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Beilage zum Berliner Voltsblatt.
Nr. 227.
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Lokales.
Donnerstag, den 27. September 1888.
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5. Jahre.
auch ein Wechsel der Lehrer verbunden. Der bisherige Lehrer verbleibt auf der betreffenden Stufe und erhält die für fte vore bereiteten Kinder, während seine bisherigen Schüler einem andern Lehrer übergeben werden. Dieser Lehrerwechsel wiederholt sich in jeder Klaffe bei regelmäßig erfolgter Versetzung mindestens alle Jahre einmal, in vielen Schulen sogar in jedem Halbjahre. So tommt es, daß ein Schüler in unsern vielflaffigen Schulen mit mehreren Parallelklassen während seiner Schulzeit eine lange Reihe von Ordinarien und eine noch größere Bahl von Fach lehrern hat. Der erziehlichen wie unterrichtlichen Wirksamkeit der einzelnen Lehrkräfte ist dadurch ein so beschränkter Kreis an gewiesen, daß einem auf greifbare Erfolge gerichteten pädagogis schen Sinne teine Befriedigung gewährt wird. Noch nachtheili ger ist dieser häufige, fich stetig wiederholende Lehrerwechsel für den Schüler.. Er muß fich in jedem Jahre oder gar in jedem Halbjahre von neuem in die Eigenart eines neuen Lehrers hins einfinden. Die Methode jedes Lehrers hat ihre Eigenheiten, und es dauert geraume Zeit, bis der Schüler sich ihr so weit anbeqnemt hat, daß er dem Unterrichte mit Nugen folgen kann, und wenn sich beide einigermaßen eingelebt haben und fich innerlich näher getreten sind, so ist die Beit ihres Beisammen feins abgelaufen fte müssen sich trennen, um beide wiederum mit unbekannten Größen zu rechnen. Der Lehrer lernt seine Schüler nur oberflächlich kennen. Er ist darum auch gar nicht im Stande, ihrer geistigen Eigenthümlichkeit Rechnung zu. tragen und sie so zu stüßen und zu fördern, wie es ihren be fonderen Anlagen entspräche. Die Kinder müffen, wie man fich ausdrückt, alle über einen Kamm geschoren werden. Die Indi vidualität des Schülers verliert damit auf der Schulbant jeg liches persönliche Recht. Ein innerliches, die kurze Schulzeit überdauerndes Verhältniß, wie es sich in wenigtlaffigen Schulen herausbildet, tann fich nur wenig entwickeln, und auch die Ver bindung der Schule mit dem Elternhause ist dadurch erschwert. Die Eltern müffen fich in jedem Jahre an einen neuen Lehrer gewöhnen, und dieser soll sich vollends jedes Jahr von neuem in die Verhältnisse von 70-80 Familien hineinfinden. Das ist unmöglich. Deswegen würde es eine wesentliche Verbesserung. unsercs Schulwesens sein, wenn bei den Versetzun gen der Lehrerwechsel so viel wie möglich vermieden werden tönnte und jeder Lehrer mit seinen Kindern in die nächste Klaffe aufrüdte. Wird dieses Aufrücken in den höheren Schulen auch nicht von der Serta bis zur Prima geschehen können, so steht doch wenigstens in Volts- und Mittelschulen der Durchführung der Klaffen durch die ganze Schulzeit nichts im Wege. In den schwedischen Schulen tennt man unsere Art der Versegungen nicht, dort ist die Durchführung Regel. In Deutschland ist sie nur vereinzelt zu treffen. Bet uns halten die älteren Lehrer es vielfach für minder ehrenvoll, in einer niederen Klaffe zu unterrichten. Früher war sogar das Gehalt nach der Klaffe bemeffen. Das ist nun freilich anders geworden, aber die alte Verwendung der Lehrer ist im Wesent lichen dieselbe geblieben. Eine Aenderung thäte hier dringend noth und müßte doch insoweit durchführbar sein, daß an Stelle des jährlichen oder halbjährlichen Wechsels wenigstens eine Durchführung durch 2 oder 3 Klaffen träte. Die Schüler wür den dann Lehrer haben, an die fte fich anschließen tönnten, die thre Schwächen und Vorzüge hinlänglich kennen und beobachten lernen. In den ganzen Unterrichtsbetrieb würde mehr Einheit und Busammenhang kommen. Bei der Durchführung der Klaffen würden auch die Eltern und die Schule einander näher aeführt werden. Die Eltern würden jahrelang mit demselben Lehrer zu thun haben und in allen schwierigen Fällen bei ihm befferen Nath finden, als jeẞt. Dem Lehrer aber würde es wieder möglich sein, als Bädagoge zu wirken und den Geist und das Gemüth seiner Schüler mit bleibenden Eindrücken zu erfüllen.
bestimmten Nichtung, auch die geschäftlichen Vorkommnisse nach dieser Dopp Inatur widerzuspiegeln hat, widerspricht es der For derung höchster Einfachheit feineswegs, wenn auch hier das Gewerbe die doppelte Buchführung verlange. Natürlich wird aus den angegebenen Gründen die Buchführung im Kleingewerbe eine verschiedene sein müssen. Der Verfaffer unter fcheidet zunächst einmal folgende Arten von Gewerben: 1. Ge schäfte, welche sich ausschließlich mit Anlauf und Verkauf von Waaren befaffen, also reine Handelsgeschäfte. Die denselben dienliche Buchführung wird umfaffen: a. den Verkehr mit den Lieferanten, b. den Verkehr der Waaren innerhalb des Ge schäfts und c. den Verkehr mit den Abnehmern. 2. Geschäfte für Ausführung übertragener Arbeiten ohne Kauf und Verkauf. Für diese wird die Darstellung des Arbeits- Verfahrens nach Arbeitstheilung, Arbeitslohn und Geschäftsunkosten maßgebende Aufgabe sein. 3) Beschäfte, deren Betrieb im Anlauf von Roh stoffen und Halb Fabrikaten, Verarbeitung derselben und Verkauf der fertigen Erzeugnisse besteht, welche demgemäß a. den Ver tehr mit den Lieferanten, b. das Herstellungs- Verfahren nach seinen verschiedenen Beziehungen und c. den Verkehr mit den Abnehmern zur Darstellung zu bringen haben. 4) Der GeschäftsAbnehmern zur Darstellung zu bringen haben. 4) Der Geschäftsbetrieb der vorhergehenden Kategorie tann fich auf dem Wege erweitern, daß der Ankauf der Geschäftsbedürfnisse in größeren Vorräthen und die Herstellung der Erzeugnisse auf Lager ges schieht. Jn beiden Fällen ist selbstverständlich auch die Be wegung der betreffenden Gegenstände nach und von dem bezüg lichen Lager darzustellen. 5) Betriebe, die sich mit verhältniß mäßig größeren Einzel- Unternehmungen befaffen, deren Buch führung darum auch, soweit fie die geschäftliche Produktion behandelt, in den Gegenständen der Produktion entsprechende Einzel Abschnitte zerfallen wird. Die Zahl der nöthigen Bücher muß fich natürlich auch auf das geringste Maß be schränken, in der Hauptsache auf zwei: das eine für die augen blicklichen und vorläufigen Aufschreibungen, das andere für die endgiltige Darstellung. Daneben tönnten für solche Auf zeichnungen, welche fich im allgemeinen Schema der bezeichneten Bücher( welche dem Memorial beziehungsweise Journal und dem Hauptbuch entsprechen) nicht unterbringen laffen, z. B. Arbeitslöhne, Bestellungen, Kostenrechnungen, besondere Ab theilungen in beiden Büchern eingerichtet werden. Die Dar stellung der geschäftlichen Angelegenheiten sollte natürlich in der Weise geschehen, daß das Ergebniß derselben fich jederzeit durch einfache Abschlüffe ohne Zusammentragen und Vergleichen von Daten aus verschiedenen Abtheilungen der Buchführung finden läßt. Auch die Reihenfolge der einzelnen Abtheilungen der Buchführung, von Konti, sollte fich, meint der Verfaffer, dem natürlichen Geschäftsgange anschließen. Derselbe umfaßt im allgemeinen, wenn auch nicht in jedem Geschäfte: a. Bezug von Baargeld, b. Ab- und Zugang deffelben in der Kaffe, c. Bezug der Rohstoffe und Verbrauchsmittel, d. Abgang und Zugang derfelben im Vorrath, e. ihre Verwendung zur Herstellung der Erzeugniffe, f. Ab- und Bugang der vorräthigen Erzeugnisse, g. Abfat derfelben. Was nun die Wege der Ein führung der gewerblichen Buchführung in das Kleingewerbe be trifft, so führt der Verfaffer drei an: Anregung, Belehrung und thätige Beihilfe. Eine Hauptrolle falle dabei dem Gewerbe lehrer und wohl auch sogar dem Volksschullehrer( d. h. demjenigen Lebrer, welchem lediglich die Wiederholung der Elementarfächer der Volksschule obliegt) zu. Sehr richtig befürwortet Rücklin auch, daß nicht blos an den Knabenschulen, sondern auch an den Töchterschulen, die höheren" nicht ausge nommen, in zwei Jahreskursen die Buchhaltung obligatorisch gelehrt wird. Ich bin überzeugt, sagt derfelbe, daß einem Ge werbtreibenden die Buchführung für sein Geschäft nicht leicht in wirksamerer Weise nahe gelegt werden könnte, als wenn seine Tochter fte aus der Schule mit nach Hause bringt. Zum Schluffe tann man fich freilich auch nicht seiner Anschauung ver schließen: Wenn wir erwägen, wie schwierig es für jeden Menschen jeder Lebenssphäre ist, fich aus langgewohntem Gebenlaffen aufzu raffen und mit tonfequenter Beharrlichkeit neue Wege zu wan deln, so wird es systematischer und liebevoll fortgesetter Arbeit bedürfen, wenn nach dieser Richtung in absehbarer Zeit mert bare Verbefferung erzielt werden soll.
Gewerbliche Buchführung. Die Buchführung im kleinen Gewerbebetriebe war ein Gegenstand der Verhandlungen der jüngsten Versammlung des Landesausschuffes der badischen Ge werbehalle in Karlsruhe . Darüber lag eine Arbeit des Vorstan des der Gewerbeschule in Pforzheim , Fr. Rücklin, der Berathung zu Grunde, die wir hier, so weit dies bei einer so gedanken reichen, selbst schon knapp und scharf gefaßten Darstellung in noch engerem Rahmen möglich ist, im Intereffe vieler unserer Lefer nach der D. Ger. 3tg." wiedergeben wollen. Die Sache ift in der That wichtig genug und leider keineswegs auf das Kleingewerbe irgend eines deutschen Staates allein beschränkt, es ist eine Krankheit des Kleingewerbtreibenden überhaupt, sagt der Verfaffer. Deshalb muß eben der fleine Geschäftsbetrieb auf die Vortheile verzichten, welche eine sorgfältige Buchführung dem Großbetriebe gewährt. Der Mangel einer Buchführung ist auch der Grund, warum die Mehrzahl unserer Kleingewerbetreibenden keine genaue Rostenberechnung aufzustellen vermag, was sich am häufigsten bei den Submiffions- Angeboten zeigt, und daß fie ferner nicht in der Lage find, in einem gegebenen Augenblide den wirthschaftlichen Stand ihres Geschäftes zu er mitteln. Insoweit ferner der Mangel der Buchführung den Heinen Gewerbetreibenden außer Lage sett, den Stand feines Geschäfts jederzeit zu übersehen und zu wiffen, aber auf Grund feiner eigenen Produktionsloften nicht unter denselben arbeitet, menn er zu den Preisen verkauft, zu denen ihn die Konkurrenz eder das Herkommen swingt, tommt in Betracht, daß er eben deshalb in der Beitreibung seiner Forderungen läfftig ist. Wem ist nicht schon passirt, daß kleine Gewerbtreibende mit allen denkbaren Mitteln nicht dazu zu bringen sind, anders als in fehr langen Beiträumen ihre Rechnungen herauszus Schreiben? Den Grund, warum gerade der Gewerbtreibende mit einem fleinen Geschäfte leine Bücher führt, findet der Verfaffer mit Recht darin, daß der Mittelpunkt seiner Thätigkeit nicht wie bei dem größten und kleinsten Kaufmann am Schreib pulte ist, sondern bei solcher Arbeit, wo Schreibstuben - Arbeit unzulässig ist; jedes Einschreiben würde eine Unterbrechung seiner Arbeit, oft genug durch vorhergehende Reinigung von Staub und Schmuß des Geschäfts oder theilweiser Umkleidung bedingt sein, bedeutet also Ablenkung von dem Gange der ge wohnten Arbeit. Man darf nicht vergessen, daß die Hand eines folchen Gewerbtreibenden schwer und zum Schreiben wenig geeignet ist. Eine andere Ursache ist der Umstand, daß fast fein Lehrling in der Lehre Gelegenheit bekommt, Bücher zu führen, auch selbst da nicht, wo Bücher geführt werden. Wer fann es denn dem ausgelernten, zur Selbstständigkeit gekommenen Kleingewerbtreibenden verübeln, wenn er auf das Ges Schreibsel, wie er meint, feinen Werth legt? Auch die Art und Beise, wie der Buchführungs Unterricht in der Regel gegeben wird, foweit überhaupt der Lehrling solchen besucht oder zu be fuchen Gelegenheit hat, träat nach der Meinung des Verfaffers nicht immer dazu bet, das Verständniß für die Sache zu wecken. Wes dem Lehtlinge unter dem Namen gewerbliche Buchfüh rung geboten wird, sagt derselbe, das ist ein für das Bedürfniß Des Bewerbtreibenden äußerlich zugeschnittenes, fremden Ge fchäftsgebieten entlehntes Stückwert, welchem der innere Busam menhang mit dem Geschäftsbetriebe, den es darstellen soll, fehlt, das daher auch dem Gewerbtreibenden um so mehr als etwas Fremdes entgegentritt. Ergeben diese Erwägungen die unbedingte Nothwendigkeit, daß in der angedeuteten Nich tung etwas geschehen muß, so tritt die ungleich schwierigere Frage in ihr Recht: Wie tann die Buchführung als ein für nothwendig erkannter und regelmäßig geübter Theil des Ges fchäftsbetriebes in unser Kleingewerbe eingeführt werden? Die uneriäßliche Bedingung hierfür ist nach Rücklin: Einfach, verhändlich, turz gedrängt und flar übersichtlich muß eine Buch führung sein, welche Aussicht haben soll, im Gewerbebetriebe allein Eingang zu finden. Trozdem glaubt derselbe, daß alle Buchführung, die ja nichts anderes ist und sein soll, als eine übersichtliche Busammenstellung derjenigen Vorkommniffe in einem Geschäftsbetriebe, welche für den wirthschaftlichen Erfolg befelben von Bedeutung find, fich unmittelbar an den Geschäfts betrieb anschließe, und da jedes geschäftliche Vorkommniß einen Doppelten Charakter befigt, nämlich die Bewegung einer Sache zunächst aus der bestimmten Richtung und sodann nach einer
( Nachdruck verboten)
3u schön.
Nouvellette von Maurus Jókai. ( Autorifirte Uebersetzung von Ludwig Wechsler.) In jenem Jahre, da Ferdinand von Medicis den Thron von Florenz bestieg, ereignete sich der Fall, daß vor bie Richter des Bluttribunals eine Frauensperson gestellt wurde, deren Antlig eine, einen Todtenkopf darstellende
Maste bedeckte.
Die übrige Gestalt wurde von einem langen, bis zu ben Knöcheln reichenden weiten Mantel verhüllt, dessen Rapuze vorne bis über die Stirne gezogen war. Wer auf bie Gestalt blickte, sah nichts weiter als die erschreckende Larve und die Leichenbekleibung: ein Gespenst, welches sich anschickt, den Karneval der Todten zu begehen.
Diese Person war Rosaura Montalboni, die zum vierten Mal angeklagt vor dem Richterstuhle stand; zum barerweise sich selbst vertheidigt und in der Anklage felbft feine Entschuldigung birgt.
Worin bestand die Anklage? Man flagte Rosaura Montalboni an, sie sei zu schön! So schön, daß, wenn sie des Morgens an ihr Fenster tritt, das Volk sich auf der Straße ansammelte und die Sänften und Kutschen der Menge wegen nicht paffiren können, die Raufleute vergessen, ihre Waare aus autramen und die Beamten des herzoglichen Amtes sie tundenlang bewundern, statt ihren Berufspflichten nach
zugehen.
Die bevorstehenden Versehungen bilden gegenwärtig das erste und einzige Schulthema in vielen Familien. Mit den Versegungen aus einer Klaffe in eine andere ist in der Regel
So schön, daß, wenn sie in die Kirche Santa Maria del Fiore tritt, die Menschen sich vom Altare ab und zu ihr sich hinwenden und statt Trost und Heil blos Pein und Verdammniß aus der heiligen Stätte mit sich nach Hause nehmen.
Wenn die Fischer des Morgens die Leiche eines bleichen Jünglings aus dem Arno zogen, so war dies sicherlich ein unglüdlicher Schwärmer, der sich Rosaura's willen ben Tob gegeben; wenn die Wächter des Nachts in den dunkeln Straßen auf die leblose Gestalt eines in Sammet geklei beten Ritters stoßen, der mit einem Dolchstich im Herzen in seinem eigenen Blute schwimmt, so fiel er sicherlich Rosaura's wegen, die ihm vielleicht freundlich zugelächelt und dadurch den wüthenden Neid seiner Nebenbuhler erregt hatte; wenn reiche Väter eines unvorhergesehenen Todes starben, so wurden sie sicherlich Rosaura zu Liebe ver giftet, denn um ihre schönen Augen lächeln zu sehen, hätte ein jeder sogar Vater, Mutter, Bruder und Schwester willig gemordet.
Einst herrschte Hungersnoth in der Stadt;-das Bolt
tobte, da es kein Brot hatte und drang voll Wuth in den
Palaft Montalboni, dessen Herrin fich in Milch badet, die Blumen ihres Gartens mit Wein begießt und täglich Gaft mähler veranstaltet, während die Leute draußen Hungers sterben. Als nun die rasende Menge die Thore des Palastes erbrochen und die reichgeputzte Dienerschaft in die Flucht getrieben hatte, stieg Rosaura ganz allein die Marmorstufen hinab, wobei ihr wunderbares, goldblondes Haar über ihre Schultern niederwehte und sie mit dem diamantbesetzten Fächer dem rofigen Antlige Kühlung zufächelte und das Volk verstummte vor ihr, die Räbelsführer füßten den Saum ihres Gewandes und die Menge zog sich
und Juwelenhändlern ihre Einkäufe zu besorgen, diese für zurück. So schön, daß wenn sie ausgeht, um bei den Seiben ibre Waaren teine Bezahlung von ihr annehmen, sondern
dessen Laden sie betritt!
So
schön, daß, seitdem sie am rechten Ufer des
wurde, während das linke Ufer feinem Untergange entgegens geht, denn Edelleute, Kauf- und Schiffsleute zogen auf das
andere Ufer hinüber.
Dreimal wurde sie ihrer Schönheit wegen von erbitterten Bätern angeklagt, deren Söhne den Reizen Roſaura's zum Opfer gefallen. Dreimal klagten sie Rosaura an, schön" zu sein.
Die Richter hörten die Klage an, ließen die Schuldige vor sich kommen und überzeugten sich, daß ihr Vergehen in Wirklichkeit bestehe.
Die Wirklichkeit übertraf sogar die Worte der er=
Die außergewöhnlich starke Inanspruchnahme der Thätigkeit der Straßenbau- Polizei, die im Verwaltungs jabr 1886/87 hervorgetreten ist, hat im Verwaltungsjahr: 1887/88 nicht fortgedauert. Die Gesammtzahl der Journal nummern ist von 8366 im Verwaltungsjahr 1886 87 auf 7000 ( 5718 Baugesuche 2c. und 1282 Bürgersteig 2c. Sachen) im Verwaltungsjahr 1887 88 zurückgegangen und zwar noch unter die im Verwaltungsjahr 1885 86 erreichten 8044 Journal nummern. Dieser Rüdgang an Journalnummern hat nicht zum geringsten Theile in zufälligen Umständen seinen Grund, jeden
bittertsten Klage. Rosaura war schöner, als man sie schilderte.
Und zweimal urtheilten die Richter: ,, Die Anklage hat Recht, das Vergehen besteht,- die Angeklagte möge frei sein."
Ihre Schönheit war ein großes Vergehen, aber eine noch größere Entschuldigung. Wenn sie ihren Richtern ins Antlig blickte, so vergaßen diese das Geset; weinte fie, so beeideten sie, daß sie unschuldig fei, und lächelte sie sie fogar an, so waren sie bereit, sich selbst für schuldig zu er Klären.
Der dritte Fall war, daß der Verwalter der Schatzkammer des Herzogs fich die ihm anvertrauten Schäße an= eignete und sich tödtete, nachdem er alles auf die Schöne verschwendet hatte.
Jett konnte man keine Gnade mehr walten lassen. Die schöne Dame wurde abermals vor den Richterstuhl gestellt und mit einer Stimme Mehrheit das Urtheil über sie gefällt, daß fie für alle 3eiten aus Florenz verbannt und ihr schöner Leib gebrandmarkt werde.
Der Pranger, an welchem die Strafe vollzogen werden sollte, wurde vor dem berüchtigten Palazzo Pizzi aufgestellt. Dichtgedrängt erfüllte die Menge den weiten Raum und bie Hausbäches, von wo man auf diese Bühne hinuntersehen fonnte.
Die zauberisch schöne Dame wurde vorgeführt; der Henker nahm das rothglühende Brandeisen zur Hand und riß das seidene Gewand von Rosaura's Schulter, um das
Brandmal auf dieselbe zu drücken.
Und als er die glatte schneeweiße Schulter vor sich sah, vergaß er, daß er Henker sei und statt des heißen Eisens drückte er seine heißen Lippen auf dieselben.
Der Scherz toftete dem Henker den Kopf, rettete aber Rosaura, denn es fand sich niemand, der das Urtheil gegen Jeder, diese runde, schneeweiße Schulter ausgeführt hätte. der sie erblickte, wollte sie nur füffen, nicht aber durch das glühende Brandeisen verunstalten. Das Wunder kam dem Großherzog zu Ohren. Cosimo von Medicis war damals bereits ein alter Mann und neigte sich zur Frömmigkeit. Und vielleich that er aus Frömmigkeit, daß, als man die Dame auf seinen Wunsch vor ihn brachte, er sie begnadigte