkzeug schon so und so lange gearbeitet worden sei und wenn Jest tommt er nun und sagt, er habe das nicht so gemeint; ber betreffende Arbeiter es nicht verstände, so wäre voller Ersat doch dürfte wohl außer ihm Niemand in dem Saale ge für ihn vorhanden. Solche Aeußerungen tönnte sich der Arbeit wesen sein, der diese Auffaffung theilte. Man hat bei geber den Rohrlegern gegenüber heute erlauben, weil selbige diesem Prozeß leider in hohem Maße die Politik in
Der Unterstützungsbund der Hausdiener Berlins hielt am 4. September seine letzte diesjährige Mitglieder- Ver fammlung ab. Bu Punkt 1 theilte der Vorsitzende mit, daß einige Unterstügungsgesuche bewilligt worden sind, und daß das Stiftungsfest des Bundes am 22. September in den Fesisälen des Vereins junger Kaufleute, Beuthstr. 20, stattfindet. Mit glieder- Billets find unentgeltlich bis Sonntag, den 9. September, im Bureau des Bundes, Jüdenhof 7, gegen Vorzeigung der Mitgliedskarte zu haben; nachher stellt sich der Preis für Herren auf 75 P.., für Damen auf 50 Pf. Ferner ging von den neu ernannten außerordentlichen Mitgliedern ein Aufnahmegeld von 50 M. ein. Es wurde nun ein eingegangenes Schreiben von Dr. Natan, Alvenslebenstr. 2, verlesen, worin derselbe den Mit gliedern des Bundes eine Honorarermäßigung gewährt. Su Bunft 2 bielt der Vorsitzende einen längeren Vortrag über Unsere Erfolge", in welchem derselbe auf die öffentliche Vers Sammlung der Hausdiener Berlins , welche am 16. August im Louisenstädtischen Konzerthaus stattfand, zu sprechen fam, in welcher Versammlung die Stellungnahme zu der Alters und Javalidenversicherung der Arbeiter besprochen wurde Dort hat ein Kollege, der unter den Hausdienern eine hervor ragende Stellung einnehmen will, fich nicht geschämt, die Be merkung fallen zu lassen, daß die Hausdiener diesem Gesetz entwurf gegenüber doch nichts erreichen würten, und es wäre wecklos, damit die Beit zu verbringen. Der Vorfigende kriti firte nun diese Aeußerung in sehr scharfen Worten und bedauerte
am meisten, daß solche Aeußerung ein Kollege gethan, welcher felbft an der Spiße einer Vereinigung steht und statt die jetzt schon schlafenden Kollegen aufzurütteln, es versucht, fte noch mehr einzulullen. Bedauerlich wäre schon ohnehin, daß von 32 000 Hausdienern nur wenige hunderte überhaupt einer Vers einigung angehören. Redner forderte daher die Kollegen, sämmtliche Hausdiener Berlins , auf, fich doch den in Berlin bestehenden Vereinigungen anzuschließen, denn nur so wäre es möglich, zum Biele zu gelangen. Um aber die Aeußerung jenes Kollegen zu Schanden zu machen, führte er die Erfolge des Bundes an, welcher heute eine Mitgliederzahl von weit über 400 Personen aufmeift und ein Unterstüßungsvermögen von mehreren Tausend Mark befigt. Die Lebenstraft des Bundes geht auch aus dem Resultate hervor, daß diesEinnahme 3557 M., Die Ausgabe 1697 M. betrug. An Unterstüßungen wurden gezahlt 704 M. Die Einnahmen von Festlichkeiten betrugen 1267 M. Dem Stellennachweis wurden 450 offene Stellen gemeldet, wovon 380 besetzt werden konnten, und es war mög lich, die Löhne um 35 pet. zu verbessern. 35 Kollegen wurden aufgenommen.
Vereinigung der Drechsler Deutschlands . Die Drts
verwaltung„ Berlin III" für den Ost- und Nordbezirk Berlins bielt am Sonntag, den 9. September, in Säger's Lotal, Grüner Weg 29, eine gut besuchte Versammlung ab. Der Kampf um die bevorzugte Stellung", als Fortsetzung der Vorträge über die Arbeiterfrage, thre Bedeutung für Gegen wart und Zukunft" von Prof. Fr. Albert Lange , gelangte in dieser Versammlung zur Erörterung. Sodann referirte der Vorfigende über den Streit der Drechsler in Ham burg; wir heben daraus folgendes hervor: Seit dem Spät herbst des Jahres 1887 find bereits die Hamburger Drechsler
ben Gerichtssaal gezogen und die Rede des Herrn Rechts- größtentheils der bestehenden Organisation fern stehen. Ferner gesellen mit der dortigen Innung der Drechsler in Verhand