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nommen. Ferner theilte der Vorfigende mit, daß er auf Ver anlaffung der Kollegen der Firma Heinader Rücksprache mit dem Prinzipal genommen habe, aber auf Verlangen deffelben in Dieser Woche nochmals werde vorstellig werden.

Den 190 Zentimeter über dem mittleren Stand erreicht. Ein Haus brach durch den Wafferdrang zusammen. Menschenver lufte find bis jetzt nicht zu beklagen. Das Militär ist unaus gesezt thätig zur Bekämpfung der Gefahr.

Eine öffentliche Versammlung der Tapezirer fand am 10. d. M. bei Gratweil in der Kommandantenstraße unter rem Vorft des Herrn Kirchner statt. Sum ersten Buntt der Tagesordnung: Gewerkschaftliche Organisation" erhielt da, der in ueficht genommene Referent nicht erschienen war, Herr Sander das Wort, der in längerer Rede die Nothwendigkeit einer gewerkschaftlichen Organisation nachwies. Ausgehend von den Anfängen des Handwerks überhaupt, tam Redner auf die Rünfte und Gesellenverbände des Mittelalters zu sprechen und wies nach, daß dieselben öfter eine mehr als freie Sprache führten, welche heute schwer gestattet würde. Redner berührte noch furz die großartige Organisation der englischen   Trades- Unions, geißelte die deutschen Gewerksvereinler, welche für den denkenden Arbeiter überhaupt nicht mehr eristiren und empfahl als nächstes Ziel die Bildung eines Fachvereins. In der sich an­schließenden Diskussion ergriff noch unter anderen Rednern Herr Wildberger das Wort; er betonte daß man noch vor drei Jahren fich ins Feuer reden konnte, gegenwärtig ständen wir aber im Zeichen des Krebses; auch er empfahl die Bildung eines Fachvereins. Bum 2. Punkt der Tagesordnung: Statuten Dorlage" wurden die von der am 28. Auguſt cr." gewählten Kommiffion ausgearbeiteten Statuten des geplanten Fachvereins Der Tapeziere verlesen, welche auch in der Spezialberathung bis auf einige fleine Aenderungen angenommen wurden. Nachdem noch der provisorische Vorstand des neuen Fachvereins gewählt war, wurde die aut besuchte Versammlung geschlossen.

Madrid  , 10. September. In den Provinzen Valenzia  , Granada  , Badajoz   und Almeria   wurden durch anhaltende heftige Regengüffe große Urberschwemmungen herbeigeführt, viele Häuser und ein großer Theil der Ernte wurden zerstört.

die Uhr zu borgen. In diesem Augenblide ward von da Straße aus durch einen Helfershelfer des Diebes die große Spiegelscheibe des Schaufensters zertrümmert. Sofort fhirste der Pfandleiher hinaus, um zu verhindern, daß unberufene Hände sein Schaufenster ausräumen. Als sich nach einigen Minuten ein Schußmann vor das zerbrochene Fenster poffit hatte und der Pfandleiher in seinen Laden zurüdging, wat Mr. Goß nicht allein mit seiner goldenen Uhr, den 25 Dollars, sondern mit der ganzen Kaffe und einer unschäzbaren Anzahl von Werthsachen verschrunden. Nun erst begriff der Pfandleiher, das daß er das Opfer einer geschickten Räuberei geworden war. Detektives wurden sofort auf die Spur des Räubers gesezt, und es gelang ihnen, den selben heute vor das Vorkville Polizeigericht zu bringen. Bon ben geraubten Sachen fand man nichts mehr vor, dennoch schritt man sofort zu einer Durchsuchung der Kleider des Ge fangenen. Bei dem Alte mußten vier Polizisten den Wüthenden halten. Bis auf einen Pfandschein über eine versette Uhr fand man nichts in den Taschen, der Pfandschein allein jedoch ges nügte schon, um seinem Befiger die Strafe zu sichern. Dies wußte der Räuber. Mit Riefenkraft riß er fich plöglich los, ein Griff und der Schein verschwand in seinem Munde. Ebenso schnell legten fich die Hände eines Polizisten um die Gurgel des Schlauen Banditen, ihn am Schluden verhindernd, zwei andere feffelten seine Arme und ein Sergeant brach ihm gewaltsam die Bähne von einander. Raum hatte er jedoch die Hand in den Mund geftect, als Goß die Zähne schloß und die Finger be Polizisten bis zum Knochen durchbiß, fte gleich einem wilden Sunde festhielt bis einige Schläge mit einem clnb", b Keule der Wachtleute, mit Wucht gegen seinen Schädel geführt, ihn befinnungslos zu Boden streckten. Nun erst konnte man das wichtige Beweisobjekt hervorholen, den Sergeanten befreien und verbinden und in der Verhandlung fortschreiten.

Paris  . 7. September. Ein Herr Wilhelm L. starb dieser Tage in seiner Wohnung der Rue Rochechouart an einer Rüden­mart Schwindsucht. Sein Neffe, der hiervon benachrichtigt wurde, erschien mit seiner Frau in dem Trauerhause, um bei der Leiche zu machen. Nachdem er sich etwas falte Fleischbrühe und eine Flasche Wein hatte geben lassen, begab sich seine Frau und die Dienstmagd zur Ruhe und auch er schlummerte bald darauf ein. Groß war aber sein Entsezen, als er beim Er­wachen die Flasche und die Schale geleert fand; zitternd theilte er seiner Frau dieses Verschwinden mit, als aus dem Sterbe zimmer Rufe laut wurden; die Frau wurde ohnmächtig und der Mann konnte fich erst nach langem Sträuben dazu bewegen laffen, in das Zimmer zu treten, wo der Todte" fich erhoben wo der Todte" fich erhoben hatte, um ihm mitzutheilen, daß er aus einer langen Lethargie erwacht sei und die verschwundenen Flüssigkeiten zu sich genom­men habe. Bald darauf saß der Wiedererstandene mit seinen Verwandten vor einem wohlbestellten Tisch. Am meisten über­rascht wird wohl der Arzt gewesen sein, der den eingetretenen Tod konstatirt hatte.

Kranken- Unterstützungsbund der Schneider. Am Mittwoch, d. 12. d. M., Abends 8 Uhr. in Drschel's Salon, Sebaftianstr. 39: Große öffentliche Bersammlung. Tages ordnung: Wo haben mir die beste Kranken- Versicherung. Alle Schneider, Kürschner, Posamentiere, Handschuh, Schirm und Müzenmacher find freundlichst eingeladen. Bahlstelle Annenstraße fällt aus.

Das diesjährige Stiftungsfest des Vereins zur Wahrung der Interessen der Klavierarbeiter und Berufs nenoffen, bestehend in Konzert, Theateraufführung und Ball, findet Sonnabend, 15. September, im Konzerthaus Sanssouci, Stottbuserstraße 4a, statt. Billets für Herren 50 Pf., Damen 25 Pf., find nur vorher zu haben bei den Kollegen: H. Nagel, Wienerstr. 25, H. 3 Tr.; G. Hahn, Lübbenerstr. 13; E. Spar feld, Sorauerstr. 27, sowie bei sämmtlichen Vorstands mitgliedern und im Arbeitsnachweis bei C. Pfister, Waldemar­Straße 61.

Große öffentliche Generalversammlung sämmtlicher Zimmerlente Berlins   und Umgegend am Sonnabend, den 15. September, Abends 8 Uhr, im Neuen Klubhaus", Kom­mandantenstr. 72. Tagesordnung: Abrechnung des Arbeits­nachweises. Neuwahl der Kommission. Verschiedenes.

Der Vorstand der Kranken- und Sterbekasse der Berliner   Hausdiener( Eingeschriebene Hilfskaffe Nr. 61) be uft zu Mittwoch, den 12. d. M., Abends 9 Uhr, bei Jordan, Neue Grünftraße 28, eine Versammlung der Vorstände der ein. gefchriebenen Hilfskaffen behufs Stellungnahme zu der von Seiten der Regierung vorgesehenen Prüfung des Hilfskaffen­aelezes. Sämmtliche Vorstände der eingeschriebenen Hilfskaffen find bierzu freundlichst eingeladen.

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Sprechsaal.

Die Redaktion ftellt die Benutzung des Sprechsaals, soweit Raum dafür abzuge ift, dem Publikum zur Besprechung von Angelegenheiten allgemeinen Inter zur Verfügung; fie verwahrt sich aber gleichzeitig dagegen, mit dem beffelben identifizirt zu werden.

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Daß die gesammte kapitalistische Preffe fich einem Mann in brutaler Weise entgegenstellen würde, der es öffentlich g wagt hatte, einigermaßen deutlich auf einige offenbare Schäden gewiffer Einrichtungen unserer Bourgeoisie hinzuweisen, tonne demokrat niemand in Erstaunen sezen, niemand, der die herrschenden siehen. Preß und wirthschaftlichen Bustände der modernen Gesellschaft nur halbwegs fennt. Daß nun die Korruption in der konservativen it mit i Preffe nicht ausgesprochener ist als diejenige in der scheinliberalen, dafür hat das Verhalten der letteren Richtung in der Bezugnahme auf die Debatten vom 6. September in der Berliner   Stadtoer vertretung den vollgiltigen Beweis erbracht. Thatsächlich find die Berichte über jene Sigung durch frei erfundene Busäße Blatt vi durch Weglaffung der Motive, durch übermäßige Kürzungen und liche Re Durch planvolle Vereinigung dieser Fattoren auf das alleräußerte gefetz an entſtellt und mit den gebäifigsten und albernsten Kommentaren beit im versehen worden. Daß in die allgemeine Entrüstung" auch die sogenannten demokratischen Blätter einstimmen winden

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war selbstverständlich. So widmete die Volts Zeitung dieser Sache ein besonderes Albumblatt". Auf meine Ent gegnung ihres Angriffes aber schreibt die Redaktion, daß ich nicht zun mich um die Mitarbeiterschaft an ihrem Blatte lebhaft bemüht hätte.

Paris  . 6. September. Die Jury der Stadt Niort   hatte gestern ihr Verdilt über zwei Vatermörder zu fällen! Daffelbe lautete auf Freisprechung der beiden Angeklagten Ernest und Gaston Ferrand, trotzdem fte des Mordes ihres Vaters, des Maires von Neuvy Bonin, Honoré Chevallerau überführt und geständig waren. Der Sachverhalt ist aber ein solcher, daß man fich nicht veranlaßt fühlt, über dieses neue Erkenntniß französischer Geschworener fich besonders zu entrüsten, sondern vielmehr jenes merkwürdige Geset, welches die recherche de la paternité"( bas Nachforschen nach der Vaterschaft) verbietet, als Ursache für das traurige Drama anzuflagen fich gezwungen fieht. Chevallerau, ein Millionär, hatte die Tochter eines anstän­digen Handwerkers, Julie Ferrand, nach langem Widerstande verführt, lange Jahre mit ihr gelebt und sie schließlich, nachdem vier Kinder der Verbindung entsproffen, verlassen. Das arme Mädchen arbeitete fich fast zu Tede, um den Kindern eine an­ständige Erziehung zu geben. Sie glaubte dies noch besser ers reichen zu können, wenn sie einen braven Handwerker, der über ihre Vergangenheit hinwegzusehen gesonnen war, aber die unehe lichen Kinder nicht mit in die Ehe nehmen wollte, heirathete und wandte fich deshalb mit der Bitte, die Kinder, von denen der jüngste Gaston auf einer Seite gelähmt, theilweise ver sorgen zu wollen, während sie gleichfalls für ihr Forts tommen alles Mögliche thun wolle, an den ehemaligen Geliebten. Ein falter, höhnischer Brief, in dem jede Hilfe verweigert wurde, war die Antwort, welche dieses Projekt zu nichte machte. Die arme Frau wurde ernstlich frant, und da ihre Kinder noch zu jung waren, um Geld zu verdienen, trat Kummer und Elend in das ohnehin so traurige Heim. Der älteste Sohn machte fich deshalb auf, um persönlich den reichen Vater in seinem Schloffe La Guitardière um eine kleine Hilfe anzuflehen; brutal wies ihn der achtbare Mann zurüd, so daß der Aermste tief erschüttert über diese unnatür liche Härte wahnsinnig wurde. Lange Zeit gaben die Ferrand's Herrn Chevallereau teine Runde von ihrem Dasein. Da trat abermals die bittere Noth in die fleine Familie, die auch den unglücklichen ältesten Sohn im Frrenhaus erhalten mußte. Die beiden jüngsten Söhne Ernest und Gaston faßten sich noch einmal das Herz, den Vater persönlich aufzusuchen, um ihn zum Beistand für die schwerleidende Mutter aufzufordern. Als sie in La Guitardière anfamen, war der Maire Chevallereau gerade aus­gegangen. Da die beiden jungen Leute sehr erschöpft von dem weiten Wege und den ausgestandenen Entbehrungen waren, gab ihnen ein mitleidiger Diener ein Glas Wein und ließ fie in das Arbeitszimmer Chevallereau's treten, wo sie ein Schreiben an ihn zurücklaffen wollten. Kaum hatte Gaston dieses begonnen, als Chevallereau eintrat und fie brüst zum Ver laffen des Schloffes aufforderte. Dann nahm er die beiden Gläser Wein, die die jungen Leute kaum berührt, und warf ste aus dem Fenster. Als die Brüder nicht sofort seinem Be fehle gehorchten, pacte er den gelähmten Gaston so rob an einem Arm, daß derselbe vor Schmerz laut auffchrie. Ernst warf sich nun auf den unnatürlichen Vater, wurde aber von diesem, einem großen, starken Manne, zurüdgeworfen und aufs Brutalfte mißhandelt. Erst in dem Moment, als er seinen Bruder blut überdeckt sah, 30g Gaston einen Revolver und gab einen Schuß auf Chevallerau ab, der diesen sofort todt niederstreckte Wenn man auch bedauern muß, daß die Jury die beiden Angeklagten ganz freigesprochen, da jede gesetzwidrige That bestraft werden muß, so wird man doch andererseits nicht umhin fönnen, in diesem Falle die Humanität der Geschworenen begreiflich zu finden.

Naturheilverein Canik". Am Mittwoch, den 12. Sep­tember, Abends 8 Uhr, bei Leitmann, Brunnenstraße 9: Vors trag. Thema: 1. Lehrkursus über die Anwendungsformen der Naturheilkunde. Redner: M. Canit.

Oeffentliche Versammlung der Schlosser und Berufsgenossen Berlins   am Donnerstag, den 3. Septmbr., Abends 8 Uhr, im Louisenstädtischen Konzerthaus, Alte Jakobs ftraße 37. Tagesordnung: 1. Die Alters und Invaliden verficherung der Arbeiter. Referent Herr Alb. Auerbach. Diss Tuffion. 2 Verschiedenes.

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Gefang-, Turn- und gesellige Vereine am Mittwoch Männergesangverein Jugendlust" Abends 8 Uhr im Restarant Taffod, Gartenstr. 162.Männergesangverein ,, Cäcilia" Abends 9 Uhr im Restaurant, Köpniferstraße 127a. Gesangverein Männerchor Linde" Abends 81, Übr im Restaurant Haller, Saunynstraße 70. Männergesangverein" Sangesfreunde" Abends 9 Uhr im Restaurant Musehold, Landsbergerstr. 31.

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Freya", Gesangverein der Freireligiösen Gemeinde, Abends 8 Uhr im Restaurant Benede, Große Hamburgerstraße 16.­Huppert'sche Sängervereinigung jeden Mittwoch nach dem ersten im Monat, Abds. 9 Uhr, im Restaurant Heise, Lichtenbergerstr. 21. Seeger'scher Gefangverein" Abends 9 Uhr im Restaurant Schulz, Brenzlauerstr. 41.- Gefangverein Schwungrad" Abends 8 Uhr im Restaurant Sahm, Annenstraße 16.- Männergesangverein Lorbeerkranz" Abends 9 Uhr im Restau rant Karsch, Dranienstr. 190. Gesangverein Nord- Jubal" Abends 9 Uhr in Vettin's Bierhaus, Veteranenstr. 19.- Männergesangverein Schneeglödchen" Abends 9 Uhr im Restaurant Doberstein, Mariannenstraße 31-32.- Lübeck  'scher Turnverein( 1. Lehrlingsabtheilung) Abends 8 Uhr Elisabeth. traße 57-58. Turnverein Wedding", Pantstraße 9. Männer- Abtheilung von 8 bis 10 Uhr Abends; des gleichen 1. Lehrlings Abtheilung von 8 bis 10 Uhr Abends. Mehr Licht", Verein für Scherz und Ernst, Abends 8 Uhr im Restaurant Heid, Koppenstraße 75.­Schlesischer Verein Holtei" Abends 9 Uhr im Restaurant bente, Hollmannstraße 33. Vergnügungsverein Fröh Hichkeit" Abends 9 Uhr im Restaurant Säger, Grüner Weg 29. Wissenschaftlicher Verein für Roller'sche Stenographie. Abends 8 Uhr im Restaurant Beese, Alte Schönhauser straße 42, Unterricht und Uebungsstunde. Roller'scher Roller'scher Stenographenverein Süd Berlin". Abends 8 Uhr im Restaurant Prinzenstraße 97 Sigung und Uebungsstunde. Arends'scher Stenographenverein ,, Amicitia" Abends 8 Uhr Im Restaurant Behrends, Schönebergerstraße 6.- Arends'scher Stenographenverein" Philia" Abends 9 Uhr im Restaurant Wilhelmsgarten", Kochstraße 7.- Verein ehemaliger Schüler ber 22. Gemeindeschule Abends 9 Uhr im Restaurant Lehmann, Kurfürstenstraße 31. Berliner   Rauchklub Wrangel" Abends 9 Uhr im Restaurant Foge, Köpeniderstraße 191. Rauch lub Havanna   SO" Abends 8 Uhr im Restaurant Paezolot, Reichenbergerstraße 16. Rauchflub Gemüthlichkeit" Abends S Uhr im Restaurant Achsel, Köpenickerstraße 161. Rauch tmb Columbia" Abends 8% Uhr im Restaurant Beyer, Prinzenstr. 96. Rauchllub Frisch gewaat" Abends 8 Uhr im Restaurant Tempel, Breslauerstr. 27.- Rauchllub ,, Krumme Piepe, Abends 8 Uhr, Ditbahn 4 bei Trumpf. Vergnü gungsverein Fröhlichkeit" gegründet 1880, Abends 9 Uhr, Brüner Weg 29.

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Kleine Mittheilungen.

- London  

, 8. September.

Was ist daran wahr?

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Am 20. Auguft des vorigen Jahres wurde ich mit mehreren meiner Freunde auf offener Straße von der Geheimpolizei be helligt. Auf den Wunsch meiner Freunde machte ich von diefem Vorkommniß der Bolls Beitung" Mittheilung, weil wir beabsichtigter, weitere bürgerliche Kreise auf solche Dinge aufmerksam zu machen. Da die hier erwähnte Siftirung von einigen Blätter der Volls- Zeitung" nacherzählt und zu frivolen Bemerkungen benußt wurde, so war ich wenn ich mich nicht irre nody mals genöthigt, mich mit einer Antwort gegen jene Blätter a die Volts Zeitung" zu wenden, welche diefe Angelegenheit zuet veröffentlicht hatte. Endlich ließ ich der Volts- Zeitung" burch Freunde einen Bericht, Berliner Arbeiterbund" auf den Wunsch bekannter und äußerst thätiger Parteigenoffen übergeben.

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Solche Auffäße waren im Sinne der Sozialdemokratie, nid aber in der Tonart des Scheinliberalismus geschrieben. Mith schrieb ich auch diese Kleinigkeiten nicht für, sondern gegen Volts- Beitung". Es handelt sich hier um einzelne aus fischen Gründen überlassene, unbezahlte, im Bartelinter gehaltene Notizen. Damit wird man doch noch nicht Bewerber um die Mitarbeiterschaft, oder gar, Da die erfte Mittheilung von der Volts- Beitung" wiedergegeben war, Mitarbeiter".

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Die Volls- Zeitung" mag über mich denken und schreiben wie fie eben fann, aber gegen dergleichen niederträchtige Unterschiebungen verwahre ich mich ganz entschieden.

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In der That hatte ich die Volks- Beitung" vergeffen und zu den Todten gerechnet. Ja, jeder ernstdenkende Parteiangehörige wird mir darin zustimmen, daß die Volts- Zeitung" durch ihre unlängst hervorgetretenen byzantinischen Neigungen jede Spur von Achtung oder Sympathie trop aller ibrer" radikalen" und demokratischen" Alluren innerhalb der Sozialdemokratie für immer eingebüßt hat. Dieses Blatt ist eben nur Werkzeug in den Händen des Kapitalismus, in den Händen von Aktionären, d. h. also ein Werkzeug wirthschaftlicher Be brückung.

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So ergiebt sich aus den angegebenen Gründen das Urtheil über die Volts Beitung" und ibre Fortsetzung des mir freund lichst zugeeigneten Albumblattes" von selbst.

Leiche der vor etwa 14 Tagen im Distrikt Whitechapel( im Oftende Londons  ) ermordeten Frauensperson dem Grabe über geben worden ist, und schon wieder ist in legter Nacht in der­felben Stadtgegend ein Mord verübt worden, der in seinen Einzelnheiten an Scheußlichkeit Alles überbietet, was man aus den Annalen der Verbrecherwelt tennt. Wiederum ist das Opfer ein Frauenzimmer, angeblich der Prostitution angehörig, im Alter von 45 Jahren. Die gräßlich verstümmelte Leiche wurde heute früh gegen 4 Uhr in einem nach der Straße zu offenen Hinterhofe entdeckt. Wie bei dem legten Morde, so auch hier, war der Kopf fast vom Rumpfe getrennt und der ganze Leib aufgeschlitt. Das Herz und andere Organe waren aus dem Leibe geriffen und wurden an der Seite der Leiche auf dem Straßenpflaster gefunden, während der sicherlich wahnsinnige Mörder die Eingeweide feines Opfers um deffen Hals geschlungen hatte. Der jezige Mord ist binnen wenigen Monaten der vierte in demselben Distrikt, ohne daß es der Polizei gelungen wäre, den Thäter zu ermitteln. Die in der Nähe des Schauplages der Schredensthat herrschende Auf­regung theilt fich immer weiteren Kreifen mit und man fann fast sagen, daß der neuste Mord das heutige Tagesgespräch in ganz London   ift. In der Nähe der Leiche soll eine Leberschürze und ein Schustermesser gefunden worden sein, wodurch der Ver­dacht auf einen Mann gelenkt wurde, der unter dem Spitz­namen Lederschürze" befannt ist. Es bleibt aber dahingestellt, ob mit dem Manöver nicht beabsichtigt wurde, von den wirk lichen Verbrechern den Verdacht abzulenten. Dem Vernehmen nach ist heute Vormittag ein Mann als der That verdächtig ver­haftet worden. Jm Clyde fand heute um Mitternacht ein ernster Busammenstoß zwischen dem Dampfer Memlin" und dem Allan Dampfer, Brufflan" statt. Ersteres Schiff war von Glasgow   nach Penarth unterwegs, und letteres mit Waaren und Baffagieren auf der Fahrt nach Glasgow   begriffen. Der Memlin" wurde hinter dem Maschinenraum durchschnitten und konnte nur in finkendem Zustande nach dem Gestade bugfirt werden, während der Pruffian", weniger beschädigt, bei Fyfe's Bant anlief, wo er vorläufig verbleibt. Ein Mann wurde un erheblich verlegt. Meschede  

, 8. September. En seltenes Beispiel von der Heimathsliebe und dem Orientirungsvermögen eines Hundes roid von hier berichtet. Ein Tedel war aus hiesiger Stadt nach Haspe   bei Hagen   verkauft und am Freitag per Bahn dort bia gefandt worden. Am Dienstag ließ man das Thier, welches bis bahin eingesperrt gehalten, frei. Letteres hatte nichts Eiligeres zu thun, als sofort den Rückweg anzutreten und traf Jhon Abends gegen 6 Uhr wieder hier ein. Der Weg von alpe bis hierher beträgt ca. 85 Kilometer.

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Friz Kunert, Prinzenstraße Nr. 44

Telegraphische Depeschen.

( Wolff's Telegraphen- Bureau.)

der in Südtirol   eingetretenen Ueberschwemmungen und des

Dagbra Wien  

, Dienstag, 11. Septbr. Die Südbahn hat infolge zwischen Margreid   und Saturn stattgehabten Dammbruches de Verkehr zwischen Neumarkt   und Salurn   eingestellt, auch die Ber bindung zwischen Pinzolo und Campiglio ist unterbrochen. In Verona   dauert die Ueberschwemmung durch die Etich fort, der Eisenbahndamm zwischen Talamona und Ardenno ift unter

brochen.

Meine London  

, Dienstag, 11. September. Wie dem Reuters schen Bureau" aus Pietermarißburg unter dem heutigen Datum fandte Grenzfommiffar Meyer, welcher aus Vryhad zurüdgethr gemeldet wird, habe der von der Transvaal   Hegierung atge ist, berichtet: Die Zulus   wurden entwaffnet und Dinizulu habe fich der Transvaal   Regierung gegen die Versicherung, daß er

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den Engländern nicht ausgeliefert werden solle, ergeben. zulu, welcher gegenwärtig frank sei, bleibe unter Bemachung Transvaaler Polizei. Undabuko solle sich ohne Begleitung das Tongoland geflüchtet haben. New- York  

, 16. August. Vor das Dorkville Polizei. gericht" unferer Stadt wurde, wie man der Frif. 3tg." schreibt, heute ein Mann geführt und trop angebotener Bürgschaft in Untersuchungshaft zurückgehalten, der an Schlauheit und Ent schloffenheit seines Gleichen suchen dürfte. James Goß, ein junger und baumstarker Rowdy, trat zu einem Pfandleiher in den Laden und legte eine gestohlene goldene Uhr auf den Tisch, um dieselbe zu versetzen. Der Pfandleiher prüfte das Stüd und entnahm seinem Schranke 25 Dollars, um dieselben auf Verantwortlicher Redakteur: B. Cronheim in Berlin  . Drud und Verlag von Mar Bading

Innsbrud, 10. September. Infolge anhaltenden Regen. wetters find im südlichen Tirol vielfache Ueberschwemmungen eingetreten, die Eisenbahndämme find an mehreren Punkten Durchbrochen, die Regulirungsbauten mehrfach beschädigt. Man befürchtet Bunahme der Waffersnoth. Verona  

, 10. September. Infolge des anhaltenden Regens bauert auch die Ueberschwemmung an, die Etsch   hat eine Höhe

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Briefkasten der Redaktion. Bet Anfragen bitten wir die Abonnements- Quittung beizufügen. Brieflige

Antwort wird nicht ertheilt.

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nicht. Trotte. In den fiebziger Jahren. Näheres wiffen wir 3wei alte Abonnenten. Nach der Geschäftsordnung des Reichstags muß ein Antrag mindestens von 15 Abgeord

neten unterstützt werden.

in Berlin   SW., Beuthstraße 2.

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