welche uns heute in der Wiederschilderung wie ein Märchen flingen. So behauptete Thiers im Jahre 1834 in der franzö fischen Kammer, die Eisenbahnen seien eine Spielerei, ein fosts betheiligen dürfe. Arago, der große Naturforscher, fügte hinzu, daß fie allenfalls für lofale Swede genügen dürften, aber für eine Schienenverbindung zwischen Paris   und den großen Handels­plägen werde er nie stimmen; das sei ein Unding, weil man Güter auf der Eisenbahn niemals werde transportiren fönnen. 2 Jahre später also 1836 gab Thiers schon zu, daß man für ganz furze Strecken Eisenbahnen erbauen lönne, aber," sagte er, ,, wir schäßen das Menschenleben bei dem hohen Grad der Zivis lisation viel zu hoch, um dasselbe bei dieser Art des Verkehrs auf das Spiel zu setzen. Sogar in England, dem Mutterlande dieser Erfindung, wo man sonst alle für Handel und Industrie vortheilhaften Neuerungen zu fördern pflegt, war die öffentliche Meinung den ersten Eisenbahnen alles eher als hold. Die " Times" schrieben, daß die Projekte von Eisenbahnen, welche

bis 28 800 M. noch 376, bis 32 400 M. noch 278, bis 36 000 M. noch 250 Personen. Ein Einkommen bis zu 42000 m. ver­fteuern blos 195, bis zu 48 000 D. 203, bis zu 54 000 D. 127, bis zu 60 000 M. 112, bis zu 72 000. 86, bis zu 84 000 spieliger Lurus, an welchem fich fein vernünftiges Staatswesen m. 71, bis au 108 000 M. 46. Auf den nächstfolgenden Stufen Auf den nächstfolgenden Stufen mit 120 000, 144 000, 168 000, 204 000 D. halten fich noch 36 bezm. 30, 23, 29. Die weiter aufwärts steigenden Einkommen fteuerstufen bieten nur noch Zahlen, die man nach Einern, nicht mehr nach Behnern, anzugeben hat. In der baulichen Ents widlung Berlins   hat das Jahr 1887 einen großen Fortschritt aufzuweisen; die Zahl der bebauten Grundstücke stieg von 19 595 auf 19 987, also um 393( gegen 210 in 1886 und 244 in 1885). Die Zahl der freihändigen Auflaffungen von bes bauten und unbebauten Grundfiüden wird für 1887 auf 2900 geschäßt( für 1886 auf 2300, für 1885 auf 1900); Die legte amtlich ermittelte 3ffer 1884 war 2093. 3wangsverfäufe haben start abgenommen; es fanden 76 statt, 58 in bebauten Grund­ftüden, 9 in Rohbauten und 9 in Baustellen. Der Umfang der Bauluft geht daraus hervor, daß jährlich ungefähr fünfzehn, fünfzehn oder gar zwanzig englische Meilen in der Stunde hundert Millionen Stück Ziegelsteine in Berlin   Verwendung finden. Leider muß bemerkt werden," sagt der Verfaffer, daß durch bie Neubauten weniger für die Wohnungsbedürfnisse kleinerer und mittlerer Leute, als für Brachtgebäude, große und reiche Geschäftsräume, sowie wohlausgeftattete und theuere Privat Geschäftsräume, sowie wohlausgestattete und theuere Privat­wohnungen gesorgt worden ist." Die Wasserversorgung Berlins  wohnungen gesorgt worden ist." Die Wasserversorgung Berlins  bezeichnet Dr. A. im Gegensatz zu der von Baris als eine sehr ausreichende und hygienisch befriedigende. Die beiden Waffers werke fönnen der Stadt täglich 172 000 Kubikmeter zuführen, wobei noch eine angemessene Reserve bleibt. Durch ein drittes Mert am Müggelsee soll diese Biffer auf 334 000 erhöht, also verdoppelt werden. Nicht minder vortrefflich find die Beleuch tungsverhältnisse. Troß einer Entwickelung der elektrischen Be leuchtung, wie feine andere Stadt Europas   fte aufweist, hat sich infolge des vermehrten Lichtbedürfnisses auch der Gasverbrauch im Jahre 1887 noch gesteigert. Berlin   hat im Jahre 1886 bis 1887 nicht weniger als 81 274 000 Rubikmeter Gas verbraucht ( gegen 77 826 000 im Jahre 1885 86). Davon entfielen auf die öffentliche Beleuchtung 10 596 865 Rubikmeter.

Die ethnographische Bedeutung der Spiele. Im Korresponden blatt der deutschen Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie und Urgeschichte" finden wir einen Vortrag auszüg lich mitgetheilt, den Nichard Andree fürzlich im anthropolo gischen Verein zu Leipzig   gehalten hat und der intereffante Aufschlüffe giebt über die Spiele in ihrer ethnographischen Be deutung. Versucht man, die Ausbreitung der Spiele geographisch zu umgrenzen, so findet man oft in räumlich getrennten Ge bieten eine gleiche Art der Anwendung, während einige Spiele fich wieder über große zusammenhängende Ländermassen vers folgen laffen. In vielen Fällen ist vielleicht auf einen Busam menhang oder gemeinsamen Ursprung zurückzugehen, in anderen vielleicht eine selbstständige Entstehung anzunehmen. Ueberall bildete die Klapper das erste Spielzeug des Kindes. Wir finden fie bei vielen Naturvölkern und können fie in der vorgeschicht Lichen Beit nachweisen, so im Pfahlbau Möringen  , in den Lufiger Gräbern, in Troja  . Dann treten die nachahmenden Spiele auf, die mit wenigen Ausnahmen in Bezug auf die Vors bereitung der Jugend einen praktischen Werth haben. Oft wird eine bestimmte Wiederholungsfolge eingehalten, nach welcher Die einzelnen Spiele nach der Jahreszeit überall wiederkehren. Ueberall find die Puppen ein Spielzeug der Mädchen. Schon die alten Egypter hatten Gliederpuppen, in den römi fchen Ratalomben fand man elfenbeinerne Puppen, Sardes in Kleinaften spielte einst in der Puppenfabrikation dieselbe Rolle, wie heute Nürnberg   und Sonneberg  . Der Islam ver bietet bekanntlich die körperliche Nachbildung, konnte aber die Verwendung von Puppen nicht verhindern. Auch in den peruanischen Gräbern wurden Puppen aufgefunden. Von ethno­graphischer Bedeutung ist es, wenn die Puppe an die Stelle eines gestorbenen Kindes tritt, wie bei den Obschibwä. Hier herrscht die Vorstellung, daß das Kind lange Zeit für die Reise in die Region der Seligen braucht und statt seiner wird dann von der Mutter eine Puppe gehegt und gepflegt. Aehnliches finden wir bei den Kapvölkern. Das Spiel mit den Schnell tügelchen oder Murmeln( Kliffer, Marbel  , Schuffeln) ist über den ganzen Orient verbreitet, und Pogge erzählt davon aus Bentralafrika. Der Kreisel wurde von Schliemann   in Flics ge funden; heute ist er sowohl in Aften als auch in Amerika   be= tannt. Auch die Knallbüchse und das Blindeluhſpiel( schon im alten Griechenland   bekannt) haben eine weite Verbreitung. Der Drachen ist bei uns erst seit 300 Jahren bekannt. Seine größte Verbreitung hat er in den oftastatischen Ländern. In China  tommt er in vielerlei Gestalten vor und spielt bei den Volts festen eine große Rolle. Man fennt ihn in Japan   und Hinter indien  , wo Stoffe über ein Bambusgeflecht gezogen werden und durch Palmrippen eine Art Aeolsharfe hergestellt wird. Von hier geht dann die Verbreitung der Drachen nach Neuseeland  , wo die Mao: i das Gespinnst des Neusee Landflachses dazu benutten, und nach den Herveninseln. Die Fadenfiguren( das Abheben der Fäden von den Fingern) be obachteten Klutschat und Hall bei den Eskimos, Wallace als Raßenwiege( at's cradle) bei den Dajaken auf Borneo   sowie in Neu- Guinea  . Dieses Figurenspiel fennt man in Australien  , und Buchner fab es auf den Fidschiinseln. Hieran schließen fich die finnschärfenden Spiele ähnlich dem Morra, die in Australien  , auf Samoa  , Tonga  , in China   und Egypten beobachtet wurden. Zu den törperentwidelnden Spielen gehört das Laufen auf Stelzen, das in den Landes in Südfrankreich   durch die Boden verhältnisse geboten wird. In China   ist es bei den Vor­führungen der Gaukler zu hoher Ausbildung gelangt, und man findet es auf Tahiti   und den Marquesas   Inseln, wo Stelzen wettlaufen auf glattem Steinboden geübt wird. Das deutet auf eine spezifisch oftastatische Entwidelung. Die besonders in England ausgebildeten Ballspiele stammen meist aus dem Orient. Große Verbreitung haben die Brettspiele( Schach, Dame, Mühle u. s. m.) Dölter fand sie auf den Kapverden und dem gegenüberliegenden Festlande, wo nach gewiffen Regeln gefärbte Balmferne in die Brettgrübchen gelegt wurden. Man findet fte bei den Fulbe und den Mandingo Afrifas, aber nicht bei Völkern niedrigster Bildung. Im Sundareiche werden sie wie der beobachtet, am Tsadsee heißen fie Uri, bei den Suaheli Bau  , bei den Njam Njam und in Nubien   Mangala; fie find also über den größten Theil von Afrika   verbreitet. In Arabien  waren fte längst bekannt, Niebuhr beschreibt fte aus den Euphratlandschaften, Petermann aus Kleinaften.

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zurücklegen sollen, nur von Personen herrühren könnten, die gar feinen Begriff für solche Schnelligkeit hätten. Heute verkehren die großen englischen Eisenbahnen mit einer Geschwindigkeit von vierzig bis fünfzig englischen Meilen in der Stunde, ohne das fich darüber ein Mensch auch nur wundert. Und ein anderes ebenso einflußreiches wie vornehmes wissenschaftliches" Drgan schrieb sogar: Siebt es etwas Lächerlicheres und Abgeschmac teres als das Projekt eines Dampfwagens, welcher zweimal so geschwind gehen soll wie unsere Boftwagen? Cher ließe fich erwarten, daß man sich in einem Artillerie- Laboratorium mittelst einer Ratete befördern läßt, als durch die Gnade einer Loko motive, welche doppelt so schnell gehen soll wie unsere berühmten Postwagen." Die Nummer, welche dieses charakteristische Urtheil enthält, wird übrigens denn auch als ein Kuriosum im Museum zu London   unter Glas und Rahmen aufbewahrt. Der Börs. Cour." plaudert aus jener Zeit in folgender Weise:

Unsere Reichsbanknoten werden felbstverständlich in Berlin  , der Metropole Deutschlands  , angefertigt; aber Wenige, selbst wenn fte noch so oft die verschiedenen Scheine in ihren Fingern gehalten haben, werden wiffen, auf welche Weise und an welchem Drte die Herstellung derselben erfolgt. Die Geburtss stätte des deutschen   Bapiergeldes ist die Reichsdruckerei in der Oranienstraße, jener Backsteinbau, an welchem gewiß schon ein Jeder vorübergegangen ist, welcher in Berlin   seinen Wohnfit hat. Die verhältnißmäßig geringe Ausdehnung der Vorderfront frägt dazu bei, daß man diesem Hause nicht die große Aufmerk famkeit zuwendet, welche es eigentlich verdient. Um so mächtiger ist die Tiefe dieses Grundstücks, das vier Höfe in sich aufnimmt, welche in den zwei Stockwerken der dieselben umfaffenden Ge bäude nebst Keller und Dachgeschoß eine benugbare Bodenfläche von nicht weniger als 10 650 Quadratmetern ausmachen. Hier werden die Werthpapiere des gesammten Deutschen   Reiches, soweit fie unter der Kontrole deffelben stehen und von ihm ver ausgabt werden, hergestellt; also nicht allein die verschiedenen Reichsbanknoten, sondern auch die Briefmarken und Postkarten, furz ein jedes Werthzeichen von der winzigsten Stempelmarke bis zu den werthvollen Banknoten, von denen jeder von uns eine Brieftasche voll gespickt haben möchte

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Das fünfzigjährige Eisenbahn- Jubiläum, welches die Stadt Berlin   am Sonnabend in aller Stille beging, ruft so manche Erinnerung aus der Beit des Dampfroß Debüts wach. Wir figen an dem runden Stammtisch einer alten Berliner  Weinstube, an deren Wänden ehrwürdig vergilbte Stablftiche hängen. Eine rubige Beba lichkeit umfängt uns, die sehr wohl thuend von dem Lärm der Bierkneipen absticht. Die Geifter des Weins, die hier aus den gelb und rothgeftegelten Flaschen schlüpfen, treiben feinerlei Poffen; fie find fast so wohlgeftttet, wie die rundlichen, behäbigen Herren, welche, langsam prüfend, die grünen Rheinweinfelche oder die blizenden Bordeaux   Gläser an thre Lippen führen, und ich glaube beinahe, daß fie Vaters mörder und eine geblümte Seidenweste tragen, wie der alte Rentier mir gegenüber. Sein freundlich runzliges Geficht, etwas röthlich angestrahlt, taucht hinab in die Papierwogen der " Vosfischen Beitung" vom Sonntag man tönnte glauben, einem Sonnenuntergang am Ostseestrande beizuwohnen. Mein vis- à- vis flopft mit dem Siegelring ganz leicht an das geleerte Glas. Sofort ist der Kellner mit der Lederschürze zur Stelle, um es von neuem zu füllen. Das geschieht wortlos; er tennt die Lieblingsmarke des Gastes. Der Wein, zumal beim dritten Glase, löst die Bunge. Der Greis uns gegenüber schmunzelt freundlich über den Rand des Glases und schnüffelt Schnüffelt, wie nur ein alter Weinkenner zu schnüffeln vermag. Wir kommen in's Gespräch und Herr Gegenüber entpuppt fich als ein Stamm Berliner  . Er ist eine leibhaftige, zweibeinige Berliner   Chronit, die man nur aufzuschlagen braucht, um etwas interessantes ชิน finden. Erinnert er fich doch noch des Tages, wo cs war im Jahre 1826 in Berlin   Unter den Linden   zum ersten Male die Gass laternen brannten. Die braven Berliner   hielten damals die Hände an die gußeisernen Pfosten um die Wärme des in den Laternenköpfen fladernden Gases zu spüren. Id wunde: e mir nur, wie fie det Del aus de Erde da ruffpumpen fönnen" meinte einer der Zuschauer treuberzig. Det is ja eben der Wis" lautete die Erwiderung seines Begleiters. Das Wort ist seitdem in Berlin   populär und gebräuchlich geworden. Man fann fich heutzutage schwer eine Vorstellung von der Erregung machen, die in Alt- Berlin zur Zeit der Eisenbahneröffnung herrschte. Wo sich heute der Potsdamer Bahnhof resp. sein Vorplas erstreckt, befand sich nach unserem Gewäbrsmann vom Weinstubentisch vor fünfzig Jahren das Meyer'sche Lokal, eines der beliebtesten Berlins  , in welchem auch der Verein junger Kaufleute", damals Verein für hilfsbedürftige Handlungsdiener" genannt, feine Sigungen hielt. Der Andrang zu diesem Etablissement, neten welchem die Konditorei von Bolzani lag, wurde fast lebens­gefährlich, als die ersten Büge von der leichten Perronhalle der Vorgängerin des jeßigen Bahnhofs hinaus zu dampfen begannen. Ganz Berlin   strömte zu Meyern", um die Eisen­bahn zu sehen. Man bezahlte fünf Groschen Entree für einen Platz auf der Terraffe im Garten. Behn volle Groschen aber loftete ein Sig auf einer besonders hohen Brücke, von der aus man einen Ausblick bis beinahe nach Steglig bin genoß, denn jenseits der Potsdamer Brücke, der damaligen Schafbrüde, war freies Feld. Die Waggons waren nur eben verdeckt und fonnten an den Seiten mit Leinemandvorhängen verhüllt werden, wie unfere jezigen Sommer- Tramways. Die Paffagiere pflegten denn auch zumeist schwarz wie die Neger nach Steglit respektive nach Potsdam   au fommen. Ein besonderer Sport namentlich

Dieses wichtige Etablissement unterſteht dem Reffort des Staatssekretärs Dr. Stephan. Das Personal umfaßt etwa 800 Arbeiter. Dazu fommt noch eine beträchtliche Anzahl an Ver waltungs und technischen Beamten. Ueberall hämmern die Maschinen und teucht der Dampf, um das Material zu be wältigen, welches in Verwendung tommt. Buch- und Kupfer bruckpreffen haben die meiste Arbeit zu erledigen, wozu sich noch über zweihundert der verschiedensten Hilfsmaschinen gefellen. Denn man fann sich denken, daß beinabe sämmtliche Zweige der Graphik hier vertreten sein müffen: Buchdrud, Steinbrud, Kupferbrud, Kupferlichtdruck, Gaslichtbrud, Kupferstechkunst, Holzschneidekunft, Schriftgießerei, Galvanoplastik und Stereotypie. In Bezug auf Heizung. Beleuchtung und Ventilation find die neuesten Errungenschaften der betreffenden Wissenschaften ver werthet wie das nicht allein selbstverständlich, sondern sogar nothwendig ist bei einem Etablissement, das über solche Mittel verfügt und den Künsten den Boden zu bieten hat, wo sie sich tummeln und weiter entwideln sollen. Welche Leistungsfähig keit diese Reichsdruckerei befigt, geht daraus hervor, daß fie an Postkarten allein täglich 400 000 Stück herzustellen hat.

" Berlin   in Petroleumbeleuchtung." Unter dieser Ueberschrift bringt der Dekonomist" folgenden Artikel: Wer die Berichte über die elektrische Straßenbeleuchtung in Berlin  und speziell Unter den Linden  " gelesen hat, mußte in hohem Grade erstaunt sein, als er durch eine fürzlich veröffentlichte Notiz Kenntniß erhielt von dem gewaltigen Petroleum Konsum der Stadtgemeinde Berlin  . Auch uns erschien dieser Konsum so überraschend hoch, daß wir uns eingehend mit dem Warum" beschäftigt haben, und da find wir zu einem Resultat gekommen, welches verdient, das Nachdenken der Einwohner unserer Haupt stadt anzuregen. Durch unsere Nachforschung hat sich nämlich ergeben, daß Berliner   Straßen, welche schon seit Dezennien als öffentliche Straßen gelten, noch heute mit Petroleum   erleuchtet find! Die Bewohner solcher Straßen zahlen aber dieselben Steuern, wie die Glücklichen, denen schon elektrisches Licht leuchtet. Nun fann man sagen, daß, wenn die Straßen nur überhaupt hinreichend erleuchtet find, die Stadtverwaltung fich bezüglich der Art und Weise teine Vorschriften machen laffen könne, sondern das Bedürfniß entscheiden laffen müffe, und wir gestehen zu, daß ſofern der Sicherheit des Verkehrs genügt wird

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Uns intereffirt vor allem natürlich, wiejene werthoollen Papiere entstehen, welche durch das Ansehen des Staates, welcher fle verausgabt, dieselbe Bedeutung im Verkehr und Handel befizen, wie die aus gligerndem Edelmetall bergestellten Gold und Silbermünzen. Daß man sorgsam und vorsichtig dabei zu Werte geben muß, leuchtet jedem ein. Schon die Prüfung des Papiers, welches etwa in Verwendung zu kommen bat, erfordert eine große Umficht und Vertrautheit mit dem Material. Sehr wichtig ist natürlich auch die Arbeit der Kupferstecher, welche damit betraut find, die Platten für die verschiedenen Mark scheine herzustellen. Viele Monate find nöthig, um nur eine einzige derselben fettig zu machen. Während dieser Zeit fißen die Kupferstecher hinter großen Rahmen, welche mit weißem Seidenpapier überspannt find, damit fie das für ihre mühsame Arbeit nothwendige gedämpfte Licht erhalten. Das Auge ist mit der Lupe bewaffnet, die sichere Hand führt den stählernen welcher die wichtigen Beichen und Gebilde in die Platte einzugraviren hat. Die fertige Platte wandert dann in firengen Gewahrsam, bis die Beit kommt, wo man ihrer bedarf.

Stichel, eine beffere Beleuchtung nur als Annehm lichteit zu betrachten ist. Bei Gelegenheit der Erforschung der Straßen, welche sich noch mit Petroleum begnügen müssen, find wir aber auch auf die Kanalisationsfrage gestoßen und hierbei fommen andere Gesichtspunite in Betracht. Straßen, welche seit Menschenaltern zu den öffentlichen zählen, entbehren immer noch dieser für Gesundheit und Leben aller Einwohner so wichtigen Einrichtung. Ganz neue Straßen, faum 5 und 6 Jahre existirend, find bereits der Kanalisation angeschlossen, und wenn die Adjazenten in den älteren, noch nicht fanalisirten Straßen Neubauten errichten wollen, so haben sie die größten Schwierigkeiten, überhaupt die Bauerlaubniß zu bekommen; im günstigen Falle müssen fie auf ihre Roften eine provisorische Entwässerung einrichten, für dieselbe Unterhaltungskosten depo niren und außerdem Kaution für die definitive Kanalisation hinterlegen. Also 1) entbehren fte der Wohlthat der Kanali­fation( was für die ganze Stadt bedeutungsvoll ist) und 2) find fie in hohem Maße pekuniär geschädigt. Das ist nicht gleiches Recht für alle! Einen Ausaleich hierin herbeizu führen, müßte nach unserem Billigkeitsgefühl die hervorragendste Sorge der Verwaltung der Stadt Berlin   sein.

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für das junge Berlin   war es, in Lowries zu fahren, was nur einen Silberprofchen kostete und im Augenblick der Abfahrt bas liebliche Blöten einer Hammelbeerde nachzuahmen. Abends durften feine Lokomotiven verkehren. Min spannte dann Pferde vor die Waggons. Die Eisenbahn beherrschte damals das ganze Berliner   Leben. In Gesellschaft wurde es Mode, Eisenbahn Polfa" zu tanzen. Einer der Herren ahmte hierbei durch Be wegen der Ofenklappe das Geräusch der Bugräder nach

Achtfach galvanisch vervielfältigt finden wir sie darauf als Druckplatte für acht Kaffenscheine im Kupferdruciaale wieder. Die fertigen Bogen werden in einem Raume des Bodengeschoffes zum Trodnen aufgehängt. An Gestellen, welche vom Fußboden bis zur Decke reichen, befinden sich hier die werthvollen Papiere. Nachdem fte troden geworden, werden fie in die einzelnen Scheine zerschnitten. Nachher folgt ein geheimnißvolles Verfahren, welches den Zweck hat, die photographische Nachbildung der Scheine unmöglich zu machen. Von hier wandern sie in das Bureau der Staats schuldenverwaltung, wo vermittelst einer Maschine der Aufdruck der Unterschriften erfolgt, indem ein gefchickt erfonnener Mechanis mus gleichzeitig auch die laufenden Nummern aufprägt. Nun erft find diese Scheine Geld geworden, vollkommen fertig, in den Verkehr zu gelangen und bei dem Umfat als Werth zu gelten. Daß in der Reichsdruckerei bei der Herstellung so wichtiger Erzeugnisse nur vollkommen unbescholtene Personen, welche Anrecht auf das weitgehendste Vertrauen beftgen, ver wendet werden können, braucht kaum erst gesagt zu werden. Dazu kommen noch Vorsichtsmaßregeln aller Art. So dürfen während der Mittagszeit die mit der Herstellung der Kaffen­scheine beschäftigten Arbeiter das Etablissement nicht verlassen. In der Nähe der Arbeitsräume find infolge einer sehr ge schickten Verwerthung des Dampfes Kochvorrichtungen angebracht, wo man fich das mitgebrachte Effen nicht nur bequem wärmen, sondern auch neues vollständig herstellen kann. Auf diese Weise ist den Arbeitern die Gelegenheit benommen, auch nur die geringste Anwandlung von Unredlichkeit in fich aufkommen zu laffen.

Ueber die Reichshauptstadt Berlin   veröffentlicht Dr. W. Beumer- Düsseldorf   im Ausland" eine statistische Ausland" eine statistische Studie, der die nachstehenden Daten entnommen find. In dem Beitabschnitte von 1880-1887 hat Berlin   jährlich um 38 500 Einwohner zugenommen; die Einwohnerzahl beträgt zur Zeit 1 413 000 Seelen. Daß unter diesen die wirt schaftlich schwachen Eristenzen zahlreich find, zeigt zunächst die Thatsache, daß nicht weniger als 63 pCt. der gesammten Einwohnerschaft, nämlich über 843 000 Personen, von der Klaffensteuer gänzlich befreit find. Darunter befinden sich 212 000 Personen, welche nicht Das besteuerbare Mindesteinkommen vost 420 Mark erreichen und 5.0000 zur erften und zweiten Stufe der Klassensteuer Veran­lagte. Die Uebrigen find Militärpersonen, Inhaber des eisernen Kreuzes 2c. Klaffensteuerpflichtig find 376 000 Einwohner, während 110 775 der flassifizirten Einkommensteuer unterliegen. Die Gesammtsumme der wirklich abgeführten Klaffensteuer be trägt in Berlin   3 109 680 Mark. In der höchsten Stufe der Klaffensteuer( 2700 bis 3000 Mart Einkommen) find 4904 Per­fonen; ein Einkommen von 6000 bis 7200 Mark beziehen noch 3028 Einwohner, 14 000 Mart noch 1047 Personen, 21 000 M. noch 496 Personen, 25 000 M. noch 537 Personen,

Das fünfzigjährige Jubliläum der Eisenbahn in Preußen, in deffen Reit wir uns augenblicklich befinden, ruft allerhand intereffante Erinnerungen in das Gedächtniß zurüd, melche mit jenem Ereigniß in engstem Zusammenhang stehen. Bekannt find die Schwierigkeiten, welche von frommen Männern und einflußreichen Machthabern dieser großartigften aller modernen Errungenschaften in den Weg gelegt wurden; aber selbst an Stellen, wo man annehmen darf, daß kein engherziges Vor urtheil den Fortschritt der Wissenschaft hemmen wollte- selbst selbst dort stieß die Errichtung der Eisenbahnen auf Schwierigkeiten,

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A das und noch so manches andere erzählte mir mein vis- à- vis. Dann flopfte der alte, freundliche Herr wieder mit dem Siegelring auf das Glas, bezahlte, gab nach guter, alter Sitte fein Trinkgeld, mintte mir lächelnd zu und im nächsten Augenblid war das röthlich- runglige Antlig, der Vatermörder und die blumige Seidenweste, aus deren Tasche ein Petschaft baumelte, aus der Thür.

Die Berliner   Schulen und der Segen der lex Huene, das sind zwei anscheinend sehr verschiedene Gegenstände, die fich faum in einem gemeinsamen Thema behandeln laffen, aber Dank den Entschließungen der Berliner   Sindtverwaltung doch untrennbar verbunden find. Als der Reichstag   die neuen Ge treide und Viehzölle im Betrage von vielen Millionen bewilligte, da waren die Herren nicht zweifelhaft, daß diese Bölle eine Laft feien, die man dem for sumirenden Volte auferlege, und es wurde damals bestimmt, daß die Erträge dieser Bölle bis zu einem ge wiffen Betrage vom Reiche den Einzelstaaten zur Entlastung der Steuerzahler überwiesen werden sollten, und in Preußen wurde besonders, einem Antrage des ultramontanen Abg. Frhrn. v. Huene gemäß, ein Gesetz zu Stande gebracht nach seinem Urheber lex Huene genannt wonach der auf Preußen ent fallende Betrag an die einzelnen Provinzen nach Verhältniß ihrer Größe vertheilt werden solle. Die Proving Berlin   hat, wie fürz lich mitgetheilt, auf Grund der lex Quene 974 860 M. für das Rechnungsjahr 1887 erhalten und dieses hübsche Sümmchen dem Schulgrundstücksfonds überwiesen. Nun war aber doch für den Ankauf von Schulgrundstücken längst vorher gesorgt und wenn auch die Schuld nlaft von 4 Millionen, mit der der Fonds belastet ist, drückend sein mag, so läßt fich doch, wenn man auch mit den heutigen wirthschaftlichen Verhältnissen rechnet, dieser Druck unter Buhilfenahme von Anleihen mildern, die natürlich allmälig getilgt werden müfen, damit die Schuldenlaft unferen Nachkommen nicht über den Kopf wächst. Wir lönnen nicht zugeben, daß für die Grundstüdserwerbungen zu Schul zwecken die Erträge nach der lex Suene zu verwenden nöthig gewesen wäre. Wollte man diese Summe der Schule zu Gute fommen laffen, so lag die Dringlichkeit von Geldbewilligungen

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