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Beilage zum Berliner Volksblatt.
Nr. 218.
Kommunales.
In der Magistratskhung am Freitag tamen folgende Gegenstände zur Berhandlung: Die Ställe für Hammel auf bem Bentralviehhof find infolge der steigenden Bunahme des Auftriebes unzureichend geworden, jo daß im leztvergane zenen Winter ein erheblicher Theil der aufgetriebenen Hammel in offenen Hallen untergebracht werden mußte, wo fte, der Kälte ausgefett, fehr stark gelitten haben. Das Biebhofs- Kuratorium beabfichtigt nun, die gegenwärtig offenen Hallen für Hammet in gleicher Weise, wie dies bereits mit den Rinderhallen geschehen, u umschließen. Das Magistrats- Kollegium genehmigte den Antrag des Kuratoriums und beschloß, daß die veranschlagten Kosten mit 71 500 Mart aus dem Reservefonds des Viehmarktes ent nommen werden sollen. Die Genehmigung seitens der Stadtve odneten Versammlung hierzu wird der Magistrat nachsuchen. Der Pächter der Albumin- Fabrit auf dem städtischen Vieh hofe ist vertragsmäßig verpflichtet, sämmtliches auf dem Bentralschlachthofe auffommendes Blut,
das
ihm von Den Schlächtern pflichtmäßig abgeliefert werden muß, ab zunehmen und entweder zu Albumin zu verarbeiten oder zu hodnen. Bei Anlage der Fabril ist aber nur die tägliche höchfte Biffer der Rinderschlachtungen auf 350 zu Grunde gelegt wor en, während gegenwärtig an starten Schlachttagen 1000 bis 1100 Rinder geschlachtet werden, so daß der Fabrikant zur Abnahme dieses bedeutenderen Quantums von Blut dieser Schlach fungen gezwungen ist. Da aber die Fabrikräume hierzu nicht ausreichen, troßdem der Bächter auf seine Kosten tostspielige Einrichtungen zur möglichst besten Ausnutung des Raumes ge= troffen hat, so muß zum Schaden des Fabrikanten und der Echlächter vielfach Blut in die Kanäle gelaffen werden. Es entsteht aber auch die Gefahr, daß durch die fich leicht ver bidenden Blutmaffen bie Kanäle verstopft werden. Der Ma giftrat hat daher auf Antrag des Viehhofs- Kuratoriums be fchloffen, einen Anbau an die Albumin- Fabrit zu veranlaffen, beffen Kostenanschlag auf 61 000 Mart berechnet ist. Die Stadt verordneten Versammlung wird ersucht werden, daß diese Summe aus dem Reservefonds des städtischen Viehhofes entnommen werden solle. Die durch das Ausscheiden der beiden ordent lichen Lehrer Rudolph und Jordan erledigten ordentlichen Lehrerstellen an der Luisenschule sollen, nach Beschluß des Ma giftrats, durch Aufrüden der nachfolgenden ordentlichen Lehrer besetzt werden.
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Lokales.
Aus Breslau geht uns ein Privattelegramm zu, nach welthem tas Befinden des Reichstagsabgeordneten Herrn Kräder äußerst besorgnißerregend ist.
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Die Jahreszeit der Erkältungen, die der Herbst miederbringt, nachdem fie uns laum vet laffen, fie bringt mit dem Schnupfen, Huften, Grippen auch das Intereffe für diese Krankheitszustände wieder, stellt das Thema von den Vorsichts und den Heilmitteln wieder zur Debatte. In seinem Werke Die Erkältungsfrankheiten, ihr Wesen, ihre Verhütung und Behandlung bis zur Ankunft des Arztes, ein Hand- und Hilfs buch für Jedermann"( Verlag von Gebrüder Knauer in Frankfurt a. M.) führt Dr. A. Kühner in Frankfurt Folgendes aus: So lange wir gesund find, beträgt unsere Eigenwärme unab hängig von der äußeren Temperatur 37 bis 37.5 Grad C. ( 29 bis 30 Grad R.) die sogenannte Blutwärme. Diese Temperatur darf sich weder erheblich steigern noch vermindern, fonft treten Krankheitserscheinungen ein. Erkältung ist nun nichts anderes als die schädliche Folge von Wärmeentziehung. Ungeröhnliche Abfühlung an der äußeren oder inneren Körperfliche sind die eigentlichen Ursachen aller Erkältungskrankheiten; fie unterscheiden sich von den Folgezuständen hoher Higes und Sältegrade dadurch, daß nicht allein niedrige oder hohe Temp: ratur, sondern daß namentlich der rasche Wechsel der Temperatur die Krankheit erzeugt- ferner dadurch, daß nicht nethwendig derselbe Körpertheil, welcher die Abkühlung oder auch die Ueberheizung erfuhr, auch der Sitz der Erkrankung wird, sondern daß die Erkrankung in der Regel andere und 8um Theil weit entlegene Rörperstellen befällt.
Damit die erforderliche Eigenwärme auf ihrer Höhe erhalten bleibe, muß in unserem Körper sowohl für ä: meerzeugung als auch für Wärmeabgabe gesorgt sein. Als Quellen der Körperwärme find die Nahrungsmittel und die Mustelbewegungen anzusehen. Von Nahrungsmitteln werden
R.C. Bom blauen Himmel lachte die Sonne in den lezten Tagen herab, als wollte sie uns zu guter Leßt zeigen, was fie gekonnt hätte, wenn sie im Sommer nicht fort während durch Regengüsse an der Ausübung ihrer natürlichen Amtsthätigkeit gehindert worden wäre. Indessen täuscht fie uns nicht mehr, die einzige Schwalbe, die befanntlich den Sommer nicht macht, hat uns bereits verlaffen, der Storch hat seinen Winterurlaub angetreten, die einzigen Segler der Lüfte, über die wir noch verfügen, find die Drachen, die der Berliner in Gesellschaft seines jüngeren Nachwuchses emfig steigen" läßt.
So geht die Natur allmälig zur Ruhe. Draußen fegt der Wind schon gelb gefärbte Blätter vor sich her; die Natur, die der Berliner in der Stadt bewundert, zeigt wie lange schon merkliche Spuren des Verfalls wird es dauern, und der Herbst ist da mit dem drohens ben Winter, der dem Einen unendliche Vergnügungen, bem Andern Noth, Dual, vielleicht sogar den Hunger oder auch Alles zusammen bringt. Das ist im modernen Leben häßlich eingerichtet, aber Niemand von den Glücklichen dieser Welt spürt auch nur die mindeste Luft, die göttliche Weltordnung" zu ändern. Wozu auch? Derjenige, welcher im Glück fitt, fühlt die Noth der Anderen nur platonisch, und das Mitgefühl ist doch eine schöne Tugend, die nichts kostet und Manchem doch so unendlich schön steht. Die Noth scheint in Berlin ein unbekanntes Ding zu sein. Wenn sich der Bourgeois amüsiren kann, ist er zufrieben, er läßt sich die Laune nur ungern verderben. biefelben werden
Sonntag, den 16. September 1888.
die sogenannten Wärmebildner", Fett, Stärkemehl und Zucker, in den Vordergrund gestellt. Es ist das noch ein Reſt früherer Anschauung, und der Laie darf daraus durchaus nicht die Folgerung ziehen wollen, als seien die übrigen Nahrungsmittel, wie Fleich, Eier, Milch u. s. w., für die Wärmeerzeugung nur nebenfächlich, denn in ihnen find dieselben wärmeerzeugenden chemischen Elemente vertreten, wie in den namentlich aufgeführten Wärmebildnern". Richtiger ist es, ganz allgemein eine gute Ernährung als die hauptsächlichste Wärmequelle zu bezeichnen. Für die Wärmeabgabe sorgen der Wärmeverlust vom Körper durch Leitung, Strahlung und Verdunstung. Für die Regelung der Eigenwärme find ferner Haut, Herz und Lunge von Wichtigkeit. Alles, was das Blut reichlicher nach der Haut strömen macht, führt Wärme aus dem Innern ab erhöht aber, wie Verfasser hätte hinzusetzen können, unser Wärmegefühl. So erklärt fich die Täuschung, der wir beim Genuß von Alfohol unterliegen, sehr einfach. Wir fühlen uns erwärmt, weil der Alkohol die Hauptgefäße erweitert, thatsächlich aber werden wir dabei innerlich abgekühlt.
Wie der Verfaffer bemerkt, haben die Erfahrungen im eng lischen Heere gelegentlich der Feldzüge im Kaffernlande, in West. afrita, im Aschantikriege, in Kanada und Jndien ergeben, daß die Soldaten in allen Klimaten, bei Hiße , Regen und Kälte die angestrengtesten Märsche am besten ertragen, wenn man ihnen alle alkoholischen Getränke vollständig entzieht. Denn die soge nannten Teetotalers, welche grundsäßlich alle alloholischen Ge tränke vermeiden, hatten die geringste Erkrankungs und Sterb lichkeitszahl.
Zu den Erkältungsursachen fommen nach neueren Unter suchungen auch schroffe Unterschiede in der Feuchtigkeit der Luft hinzu. Das längere Verweilen in geheizter und deshalb ver hältnißmäßig trodener Bimmerluft macht die Körperbaut und namentlich die inneren Schleimhäute sehr empfindlich, sodaß wir leicht einer Erkältung ausgefeßt find, wenn wir aus dieser Bimmerluft in die bedeutend feuchtere Außenluft treten. Es folgen nun die Schutzmaßregeln gegen Erkältung, Belehrungen über die Kleidung u. s. w. Aeußerst lehrreiche Bemerkungen finden fich weiterhin in dem Kapitel über die verschiedenen Erfältungsformen. Verfaffer empfiehlt, nur durch die Nase bei geschloffenem Munde zu athmen namentlich bei großer Kälte
er warnt vor gewaltsamen Schwizfuren, weil fie Anlaß zu neuen Erkältungen geben. Wo fich bei Erkältungsfieber ein Bläschenausschlag an den Lippen zeigt, hat man es nur mit einer leichten Krankheitsform zu thun. Fängt ein Kind bei herrschender Masernepidemie an, reichlich zu niesen, so fann man das mit ziemlicher Sicherheit als Beginn der Erkrankung ansehen. Die sogenannte Grippe ist nicht ansteckend, obgleich fie wahrscheinlich infolge atmosphärischen Verhältnisse- epidemisch auftreten fann.
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Der Südwesten Berlins , also gerade derjenige Theil, welcher in den letzten Jahrzehnten die mächtigste Entwickelung gezeigt hat, ist augenblicklich in Bezug auf die Erweiterung an Diejenige Grenze gekommen, über welche hinaus wahrscheinlich auf lange Zeit fein Ausbau mehr möglich sein wird. Wir meinen das Tempelhofer Feld. Bei dem Vorwiegen des Mili tarismus in unserem gesammten Staats- und Kommunalleben ist tarismus in unserem gesammten Staats- und Kommunalleben ist es nämlich nicht zu erhoffen, daß der weite Plaz zwischen Berlin und Tempelhof seinem augenblicklichen 3wed entzogen und, fofern die Nothwendigkeit fich herausstellt, in den Bebauungs plan der Reichshauptstadt aufgenommen wird. Daß dieser Beit punkt beinahe vor der Thür ist, muß jedem einleuchten, der für die Entwickelungsstadien Berlins das hinreichende Verständniß mitbringt. Die Straßen am Fuße des südwestlichen Höhen. zuges, deffen Plateau von jenem mächtigen Ererzierplay einge nommen wird, die Bergmann und Kreuzbergstraße, find bet nahe völlig bebaut; die in fie einmündenden, die Bärwald, Schleiermacher , Mittenwalder, Boffener, Solmss, Nostiz , Belle Alliance, Großbeeren , Mödern, Kazbachstraße, stehen, Belle Alliance, Großbeeren , Mödern, Kazbachstraße, stehen, wofern es noch nicht der Fall, in allernächster Beit als lückenlose Häuserreihen da; damit ist dann der prächtige, schöne, volfreiche Stadttheil, welchen wir gewöhnlich das Hallesche Viertel nennen, an jene Grenze gelangt, über welche hinaus es nach menschlicher Berechnung teine Ent widlung giebt. Wenn hier jezt schon die Wohnungen Preise erzielen, welche hinter denjenigen der inneren Stadt und des theuren Westens um wenig zurückstehen, so kann man den Schluß ziehen, wie es in diesem Viertel um ein Jahrzehnt später aussehen wird. Ueberhaupt wird dieser Stadttheil uns noch manches zu schaffen machen, wenn er erst, übervölkert und
dem ruhmbekränzten Haupte ganz von selbst die Krone des Theaterbirektors, und wer es erst soweit gebracht hat, der ist auch vor ferneren Ehrenstellen nicht mehr sicher. Der Mensch bringt es häufig weiter in der Welt, als er es sich zuerst träumen läßt.
Inzwischen verleben wir wieder einmal verschiedene Tage". Die Ratholiken und Protestanten tagten, die Innungsbrüder thaten desgleichen, und zu gleicher Beit hat nungsbrüber thaten desgleichen, und zu gleicher Beit hat sich auch die Gesellschaft gegen den Mißbrauch geistiger Getränke" einen gleichen Lurus geleistet. Alles will natürlich die soziale Frage lösen; mit Hilfe verschiedener Hochs" geht man emfig an die Arbeit, jeber glaubt den Stein der geht man emfig an die Arbeit, jeder glaubt den Stein der Weisen gefunden zu haben und quacksalbert auf seine eigene Manier lustig darauf los.
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Die Bestrebungen der kirchlichen Vereinigungen sind von uns an anderer Stelle bereits genügsam gewürdigt worden. Ueber die Endziele der Innungsbrüder ist kein Mensch mehr im 3weifel, dem Arbeiter geht es zu gut, das Welten rad muß um einige Jahrhunderte zurückgeschraubt werden, der Gefelle muß die Beine unter den Tisch seines Meisters stecken, die Höhe des Lohnes und die Dauer der Arbeitszeit überlassen, dann wird Alles gut. Der ruchlosen Sozialbleiben am besten der erleuchteten Weisheit des Meisters bemokratie wird am sichersten mit Hilfe einer handgreiflichen Sozialreform der vorlaute Mund geschlossen, und wer nicht parirt, bekommt fünfundzwanzig aufgezählt und wird einge= Sperrt. Man sieht, daß das Rezept der Herren von der Innung an Hochherzigkeit und Erkenntniß des ganzen wirthschaftlichen Getriebes nichts zu wünschen übrig läßt; wem Innung an Hochherzigkeit und Erkenntniß des ganzen wirthbabei nicht wohl ist, der müßte von Rechts wegen einfach zur
Die Reichshauptstadt ist glücklich in den Befit von zwei Reichspension verurtheilt werden. Soviel ist sicher, daß er
neuen
falls
Theatern gelangt,
einem
werden jedenlängst gefühlten Bedürfniß abhelfen.
dann nicht lange zu den Unzufriedenen gehören würde, ein Meister von der Tischlerinnung könnte sich dann getrost
Ratürlich werden die deutschen Dichter sich hier die üblichen auf die Massenanfertigung der Nasenquetscher verlegen. Rendezvous geben, und die Welt wird staunen über die Unzahl von geistreichen Leuten, über die wir trotz alledem und allebem verfügen. Man soll nicht sagen, daß das Dichtergewerbe heute nicht mehr einträglich wäre. Hat man fich erst einmal des Griffels zur Kritik bemächtigt, so winkt
Neben der ungleichen Vertheilung von Geld, auf welchem Mißstande eigentlich unser ganzes soziales Unglück beruht, ist an dem Elend der Zeit der Umstand Schuld, daß viel zu viel getrunken wird.
Ein weiser Mann sagt zwar ich weiß allerdings
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5. Jahrg.
vollkommen bebaut, nach der natürlichen Weiterentwickelung ringt. Das an fich beengte Terrain wird leider noch durch die vielen Kirchhöfe, welche fich gleichfalls hier befinden, in seinem Ausbau behindert. Dazu kommt, daß für die Verbindung mit dem Westen, an den fich dies Viertel auf die natürlichste Weise angliedert, im Grunde nur die einzige Vort- Gneisenaustraße vorhanden ist. Wie diese einmal den schon heute bedeutenden Verkehr aufnehmen und weiterleiten soll, ist ein Räthsel, an deffen Lösung man um so eher denten soll, als sich der Grund und Boden in diesem Stadttheil aus den oben angeführten Umstän den auf die rapideste Weise vertheuern dürfte. Wir erinnern nur an die Schwierigkeiten, welche zu bewältigen waren, als es fich um die Ueberbrüdung dieser Straße durch Eisenbahnviadukte handelte. um wie vieles größere stehen aber bevor, wenn man erst ernstlich daran denken muß, dieser einzelnen Verkehrsader zwischen dem Halleschen und Potsdamer Viertel die nothwen Dige Entlastung zu verschaffen.
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Wenn die deutsche Sprache denn durchaus gereinigt" werden soll, so wäre es, meint die ,, Volks- Zeitung", doch schließ lich nicht mehr als billig, daß zunächst die Deutschesten der Deutschen " damit den Anfang machten. Diese Deutschesten find, wie fte selbst auf Märkten und Gaffen zu versichern vflegen, unsere Studenten, die in der Begeisterung für des neuen Reiches Herrlichkeit nicht müde werden, und unter diesen wiederum die Korpsstudenten, welche von sich selbst und von den offiziellen Kreisen als die edelsten und besten unter ihresgleichen gepriesen werden. Sehen wir uns einmal das Deutsch " dieser Blüthe der Nation" an. Wenn der ,, Mulus" nach glücklich bestandenem Abiturienten Examen" auf der„ Universität" immatrikulirt" ift, springt er alsbald als" Renonce" in ein„ Korpe" ein, be zecht fich auf dem Antrittsfommers, schaut als„ Korona" biers eifrig den Mensuren" zu, welche in den ersten Bauttagen des " Semesters" von den Chargirten" ausgefochten werden, ficht auf dem Baulboden, contra", leistet sich eine späterhin auszufechtende Kontrabage", läßt fich im Renoncen tonvent" vom„ Senior" oder„ Subsenior" den Kom ment" eintrichtern, muß dem Fuchsmajor" sechs bis zwölf Ganze nachtrinken, furzum wird nach allen Regeln der Kunst zu einem echten deutschen Korpsstudenten" ers zogen. In der ersten Hälfte des zweiten Semesters" wird er feierlichen ,, Rorpsfonvent"( C C.") resipirt", das heißt, er wird Bursche, und darf nun die Geheimnisse der ihm bisher sorgfältig vorenthaltenen, Ronstitution"( soll heißen, Saßungen") tennen lernen. Nun wird er in den ,, Senioren Konvent"( S. C.) ,, belegirt" und wenn sein Korps gerade präfidirt", trifft ihn vielleicht die Ehre, den Vorfit in demselben zu führer. Im übrigen bethätigt er seine Jugendkraft, indem er sich an den ,, Pro patria- Suiten" und Viritim- Suiten" betheiligt, die etwa mit der Königsberger Kabylia" oder der Rostocker Obotritia" auszufechten find daß sein eigenes Korps einen lateinischen Namen führt und eine eigene lateinische Devise" hat, ist ebenso selbstverständlich wie der lateinische Birkel". Benimmt er sich bei all diesen schönen Dingen nun nicht so forreft", wie es wünschenswerth erscheint, so fann er auf bestimmte Beit oder ,, in perpetuum" dimittirt" oder gar cum infamia" erflubiri" werden, und in solchen Fällen steht ihm als legtes der„ Appell" an den Kösener ,, S. C."( die in Kösen alljährlich zusammen tretende Delegirtenvereinigung der deutschen Korps) zu. Nur wenn er alle Klippen und Hinderniffe glücklich umschifft hat, wird er alter Herr" und hat zum ersten Mal seit seiner Brandfuchs" Beit wieder einen ehrlichen deutschen Namen. Das find unfere deutschen" Korpsstudenten!
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Nichts kommt um in einer Großstadt. Das„ B. T." schreibt: Die unscheinbarsten, oft anscheinend nicht des Aufhebens werthen Gegenstände finden da ihre Liebhaber und bilden, zu größeren Quantitäten angesammelt, dann häufig gesuchte Handels artikel. So hielten wir bisher alte unbrauchbate tünstliche Ges biffe oder Fragmente derselben für gänzlich werthlos, wurden jedoch durch einen Besuch, den wir jüngst der bekannten Handels börse in der Klosterstraße der Wissenschaft" halber abftatteten, eines Befferen belehrt. Gebißfragmente notirten nicht etwa Brief", sondern Geld". Die Zähne werden nämlich durch ein höchst einfaches Verfahren losgelöst und gelangen alsdann, sauber auf Wachstafeln aufgefeßt, wiederum in den Handel. Mit welcher Verachtung mag nicht so ein„ enterbter" Bahn, dem es bisher beschieden war, an trodener Schrippe zu Inabbern und an warmem Bichorienwaffer fich zu legen, auf seine Präs existenz blicken, wenn ihn ein günstiges Geschick auf seiner Wan berung plöglich in die Lage verseßt, seine Schneidigkeit am safe
nicht, ob in seinen gedruckten Werken, aber er sagt es ganz sicher, et muß noch ville mehr gedrunken werden. Was nun zum Beispiel Korpsstudenten und andere nüßliche Mitglieder der menschlichen Gesellschaft anbetrifft, so erlauben wir uns über die Trinkfähigkeit dieser Herren natürlich kein Urtheil, weil wir wissen, daß diese es häufig für zeitgemäß und nothwendig halten, sich mehr als zwanzig Schoppen zu leisten. Merkwürdiger Weise findet sich über diese Angelegenheit in den Verhandlungen der fünften Jahresversammlung des deutschen Vereins gegen den Mißbrauch geistiger Getränke fein Wort, obgleich bemselben ein Bankdirektor Dr. Emminghaus präfibirte. Bielleicht hielt man die Erwähnung jener Thatsache deshalb für überflüssig, weil dieselbe weltbekannt ist, oder man glaubte deshalb davon Abstand nehmen zu dürfen, weil jene Herrchen nicht mehr für verbesserungsfähig gehalten Herrchen nicht mehr für Auch andere Vertreter werden. der befizenden Klaffen leisten im Punkt des Kneipens ganz Außers ordentliches, und es muß im höchsten Grade Verwunderung. erregen, daß der alkoholfeindliche Bankdirektor hiervon keine Sollte er niemals von ChampagnerKenntniß hatte.
frühſtücken, die bei Gelegenheit günstiger Gründungen unters nommen werden, gehört haben und sollte ihm nicht Runde davon geworden sein, daß diese Frühstücke sich manchmal bis zum nächsten Tage ausdehnen?
Kurzum, Alles soll trinken, nur der Arbeiter richt. Er soll, wenn ihm bei aufreibender, anstrengender Thätigkeit die Kräfte versagen, sich durch einen Schluck Bichorienbrühe aus dem Volkskaffeehaus stärken, damit die Herren Bankdirektoren, Pastoren, Doktoren - und wer weiß, welche„ oren" noch, sich mit der Installiruug solcher Etablissements brüsten können und Drden dafür einheimſen.
Wenn der Herr Bankdirektor wüßte, wie lächerlich er sich durch seine Salbadereien bei den Arbeitern macht, so würde er vielleicht bei seinen Bankgeschäften bleiben. Beiden Theilen wäre dann geholfen.