in einem seiner jüngsten Romane einmal die Nervosität mit| Falles. Falles. Gleichgiltig für die Beurtheilung des vorliegenden
fehr geschickter Verdeutschung„ Trottoir Krankheit ". Sie befällt uns nämlich vorzugsweise auf der Straße, in jenem wilden Durcheinander der Menschen, welche an uns vorüberhaften, uns bängend, stoßend oder auch nur berührend. Mindestens ent steht sie in diesem Gewühle. Wir find, durch Arbeit oder andere Anstrengungen, welche das Leben der Großstadt im Ge folge hat, nicht widerstandsfähig genug, jene Eindrüde von uns fern zu halten oder so schnell zu verwinden, wie sie auf uns einstürmten. Daffelbe gilt für Wahrnehmungen durch die übrigen Sinne; unser Auge, unser Ohr muß zu viel bewältigen, als daß dies so schnell verbaut werden könnte. Dadurch entsteht ein Krankheitszustand, deffen Symtome und Stadien hier nicht wohl mit aller Genauigkeit gefchildert wer Den fönnen, welcher aber ftets mit einer Gewißheit ver bunden ist, vollkommen darnach angethan, uns und denen, mit welchen wir zusammen leben, das Dasein bis zur Unerträglich. Teit zu verleiden.
Die Ursachen dieser Nervofität find so vielfach wie die Er scheinungen derselben. Ein Hauptgrund des Uebels ist der Kampf ums Dasein, wie er heute fieberhaft betrieben wird. Das Individuum muß eine zu große Regsamkeit des Thuns und Dentens entwickeln, wofern es in der Gesellschaft einen Blaz erlangen und den erlangten behaupten will. Alle diese Anfor Derungen, welche das moderne Leben an den Menschen stellt, bezahlt er nun mit seinen Nerven. Dazu gesellen fich Befürch tungen vor Ereignissen, welche mehr oder weniger seinem Biele gefährlich sein fönnten; Freiherr v. Krafft- Ebing , der berühmte Nervenarzt in Graz, rechnet dazu: Seuchen, Börsenkrachs, Kriege oder solche Umwälzungen, wie fte eine heftig erregte Phantafte felber fich zurechtlegt, wie friegerische Verwidlungen oder elementare Ereigniffe. Speziell die Neuraftbente, also Profeffor Geffden's vermeintliches Leiden, soll reich sein an solchen Er fcheinungen. Der Grazer Profeffor behauptet, daß diese Art Nervosität speziell auf anglo- amerikanischem Boden geradezu epidemisch auftritt. Sie entsteht, wenn im Nerven leben die Bilanz zwischen Produktion und Verbrauch von Nervenkraft nicht mehr herzustellen ist". Furchterschei nungen, welche fich auf einem so ungewöhnlichen Gebiete zeigen, je gebildeter der Krante ist, sollen immer mit dieser Neuraftbenie verbunden sein. Profeffor v. Krafft- Ebing zählt speziell bei diesem Fall die Furcht vor einem geschloffenen Raum auf.
Als Mittel gegen die verschiedensten Nervenkrankheiten ist vor allem Ruhe anzuempfehlen. Und da muß auf den Unfug hingewiesen werden, welcher mit diesem Begriff getrieben wird. Nube ist eben noch bei weitem nicht das Fernbleiben von dem Berufe, welchen man gewöhnlich ausübt. Konzerte, Theater, Spiele wie Schach und Stat sollen von dem gemieden werden, welcher ernstlich nervös ist. Ebenso das finnlose Herumreisen; wo die Menge der Eindrücke, welche man in fich aufnimmt, ein solches Leiden nur erhöhen tann, statt es zu heben. Ber ftreuung ist eben keine Erholung für den Nervenfranken Rube, absolute Ruhe, womöglich verbunden mit der Einkehr in Die Natur. Dazu muß allerdings auch eine Nährungsweise tommen, welche mit dieser Kur im Einklang steht. Das beste Mittel für den Nerventranten aber ist stets Schlaf und wieder Schlaf, besonders zur Nachtzeit. Derselbe ist und bleibt der befte Spar- und Schaßmeister unserer Nervenkraft. Und der Rostenpunkt dieser trefflichen Rathschläge?
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Sein fünfundzwanzigjähriges Arbeitsjubiläum feiert am Montag, den 29. Oftober, der Schneider Valentin Romainjed, welcher in genanntem Zeitraum ununterbrochen bei Louis Landsberger, Oberwall- und Jägerstraßen- Ede, arbeitet. Als ein Zeichen der allgemeinen Beliebtheit des Jubilars ist zu beachten, daß die Kollegen deffelben am Jubiläumstage in Deigmüller's Saal, Alte Jakobftr. 48 a, eine musikalische Abendunterhaltung mit Tanzkränzchen veranstalten. Dieselbe ver spricht sehr großartig zu werden, da außer der Hauskapelle auch roch ein Doppelquartett des Gesangvereins Lyra" auftritt, fowie tomische Vorträge von Herrn Paul Frenzel gehalten wer den. Der Preis des Billets ist auf 30 Pf. für die Person feft gefest, während Herren, wele am Tanz theilnehmen, 50 Pf. nachzuzahlen haben. Ge wird nur dieses Hinweises bedürfen, um die zahlreichen Freunde des Jubilars an seinem Ehrentage um ihn zu nersammeln.
Die Bezeichnung als„ Werkmeister" ist einem hiesigen Schloffergehilfen ziemlich theuer zu stehen gekommen. Derselbe wurde von einem hiesigen Schloffermeister engagirt und zwar, bie die Verabredung gelautet hatte, als Erster in der Werkstatt. Allmälig gerieth der Meister aber in einen Lohnrückstand von über 400 Mart und der Gehilfe gab die Stellung auf und ging klagend gegen seinen Meister vor, der auch in erster Inftanz zur Bahlung verurtheilt wurde. Auf seine Berufung jedoch wurde der Kläger abgewiesen, und zwar aus dem Grunde, weil hier eine Gewerbestreitigkeit vorliege, die erst dann an die ordentlichen Gerichte gelangen fönne, wenn zuvor die Gemeindes behörden mit der Entscheidung befaßt gewesen seien. 3war set nach der Entstehungsgeschichte der bezüglichen Gewerbeordnungs bestimmungen anzunehmen, daß nicht alle Werkmeister als Gewerbegehilfen erachtet werden sollen; die Entscheidung hierüber liegt vielmehr dem Richter ob je nach der Eigenartigkeit des
lich. Aber selbst die gefürchtete Peitsche vermag ihn nicht zu zwingen, seine geistigen Fähigkeiten anzuftrengen. Warum auch follte er es thun? Seine Lage würde da durch keine bessere werden. Er bleibt ausgeschlossen von dem Antheil an den Früchten des von ihm Geschaffenen und die Kultur ist für ihn nicht vorhanden. Die Kultur fann erst dann Werth für ihn gewinnen, wenn sie auch ihm zu Gute tommt, und in je höherem Maße dieses der Fall ist, um so freudiger wird er seine Kräfte regen, getragen von dem Bewußtsein, daß er für sich selber thätig ist, indem er für die Allgemeinheit schafft. Mit anderen Worten: je größer sein Antheil an der allgemeinen Freiheit ist, je höher seine Kultnrleistung. Und daraus folgt Je zwingender Nothwendigkeit: freier Staat in allen seinen Gliedern, je vollkommener und wahrer die Gleichberechtigung aller in Gesellschaft, Kirche und Staat ist, um so höher muß seine Kultur stehen.
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Aber die Freiheit wird keinem geschenkt, fie muß errungen, fie muß erarbeitet werden, materiell wie geistig. Und wo anders hätte diese Arbeit zu beginnen, wenn nicht bei uns selbst? Das haben auch Sie erkannt, indem Sie diesen Verein gründeten. Denn feine äußere, materielle Freiheit hat Bestand, die nicht auf der inneren, auf der geistigen beruht. Sie ist das Fundament der echten Menschenwürde, die keine äußere Gewalt zu zerstören im Stande ist. Die Macht des Stärkeren fann unsere Glieder in Feffeln schlagen, nicht aber uns innerlich, uns geistig zu Sklaven erniedrigen, uns nicht zwingen, zu schmeicheln und zu friechen und die Hand zu füssen, die uns schlägt. Darum sagt Leffing: Rein Mensch muß müssen". Darum fingt Schiller , protestirend gegen den Despotismus des 18. Jahr hunderts:
Der Mensch ist frei und wär' er in Retten geboren." Berbrechen wir daher vor allen Dingen die Fesseln der Unwissenheit, die unseren Geist in der Sklaverei erhalten. Es zittert der Mensch nur vor dem, was er nicht kennt. Nur Kenntnisse und Bildung vermögen die Geistesnacht zu erhellen, in der das Volk noch wandelt; zur Kenntnisse und Bildung können uns aufklären über uns selber und über die Verhältniffe, unter deren Druck wir seufzen. Sind wir
Falles ist nur, ob Kläger ausdrücklich als Werkmeister engagirt wurde. Die ihm übertragene Befugniß, in Stell vertretung feines Arbeitgebers Arbeiter anzunehmen und mit Diesen innerhalb gewiffer Grenzen Abmachungen zu treffen, so wie die Uebertragung einiger anderer Befugnisse für die Stell, vertretung des Meifters, machen die Stellung des Klägers noch nicht zu einer außerhalb des Rahmens eines Gewerbegehilfen liegenden. Nach der ganzen Art seiner Thätigkeit, nach dem Umfange des Geschäftsbetriebes des Verklagten und nach den beschränkten Befugnissen, die dem Kläger für den Fall der Vertretung seines Meisters ertheilt waren, ist Kläger als Gewerbes gehilfe zu beurtheilen. Als solcher muß er Streitigkeiten aus bem Arbeitsverbältniß, bevor sie die ordentlichen Gerichte beschäftigen, den Gemeindebehörden unterbreiten. Die infolge der Klageabweifung den Kläger treffenden Gerichts- und Anwaltstoften find ziemlich beträchtlich. Wertmeister werden also in Bulunft gut thun, ihrem Titel gar teine rechtliche Bedeutung beizulegen, fondern fich als Gewerbegehilfen zu betrachten und zunächst die Gemeindebehörden in Streitfällen mit dem Meister anzurufen, was in keinem Falle schaden kann.
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Erstaunlich ist es, was alles in Berlin einem in die Hand gedrückt wird. Wir gehen durch die Leipziger Straße , da tritt uns ein Mann in den Weg, dessen gelber Bettel uns mahnt, daß nun der rauhe Herbst gekommen und es höchste Zeit sei, an die Behütung des äußeren Menschen gegen die Unbilden des Wetters zu denken. In Prosa wie in Versen werden wir angeredet, ja selbst das Lockmittel des Preisräthsels wird angewendet, und wenn uns die Lösung deffelben gelingt, so werden wir Eigenthümer eines spannenden Romans, natür lich nur wenn wir einen der 15 000 Winterpaletots oder der 12 000 Gesellschaftsanzüge, die das poetische Kleider- Eden in Vorrath hält, erstehen. Die Poefte bei diesen Handelsgeschäften Vorrath hält, erstehen. Die Poefte bei diesen Handelsgeschäften find wir ja seit vielen Jahren gewöhnt, aber neu ist es doch, Daß fie jest auch eine räthselvolle Sphing und einen Roman dichter in ihren Sold genommen haben. Wir haben zwar nicht versucht, den hohen Preis zu erjagen, aber es unterliegt wohl teinem Zweifel, daß auch der Roman seine Tendenz hat, nach welcher der Held nur mit Hilfe des Schneiders zum großen Herzensbrecher und Herzensretter wird. Neben dem äußeren wird auch der innere Mensch mit diesen Reflamezetteln bedacht. und namentlich weiß jede Hausfrau, welche die Annahme nicht verschmäht, daß in dieser Weise vornehmlich Butter anges
priesen wird. Die beste, billigste Butter, überall ist fte zu haben, und eine wirthschaftliche Gattin fann wahrlich in Verlegenheit gerathen, welcher der Lockungen fie zuerst folgen soll. An die große Menge der unverheiratheten jungen Leute wenden sich die Speisewirthschaften im Innern der Stadt. Der Zettelvertheiler fennt sein Publikum wohl; er überreicht sein Blättchen nicht dem schlechtgekleideten Manne, von dem er weiß, daß er in der Vollstüche oder günstigen Falls in der Budite sein Mahl ein. nimmt, sondern den jungen, wenn auch einfach, so doch mit einer gewiffen Eleganz gekleideten Männern, die bei fargem Einkommen doch eine gewiffe Stellung einnehmen: Studenten, tleinen Beamten u. dergl. Diesen wird in der That eine Wohlthat erwiesen durch solche Speiseanstalten, in denen fte für geringes Geld ein ausreichendes Mahl erhalten. Mancher Bettelmann nimmt es freilich leicht mit seiner Aufgabe und steďt feine Blättchen jedermann zu, der fte nur nehmen will, aber die Strafe folat dem Frevel schnell auf dem Fuße, wenn der fontrolirende Wirth wahrnimmt, daß nicht mit der nöthigen Aus wahl verfahren wird. Auch die zarte Jugend wird nicht mit ben Reklamezetteln zerschont, und besonders kommen fie in Schwung, wenn nach den Ferien die Schule wieder anhebt. Fast vor jeder Schule finden sich ein paar freundliche Männer ein, die den Kleinen bunte Bettel, oft mit hübchen Bilderchen darauf, schenken. Das find die Gehilfen der Buchbinder und Händler mit Schreibwaaren, und so wenig man etwas dagegen fagen fann, daß diese Geschäftsleute sich ihrem fleinen Publikum in Erinnerung bringen, so bedauerlich ist es, Daß bisweilen diese Anpreisungen eine unpaffende Form an nehmen. Daffelbe gilt übrigens auch von manchen der Bu gaben", welche die Kleinen bei ihren Einkäufen erhalten. In manchem Laden giebt es schon bei einem Kaufe von wenigen Groschen eine Zugabe. Daß dieselbe werthlos sein muß, liegt auf der Hand, daß fie aber zugleich geschmacklos oder noch etwas schlimmeres ist, sollte doch nicht vorkommen. Noch schlimmer ſteht es um die Bettel, die hauptsächlich in der Friedrichstraße von der Leipziger bis zur Behrenstraße zur Vertheilung tommen. Man kann ja nicht behaupten, daß fie direkt Unftttliches ent hielten, aber ihre Lockungen sollten doch den jugendlichen Flaneuren, denen fie vorzugsweise überreicht werden, vorenthalten bleiben. Da geht so ein häuflein Sekundaner oder Primaner einher und jeder von ihnen bekommt einen Bettel in die Hand, auf dem eine leicht geschürzte Bierhebe abgebildet ist und " grand Amusement" oder„ schneidige Bedienung" zugefichert wird. Sie lachen und beschließen, fich den„ Spaß" anzusehen, und daß derselbe streng verboten ist, reizt doppelt, wie oft aber wird aus solchem" Spaß" trauriger Einfi! Nun laffen fich ja in einer Millionenstadt junge Leute vor den vielerlei Verlockungen nicht durchaus behüten, aber man sollte ste doch
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aber erst innerlich frei und haben wir erst geistig die äußeren Gewalten überwunden, dann werden auch die Ketten fallen, die den Leib feffeln, die Bevormundung, die Ausbeutung der Arbeit werden ihr Ende erreichen. Sie werden aufhören Sie werden aufhören durch unsere Arbeit. Denn nur das, was wir in uns erarbeitet haben, fann zur That werden. Das wird zur That mit jenem mächtigen Lebensdrange, mit dem das Saattorn aus dem Schooß der Erde zu Tage strebt. Darum ist es ein ebenso wahres wie schönes Wort, wenn der Kulturhistoriker Buckle sagt:„ Die Wissenschaft ist der Tempel der Volksfreiheit".
Ich sehe ihn leuchten, diesen Tempel, weit hinaus in alle Lande, weit hinaus über die Grenzen, die noch die Völker scheiden, weit hinaus über die Abgründe, welche zwischen den Ständen und Klassen gähnen! Steigen Sie hinan, Sie, die Kinder des Volkes, die Jünglinge und Männer der Arbeit, die es zu lernen dürftet, was der harte Rampf um's Dasein ihren früheren Lebensjahren verwehrte! Steigen Sie hinan und achten Sie des Schweißes nicht, der im Klimmen auf den Weg tropft! Droben lösen sich die Ketten, und die Freiheit, sie ist zugleich der Frieden.
Ja, verehrte Anwesende, die Emanzipation der Arbeit, die Befreiung des Arbeiters ist der Friede; denn sie bes endet die Klassenkämpfe, unter denen sich die Entwickelung der Menschheit in der Geschichte vollzieht. Die 3eit, welche damit heraufsteigt, kennt keinen Abel, keinen Kapitalisten mehr. Sie kennt nur noch eine Gemeinschaft gleichberech tigter und gleichverpflichteter Menschen. Und das ist die Mission des vierten Standes, daß er als Träger der entwickeltsten Kultur den Kampf der Stände versöhnend abschließt.
Wie, der vierte Stand der Träger der Kultur? Ja doch, und das Wort wird sich erfüllen, weil es sich erfüllen muß. Was man ihm vorwirft, was man von ihm fürchtet: es ist dasselbe Geschrei der Verlästerung, welches Beschränkt heit, Angst und Haß vor 500 Jahren dem Abel und dem Patriziat der Städte erpreßten, als das Bürgerthum nach seiner Befreiung zu fireben begann. Ebenso wenig wie damals werden die Schreier und Schwarzmaler der Gegenwart Recht behalten.
nicht so zu sagen mit der Nase darauf stoßen. Und schauers tru wiederwärtig muß es den Fremden berühren, der fanden fic Betrachten der Hauptstadt einherwandelt und alle fmitroffopifc Schritt von solchem Bettelmenschen beläftigt wird, in wohl au ihm plumpe Lieder und frivole Späße vor Augen hält. Eisen
Ein Spandauer Krokodil. Wir lesen im Ana. futen fubr pa Havell.": Eins der Krotodile, welche im August d. J. in folge falf burg aus einem Schiff entschlüpft sein sollten, ist foeben an und die Bu laufendes schwommen! Dies Gerücht verbreitete fich heute Vormittag und drei P Der Stadt( Spandau ). Paffanten der Charlottenbrüde mad nämlich in den Morgenstunden, als ste ihre Blicke über nicht gestört Währ Oberfläche des Waffers schweifen ließen, eine seltsame Schlofferges nehmung, die besonders bei weiblichen Personen ein Gefühl ich ihm bie linden Schreckens hervorrief. Auf der Havel schwamm nam Holzwagen. ein Körper, der mit einem Krokodil große Aehnlichkeit zu hondern fro schien. deutlich fichtbar ragte der weitaufgesperrte Rachen liegen; ein vermeintlichen Amphibiums, der eine Reihe langer weißer 3 aber weiter aufwies, aus dem Wasser bervor. Eine große Menschenmein Schugn hatte fich angesammelt, welche staunend das Phänomen völlig ersta trachtete. Mittlerweile fingen aber einige Zweifler an, die einer Wuni heit des vorgeblichen Krokodils als fraglich hinzustellen, und verbunden selben sollten Recht behalten. Nachdem der räthselhafte Körper ein Kranier geraume Zeit das Publikum in Aufregung versezt hatte, bestie Sperabfpring Bolizeibeamter einen Fahn und näherte fich dem omin daß die S Funde, der durch einen Strick an dem Eisbrecher unterhalb Amputation Brücke befestigt war. Es stellte fich nun heraus, daß man Ein
6 Fuß langen Holzstamm vor fich hatte, welchem mit einem Schu Kunstfertigkeit die Form und das Aussehen eines Krofod der Erde lie geben war. Die Augen waren durch schillernde Glas gab sich, da dargestellt, auch die Schuppenbildung war täuschend nachge welche Weis Um den Stamm weiter als es infolge seines speziflichen werden. D wichts möglich gewesen, unter der Oberfläche des Waffe Verlegten in halten, war er im Innern mit Blei beschwert worden. Polize
dem Bauch fand sich folgende Inschrift: 13. Krokodil. J dem Boden in Hamburg durchgegangen. Ja Spandau haben fte mid Bermefung fangen. Am Schweif las man die Worte: Beim Anbiid in Leinewar Spree vor Entfegen Kehrt gemacht. Das originelle Schaubause g stück, das 95 Pfund schwer ist, wurde von dem Polizeibea einer Badea tonfiszirt und nach dem Rathhause transportirt, auf deffen am Schlagf ihm ein Platz angewiesen ist. gebracht.
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Ein musikalischer Elephant. Am Sonntag früh mit einer den die ersten Besucher des Elephantenhauses im Boologiffer 19 auf Garten durch ein Mufitſtändchen" des neuen afrikani Droschke na Elephanten überrascht. Er drehte in seinem Zwinger mit wurde die Rüffel die Kurbel eines Leierkaftens und feste zu gleicher wo der im mit dem einen Vorderfuß das Schlagzeug einer Paute in Brand eines Meffingbedens in Bewegung. Dabet rührte er nach halbst einen belmartigen Echellenbaum, den er auf dem Kopfe# Hühner fan Auf Befehl seines Lehrmeisters zeigte er auch einige mit im Thiergar schon eingeübte Verbeugungen und sonstige Stellun etwa 20 Jab Nächstens soll der talentvolle Didhäuter auch eine Baßerzens tob spielen lernen. eine unbekan
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Ein Schankaften- Diebstahl. Am Donnerstag Afunden und gegen 9 Uhr wurde, wie nachträglich gemeldet wird, der ber Droschke use Potsdamerstraße Nr. 100 angebracht gewesene Schaufgebracht. des Goldschmiedemeisters Ernst Granow auf unerklärliche feines Inhalts im Werthe von etwa 500 m. beraubt. In vor dem Hause, in welchem sich ein Restaurant und mit großen Schaufenstern befinten, herrscht ein lebhafter fehr, die Spißbuben müssen daher mit großer Dreiftigkeit unges Mäd Sonelligkeit operirt haben. Sie erbrachen den erleuchtet Bermeffenbei wefenen Schaufaften und entnahmen demselben den Einfazla eld". Ein mit feinem ganzen Inhalt. Am Freitag früh fand man seiner Herzer entleerten Raften auf dem hiesigen Güterbahnhof der Botsbate muß in Bahn, wohin er von den Spizbuben vom Schöneberger das Eingan aus über den Baun geworfen worden war. Von den Th voller Geige fehlt bis jest jede Spur. Unter den gestohlenen Gegenftä bleibt der befindet sich auch ein Krönungsthaler, welcher auf der Rauch unser den Stempel E. Grunom trägt. Der Verlust ist für den verzweiflung ftohlenen um so empfindlicher, als derselbe ein junger Anf den Theater ist, deffen Geschäft augenblidlich nicht sonderlich geht. anfündigte. Vor Jahresfrist etwa war, fo fchreib fprochen, ste Allgemeine Fleischer Zeitung", wie unsere Leser fid Seit da, in erinnern werden, in Inowrazlam die Trichinofis ausgewollte ihm 1 und hatte und hatte ftrenggläubige Israeliten ergriffen, die nur bedurfte. E au effen gewöhnt waren. Die Schuld an diesem tragifom Gedanke un Ereigniß trug ein dortiger jüdischer Fleischer, der allionna mich scheuß lich von Thorn seinen Fleischbedarf bezog und fleißig Windem ſte fabrizirte von dem„ Thier, das Mosts' Kinder scheuen". Uhr zeigte ist nun, wie unser dortiger Berichterstatter schreibt, in Inow wie Du wiederum die Trichinofis ausgebrochen. Die Polizeibegegnete Edi theilt uns auf unsere Anfrage mit, daß in Jnowrazlaw Suschen wo nächster Umgebung bis jetzt 15 bis 20 Personen infolge Gendas Beweiss von Wurst und Schweinefleisch an Trichinofis ertranft find den Gegenst fich in ärztlicher Behandlung befinden. Wober das frid nicht länger haltige Fleisch stammt, hat die Untersuchung bisher nicht leiher bringe obenein nod geben.
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Am Sonnabend wurde in der städtischen Fleisch Suschen I fuchungsstation II.( Markthalle Lindenstraße) ein aus New etwas ander eingeführtes, stark trichinenhaltiges Schwein beschlammes thr aud we ches, faum glaublich, den Stempel des dortigen Fle
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Es ist in der Menschenwelt wie in der Natur berts; doch haupt. Wie viele Perioden der Entwickelung die Erde daung auf d gemacht hat, keiner fehlen die ihr eigenen Lebewesen, feiner Bildu jebe folgende weist in ihren Geschöpfen eine vollkommene Kalb Organisation auf. So haben auch die Völker auf der Knechtschaft gewechselt und hat das jüngere Volt mit frischeren Krerlösenden bie Kultur des abgelebten älteren fortgesetzt. So hat Sind Adel als Träger der Kultur seine 3eit der Blüthe geBukunft de und als sie welfte, nahm seine Stelle das Bürgerthur Freiheit ri Es war ein unausgesettes, Jahrhunderte dauerndes bierten Sta gen; doch nie würde es zum Siege geführt haben, weber Arbeit nicht in seinem Schooße eine neuere, höhere Bildung zu machen Kultur getragen hätte. Das Fauftrecht mußte dem gegenwärtig weichen, das Verzehren dem Schaffen. Dem Frohnd
Darum
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Immer,
trat die Industrie gegenüber und während der Ritte Steure, feinem Felsenneste neidisch und grämlich verfümmerte, ber Handel den aufblühenden Städten die Schas Welt zu, häufte er in ihren Truhen bas Gold. Die schaften erwachten, staunend über die Fülle der Ge schäße, welche das Alterthum hinterlassen hatte und Liegt fie ben Klofterbibliotheken ungenüßt vermoderten. zersprengte die Schale des firchlich dressirten, blos form Traue de Denkens. Er begann selbstständig zu prüfen und zu fuchen. Und die Erde bewegt sich dennoch!" trotte der römischen Inquisition, die sich auf das Wort der steifte. Geistig frei, ward es der Bürger auch politisch die erste französische Revolution.
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Wie schön, o Mensch, mit deinem Palmenzweior uns sel
Stehst du an des Jahrhunderts Neige In edler stolzer Männlichkeit,
Mit aufgefchloffnem Sinn, mit Geistesfülle, Voll milden Ernst's in thatenreicher Stille, Der reiffte Sohn der Zeit, Frei durch Vernunft, stark durch Gesetze, Durch Sanfimuth groß und reich durch Schäß Die lange Zeit dein Busen dir verschwieg, Herr der Natur, die deine Fesseln liebet, Die deine Kraft in tausend Rämpfen übet Und prangend unter dir aus der Verwild'rung
heben aus
Selbst Biele. Hal nach mit A ber Muth broht, dan