geworben Jelen. Er babe darauf den Berndt verkaften wollen, berfelbe sei indeffen schleunigst verschwunden. Beuge beklagt fich Ferner über Berndt, weil ihm dieser seine Amtsthätigteit außer Brdentlich erschwere, indem er die Leute bei jeder Gelegenheit auf ihn aufmerksam mache, was um so bedauerlicher sei, als die bortige Gegend start von Sozialdemokraten bewohnt werde.- Bruge Grylewicz giebt zu, den Beamten schon längere Zeit zu tennen; als er das in Abrede stellte, habe er seine Kollegen, refp. tie Gäste in dem Lofal allerdings belogen. Die Rufe des An pellagten will er sowie der Vorzeuge gehört haben. Auf die Frage des Angeklagten, ob der Beamte nicht am Sonntag, den 1. Juli, bei ihm gewesen sei und ihn ersucht habe, den Borfall anders darzustellen, räumt Beuge ein, daß Kilichowöln bei ihm gewesen sei; doch habe ihm derselbe keine andere Aussage aufreden wollen. Auf weiteres Vorhalten, daß er eine seiner heutigen Aussage direkt entgegenstehende Aeußes rung in Gegenwart mehrerer Beugen gethan habe, giebt wylewicz eine ausweichende Antwort. Beuge wird nach seiner Mussage vereidet. Staatsanwalt Affeffor Weiß beantragte 6 Monate Gefängniß. Der Angeklagte habe den Beamten Bffentlich verhöhnt und bespottet, seine aus ähnlichen Vergängen Tfultirenden Vorstrafen bewiesen, daß er die Vergeben gegen die öffentliche Ordnung gewerbsmäßig fultivire,
solche Individuen lönnten nicht hart genug bes ftraft werden. Der Angeklagte vertheidigte sich in eingehender Weise; der Beuge Brylemicz fei wenig glaubwürdig und der angeblich beleidigte Beamte habe ein wesentliches Intereffe daran, ihn bestraft zu sehen. Was den Borwurf der Gewerbsmäßigkeit anbetreffe, so sei er dem Berufe sech Tischler und arbeite vom frühen Morgen bis zum späten Asend sehr schwer, gewiß ebenso schwer, wie der Herr Staats nwalt Borfigender unterbrechend: Solche Aeußerungen Tann ich Jinen nicht gestatten!- Angeflagter: Ich habe mich durch den Vorwurf beleidigt gefühlt und wollte denselben nur als unberechtigt zurückweisen. Im Uebri finde ich gen den Strafantrag, mich wegen Der angeblichen Beleidigung auf 6 Monate der Freiheit zu bes nun ich finde leinen anderen Ausdruck als brutal. Staatsanwalt: Jch beantrage, den Angeklagten wegen unges barlichen Benehmens mit 3 Tagen Haft zu belegen, die jofort zu verbüßen find. Der Gerichtshof, Vorfizender Affeffor Marwig, erhebt diesen Antrag zum Beschluß und verurtheilt den Magellagten außerdem wegen Beleidigung zu 3 Monaten Ge fängniß. Berndt wird zur Abbüßung der 3 Tage sofort ab geführt.
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Zu der geftrigen Verhandlung gegen die fieben wegen Majestätsbeleidigung und wegen Vergehens gegen das Sozia I stengesetz Angeflagten ist berichtigend nachzutragen, daß die Slagellogten nicht zu Monaten, sondern zu Wochen in ber bezeichneten Höbe verurtheilt wurden. In verschiedenen Beitungen war die Verhandlung als gegen Kartlinnis und Ges offen bezeichnet. Dieselbe richtete sich bekanntlich gegen Mähler and Genoffen.
Vorwürfe schwerster Natur hatte der Schneidermeister Gal Weiglin in einer an das Polizei- Präfidium gerichteten Be jaerdeschrift gegen mehrere auf dem Moltenmarkte amtirende St iminalbeamten erhoben und sich dadurch eine Anllage wegen samtenbeleidigung zugezogen, welche gestern vor der 93. Ab theilung des Schöffengerichts wieder ibn verhandelt wurde. Der Angellaate ist mit einem früheren Hausgenossen, dem Kunst Stopfer Matuschit, in cin äußerst feindseliges Verhältniß gerathen, bas fich zunächst in einer Anzahl gegenseitiger Privatllagen Luft machte, schli ßlich aber dem Staatsanwalte zum Einbreiten Veranlassung gab. Weiglin hatte seinen Feind im Drigen Jahre wegen Diebstahls und wegen anderer Strafshaten denunzirt, aber mit dem Mißerfolge, daß wider ihn An tage wegen wiffentlich falscher Denunziation erhoben und er kieferhalb zu drei Monaten Gefängniß verurtheilt wurde. In böchst verbitterter Stimmung verließ er das Gefängniß. Wie er behauptet, haben die Beugen, auf die er fich berief, ihm später mitgetheilt, daß ihre Vernehmung auf dem Mollenmartte nicht wortgetreu niedergeschrieben sein könne, da sonst der Erhebung ber Antlage gegen Matuschil hätte stattgegeben werden miffen. Er hat dann in seiner Beschwerdeschrift die Kommiffarien, welche mit der Untersuchung gegen Matuschit beauftragt waren, der wissentlichen Fälschung der Protokolle be huldigt und außerdem behauptet, daß die Beamten fich von Matuschit in einer Kneipe an dem Mollenmarkt hätten trattiren Laffen. Trotzdem der vom Angeklagten angetretene Wahrheitsbeweis mißlang, blieb dieser hattnädig dabei, daß er nur wahre
Friedrichshagen , dem Orte der That, nach Moabit gelodt hatte.| Lazareth untergebracht; fie find von allem entblößt
Ter auf der Anklagebant befindliche 28jährige Dachdeckermeister Johann Carl Hellmuth Hoffmann warr beschuldigt, gegen seinen früheren Lehrherrn und späteren Ron furrenten, den Dachdeckermeister Neumann einen Mordvers such verübt zu haben. Der Angeklagte trat im Jahre 1875 bei Neumann in Friedrichsbazen in die Lehre und blieb bei demselben bis zum Jahre 1882, froßdem Das gegens feitige Verhältniß nicht immer ein freundliches war. Nach dreijähriger Abwesenheit von Friedrichshagen tehrte Hoffmann nach dort zurücď und ließ fich als felbft ständiger Dachdedermeister nieder. Es entbrannte zwischen ihm und seinem früheren Lehrherrn ein arger Konkurrenzftreit, der bald zu persönlicher Feindschaft ausartete. Besonders der Angeklagte soll seinen Gegner häufig beschimpft und gefährliche Drobungen gegen ihn ausgestoßen haben. Am Abende des 10. Juni, gegen 11 Uhr, traf der Angeklagte mit Neumann in der Lerche'schen Restauration zusammen und soll er gegen ihn mit beleidigenden Redensarten vorgegangen sein. Neumann schwieg, um offenen Streit zu vermeiden, und entfernte fich bald darauf durch die Hinterthür. Er begab fich um das Haus berum auf die Straße, um sich nach Hause zu begeben. Kaum auf die Straße getreten, wechselte Neumann mit dem ihm be gegnenden Wächter einige Begrüßungsworte und sah bei dieser Gelegenheit, daß Hoffmann vor der Thür der Lerche'schen Restauration stand und durchs Fenster ins Innere lugte. Erst später fand diese Wahrnehmung für ihn Bedeutung. Nach wenigen Minuten trennte Neumann fich von dem Wächter. Unweit seiner Wohnung traf Unweit seiner Wohnung traf er mit dem Angeklagten zusammen, mit dem Angellagten zusammen, der einen anderen Weg genommen haben mußte, um eine Be gegnung mit ihm herbeizuführen. Die fich nun abspielende Szene hatte teine Beugen und wird von dem Beugen Neumann folgendermaßen geschildert: Hoffmann habe ihn, der auszuweichen gesucht, heftig angerempelt. Was wollen Sie von mir?" habe er ihn gefragt. Als Antwort folgte ein Schuß. Er habe den Angeklagten an den Armen ergriffen, um ihn am weiteren Schießen zu verhindern, derselbe habe fich aber losgeriffen und einen zwelten Schuß aus unmit telbarer Nähe auf ihn abgefeuert, der aber ebenfalls sein Biel verfehlte. Wieder begann ein Ringen, wieder gelang es dem Angeklagten, die Rechte, welche den Revolver bielt, frei zu be Tommen und zum dritten Male schoß er ab. Diesmal wurde Neumann getroffen, wie fich später herausstellte, ist die Kugel an der rechten Seite in den Kopf gedrungen, fie hat bisher nicht bervorgeholt werden fönnen und fist unterhalb des rechten Dhres. Nach fünfwöchentlicher ärztlicher Behandlung ist Neu mann ohne bedeutende nachtheilige Folgen als geheilt angesehen worden. Ganz anders schildert der Angeklagte den Vorfall. Er bes ftreitet in leidenschaftlicher Weise jegliche Schuld und behauptet, daß alles Beweismaterial, das der Anklage zu Grunde liegt, auf irrigen Voraussetzungen und auf unwahren Angaben der ihm feindlichen Beugen beruht. Er sei unvermutbet von einem fremden Manne, den er erst später als seinen Feind Neumann er fannte, überfallen worden und um fich seines Gegners, der mit den Fäusten auf ihn einbieb, zu erwehren, habe er einen Revolver, den er zur Sicherheit bei seinen Geschäftsgängen über Land stets bei fich trage, aus der Brufttasche hervorge zogen und einen Schuß abgefeuert, den er absichtlich in die Luft richtete. Was er dann gethan, wiffe er nicht mehr; er sei davongelaufen und habe fich auf den Hof feines Grundstücks begeben. Bald darauf set schon ein Gendarm gekommen, der auf ihn fahndete, er set nun weiter geflüchtet gekommen, der auf ihn fahndete, er set nun weiter geflüchtet und habe den Revolver auf der Köpnider Brücke in die Spree geworfen. Vierzehn Tage lang habe er fich in der Umgegend, bald bier bald bort arbeitend, aufgehalten und fich dann selbst dem Gerichte gestellt.
Der erste Staatsanwalt Müller gewann aus der Beweis aufnahme die Ueberzeugung, daß der Angeklagte sich durch Lügen aus der Schlinge zu ziehen suche; er bat die Geschworenen, ihn im Sinne der Antlage schuldig zu sprechen. Der Vertheidiger, Rechtsanwalt Rich. Wolff führte aus, daß die Sache nicht als hin reichend aufgeklärt anzusehen sei, da hier Aussage gegen Aussage stehe. Die Geschworenen Sprachen den Angeklagten nur schuldig der schweren Körperverlegung mittelft einer Waffe in einer das Leben gefährdenden Weise, sprachen ihm aber mildernde Um stände ab. Der Staatsanwalt beantragte eine Gefängnißstrafe von fünf Jahren, der Gerichtshof erkannte dem Antrag entsprechend.
atjachen berichtet habe und im Falle seiner Berurtheilung Vereine und Versammlungen.
nile ihm zu Gebote stehenden Rechtsmittel benußen werde, um fb zu entlasten und um seinen Feind zu entlarven. Vorläufig wurde er dem Antrage des Staatsanwalts gemäß zu 4 Wochen Gefängniß verurtheilt.
Unter der seltenen Anklage, seine eigene Mutter mißbanbelt zu haben, stand gestern der Steinmetz Decar Heinrich Dar ber 89. Abtheilung des Schöffengerichts. Der Angellagte ist von seiner Frau geichieben und wohnt jest mit seiner Braut, der unverehelichten Wiese zusammen, während seine Matter fich der gefchiedenen Frau angeschlossen hat. Vor kurzem ging nun Heinrich mit Fräulein Wiese durch die Frankfurterstraße und traf dort zufällig feine frühere Frau und seine Mutter, welche denselben Weg verfolgten. Ueber das, was sich nun ereignete, gehen die Behauptungen der Beugen und des An getlagten weit auseinander. Heinrich will von seiner Mutter und der von ihm geschiedenen Frau in nicht wiederzugebenden Rebensarten beschimpft und dadurch schließlich so aufgebracht ges worden sein, daß er sich zu Handgreiflichkeiten gegen die beiden Frauen hinreißen ließ, wobei er von seiner raut unterstüt ronde. Die Schimpfereten wurden hierauf erft recht fortgesezt und in der Koppenstraße schlug der Angeklagte nochmals auf jeine Mutter los, welche dadurch zu Boden fiel. Der Vorgang gab zu einem größeren uflauf Veranlassung und der Ange flagte wurde von einem Beamten zur Wache sistirt. Als Beugen waren die geschlagene Mutter, die frühere Frau des Heinrich und zwei am Thatorte wohnende Frauen vorgeladen, welche den Hergang gesehen hatten. Die beiden legten Beuginnen haben zwar Schimpfworte gehört, aber erst nachdem der Angeklagte fchon geschlagen hatte. Heinrich äußert sein Bedauern darüber, daß er fich von der Leidenschaft zum Schlagen habe hinreißen lassen, er fei aber von seiner Mutter fo entehrend beschimpft worden, rote wohl taum jemals eine Mutter das eigene Kind beschimpft habe. Der Staatsanwnlt beantragte gegen den Angeklagten 1 Jahr 14 Tage Gefängniß. Von der Vertheidigung wurde indeß geltend gemacht, daß es gerade die Mutter gewesen set, welche dem Sohne beigeftimmt habe, als er den Entschluß faßte, bebufs Wiederverheirathung mit Fräulein Wiese Bekanntschaft zumachen. Erst später, nachdem sich die Mutter mit Der lepteren erzürnt hatte, nahm fie für die geschiedene Frau Bartel und erging fich in Schmähungen gegen den rigenen Sohn. Der Vertheidiger legt Briefe Dor, welche die frübere Frau an den Angeklagten geschrieben hat and in denen fich die denkbar gröbsten Schmähungen befinden. Die Wiese sei als eine sehr ordentliche Person bekannt, fie habe bis vor einiger Beit im Dienst gestanden und der Angeklagte werde dieselbe fo: ort heirathen, sobald das Jahr, welches er ge feplich abwarten müffe, vergangen sei. Die Mutter habe also nicht den geringsten Anlaß gehab, sich in geschehener Weise über den Sohn zu äußern. Der Angellagte habe die Scheidungsklage felbft eingeleitet und werde auch das der Ehe entsproffene Kind, Iches bie Mutter nach dem Gefeße bis zum vierten Jahre be balten fönne, nach Ablauf dieser Zeit zu sich nehmen. Der Berichtshof billigte dem Angeklagten mildernde Umstände zu und verurtheilte ihn zu 3 Monaten und 14 Tagen Gefängniß. Auf versuchten Mord lautete die Anflage, welche gestern bas Echwurgericht des Landgerichts 11 beschäftigte und welche einen bedeutenden Theil der Einwohnerschaft des benachbarten
Berantwortlicher Rebatteur:
Die Kranken- und Begräbnißkaffe des Vereins fämmtlicher Berufsklaffen Berlin i hält Sonnabend, den 13. d. M., Abends 8 Uhr, Blumenftr. 78 eine Versammlung ab. Neue Mitglieder, ohne Unterschied des Berufes und Ge schlechts von 14-45 Jahren, werden in jeder Versammlung, fowie bei den Herren Saffe, Hafenhaide 48, Cohn, Chriftinen ftraße 7, Geelbaar, Höchfteftr. 20, Hamann, Neue Grünftr. 27, Kutlmen, Landsbergerstr. 105, Megkom, Straße 16 Nr. 4, Schilling, Koppenstr. 48, aufgenommen.
Große Versammlung der Bentral- Kranken- und Sterbekasse deutscher Wagenbauer( E. H. Nr. 8) Bez. U. Invalidenstr. 16 bei Hern Pantstädt am Sonntag, 14. Oktober, 10% Uhr Vormittags. Tagesordnung: 1. Rechnungslegung des 3. Quartale. 2 Raffenangelegenheit. 3. Verschiedenes.
Mitgliederversammlung der Filiale IV der Allgemeinen Kranken- und Sterbetaffe der Metallarbeiter( E. H., Hamburg ) am Sonntag, den 14. Oktober, Vormittags 10% Uhr, bei Keller, Andreasstraße 21. Tagesordnung: 1. Vortrag des Herrn Dr. Rebfisch über Sinneswahrnehmung", mit Fragetasten. 2. Kaffenbericht. 3. Verschiedenes.
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Kleine Mittheilungen.
Freienwalde. Ein merkwürdiges Hinderniß hatte, wie geschrieben wird, der am 6. d. von Freienwalde nach Anger münde fahrende Personenzug zu beseitigen: einen Menschen nämlich, der quer über dem Schienenftrang liegend sein Räusch chen ausschlief. Es gelang mit Mühe, wenige Schritte vor dem Schläfer den Bug zum Steben zu bringen. Kondukteur und Schaffner bemächtigten sich nun des hinderniffes", betteten es nicht allzu fanft in das Gras der Böschung, ohne daß der weltentrückte Schläfer auch nur mit der Wimper gezudt hätte, und der Bug braufte weiter. Der forgenlos Schnarchende wird sich später verwundert die Augen gerieben haben, ohne Ahnung deffen, was für ein gefährliches Schlummerpläschen er sich ausgesucht und wie leicht sein zeitlicher Schlaf in den ewigen hätte ver wandelt werden können.
Hamburg . Es find jest nähere Nachrichten über den am 17. September im Hafen Las Palmas erfolgten Busammenstoß der Dampfer La France" und Südamerika ", der den Verlust zahlreicher Menschenleben im Gefolge hatte, hierher gelangt. Ein Augenzeuge des Ereignisses theilt folgende Einzelheiten mit: Bei flarem schönen Wetter liefen um 5 Uhr Morgens beide Dampfer gleichzeitig ein. La France" hatte 400 nach Südamerika bestimmte Auswanderer an Bord ,,, Südamerika " 200 Baffagiere, die von ihrem in der Fremde erworbenen Vermögen im Vaterlande, Spanten und Italien , zu leben gedachten. Die beiden Dampfer fuhren um die Wette, hatten daher eine große Fahrgeschwindigkeit, als der Zusammenstoß stattfand. Der deutsche Dampfer Cor delia", der vor Anter lag, entging nur inapp der Gefahr, mit in die Katastrophe gezogen zu werden. Er machte sofort sämmtliche Boote flott, um die Hunderte mit den Wellen ringenden Menschen zu retten. Es gelang ihm das leider nur zum Theil. Südamerika fant sehr schnell und mit ihm 80 Paffagiere, dar unter der erste Offizier. Die Geretteten wurden zunächst im
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geben jest bettelnd in der Stadt umber. Nur weni wurden ihre Habseligkeiten durch Taucher geborgen. D find an dem gefunkenen Dampfer eifrig thätig, werden je durch die Ausdünstungen der Leichen start behindert. Schornstein und die vier Masten der Südamerita" ragen das Waffer empor; wenn man im Boot über die Stelle fa fann man in der außerordentlich durchfichtigen Fluth Rumpf, die Kommandobrücke und sogar den Namen des Schi deutlich erkennen. Die Taucher suchten den ganzen S törper ab und beförderten Leichen und Gepäd an die Oberfl Die geborgenen Todien wurden bereits bestattet. Der Zu stand aus zweirädrigen Sandkarren, auf deren jedem fi Särge ftanden. Er ging durch die Stadt, voran der Sarg ersten Offiziers, verhüllt mit der Schiffsflagge. In den St waren Trauerflaggen aufgezogen, die Läden alle gefchloffen; dichte Menschenmenge bildete Epalier. Der gefuntene Dam beeinträchtigt in hohem Grade den Schiffsverkehr im Haft man plant seine hebung; aber es ist noch zweifelhaft, ob selbe gelingen wird.
** Vermischtes.
Heber die Frauenmorde in Whitechapel schre British Medical Journal " vom 6. Oktober, daß die urs liche Anficht, man habe es mit der That eines an scientifica leidenden Individuums zu thun, wohl bereits mein fallen gelaffen worden sei. Bweifellos sei der M irrfinnig und seine Entdeckung nur eine Frage der Beit, dem erfahrungsgemäß festgestellt worden, daß geiftestrante viduen, trotzdem fie im Beginne oft mit großer Schlaub Werke gehen, nicht im Stande find, auf die Dauer eine so durchzuführen, daß fie vor schließlicher Entdedung wären. Charakteristisch für die Stimmung in London ist, das„ British Med. Journal" in der Einleitung sagt:
erscheint tä in's aus 4 Mart. C
follen wir hängen? Das ist wohl die natürlichste raber fo
fich uns nun aufdrängt, d. h., wem sollen wir die
an
Wir ha
diesen leider nicht vereinzelten Manifestatio menschlicher Verkommenheit zumeffen? Man geht London nun sehr radikal zu Wette. Die Morde den eben nur als Symptome aufgefaßt, gegen die eben symptomatisch vorgehen muß. Allein die Radikalbellikel die So die man anstrebt, besteht in nichts Geringerem, als in dem ind babei lichen Umbau des Cast- End, in der Demolirung aller Unterschlupfe des Lafters und Verbrechens, deren Ueberwadener an f unter den gegebenen Verhältnissen fast unmöglich, deren neben dem lische und phyftiche Affanirung schon seit Jahren eine brenn 100 000 M Frage war. Bekannte Wohlthäter Londons hatten sich becagende schm schon seit Jahren wertihätig angenommen, allein es banderer Anfi des Meffers eines Jrrfinnigen, um die Augen aller Krefe Wochen in 2 City auf Bustände zu lenken, gegen die feit geraumer Be Männer wirkungslos und, ohne Gehör zu finden, ihre Stimentgegengeset
stadt,
Immer
in deren Schoße solche Auswüchse menfalder Leiter de Verderbtheit geboren werden, fann eben nicht aus der Schen Partei gefchafft, fie muß aber auf's Thunlichste eingedämmt werden Bern , Von anderer Seite wird gemeldet: Es scheint jest festzuwie es wohl daß der unheimliche Mörder, welcher seit einigen Wochenpanten sein Stadtbezirk Whitechapel in Schrecken versezt, nachdem er Rongreß der legte Mordthat in Mitresquare verübt hatte, nach Gouach Bern Street ging, wo er seine blutbefleckten hände und das an der Schürze seines Opfers abwischte und das Stüd wand dann auf die Straße warf. Wenige Schritte davon Kreisen nid er mit Kreide an die Wand: " Die Juden sollen nicht waltiger A nichts und wieder nichts beschuldigt werden." Die Leute, eiften. Fr die Kreideschrift gesehen haben, behaupten, daß es diber das Geg Handschrift war, in welcher die mit, dad der Aufschliger" u bringen, zeichneten Briefe geschrieben waren. Jad hat übrigens Günstig wieder einen Brief abgesandt, in welchem er bemertt, ba seine Nache nur an Prostituirten, nicht aber an anstänborganifation Frauen fühlen wolle. des Bundesr
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Die Untersuchung des jüngst in einem Neubau am gerufene Erb quai entdeckten weiblichen Rumpfes hat ergeben, daß volte fomme ber einer jungen Frau von großer Körperstatur, dunklem tatten. Auf im Alter von etwa 25 Jahren ist. Wunden waren auch eines T Rumpf nicht zu entdecken, allein es werden einige untere ber passiver vermißt. Der Kopf, sowie Arme und Beine find augen Spaltung in lich mit leinem scharfen Instrument abgeschnitten worden awar nach ärztlicher Aussage von ungeübten Händen, tragen. Ob Schnittstellen raub und uneben sind. Der jüngst in Groso viele he road( Bimlico) aufgefundene Arm pakt zu dem Rumpfe; berührt und ein fleischiger abgerundeter Arm mit langer schmaler Hand zugethan wo Spigen Fingern. Die Todesurfache fonnte natürlich ni bie Ablehnu mittelt werden, doch scheint der Tod nicht durch Erstichukasse zum gu folgt au sein. Zwischen dem Tode der Frau und dem Auarteiorgani des Rumpfes liegen etwa 6 oder 8 Wochen. Die meninzahl von fe Ueberreste waren in ein miederloses, schwarz punktirtes Anfang fich Kleid gehüllt.
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In der in Ottawa gegenwärtig abgehaltenen unabhängig tellung von Mittel- Kanada sollte am Mittwoch vatthätig fein w Nicht 31 Tagen der Luftschiffer Williams fich aus eirer Höhe 1000 Fuß mittelit eines Fallschirmes auf die Erde hina Auf dem Ausstellungsplatz waren über 5000 Personen sammelt, um dem Schauspiel beizuwohnen. Der Ballon mit Gas gefüllt und viele Leute hielten ihn an Seilen, u Befehl des Lufschiffers Los" abzuwarten. Das Wort als zum Entsegen aller Anwesenden ein junger Mann, Nagbrud verbi Wensley, das Sell festhielt und vom Ballon pfeilschnell Luft gehoben wurde. Der Ballon mochte faft 1000 Fuß hod Di als man von der Erde aus bemerkte, daß Wensley feine Kräfte zusammenraffte und an dem Seil emporzu fuchte. Dann stürzte er mit asender Geschwindigkeit Tiefe herab. Die Aufregung unter den Buschauern tannte Grenzen. Frauen wurden ohnmächtig, und es fehlte wen wäre eine Banit entstanden. Der Rörper des Unglüganz wohl überschlug fich in der Luft und erreichte mit ausgestreckten ei. Er sag und Beinen die Erde etwa 300 Yards von der Stelle, glatt und w Ballon in die Höhe gestiegen war. Alles stürzte hinzu, geftriegeltes Leiche, ein unförmlicher, faum erkennbarer Klumpen, lag stehen, er if
in
Aus
„ Ihr A
Arme und Beine waren gebrochen. Wahrscheinlich hattehen, er is junge Mann feinen Tod fchon gefunden, ehe er die Gat fei ein reichte. Der Luftschiffer Williams hatte nichts von dem better, ich f lichen Vorfall bemerkt. Als er wohlbehalten berablam unerfefte Ahn traurige Ende Wensley's hörte, war er vor Schre Sie hier fin gelähmt.
hervorragen! velche bie thm, auszut
Telegraphische Depeschendiebe
( Wolff's Telegraphen- Bureau.)
Mek, Mittwoch, 10. Dltober. Der Redakteur des M Bimmermann, ist heute aus Elsaß- Lothringen ausge worden.
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Was!
foll mich ho
Ciner Organ
Pontebba, Mittwoch, 10. Ottober. In der verga Sie nicht, Nacht ist zollhoher Schnee gefallen. Die auf Bontebba- Udine durch das Hochwasser herbeigeführten Beschädigungen find wieder vollständig beseitigt.
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Waru Weil
nein Junge iber ihre V
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Briefkasten der Redaktion
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nicht.
Antwort wird nicht ertheilt.
Brich nur den
großen ame
nd Advoka
0.. 95. Ein derartiges Institut giebt es in anen Klasse A. Kl. Besten Dank. Das Blatt steht zu fügung.
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