feiner Meinung und die beiden Schneider mußten das fragliche Kleidungsstück, um es zu ändern, noch einmal mit fich nehmen. Beide aber trugen tein Bedenten, dem noblen, verwöhnten neuen Kunden, deffen Opulenz" die Wirthin draußen nicht genug zu rühmen wußte, die übrigen Kleidungsstücke einstweilen zurückzulaffen. Beide mußten ihre Vertrauensseligkeit schwer büßen, denn am folgenden Tage war Herr Theodor Seefeld" aus dem gemietheten Simmer und, wie fich bald herausstellte, überhaupt spurlos verschwunden, einen schwarzen eleganten Rod, ein dito Beinkleid und zwei dito Westen für den opulent" gezahlten Miethspreis von 20 M. mit fich nehmend.

Was ein Mann vermag. Das Kl. Journ." erzählt: Franz E. war Wittwer. Vor Jahresfrist hatten fte sein noch fehr junges Frauchen, mit dem ihm nur eine furze Zeit der glück lichsten Ehe vergönnt gewesen war, zur legten Ruhe getragen, und der finderlose fleine Beamte hatte sich seit jenem Tage in Den Räumen seiner Wohr ung trop der Stat- Abende, welche er allwöchentlich mehrere Mal darin veranstaltete, recht einsam und verlaffen gefühlt. Man wird es daher begreiflich finden, daß er an jedem Morgen denjenigen Theil der Zeitung eingehender au berücksichtigen begann, in welchem die seit der Erfindung der Druckerschwätze und des Papiers nicht mehr ungewöhnlichen Wege der Erlangung einer friedlichen, gemüthlichen Häuslichkeit verzeichnet stehen. Eines Tages fiel ihm eine Anzeige besonders dadurch auf, daß die eventuelle Antwort postlagernd nach der selben Stadt erbeten wurde, aus welcher er fich seine junge Frau geholt hatte. Kurz entschloffen schrieb er einige gefühl­volle Beilen, welche er jedoch, trog der Weisung: anonyme Buschriften bleiben unberücksichtigt", nicht mit Teinem Namen unterzeichnete. Bu seinem nicht geringen Er staunen traf dennoch schon nach wenigen Tagen eine allerdings gleichfalls namenlose" Antwort ein. Dieser Briefwechsel be gann mit der Zeit ein recht reger zu werden, bis die Dame demselben dadurch ein Ende machte, daß sie ihre baldige An­Tunft in Berlin anzeigte und ihren freundlichen Korrespondenten bat, mit ihr am tommenden Sonntag in der Nationalgallerie zufammen zu treffen. Mit einer gelben Rose als Erkennungs zeichen wollte fie ihn an einem bekannten Gemälde Bödlin's erwarten. Man bedarf keiner großen Phantafte, um sich das Geficht Franz E.'s vorzustellen, als er am genannten Tage unter dem Gefilde der Seeligen" mit der Rose in der Hand feine­Schwiegermutter erblickte, welche ihn er­tennend ohnmächtig in seine Arme sant. Das zahlreiche Bublifum fonnte es fich allerdings nicht erklären, daß dieser namenlose" Vorgang, der sich feinen Augen darbot, die natür liche Folge eines namenlosen" Briefwechsels war. Franz E. aber führte, seine Faffung wiedergewinnend, die noch halb be wußtlose Dame durch die belebten Räume über die lauten Straßen in sein stilles Heim, wo sie ihn seit kurzer Zeit als feine- Gattin ,, namenlos" glüdlich macht.- Wer's glaubt,

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wird felig.

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Um ein Indianerleben zu führen, hatten vor kurzem nicht weniger als fünf junge Weltbürger im Altee von 13 bis 14 Jahren, angeregt durch die Lektüre der Cooper'schen Romane, fich zusammengethan, den romantischen Entschluß gefaßt, in die Urwälder Ameritas auszuwandern, und fich heimlich von ihren Eltern entfernt. Aus einem Schreiben, welches einer der jungen angehenden Indianer, der 14jährige Paul Sch.. zurückgelaffen, ging hervor, daß die Fünf fich zu Fuß nach Stettin gewandt, um von dort aus als Schiffsjungen Gelegenheit zur Ueberfahrt nach dem Lande der ersehnten romantisch gemüthlichen Urwälder zu finden. Die Versuche der Eltern, ohne Erregung öffentlichen Aufsehens der kleinen Durchgänger wieder habhaft zu werden, erroiesen sich als vergeblich; zum Glück aber gelang der herr schenden herbstlichen Kühle, was der Wärme der elterlichen Liebe mißlungen war. Die fünf fleinen Kandidaten um das Roman­beldenthum, die nur bis Falkenberg bei Eberswalde gekommen waren, hatten fich seit 8 Tagen in den Forsten zwischen diesen beiden Ortschaften umbergetrieben und Indianer im Herbst" gespielt, nur vorsichtig hier und da einzeln ein Dorf besuchend, um von dem mitgenommenen, den Eltern entwendeten Gelde Lebensmittel einzukaufen, aber die imitirten indianischen Herbstnächte waren ihnen allmälig zu falt geworden. Die Fünf find am gestrigen Tage insgesammt freiwillig und reumüthig Au ihren Eltern zurückgekehrt, welche den jugendlichen Roman­titern bis auf das Pflichtgemäße, das sie ihnen auf die Jacke getlopft verziehen haben.

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Polizeibericht. An 5. d. M. Vormittags wurde am Lügowplaz eine Frau von einem Schlächterwagen, deffen Pferde Scheu geworden waren, überfahren und om Kopfe und Armen nicht unbedeutend verlegt, so daß fie nach dem Elisabeth Krankenhause gebracht werden mußte. An demselben Tage Nachmittags geriethen in einem Geschäftsteller des Hauses Elsafferstr. 11 Petroleum und verschiedene Waaren, und in der Darauf folgenden Nacht in dem Haufe Rathenowerstr 99 in einem Restaurationszimmer das Büffet und die Dielen in Brand. Die Löschung erfolgte durch die Feuerwehr.

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Vergnügungs- Chronik.

Projektirtes Repertoire der königlichen Schau­Spiele vom 7. Oftober bis 15. Oftober. Im Opern hause. Sonntag, den 7.: Mignon; Montag, den 8.: Erfte Symphonie; Dienstag den 9. Hans Heiling ( Frl. Weiß als Gast); Mittwoch den 10.: Egmont; Donnerstag den 11.: Tannhäuser ( Herr Niemann); Freitag den 12.: Emilia Galotti( Frl. Ulrich als Gaft); Sonnabend den 13.: Auf der Brautfahrt; Sonntag den 14.: Der fliegende Holländer; Mon­tag den 15. Kabale und Liebe ( Frl. Ulrich als Gaft.)

Die Direktion des Berliner Theaters" wird, um den Wünschen des Publikums nach Möglichkeit gerecht zu wer den, den Beginn derjenigen Aufführungen, welche eine nicht zu Lange Spielzeit erfordern, auf 7% Uhr verlegen und den Anfang diefer dankenswerthen Einrichtung versuchsweise am Dienstag, den 9. Oftober, machen. Herr Friedrich Haase tritt an diesem Abend als Michel Perrin" und" Bonjour"( Wiener in Paris ") auf.

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Der großen Première der Madame Bonivard", welche bekanntlich am Dienstag im Wallnertheater stattfindet, wird fich noch eine zweite fleinere gesellen, da Direttor Hasemann beschloffen hat, dem luftigen franzöfifchen Schwank die nicht minder originelle einattige Poffe Der dritte Kopf" von Franz Wallner voraufgehen zu lassen. Dieselbe wird ganz eigenartig eingeleitet und bietet von vornherein eine eigenartige Ueber raschung. Die erste Szene spielt nämlich im Bublifum selbst, nachdem die Polizei hierzu ihre Erlaubniß ertheilt hat. Heut, Sonntag, dürften Die Nachbarinnen" wieder ein ausverkauftes Haus voll fröhlicher Besucher bei fich sehen. Die flotten Damen úben im Verein mit Lauf's humorvollem Schwant ,, Was er nur will" ungeschwächte Bugkraft aus.

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Walhalla . Auf den Trümmern des ehemaligen Ball­lofas Neu- Tivoli in der Oranienstraße ist unter obiger hier beftens eingeführter Firma ein neues Spezialitäten Theater gestern eröffnet worden. An solchen ist in Berlin aweifellos fein Mangel und einem Bedürfniß wird somit nicht abgeholfen. Immerhin dürfte mit der Verwandlung der alten, der Terpsichore so lange geweiht geweſenen Räume in ein Theater ein erfreulicher Fortschritt zum Befferen zu verzeichnen sein, denn so zweifelsohne war es ehedem dort nicht. Der Ein­druck der Theaterräume ist ein durchaus freundlicher und wir a veifeln nicht, daß Herr Direktor Köppen, wenn er mit Ver­ftändniß an die Sache herantritt, seine Rechnung finden wird. Nach einem schwungvollen Prolog des artistischen Leiters, Herrn Müller, begann die Einführung der engagirten Spezialitäten, die zumeist durch anhaltenden Beifall ausgezeichnet wurden. Wir kommen gelegentlich auf die Einzelleistungen der Künstler zurück und bemerken schließlich noch, daß das Gebotene fich Durch Fülle und Mannigfaltigkeit auszeichnete.

Gerichts- Zeitung.

* Wegen Beihilfe" zum Einsammeln von Beiträgen zur Förderung von Sozialdemokratischen resp. sozialistischen oder kom­munistischen, auf den Umsturz der bestehenden Staats- oder Ge­sellschaftsordnung gerichteten Bestrebungen stand gestern der

Bigarrenarbeiter Noad wurden jeber zu einer zweimonatlic Gefängnißftrafe verurtheilt; die übrigen wurden fostenlos f gesprochen. Die Strafe gilt für alle Verurtheilten als durch Untersuchungshaft verbüßt.

Maurer Auguſt Fiedler vor der 88. Abiheilung des Schöffen Soziales und ArbeiterbewegungDoppelit

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gerichts. Der Anklage lag folgender Thatbestand zu Grunde: An einem Tage im Juli d. J. bot Fiedler in dem Prillwig'schen Lokal, Grünauer und Wienerstraßen Ede, dem bort an= wesenden Eigenthümer und Dberlehrer Murrmann, Sorauer ftraße 15 wohnhaft, einen sogenannten Bon, welcher die Aufschrift trug:" Für die Familien der Ausgewiesenen und Inhaftirten" zum Kauf an. Der Herr Murrmann fühlte fich durch das Angebot schwer getränkt und eilte schnell zu einem Schußmann, dem er von dem gefährlichen Treiben An zeige erstattete. Fiedler wurde infolge deffen zur Wache fiftirt, wo man seine Kleidungsstüde peinlichst untersuchte, ohne jedoch irgend etwas Verdächtiges vorzufinden. Dennoch wurde obige Antlage gegen ihn angestrengt. Auf Befragen erklärte der An­geklagte, im Befige von zwei Bons, welche auf je 20 Pfennig lauteten, gewesen zu sein; diese beiden Bettel habe er vor längerer Beit von einem Unbekannten, der ihn darum gebeten habe, in einem Lofale für 40 Pfennig gekauft. Da er aber keine Verwendung für die Bettel hatte, bot er dem Herrn Murrmann, den er nicht gekannt habe, einen davon zum Kauf an. Der als Beuge geladene Denunziant Murrmann befundet im Sinne der Anklage. Er habe den Bettel nicht nehmen wollen und der Angeklagte habe dann auch vom weiteren Anerbieten Abstand genommen. Auf der Straße habe er dann einen Schußmann getroffen und dieser habe das Weitere veranlaßt. Polizeis lieutenant Carnap fann nicht mit Bestimmtheit angeben, ob Fiedler zur sozialdemokratischen Partei gehöre; das werde aber Die politische Polizei ficher wiffen. Schußmann Bulgrin, der Fiedler verhaftete, und Beuge Schankwirth Tischer lönnen nichts Wesentliches befunden. Der Staatsanwalt hielt den Angeklags ten für schuldig; der§ 16 des Sozialistengefeges verbiete das Einsammeln von Beiträgen zu den gekennzeichneten Sweden und das tgl. Polizeipräsidium habe gemäß den Bestimmungen des Gesetzes am 26. Februar 1883 diese Sammlungen ver boten. Der Angeklagte habe sich nun wissentlich durch Ankauf der Bons der Beihilfe schuldig gemacht und müsse er deshalb gegen denselben 1 Woche Gefängniß beantragen. Der Gerichts­hof schloß fich den Anschauungen der Staatsanwaltschaft an und erkannte auf eine Geldstrafe von 30 Mart, event. 6 Tage Gefängniß.

Die Fortsetzung jenes gegen Millionen- Schulze" aus Charlottenburg und deffen Beihelfer anhängigen Brozefs, welcher im Mai d. J. bereits verhandelt wurde, beschäftigte gestern die erste Straffammer des Landgerichts 11. Der mit dem obigen Beinamen belegte Kahn und Steinhändler Karl Schulze befindet sich gegenwärtig in der Strafanstalt zu Plögensee bebufs Verbüßung einer gegen ihn wegen Hehlerei u. f. w. durch Ur­theil der genannten Straffammer am 26. Mai dieses Jahres zuerkannten Gefängnißftrafe von 1 Jahr Gefängniß. Neben Millionen Schulze" hatten damals deffen Ehefrau Friederike Wilhelmine geb. Taut, deren Sohn, der Schiffer Erdmann Karl Schulze sowie eine Anzahl anderer Perfonen, Schiffer und Steinfutscher wegen betrügerischer Manipulationen bei dem vor Karl Schulze, Vater, betriebenen Stein Stättegeschäft fich zu verantworten. Die Anklage lautete auf Betrug, Unterschlagung, Hehlerei bezw. Anftiftung in ca. 30 Fällen. Eine Anzahl der legteren hatte der Gerichtshof damals vorläufig ausgesetzt und Diese Fälle bildeten den Gegenstand der gestrigen Verhandlung. Neben Millionen- Schulze" hatten auf der Anklagebant am geftrigen Tage folgende Personen Platz genommen: 1) die Ehefrau Friederike Wilhelmine Schulze- dieselbe war im vorigen Haupt Termin freigesprochen worden); 2. deren Sohn, der Schiffer Erdmann Karl Schulze; 3. der Arbeiter, frühere Fuhrmann August Gräbenig; 4. der Kutscher Hermann Bongers; 5. der Schiffer Wilhelm Insel aus Kegin. und 6. der Schiffer August Karl Schulze, welch letterer indeffen mit Millionen Schulze nicht verwandt ist. Aus d.m Anklagebeschluß ging hervor, daß die genannten Personen wiederum wegen gewerbsmäßiger Hehlerei, Unterschlagung und Betrug, bezw. Anstiftung und Beihilfe angeklagt find; besonders belastet in letterer Beziehung find Millionen Schulze, deffen Ehefrau und Erdmann Karl Schulze. Das Gesammtergebniß Der Beweisaufnahme führte folgendes Urtheil herbei: Millionen Schulze wurde von der Anklage des Betruges in vier Fällen freigesprochen, dagegen aber wegen Hehlerei in 3 Fällen zufäßlich zu der bereits gegen ihn erkannten Gefängnißstrafe zu noch 1 Jahr Gefängniß verurtheilt; den straferschwerenden Umstand der Gewerbs und Gewohnheitsmäßigkeit erachtete der Gerichts­hof nicht für vorliegend, entgegen den Ausführungen des Staats. anwalts. Erdmann Karl Schulze Il wurde nur wegen Anftif­fung zur Unterschlagung zu 1 Woche Gefängniß verurtheilt. Grabenig, August Schulze Ill und Insel wurden zu bezw. 6 Wochen, 2 Monaten und 1 Monat Gefängniß verurtheilt.- Gegen Millionen Schulze hatte der Staatsanwalt 3 Jahre Zucht­haus als Gesammtstrafe beantragt.

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B

Ein Tischler hatte durch einen Betriebsunfall an der rechten Hand eine Verlegung erlitten, welche dieselbe für Tischlerarbeiten unbrauchbar machte. Nach Beendigung des Heilverfahrens fand der Verlegte in dem Bureau eines Kauf­manns eine Stellung, in welcher er einen höheren Lohn bezog, als er vor der Verlegung verdient hatte; mangels faufmännis scher Ausbildung und wegen der durch die Verlegung bedingten Mangelhaftigkeit seiner Handschrift war der Lohn indeffen ge ringer, als der seinem Vorgänger gezablte. Die Berufsgenoffen schaft hatte die Rentenzahlung eingestellt, weil der Verlegte mit dem Eintritt in die lohnendere Beschäftigung den Beweis ge liefert habe, daß er nicht mehr in seiner Erwerbs fähigkeit beschränkt sei. Das Schiedsgericht hatte sich dem an gefchloffen, nachdem f stgestellt war, daß der jeßige Verdienst des Verlegten nicht aus Wohlwollen gezahlt werde, sondern in vollem Umfange als Arbeitsverdienst anzusehen sei. Das Reichs, verficherungsamt hat diese Ansichten für unzutreffend erklärt. Der Umstand, daß der Kläger noch wesentlich in dem Ges brauch der verlegten Hand beeinträchtigt ist, bedingt an fich, zumal da der Kläger seinen Unterhalt nicht mit grober, feinerlei Geschicklichkeit erfordernder Arbeit verdient, eine Ver minderung seiner Erwerbsfähigkeit. Diese besteht in der Ein schränkung, welche der Kläger durch die Verlegung in der Be­nugung der ihm nach seinen gesammten Kenntniffen und körper lichen wie geistigen Fähigkeiten auf dem ganzen wirthschaftlichen Gebiet fich bietenden Arbeitsgelegenheiten erleidet. Für ihre Bemeffung ist es gleichgiltig, ob der Kläger zufällig nach der Verlegung einen höhern Lohn bezieht als vorher, mag dieser Lohn ausschließlich als Arbeitsentgelt oder zum Theil aus Wohl, wollen gezahlt werden. Das Gefes fteht nicht in solchen neuen Bezügen, sondern in Veränderungen des Zustandes des Ver. legten, soweit dabei die Erwerbsfähigkeit in Frage kommt, einen Grund zur Aenderung der Rente. Dem liegt der Ges danke zu Grunde, daß der froß der Verlegung emporgestiegene Verlegte ohne diefelbe noch weiter gefommen sein würde, wie denn auch das Schiedsgericht und der Kläger selbst hervor. heben, daß der lettere in seiner jeßigen Stellung zum Theil wegen der durch die Verlegung bedingten Mangelhaftigs teit der Handschrift einen geringeren Lohn bezieht als sein Vors gänger.

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Hamburg , 5. Oktober. In dem Prozeffe gegen die Sozialisten Ablhorn, Babst, Würfel, Linser, Saffan, Warnholz, Timm, Rhode, Rüntel, Fride und Noad wegen Theilnahme an einer geheimen Verbindung hat die erste Straffammer des biefigen Landgerichts heute das Urtheil gefällt. Der Tischler= geselle Babst wurde zu einer dreimonatlichen und der Kommis Würfel, die Tischlergesellen Fride und Rhode, sowie der

An die Zimmerlente Berlins ! Die Kameraden( ne Stüd Mann) auf dem Bau des Kriegsdepots in Schöneberg , n schönf welchem die Zimmererarbeiten von den Unternehmern Schu und Comp., Brüdenstr. 13a, übernommen find, haben sich Schwer Sonnabend genöthigt gefehen, die Arbeit wegen Loh reduktion in den Alfordpreisen niederzulegen. Schulz fich gerühmt, Arbeiter von Boffen heranzubekommen. Buzug streng fern zuhalten.

Beretur und Bersammlunges Vergnügungsverein Schneeglöckchen Sonntag, 7. d. Mts., Abends 6 Uhr, in Vettin's Bierhaus, Veteran straße 19.

Vergnügungsverein Fröhlichkeit, gegr. 1880, S Weg 29. Sonntag, den 7. Oftober, Nachmittags 5 Uhr, g Generalversammlung.

Fachverein der Posamentiere und Berufsgeno Versammlung am Montag, den 8. Oftober, Abends 8 Ubr Königstadt- Rafino", Holzmarktstr. 72. Tagesordnung: Vo des Herrn Voges: Die alten Griechen und ihre 8 Verschiedenes. Fragelasten. Bahlreiches Erscheinen erroün Gäfte willkommen.

Große öffentliche Versammlung der Maler Berufsgenoffen am Montag, den 8. Dltober, Abends 81 im Neuen Klubhause, Kommandantenstr. 72. Tagesordn Die Bestrebungen der Arbeiterbewegung und ihre Bedeut für uns Maler und Berufsgenoffen. Referent: Kollege B 2. Distuffton. Der wichtigen Tagesordnung wegen wird i zahlreichen Besuch gebeten.

Generalversammlung des Verbandes dents Bimmerlente( Lokalverband Berlin- Nord und Umgegend) Montag, den 8. d. M., Abends 8 Uhr, in Köllner's Re rant, Alte Hochstr. 32a. Tagesordnung: 1. Abrechnung 3. Quartal 1888. 2 Stellungnahme zum Stiftungsfeft fäm licher Lokalverbände Berlins . 3. Verschiedenes. 4. Frageta verwand Fachverein der Buchbinder und Berufsgenoten. Montag, den 8. d. Mts., Abends 8 Vereinsversammlung im Louisenstädtischen Klubbaus, A ftraße 16, 1. Tagesordnung: 1. Vortrag des Herrn Benkendorff über: Der Kampf um's Dasein in der Na 2. Abrechnung von der Dampferpartie. 2. Verschiedenes Fragetasten. Ausgabe der Billets zum Tanztränzchen 10. November cr. Gäfte willkommen. Aufnahme ne Mitglieder.

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Versammlung der Lackirer, Filiale der Vereinig der deutschen Maler, Lacirer und verw. Berufsg., am Mon den 8. Oktober, Abends 8 Uhr, in den Arminhallen, S mandantenst. 20. Tagesordnung: 1. Vortrag über die strebungen der Jnnungen gegenüber den gewerkschaftlichen aanisationen der Arbeiter. 2. Distuffton. 3. Wahl von Revisoren und Verschiedenes. Neue Mitglieder werden a

nommen.

Der Fachverein der Tapezirer hält am Montag, 8. Oktober, Abends 8: Uhr, in Feuerstein's Salon, Alte J ftraße 75, eine Generalversammlung ab. Tagesordnung: 1 trag. Referent Kollege Wildberger. 2. Wahl des Vo

und der Revisoren. 3. Vereinsangelegenheiten und Fragelafte Aufnahme von Mitgliedern vor Beginn der Versammlu

Pflicht eines jeden Kollegen ist es, zu erscheinen.

Versammlung der Vereinigung deutschen macher, Mitgliedschaft Berlin , am Montag, den 8. D. Abends 8 Uhr, Linienſtr. 19. Gäste haben Zutritt. Maglieder werden aufgenommen.

Verband deutscher Zimmerlente, Lokalverband Zentrum. Generalversammlung am Dienstag, den 9. D Abends 8 Uhr, im Neuen Klubhaus", Kommandantenji Tagesordnung: 1. Abrechnung der Lokaltaffe, betreffend Monate Juli, August und September. 2. Verschiedenes Fragelaften. Gäste haben Butritt. Neue Mitglieder

aufgenommen.

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Telephon- Amt III.

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Große öffentliche Versammlung der Steindr und Lithographen am Dienstag, Abends 8 Ubr, in Th Salon, Röpniderstr. 100. Tagesordnung: 1. Wie ftelle die Kollegen Berlin's zur Einführung eines Minimallob Für He 2. Verschiedenes. In Anbetracht der besonders wichtigen

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ordnung ist es Pflicht jedes Kollegen, in dieser Bersammlu Wol

erscheinen.

Große öffentliche Versammlung fämmt Schmiede Berlins am Dienstag, den 9. Oktober, 8 Uhr, bei Jordan, Neue Grünftr. 28. Tagesordnung Nugen einer starken Organisation. 2. Gewerkschaftliches. Keine L Der Unterstützungsbund der Hausdiener B hält am Dienstag, den 9. d. Mts., Abends 9 Uhr, in ftein's Salon, Alte Fafobftr. 75, 1 Tr., eine Generalve lung mit folgender Tagesordnung ab: 1. Mittheilunge Aufnahme neuer Mitglieder. 2. Jahresberichte. 3. Ne des Gesammt. Vorstandes( efr§ 28). 4. Verschiedenes Fragefaiten. Außer in den Versammlungen können B in den Bahlstellen Nr. 3 bei Krause, Prinzenstr. 9, und bei Hager, Krausenstr. 24, gezahlt werden. Um zabl Erscheinen in der Versammlung wird dringend gebeten. gliedstarte legitimirt, Bundesabzeichen ist anzulegen. So welche fich in den Bund aufnehmen lassen wollen, Butrit

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Die Mitgliederversammlung der Filiale Allgem. Kranken- und Sterbekaffe der Metallarbeiter( E. Hamburg ) findet erst Sonntag, den 14. Oktober, statt.

Telegraphische Depeschen

( Wolff's Telegraphen- Bureau.) Paris , Sonnabend, 6. Oktober. Der Attentäter welcher seiner Beit provisorisch in die Frrenanstalt St gebracht worden war, soll nunmehr nach dem Ja B. re transportirt werden.

genau auf meine iyirma zu achten.

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Paris , Sonnabend, 6. Dltober. Der Juftiam Sopha Ferrouillat beschloß infolge der Aufforderung des Dep Andrieur die gerichtliche Untersuchung gegen Numea Gilly zuleiten

London , Freitag, 5. Oftober, Abends.( Telegram Reuter'schen Bureaus".) Nachrichten aus Sanfibar zufol weigerten die Eingeborenen in Rilwa den britischen Indi Abfahrt auf dem, dem Sultan gehörenden Schiffe ,, Swor mit dem Bemerken, dieselben sollten bleiben und ihre G fortsetzen, teiner von ihnen sollte einen Schaden Den Wabern und Kindern wurde die Erlaubniß ab nicht verweigert. Die Eingeborenen erflärten, wed Autorität des Sultans noch die der Deutschen anerken wollen.

London , Sonnabend, 6. Dktober. Einem Telegra Reuter'ichen Bureaus" aus Simla zufolge hat der G richtet, seine Truppen hätten Jahat Khan bei Tashta

flegt und legtere Stadt eingenommen. Ishal- Khan bef

auf der Flucht.

Briefkasten der Redaktion. 8. Schmied. Abrechnungen können nur im Infera veröffentlicht werden.

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parte Refte i Dessins