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eigentlich nur eine Rüdverwandlung vorliegt. Die leicht errath baren Gründe des Tageblatts" find, daß es auf die sächsischen und insbesondere die Leipziger   Innungsmeister und sonstige Leute dieser Art, welche den Jmport fremder Arbeiter, systematisch betreiben, Rücksicht zu nehmen hat. Das bischen Arbeiterimport in Aitenburg ist nämlich nichts, verglichen mit dem schwungvollen Geschäft, welches die sächsischen Innungsmeister und Konsorten in dieser Richtung betreiben. Der Schuß der nationalen Arbeit", den sie auf ihre Fahnen geschrieben haben, bedeutet: Import des denkbar billigsten ausländischen Arbeitermaterials. Auf moralische Qualifitation, auf Tüchtigkeit fommt es nicht wenn der Importartikel nur billig ist und fich behandeln läßt wie ein Hund. Db's Polen find, oder Italiener oder Chinesen das ist diesen patriotischen Biedermannern, die den Schuß der nationalen Arbeit" auf ihre Fahnen geschrieben haben ganz und gar einerlei wenn die Waare nur billig ist. Die gefttteteren deutschen   Arbeiter, die nicht wie Hunde behandelt fein wollen, sondern sich als Menschen fühlen und eine menschenwürdige Stellung verlangenfte find Umstürzler", ftaatsgefährliche Sozialdemokraten" und mögen außer Landes gehen. Nun die guten Arbeiter gehen auch zum großen Theil außer Landes in Staaten, wo man den Werth eines intelligenten Arbeiters beffer zu schäßen weiß, und die importirte billige, Arbeitswaare" führt fich gelegentlich so auf, wie es in Der Korrespondenz des Leipziger Tageblatt  " geschildert ist. Haben die braven Beschüßer und Pfleger der nationalen Arbeit" dann ihr Ziel erreicht find die intelligenten deutschen   Ar­beiter glücklich nach Amerika   und in die Dienste der welterobern­ben amerikanischen   Kapitalisten gejagt und wird den pfiffigen deutschen   Arbeitgebern", welche die Leistungen der billigen aus ländischen und nicht nationalen" Arbeitswaare vorziehen, der Weltmarkt entriffen, was unfehlbar die Folge sein wird, so können wir den Herren nur das Molière'sche Wort zu rufen: Tu l'as voulu, Georges Dandin Thr habt es so gewollt!

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Zur Wahlbeeinflussung. Anläßlich des fürzlich auch von uns erwähnten Kreisschreibens des vandraths von Versen, betreffend die tonservative Wahlpflicht der Schullehrer wird uns aus Sachsen   geschrieben: Aehnliche Kreis schreiben wie dieses, nur allgemeineren, umfassenderen Inhalts, Dagegen vorsichtiger in der Form, wurden bei der legten Reichstagswahl offenbar nach gemeinsamem Plan in ganz Deutschland   versandt, namentlich auch in Sachsen  . Nur daß die Personen, welche diese Kreisschreiben erließen, höherer Weisung zufolge Alles vermieden, was ihrer Aftion formell den Schein amtlichen Charakters verleihen fonnte. Die Schreiben waren äußerlich rein privater Natur oder gingen von Wahlfomitees aus, waren aber so gehalten, daß feiner der Empfänger daran zweifeln fonnte, das Schreiben drücke nicht blos die Meinung, sondern sogar den Willen, ja den Befehl der Be börden, und zwar der obersten Behörden aus. Die Aufforderung war so dringend, daß die Empfänger glauben mußten, fich hohes und höchstes Mißfallen zuzuziehen und materielle Nachtheile zu erleiden, wenn ste nicht Folge leisteten und sich nicht an der Agitation für die Kartellfandidaten betheiligter. Diese mastirte Art der Wahlbeeinfluffung wird aller Wahrscheinlichkeit nach auch bei den nächsten Wahlen eine Rolle spielen jedenfalls ist Der bekannte Erlaß des preußischen Ministers des Innern laum geeignet, fie zu verhindern.

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Die nächste Reichstagsfeffion. Für den Beginn der neuen Reichstagssession ist, so schreibt die Magd. 3tg.", ein Tag in der zweiten Hälfte des November in Aussicht genom  men. Es wird, wie man annimmt, möglich sein, bis dahin nicht nur den Reichshaushalt, sondern auch die Altersverficherungs­vorlage fertig zu stellen, so daß es dem Reichstag für die erste Beit nicht an Beschäftigung fehlen wird. Die Vorlegung des Altersveiftcherungsentwurfs gleich am Anfang der Session ist fast unerläßliche Vorbedingung des Zustandekommens des Ge setzes. Daffelbe wird jedenfalls in eine Kommission verwiesen werden und hier sehr langwierigen Verhandlungen unterliegen, da eine Reihe der wichtigsten Bestimmungen auf lebhafte Meinungsverschiedenheiten stoßen werden. Jm allgemeinen wird man einer rubigen, sachlichen und wohl auch nicht allzu ausge dehnten Seifton entgegensehen dürfen.

indeffen unsere Gesellschaft alle drei Jahre eine andere Fest segung der Bachtsumme anzuregen befugt ist. Wir haben damit gleichzeitig die gesammte Landesverwaltung in polizeilicher, richter­licher und jeder anderen Hinsicht übernommen und werden diese Rechte im Namen des Sultans vorwiegend vermittelst unserer im Zolldienste Angestellten wahrnehmen."

Aus dieser in ziemlich unverständlicher Faffung gehaltenen Mittheilung geht hervor, daß die deutsch  - ostafrikanische Gesell fchaft in dem ersten Jahre der Verwaltung dem Sultan   noch teine Bachtsumme zablt, sondern für die von ihr geführte Ver waltung 5 pt. des Gesammtbetrages vom Sultan   erhält, und der Sultan   auch die Verwaltungsfoften bis zur Höhe von 250 000 Mart trägt. Auf Grund der sich im ersten Jahre ergebenden finanziellen Resultate wird alsdann die von der deutsch ostafrikanischen Gesellschaft zu zahlende Bachisumme be meffen.

Seltsam flingt es, wenn die Gesellschaft anführt, daß fie auch die gesammte Landesverwaltung in polizeilicher 2c. Hinsicht übernommen habe. Wie wenig die Gesellschaft in der Lage ist, diese Verpflichtung zu erfüllen, beweisen die neuesten Vorgänge bei dem Aufstande der Eingeborenen an der Küste. Von diesem Aufstande selbst wird übrigens von der deutsch  - ostafrikanischen Gesellschaft noch immer nichts berichtet. Die in Kilwa ermor beten Beamten der deutsch  - ostafrikanischen Gesellschaft sollen die Namen Krüger und Heller führen.

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In Bezug auf die Mehrüberschüsse der Staats­bahnen im laufenden Etatsjahre wird offiziös geschrieben, daß die gefegmäßige Tilgung der Eisenbahnschuld einen ungleich höheren Betrag erfordert, als nach den Mehreinnahmen der Bahnen Mehrüberschuß zu erwarten ist. Unter gefeßmäßiger Tilgung der Schuld" ist bekanntlich keine Verbindlichkeit zur Schuldentilgung gegenüber den Staatsaläubigern zu verstehen, sondern nur jene Schablone über die Verwendung von Ueber schüffen, welche bei der Verstaatlichung der Eisenbahnen aufge­stellt wurde. Dieses Gesetz kann jeder Zeit durch den Staats­haushaltsetat unwirksam gemacht werden. Auch dieser offiziöse Korrespondent unterläßt es, anzugeben, wie hoch sich in dem bereits abgelaufenen Etatsjahr 1887/88 der Mehrüberschuß der Staatsbahnen und des Staatshaushalts belaufen hat. Gerade dieser Ueberschuß geht aber noch weit hinaus über dasjenige, was zur gesetzmäßigen Tilgung der Schuld" erforderlich ist. Im übrigen schließt der Artikel mit folgender allgemeinen Vers ficherung, unter der sich jeder denken kann, was er will: Unfo­weit die Gestaltung der Reichsfinanzen und der eigenen En­nahmen Preußens aber die Möglichkeit bieten, weitere Steuer­erleichterungen vorzunehmen, so würden dafür ohne Frage in Der nächsten Seffion des Landtags, wie dies der Finanzminister bet der Berathung des Schullastengefeßes bereits ausgeführt hat, die nothwendigen Vorlagen gemacht werden."- Die Vorlage, von der der Finanzminister bei der Berathung des Schullasten­für die Entlastung der Schulgemeinden von 20 auf 30 Millionen, also nur den niedrigen Betrag von 10 Millionen Mark.

Die Isteinnahmen der Reichskaffe betragen für die Zeit vom 1. April abzüglich der Ausfuhrvergütungen und Ver­waltungstoften bei den nachbezeichneten Einnahmen bis Ende Auguft 1888: Bölle 96 415 665 m.(-635 206 M), Tabake Steuer 2 825 209 M.(-206 242 M.), Zuckersteuer 15 460 986 Matt(+1 711 741 M.), Salafteuer 14 781 941 Mart,(+ 283 849 Mart), Matschbottich und Branntweinmaterialsteuer 5 015 237 M.,(-11 386 091 M.), Verbrauchsabgabe von Branntwein und Zuschlag zu derfelben 26 765 297 Mark(+ 26 765 297 m.), Nachsteuer für Branntwein 9 278 312 Mark (+9 278 312 Mart), Braufteuer und Uebergangsabgabe von Bier 8875 102 Mart(+443 186 Mart); Summa 179 427 749.(+27 667 340 Mart). Spielfartenstempel 437 093.(+14055 M.). Bur Anschreibung gelangt find einschließlich der kreditirten Beträge: 3ölle 111 402 962 Mart (+5851 592 Mark), Tabaksteuer 3 215 708 Mant(+31 607 89 654 087.(+ 20 960 608 Mart), Mark), Suckerfteuer­Salzsteuer 14 392 398 M,(+ 219 393 M.), Maischbottich und Branntweinmaterialfieuer 918 700(-13 138 097 M.), Verbrauchsabgabe von Branntwein und Buschlag zu der felben 42 079 626 Mark(+42 079 626 D.), Nachsteuer für Branntwein 5160 M.(+5160 M.), Braufteuer 9 393 043 M.

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394 M.), Uebergangsabgabe von Bier 1061 748 Mart

Der Geschäftsbericht der deutsch- oftafrikanischen+116 474 M.); Summe 90 977 359 DR.(+ 56 527 757 Mt.

Gesellschaft, welcher in der am Freitag Abend stattgehabten Generalversammlung zur Vertheilung gelangte, enthält an tolo­nialpolitischen Mittheilungen weder neues noch intereffantes. Ueber das Abkommen der Gesellschaft mit dem Sultan von Sanftbar wegen Uebernahme der Verwaltung der Küste macht Der Bericht nachstehende Angaben: Das Abkommen mit dem Sultan, welcher unserer Gesellschaft" die gesammte Verwaltung des Küstenstreifens der deutschen Interessensphäre auf 50 Jahre übertragen hat, geht in finanzieller Hinsicht dahin, daß unsere Gesellschaft im ersten Jahre gegen eine Geschäftsgebühr von 5 pCt. des Gesammtertrages für Rechnung des Sultans arbeitet, indem die Verwaltungskosten bis zu 250 000 M. zu seinen Lasten find, und daß nach Erfahrung dieses Probejahres die Höhe der Späteren Jahresabfindung an den Sultan   bestimmt wird, wobei

Prophezeiung traf ein. Der erste Boycott war ein gläns zender Erfolg und es dauerte nur wenige Wochen, bis der Tuchhändler und Konfektionsschneider fich einem Schiedsge­richt unterwarf. Seitdem hat er die Kundschaft der Ar­beiter wieder und sie ist so einträglich, daß er sich bereits den schönsten kaufmännischen Palast der ganzen Stadt er­bauen fonnte.

Hier ist ferner Alexander Tenacit. Man sieht ihn zwar nicht so häufig bei den 3usammenfünften, er ist aber ein wunderbar zäher und zuverlässiger Bursche, seine höchste Sorge ist immer das Wohl seiner Versammlung". Er ist oft geprüft worden und hat die Probe stets trefflich bestanden.

der nur den denkbar

Wie soll ich Ernest Constance beschreiben? Ein Mann, der 10 Stunden täglich in seinem Gewerbe arbeitet, geringsten Theil seiner freien" Beit für sich zum Essen und Schlafen beansprucht und den Rest der Arbeitersache widmet. Er spricht nur selten und dann nur, wenn er über die Ergebnisse seiner Thätigkeit zu berichten hat. Man hört ihm aber stets mit der größten Aufmerksamkeit zu. Die Geschichte eines 3inn­arbeiter Romitees, das einem Brauer Millionär seine Auf wartung machte und ein Schiedsgericht anbot, aber hoch müthig behandelt und verächtlich abgewiesen ward diese Geschichte, von ihm in einfachen Worten erzählt, die den Stempel der Wahrheit trugen, rief einen solchen Sturm der Entrüstung unter den vereinigten Arbeitern hervor, daß das furchtbare Schwert des Boycotts fast von selbst aus der Scheide sprang. Wie er diesem anmaßenden Brauer ent­gegentrat, wie er ihn in einer Versammlung von Leuten feines eigenen Geschäftszweigs in einer Rede von 3 Minuten zu wie dieser Brauer auf Gnade und Boden schmetterte, Ungnade fich ergeben mußte, alles das wird lange im Gedächtniß der Freunde bleiben, denen Bruder Constance so lange und so treu gedient hat.

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Joseph Farwell ist auch ein Mitglied dieser Gruppe, ein junger Mann, der die ihm gewordene Aufgabe völlig beherrscht. Er brauchte nur von den Prinzipien und Bielen der Arbeitsritter unterrichtet zu werden, um ihr be­geistertster Fürsprecher zu werden. Seine Gewerke waren

Spielfartenstempel 369 368 M.(+15844 M.), Wechsel­Stempelsteuer 2 786 932 Mart(+24 222 Mart), Stempelfteuer für a) Werthpapiere 2 954 744 Mart(+ 944 465 Mart), b) Kauf und sonstige Anschaffungsgeschäfte 4 552 165 Mart (+1 659 966 M.), c) Loose zu Brivatlotterien 193 042 Mart (-53 090 m.), Staatslotterien 2 377 459 D.(+ 60 513 M.), Post und Telegraphenverwaltung 78 690 106 M.(+4553 492 Mark), Reichs Eisenbahn. Verwaltung 21 172 500 Mart(+ 610 500 M.).

Graf Wilhelm v. Bismarck, Landrath zu Hanau  , soll nunmehr, wie die Kreuzzeitung  " meldet, zum Regierungspräs fidenten in Hannover   befördert werden, nach dem bevorstehenden Rüdtritt des Herrn v. Kranach daselbst. Ob dies Herrn v. Bennigsen wohl sehr angenehm sein dürfte?

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schon organisirt, und er brachte feine ,, Union  "( Trades- Union) als ganze Körperschaft in die Organisation des Ordens. Joe steht mit seinen hier erwähnten Brüdern auf jener Höhe des Klassenbewußtseins, welche jedes 3usam mengehen mit irgend einer der alten pos Er arbeitete litischen Parteien ausschließt. unaufhörlich, seitdem er dem Diden sich angeschlossen, und ist mit den höchsten Vertrauensstellen belohnt worden. gehört für sein ganzes Leben der Partei und erwartet bestimmt, daß er lange genug leben wird, um noch Sieg! rufen zu können.

Als einen der Ersten, wenn auch zuleht, nennen wir noch jenen festen, unermüdlichen, niemals fich ergebenden Kämpfer Lucien Denmar, der in der vordersten Reihe stand, als die Bewegung begann, der jetzt noch in der vor­dersten Reihe steht und in ihr stehen wird, so lange sein Leben währt. Er ist kein Redner, aber was für ein Ar­beiter! Ein Organisator, der niemals müssig ist. Seine Freunde, deren Namen Legion ist, wünschen, daß er reich genug wäre, um seine ganze Beit dem großen Werke weihen zu können. Er vermuthet, daß auch mehrere Bosse ihm die Seligkeit des Paradieses gönnten, wenn er nur auswandern wollte!

Außer den Genannten giebt es auch noch andere, die ebenso gut sind, aber der Raum ist zu beschränkt und ich muß auf das Vergnügen, sie zu erwähnen, hier verzichten. Alle diese Männer gehören zu den geschicktesten Arbeitern ihres Gewerkes und find stets beschäftigt.

Doch nein, noch Einer ist da, an dem wir ein beson­deres Interesse nehmen, obgleich er bis jetzt als Ritter der Arbeit faum bekannt ist. Mr. Harry Wallace, der Freund und Studiengenosse von Miß Maud Simpson, hat sich vor kurzem dem Orden angeschloffen und be nußt jebe Gelegenheit, sich mit den Prinzipien und Zielen der Bewegung vertraut zu machen. Seit seiner frühesten Jugend war er eifrig bemüht, alle geistige Nahrung, die sich ihm nur irgend barbot, aufzunehmen und zu verbauen. Von einer praktischen Vereinigung von

1) Joe( sprich dschoh) ist Abkürzung für Joseph.

Die über alle Beschreibung entfehlichen Leiden des Abgeordneten Bräcker hat die Kunft der Aerzte immer noch weder zu heben, noch im geringsten zu lindern vermocht, troßdem aller mögliche Eifer seitens der beiden ihn behandelnden Aerzte und die denkbar befte Pflege seitens der Familie des Unglüc lichen aufgewandt wird. Heute, so schreiben die Schles. Nachr.", am 28. d. M., ist die so lange hinausgeschobene gefahrvolle Operation jedoch urabwendbare Nothwendigkeit geworden und gelangte im Allerheiligenhospital zur Ausführung. Db fie dem übermäßig Duldenden Hilfe bringen wird, läßt sich leider feines wegs mit Sicherheit voraussagen.

Hamburg  , 30. September. Wegen Verdachts, das Tage buch des Kronprinzen an die Deutsche Rundschau" eingesandt zu haben, ist Geheimrath Prof. Geffen, welcher Sonnabend Abend 10% Uhr aus Helgoland   zurückkehrte, am Bahnhofe in Untersuchungshaft genommen worden. Profeffor Geffden hatte fich selbst den Gerichten gestellt.

An Zöllen und gemeinschaftlichen Verbrauchssteueru sowie anderen Einnahmen find im Reich für die Zeit vom 1. April 1888 bis zum Schluß des Monats August 1888, ein. schließlich der kreditirten Beträge zur Anschreibung gelangt: Bölle 111 402 963 M.(+5 851 592 M.), Tabatsteuer 3 215 708 Mart(+31 607 M.), Buderſteuer- 89 654 087 M. (+20 960 608 M.), Salzsteuer 14 392 398 M.(+219 393 M.), Maischbottich und Branntweinmaterialsteuer 918 700.

13 138 097 m.), Verbrauchsabgabe von Branntwein und Buschlag zu derselben 42 079 626 M.(+42 079 626 M.), Nach steuer für Branntwein 5160 M.,(+5160 M.), Brausteuer 9 393 430 M.,(+401 394 M), Uebergangsabgabe von Bier 1061 748 M.(+116 474 M.); Summe 90 977 859 M. (+56 527 757 M.), Spielfartenstempel 369 368 M.(+ 15 844 M.), Wechselstempelsteuer 2 786 932.(+ 24 222 M.), Stempel steuer für a. Werthpopiere 2954 744 M.(+ 944 465 M.), b. Rauf und sonstige Anschaffungsgeschäfte 4552 166. (+1 659 966 M), c. Loose zu Privatlotterien 193 042 M. (-53 090 M.), Staatslotterien 2377 459 M.(+60 513 M), Post- und Telegraphen Verwaltung 78 690 106 M.( 4 553 492 Mart), Reiche Eisenbahn Verwaltung 21 172 500 m.(+610 500 Mart). Die zur Reichstoffe gelangte Jft Einnahme, abzüglich der Ausfuhroergütungen und Verwaltungskosten, beträgt bei den nachbezeichneten Einnahmen bis Ende August 1888: Zölle 96 415 665 M.(-635 206 M.), Tabatiteuer 2 825 209 M. (+206 242 M.). Budersteuer 15 460 986 M.(-1711 741 M.), Salzsteuer 14 781941.(+283 859 M.), Maischbottich und Branntweinmaterialsteuer 5 025 237 M.(- 10 386 091 D.), Verbrauchsabgabe von Branntwein und Zuschlag zu derselben 26 765 297 M.(+26 765 297 m.), Nachsteuer für Branntwein 9 287 312 M.(+9 287 312 M.), Braufteuer und Uebergangs­abgabe von Bier 8 875 102 M.(+443 186 M.); Summe 179 427 749 M.(+27 667 340 M.) Spielfartenstempel 437 093 M.(+14 055 M.) to d

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Schweiz  .

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Unter den Poftulaten, welche in den letzten Jahren von demokratischen und Arbeitervereinen aufgeftelt worden sind, hat fich eines binnen Kurzem auch bei anderen Parteien eine be= deutende Popularität errungen. Es ist die Forderung, daß in den Schulen die Lehrmittel, worunter man die Schulbücher und die Schreibmaterialien oder eines von beiden zu verstehen pfleat, unentgeltlich an die Schüler abgegeben werden sollen; die Ges meinden( oder Kantone) sollen die Kosten dafür selbst tragen. Die schweizerische Bundesverfassung fordert, daß der Unterricht in den Volksschulen unentgeltlich sei, versteht darunter aber nur die Ertheilung des Unterrichts durch den Lehrer, nicht auch die Verabreichung der Lehrmittel, Für lettere ist nun hauptsächlich im Kanton Zürich   von vielen Gemeinden und zwar fomohl auf den Primar als auf der Sekundar Schulstufe( 6.- 12. und 12. bis 15. Altersjahr) die Unentgeltlichkeit eingeführt worden. So eben tomme ich in den Befis bezüglicher statistischer Nachweise, welche sich auf die Gemeinden beziehen, welche im Weichbilde der Stadt Zürich   und deren Nachbarschaft liegen Nachweise, die mir auch für ein weiteres Publifum Jntereffe zu haben scheinen. Denn offenbar wird das bier geaebene Beispiel wie in der Schweiz   so auch in anderen Staaten Nachahmung finden, vorausgesetzt, daß es dort, was ich nicht weiß, nicht schon früher gegeben wurde. Von den 11 Gemeinden, die unsere Statistik aufführt, find es 8, welche die Lehrbücher und Schreibmaterialien gratis verabreichen. Die dafür bezahlten Summen betrugen im Jahr 1886 für folgende Gemeinden: Enge 3456 Fr. Fluntern   1020, Hirs landen 1479, Hottingen   2919, Oberstraß 1471, Riesbach   7087, Unter ftraß 999, Wiedikon 2395 und Wiplingen 474. Zusammen wurden ausgegeben 21 981 r., etwas mehr als 1885, ba die Totalsumme 20 752 Fr. betrug. In den Schulen der Stadt­gemeinde Bürich( alte Stadt) werden Schreibmaterialien und Arbeitsmaterial follektiv angeschafft und zu Tagen, die dem Selbstkostenpreis entsprechen, den Schülern abgegeben. An eine größere Anzahl Schüler werden zudem verschiedene Lehrmittel gratis verabreicht und die Tagen für bezogene Schreib und Beichenmaterialien erlaffen. In Außenfibl, das meist von Ar­beitern bewohnt wird, und wo sie freilich besonders Noth thäte, hat man die Unentgeltlichkeit noch nicht durchzuführen vermocht,

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Männern zur Verbesserung ihrer Lage wußte er nichts weiter, als was er durch das Studium von Charles Reade's   berühmten Roman Pat Yourself in his place!"( See Dich auf seinen Plaz!")) hätte lernen können. Natürlich waren seine Ansichten über die Trades- Unions nicht sehr günstig. In der That dachte günsche er nur wenig oder gar nicht an solche Vereinigungen, bis Miß Simpson ihn bestimmte, Erkundigungen einzuziehen. Es dauerte nicht lange, so erfuhr er, daß die besten baß die besten Männer in seinem Gewerke Mitglieder des neuen Orders waren, und folgerichtig schloß er, daß diese Männer nicht in einer Organisation bleiben würden, die nichts tauge. Er erfuhr gleichfalls, daß Schnapsverkäufer, Spieler und Leute von gleich verwerflichem Charakter von der Mitgliedschaft streng ausgeschlossen waren. Das war vielversprechend und verdiente nähere Untersuchung; und so trat er in den Orden ein, fest entschlossen, die Arbeiterfrage vollständig bis auf den Grund zu erforschen, und zwar von dem Stand­punkte derer, die dabei am meisten interessirt sind, nämlich der Arbeiter selbst!

( Fortsegung folgt.)

Aus Kunst und Leben.

Von der Nachmittagsausfahrt der egyptischen Haremsdamen, dem täglichen, mit Freude begrüßten Ereignis, das in ihrem einförmigen Leben fast die einzige Abwechselung bietet, entwirft R. Eichler in der Deutschen Romanztg." fol­gendes Bild: Ungefähr um vier Ühr fahren niedliche Kleine Kutschen, von langschwänzigen russischen Pferden gezogen, vor bas Thor des Harems und erwarten hier die Ankunft der Damen. In der Regel fahren immer zwei zusammen, je eine ,, legitime" Frau mit einer Freundin oder Sklavin. Beim Be steigen der Wagen werden fie mit einer Vorsicht vor jedem Sonnenstrahl behütet, als ob fte von Schnee wären. Die

Hengstlicheren dieſe find aber in der Minderzahl- balten fogat ihren Sonnenschirm zwischen den Kutscher und ihren Gefichtern. Die meisten bemühen sich, so viel als möglich

1) Charles Reade   ist ein bekannter englischer Novellift; der erwähnte Roman spielt zum Theil in Arbeiterkreisen.