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Beilage zum Berliner Volksblatt.

Nr. 222.

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Kommunales.

Stadtverordneten- Versammlung. Sigung vom Donnerstag, den 20. September.

Der Stadtverordneten- Vorsteher Stadv. Dr. Stryd, er öffnet die Sigung nach Uhr mit einer Reihe geschäftlicher Mittheilungen. Die Abtheilungen find zusammengetreten und haben drei Ausschüsse gewählt; der eine soll die Vorlage, be treffend den Erwerb von 3 fistalischen Parzellen zur Gneisenau­und Schleiermacherstraße, vorberathen, der zweite sich mit der Vorlage, betreffend die Ueberlaffung eines Bauplages für die Kirche der Emmausgemeinde auf dem Laufizer Plat befaffen, unb der britte die Ueber Die Vorlage, betreffend weisung von Geldbeträgen an den Grundstücks- Erwerbungs­fonds, prüfen. Vorher hatte der Vorsteher der Versammlung bas am heutigen Tage erfolgte Ableben des Stadtraths Wolff mitgetheilt, zu deffen Gedenken sich die Versammlung von den Sigen erhebt. Zwischen der Geschäftsordnung der Ausschüsse und der der Versammlung batte fich insofern ein Widerspruch berausgefunden, als zur Beschlußfähigkeit nach der Geschäftss ordnung der Versammlung mindestens die Hälfte der Mitglieder, nach der der Ausschüsse die Mehrheit der Mitglieder vorhanden fein muß. Die Versammlung beschließt, ihre Geschäftsordnung als auch für die Ausschüsse verbindlich zu bestimmen.

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Vor Eintritt in die Tagesordnung stellt Stadiv. Kunert feft, daß das Stenogramm über die Verhandlungen der vorigen Sigung an einer Stelle das gerade Gegentheil seiner Worte wiedergebe.

Einige Naturalisationsgesuche werden geschäfts­ordnungsmäßig erledigt.

Der Anlauf der Grundstüde Kreuzstraße 60.62 und 63/64 wird nach den Anträgen des Ausschusses beschloffen.

Einige Rechnungen werden auf Antrag des Ausschusses für Rechnungsfachen von der Versammlung dechargirt.

Einige Abänderungen des Bebauungsplanes werden genehmigt.

Der Antauf des Grundstücs an der Ede der Schmalen Gaffe und der Neuen Friedrichstr. 64-65 wird auf Antrag des Ausschusses abgelehnt.

Don

Im Jahre 1863 wurde in Leipzig bei der Feier" der fünfzigjährigen Wiederkehr des Tages der Leipziger Völkerschlacht " am 18. Oftober 1863 einer großen Bahl Vertreter deutscher und österreichischer Städte der Beschluß gefaßt, zur Erinnerung an diese Schlacht ein Denkmal auf dem Leipziger Schlachtfeld, und zwar als eine ge­meinsame That aller Deutschen zu errichten, und es wurde zu diesem Zwed ein Ausschuß gebildet, in welchen u. a. auch Balin gewählt worden ist. Aus dem Denkmal ist nichts ge worden; es soll aber jetzt zur Feier der 75jährigen Wiederkehr des Tages errichtet werden, und der Leipziger Magistrat wünscht mit dem damaligen ausschuß( für Berlin Bürgermeister Dunder und Stadtv. Dr. Virchow ) zu Vor erathungen in Verbindung zu treten. Der Magistrat beantragt, daß die Versammlung sich mit dem Anfinnen einverstanden

erflärt.

Stadto. Kunert: Ich muß mich gegen die Auffassung bes Magistrats menden. Seitens der Vertreter der übrigen Städte ist keine Anregung dazu ausgegangen, nur von Leipzig Teibst. Es heißt auch in dem Anschreiben des Leipziger Magistrats, daß das Denkmal bescheidener ausfallen und daß bie Gelder in Leipzig felber zusammen gebracht werden sollen. Um fo weniger noch haben wir Grund, uns hineinzumischen. Troß bem werden Sie es thun; nachdem Ste 10-15 000 M. für Spandau bewilligt haben zur Auffrischung einer ganz verblaßten Erinnerung an einen unbedeutenden Mann( Große Unruhe), werden Sie sich auch für das Leipziger Denkmal intereffiren, obwohl das Jahr 1813 und die Schlacht bei Leipzig für Sie einen ernsten, einen dämonischen Hintergrund hat. ( Gelächter. Rufe: Bu komisch, zu dumm. Glode des Vor­fiteiden.) Hören Sie meine Motivirung. Damals war Deutschland unter dem Anprall des großen forfischen Räuber­hauptmanns( Großes Gelächter, Glode des Vorfißenden) infolge eines jämmerlichen Regierungssystems im Innern( Große Un­tube) zusammengefnidt. Damals waren die Fürsten nur die Araeturen von der Gnade eines Napoleon . Die Edelsten der Nation, der Adel( Große Uruhe. Rufe: Aha!) hatten die Schlüffel der Festungen ausgeliefert. Es war die Zeit der tiefsten Erniedrigung. Bu jener Beit nun( Rufe: Wunderbar), als die Unfähigkeit der Fürsten sich herausgestellt hatte, die das es Gebete der Priester vergebens waren, Volt, das eine Wendung der Dinge herbeiführte.( Große Un rube.) Auf den Gefilden von Leipzig wurde der Macht Napo leons ein Stoß versezt( Rufe: Höchst merkwürdig), von dem fte fich nicht mehr erholen sollte. Das geschah durch die Volks fraft, burch das Vollsheer, nicht durch eine gedrillte Maffe. ( Gelächter.) Nicht beftegt aber war der 36fache Feind der inneren Tyrannei.( Große Unruhe.) In der Beit der Noth versprechen die Fürsten alles, Einheit, Freiheit und Ronstitution.( Große Unruhe. Rufe: 3u start!)

war

Vorftgender: Ueberlaffen Sie mir die Disziplin. Wenn Sie Herrn Runert nicht mitanbören wollen, so fönnen Sie ja' raus geben.( beiterfeit.) Sie, Herr Kunert, muß ich auffordern, zur Sache zu sprechen. Sie haben sich schon längst von der Sache entfernt. Ich mache Sie darauf aufmerksam, daß ich, wenn ich Sie zum zweiten Mal zur Ordnung rufen muß, berechtigt bin, Ihnen das Wort zu entziehen.

Stadto. Kunert: Wollen Sie doch meinen Ausführungen folgen, meine Herren, es wird nicht zu Ihrem Schaden sein ( Stürmisches Gelächter), wenn Sie die Anfichten eines Begners fennen lernen.' Die Herren haben ihre erlauchten Bu ficherungen nicht gehalten. Auch Friedrich Wilhelm III., der der Gerechte genannt wird....( Stürmische Unterbrechungen. Sufe: Bur Sache. Der Redner ist auf der Tribüne nicht zu verstehen.) Es wurden Ihnen ja damals einige Konftitutionen gegeben. Aber was waren fte? Muster von Despotten in fonftitutioneller Faffung und Muster ohne Werth...( Tobender Lärm, Glode des Vorfizenden).

zu entziehen.

Freitag, den 21. September 1888

nommen worden, es bandelt sich um die Bezeichnung von Stadtverordneten als Mitglieder für eine gemische Deputation, welche die Angelegenheit weiter fördern soll.

Stadtv. Kunert: Sie vergeffen bei dieser Vorlage ganz, mit einem Faftor zu rechnen: Die mächtigste Berliner Partei ist antimonarchisch und republikanisch.( Stürmische Unruhe.) Ferner find wir genöthigt, jene Männer, die Sie verehren, als Protettoren des fapitalistischen Systems zu betrachten, das wir bis aufs äußerste bekämpfen.( Lärm.) Ich höre hier Ausdrücke wie verrückt, dummer Flegel"- damit tennzeichnen Sie sich nur selber!

Vorsigender: Ich kann nicht dulden, daß Sie sich Ich habe solche Ausdrücke in meine Geschäfte mischen. Wenn ich fie gehört hätte, nicht gehört. würde ich fte gerügt haben. Ich dulde aber nicht, daß Sie die ganze Versammlung dafür verantwortlich machen.

Stadto. Kunert: Thun Sie, was Sie wollen: Für uns spricht die Vernunft und die Wissenschaft, für Sie die Ge wöhnung und die Gewalt!( Lärm und Gelächter.)

waren

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5. Jahrg.

Bezug auf die religiösen Verhältnisse der Schüler find in sämmtlichen Berliner Schulen am Schluffe des Jahres 1887 eingeschult gewesen 93 103 evangelische, 5385 fatho Itsche, 5992 jüdische, 361 diffidentische Anaben, 89 831 evangelifche, 5414 fatholische, 5245 jüdische, 273 diffiden tische Mädchen.- Die Bahl der Familienhäupter, gegen welche Strafmandate wegen ungerechtfertigter Schulverfäumniß ihrer Kinder erlaffen werden mußten, hat auch im Jahre 1887 zugenommen. Die Zahl der wirklich Bestraften stieg von 1215 im Jahre 1886 auf 1551 im Jahre 1887. Von den unter Verwaltung der städtischen Schuldeputation stehenden Schulen heben wir hervor die vier städtischen Bürgerschulen. Dieselben zählten am Ende des Jahres 1887 zusammen 22 Klaffen, in benen 869 Schüler unterrichtet wurden. Die fünf städtischen höheren Mädchenschulen zählen zusammen 91 Klaffen. Ende März 1888 unterrichteten an diesen fünf Schulen 121 Lehrer und Lehrerinnen, 6 Hilfslehrer und 17 Hilfslehrerinnen. Bur Ertheilung des fatholischen und füdischen Religionsunterrichts find geeignete Lehrkräfte besonders angenommen. Die Frequenz dieser Schulen war Ende Dezember 1887 in der Luisenschule 820, in der Victoriaschule 853, in der Sophien schule 842, in der Charlottenschule 922 und in der Margarethenschule 710. Die Zahl der Gemeindeschulen betrug Ende März 1888 171 mit 2861 Klaffen. Die städtische Taubstummenschule zählte Ende März 1888 im Ganzen 15 Klaffen mit einer Frequenz von 81 Knaben und 83 Mädchen, in Summa also von 164 Kindern( gegenüber 149 Kindern am Schluffe des Vorjahres.) Das Lehrpersonal besteht aus 1 Rektor, 11 wissenschaftlichen Lehrern, 2 wissenschaftlichen Lehrerinnen, 1 technischen Lehrer und 2 technischen Lehrerinnen. Die städtische Blindenschule, welche als Externat eingerichtet ist, besteht aus drei Klaffen, an denen Ende März 1888 1 Rektor, 1 ordentlicher Lehrer, 1 ordentliche Lehrerin, 1 Hilfslebrer für Mufit, 1 Hilfslehrerin für technische Arbeiten und 1 Wertmeister unterrichten. Die Frequenz der Anstalt war 38 Kinder( 17 Knaben, 21 Mädchen). Auf Kosten der Stadt Berlin find zusammen 159 872 Kinder ( abgesehen von den Freischülern c. der höheren Lehranstalten) 1887 unterrichtet worden.

Stadto. Meyer 1:( Große Unruhe Rufe: Ist über­flüffig!) Ich laffe mir die Redefreiheit nicht verfümmern. Als der Kollege Kunert in der vorigen Sigung alles das, was uns heilig war, in den Staub 30g, und seine Abficht offenkundig wurde, uns in unseren ruhigen, fachlichen Berathungen nur zu stören, nahmen fich die meisten hier vor, auf solche Reden ferners hin nicht mehr zu antworten. Seine heutigen Aeußerungen übersteigen aber alles Maß. So lange seine Gesinnungs­genoffen hier find, wir gewohnt, mit ihnen fachlich zu diskutiren; mit größtem Vergnügen waren wir bereit, auf ihre Anfichten, wie beim Gewerbe schiebsgericht, einzugehen. Was aber Herr Kunert vorbringt, find nur Beleidigungen, Entstellungen und historische Erinnerungen, welche die Versammlung nur ermüden fönnen. Auch die vor­liegende Angelegenheit war der Sache nach schon durch Be schlüffe geregelt. Die Versammlung hatte bereits beschloffen, daß die Büsten ihrer großen Kaiser hier aufgestellt würden. Es handelte fich darum, daß wir die großen dahingeschiedenen Monarchen ehrten.( Lebhafter Beifall.)

Der Antrag des Magistrats wird genehmigt. Stadto. Kunert, der fich zur persönlichen Bemerkung gemeldet hatte, verzichtet auf das Wort.

Einige unwesentliche Magistratsanträge werden debattelos genehmigt.

Einige Rechnungen werden dem Ausschuß für Rechnungs sachen überwiesen.

Damit ist die Tagesordnung erschöpft. Schluß 7 Uhr.

Lokales.

Die Aufbereitung der von den prenßischen Standes­ämtern über die während des Jahres 1887 zur Ein tragung in die Standesregister gelangten Geburten, Eheschlie ßungen und Sterbefälle angefertigten und dem tgl. statistischen Bureau eingereichten Bähltarten ist fürzlich im letzteren zu Ende

geführt worden.

S

Aus dem Zeitalter der sozialen Reform. Ueber Bettelverhältnisse in Berlin entwirft eine biesige Korrespondenz folgendes bezeichnende Bild: Die Bettelei in Berlin hat sich zu einem Erwerbszweige entwickelt, der mit Umficht und Geschick betrieben werden muß, wenn diejenigen, welche ihn ergreifen, nicht an den behördlicherseits errichteten Klippen scheitern wollen. In der engeren Stadt fieht man von der eigentlichen, gewerbss mäßig betriebenen Bettelei, mit Ausnahme derjenigen, die sich unter gewiffen Zweigen des Haufirhandels verbirgt, nur wenig, desto umfangreicher aber wird fie vor der Stadt und namentlich an den lebhaften Landstraßen betrieben, von denen wieder diejenigen mehr bevorzugt find, die nach den Kirchhöfen führen. Nicht mit Ün recht rechnen hier die Bettler dareuf, daß die zahlreich Vorübers gehenden, die auf den Friedhöfen zu thun haben, gerade in dieser Stimmung am ehesten zur Wohlthätigkeit geneigt find. Die Form aber, in der hier die Bettelei auftritt, ist eine wohl Sabre stand an der Briger Chauffee ein alter Mann mit einer berechnete und durch Erfahrung herangebildete. Noch im vorigen vor die Brust gehängten Tafel, welche in großer, weithin less barer Schrift die Worte enthielt: Ein alter, blinder Mann bittet um eine Gabe!" Wiederholt gerieth der Alte mit Polizei und Gerichten in Konflikt und wurde wegen Bettelns abgestraft, obwohl er niemanden angesprochen hatte. Das Gericht nahm an, daß strafbare Bettelei auch schriftlich verübt werden könne. Das gerichtliche Mißgeschick des Alten hielt lange Zeit andere von dieser Form des schriftlichen Bettelns zurüd. Nunmehr aber hat jener einen Ausweg gefunden. Seine Tafel enthält nur noch die Worte:" Auf beiden Augen blind, 72 Jahre alt!" Seit dem Frühjahr d. J. hat der Alte unangefochten seinen Plaz behauptet; in den letzten Wochen aber hat er mit einer ganz bedeutenden Konkurrenz zu kämpfen, denn immer zahl­reicher werden die Gestalten, die auf solchen, um den Hals ge tragenen Tafeln ihr Gebrechen den Vorübergehenden fund thun und außerdem natürlich alle Vorkehrungen getroffen haben, da mit Wohlthätige ihre Gaben bequem niederlegen fönnen. So lange nicht auch diese Form der Bettelet als strafbar erm achtet wird, dürften derselben sich noch zahlreiche Anhänger zu­wenden.

Verglichen mit den vorhergegangenen Jahren, zeigt die Bevölkerungs Bewegung des Jahres 1887 eine be merkenswerthe Abnahme der Bahl der Sterbefälle bei gleich zeitiger Zunahme der Bahl der Geburten, sowie eine geringe Verminderung der Bahl der Eheschließungen. Wir stellen, nach der Volls Btg.", die bezüglichen Ergebnisse der letzten fünf Jahre unter Bugrundelegung der für jedes Jahr bis zum 31. März des nächstfolgenden zur amtlichen Kenntniß des töniglichen statistischen Bureaus gefommenen Fälle( ohne die späteren, für 1887 derzeit noch ausstehenden Nachträge) hierunter zusammen.

1883

1885 Ueberhaupt geboren

1886

1884

1887

753 193

317 347 220 748

225 939

485 735

460 705 41 985 40 989 42 024

468 897

21 143

16 439

2421

unehelich Knaben 2725

2021

711 169

371 052

340 117

2566 unehelich Mädchen 2148 2194 2207 Gestorben 718 049 716 859 742 733 davon: männliche Personen 374 620 374 932 387 815 weibliche Personen 393 429 341 927 354 918

1 028 514 1 050 850 1064 401 1074 294 1 084 995 davon: ehelich Knaben 495 966 502 681 507 028 511 275 ehelich Mädchen 475 425 480 153 485 732 unehelich Knaben 43 895 44 161 44 652 45 193 unehelich Mädchen # 42 092 42 134 42 795 42 465 Todtgeboren 43 123 44 108 43 583 43 906 davon ehelich Knaben 21 660 22 054 22 002 22 054 ehelich Mädchen 16 746 17 136 17 225 2569 2525

1 070 538 1 093 973 1 108 509 1 117 881 1128 901 Ueberhaupt gestorben 761 172 760 967 786 316 730 076 Natürliche Bevölkerungsvermehrung 332 801 347 542 331 565 398 825 Eheschließungen 231 588 230 707 229 999 Lebendgeboren

16 808

2102 686 170 358 028 328 142

Borsigender: Herr Stadto. Kunert, Sie waren wieder nicht bei der Sache. Ich stelle den Antrag, Ihnen das Wort Wort zu entziehen. Die Majorität beschließt, dem Stadtv. Kunert das Stavto. Irmer: Ich schlage vor, daß wir unsere Ge schäftsordnung dahin abändern, daß ein Paragraph eingefügt pflichtigen Kinder, d. h. der Kinder zwischen 6-14 Jahren,

wird, wonach immer um 7 Uhr der Stadto. Kunert spricht. ( Große Heiterkeit.)

Der Antrag des Magistrats wird angenommen.( Stadtv. Runert hatte fich zu einer persönlichen Bemerkung gemeldet, der Borfigende aber hatte bereits über die Vorlage abstimmen laffen, bevor er die Meldung zum Wort erhielt.)

bebattelos genehmigt. Einige unwesentliche Vorlagen des Magistrats werden Es folgt die Vorlage des Magistrats betreffend die Auf­Stellung von Büsten der Kaiser Wilhelm I. und Friedrich Ill. im Sigungsfaale der Versammlung. Die Vorlage ist bereits ange­

Die Zahl der Schulanstalten in Berlin betrug am Ende des Jahres 1887 344 und zwar 252 öffentliche( fönigliche und städtische) und 92 Privatschulen( intl. 2 jüdische Schulen). In denselben erhielten zusammen 205 604 Schüler Unterricht ( 104 841 Schüler und 100 763 Schülerinnen) Darunter waren Schüler c. die über 14 Jahre alt find 13 914, während die Bahl der die Schule besuchenden Schüler und Schülerinnen im Alter von 6-14 Jahre 191 690 betrug. Aus einer von der städtischen Schuldeputation bewirkten Statistik ergeben sich einige bemerkenswerthe Resultate. Die Gesammtzahl der schul­wie natürlich von Jahr zu Jahr, aber wächst Von 1873 bis 1876 zeigt die Zunahmen find ungleich. fich eine steigende Vermehrung, 1877 ein plöglicher Abfall. Dann folgt wieder ein dauerndes Wachsthum bis 1885, hierauf ein jähes Fallen und 1887 wieder ein geringes Steigen der Bunahme. Die in schuldgeldpflichtigen Schulen unterrichtete Jugend des schulpflichtigen Alters ist nachweislich von 1877 bis 1880 zurückgegangen; das Minimum von 1880 liegt noch unter 1872, und Ende 1887 war der Bestand von 1884 noch nicht

-

wieder erreicht, wenngleich im Jahre 1887 eine erheblichere Bu nahme als in den früheren Jahren eingetreten ist. In

Von den Antisemiten lesen wir in der Berl. 8tg.": Ein Berliner Lokalblatt, dem fich die antisemitische Bewegung als treffliche Nährmutter erwiesen hat, veröffentlichte in voriger Woche einen herzbeweglichen Artikel über den Antisemitismus. Ganz besonders wurde darin der ebenso erstaunliche und fo mische, als selbstredend verunglückte Versuch unternommen, die Bewegung des Haffes und der Verfolgung in Einklang zu bringen mit den Forderungen wahrer Humanität. Diese Auss brüche wedten sofort in uns die Vermuthung, als seien fie me niger bestimmt, neue Gimpel einzufangen, als alte Gönner fest zuhalten. Eine Meldung, die wir in einem Kartellblatte finden, liefert uns eine lebhafte Unterstüßung für unsere Annahme. Darnach nämlich scheint der große bekannte Unbekannte mit der offenen Hand offene Hände wissen die Häuptlinge des Antisemitismus jederzeit besonders zu schäzen! dem Gedanken, daß Geben seliger sei denn Nehmen, den Abschieb ertheilen zu wollen. Er hat der Partei der verschämten und der reinen" Radau- Antisemiten die erheblich ften Opfer gebracht; er hat die von dem öden Mammon, den fte nicht hatten, niedergehaltenen Ritter vom nationalen" Trinkgeld aufgerichtet und mit dem Muthe edler Männlichkeit erfüllt. Er bat Geld zu Festen bergegeben, bei denen es hoch herging. Dieser nach mehrfachen Richtungen geschäßte und schäzenswerthe Freund und Gönner hat nun, wie jene Mel bung besagt, unbegreiflicher Weise den Geschmack an seinen anti­semitischen Freunden verloren und stellt die Zahlungen für die Sache der Menschheit, wie die Liebermann und Böckel fte ver stehen, ein.

Nun gilt aber selbst für urgermanische Heldenföhne und antisemitische Hesführer das Wort von dem lieben Organisten, ohne den alle Flöten schweigen müffen. Man wird die neulich angekündigte Abficht der antisemitischen Parteileitung, Wahl­enthaltung bei den Landtagswahlen zu empfehlen, mit dem harten Schlage, den der treulose Mammon ihnen zuges So wenig die fügt, in Verbindung bringen dürfen. intereffante Gesellschaft der antisemitischen Krafthuber von den mosaischen Staatsbürgern wissen will, an Moses und die Propheten glauben fie mit der schwärmerischen Inbrunst des Ritters Toggenburg, dem die Angebetete allzu fern weilt. Da man nun mit dem Gelde, das man nicht hat, keine Wahl­agitationen treiben kann, so wollen die Antisemiten vorläufig ohne Wahlbetheiligung abwechselnd auf die Juden und auf einander losschlagen. Das letztere Geschäft machen zur Zeit die Herren Liebermann von Sonnenberg und Böckel mit einander ab. Selbstverständlich werden sie fich auch wieder vertragen, wie das so üblich ist.

Nun. noch ist nicht aller Tage Abend. Vielleicht ersteht ein anderer Retter dem abgebrannten Lager, und wir sehen die