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Sie begann in langfamem Tempo, wuchs aber mit jeder Sekunde, bis fte jene rapide Schnelligkeit erreicht hatte, wodurch die Eisen bahnen thren so glänzenden Sieg über alle sonstigen Mittel des Fortkommens erfechten. In nicht voll zweiundzwanzig Minuten war der Anhaltepunkt bei Behlendorf , eine Strede von 3850 Ruthen, erreicht. Da in der Folge bei größerer Einübung der Leute gewiß die Fahrt sich noch be fchleunigen läßt, überdies diese Station die größere ip, indem die folgende nur noch 3150 Ruthen beträgt, so wird der ganze Weg von Berlin nach Potsdam fünftig bequem in vierzig Mi nuten zurüdgelegt werden. Nach einem etwa halbstündigen Aufenthalt wurde die Rückfahrt nach Potsdam angetreten, welche der Berichterstatter jedoch nicht mitmachte. Die höheren Beamten der Regierungs und städtischen Behörden in Potsdam waren zu der Fahrt eingeladen und hatten derselben zum größeren Theil beigewohnt. Mittags wird ein großes Gastmahl in Potsdam die Direktoren, viele Aktionäre und Ehrengäste ver einigen. Durch die zweckmäßigen Einrichtungen, welche seitens der Postbehörde zur Beförderung nach Behlendorf getroffen find, fowie durch die Aufstellung der Kremser- Fuhrwerke wird es möglich sein, diese fertige Bahnstrecke schon jetzt, sowohl zu Ver gnüngungsfahrten, wie zur Beschleunigung des Verkehrs zu be nußen. Zu den ersteren ladet das schöne Herbstwetter noch ganz besonders ein; der bei Zehlendorf durch Herrn Heinzelmann er. baute Salon, sowie das elegante an demselben eingerichtete Lokal in Potsdam nächst dem Bahnhofe bieten den Spazier fahrern auch zugleich angenehme Aufenthaltspläge dar, um die Beit der Abfahrt abzuwarten. Der glüdliche Anfang ist ge macht; möge der Fortschritt in gleicher Weise erfolgen. Bald wird das Publikum es allgemeiner zu würdigen wissen, welche unschäßbare Wohlthat demselben durch die Anlegung dieser Eisenbahn geworden ist, die nach ihrer Vollendung Berlin aus feiner ärmlichen Gegend gewissermaßen in die nahe Nachbarschaft der anmuthigften Umgebungen verseßen wird.'
art, daß die Spike der Deichsel bis auf die entgegengesezte Seite der Droschte stick. In der Droschte faß ein Herr mit einer Dame, die beide in geradezu wunderbarer Weise unverlegt geblieben find, obwohl die Deichsel unmittelbar an ihren Knieen vorüberstreifte. Durch einen Schußmann wurden zunächst die Personen festgestellt, welche bei dem hinausschieben des Wagens betheiligt gewesen waren.
Berliner „ Jäger" richteten dieser Tage auf dem städtischen Nieselgut Rosenthal schweres Unheil an. Seit der am 15. b. M. eröffneten Hafenjaad herrscht auf den Haideflächen Rosenthals reges Leben und Treiben. An einem diefer Nach mittage standen auch zwei Berliner Herren auf dem Anstand, um Lampe " abzuwarten. Plöglich erscheint an einer Heumiete ein Hase und sofort frachen zwei Schüffe, denen ein lauter Aufschrei folgt. Nach näherer Untersuchung des Ortes, woher der Schrei fam, fand man zwei Frauen vor, die in einer Blutlache liegend, getroffen waren. Ein sofort hinzugerufener Arzt fonstatirte an der einen, einer 70 jährigen Frau, einen Schuß am Arm und einen im Rücken, bei der anderen, einem jungen, blühenden Mädchen, einen Schuß in den Kopf. Nach An legung eines Nothverbandes wurden beide Frauen nach ihrer Wohnung überführt und beide Herren werden sich wegen fahrläffiger schwerer Rörperverlegung zu verantworten haben.
rade auf dem Hof befand und dem Mauertrümmer, Glas und dergleichen an den Kopf geschleudert wurden. Bum Glüd waren weder in der Portierwohnung noch im Entresol Personen anwesend; fie wären faum mit dem Leben davon gekommen. Die Feuerwehr leistete sofort bereitwilligst Eamariterhilfe und war bis nach 10 Uhr mit der Aufräumung beschäftigt.
Infolge einer ganz unsinnigen Wette ist die in der Rheinsbergerstraße 39 wohnende Familie Krisling in Trauer versezt worden. Der einzige 17jährige Sohn derselben, welcher fich in einem hiefigen Konfektionsgeschäft in Stellung befand, war mit Bekannten eine Wette eingegangen, wonach er fich erbot, mit einem Pferdebahnwagen der Ringbahn im gleichen Tempo einmal um ganz Berlin zu laufen. m Dienstag voriger Woche sollte die Wette zum Austrag gebracht werden; mehrere Freunde bestiegen am ehemaligen Prenzlauer Thore einen Pferdebahnwagen, der in der Richtung nach dem Bran denburger Thor fuhr, während Felir K. nebenher trabte. Schon am Potsdamer Play vermochte er, wie die Berl. Börf.- 3tg." berichtet, nur mit Anstrengung aller Kräfte gleichen Schritt zu halten; er tam schließlich bis zur Bellealliancestraßen- Brücke mit; hier wurde er jedoch, als der Wagen anhielt, vom Blut sturz befallen und stürzte zur Erde. Von seinen Freunden mittelst Droschke in die elterliche Wohnung geschafft, verstarb er dort an den Folgen einer Lungenentzündung am Sonntag Vormittag.
Dah nicht nur die armen Arbeiter" der Segnungen des Unfallversicherungsgefeßes theilhaftig werden, lehrt der Unfall, welcher den Abtheilungsingenieur Herrn von Knoblauch, welcher in Diensten der Großen Berliner Pferde EisenbahnGesellschaft steht, betroffen hat. Derselbe hatte das Unglück, geTegentlich einer Reviston der Pferdeeisenbahngeleise von einem Kohlenwagen überfahren zu werden und einen Schenkelbruch zu erleiden. Der angetrunken gewesene Kutscher wurde mit einem Monate Gefängniß bestraft, während Herr v. Knoblauch 2 Monate in ärztlicher Behandlung bleiben mußte und genöthigt ist, fich an Krüden fortzubewegen. Die Straßenbau Berufs genoffenschaft, welche in Anspruch genommen wurde, lehnte jed wede Entschädigung ab, indem fie feinen Betriebsunfall für vor legend erach ete; außerdem machte dieselbe geltend, daß der Verunglückte, seiner Behauptung zuwider, nicht völlig erwerbsunfähig geworden sei, da derselbe nach wie vor seine bisherigen Funktionen versehe. Gegen diesen Bescheid legte Herr v. R. Berufung ein, in derselben darlegend, daß er durch den Unfall völlig erwerbsunfähig geworden sei und nur aus Pflichtgefühl feinen Obliegenheiten nachkomme, so schwer ihm dies auch falle. Das zuständige Schiedsgericht tam zu der Ueberzeugung, daß zweifellos ein Betriebsunfall vorliege, und erkannte dahin, daß dem Kläger eine Entschädigung in Höhe von 50 pCt. der ge feßlich höchsten Unfallrente von 623 pet. zuzuerkennen sei. Da Das Jahresdiensteinkommen des Klägers nach den Ermittelungen der Berufsgenossenschaft sich auf 4600 M. belief, wonach die gefeßliche Rente von 66% pCt. 3066% M. betragen würde, wurden ihm 50 pCt. derselben, also 1533% Mart zu gebilligt.
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Die Selbstmordkandidatin, die sich, wie bereits be richtet, am 18. d. M. aus der vierten Etage des Hauses Prinzens Straße 27, nachdem sie in einem leeren Zimmer einen vergeblichen Vergiftungsversuch gemacht, aus dem Fenster auf den Hof stürzte, ist heute früh nach gräßlichem Leiden im Krantenhause verstorben. Die Unglückliche war, wie sich herausgestellt hat, als Berläuferin in einem Schlächterladen angestellt und erst 15 Jahre alt. Ueber die Veranlaffung zu dem Selbstmorde fehlt bis jest jeglicher Anhalt.
Verbrannt find in der vorlehten Nacht zwei Pferde auf dem Grundstück Sebastianstraße 73. Auf dem Hofe des Hauses steht ein aus Fachwert errichtetes Stallgebäude, in deffen einer Abtheilung zwei Pferde des Bayer'schen Fahrgeschäfts untergebracht waren, während die zweite vom Kartonfabrikanten Söble als Stall für sein Pferd benutzt wird. Aus unermittelten Gründen entstand an der Thüre des Bayer'schen Stalles Feuer, das den Eingang vollständig versperrte und so schnell um sich griff, daß die im Stall befindlichen beiden Pferde verbrannten, ehe Hilfe gebracht werden fonnte. Das Höhle'sche Pferde wurde betäubt noch herausgezogen. Stall und Futterboden find aus. gebrannt.
Dichte Grasbüschel mit fußbohen, üppig grünen Halmen tann man gegenwärtig auf dem kostbaren Bauterrain Berlins in der Leipzigerstraße sehen. Das alte Gebäude Nummer 25 der genannten Straße wurde zum Zwecke des Umbaues bereits vor einiger Zeit bis auf die Fundamente niedergebrochen; diese aber und die Kellergewölbe des Hauses blieben einige Beit liegen, abgesperrt von dem Treiben der Straße durch den bekannten dichten Bauzaun. Als dieser vor einigen Tagen wieder geöffnet wurde, sab man auf verschiedenen Stellen des Bauplazes die hochaufgeschoffenen Grashalme in dichten Büscheln stehen, die zwischen Lehmstücken und Mauersteinen emporgewuchert waren, so daß die Pferde der auf den Bauplaz einfahrenden Fuhr werke mit Verlangen nach dem Grünfuiter schnappten. Nun rede noch einer von der Unfruchtbarkeit und mangelnden landwirthschaftlichen Kultur des Berliner Sandbodens!
Der Hausdiener Jakob Fella, der am vorigen Sonn abend unter Mitnahme von 5000 M. flüchtig geworden war, ist um Freitag in ötensleben festgenommen und nach dem Amtsgerichtsgefängniß in Aschersleben eingeliefert worden. Somit hat fich die Vermuthung bestätigt, daß fich Fella der Magdeburger Gegend zuwenden werde. Von dem Gelde ist nichts bei ihm gefunden worden, doch glaubt man, daß Fella bie Summe nicht verpraßt hat, sondern irgendwo verborgen hält. Man erwartet heute die Ueberführung des Defraudanten nach Berlin .
Einen sonderbaren Besuch erhielt am gestrigen Tage ein Schanklofal in der Münzstraße. Mit einem gewaltigen Sage fprang nämlich plößlich des Wirthes Hausläßlein durch die geöffnete Thür in das mit Gästen gefüllte Lokal und hinter ihr her mit einem furchtbaren Wuthgeheul zwei vor einen leeren Koblenwagen gespannte Hunde, das Alles um fich zerschmetternde Fahrzeug in voller Wucht nach fich ziehend. Bei diesem an und für fich tomischen Intermezzo sollte es jedoch nicht ohne ernstere Verlegungen abgehen. Während der Maurer J. durch den hereinstürzenden Wagen derart verlegt wurde, daß er mit einer Wunde am Fuße per Droschke nach seiner Wohnung ge bracht werden mußte, wurde das 5 jährige Söhnchen des Wirths von den Thieren überrannt, so daß es, aus einer tiefen Kopfwunde blutend, bewußtlos liegen blieb. Erst nach großen Mühen gelang es, die wüthenden Hunde zu beruhigen und den zertrümmerten Wagen wieder ins Freie zu schaffen. Der Schaden des Wirt es ist außer dem Unfalle seines Söhnchens noch ein ganz bedeutender an Gläsern und Mobilien.
Die Affäre am Friedrichshain , die in Arbeiterkreisen nun schon Monate lang auf das Lebhafteste besprochen wurde, hat vorgestern ihren gerichtlichen Abschluß erhalten. Einige der Angeklagten find zu mehrmonatlichen Gefängnißstrafen verurtheilt worden, einige derselben wurden freigesprochen. Im Großen und Ganzen scheint der Aufruhr" in einer mehr oder weniger animirten Rempelei mit den Vertretern der Exekutivgewalt be standen zu haben, es hat bei der ganzen Sache wohl faum eine blutige Nafe gegeben. Jmmer ging es nicht so friedlich zu zur Feier des 18. März; der blutigste Tag, den die Gegend am Friedrichshain gesehen hat, war aber entschieden der 18. März 1849, von dem die Zeitungen jener Beit folgendes berichten: " Die Jahrestage der Revolution, der 18. und 19. März, find zum Glücke doch rubiger vorübergegangen, als gewiß so mancher gedacht hatte. Noch ehe der Morgen des denkwürdigen 18. graute, hatten sich die Maschinenbauer und viele Mitglieder des Handwerkervereins nach dem Friedrichshain begeben, um denjenigen Genoffen, welchen noch nicht Gedenktafeln zu Theil geworden, dieses legte Werk der Liebe zu errichten. Etwa um 9 Uhr Morgens begann die Wallfahrt nach dem Friedrichshain , zahlreiche Menschenmaffen, die Hüte beflort, suchten die Gräber heim, um fie mit Kränzen und Blumen zu schmüden. Gegen 4 Uhr Nachmittags wurde der Andrang dort in hohem Maße start, umſomehr, als ein hiefiger Stallmeister, Thomson, mit einigen Eleven, zu Pferde, mit Kokarden und Kränzen geschmückt, die Aufmerksamkeit des Publifums insofern auf sich zog, als man ihn für den Abgeordneten v. Unruh hielt und ihm Hurruhs brachte. Infolge dieser am Landsberger Thore statt. gebabten Aufregung wurde das Thor geschlossen, und um nun die von innen der Stadt andrängende Menschenmaffe zurückzus halten, rückte Militär an, welches bereits am Tage vorher dort in Maffe aufgestellt war. Es erfolgten hier Verhaftungen, die namentlich darin ihren Grund hatten, daß man am Büschingplat eine Barrikade zu erbauen angefangen. Die Verhafteten wurden nach der in der Weberstraße belegenen Schußmannswache ge bracht, auf welche jedoch ein Angriff gemacht und wobei viele Schußmanner durch Steinwürfe verwundet wurden. Die Wache selbst ist durch einen Steinhagel zerstört worden, und nur das Am 19., Abends, waren Militär verhinderte weitere Erzeffe. viele Neugierige nach der demolirten Wache gezogen, und als man abermals versucht hatte, in das Haus zu bringen, rückte Militär an, wonach die Neugierigen fich zerstreuten. Der Friedrichshain war an diesem nicht so besucht, als am verfloffenen Tage."
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Vor vierzig Jahren war man, wie man aus dem Bericht fteht. in Berlin noch nicht so militär und polizeifromm wie heute, wahrscheinlich hatte man an jenem Tage noch ganz andere Dinge befürchtet. Was würde wohl heute geschehen, wenn in Berlin eine Polizeiwache geftürmt würde?
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Polizeibericht. Am 21. d. M. früh wurde an der Bär waldbrücke die Leiche eines etwa 1 Jahr alten Kindes aus dem Waffer gezogen und nach dem Leichenschauhause gebracht. Um den Hals der Leiche war mittelst einer Schnur ein Mauerstein befestigt. Vormittags sprang an der Freiarche ein obdachloser Druder in selbstmörderischer Abficht in den Landwehrkanal, wurde aber von einem Schiffer alsbald wieder herausgezogen und demnächst nach der Charitee gebracht. Gegen Abend fand im Keller des Hauses Potsdamerstraße 117 eine Ents zündung von Benzindämpfen statt, durch welche eine Frau und ein Knabe schwer, sowie der Portier und ein Knabe anscheinend leicht verlegt wurden. Soweit bisher festgestellt worden, ist in den Kellerräumen im Laufe des Nachmittags Benzin abgefüllt und dabei ein Glasballon zerbrochen worden. Das ausgelaufene Benzin wurde zwar mit Sand überschüttet, entwidelte jedoch Dämpfe, welche fich, als die zuerst genannten den Keller mit Lidt betraten, entzündeten und die Explofton verursachten.
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Abends nach 10 Uhr wurden in der Schönhauser Allee , in der Nähe der Kaftanien Allee, zwei Arbeiter, angeblich ohne Veranlaffung, von mehreren Männern überfallen und Beide durch Messerstiche am Ropf verlegt. Einer der Exzedenten ist festgenommen wor ben. Um dieselbe Zeit wurde im Flur eines Hauses in der Fürstenbergerstraße ein etwa 50 Jahre alter Mann bewußtlos aufgefunden und nach dem Lazarus- Krankenhause gebracht, wo bei ihm ein Schädelbruch festgestellt wurde. Um dieselbe Zeit wurde in der Karlstraße ein Drehorgelspieler bewußtlos auf der Straße liegend vorgefunden und nach der Charitee gebracht. An demselben Tage fanden Schmidstr. 8, Mödernstr. 63, und In den Belten 20 unbedeutende Feuer statt. Außerdem ge rieth in der Nacht zum 22. d. M. auf dem Grundstück Se baftianstraße 73 ein Pferdestall in Brand. Zwei darin befindliche Pferde tamen im Feuer um.
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Vergnügungs- Chronik.
Projektirtes Repertoire der königlichen Schanspiele vom 23. September bis 1. Dltober. Im Operns hause. Sonntag, den 23.: Carmen; Montag, den 24.: Martha; Mittwoch, den 26.: Sympathie, Robert und Bertram; Donnerstag, den 27.: Bum ersten Male: Die Götterdämmerung; Freitag, den 28.: Don Juan( Frau Pierson Brethol als Gast); Sonnabend, den 29.: Carmen( legtes Auftreten des Fräulein Renard); Sonntag, den 30.: Die Götterdämmerung; Montag den 1. Oftober: Koppelia, Die Prüfung. Jm Wallner Theater. Sonntag, den 23.: Der Herr Major auf Urlaub; Montag, den 24.: Tante Therese; Dienstag, den 25.: Die Journalisten; Mittwoch, den 26.: Die Jäger; Donnerstag, den 27. Der Herr Major auf Urlaub; Freitag, den 28.: Rofen müller und Finte; Sonnabend, den 29.: Auf der Brautfahrt; Sonntag, den 30.: Auf der Brautfahrt.
Urania. Jeden Sonntag großer Ball in dem neurenovirten Saale, bei großem Orchester.
Gerichts- Zeitung.
Wegen Majestätsbeleidigung hatte sich am Sonnabend der Tischler Julius Wolff aus Tempelhof vor der 1. Straf fammer des Landgerichts II zu verantworten. Die unter Au schluß der Deffentlichkeit stattgehabte Verhandlung ergab, dak fich Wolff am 18. Juni b. J. beleidigend über den Kaifer Wilhelm I. geäußert hatte. Das Urtheil lautete auf nicht weniger als 6 Monate Gefängniß.
Eine Explosion von Benzindämpfen hat am Freitag Abend in der achten Stunde im Hause Potsdamerstraße 117 und in den Nachbargrundstücken furchtbare Verwüstungen angerichtet und zahlreiche Menschen in die schwerste Gefahr gebracht. Ueber Ursache und Verlauf der folgenschweren Katastrophe liegt folgender Bericht vor: Im Vorderhause des geuannten Grundfolgender Bericht vor: Jm Borderhause des geuannten Grundstücks befindet sich die E. Noad'sche Droguerie, deren Nebenräume auch das Parterre des linken Seitenflügels einnehmen. Unter dem Laden liegt der Lagerfeller, an diesen grenzt eine im linken Seitenflügel liegende Kellerwohnung und die Waschküche, und an diese wieder ein Kohlenteller, in dem etwa 5 Kilo Benzin lagerten. Durch das Treppenhaus ist dieser Keller von den Kellerräumen des Quergebäudes getrennt, in deffen Parterre die aus drei Räumen bestehende Wohnung des Schuhmachers Pflanz, des Portiers des Hauses, liegt. Am Freitag Nach mittag um 1 Uhr war ein Kommis des Noad'schen Geschäfts im Rohlenkeller mit dem Abzichen von Benzin beschäftigt gewesen. Der B.nzinballen hatte dabei einen Sprung bekommen und etwa ein Kilo der Flüssigkeit war ausgefloffen. Einem weiteren Ausströmen war durch schleuniges Umfüllen vorgebeugt, auch das entronnene Benzin sorgfältig aufgewischt worden; immerhin war barüber einige Beit hingegangen, während welcher die Benzindämpfe hatten entweichen fönnen. Um 18 Uhr Abends hatte fich die im Quergebäude wohnende Frau Schlößner mit dem neunjährigen Sohn ihrer Schwester mit Licht in den Keller des Quergebäudes begeben, um ein Gefäß heraufzuholen. Raum aber hatte sie den Keller betreten, als eine Explosion von furchtbarster Wirkung stattfand und Frau und Anabe in hellen Flammen standen. Die Erschütterung war eine so gewaltige, daß minutenlang Alles wie gebannt war. Der Umstand, daß durch den Luftdrud im ganzen Hause das Gas erloschen war, trug noch dazu bei, die Bestürzung zu erhöhen. Erft als die Unglücklichen, Feuersäulen gleichend, mit entfeß lichem Wehklagen auf den of stürzten, ermannte man fich, iß die Brennenden zu Boden und suchte zunächst wenigstens die Flammen zu löschen. Allmälig hatte sich denn auch die dichte Staubwolle, die alles verbüllte, etwas verzogen, so daß man die Folgen der Explosion übersehen konnte. Die gewölbte Kellerdecke des Quergebäudes war in der ganzen Ausdehnung durchschlagen, die Wucht war eine so gewaltige gewesen, durchschlagen, die Wucht war eine so gewaltige gewesen, daß an mehreren Stellen auch noch die Decke des Barterres durchbrochen war. Der Inhalt der Parterrewohnung war in Atome zerrissen. Im entferntest gelegenen Zimmer war ein Kleiderschrank von dem Barterre bis in das Entresole hinauf geschleudert worden. Noch jest fleht man in der Decke des Entresols ein einzelnes Tischbein steden, das frei nach unten herabhängt und angeklebt erscheint. Eiserne Bettstellen waren vollständig zusammengeklappt, die Fensterrahmen überhaupt verschwunden. Das Asphaltpflaster des Hofes ist in großen Flächen aufgeriffen, in der Küche der Noad'schen Wohnung im Seitenflügel hielt zwar das Gewölbe des Fußbodens, doch wurden die Dielen hochgehoben und der Küchentisch einen halben Meter weit abgerüdt. Im Road'schen Laden fiel die Uhr von der Wand, zertrümmerte eine Flasche und verlegte leicht mehrere im Laden befindliche Personen. Im Blau'schen Posamentierladen wurde die Spiegelscheibe zertrümmert. Vom Treppenfenster des aweiten Stocks wurde das Fensterbrett abgerissen und durch das
Heber einen Geheimrathszirkel", welcher in Berlin am Ende des vorigen Jahrhunderts unter dem Namen der Palmie'schen Ressourcen" bestand, schrieb damals, wie der " Bär " mittheilt, der spätere preußische Staatsminister v. Schön folgende intereffante Notiz in sein Tagebuch: Diese Refsource ist ein Sammelplag aller geheimen Finanzräthe und in diesem fogenannten Geheimrathszirkel war ich mehrmals. Ich war eritaunt darüber, daß Personen, welche dem Range nach nächst den Ministern ausgezeichnet so gestellt find, in den gewöhn lichsten, plattesten Gedanken sich herumtummeln; doch wurde mir dies flar, als ich erfuhr, daß die wenigen Männer von diesen, welche wissenschaftliche Bildung hatten, an Schwelgereien der Art nicht theilnahmen, sondern nur Leute versammelt waren, welche ihr Schreibehandwerk gleich jedem anderen Handwerk ausgelernt batten."
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Unter der Anklage der Sachbeschädigung stand der 18 jährige Arbeitsbursche Ferdinand Schacht vor der 92. Ab theilung des Schöffengerichts. Der Angeklagte war in der be fannten Belvetfabrit von Mengers in der Röpniderstraße be schäftigt, sollte aber entlaffen werden und durchbohrte aus Merger hierüber zwei Stüde Sammet , welche nach Angabe der Anklage einen Werth von zirka 300 M. repräsentirten, mit einer langen Nadel an verschiedenen Stellen. Schacht will zur Zeit etwas angetrunken gewesen sein und auch nur das eine Stück muth willig beschädigt haben. Bei dem zweiten will er gestolpert und mit der Nadel, die er in der Hand hielt, hineingefallen fein. Die beiden Stüde hätten überhaupt nur einen Werth vo höchstens 60 M. gehabt und der angerichtete Schaden sei reich lich durch die 16 M. Arbeitslohn gededt, welche der Fabrikant ihm einbehalten habe. Der Staatsanwalt wollte den Fievel mit einer 14 tägigen Gefängnißstrafe gefühnt wiffen, aber der Berichtshof hielt in Anbetracht der Jugend bes Angeklagten eine Gefängnißftrafe von 8 Tagen angemessen.
Die Ausreden der Spikbuben verrathen bisweilen nicht wenig Erfindungsgabe. An einem Juni- Morgen wurden awei vielfach vorbestrafte Männer, Wilhelm Funk und Georg Kruppa, auf einem Boden des Hauses Friedrichsfelderstr. 25 bes troffen. Sie gaben an, daß sie daselbst genächtigt hätten. Man fand in ihrem Befige aber eine ganze Anzahl Kleidungsstüde,
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wurden deshalb dem nächsten Polizeibureau zugeführt. Sie meldete fich auch bald ein in dem genannten Haufe im Keller wohnender Schlächtergeselle, der die Sachen als die feinigen rekognoszirte. Jest gaben die beiden Verdächtigen eine wunder bare Erklärung darüber ab, wie fie in den Befty der Sachen gelangt seien. Es sei noch ein dritter im Bunde gewesen, der Arbeiter Gräfert, und dieser habe den Diebstahl ausgeführt. Sie hätten im Friedrichs Fenster nach innen auf die Treppe geschleudert, die Hoffenster vorgeschlagen, einen unverschlossenen Keller in dem vorbenannten zersprang die Scheibe dos Straßenthorweges und streifte im wurden fast sämmtlich eingedrückt. Im Hause Lügowstr. 23 Hause aufzusuchen. Unter seiner Führung habe man den Weg berabfallen eine Dame. Schwerer verlegt ist außer den beiden Opfern der Katastrophe, die nach dem Elisabeth Krankenhaus gebracht wurden, nur noch der Portier des Hauses, der sich ge
Die Unfitte der Berliner Geschäftskutscher, mit ihren Gefährten aus den Höfen auf die Straße zu fahren, ohne Bosten auszustellen und sonstwie das Publikum zu warnen, hätte am Freitag Vormittag zwischen 10 und 11 Uhr um ein Haar ein schweres Unglüd herbeigeführt. Aus dem Hausflur der Maschinenfabrik Möller und Blum in der Bimmerfstraße wurde ein schwer beladener Wagen mit der Deichsel voraus auf die Straße gerollt. In demselben Augenblic fuhr die Droschte Nr. 6533 vorüber. Die Deichsel des Roliwagens schoß mit starter Gewalt auf die Droschte los und durchbohrte dieselbe genau in der Mitte unter der Glasscheibe der Droschkenthür der
funden. In der Nacht seien sie geweckt worden, als Gräfert angetreten und auch eine paffende Stelle zum Nachtlager ge von einem lleinen Ausfluge zurücklehrte; er habe den ganzen Arm voll Sachen gehabt, die er ihnen mit den Worten:
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