Danken brauchen immer 3eit, sich auszugähren, und die Welt ist noch so voll von alten und verhärteten Vorurtheilen, daß es einer neuen Idee oft recht schwer wird, sich Bahn
zu brechen.
Aber wir können hoffen, daß die Früchte der Wissen schaft auch die dunkelsten gesellschaftlichen Sphären bestrahlen und die tröstlichen Grundsäge der Humanität auch dort zur Geltung bringen wird.
Original- Korrefpondenzen.
Hamburg , 26. September. Irgend ein Hauptgesprächsthema muß, wie es scheint, bei uns in Hamburg an der Tages ordnung sein. Vor zwei Wochen war es die große Kaffee schwänze", jest ist es die Nachversteuerung" bei dem bevorstehenden Bollanschluffe.
Die Kaffeeschwänze scheint dem Hauptspekulationshause nicht ganz geglüdt zu sein. Bum gestrigen Lieferungstermin wurden 140 000 Sad„ angebient", womit die Engagements mehr als beglichen find. Der Preis wurde pro Pfund mit 64 Pf. notirt, also ein enormer Rückschlag von dem bis zu der tünstlichen Höhe getriebenen Preise von 200 Pf. Freilich mag Die Beschaffung des oben genannten Quantums Santostaffee ( d. i. erster Qualität) nur mit großen Opfern zu erreichen ge wesen sein. Dem Hauptspekulanten ist jedoch der größte Theil der Beute wieder aus den Zähnen geriffen. Größere Bahlungs einstellungen find nicht erfolgt, wie man allgemein erwartet hatte; deshalb spricht heute taum noch jemand von den jüngsten Borgängen an der Kaffeebörse und dem bort nach wie vor schwindelhaft betriebenen Termin handel. Die großen Häuser Laffen eben nur ein paar Hunderttausend Mart abschreiben, wenn fie im Verlust waren, andern wird aber so viel gut ge schrieben und damit haben sich die hochgehenden Wogen wieder geglättet. Wie viele fleine Jobber aber dabei haben bluten müssen, davon schweigt man. Warum find die Leute so dumm oder unvorsichtig, heißt es, und wagen fich mit ihren 20 oder 30 000 Mart in den Strudel, unfehlbar werden fie von dieser Börsencharybdis verschlungen! Die Börse aber bleibt doch nach wie vor eine geheiligte, unantastbare Institution und ihre glüd lichen Matadore heimsen ihren Entbehrungslohn" ein, dabei am ärgften auf die Unverschämtheit und die maßlofen Ansprüche Der Arbeiter räfonnirend, welche vielleicht einige Pfennige Tages John mehr verlangen.
Die Frage der Nachversteuerung bringt gegenwärtig das Blut unserer wohlhabenden Bürgerschaft in eine wohlthätige gelinde Wallung. Nachversteuert müffen bis zum Tage des Bollanschluffes, der freilich noch nicht definitiv bestimmt ist, alle Waaren werden, welche nicht aus dem Bollinlande stammen oder aus sonstigen Zweckmäßigkeits- Gründen vom Boll über haupt befreit find. Nach dem Vorbilde des Bollanschlusses von Lüb.d hoffte man nun in Hamburg , daß bei Brivatleuten be findliche Verbrauchsgegenstände, wie Wein, Kaffee, Thee , Gewürze u. f. w., in einer größeren Quantität von der Nachsteuer befreit bleiben würden. Unsere Bourgeoiskreise sind nun etwas enttäuscht worden, denn nach der jest erfolgten Verordnung unseres Senates ist das Quantum steuerfreier Waaren ziemlich Inapp bemeffen, wohl in Erwägung deffen, daß die Einnahme Der Nachversteuerung von in Hamburg befindlichen Waaren dem Hamburger Staatssäckel selber Gute tommt. zu Privatgebrauche, Im also was im man schon Hause hat, find frei: An Bier, Branntwein, Effig je 15 Liter; an anderem Wein als Schaumwein 50 Liter( gleich 70 Flaschen); an Tabat und Tabatfabrikaten 3 Kilogramm; an Manurafturmaa en aller Art zusammen 15 Kilogramm; an fonstigen Waaren einer Gattung, mit Ausnahme derjenigen, welche nach der Stückzahl zu verfteuern find, und mit fernerer Ausnahme des Schaumweins, 15 Kilogramm.
Man sieht, freigebig ist unsere Finanzdeputation nicht. Allgemein hatte man z. B. gehofft, daß dem Privatmann ein Drboft Wein frei belaffen werde; deshalb die Enttäuschung und ein gelindes Murren in den wohlhabenden Kreisen unserer Bevölkerung. Dem Staate zu zahlen, was des Staates ist, lieben fte ja alle nicht sehr. Dem armen Mann in Hamburg fann es freilich sehr gleichgiltig sein, ob 70 oder 200 Flaschen Wein oder 6 Pfund Bigarren von der Nachsteuer befreit find. Er tommt nicht in die Lage, sich ein Lager von Genußmitteln im Vorrath anzulegen, sondern trinkt nach wie vor sein Gläschen Bier oder Schnaps und raucht Sonntags feinen Glimmstengel, der ihm nach dem Zollanschlusse um einen Pfennig vertheuert, oder um eben so viel verschlechtert verabreicht wird. Wir werden uns ja an beides ebenso gewöhnen müssen, wie unsere Brüder im Deutschen Reiche. Unserer Hamburger Finanzbehörde kann man es jedoch nicht verdenken, wenngleich der wohlhabende Spießer murrt, jede Einnahme, die fich nur erwirten läßt, dem Staatsfäctel zufließen zu laffen. Sind doch durch die Freihafenbauten schon 120 Millionen verpulvert, von welcher Summe Hamburg allein 80 Millionen auf eigenes Kouto zu übernehmen hat. Dazu kommt, daß bald das neue Freihafengebiet nicht mehr ausreichen wird und neues Terrain hinzugenommen werden muß. Es find dazu schon neue
bie Boffe) würden in andere Städte schicken, um andere Leute herzuholen, die dann die Arbeit machten, während wir hungern mußten. Ich glaube nicht, Jeff Fayles, daß ich danach verlange, wenn sonst geholfen werden kann. Die Lohnverhältnisse werden geradezu schauderhaft, ich würde nicht erstaunt sein, von einer weiteren Lohnkürzung zu hören, so bald die Geschäftszeit wieder beginnt. Wie ich meine Familie mit weniger erhalten soll, weiß ich nicht. Du weißt, der größte Theil unserer Gefährten ist noch schlechter bran als ich."
Job,"" erwiderte Fayles, ich will nicht nach der alten Weise organisiren. Ich habe eine neue Form, einen neuen Entwurf, einen neuen geheimen Orden. Alles, was ich Dir ungefähr sagen kann, ist, daß es sich um eine Verbesserung der Gewerkschaftstheorie handelt. Bunächst sollen alle vers schiedenen Gewerkschaften sich gemeinschaftlich organisiren, b. b. sich mit einander verschmelzen, so daß sie einander gegenseitig helfen können, wenn es nöthig ist. Jede Gewertschaft hat ihre eigene Organisation aber eine Losung gilt für alle, und wo eine Gewerkschaft zu einer Versamm lung) nicht ausreicht, wird eine gemischte Versammlung ges von anderen Ges bildet, oder wir könnten Leute werken ber Bauhandwerkerversammlung hinzu зи bis ihrer wären, nehmen, eine eigene Versammlung zu bilden. Wenn wir nun genug Versammlungen haben, bilden wir einen Distrikt mit einer Generalversammlung der gesammten Körperschaft, in die wir unsere Vertreter schicken."
genug
Das ist alles sehr hübsch, Jeff, aber glaubst Du denn, daß," wenn wir Maurer in Noth gerathen, die Schneider oder Steinmeßen in ihre Taschen greifen, um uns zu helfen?"
"
16 Millionen veranschlagt, so daß mit den dann wieder erfor derlichen Bauten unserm doch immerhin verhältnismäßig fleinen Staatswesen eine Schuldenlast nur durch den Bollanschluß von weit über 100 Millionen Mart erwächst. Um den Hamburgern
die bittere Pille zu verfüßen, haben sie denn auch zum 24. Oktober allerhöchsten Besuch" zu erwarten und werden dann bei Feuerwerk und Jllumination den Verlust ihrer alten Han delsfreiheit feiern.
Auf dem im vorigen Jahre zu Hannover stattgehabten Rongreffe der Töpfer wurde beschloffen, einen Generalausschuß von 7 Personen mit dem Siz in Hamburg zu bilden, der sich mit der Regulirung etwaiger Streits beschäftigten sollte. Vor zirta einem Jahre trat der Ausschuß hier zusammen und hat seitdem in der Wohnung des Vorfißenden regelmäßig Sigungen abgehalten, zulegt wurden diese Busammenfünfte der Polizei be. fannt und diese nahm, weil der Ausschuß fich bei der Polizeibehörde nicht als Verein angemeldet hatte, jedes der Ausschußmitglieder in 40 Mark Strafe ev. 10 Tage haft. Die Be theiligten legten hiergegen Berufung ein und das Schöffen gericht hat dieser Tage erkannt, daß der Ausschuß aller dings als Verein anzusehen sei. Die verfügte Strafe wurde jedoch nur für den Vorfizenden bestätigt. Die anderen sechs Ausschußmitglieder wurden freigesprochen.
Politische Uebersicht.
Eine falsche Behauptung. Um die deutschen Arbeiter, auf denen das herrschende System so schwer laftet, mit ihrer Lage einigermaßen auszusöhnen, wird ihnen von der Reptil preffe Tag für Tag vorgeredet, daß es in den freien Ländern namentlich in den drei Republiken Frankreich , Staaten von Schweiz und den Vereinigten Nordamerika Nordamerika - für die Arbeiter noch schlechter stehe, als in Deutschland , wo doch die Regierung fich ernsthaft mit der Arbeitergefeßgebung und mit Befferung der Lage der Arbeiter flaffe beschäftige. Wenn diese Behauptung richtig wäre, würde fie aus der sehr mangelhaften deutschen Sozialgesetzgebung feine gute machen und die Repressivpolitil, welche den Arbeitern gegenüber befolat wird( Sozialistengeset, Streilerlaß und Feld zug gegen das Koalitionsrecht und die Fachvereine), nicht recht fertigen, denn fremdes Unrecht verwandelt eigenes Unrecht nimmermehr in Recht. Allein sie würde den deut schen Arbeitern doch den freilich sehr traurigen Troft der Schadenfreude gewähren, daß es anderen noch schlechter ergehe. Allein die Behauptung ist nicht wahr. Wir haben schon früher ausgeführt, daß, mit einziger Ausnahme des vom Bourgeoisliberalismus und Jesuitismus um die Wette aus sämmtliche modernen Jn. gebeuteten Belgien , sämmtliche dustriestaaten das Deutsche Reich auf dem Gebiete der Arbeitergefeßgebung überflügelt haben, obgleich man in anderen Ländern die Reklametrommel nicht so als unverschämt rührt, Dies in unserem über Die eitlen, großsprecherischen Franzosen so gern spottenden Deutsch land leider der Fall ist. Und ganz abgesehen hiervon besteht zwischen Deutschland und jenen freien Ländern ein sehr wesent licher Unterschied, den unsere Reptilschreiber wohlweislich ver schweigen, der aber die Wagschale zu unseren Ungunsten thurm hoch emporschnellen läßt. Wir meinen die Thatsache, daß in den freien Ländern der Arbeiter unbeschränkt Herr seiner Be wegungen ist, daß er im Vollbefit der politischen Rechte sich be findet und daß er im allgemeinen Wahlrecht, das ihm durch feine Ausnahmegefeße, durch keine Polizeimaßregeln irgend welcher Art verfümmert wird, das unfehlbare Mittel hat, seine Wünsche und Forderungen zur Geltung zu bringen. Wenn in Deutschland die Arbeitergefeßgebung viel, oder richtiger so ziem lich alles zu wünschen übrig läßt, so tragen daran nicht die deutschen Arbeiter die Schuid, sondern diejenigen, welche die deutschen Arbeiter von jedem Antheil an der Gesez gebung ausgefchloffen haben und in jeder Arbeiterversammlung " die Hydra der Revolution" sehen. Wenn dagegen in den freien Ländern die Arbeitergesetzgebung nicht die Höhe ihrer Aufgabe erreicht, so tragen die Arbeiter jener Länder unzweifelhaft selber die Hauptschuld. In der Schweiz find die Arbeiter organifirt, und dort ist es ihnen auch gelungen, auf die Gesetzgebung einen wesentlich bestimmenden Einfluß auszuüben; die Folge ist: die eidgenössische Arbeiter und Fabrikgesetzgebung ist, trop ihrer Mängel, die wir wohl kennen, nach dem einstimmigen Urtheil aller fompetenten und unparteiischen Beurtheiler die beste der Welt. Frankreich und die Vereinigten Staaten find allerdings auf dem Gebiet der Arbeitergesetzgebung beschämend weit hinter der fleinen Schwesterrepublik zurüdgeblieben, doch warum, wen trifft die Schuld? Die franzöfifchen und die amerikanischen Arbeiter find nicht organifirt. Sie haben zahlreiche Organisa tionen und teine Organisation. Die Versuche, eine einheitliche Organisation zu schaffen, welche die Arbeiterklasse erst in den Stand fett, die politischen Freiheiten zur Erkämpfung der ökonomischen Emanzipation wirksam zu gebrauchen, find in beiden Staaten bisher gescheitert. Aus welchen Ursachen? Das sei hier nicht erörtert. Genug, es ist so, und die amerikanischen und die franzöfifchen Arbeiter haben nur sich selbst anzuflagen, wenn für die Arbeiter in jenen Ländern nicht mehr geschehen
wir alle zu der Erkenntniß der Wahrheit erzogen werden können: das Unrecht, welches einem Einzigen geschieht, ist allen zugefügt. Die Schneider und andere werden bald einsehen, daß auch ihre Zeit kommen kann, wo sie Hilfe brauchen. Die Thatsache ist: alle Arbeiter müffen angesichts der kapitalistischen Organifation ihre ganze Kraft vereinigen, oder sie sinken immer tiefer und tiefer!"
" Ja, ja, alter Bursche, sie sollten ihre Kräfte ver= einigen, aber werden sie es thun?" Án anderen Orten haben sie es gethan, wie ich gehört
habe."
"
Nun, Jeff, die Idee ist mir neu, ich dachte nie an Aber sage organisirte Hilfe außerhalb unseres Gewertes. mir, warum all diese Geheimnißkrämerei und das Geheim nißvolle des Namens der Organisation?"
„ Ich vermuthe, die Gründer wissen, daß viele Leute in die Schwarze Liste eingetragen sind, weil sie zu einer Arbeiterorganisation gehören und infolge dessen niemals wieder emporkommen konnten, und dieses Mal will man keinen Mißerfolg. Es ist ein Plan, die besten zu gewinnen, und auf diese Weise hoffen wir, ehe der Name veröffentlicht wird, so start zu werden, daß es gefährlich ist, unsere Mitglieder ins Schwarze Buch einzutragen. Der Orden glaubt an die
Leute vom
ganzen Land
ift. Jedenfalls haben fie die gesetzlichen Mittel zur Befferung ihrer Lage. Und die deutschen Arbeiter haben dieſe Mittel nicht. Das ist der Unterschied. Und es ist der Unterschied
zwischen Demokratie und Bolizeiregiment.
Zur Schähung der Getreideernte der Welt, die augenblicklich zufolge der von überall her gemeldeten Brotpreis steigerung in den Mittelpunkt des öffentlichen Interesses gerückt ist, nahm am 16. September der franzöftsche Aderbauminister im Ministerrath das Wort, um der Getreidebörse nachzusagen, daß fie falsche Biffern über die Getreideernte veröffentlicht habe. So habe man z. B. in Wien ( Saatenmarkt) die Getreidepreise zu beeinflussen gesucht, indem man die Ernten der ganzen Welt abgeschätzt habe, obgleich man in feinem Lande etwas bestimmtes darüber wiffe. Der Ernteausfall von ca. 25 Mill. Hektoliter Getreide reduzire fich z. B., nach New- Yorker Nachrichten, auf noch nicht ganz 10 Millionen. So habe auch die französische Getreideernte nicht wie die Börse abgefchäßt 85 Mill., sondern nahe an 100 Mill. betragen. Höchst interessant und wunderbar! Nur zwei Bemerkungen wollen wir anknüpfen: 1. Die verkommenen" Franzosen erfahren umgehend von ihrem Aderbauminister und mit ihnen erfährt es tie ganze Welt
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daß die Börse wieder einen Raubzug gegen das Publikum aller Nationen ausführt; die schwindelhafte Preissteigerung ist Diesmal gewissermaßen international. Die Deutschen erfahren von ihren Ackerbau- und Handelsministern nichts und feine Breffe, außer der der Opposition, denunzirt das schwindelhafte agrarische Gebahren. Ja, die offiziöse Nordd. Aug. 8tg." unternahm fo gar den Versuch, eine allgemeine Preissteigerung des Brotforns zu leugnen, bezw. die Getreidezölle weiß zu waschen. 2. Jit durch die Ausführungen des franzöfifchen Ackerbauministers ent hüllt, daß die Getreidebörse die geringe Mißernte in einigen Staaten benügt, um die unverschämtesten Spekulationen mit dem unentbehrlichsten Vollsnahrungsmittel zu treiben. Unsere Großgrundbefizer, denen wir seit November 1887 die Erhöhung der Eingangszölle von 30 M. auf 50 M. pro Tonne schulden, strafen uns mit ihrem Schwindel doppelt. Einmal, indem fie die Börsentäuschungen über schlechte Ernten auch dem Publikum vorfluntern, und dadurch zur Preistreiberei auswärtigen Getreides, deffen wir unumgänglich zur Einfuhr bedürfen, beitra gen, und zum andern, indem sie zufolge der von ihnen genehmigten Bollerhöhung das schon fünstlich in die Höbe getriebene fremde Getreide bei der Einfuhr mit zirka 50 pCt. Toll be lasten, und den veränderten Verhältnissen Rechnung tragend -ihr eigenes Inlandsgetreide zum höchsten Kurs an den Mann bringen und zwar zu gleichen Säßen, als das Einfuhrgetreide nunmehr notirt. So wurden am 13. September dieses Jahres in Danzig notirt unverzollter niederpolnischer Roggen mit 97 Mark pro Tonne, inländischer Roggen foftete 148 Mark; in Königsberg war unverzollter ruffischer Roggen notirt mit 98,50 Mart, inländischer gleicher Bonität wird wird bezahlt mit 141,75 Mark. Wenn zu den Auslandsnotirungen freilich 50 Mark Einfuhrzoll kommen, dann wird das Getreide theurer und die Inlandskonsumenten, nicht das Ausland, müssen bluten.
Wie sehr der Korngoll die Ursache der hohen Brotpreise ist, ergiebt folgende Thatsache, die unmittelbar von der böh mischen Grenze, aus Sachsen , gemeldet wird: Da Brot in fleinen Gewichtsmengen bis 6 Pfd. von Böhmen nach Sachsen eingeführt zollfrei ist, so versorgt sich seit der Brotpreis Erhöhung ein großer Theil der dortigen Bevölkerung mit Roggen brot aus dem nahen Böhmen , wo das Brot von 6 Pfd. Ge wicht nur 45 Pfennig fostet, während hier 6 Pfd. Brot von Das derselben Qualität seit furzem 60 Pfennig fosten! find bei 6 Pfund also 15 Pfennig Preisunterschied, und macht bei einer Arbeiterfamilie von 4-5 Köpfen, deren es in der industriereichen Grenzgegend viel giebt, eine Mehrsausgabe von zirka 50 Pfennig pro Woche oder zirka 25 Mart pro Jahr aus.
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Ueber einen Wechsel in der Straßburger Statthalterschaft fanden sich schon vor längerer Beit in der Preffe Andeutungen. Nunmehr bringen die Hamburger Nachrichten" und gleichlautend auch der„ Hannov. Kourier" eine Korrespon denz aus den Reichslanden, welche es nicht von der Hand weisen möchte, daß Fürst Hohenlohe bei seinen Jahren fich darnach sehnen mag, sein Amt niederzulegen und sich der Ver waltung seiner Güter zu widmen. Die Korrespondenz erörtert auch die Frage, ob der Nachfolger etwa der fommandirende General des 15. Armeekorps oder der frühere Minister von Butttamer fein würde. Was sagen die Nationalliberalen dazu? Bu ihrem Troste dementirt auch die ,, Nordd. Allg. 3tg. das Gerücht.
Der Lohnkampf der Leipziger Steinmehen mit den Leipziger Jnnungsmeistern ist, nandem er thatsächlich schon seit drei Monaten zu Ungunsten der Arbeiter entschieden war, nun auch seit drei oder vier Wochen formell für beendigt erklärt worden. Die vor uns liegende Abrechnung, welche bis zum Ende des Juli reicht, ergiebt 28 552 M. Einnahme und 28 419 Mart Ausgabe. Und seitdem mögen die 30 000 voll geworden sein. Die Arbeiter find befiegt worden. Den Jnnungsmeistern, welche es auf den Fachverein der Steinmeßen abgesehen hatten und die Mitglieder deffelben zu Anfang des Jahres
Nun, mein Freund, sie werden vielleicht nie bazu fie fönnen aber gezwungen werden!" überredet werden
"
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Wie willst Du sie zwingen?"
" Es wird so eingerichtet werden, daß es unmöglich ist, einen Streit zu machen, bevor nicht die Angelegenheit eine gehend vom Exekutivkomitee der Orts, Distrikts- und General versammlung geprüft worden ist und bis dahin werden die Leidenschaften sich gelegt haben und Männer, die außerhalb des Gewertes stehen, werden entscheiden, ob ein wirklicher Beschwerde Wenn dies der Fall ist, dann wird grund vorhanden ist. bas Lokalkomitee ein Schiedsgericht vorschlagen, gestüßt auf das ganze Gewerk. Hat dies keinen Erfolg, dann schlägt das Distrikt- Exekutivkomitee dasselbe vor, gefügt auf alle organisirten Gewerke des ganzen Distrikts. Wird auch dieser Vorschlag zurückgewiesen, so wird das Erekutivkomitee ber Generalversammlung daffelbe Mittel ein Schiedsgericht vorschlagen, gestützt auf die Gesammtheit aller Gewerke in den Vereinigten Staaten und Canada . Während dieser 3eit wird das Publikum von dem Stand der Dinge gut unterrichtet, es wird unser berechtigtes und ehrliches Vors gehen verstehen und billigen, und die öffentliche Meinung wird eine mächtige Waffe zu unseren Gunsten sein. Und wenn dann der Streik kommen muß, wird es einer sein, hammer."
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„ Aber glaubst Du, Jeff, daß selbst, wenn wir die Orden auch vielleicht nicht so schnell wächst, als zu wünschen öffentliche Meinung für uns hätten, dies auf die Meifter
einen Druck zu unseren Gunsten ausüben würde?"
ist, für unsere Aufgabe doch besser erzogen werden, so daß genug alte Arbeiter da sein werden, um die große 3ahl, die sich uns anschließen wird, sobald unser Name und ,, Rein 3weifel, ja! Wenn das Publikum mit uns ist, unsere Prinzipien bekannt werden, zu lehren und zu erbann ist es gegen den Boß, und der Boß hängt von der ziehen. Wir sind entschlossen, den Bossen gegenüber von Gunst des Publikums ab. Glaubst Du, das Publikum wird fich die Mühe geben, seine Gunst einem Manne zu jedem gesetzlichen Mittel Gebrauch zu machen, ehe wir es schenken, den es haßt? Und dann werden wir so gerecht Warum nicht?" sagte Jeff." Glaubst Du nicht, daß zu einem Streit tommen lassen. Streits schädigen unsere sein, daß der Meister auch gerecht sein muß, ober er verliert Wir befürworten feine Kunden. Thatsache ist, Jeff, die alten Trades Unions Schiedsgerichte für die Beilegung aller Streitigkeiten scheinen sich nie um die öffentliche Meinung gefümmert zu
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1) Boß vom holländischen Baas der Herr, der Meister, ist in den Vereinigten Staaten der allgemein gebräuch liche Name für Arbeitgeber.
3) Versammlungen", englisch Assemblies fo werden die der Arbeitsritter Abtheilungen oder Zweige des Ordens der Arbeitsritter genannt.
eigenen Leute immer am meisten. Wir befürworten zwischen Arbeit und Rapital.
Glaubst Du, Jeff, daß die Meister jemals überredet werden können, sich dem schiedsrichterlichen Ausspruch zu unterwerfen?"
haben und infolge dessen war sie ihnen gewöhnlich uns
günstig.
Publikum der weiteren Kreise über die Berechtigung unseres
Kampfes mit dem Kapital aufzuklären,"
( Forts. folgt.)
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