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auf einem ganz anderen Gebiet. Wir haben erst fürzlich darauf| hingewiesen, daß trotz der Schulgeldbefreiung den Eltern schuls pflichtiger Kinder in Berlin   noch immer eine recht erhebliche Last erwächst aus der Beschaffung von Schulbüchern und sonstigen Lehrmitteln. Wir glauben, daß der Unterricht nur gewinnen fann, wenn diese Bücher von der Schulverwaltung beschafft und den Kindern unentgeltlich überlassen werden. Solche Be­fchaffung durch die Schulverwaltung stellt sich bedeutend billiger als heute im Einzelverkauf und beseitigt alle die vielen Klagen, die heute gegen den Schulbuchhandel laut werden. Die Sache fordert um so mehr Beachtung, als andere Gemeinwesen, z. B. in der Schweiz  , bereits in dieser Weise vorgegangen find. Wir erklärten damals, daß sich bei gutem Willen auch die Mittel finden würden würden und die finanzielle Seite der Frage für ein Gemeinwesen wie Berlin   keine Schwierigkeiten bieten fönnte. Die Bestätigung dieser unserer Meinung fand fich wenige Tage, nachdem wir dieselbe ausgesprochen. Konnte es eine beffere Gelegenheit zur Verwirklichung unseres Projektes geben, als die Ueberweisungen aus der lex Huene? Anerkannt ist, daß die Korn- und Viehzölle besonders schwer auf die ar beitenden und unteren Klaffen drücken. Nun war gerade Ge legenheit gegeben, den linderreichen und deshalb bedürftigsten Arbeiterfamilien eine wesentliche Erleichterung zu schaffen durch Abnahme der Last für die Lehrmittel zum Schulunterricht. Die Vortheile für den Unterricht, für die Schüler und für die Lehrer gingen noch nebenher. Die Herren legten das hübsche Sümmchen in den Schulgrundstücksfonds! Bald kam eine zweite Gelegenheit, die Mittel zur Ausführung unseres Vorschlages zu erhalten: Die Stadt erhält vom 1. d. J. ab einen jährlichen Staatsbeitrag von 577 850 M. zur Erleichterung der Volts. Schullaften. Konnte es für Berlin   eine bessere Erleichterung der Volksschullaften geben, als die von uns oben vorgeschlagene?- Auch diese Summe verschlang der Schulgrundstücksfonds. Nun, wir wiffen ja, mit neuen Jbeen kommt man bei unserem Hochwohlweisen so leicht nicht durch. Aber wir werden auf die Sache zurück­Tommen und dann wird den Herren der einzige Einwand, den fie der Forderung entgegensegen fönnten, abgeschnitten sein, der Einwand nämlich, daß man für solche Ausgaben fein Geld habe. Die zur Anschaffung von Schulbüchern und Lehrmitteln für unfere etwa 160 000 Gemeindeschüler erforderliche Summe würde nach unserer Schäßung noch lange nicht den Zuschuß aus der Staatstaffe zur Erleichterung der Vollsschullasten erschöpfen; die Herren behielten also noch die Zuweisungen aus der lex Quene und auch diese müßten im Intereffe der Steuerzahler verwendet werden. Das Verschwinden solcher Buwendungen in einem großen Kapitalfonds ist in feiner Weise eine Erleichterung der Steuerzahler und wir möchten glauben, daß gegen solche Ver wendung der zur Steuererleichterung bestimmten Summen eigentlich die Regierung fraft ihres Aufsichtsrechts einschreiten müßte. Selbstverständlich find wir weit entfernt, für eine solche Maßregel einzutreten, die unserem prinzipiellen Standpunkte widerspricht. Auf das Prinzip der Erleichterung der Schullast aber werden wir immer und immer wieder zurüdfommen.

Die Schwalben haben unsere Gegend noch nicht vers laffen, obwohl ein findiger Berichterstatter fie schon zweimal hartnädig verschwinden ließ. Diese leichtbeschwingten Segler der Lüfte scheinen fich bei uns ganz wohl zu fühlen, denn man teht fte des Morgens im Thiergarten und an anderen Bläßen in gewohnter Weise den Insekten nachstellen. Auch die Bach ftelzen find eben erst im Begriff abzureisen. Zu Tausenden raften die zierlichen Vögel jezt an den schilfbedeckten Ufern der Spree  , um etappenweise die Reise nach den wärmeren Ländern anzutreten. Die Spree Ufer bieten noch immer ein Bild sommerlicher Frische und es verlohnt sich reichlich der Mühe, bet Der vorherrschenden herrlichen Witterung einen Nachmittag in einem am Waffer belegenen Drte zu verbringen. An den legten Sonntagen waren die Lokale an der Oberspree gedrängt voll. Auf der Liebesinsel ging es besonders lebhaft zu, weil die totale Windstille die Segler veranlaßte, fich auf dem fieinen Eiland ein Rendezvous zu geben. Bis zur Liebesinsel kommen wir immer noch, denkt der paffionirte Segler, und mag es auf der Wafferfläche noch so spiegelblank sein, bis dahin wird schließlich der Staten zu Hilfe genommen. Die Insel ist daher an solchen Tagen von einer Flotille kleinerer und größerer Fahrzeuge förmlich blodirt, deren bunte Wimpeln schlaff herab hängen, während die schnet

digen" Segler Segler unter dem Schatten grüner Bäume fich der seemännischen Unterhaltung hingeben. Allmälig beginnt die Sonne hinter dem Häusermeer Berlins   zu verfinken; länger und länger werden die Schatten und in undeutlichen Umriñen erscheinen die aus der Ferne herannahenden Boote auf dem Waffer. Die legten Strahlen der untergehenden Sonne ver golden die Fenster des Gefängnisses am Rummelsburger See, gleichfam als wollten sie den Gefangenen von der goldenen Freiheit Kunde geben; dann verschwindet das Licht des Taacs und die Dunkelheit fenkt fich nieder auf Wasser und Land. Die Boote find bereits dem Lande zugeeilt; von hüben und drüben challt zwar noch ein langgezogenes Dhoi" über das Waffer, bald verftummen jedoch auch diese Rufe: die Bootfahrer haben the Biel   erreicht und das luftige Waffervöllchen, die Ruderer und Segler, find verschwunden. Kingsum herrscht eine feier liche Stille, die nur nur noch von dem Geplätscher der Unken und Frösche, die nun die Herrschaft im Waffer führen, unter­brochen wird.

dungsmittel. 5) Das Salz in seiner fulturgeschichtlichen und naturwissenschaftlichen Bedeutung. 6) Ueber Feuerzeuge. 7) Die Sage vom ewigen Juden. 8) Die deutsche Frau im Mittel­alter. 9) Der deutsche Wandertrieb im Lichte der Geschichte und im Spiegel der Poefte. 10) Ueber die Hauptgründe, welche alles menschliche Wollen und Handeln bestimmen. 11) Ueber die Jdee des ewigen Völkerfriedens. 12) Die Trauer um die Todten bei den verschiedenen Völkern der Erde. 13) Ueber das Vorhersagen von Naturerscheinungen. 14) Badewesen und Badetechnik der Vergangenheit. 15) Die praktische Kriminal Justizpflege während des Mittelalters mit besonderer Berüď. fichtigung der einschlägigen Verhältnisse in Berlin   und in der Mark Brandenburg. 16) Friedrich der Große   hundert Jahre nach seinem Tode. 17) Vorlesung aus: 17) Vorlesung aus: Des Wagners E. Chr. Döbel Wanderungen im Morgenlande". Biographische sowie geschichtliche Themata u. s. w.

Die unter den Schülern des Joachimsthalschen Gymnafinms ausgebrochene Augenentzündung, welche gestern zur Schließung der Anstalt geführt hat, tritt ungemein anstedend auf. Der erste Erkrankungsfall war am 12. b. M. in der Unterfekunda beobachtet worden, am vorigen Donnerstag waren nur noch 5 Schüler der Klaffe zum Unterricht erschienen. Die Krankheit hatte sich außerdem über alle übrigen Klaffen ausgebreitet. Allein von den Alumnen befanden sich bereits am Donnerstag 40 in der Krankenabtheilung. Der Unterricht wurde daher zunächst auf 2 Tage ausgefeßt, während dieser Beit erkrankten noch weitere 20 Alumnen. Am geftrigen Tage waren die Schüler wieder zur Anstalt befohlen; die erschienen waren, wurden von zwei Aerzten untersucht. Leider mußte fonstatirt werden, daß unter den vermeintlich Gefunden fich noch 7 befanden, die schon angestedt waren, ohne daß fie es bisher selbst gewußt hatten. Diesen bedauerlichen Um ständen gegenüber entschloß man fich endlich zur vollständigen Schließung. Die Krankheit wird von ben zur Unter­suchung beorderten Aerzten als Conjunctivitis( Bindehaut tatarrh) bezeichnet. Die innere Fläche der Augenlider und das Weiße im Auge find stark geröthet, die Bindehaut speziell ist angeschwollen und sondert reichlich schleimige, eitrige Feuchtigkeit ab. Man glaubt, daß man es bisher nur mit der leichteren, nicht aber mit der blennorrhöischen Form der Augenentzündung zu thun hat. Sollte fich inzwischen die Epidemie heben lassen, so will man in drei Wochen den Unterricht wieder aufnehmen, dann aber nur solche Schüler zulaffen, die durch ärztliches Beugniß ihre Gesundheit nachweisen können.

Der Direktor des Gymnafiums macht folgendes bekannt: Bei der gestern durch Herrn Profeffor Dr. Horstmann vor genommenen spezialärztlichen Untersuchung sämmtlicher Schüler des Joachimsthal  'schen Gymnasiums wurde festgestellt, daß bei feinem Schüler egyptische Augentrantheit( Corjunctivitis granulosa) vorliegt. Es ergab fich dagegen das Vorhandensein eines leichten Bindehautlatarrhs; da dieser in den legten Wochen in der Anstalt endemisch" aufgetreten ist, wurden auf Rath des Arztes schon jetzt die Schüler in die Ferien ents laffen.

Der Gendarm, welcher sich an der deutsch   franzöfifchen Grenze erschoß, war, dem Anz. f.." zufolge, ein geborner Brandenburger  ; er stammte aus dem Dorfe Wansdorf im Kreise Ofthavelland, wo seine Eltern und Geschwister sowie seine Braut wohnhaft find. Von allen diesen hat er in einem Briefe, der bei der Leiche vorgefunden wurde, Abschied genom men. Da das Kouvert des Schreibens vollständig mit Blut befleckt war, so hat die vorgesetzte Behörde, die kaiserliche Gen. Darmerie von Oberelsaß, den Brief in einem amtlichen Kouvert an den Adreffaten, den Vater des Verstorbenen, Stellmacher­meister Karl Stärke in Wansdorf, abgesandt. Das Schreiben hat nach dem genannten Blatt folgenden Wortlaut: Strüth  , den 7. September 1888. Liebe Eltern und Geschwister! Wenn Sie diesen Brief erhalten, bin ich nicht mehr unter den Lebenden. Es ging nicht mehr anders, ich habe cs mir jest vorgenommen, und es ist vorbei. Ich sterbe, weil es unserm Oberwachtmeister nicht einleuchten tann, warum ich einen Mann wegen Diebstahls eingesperrt habe. Meine Sachen wird Ihnen wohl mein Kamerad Haal zuschicken. Es ist ein Bett, ein Schrank und Tisch, eine Lampe, ein Regulator, eine Weck­uhr, mehrere Bilder, zwei Handtoffer, ein hölzerner Koffer und Bylinderuhr. Alwine soll sich nicht sehr grämen, auch Sie nicht, liebe Eltern und Geschwister, glauben Sie nicht, daß ich was ausgefreffen habe, Ste fönnen fich nach erkundigen. Ich sterbe in Ehren. The Sohn Rudolph."

Verunglückter Möbeltransport. In dem großen Speditionshof des Hauses Kaiser Franz Grenadierplaz wurden gestern Mittag gegen 1 Uhr Möbel aller Art auf einen Wagen der Transportfirma Michaelis in der Morisstraße geladen. Der Kutscher   und die Verlader hatten sich eben wieder entfernt, als plößlich die Pferde, durch irgend ein Geräusch aufgeschreckt, scheu wurden und im vollen Karriere durch den Thorweg auf den Platz stürmten. Hier farambolirten fte zunächst mit einer Drofchle, rasten aber sofort weiter, dem Michaelfirchplatz zu, indem der schwere Möbelwagen mit furchtbarem Rud hins und her geschleudert wurde. Da die Möbelstücke noch nicht fest ge schnürt waren, so purzelte ein Stück nach dem andern mit lautem Krachen auf den Fahrdamm, natürlich in tausend Stücke zer berftend. In der Nähe des Plages   versuchte ein Schußmann Die Thiere aufzuhalten, vergebens. Erft einem zweiten Schutz mann glüdte es in der Nähe des Engelufers. Auf dem ganzen Wege lagen die zerbrochenen Möbel verstreut, die nun selbst. ständlich unter lautem Halloh der Straßenjugend aufgesammelt

wurden.

Was von den Besuchern des Grunewalds alles verloren und gefunden wird? Bei dem Amtsvorsteher, Oberförster v. Schleinig im Forsthaus Grunewald, ist als im

Das Elephantenhaus unseres Zoologischen Gartens be. herbergt seit einigen Tagen wieder einen afrikanischen Elephanten ( Elephas africanus). Es ist interessant, nunmehr, da beide Ele phantengattungen neben einander sich befinden, die Untersch ede swischen denselben feststellen zu können. Der neue Antömmling it in seiner Erscheinung unschöner, der Leib fürzer, aber höher gestellt, als bei dem Verwandten( Elephas indicus). Sein flacher Kopf mit dem dünnen Rüffel und den auffallend großen Dhren, die ausdruckslos geschwungene Rückenlinie, die schmale Brust und die überaus unschönen Beine bilden eine Vereini gung von Merkmalen, welche ihn bestimmt von der aftatischen Gattung unterscheiden. Die Gefichtslinie hat eine gewiffe Aehne zwei Gläser; ein Medaillon mit Kette; ein schwarzglanzledernes lichkeit mit der eines Haubvogels. Während der indische Ele phant fünfhufige Vorderfüße hat, zeigt der Afrikaner nur vier bufige Vorder und dreihufige Hinterfüße. Das neu angekaufte Exemplar ist noch sehr jung, etwa 5 Fuß hoch, ungemein leb haft und pofftlich.

Grunewald   gefunden" abgeliefert: Ein zweireihiges Korallen­halsband, ein stählernes Granat- Armband, eine meffing verfilberte Taschenuhr; eine schwarzfteinerne Halskette; ein Badet, enthaltend einen Kinder- Tragemantel, eine Hängematte, eine Schürze und

thumsansprüche binnen drei Monaten im Amtsbureau im Forst. haus Grunewald geltend machen, event. die Sachen in Empfang

nehmen.

Wieder hat eine unsinnige Wette ein Menschenleben in hohe Gefahr gebracht. In einer in der Manteuffelstraße be findlichen Restauration batte der Tischlergeselle Emil K. mit

einigen Belannten um fünf Mart gewettet, daß er innerhalb

Eine neue, sehr verwerfliche Pravis scheint jezt bei einigen Viehversicherungs- Gesellschaften beliebt zu sein. Das die Verkaufsprämie zu zahlen haben, suchen fte zu verkaufen. ertrantie Vieh, welches ihnen eingeliefert wird und für das fle So wird der Allg. Fleischer- Beitung" jest wieder aus der Spandauer   Gegend gemeldet, daß einem zum Viehkauf ausge fandten Gesellen von dem Vorstand eines Schweineversicherungs Bereins ein schweres Schwein zum Preise von fünfzig Mark Den völlig bewußtlosen R. brachte man nach der Sanitätswache

berlauft wurde.

Der Geselle hat das Schwein um 9 Uhr

einer Stunde zehn große Nordhäuser mit Bunsch trinken werde. Troß der Einreden des Wirths und der Warnungen der Gäste bestand R. auf Ausführung der Wette. Er hatte aber erst sechs Gläser, als er, wie vom Schlage getroffen, vom Stuhle fant.

am Görlizer Bahnhof, woselbst der Arzt eine Alkoholvergiftung fonstatirte und die Ueberführung des Schwererkrankten nach der Charitee anordnete. Dort liegt St. in einem fast hoffnungslosen

Abends angenommen, nach 1 Stunden war es bereits todt. Der betreffende Meister wird nun selbstverständlich den Ver ficherungsverein verklagen, falls dieser nicht die 50 M. sofort Bustande darnieder. Burückzahlt. Gegen diese Praris der Versicherungsgesellschaften muß, so oft ein solcher Fall bekannt wird, auf's Schärfste vor gegangen werden. Es ist dies um so leichter, als das Reichs Bericht am 2. September ein Erkenntniß gefällt hat, wonach der Berlauf lebender franter Thiere unter das Nahrungsmittelgeset fällt, wenn dem Verkäufer bewußt war, daß die Thiere zu

Bewegung der Bevölkerung der Stadt Berlin  . In der Woche vom 2. bis 8. September d. J. fanden 185 Che schließungen statt. Lebendgeboren wurden 929 Kinder, darunter 13 außerehelich, todtgeboren waren 24 mit 2 außerehelichen. Die Lebendgeborenen find 33,7, die Todtgeborenen 0,9 pro Mille der Bevölkerung, die außerehelich Geborenen find bei den Lebendgeborenen 12,2, bei den Todtgeborenen 8,2 pCt. Die Bahl der gemeldeten Sterbefälle betrug 637, die fich auf die

firage 22) versandte in diesen Tagen seinen diesjährigen Pro- Wochentage wie folgt vertheilen: Sonntag 90, Montag 99, Wichtig für Vereine. Dr. Mar Baumgart( Bergmann

fpett, in welchem er sich zu Vorträgen an den Vereins­abenden mit folgenden, die Politik ausschließenden Thematen: 1) Das deutsche Bunstwesen im Mittelalter. 2) Das Heirathen

Dienstag 86, Mittwoch 78, Donnerstag 106, Freitag 95, Sonnabend 83. Von den Gestorbenen erlagen an Ma fern 8, Scharlach 3, Nose 1, Diphtheritis 19, Bräune

Altersschwäche 17, Gehirnschlag 13, Lungenentzündung 33,

in alten und neuen Gefeßen. 3) Das deutsche Märchen, seine Reuchbuften 8, Rindbettfieber 5, Typhus 4, Ruhr 1, Syphilis 2, fittliche und erzieherische Bedeutung. 4) Das Studium der deutschen   Dichtung als eines der vorzüglichsten nationalen Bil Lungenschwindsucht 74, Diarrhöe 52, Brechdurchfall 120, Magen­

barmlatarrh 23. Durch Vergiftung lam 1 Person um, durch Allohol Bergiftung( Delirium tremens). Eines gewaltsamen Todes starben 15 Personen, und zwar durch Verbrennung oder Verbrühung 1, Ertrinken 2, Erhängen 4, Erstiden 1, Ueberfahren 2, Stur oder Schlag 5. Hierunter find 7 Todesfälle durch Selbstmord herbeigeführt. Dem Alter nach find die Gestorbenen: unter 1 Jahr alt 303( 47,6 pCt. der Ge fammtsterblichkeit), 1-5 Jahre 87, 5-15 Jahre 27, 15 bis 20 Jahre 6, 20-30 Jahre 36, 30-40 Jahre 43, 40 bis 60 Jahre 71, 60-80 Jahre 51, über 80 Jahre 13 Personen. In biefigen Krankenhäusern starben 129, einschließlich 14 Aus wärtige, welche zur Behandlung hierher gebracht waren. Auf die Standesämter vertheilen sich die Todesfälle folgendermaßen: Berlin   Köln Dorotheenstadt  ( 1) 23, Friedrichstadt  ( II) 14, Friedrich- und Schöneberger Vorstadt( 11) 13, Friedrich und Tempelhofer Vorstadt( IV) 54, Louisenstadt jenseits, westlich ( Va) 59, Louisenstadt jenseits, östlich( Vb) 27, Louisenstadt dies feits und Neu- Köln( VI) 38, Stralauer Viertel, westlich( Vlla) 44, Stralauer Viertel, öftlich( VIIb) 38, Rönigstadt( VI) 33, Spandauer Viertel  ( IX) 34, Rosenthaler Vorstadt, süd lich( Xa) 50, Sosenthaler Vorstadt, nördlich( Xb) 38, Dranienburger Vorstadt( XI) 66, Friedrich Wilhelmstadt   und Moabit  ( XII) 52, Wedding  ( XIII) 54. Die Sterbefälle find 23,1 pro Mille Der fortgeschriebenen Bevölkerungszahl ( 1 441 645). Die Sterblichkeitsziffer in folgenden Städten des Deutschen Reiches mit mehr als 100 000 Einwohnern betrug in Aachen   21,1, Altona   16 3, Barmen 20,9, Bremen   17,1, Breslau   30,9, Chemnit 38,0, Danzig   38,8, Dresden   19,9 Düsseldorf   30,3, Elberfeld   20,2, Frankfurt   a. M. 19,4, Hamburg  mit Vororten 21,5, Hannover   23,8, Köln   29,4, Königsberg   29,3, Leipzig   21,5, Magdeburg   29,8, München   30,2, Nürnberg   23,2, Stettin   31,1, Straßburg   i. E. 23,8, Stuttgart   17,6 pro Mille. In anderen Großstädten Europas   mit mehr als 300 000 Einwohnern betrug die Sterblichkeitsziffer in Amsterdam   17,3, Budapest  ( Vorwoche) 28,2, Dublin   21,7, Liverpool 22,4, London  16,0, Paris   20,1, Petersburg  ( Vorwoche) 25,9, Warschau  ( Bor moche) 28,2, Wien  ( Vorwoche) 20,9 pro Mille. Es wurden 3772 Bugezogene, 2713 Weggezogene gemeldet, so daß fich die Bevölkerung mit Einrechnung der nachträglich gemeldeten Ge borenen und des Buschlages, der den Weggezogenen erfahrunge mäßig zugerechnet werden muß, um 1135 vermehrt hat; die Ein wohnerzahl beträgt sonach am Schluffe der Berichtswoche 1 442 780. In der Woche vom 9. bis 15. September famen zur Meldung Infektions Erkrankungsfälle an Typhus  28, Boden 3, Masern 68, Scharlach 90, Diphtheritis 80. Sinds bettfieber 6.

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Polizeibericht. In der Nacht zum 24. d. M. vergiftete fich eine Frau in ihrer Wohnung in der Staliserstraße mittelst Cyantali. Am 24. d. M. früh wurde in der Wäschefabrik von Borchardt, Neue Königstr. 15, der Heizer Fiedler, als er den Treibriemen einer Wiingmaschine auf die im Gange_befindliche Welle auflegen wollte, von dieser erfaßt und mehrere Male herumgeschleudert, so daß ihm der Arm fast ganz vom Rumpf getrennt wurde. Er wurde nach dem Krankenhause im Friedrichs hain gebracht. Um dieselbe Zeit wurde bei einem Dienstmädchen in der Blumenstraße in einem Korbe die Leiche eines neuges borenen Kindes, zwischen Lumpen verſtedt, vorgefunden. Es gestand zu, in der Nacht zum 22. d. M. das Kind geboren zu haben, behauptete jedoch, daß daffelbe bei der Geburt nicht mehr gelebt habe. Aeußere Verlegungen waren an der Leiche nicht wahrnehmbar.-Nachmittags verunglückte bei den Kanalisationsarbeiten in der Wilsnackerstraße der Maurer Fritsche dadurch, daß ihm ein Bementbloc auf den Rüden fiel Er erlitt anscheinend schmere innerliche Verlegungen und mußte nach dem Krankenhause in Moabit   gebracht werden.- Üm Um dieselbe Zeit wurde in der Neuen Königstraße ein Arbeiter durch einen von dem Kutscher Schulz geführten, übermäßig schnell fahrenden Arbeitswagen überfahren und schwer verlegt. Gegen Abend fiel ein 9 Jahre alter Knabe, welcher mit Erlaub niß des Kutschers   auf deffen Arbeitswagen fizend, die Zügel führte, auf dem Wege vom Nordhafen nach der Sellerstraße in folge Scheuens der Pferde vom Wagen, gerieth unter die Räder deffelben und wurde an beiden Beinen derartig verlegt, daß er nach der Charitee gebracht werden mußte. Abends wurde ein obdachloser Arbeiter auf der Treppe des Hauses Waldemar Straße 69 schlafend vorgefunden und zum Verlaffen des Hauses aufgefordert. In der Trunkenheit stürzte er dabei jedoch von der Treppe und erlitt dadurch so schwere Verlegungen, daß er während der Ueberführung nach einem Krankenhause ftarb. Abends gegen 10 Uhr entstand in der Bärwaldstraße zwischen Soldaten und Bivilperfonen eine Schlägerei, durch welche ein Auflauf von mehreren hundert Menschen hervorgerufen wurde. -An demselben Tage fanden mehrere unbedeutende Feuer statt. Es brannten Weberstraße 8 Hölzer in einer Leimlüche, Potsdamerstraße 107A Bretter, Verschläge und Schaldecke in einem Keller, Viltoriastraße 5 Betten in einem Mädchenzimmer und Sigmundhof, auf dem Terrain der Berliner   Mörtelwerke Kleider und Betten in einem Schuppen. scha

Gerichts- Zeitung.

Drei Grazien waren es nicht, welche am 15. Junt in der Reichenbergerstraße eine folenne Rauferei aufführten und dadurch die Aufmerksamkeit der Paffanten auf fich zogen. Die schlagfertigen Damen standen gestern als die Ehefrauen M., K. und F. vor dem hiesigen Schöffengericht, um sich wegen gemeinschaftlicher Körperverlegung zu verantworten. Bwischen Frau F. und den beiden anderen Angeklagten herrschte bittere Fehbe, welche wiederholt in den wunderbarsten Schimpfworten fich Luft machte, am 15. Juni aber in äußerst gewaltthätiger Weise zum Ausbruch tam. Die beiden ersten Angeklagten be fanden sich gerade in dem Kloppsteg'schen Porzellangeschäft, welches der Tochter der Frau M. gehört, als die gemeins fame Feindin vorbeikam und sich alsbald ein neues heftiges Wortgefecht entwickelte, welches die F. auf die Ladentreppe lodte. Jest aber rückte Frau M. mit schwerem Geschütz vor: fte ergriff einen Schrubber und bearbeitete ihre Gegnerin mit demselben so nachdrücklich, daß das Blut floß, während ihre Verbündete, Frau K., den Laden gleichfalls als festen Verhau betrachtete und mit einem Porzellanteller dem Feinde entgegen zog. Die Angegriffene war aber nicht nur mit dem Munde, fondern auch mit den Armen ihren Gegnerinnen gewachsen: nach furzem Kampfe um den Befiz des Schrubbers behielt Frau F. den felben als Siegerin in der Hand und nun entwickelte sich eine Szene, die als Illustration zu dem Schiller  'schen Worte dienen fonnte: Da werden Weiber zu Hyänen und treiben mit Entsegen Scherz!" Frau F. hatte sich den allein selig machenden Schrubber faum erkämpft, als sie auch begann, unter den am Laden eingang aufgestellten Porzellanfachen eine fürchterliche Muste rung zu halten; fie schlug blindlings in das Geschirr hinein, so daß die Nachbarschaft neugierig die Köpfe zum Fenster heraus streckte, in der Meinung, daß hier ein verfrühter Polterabend gefeiert wurde, und die Mezelei nahm nicht eher ein Ende, als bis für 50 M. Porzellan in Scherben am Boden lag. Die drei Vertreterinnen des Ewig- Weiblichen mußten gestern gemeinschaft lich auf derselben Antlagebant Plaz   nehmen und suchten mit großer Bungenfertigkeit den Gerichtshof zu überzeugen, daß nur die Gegenpartei die Rauferei veranlaßt und die Frauer würde so arg vergeffen habe. Der Gerichtshof war seinerseits der Meinung, daß Frau F. fich den beiden Frauen gegenüber in einer Art Nothwehr befunden, aber für den unmotivirt unter dem Porzellan veranstalteten Maffenmord büßen müsse. Sie wurde deshalb wegen vorfäglicher Sachbeschädigung zu 20 W. Geldbuße event. 2 Tagen Gefängniß verurtheilt, ihre Gegnes rinnen dagegen haben ihren Kampfesmuth mit je 100 M. Geld buße event. 10 Tagen Gefängniß zu bezahlen. Ihr Küchenzettel wird deshalb aller Wahrscheinlichkeit nach für die nächste Zeit... etwas Inapp ausfallen.