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und balb Qualitäten

Facons res.

Beilage zum Berliner Volksblatt.

Nr. 235.

Heber die Löhne der fabrik- und

Bandarbeiter.

Auf dem Delegirtentag des Gewerkvereins der Fabrik und Handarbeiter in Görlis erstattete am 26. Auguft der General Facons sekretär des Vereins, Herr Hahn in Burg, einen Bericht über bis zu de die Erhebung der Lohnverhältnisse, welche der Verein veranlaßt hat. Dieser Bericht ist äußerst interessant; er stimmt in der gemufter Heuptfache mit verschiedenen anderen, von anderen Arbeitern Qualitäter schon füber veröffentlichten überein, und dann stammt er von den alle einer Organisation her, die lediglich auf dem Boden der heuti Seid gen Wirthschafte ordnung steht. Man wird diesem Bericht also ehr billige nicht, wie es mit dem früheren geschah, den Vorwurf machen fönnen, daß er tendenziös abgefaßt bezw. zusammengestellt fei. - Die Freis. 3tg." entnimmt diesem Bericht folgendes: ,, Am niedrigsten stehen die Löhne in der Textil und in einem großen Theile der Hausindustrie, aufsteigend vom Osten des Reiches nach dem Westen. Hier haben wir Jahr aus Jahr ein noch Wochenlöhne von 5,50-12 M. für erwachsene männliche Ar beiter. Selten, daß der eine oder andere auf 13-14 M. die Woche mit seinem Lohne kommt.

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Um ein geringes beffer find die Mitglieder gestellt, welche in der Landwirthschaft als Handarbeiter oder in landwirthschaft Hichen Fabrilbetrieben beschäftigt find.

Etwas beffer ist auch Einkommen und wirthschaftliche Lage der Mitglieder, welche in bergmännischen Fabritbetrieben, zum Beispiel Briquetts, Solaröl, Paraffinfabriken u. s. w. ihren Unterhalt finden. Hier treten mit dem etwas befferen Lohn zu gleich aber auch die Gefahren im Berufe als schlimme Ronkurrenten auf und kürzen durch häufige Krant. beit, durch Unfälle, Siechthum oder frühen Tod den an fich nicht reichlichen Lohn.

Mark. Den in chemischen Fabriken und Anlagen beschäftigten Saquettes Mitgliedern, deren Lohn der höchste ist, geht es noch schlimmer; unigst au denn hier ist Krankheit und Siechthum nach furzer Zeit die Regel. So haben z. B. die Ortsvereine Staßfurt und Leopolds hall, in der Lobnstatifiit 18-30 M. Wochenverdienst ver zeichnet; es giebt aber feinen Ortsverein, in dem die sanitären Verhältniffe der Mitglieder übler wären, als gerade in diesem. Die im Laufe der Isten Monate aufgenommene Arbeitsstatistit, 72 mit welcher zugleich Erhebungen über eine ganze Anzahl die ge­werblich- wirthschaftliche und soziale Lage der Mitglieder berüh render Verhältnisse vorgenommen wurden, bestätigt diese Aus­führungen nicht allein, fte macht sogar das ohnehin nicht erfreuliche Bild häufig zu einem recht trüben.

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Bei einem mit peinlichster Genauigkeit berechneten Jahres­verbrauch von 720 M. in einer aus 5 Stöpfen bestehenden Fa= milie in Königsberg   beziffert sich das Gesammteinkommen von Mann und Frau selten über 600 M. Die in der Statistik vorgedruckte Frage: Wodurch wird das etwaige Defizit ge lin 30 dect?" beantwortet der Ortsvereins- Ausschuß wie folgt: theils dunch Logisten( also Schlafstellenmiether) und deren Vereinigung, theils durch Aftermiether, d. h. wenn zwei Familien in einer Stube zusammen wohnen. In Rawitsch   wird der Wochenlohn auf durchschnittlich 7 M. angegeben; der der Frauen auf 3 M. Bn Tilfit und Insterburg   auf 9 M. und 8 M., und der Jahresverbrauch mit 576,48 M. Das vorhandene Defizit wird, mie die Tilfiter Tabelle lakonisch sagt, durch Einschränkung der Sahrung" gebedt.

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Die Berichte aus Schleften find im Allgemeinen nicht beffer. Goldberg führt 9 M., Liegnis 7-9 M., Striegau   9 M., Görlig 10 M., Sprottau   10 M., Breslau   7-12 M., Bunzlau  9-12, Waldenburg 12 M., Altwasser 9 M., Ratibor   12,50 M. als Durchschnittswochenlohn eines erwachsenen Fabrik und pandarbeiters an. Daß diese Angaben nicht etwa abfichtlich zu 1,50 an nieoria bemessen find, ergiebt ein Vergleich mit den von be­bördlicher Seite ermittelten Lohnfäßen.

2,40

4,50"

3,- N

Eine geringere Steigerung erfahren die Löhne mit dem Fortschreiten von Osten nach Westen und Nordwesten, z. B. in Sachfen, Brandenburg   und in Thüringen  . So haben Chemnit 9-12 M., Beiß 12-15 M., Teuchern   13-15 M., Butterfeld 8-12 M., Gehlberg   15 M., Merseburg   11 M., Gotha   12 M., Rudolstadt   12 M., Weißenfels   9-12 M., Stralsund   10-12 M., Breifswald 12 M., Jegnis 10 M., Schönebec Salze 12 M., Oberröblingen   16 M., Oldenburg   13 M., Linden Hannover   12 M. bänder, als Durchschnittslohn verzeichnet. fénide In Westfalen   und Rheinland   giebt Uedendorf bei Gelsen dienung firchen 15-17 M., Elberfeld   16,50 M., Effen 18-20 M. als Wochenlohn an.

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( Nachdruck verboten.)

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Der fliegende Holländer.

Eine Seebad- Idylle.

Von Karl Pröll ( Schluß.)

Aber seine Traurigkeit schwand nicht und schließlich geftand er, das peinlichste an der Sache sei, daß er, um Sem guten Onkel noch die Augen zu schließen, in größter Eile von Genf   abgereist sei, in Frankfurt   die Todesnachricht empfing, hier seiner bedrängten Seele einige Raft gegönnt, daß ihm auf dieser schlecht vorbereiteten Tour jetzt das Geld ausgegangen sei. Es handele fich freilich nur um lumpige hundert Thaler, aber auch diese fehlten ihm im Momente. Der Mann besaß die Kunst der überzeugenden Rebe, der Steigerung und der Betäubung des gefunden Menschenverstandes, so daß er mich dahin brachte, wohin er wollte. Schüchtern bot ich ihm ein Darlehn auf turze Zeit gegen Sicherung an. Er nahm sogleich ein Wechselblanquet aus seiner Brieftasche, brachte in das leere Speisezimmer Schreibzeug aus der Miethsstube und fragte nachlässig: Wie boch soll ich das Atzept ausstellen? Nun, so viel als Sie momentan brauchen und ich ihnen geben kann, entgegnete ich. Pah! fagte er, so seltene Dienste muß man lohnen. Dann zählen Sie mir daneben die dreihundert Mark auf, ide während ich hier 500 Mark eintrage, zahlbar am ersten des nächsten Monats. Diese echte Kavaliers, Großmuth rührte mich unendlich. Ich brachte mit zitternden Händen die schönen Dreihundertmark- Banknoten aus der Brieftasche und legte fie achtungsvollft hin. Mit ungeheurer Flintheit hatte er bereits den Wechsel auf 500 Mark fabrizirt, gab mir ihn in die Hand und steckte die breihundert Mark wie überze geringe Scheidemünzen in die Westentasche, nickte mit dem Breite Kopfe und bemerkte flüchtig: Wenn Sie einmal etwas von mir wünschen sollten Sie kennen ja jetzt meine Adresse. Dann ging er hinaus und war für mich auf Jahre ver­

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Sonnabend, den 6 Oktober 1888

Süd Deutschland   ist in unserer Statistik schwach vertreten, weil der Gewerkverein dort nur wenige Ortsvereine befigt. Mannheim   giebt 18 M., Geifingen 14 M. als Durchs sanittslohn an.

Bedeutung gewinnen alle diese Zahlenangaben aber erst dann, wenn ihnen die Summen entgegengestellt werden, die zur Lebenshaltung des Arbeiters in den betreffenden Orten erforderlich find, und da zeigt sich dann, daß die Preise für die nothwendigsten Lebensmittel, für Kleidung und Wohnung mit diesen höheren Lohnsägen sehr guten Schritt zu halten wiffen.

Es berechnet. B. Ueckendorf den Jahresverbrauch mit 1301 M. für eine Familie von 5 Gliedern und es ist nach dem ausgefüllten Preisverzeichniß von Brot, Berealien und Fleisch diese Ausgabe erforderlich. Da aber im besten Falle der Familienvater nur 900 M. im Jahre verdient, so müssen ent weder Frauen und Kinder durch Erwerb den Ausfall zu decken suchen, oder es wird, wie der Ortsausschuß verbiffen hinzufett, das Mobiliar, wenn solches vorhanden, vom Gerichtsvollzieher geholt.

Auch die moderne Steuergesetzgebung mit ihrer Belastung der nothwendigsten Lebensbedürfnisse wirkt erschwerend auf die Existenz des verkeiratheter Arbeiters ein, deffen indirekte Ab­gaben an den Staat mit jeder Vermehrung seiner Familie uns verhältnißmäßig steigen, während seine Leistungsfähigkeit bei dem stetig wachsenden Maschinenbetrieb jüngeren, unverheirathe ten Kräften gegenüber, die mit derselben sehr bald erworbenen Handfertigkeit ausgerüstet find, nicht erheblicher Steigerung fähig ist."

Lokales.

Die Arbeiter sind eine Macht, mit der man rechnen muß; das wiffen fte alle, die klugen Herren, mögen fle politische Parteibezeichnungen führen, welche fte wollen. Ste überbieten fich zeitweise förmlich darin, ihr Wohlwollen für den armen Mann, für den kleinen Mann, für den Erwerbsthätigen, und wie die verschiedenen Bezeichnungen für den Arbeiterstand noch lauten mögen, zu bethätigen. Daß dies Wohlwollen fich be sonders zur Wahlzeit geltend macht, ist doch kein Zufall und namentlich die bevorstehenden Landtagswahlen, denen besonders unsere Berliner   Arbeiter feinen rechten Geschmack abgewinnen fönnen, geben vielen Leuten wieder Veranlaffung, ihr arbeiter freundliches Licht leuchten zu laffen. Wir haben wohl nicht nöthig, die Berliner   Arbeiter über die zweckmäßigste Art ihres Verhaltens in solchen Fällen zu belehren; wenn wir überhaupt dies Thema berührten, so geschah es, um eine besondere Erschei nung der Berliner   Arbeiterfreundlichkeit zu besprechen. Es macht nämlich den Eindrud, als ob in gewiffen Kreisen der städtischen Verwaltung von Beit zu Beit die Interessen der Arbeiter betont werden, wenn man wegen anderer ausreichender Gründe für einen bestimmten Entschluß in Verlegenheit ist. Wir wollen hier nur daran erinnern, daß der folgenschwere Beschluß der Stadtverwaltung, den Anschluß der luftvergiftenden Anilinfabrik am Lohmühlenwege an die Berliner   Kanalisation zu genehmigen, damit begründet wurde, daß man auf das Intereffe der in jener Fabril beschäftigten Arbeiter hinwies, die brotlos werden wür den, wenn die Fabrik dort eingehe. Diese Auffaffung war ganz gewiß unzutreffend, denn die Unternehmer hätten die Fabrik höchstens von dort verlegt, an einer anderen Stelle neu errichtet und dort nicht einen Arbeiter weniger beschäftigt. Jener Beschluß der Stadtverwaltung, der jegt bekanntlich eine Erwei terung der Fabrit, wenn auch indirekt, zur Folge hat, und damit den ganzen Südosten der Stadt jenem erstidenden Qualm aussett, unter dem selbst die Vegetation in der dortigen Gegend leidet, ist also mit den angeblichen Intereffen der Arbeiter be gründet worden. Etwas nicht minder Interessantes aber war fürzlich in einigen hiesigen Manchesterblättern zu lesen. Mit dem Tone tiefften Bedauerns und einigen Mitleidens wurde da auf die Stellung der Laternen Ansieder hingewiesen, die durch das Umfichgreifen der Elektrizitätsbeleuchtung gefährdet fei. Ob die Sache willich so schlimm ist, wiffen wir nicht. Wir haben bisher noch überall, wo die Straßen elektrisch be leuchtet werden, auch neben den elektrischen Lampen noch die Gaslaternen stehen sehen, und wenn jene verlöschen, treten diese in Funktion. Daß also die Laternenanzünder entbehrlich wers den könnten, ist für die nächste Beit wenigstens richt wahr scheinlich. Aber woher, so fraat man fich, plöglich dieses rege Intereffe für den Laternenanzünder? Man erinnere fich doch nur der Haltung ber Mehrheit in der Stadtverordneten- Versammlung, als für diese Laternenanzünder ein höheres Gehalt gefordert wurde! Sollten

schwunden; und die dreihundert Mark gleichfalls.... Die Adresse war falsch gewefen, das Gut existirte gar nicht und Alles, was er erzählt, erwies sich als erfunden und er­Logen."

John Müllers Geficht zeigte eine tiefe Schmerzens falte, in die man ein Dußend Angstbriefe und Gerichts­protokolle hätte hineinversenken können. Doch bald glättete sich dieselbe wieder und das ruhige Behagen trat wieder hervor.

Richard Weitfeld, den die Geschichte einigermaßen amüsirte, bemerkte mit einem spöttischen Seitenblicke: Nun, hören Sie, so wäre ich doch nicht hineingefallen. Und nach dem Denkzettel haben Sie sich nochmals von diesem erwerbsmäßigen Schwindler anpumpen lassen. Un­glaublich!"

Lebhaft entgegnete John Müllrr: Urtheilen Sie nur nicht so obenhin. Sie können freilich nicht hineinfallen, weil Sie keine dreihundert Mark überflüssig haben. Allein Hochmuth kommt vor dem Falle und schlechte Spekulation nach dem Falle. Sie wissen gar nicht, wie man sich in Sie wissen gar nicht, wie man sich in einem fremden Neste unter langftieligen Gesellen geehrt und gehoben fühlt, wenn eine vornehm ausschauende, etwas mysteriöse Persönlichkeit uns mit einer vertrauten Ansprache beehrt. Das ist wie der Blick der Klapperschlange. Man fühlt sich wie gefesselt und begeht die größten Dummheiten, obschon es uns an den Kragen geht. Das zweitemal glaubte ich schlauer zu sein. Aber der verdammte fliegende Holländer hat mich doch übertrumpft."

,, Nun, wie stellte er das an?"

Hören Sie. Vor zehn Jahren kam ich zum erstenmal in dieses Badeörtchen, das die Philister bald in einen Enten und Gänse- Pfuhl werden verwandelt haben. Ich war stets betriebsam und suchte meinen Geschäfts- und Kundenkreis auszudehnen. Da tam mir plößlich der Einfall, daß im Beginn einer Seekrankheit der richtige psychologische Moment sei, um die Leute für eine Lebensversicherung zu preffen. Da lehnen sie sich noch über die Bordwand hinaus

5. Jahrg.

hinter diefer plöglichen Laternenanzünder Freundlichkeit nicht doch ganz andere Gründe stecken? Nun möchten wir auf eine von uns fürzlich gebrachte Mittheilung verweisen über den Vortrag eines Herrn Ingenieur Beringer, der bei Gelegenheit der dies= fährigen Versammlung deutscher Ingenieure in Breslau   auf den Widerstand hinwies, den allerorten die Gasanstalten der elektrischen Beleuchtung entgegen bringen. Von diesem Gefichts punkte aus betrachtet, erscheint die Sache in einem ganz anderen und vermuthlich in dem allein richtigen Lichte: Es handelt fich ganz und gar nicht um die Laternenanzünder, es handelt fich lediglich darum, Stimmung zu machen gegen die elektrische Be leuchtung. Oder will man denn Jemanden glauben machen, es wäre in einem Gemeinwesen, wie dem der Stadt Bertin, nicht möglich, einige hundert Laternenanzünder anderweit zu plaziren? So weit man Dies äußerlich be urtheilen tann, brauchen die elektrischen Lampen sogar eine sehr sorgfältige Bedienung und es ist fraglich, ob sie nicht ein ebenso großes Bedienungspersonal beanspruchen, wie die Gass laternen. Doch, wozu alle diese Erörterungen? Mit einem Wort, die Laternenanzünder Freundlichkeit ist ziemlich durchfichtig. Gewiß soll für die Leute gesorgt werden, wenn ihre Thätigkeit geringer wird durch eine Veränderung der bisherigen Beleuch tungsart. Aber wir fürchten nur, diese Frage hat den Herren an der leitenden Stelle noch keine Schmerzen verursacht. Was aus der Sorge um die Laternenanzünder spricht, das sind Be fürchtungen ganz anderer Leute, die fich sonderbar genug aus nehmen würden, wenn sie einmal die Scheiben einer Gasa laterne puten, ober im Geschwindschritt mit der langen Stoc lampe ein Revier Gaslaternen anzünden sollten! Nein, vers ehrte Herren, auf diese Art von Arbeiterfreundlichkeit fällt in Berlin   niemand rein, denn sie soll nur dazu dienen, die gutbe zahlten Stellungen anderer Leute zu sichern, und diese mögen boch ja nicht glauben, daß solche freundliche Reden den Ars beiter so weit verblenden können, den dahinterliegenden nackten Egoismus nicht sofort zu erkennen.

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Die chinesische Abtheilung des Reichs- Postmuseums hat in jüngster Beit eine bemerkenswerthe Bereicherung in Gen ftalt eines Hochzeitstragseffels erhalten. Durch Aufnahme eines derartigen Gegenstandes, welcher sicherlich manche hoff nungsfreudige Angehörige des schönen Geschlechtes zum Besuche des Museums veranlaffen dürfte, ist der Begriff Verkehrs­mesen" aufs wetteste ausgedehnt worden. Die betreffende Sänfte ist ein hervorragendes Kunstwerk. Etwa 2,50 Meter hoch und 1 Meter breit, ist fte von oben bis unten in durchbrochener Holzschnißerei ausgeführt und reich vergoldet. The malerischer Steiz wird erhöht durch die rothe Färbung der Grundflächen und Tiefen, sowie durch verschiedene, in die Seitenwandungen eingelaffene Füllungen mit figuralen Darstellungen, deren handelnde Personen aus bemalter Terrakotta hergestellt find. Ohne Bweifel haben die Schilderungen auf die religiösen und profanen Hochzeitsgebräuche der Anhänger des Confucius  Bezug. In der reichen, prunkvollen Ausführung era innert dieser Hochzeitstragseffel an die goldstrogenders Staatstaroffen der Barot und Rokoko- Belt. Man fann mit Recht behaupten, so schreibt die Voff. Beitung", daß das Postmuseum einzig in seiner Art dasteht. Daffelbe liefert in großen Bügen ein Bild von der historischen Entwicke lung des Verkehrswesens, wie daffelbe in ähnlicher Anschaulich feit nicht aus den umfangreichsten Büchern zu gewinnen ist. Aber nicht allein für den Postmann und seine Freunde ist die Besichtigung der Sammlungen lehrreich und werthvoll, sondern auch für den Architekten. Selbst das Museum für Baufunft in der Technischen Hochschule zu Charlottenburg   fann sich nicht rühmen, eine so bedeutende Anzahl vorzüglich ausgeführter Mo delle von Gebäuden zu befißen, als das Boftmuseum. Nicht wes niger als 70 Poft und Telegraphengebäude, welche seit dem Jahre 1870 im Reichspostgebiete erbaut find, werden in solchen, im Maßstabe 1: 50 hergestellten Gipsmodellen vorgeführt. In großen Mappen liegen die bautechnischen Zeichnungen und Photographien von 180 älteren und neueren Posthäusern als Ergänzung daneben. Wer mit den baulichen Verhältnissen der verschiedenen Städte des deutschen   Boftgebiets vertraut ist, wird finden, daß die von Dr. Stephan seiner Beit im Reichstage gegen Reichensperger gerichtete Bemerkung: die Poſt ſuche fich mit ihren Neubauten dem in jeder Stadt herrschenden Stil charatter anzupaffen, mit entschiedenem Glück befolgt worden ist. Unter Bugrundelegung dieser Richtschnur fügen fich dements sprechend unfere Postneubauten in den allgemeinen architektonis schen Rahmen unserer Städte ein. Es find Monumentalbauten, welche den öffentlichen Geschmack veredeln helfen.

Das Stadtmissionshaus, die Sentralstelle der christlich

und denken bei erschütttetem Eingeweide an die Lieben in der Ferne. Wenn sie einmal in den Kajüten wie nasse und schlappe Segelleinwand baliegen und eine Art General probe des Verendens durchmachen, da ist freilich nichts mehr zu holen.

Meine erste Probe beseitigte diese Ansicht.

Ich fuhr mit einer größeren Gesellschaft von Swines münde auf dem Dampfer fort. Ein dicker Bierbrauer aus dem füblichen Deutschland   fühlte sich von dem Wasserschaukeln bald unwohl. Statt des Beichtvaters trat ich zu ihm heran und mahnte ihn an seine Pflicht gegenüber der verlassenen Familie und versprach, Alles billigst zu besorgen. Er ging auf Alles ein und wurde von Minute zu Minute bleicher und mittheilsamer mit Dingen, welche der Mensch nicht im Mund behalten kann.. Hier ist eine Haltestation dieser Dampferlinie. Der unglückliche Brauer hatte nur eine Idee: Land! Land! Ich unterstützte seinen Vorsaz, damit er mir bei der Wiedergenesung auf dem Meere nicht abspringe. Wir lassen uns beide an das Ufer feßen und quartiren uns brüderlich nebeneinander ein. Noch am Abend hatte er eine von mir interimistisch ausgefertigte Versicherungsstipulation und ich die erste Assekuranzrate. Die Hände in der Tasche und fröhlich pfeifend gehe ich zum Strande hinaus, da taucht hinter einer Düne, auf welcher der Windhafer hin und herflatterte der fliegende Holländer auf. Ich stürze auf ihn zu, aber die Erscheinung verschwindet und ich glaube dann selber, daß nur mein lebhaftes Blut mir deſſen Bild

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vorgegaufelt. Doch, wer beschreibt mein Erstaunen, als er nächsten Tag beim Frückstück auf mich zukommt, mich freundlich begrüßt und mir sagt, er hätte eine kleine Vergeßlichkeit gut zu machen. Er meine die fünfhundert Mart.

Ich wußte nicht, sollte ich den Erzürnten oder Ver föhnten spielen, glauben oder zweifeln.

Er aber fuhr fort: Bleiben Sie nur noch zwei Tage hier und Alles soll in Ordnung gebracht werden. Sie sollen bann Ihr Geld mit den Verzugszinsen haben.